Tägliche Cmofia Xrt&une. N'n, V. 1K t..i -'"""ls ,t"ll IKIK Der Saladitt. ! üJ I "" r ÜJ :j Von Horace Anneölch Vachell. i, (30. Fortsetzung ,,nd Schluh.) Die Frage war Lberslllssig: Har ro hatte schon oIS Kind nie zu sehen ermangelt, tcai andere ihm deutlich wachten. Im Geiste sah kr f schon mitten unter den anbe un Pair des Reiche, die im iüe griffe standen, ihn zu verurteilen; die ieidene Schnur schwebte schon über einem Haupte. Ganz verwirrt und assungSIoS schrie er: .Ich schwöre zu Gott..." .Lord Camber", ermähnte 'chn Papier in eisigem Tone; .daS ist so überflüssig! Ich bin ja nicht Ihr Silchter!" Richter!' -''ederholte Harry, in hm er sich den EchweiK von der Stirn trocknete. .Ich srage Sie noch einmal: Warum iehen Sie ttich- dahinein? WaS soll denn iiberbaupt dieses ganze Berhör le deuten?" ,Tai werte ich Ihnen sagen, Lord Camber. Ich wem genau, wie vil (ta UJ viel Talin in dem Fläschchen war, en Totenschein kann ich erst im rzeichnen, wenn ich genau weiß. nichts davon benutzt wurde. Die Analyse wurde gestern abend im", klinischen Laboratorium vorge rommen. .Aber Sie sind doch davon über zeugt, daß Miß Forke die Wahrhei gesagt hat?' .VoUkommen." Harry starrte ihn an. Ein Lich begann ihm aufzudämmern: dieser Doktor, dessen guter Ruf auf dem Spiel stand, hatte zugegeben, daher die Sache nicht in die Kessentllch keit bringen möchte. .Dann unterschreiben Sie doch den Totenschein, Herr Doktor, und be weisen Sie dadurch, daß Sie siedle. ser verruchten Tat nicht verdacht: gen!' .Und waS wollen Sie tun, Lord Camber, um zu beweisen, dah Sie Miß Volke für unschuldig halten?' .Alleö, alles. Ich bin ein reicher Mann, ich urbe mein halbes Bei mögen opfern, um sie zu retten.' Rapier lächelte. .Wollen Sie mich bestechen, Lord Camber Z' fragte er. Nein, nein', antwortete Harry; .sehen Sie denn nicht, Herr Doktor, daß ich fast von Sinnen bin vor Kummer? Ich denke nicht an mich, sondern einzig und allein an sie. Ich möchte gern ollein ein paar Worte mit Lord Camber sprechen sagte Rapier zu Esther: .wollen S einen Augenblick ins Laboratorium gehen? . .Ganz wie Sie wünschen.' Er begleitete sie an die Tür und öffnete sie für sie. Er flüsterte ihr das eine Wort: .Mut!' zu, und obwohl ihr NapierS Borgehen durch auS nicht klar war, so stand doch eine Tatsache über allen Zweifeln erhaben da: er hatte ihr sein Wer trauen nie entzogen. Stolz hob sie .den Kopf, als sie das kahle, weiß' getünchte Laboratorium betrat, und ein Lächeln spielte um ihre Lippen. Rapier kehrte an sein Pult zu rück. Er nahm den Faden der Un terhaltung nicht sofort wieder auf. HarryS Haltung bewies, daß er sich bedingungslos unterwarf. Esther hatte ihn gesehen, wie er wirklich war. Und doch erweckte ihre Selbst behenschung eine leichte Furcht in NapierS Innerem. Vielleicht war sie zu suchen? Vielleicht hatte ihre Liebe zu Harry die Feuerprobe be standen? Vielleicht war sie durch HarryS offenbare Verstörtheit sogar so entrüstet, daß sie doch wieder in die Versuchung kam, Vergessenheit noch gesteigert worden? Seine lei denschaftliche Beteuerung, daß er nur an sie denke,' nur sie retten wolle, hatte so wahr und aufrichtig ge klungen! - .Lord Camber,' sagte Rapier zu Harry, .ich weiß, daß Sie jeden falls daran unschuldig sind, wenn daS Talin verabreicht worden ist.' :'.Sie haben mir deutlich gezeigt, in welcher Situation ich mich befin de, wenn eö überhaupt verabreicht wurde, wer immer auch der Schul dige gewesen sein mag', erwiderte Harry zerknirscht. .Vielleicht beruhigt eö Sie, zu hören, daß Talin keine Spur im Menschlichen Organismus zurückläßt, Lord Camber.' .Keine Spur zurückläßt... soll daS heißen, daß es sin Falle einer Untersuchung unmöglich ist, zu kon statieren, ob es genommen wurde ?der nicht?' " .Jawohl.' " .Dann dann, nun dann kön n Sie doch erst recht den Toten 'chein unterschreiben, Herr Doktor.' .Sie halten also Miß Forke für mschuldig. Lord Camber?' .Gewiß', antwortete Harry ha Zig. .Ihr Ehrenwort darauf?' Mein Ehrenwort darauf.' Da stand Rapier auf und streckte em Paladin seine Hand entgegen.' .Lord Camber', sagte er, .ich ha ) Ihnen vielleicht, unrecht getan. Wenn ich diesen Tctenschtln jetzt unterzeichne, sind Sie dann bereit, zu beweisen, daß Sie Miß Forke sur uniquivig yaiteni- .Zu bew ei beweisen!' stam melt er. .Jawohl." .Ja. aber wie?" .Indem Sie sie heiraten.' Harry fuhr zurück. Um Zeit zu gewinnen, wieveryoike er die Wor te: .Indem ich sie heirate?" wiu ,e riicyi rzeiraien , er klarte Harry. .Dann glauben Sie nicht, daß sie unschuldig ist." .Hol' Sie der Henker!' brach der Paladin los. .Sie glauben S auch ninir .Miß Forke ist allein im Labo ratorium", sagte Rapier, ,tat Talin befindet sich darin..." Harry fuhr zurück. .Sie würden es wagen...' Er hielt inne. es überlief ihn kalt. .Wenn sie unschuldig ist. dann werden Sie doch der letzte sein, der mein Lorgehen verurteilt!" .Sie sind von einer teuflischen Kaltblütigkeit! Oh. c Ist entsetz, lich!' stöhnte Harry. .In dem Augenblick hat sie vielleicht off nen Sie!' schrie er. .Oeffnen Sie!' erwiderte Rapier. .Ich ich fürchte mich!" .Tann will ich'j tun." Rapier öffnete die Tür und saate in seinem gewohnten Tone: .Miß 'jjoutr Im nächsten Augenblick kam Esther In die Bibliothek zurück. Rapier ergriff ihre Hand, hielt sie fest und sagte: .Ich brauche Ihnen wohl nicht zu versichern, Lord Cam. ber. daß ich Miß 7)orke in das La. boratorium geschickt habe, um Sie. nicht sie. auf die Probe zu stellen." .Um mich auf die Probe zu stel llen?" Eine Sekunde lang glaubte ich gestern, daß sie schuldig sein könn te. so Überwältigend sprach alle da. für. Aber als der erste Schrecken vorüber war, da hätte ich mein Le ben dafür eingesetzt, daß Esther Forke unfähig ist. jemandem absichtlich weye zu tun außer sich selbst.' Ich danke Ihnen . flüsterte Esther, ,H'er'. sagte er. .ist daS Er- gedniS der Analyse. Das Mäsch chcn enthielt ganz genau zwei Drach inen uv !evenunozivlliizig tinima W r. . t. V ' nf ? alin. .Sie haben mir einen Streich ae spielt', sagte Harry. Das habe ich aus dem Grunde getan, Weil ich mich überzeugen wollte, ov (te des Mädchens wür, big wären, dai ich von ganzem Her zen liebe." .Sie wollen sie lieben, rief Hat. ry aus, .und Sie ließen sie da d eingehen?" Ich habe zuvor den Verschlaf, oc8 a,iens gecmoeri , erklärte via Pier. .Meine Patientin hätte eine glückliche Frau sein können', fuhr er fort, wenn sie nicht an den un rechten Mann gekommen Ware. Bor diesem Schicksal wollte ich Miß Forke vcwayren oas ist meine Rechtser igung. Rapier hatte mit solcher Wurde gesprochen, daß seine Worte ihre Wirkung sbst auf den Paladin nicht versagten. Endlich sah auch er sich ohne Löwenhaut, ohne den Löwenmut, fondern wie er wirklich war. D,e Erschütterung über diesen einen eigenen Anblick war so arok. daß er sich in seiner Schwäche an da klammerte, was ihm geblieben chien. Esther, Sie haben mich doch ein mal geliebt?" murmelte er, während er sie mit seinen blauen Äugen sie yentuck ansah. Rein, ich habe Sie nie geliebt'. erwiderte Esther sonst; .als Kind hielt ich Sie für einen Helden, und ch war immer eine Heldenanbete. rin. ,Mer Sie haben mich doch ge iebt. als ich nach Ihres BaterS Tode zu Ihnen kam, Esther.' ,Tamalö verwech elte ich Mitleid mit Liebe. DamglS hätte ich Sie vteueicyt geitedt, aber da karteten Sie zu lange. Au Mon Blaisir' bin ich auch entflohen, weil ich Sie nicht liebte Sie sind immer zu spät gekommen. Harry, auch jetzt ist eS zu spät.' 1 Da sah er ein, daß jede wettere Bitte unnütz wäre. Das Glück war ihm so nahe gewesen, aber er hatte die Hand nicht rasch genug danach ausgestreckt. Kläglich starrte er Esther an, so daß ihre Augen sich mit Tränen füllten. .Ich wollte, ich könnte Ihnen helfen', flüsterte sie. Da ging er beschämt von bannen. Können Sie mir verzeihen, Esther?" sagte Napier. als sich die Tür hinter Harry geschlossen hatte. Ohne auf eine Antwort zu warten, fügte er verwirrt hinzu: .Ich hielt es für selbstverständlich, daß Sie Lord Camber noch jr liebten, sonst hatte ich Cie dieser Feuerprobe nicht aukgkskkt.' löcvor Sie fortfahren, muß Ich ?hen alle! sagen, denn I muß Ihnen auch seit noch staunlich vorkommen, daß ich Ihnen so viel verheimlicht habe, wat Sie von Kkchtl wegen hatten wissen müssen. Ich bin ihm nämlich unendlich viel Tank schuldig.' Und nun erzählte sie ihm olle! von Anfang bil Ende. Richt einmal Miranda hatte sie ihr Leben so rückhaltlos enthüllt. Sie schonte sich nicht. Als sie fertig war. ergriff er im Band, .Ich muß jetzt zu Miranda zu kllcktehren", sagte sie; .ich habe ei ihr veriproazen. .Und wann kommst Du zu mir, Esther. Geliebte?" .?.u Dir?" .AIS meine Frau!" Sie lächelte unter Tränen. Draußen hatte ei inzwischen hes tlg geschneit, und Esther ging mit ien durch den Schnee zu Miranda. London prangte in jungfräulichem Weiß und harrte des warmen Kuf seS der Sonne. Diese Brautkleid war aber zu gut für die Werktage und mußte abgelegt werden; Esther ra? nicht böse darüber. London im schwärz'sten Nebel und London im weißeslen Schnee waren beide gleich phantastisch. Städte der Illusion. Von nun an wollte sie sich nicht mehr durch Luftspiegelungen blenden las en, sondern dem Wahren. Echten. Bleibenden dienen. Von nun an wollte sie sich nicht mehr durch ein chöneS Aeußerel bestechen lassen, ondern die Oberfläche des Menschen und Dinge durchdringen, um nach der göttlichen Schönheit darunter zu suchen, die von achtlosen Menschen Händen verdunkelt, aber niemals zer stört werden kann. Ende. Praklischcr Nutzen. Bortrilk, welche Polarkzpkditionc Menschheit bringe. der Im Londoner PilgrimS Club hat Sir Ernest Shackleton in diesen Ta aen ausführlicher über dieEinzelheilen seiner neuen Südpoleezpedition ge sprachen. Von Skeptikern, meinte er dabei, sei im Laufe der letzten Mo nate mehrfach die Frage erhoben wor den. welchen praktischen Ruhen für die Menschheit eine neue Südpol Spedition haben könne. Aus diese Frage erwidert der Forscher: Ein unmittelbarer wirtschaftlicher Nutzen ist nicht nachzuweisen und nicht vor herzusagen, aber ich muß hinzufügen, daß die Kosten der letzten Expedition sich im Laufe von drei oder vier, Iah ren allein durch die Fruchte der mag netischen Forschungen bezahlt gemacht haben werden." AuS den Beobachtungen, die Shackleton bei seiner früheren Expe dition in der Nähe des magnetischen Südpols machen konnte, ergab sich, daß auf den Karten aller südlich des Aequators fahrenden Schiffe die Variationslinien nicht ganz genau mit den wirklichen Verhältnissen über einstimmten. Nun sind die entspre chenden Korrekturen vorgenommen, die Linien verändert, und die Folge ist, daß jedes Schiff auf der Ueber fahrt eine bis zwei Stunden Reise dauer spart. Die letzte Polarexpedi tion kostete $225,(XX), die Ersparnisse aber, die jetzt durch die Abkürzung der Reisedauer erzielt werden, brin gen der Menschheit in wenigen Iah ren diese Aufwendungen mehrfach wieder ein. In den Regionen, die Shackleton bei seiner neuen Reise zu durchqueren beabsichtigt, werden meteorologische Beobachtungen eine besondere Rolle spielen. Man hat herausgefunden, daß eine starke Elssaison im Modell Meere für Chile und Argentinien beispielsweise schwere Regenfälle be deutet. In diesem Jahre war im Weddell Meere sehr schwache Eins entwicklung, im Grunde offene See, und die Einwirkung macht sich fühl bar in einer Verminderung der Nie derschlage in Argentinien. Wenn eö nun gelingt, in den Südpolarregio nen die meteorologischen Beobachtun gen über eine langexe Zeit auszudeh nen, würde es den Farmern und Rinderzüchtern Argentiniens ermög licht, sich in ihren Entschlüssen und in ihrer Wasserversorgung mit ziemlich weitgehender Sicherheit den kommen den Witterungsverhältnissen anzu passen. . Ein eigenartiger Dieb stahl ist im Hasen von Antwerpen ent deckt worden. Mit einem Schlepp dampfer kamen über ZOO Kisten an, die als Waffen für die Türkei dekla riert waren. Der Kommandeur deS TransportdampferS. der die Waffen nach der Türkei bringen sollte, schöpf te Verdacht, öffnete einige Kisten und fand, oan sie nur Sand eatyte.'tcn. Man weiß nicht, ob der Diebstahl be reits in Antwerpen oder unterwegs ausgeführt wurde, oder ob die Ki sten schon in Lüttich. dem Abgang orte der Sendung, geöffnet worden sind. Die Sendung war mit der Wertangabe von 150,000 Franc de klariert. , Gute Vinrichtnng. Organisatti tut Lrkklch,rng tue eruslmaht. Die Berufswahl stellt an die jun gen Leute wie an deren Eltern ernste, schwerwiegende Fragen. In Boston besteht nun, wie nickst allgemein tc kannt sein dürfte, eine Einrichtung, deren Ausgabe et ist. die Eltern und deren Kinder in der Frag, der Be russwahl durch Berusiberatung zu unterstützen. Diese Aufgabe ist soweit wie mög l'ch gefaßt. Man sieht sie in drei Richtungen: DaS Kind soll beraten werden, während S noch die Schule besucht, der junge Mensch soll bera ten werden, nachdem er die Schult verlassen hat. fchitetziiq oü er dauernd im Auge behalten werden. auch wenn r schon eine Stelle erhal ten hat. Die Organisation dieser Berufs beratung ist etwa folgende: An jeder Schule in der ganzen Stadt hat mindesten! eine Lehrkraft die Ver vslichtung übernommen, der Cache der Berufsberatung zu dienen, ohne übrigen dafür bezahlt zu werden. Et ist dies meist eine Lehrerin, da in Amerika die Zahl der weiblichen Lehrkräfte die der männlichen bei wei tem übersteigt. Doch hat sich an eini gen Schulen sogar ein Ausschuß von Lehrkräften gebildet, die sich freiwillig dieser Aufgabe widmen. Sie suchen die eigentümliche Befähigung eines Kindes und seine besonderen Wünsche durch vertrauliche Gespräche mit ihm und mit seinen Eltern festzustellen und suchen sich ebenso darüber klar zu werden, für welchen Beruf sich das Kind nicht eignen würde. Auch über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Eltern ziehen sie Erkundigungen ein, um zu wissen, wie weit diese imstande sind, für eine weitere Verufsausbil dung ihres Kindes Opfer zu bringen. All diese Unternehmungen würden jedoch nichts nützen, wenn nicht die Berufsberater selbst Kenntnisse über daS Wirtschaftsleben ihrer Stadt fammelten, die über die Durchschnitts kenntnisse bedeutend hinausgehen. Es finden daher monatlich zweimal Vor träge mit Besprechungen statt über die Lage bei ArbeitömarkteS auf den verschiedenen Wirtschaftsgebieten und vor allem über die Aussichten, die sich darin jugendlichen Arbeitskräften er öffnen. Diese Verhandlungen bleiben nicht gn der Oberfläche, fondern sie sucheis eine möglichst genaue Erfassung der Lage und ein tieferes Eindringen in sie zu vermitteln. So haben Ver Handlungen über die Schuhindustrie, über die Warenhäuser, über den Maschinenbau, über die verschiedenen Arten und Gruppen deö Ingenieur berufeö, über daS Baugewerbe, über Stenographie und Maschinenschreiben, über weibliche Handarbeiten und so weiter stattgefunden. Diese Arbeit wird organisiert von einem eigenen Bureau für Berufsberatung (Voca tion Bureau), daS vor einigen Jahren begründet wurde. Diese? Bureau, daS mit den einzelnen Lehrkräften in en ger Verbindung steht, ist auch im stande, die nötige Verbindung mit den Kreisen der Fabrikanten und Ge werbetreibenden herzustellen; ohne solche Beziehungen würde die ganze Arbeit mehr oder weniger nutzlos sein. Auch müßte man mit einem gewissen Widerstand der Gewerbetreibenden rechnen, während sie jetzt, da sie mit in die Organisation hineingezogen sind, sich überzeugt haben, daß diese nur in ihrem eigenen Interesse liegt. In eine nicht geringe Aufregung wurden die Bewohner von St. Etienne dadurch versetzt, daß plötzlich aus dem Boden der Rue Ferdinand, den man etwa 30 Zenti meter tief angeschürft hatte, weißer Rauch in dünnen Schwaden aufstieg. Man glaubte zunächst an einen rein lufalligen lokalen Brand. Die Nach forschungen ergaben indes, daß sich unter dem Boden deS zum großen Teil bebauten Geländes auf einer Fläche von 500 Quadratmeter eine brennende Schieferschicht erstreckte, die jedenfalls durch einen fchlecht abge mauerten Brandflöz entzündet wor den war. Obwohl sich die ganze Einwohnerschaft daran machte, des unterirdischen Feuers , durch Abgra ben und Löschversuche Herr zu wer den, dehnt sich der Brandherd zu nächst auS, so daß bereits einige Straßen geräumt werden mußten. Sin erster Gedanke. Lehrer: .Jsidor, waS meint Schiller mit den Worten: und Roß und Reiter sah man niemals wieder"?' ,Eö wird e Sonntaasreiter mit e gepumpten Gaul ourchgegangen sein.' .Ree... die Stiesel!' Druckfehler. Leider ging der reizenden Gebirgsgegend ihr ur wüchsiger, natürlicher Charakter ver loren, da .ein Kuhhotel nach dem an dern entstanden ist. Bei derPremiere. Dich, ter: Wie sie zischen und pfeifen und trampeln! Ich will Mich nur lieber jetzt gleich zeigen; denn, wenn ich noch einen Akt abwarte, dann wikd's am ,Ende kbenöllWi!W Cla Amatkurthraterdirrkior. Im Alter von 70 Jahren ist dieser Lage in London William Nation ge storben, einer der merkwürdigsten Sonderlinge der ganzen englischen Theaterdlrektor. Im Ausland war er kaum bekannt, dafür aber kannten die Londoner ihn desto besser, ihn elbst und seine seltsame Lebenöge chichte. öS sind an die 50 Jahre er, da wurde ihm, am Morgen sei net Hochzeitstages, seine Braut un treu, um am nächsten Tage feinen besten Freund zu heiraten. William Nation wandte vom alek cheir Augenbli an feine ganze Lieb dem Theater zu und der Theaterwelt ist er auch treu geblieben bis an sein Ende. Freilich diese Liebe war höchst einseitig: von all den Theater stücken, die William Nation gesch'rie ben hat und es sind innerhalb ei neS halben Jahrhunderts eine recht stattliche Reihe geworden wollte keiner der Theaterdirektoren etwas wissen. Nun war aber Herr William Nation ein außerordentlich begüterter Herr, und so konnte er sich daS Wer gnügen wohl leisten, sich ein Theater zu mieten und eine eigene Schauspie lertruppe, seine eigenen Werke, mit Volksromanzen in der Mundart sei nes geliebten Tevonshire als Einlage ebenfalls von ihm verfaßt, spielen zu lassen. Kamen die Zuschauer inö Theater, so war es ihm recht, und blieben sie aus und mußte daher die Vorstellung vor leeren Banken statt finden, so machte er sich auch nichts daraus und die Schauspieler waren gleicher Ansicht, denn sie wurden außerordentlich gut bezahlt und schätzten ihren Direktor demgemäß hoch. Im letzten Drittel seines Lebens hat William Nation mit seiner Thca tertruppe immer im gleichen Hause gespielt, denn jedesmal, wenn im Frühling die Londoner Saison be gann, zog er in ein Theater deö vor nehmen Westends ein. Diesesmal werden die Londoner ihn und seine neuen Werke vergeblich erwarten. Tik Gefahren deö Gähnens. Es sind hier und da Fälle berichtet worden, in denen infolge starten GähnenS die sogenannte Maulsperre eintrat. Früher muß die .Maulsperre' viel öfter vorgekommen sein als jetzt, jedenfalls ist es eine von den Krank, heiten, deren sich die fchriftstellernden Humoristen nicht selten zur Ver jpottung ihrer Gegner bedienten. Sie kommt vorzugsweise davon, daß man beim Gähnen den Mund zu weit aufreißt'. Ob auch jemals jemand davon die Maulsperre gekriegt hat, daß er beim Reden den Mund zu weit aufgerissen hat, ist fraglich. Gelegentlich aber entsteht daS Mal heur auch beim angestrengten Kauen oder durch einen Schlag auf den Unterkiefer. Unsere Altvordern fahen bei dem Uebel immer nur die Komik und hatten ihren Spott damit. Wenn nun allerdings auch die Ausrenkung des Unterliefers in den allermeisten Fällen schnell wieder zu beseitigen ist, so gibt's auch eigentlich dabei nichts zu lachen, am wenigsten für den Un glücklichen, der mit offenem Munde dasitzt und an dem Amüsement nicht teilnehmen kann. Der anatomische Hergang bei der Ausrenkung ist folgender: Bekannt lich ist der Unterkiefer rechts und links wie ein Scharnier in eine Grube des Schläfenbeins, kurz vor der Ohrmuschel, ingelassen. Vor dieser Grube befindet sich ein Höcker, auf den die Gelenkfläche des Unter kiefers beim Oeffnen des Mundes etwas hinaufgleitet. Jedermann kann diesen Vorgang leicht suhlen, wenn er die Hand vor der Ohrmuschel auf die Wange legt und dabei den Mund auf und zu klappt. Wir raten nur, das Experiment nicht zu stürmisch zu machen, weil sonst auch einmal der Unterkiefer über den Höcker hinweg rutschen kann, und alsdann ist die Maulsperre da. Jenseits des Höckers nämlich befindet sich wiederum eine Grube, in die nun .der Unterkiefer durch die krampfhaft gespannten Muskeln und die Über ihr Maß hin aus gedehnten Sehnen hineingepreßt wird, und wo er dann unbeweglich feststeht. Das ist die .Maulsperre". Wer sich davor schützen will, seh sich beim Gähnen etwas vor; früher haben die Menschen ungenierter geaäbnt als heute, deshalb kam die Maulsperre öfter vor. Früher war auch die Heilmethode wesentlich unmanierlicher. Eine Ohrfeige oder ein Schlag gegen das Kinn! Heute legt man beide Daumen aus die hinteren Backzähne rechts und lrnkg, die übrigen Finger umgreifen den Kiefer von außen. Alsdann drückt man kräftig nach unten und hinten, dann rutscht der Kiefer in sein Gelenk zurück. Richt "zu verblüffen. Herr Wirt, dieses Ei kommt mir doch recht spanisch vor!' mt ich sehe, der Herr ist ein Kenner; ja, ich habe nur echte Spa nier im Stall.' Voöhaft. A.: Ich bin ge flern abend ganz durchnäßt nach Hause gekommen. U. da haben Sje woyi Ihrer 2nak,de.','! tm mz3Z.ßdz, Msm SHllilklcher rm Jedes Muster 16 Cts. Ltuskillleid out Sordlirknsigff. N. 7620. ,, . Herrliche Nordilrenstossk bringt die Mob, und dies,! Modell hier ist vorzüglich zu thiir Verwendung geelMt. , Turch Bo laut, Rüschen und Klüsen erhalten die einfachen Waschkleider eine kl'gante Not, die sonst nur den seidenen Kleitxrn u eigen war. Auch die hllbschen Bkumen und Konkenmusterungen rhöhen den Reiz d Soiletten aus ILaumivollstoff, und pellen sie n eine ittcibe mit den oul tUu- ren Stoffen verfertigten. Garnirt man si, obendrein mit einem seidenen Schärpen. Ilit'l und füllt den Hzljau schnitt, le ii i an dieser Illustration ersichtlich, mit einem Chemisett aus feinstem Spitzentüll, so er hält man ein entzückendes Sommerkleid für kleine Nachmittags und Abendgesell schalten. Zu diesem Modell hier benöthigt man einer leichten Untertaillk, da der Wer fchluß im Rücken geschieht. Die Form der drei Stufen gehört zu den modernsten und populärsten Röckm der Sommersaison. Gebraucht werden zur Herstellung deö Schnittmuster, dak in 5 Größen, von U 42, erhältlich ist, 6 gard Material bei 36 Zoll Breite. ) W- - "' !"'-C fi r 'sm fa. ,y fyr 5 ff' l$m Wr' , vf '4 rn, "'Vl E 9'pi4 $? iE3 -'jp' g"? ?020 yWß$ Be st ellungs. Anweisungen Diefe Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendung deS Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke, den Coupon nebst 1 6 .C t n t t für jedeS bestellte Muster an das y Pattern Department, Omaha Trbfine, 1311 Hiward ?t. , . ; tilU , Per Smaßa Wöüm" Faltern ßoupoik. Ich vünscht Muster S'o.. ...... . .v .... Zoll, Sruft' oder TaiÄenwe!! (Iah .... bei Kindersachen.) Name .... Straße a M Der tiefste Tee Afrikas. Der Tanganikafee, der Deutsch Ostafrika von der belgischen Kongo kolonie scheidet, galt schon immer als .tief", nachdem dort Livingston 595 und Giraud 647 Meter gemessen hat ten. Weiteres aber wußte man nicht. Anfang 1913 befuhr Kapitän Jakobs mehrere Wochen den See im In teresse der deutschen Schiffahrt und ermittelte eine Maximaltiefe von 1277 Meter, und zwar im nördlichen Teile. Später sind die Ergebnisse ei nes belgischen Forschers, des Dr. L. Stoppers, bekannt geworden, der 191112 den See bereist und in des sen südlichem Teil gar 1435 Meter gemessen hatte. Demnach ist der Tan ganika nicht nur der bei weitem tiefste See Afrikas, sondern auch der zweit tiefste See der Erde überhaupt. (Der tiefste See ist der Baikalsee mit 1523 Meter.) Stappers hat ferner ermittelt, daß den Tanganika etwa in der Mitte ein Rücken, der nur 136 bis 600 Meter unter dem Wasserspiegel liegt, quer vom West zum Ostufer durchsetzt und ihn in zwei tiefe Becken teilt, von denen das südliche wiederum von ei nem tiefen Tal gekreuzt wird. Stan ley erzählt, bei der Fahrt auf dem südlichen Teil des Tanganika sei ihm der Gedanke aufgestoßen, es könnte hier einmal zwei getrennt Seen ge geben haben, und dieser Gedanke ge winnt an Berechtigung durch die Feststellung der beiden Becken durch Stapperö. r j '4 Erfolg. Papa hat zum kleinen Franz oft gesagt, er solle recht artig fern, dann werde ihm der Storch auch ein Brüderchen bringen. Nach einiger Zeit treffen Zwillinge ein. .Papa', fragt der kleine Bursch. i, $ tnrtfiT ai apK ah I Wkt AM MVtlU UVIVV tjaiir MtA ptegeumunlel aut imvrsgiuriem Clsfs. K. 128. Wer seine Glosse zu einem Viefnmm Ul verwendet, wird finden, daß sie noch einem tüchtigen viegensturm mchtl mU von ihrem fkllhk?e, glänzenden Alllsh, haben, vielmehr gänzlich aul der y:? geratin sind, ,krdrllckt und unschön wir Un. Nunmehr hat die Ehemi, in vn fahren erfunden, fräst dessen irgend i üiiccct wasserdicht gemacht verdn kann ' , "V rk-v und die Mode' hat sich diese NeÄrung schnell zunutze gemacht. Sie bringt i ihren diesjährigen Mustern die herrlichste imprägnirten Stoffe und Farbe tm Genre Regenmantel. Ein Ezemplar da von ist in unserer Illustration veranschau licht. Wer die dauerhaften Tweed, Homespun, u. dgl. Stoffe als Straßen mäntcl verwendet, giebt ihnen zur Sicher heit ein wasserdichtes Futter; das ist vor allem Denen zu empfehlen, bei denen Sparsamkeit da erste Gebot ist. Selbst verständlich läßt sich dieses ansprechende Modell, dessen Obertheil mit den Aermeln in eini geschnitten ist. auS jedem moder nen einfachen ' Stoff vnfcrtigen. Ge braucht werden zu dem Schnittmuster, daS in 6 Gröken. von 34 44. vorräthia ist, ' Nard Matis fiti 42 N Hi-.it. PA . . . JTß Ctabfc i w m Dem Kompinisten bt$ deutschen Volksliedes .Sah ein Knab' ein Röslein stehn', dem Musiklehrer Heinrich Werner aus Kirchohmfeld (Eichsfeld), ist am Z. Mai, an fei, nem 81. Todestage, in Vraunschweig, wo er auf einem vergessenen Fried hofe, dem sogenannten Brüdern Kirchhof, begraben liegt, ein würdi ges Grabmal errichtet worden. Wer ner war in Braunschweig Musikleh rer. Nach einem Leben von Kampf und Plage starb er dort, erst, 33 Jahre alt. Sein Grab wäre in Vergessenheit geraten, wenn nicht Freunde des deutschen Volksliedes eö davor bewahrt hätten. Am Tage vorher ist am Sterbehause deS Kom ponisten eine Votivtafel angebracht worden. Eine aufregende Szene spielte sich in der Freiligrathstraße in Berlin ab. Dort stürzte sich der achtzehn Jahre alte Einjährig-Frei-willige Hugo Grunert vom Kaiser Franz Gardegrenadierregiment Nr. 2 aus einem Fenster deS vierten Stockes auf die Straße hinab und zog sich fo schwere Verletzungen zu, daß er bald darauf starb. Der jun ge Mann vermochte infolge seiner körperlichen Schwächlichkeit den An forderungen des . Dienstes nicht zu entsprechen, obgleich er, wie sein Borgesetzten bekunden, den bsften Willen besaß. So kam es. daß er sich von seinen Kameroden und den Mannschaften zurückgesetzt fühlte. Aus Gram hierüber führte er die Tat aus. Verdachtig. .Sag mal, Willy, ist der Brillantring, den Du mir geschenkt hast, wirklick echt?' .Warum zweifelst Du denn dar an?' .Ich hatte ihn gestern verloren, nd schon eine Stunde später würd er aujdem Smidburezu. aAze5:n f. Vf (P f ' fv- 1 " I f I Vi- ; l f '' - 'i jt. 4 -!- ' pi' V tttk' '' ' ; l . '5 V.-i - rrt' : ;rttv; , Htt;; 4 - ;?- -Jl- . 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