IjstÜ.sjf Cmnfa ?! Dev laditt. Von H,r, klnntllk, vachkll. (37. Fortsetzung.) Seit lenem Unglucksmontag, 0 ßie Erbgroßherzogin von Bluttmbcrz Dankerpein ss.xlödlich starb, gerade all ich ihr zu lynr Besserung oza iüllait, Im ich nicht citd d auf ctreat aeweien. wie beute. Buckle erwiderte mit tiefster Ehr furcht: .Von Kindheit auf hab' ich tn jßatlea Street gedient. Sir Bed seid. Uns recit bec Tod nicht auf, wir begegnen ihm zu oft. Es ist das Unerwartete, was einen so au! dem Eleickaewlckt lmnat. .Tat ist eine sehr richtige Seiner kuna. Buckle. Buckle verbeugte sich. Tann frag! -er feierlich: Tarf ich Ihnen ein Elas Cherry tnngert, toir eo ford?" ,7!ein. nein!" .ES ist der Cherry aus dem so niglichen Weinkeller, (bir Jöedurö. .Ab. wirklich? DaS ist ein präch tiger Wein, ein ausgezeichneter Wein. Lber nein. nein. Buckle, nicht am Vormittag. Sagen Sie Ihrem Herrn, daß ich gern fo bald al! xno& lich ein paar Worte mit ihm sprechen , möchte." .Jawohl. Sir Bedford. Aber ich werde den Sderrö mit Ihrer Erlaub, ms im Vorsaal zurechtstellen. ,S Aedford.' . Er gina und überließ den hervor. rogendenArzt seinen Betrachtungen, die sich königlichen Palästen zuwenoelen und von dort in die Heller hinabstie gen, wo alte, köstliche und königliche Weine ihrer glorreichen Bestimmung barrten. .lÄr'.'.ndaütiaer Limmel! Wie Sie mick erschreckt badend . Napier war eingetreten. Er sah sehr blaß und hager aus und bil dete einen auffallenden Kontrast zu - der rundlichen Erscheinung Sir Beö ords. Dieser sagte nach der ersten Be arükuna rn be anstigenoem Z.one: .Lieber Kollega, ich muß dagegen protestieren, daß Sie sich diesen Schlag gar zu sehr zu Herzen neh men. Sie seyen ja. aus, als ?inen Sie die ganze Nacht lern Auge fie- slossen'" .Ich war die' ganz Nacht auf, Sir Bedford.' . , ,' , .Mehr hätte doch wahrhastig kein Mensch tun tonnen! .Sie sind in einem Irrtum begrif fen. Sir Bedford; ich bin mehr um die Lebenden betrübt als um die To ten." .Ich werde schon dafür sorgen, Iie ber Kollega, daß die Welt erfahre, dieser Ausgang fei uns nicht ganz unerwartet gekommen." .Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir Bedford'. erwiderte Napier so kurz angebunden, daß Sir Bedford seine etwas bevorstehenden Augen weit öffnete; .die Wahrheit ist: je weniger die Welt von diesem Falle erfährt, de sto besser ist es.' Wie meinen Sie das?' ' Da trat Buckle ein. .Lord Camber ist hur", meldete er. Sie Bedford murmelte: .Soll ich ihn empfangen?' .Ich werde Lord Camber in eint gen Minuten empfangen', sagte Na pier zu Buckle. .Richtig, ich erwarte ein Gutachten aus dem klinischen La boratorium; bringen Sie mir das, sobald es kommt.' Sobald der Diener fort war. fragte Sir Bedford: .Was haben Sie mit Ihrer Bemerkung vorhin gemeint, lie bei Kollega?' Einfach daS, aber unter tinS4 Sir Bedford: meine unglückliche Patientin ist in den Tod getrieben worden!" ' .In den Tod getrieben worden? Gerechter Himmel!' rief Sir Bed ford. , .Und zwar von einem Manne, den Sie und die ganze Welt für eine Art Bayard halten; daß auch er sich dafür hält, davon bin ich überzeugt , sagte Doktor Napier. .Ja den Tod getrieben welch ein Ausdruck!'' .Ich. hab' keine Eedittd, die richt! gen Ausdrücke zu suchen. Lord Ccun ber trägt Schuld an dem Tode seiner Frau.' .Lieber Kollega, lieber Freund! Verzeihen Sie mir! Ich verstehe Ihre groß Enttäuschung, aber in den Tod getrieben, das ist ehrenrührig. Sie no krankhaft überreizt. Ganz entre nouS' geb ich widerstrebend zu, da diese Heirat ein Unglück war, da wu ich vorausaeseben habe, mu Tode endigte. Es ist meine Leiste Ueberzeugung, daß der Tuchtige er halten blieb.' ' - .Wenn ich das sicher wiiM . Sir Bedford streckte feilte fleischige Hand aus. .Ich muß fort, es Ware denn, Sie bedurften meiner Ut. Verscheuchen Sie die krankhast-a Desürchtungen, Fsfct Kollega. Tränke Sie ein Glas r x Ja solche Zeiten ist ein Sti - .'V? vsnsZ'cn. Lebe Sie wohl. in r? ,n5?:n er l'uir.d frte - Zt junge I Napier war ja unleugbar ein tüchtiger Mensch, aber S fehlte ihm unbedingt an gesundem Mmschenserslano uno vor allem an Takt. .In den Tod getrieben!' Welch ein Ausdruck Nicht einmal der Eherry Seiner Ma eslät S KonmS konnte 'hin den cit leren Geschmack, den ihm diese Beiner kung NapierS -im Munde zurückließ. vertreiben.' AIS er sich in die Kissen seines Broughamö zurücklehnte, sagte Na pier zu Buckle: .Gehen Sie zu Schrot sier Werke und bitten Sie sie. herun terzulommen. Wenn ich zlveimal läute Sie verstehen mich. Buckle, zwer mal! . dann führen Sie Lord Eam ber herein. AIS Buckle fort war. trat Napier an die Tür deS Laboratoriums und schloß sie auf; zögernd blickte er au den Kasten. Tann ändert er die Kombination ceS Schlosses und kehrte an sein Pult zurück. Einige Augen blicke später trat Esther ein. S-ie hatten sich schon früher gesehen, aber in Gegenwart andrer. Esther hatte dank der Fürsorge NapierS erst am Morgen den Tod der Lady Eam ber erfahren. Ei war bleich, aber gefaßt.' , .vaben Sie ge chlafen?' fragte er s'e. .Za. sehr gut.' .DaS ist recht. Bitte, sehen Sie sich. .Zuerst muß ich Ihnen aus lies. siem Herzen für Ihren Brief danken Ihre Rücksicht. Ihre Güte. Ihr Ber trauen. . . Die (summe versagte ihr. .Sie haben eZ erraten', fuhr sie fort, .daß ,ch Ihnen etwas vertzeim lichte, etwas, was Sie hätten rfah ren müssen. Herr Doktor, ich hatte mich verpflichtet, zu schweigen, ich ch dürfte nicht sprechen. Aber der Tod der Lady Camber befreit mich von meinem Versprechen. . . Jetzt darf ich reden. Warten Sie noch einen Augew blick. Sagen Sie. Miß Forke, fühlen Sie sich stark genug, eine Feuerprobe auszuhalten? Eine Feuerprobe?' Ich weiß kein andres Wort dafür. Wenn ich könnte, würde ich sie Ihnen ersparen, würde ich auch gern zuerst Ihre Geschichte hören. Aber ich habe ine Pflicht zu erfüllen und darf dabei weder auf Ihre noch auf meine Ge ühle Rückucht nehmen. Ich bin wieder kräftig genug. Ich muß an Lord Camber ei nige Frage richten, die Sie betreffen, olgllch muffen sie rn Ihrer Gegen wart gestellt und beantwortet wer den.' Sie schwieg einen Augenblick, dann erwiderte sie nervös: .Ich kann Lord Camber heute nicht sehen. . . ich kann nicht, Herr Doktor.' Wenn ich Ihnen aber als Ihr Freund die Versicherung gebe, daß es unerläßlich ist?' .Ich bin berat!" Er läutete zweimal. Harry trat ein. Man würde ihm unrecht tun, behauptete man, daß er von den drei Anwesenden der wenigst Betrübte war, aber er trug ein wüi volles Benehmen zur Schau. AIs man ihn mitten in der Nacht holte, kam er rn größter Aufregung herber. Nach einer kurzen Unterredung mit Dr. Napier, der ihm mitteilte. Laß eine Frau hmubergeschlummert war, ohn das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, kehrte er in fein Haus zu ruck. Dieser Gedanke trocknete d wenigen Tränen, die er vergossen ha ben würde. Ein entsetzlicher Skan dal war im Keime erstickt worden diese Ueberzeugung verließ ihn keinen Augenblick mehr, so daß er nicht schla en konnte, sie hatte dieseld Wirkung us ihn wie Alraun und Wohn, be egte alle Schrecken und bösen Ah nungen. An w arme vuice oare er voller Zärtlichkeit, aber seine Er mnerung an sie war bereits etwas nperfönlrches geworden. Er . be grüßte Napier und Esther in vollende er Weise. Der Doktor rot ihm ei nen Sessel in der Nähe Esthers an; er setzte sich. Esther hielt die Hände auf dem Schoß gefaltet, die Augen zu Boden gerichtet. Camber versuchte vergebens, ihre Aufmerksamkeit auf ch zu lenken. Das verwirrte ihn wenig. In dem Bewußtsein, daß-das Eis gebrochen werden müs begann er: .Ich mache nur d bittersten Vorwürfe; ich werd mir das nie verzeihen, ich. . . ich .,. . Sie fehen, ich kann nicht einmal dar über reden.' .Aber ich', erwiderte Napier.' .Die Wendung zum Schlechter begann nach Ihrem ersten Besuch, und je den Tag wurde es schlimmer. Sie haben mir versprochen, mich zu un terstützen, aber Sie haben es nicht getan.' Der, Paladin begegnete dem Blia Napiers voller Männlichkeit und Auf richtigkeit: der Augenblick für eine gerade, ehrliche Antwort fchien ihm gekommen. .Ich habe mehr versprochen, als ich halten konnte', sagte er würde voll, , iJch besitze nicht die nötige Unverschämtheit, um deg Heuchler zu spielen. iatenn meine arme grau am Leben geblieben wäre. so. . . g wäre eine Schcidung unvermeidlich gcwe lest.' .Haben Sie ihr daS vielleicht zu verslkycn gegevenz Himmel! ür welch einen Rohling naiien l iiqj aj yaoe geian, wa ich konnte. . . aber, wie gesagt, ich kann nicht heucheln. .Gestern haben Sie eZ getan.' .WaS meinen Sie, Herr Dok tori" Und jetzt. , . heucheln Sie eben falls.' .Das geht zu weit. . .Ich sehe noch weiter. Ich wie derhole: Sie haben gestern geheuchelt und Sie heucheln jetzt, aber daS,im poniert mir nicht. .Ich weiß alles." Paladin wark E iher einen angsterfüllten Blick zu, aber sie starrte stumm uns bleich aus den Zeppich nieder. . ' .WaS haben Sie ihm gesagt', 'ragte er stotternd. .Miß Forke hat mir gar-nichtS ge agt. Aber Peach war gestern bet mir. fc,,e wollten fc.it te lechen t Das ist wahr', versetzte Lord llamber lebhast. .Meine Frau hat nämlich eine furchtbare Anklage gegen Miß ')orke erhoben.' .Warum haben Sie Miß Forke kompromittiert?' fragte Dr. Napier. Ich? Wieso?' antwortete Lord Camber. .Indem Sie insgeheim mit ihr zu fammentrafcn. Peach hat Sie zusam, men in Cavendish Square gesehen und das naturlich ihrer Herrin bruy warm Mitgeteilt. Oh , fließ Esther in schmerzlichem Tone hervor, .das hat sie getötet! Nein', widersprach Napier, ,daS bat sie nicht getötet. Ich bin schuld daran , fuhr Esther tiefunglücklich fort, .denn ich habe Lord Camber um d Unterre düng gebeten. Da müssen Sie einen sehr schwer wiegenden Grund gehabt haben? ragte Napier. .Jawohl.' Napier sah Harry an, der von dem Verlangen beseelt war, sich zu reha rilitieren. Er atmete ts, so daß die Brust sich ausdehnte, und begann mit der sonoren Stimme zu sprechen, die ihm eine gewisse Berühmtheit als Zoastredncr verschafft hatte alle edlen Empfindungen regten sich in inem Herzen, galt es doch, eine Un chuldiae zu verteidigen. . Es ist schrecklich, furchtbar, daß meine arme' Frau von dieser Unter redung gehört aber Miß yotlt und ch, wir sind alt Freunde. Wenn ich kompromittiert habe, dann bin ich bereit, ihr Genugtuung da ur zu ge ben. Es gab eine Zeit, da ich hoffte, Miß Vrte wurde meine Frau wer den, und rch fchame mich nicht, zu e liehen, daß sie die einzige ist, die ich geliebt habe, die ich heute noch liebe. Es ist jetzt nicht die geeignete Zeit zu einem solchen Geständnis, aber Sie, Herr Doktor, haben Mich dazu ge zwungen. Welche Gründe Miß Aorke bewogen haben, mich rm gehn men zu sprechen, das geht Sie nichts weiter an. Herr Doktor, obwohl ich zugeben muß, daß die Spioniererei der boshaften, gewissenlosen FrauenS Person sehr beklagenswerte Resultate gehabt hat .Diese Resultate gehe mich eben sehr viel arr,. erwiderte Napr. .Ha ben Sie diese geheime Unterredung dazu benützt, Miß Forke zu sagen, daß Ihre alte Freundschaft, nicht er neuert werden könne?' .Nein", antwortete Harry mür tisch. Ist meine Vermutung richtig, daß Lady Camber von Ihren früheren Be Ziehungen zu ihrer Pflegerin nichts gewußt hat?' ' Da sie von Natur sehr eifersüchtig war, habe ich ihr davon keine Mittet lung gemacht,' antwortete Harry. (Fortsetzung folgt.) rjs frcifcn, dr 12. Iu! 1011. Mkk,. il Ä. gn. "l'jit li.iitcu um Nvikcn Ü'iVi't l v.-on ,4!rl,!',aut. I tu' in i .,, !.! 'v'icl iticiirr iwcdaut. Dö.h J,'i!en, LcNcn und Hi,mw, i ti-nrni snimgcrmcn. ic Cc&nfuAt nach Um MIM Tvch tjatxii u-i: mchl vetwleu. lisicraund. Der Aberglauben, daß die für die Ernährung eines Säug- l'.ngs be limmte Milch stets von.der' selben Kuh kommen muß, veranlaßte grau aray Bazter von Newark.' N. I.. ihr am 19. März dieses JahreS geborenes Kind verhungern zu lassen. Wie die Frau den, Aerzten des ftadti schen Hospitals,' wohin sie das schwäch- liche Kind brachte, erklärte, nährte sie aus dem oben erwähnten Grunde ihr 7 Wochen altes Baby nur mit j kondensierter Milch, trotz der Ersah- rung. daß ihr infolge dieser Ernah- rungsweise in den letzten Jahren drei Kinder an Entkräftigung .starben. eines der Kinder wurde drei Mo- nate alt. Den Aerzten des Hospitals war es unmöglich. daS be, seiner Em lieferung nur noch schwach atmende Kind zu retten. Wie noch verlautet, wurde Frau Bazter vor kurzem von ihrem Manne verlassen; , sie wohnte seitdem bei einer Schwester, Frau Elisabety avanaugy. Nette Unterhalt. .Meine Mutter sagt, sie könne sich der Zeit erinnern, als deine Mutter einen klemm Kramladen hatte. ' .Und meine Mutter sagt, sie könne sich noch genau der Summe erinnern, die deine Mutter damals für Ein kaufe schuldig geblieben ist! - fiil Von i'oiii Stu1A, Fritz', front Frau Böhmen leise. .hast du tiimi Zeit?' , Herr Bohmert lies, die Zeitung linken und antwortete unwirsch: .Wie so. was soll ich dcnni .Ich mochte nur noch etwas zum Abendessen besorgen . sagte die kleine, blasse Frau, .und hätte gern, daß du so lange bei Hildegard bleibst. Ja, ,a. es ist gut . brumm der Mann, sich von neuem in die Zei tung vertiefend. .Beeile dich nur et was; um halb neun muh ich wieder zur Stadt fahren Vorstande itzuna. .Schon wieder? Ihr habt doch er vorgestern .Was willst du damit sagen? fuhr Herr Böhmert gereizt auf. .WaS soll diese argwöhnische Fragerei Denkst du vielleicht, ich habe galante Abenteuer oder so etwas? UedrigenS konntest du jetzt wirklich gehen, es i gleich halb acht!' Frau Böhmen zog sich sofort an. gab Hildegiird, die durchaus mitgehen wollte, noch einen stufe, und verließ schleunigst die Wohnung, Als Herr Bohmert sich gerade an den hitzigen Debatten im Abgeordne tenhause erfreute, kam sein vierjähri ges Töchterchen und bettelte .Papa, kannst du mir nicht Bilder zeigen?' Ich habe keine Bilder, Hildegard sagte er, Spiele doch mit deinen Zachen, du hast doch wahrhaftig ge nug in deiner pielecke. Artig ging daS iimd an seinen Tisch und smg an, dort herumzutra men. Aber nach fünf Minuten war si wieder da und umklammerte ihres Vaterg Ziniee .Mach' doch 'n bißchen Musik Pap chen! Herr Vohmcrt sah zerstreut au und fuhr sie ärgerlich an .Du siehst doch, daß ich keine Zeit habe! Laß mich endlich ,n Ruhe Da habe ich dir nun die schone Puppe, den Peter, zu Weihnachten ge schenkt. Warum spielst du nicht dfr mit?' .Au ja. Papa", antwortet Hilde gard mit strahlendem Gesicht, .du bist der Onkel, und ich komme mit Peter, und dann Nein, mein Mnd, daS geht nicht; spiele du nur vllein mit Peter. Ich muß arbeiten. , Sich' mal hier , die große Zeitung, die muß jch noch durchlesen. Die dumme Zeitung!' sagte Hil degard mit betrübten Gesicht. Warum mußt du die denn lesen? ,Das verstehst du , nicht, mein Kind', sagte Fritz Böhmert lächelnd Spiele nur mu Peter; bald ist ja die Mama wieder biet.' Ja, Muttl kann fein mit mir spielen!' Na. also , sagte Herr Böhmert. den interessanten Vcrhandlungsbericht weiter verfolgend. Endlich legte - er die Zeitung aus der Hand, zündete sich eine Ziga rette an und sah sinnend vor sich hin. Einen Augenblick streifte fein Blick das schlichte, schwarz polierte Klavier. Musik! , Was war ihm früher Musik! ' Al les! Trost in trüben Stunden, Zer streuung, Aufheiterung, ' Offenbarung und seligster Genuß. Mit welcher Freude hatte er sich als Knabe noch nach Erledigung der Schularbeit' ans Klavier gesetzt, um an Sonaten von Klementl und Mart seine Fm gerfertigkeit zu übenMit welch heill gem Ernst hatte er in spateren Iah ren mit seinem besten Freunde Bach, Beethoven und Wagner studiert! Zc, ten gab es, da hatte er-gehofft, i:m ganzes Leben der. Musik weihen zu dürfen; er hatte sein Klavierspiel der vollkommnet und hatte seine Stimme geübt. Man horte ihn gern im felligen Kreise, und er selbst halte reude daran, andern fein Können zu zeigen. Aber oas untergrub den Ernst feines Strebens. Er verslach. te. Er spielte den andere u Gefal ien uno irug vor, was c yoren mou ten: moderne Schlager, Salonstücke, Tänze und leichte Lieder. Das Le ben tat sein übriges. Er mußte Geld verdienen und wurde Kaufmann. Reale Interessen erstickten die Ideale. Die Kunst wurde zum Zeitvertreib, er sang und spielte nur noch, wenn seine Freunde ihn aufforderten, auf Ballen, bei tollen Zechgelagen, in Kneipen und tii Cafös. Und dann kamen Zeiten, da wurde es ruhiger um ihn. Er Heirakete das Mädchen, daS allein er zu luden wähnte, und ein paar sonnige Zahre voll heiteren, innta Glucks und lost Ncher Zufriedenheit folgten. Er holte seine alten Liedlirge hervor, und edle Musik verschö. die frohen Abende im eigenen Hem. , Wer die Söt.'u neideten, ihm fein . , , - . . . . .. . ... . Wck.' An die keine schon Wels rt ehelichen Zusammenlebens traten ,!vi!dk. häßliche Mlßtöne. Wr es sein , lkbensprühcndeS. gcnußverlangcndcS il.-nperanient, war ei ErnaS abge j Harte, etwa! fpießbürgerlich-zurück. , haltende Act. oder war es vielmehr 'beides zusammen, was sie allmählich luLcinondertrieb? Kurz, die Jahre kiimen und gingen, und weiter, imma weiter gingen die W:ge der beid:n . Menschen auseinder. Frau Bchmert widmete sich ganz der Pflege und Erziehung ihreS Kin deS und schien volle Bcsri'digung da bd zu finden; Fritz aber schien nicht! mehr zu Hause zu halten. Er war taaöüber im Kontor, und abendS hatte er fast stets eine Verabredung, eine Sitzung oder irgendein Vereins vergnügen, bet dem er unbedingt mit wirken mutzte, ir, der früher in den heftigsten Tonen auf alle Ver einsmeierei geschimpft hatte, war Mitglied pon mindestens acht Lerei nen. ES war ihm recht so, denn er halte immer einen Grund, fortzuge hen. Blieb er einmal zu Hause, so ging er bestimmt um 9 Uhr ins Bett, um .Vorrat' zu schlafen. 0 m Herr Böhmert schüttelte den Kopf, als wollte er unliebsame Gedanken verscheuchen, und sah hinüber durch die ossene Tür ins andere Zimmer. Da spielte sein Tocherchen, die schwarzlockige Hildegard, mit ihrem Puppeniungcn, dem Peter'. Er sah. wie sie der Puppe sanft mit der Hand überS Haar fuhr und hörte ihr feines Stimmchen: Nich weuien. mein Junge, Papa is ja nich böse. Papa wird bloß so viel geärgert von den dösen Men schen im Geschäft. Nein, du brauchst keine Angst zu haben Papa is lieb. Nachher, wenn du schläfst, kommt er, und dann gibt er dir einen Kuß das merkst du gar nicht, weil du dann schön schläfst. Ja, mein Kindchen, sei ruhig! Musik macht er auch nachher, wenn du schläfst schöne Musik! Dann singt er, und Mutti braucht gar nicht mehr weinen. Tann singt er von der Uhr, die kaputt gegangen ,s. ganz von selber und denn is sie stehen gr blieben aber Papa kann nichts da ür! So'n lieber Papa macht nichts mit Absicht kaputt das weiß Mutti und denn weint sie auch nich mehr. So nun schlaf man, mein Peterchen! Fritz Böhmert horte das Geplav per und wußte nicht, wie ihm ge chah. War das ein Spiegel der Wirtlichkeit? Einen Augenblick sann er nach. dann rief er sein Töchterchen zu sich heran und fragte: .Hast du Mama schon einmal wei m gesehen, Hildegard?' Ja, Papa, wenn du ,weg bist, weint Moma immer', antwortete das Kind treuherzig. So? sagte Herr Bchmert zo gernd. Weißt du denn, warum? Ich glaube, weil sie nicht so gut Musik machen kann wie du. Weißt du, sie macht immer nur fo tipp, tipp' auf dem Klavier, und dann ingt sie das .von der kaputten Uhr und dann sangt sie immer mit einem !vcaie an zu weinen ich glaube, weil du das doch viel hüb cher kannst. Ach, Pappchen, sina das doch mal! Bitte, bitte, das ist so chon!' Herr Böhmert atmete em paar mal, tief, dann zerdrückte er fein'. Zigarette und ging zum Klavier hin über Sanft erklangen die paar Takte des Vorspiels, dann setzte er mit kräfti ger, volltönender stimme em: Ich trage, wo ich gehe' Die holdseligen Zauber des schich en.' schönen Liedes nahmen ihn fo gefangen, daß er gar nicht hörte, wie die Korridortür schloß, wie seine Frau an der Tür stehen blieb und dem wild heranstürmenden Mädchen Ruhe gebot. Die leise verklingenden Schlußak korde durchziiterten noch den Raum, als er sich plötzlich von seinem Weibe umschlungen fühlte. Fritz, Fritz, wie schön hast - du das gesungen! Wie danke ich dir! Wenn du wüßtest, wie ich mich nach deiner Stimme gesehnt habe, die gan ze Zeit hindurch!" Erna, du du hast dich nach meiner Stimme gesehnt?' .Nach deiner Stimme und nach dir, du Guter; denn du doch ich muß mich beeilen.' Die Stimme klang wieder hart, als Frau Böh mert hastig aufsprang und sich zur Tür wandte. Du mußt ja um halb neun wieder fort!' Erna!' rief Herr , Böbmert. Komm' einmal her zu mir! In den Verein gehe ich heute doch nicht mebr. Hildegard hat mir gezeigt, wo ich hin. geyore. )vu out nicht mehr weinen und du sollst dir auch nicht mehr meine Lieblingslieder mit einem Finger auf dem Klavier zurechtsu chen! Ich werde sie spielen und ingen. und du sollst' mir ,ubören.und dein Lächeln soll mir höherer Lohn r r rt rn w I ' . ' lein als auer eiiau meiner Vereins brüderl' tfckrabcnj uzt ZixntrVA Zwei von Poesie umworbene Ve grife! Behagliche Ausruhen in voller Beschaulichst nach getaner Tagespfiicht. Oder nachdenksame kurze Rast vom Entschwinden deS himmlischen LichtS bis zum Aufslam men deS künstlichen. Nur noch vorn Hörensagen , kennt sie unsere schnell lebiae Zeit, und niemand gönnt sich die Muke. ihren Zauber voll zu ge nießen. Wo sollte man auch sonst die Zeit hernehmen, um daS TageS Programm voll zu erledigen? Um zu bewältigen, was an Geselligkeit und Vergnügungen geschafft werden muß? Längst hat der Jünfuhrtee mit stählender Beleuchtung daS Helldunkel iieimticher Dämmerstunde deriait Das Raunen aller guten Geister deS !vc!M)is muszke rer limmen vor Tangomusik und ausländischen Wei sen. Und statt deS beschaulichen Feierabends, der Abendfeier im besten sinn. ein unruhige Haften zum nächstbesten Beförderungsmittel, das uns im Schnellverkehr etwelchen Ber gnügungestätten zuführen soll! Um solche Ruhelosigkeit zu bebau, ern, braucht man wirklich nicht anti qulerter Vergangenheitsschwärmer zu lein, ei aller iert chaduna des frischen, lebensbejahenden Zugeö. der ourch unsere Zeit geht, mochte man iht doch hie und da eine Cäsur wün schen, ein Atemholen und Sichbesin nen. ein lttuck chauen. um das Erlebte auch fruchtbringend innerlich rerar Veiten zu tonnen. Denn WaS nutzt vie iaat ber rfahruna. wenn sie im Wirbelwind nicht Boden zu fassen vermag? Nur oberflächlich streifen uns öie Crlebnisse. eins vom andern verdrängt. Kein Eindruck hat Zeit. zu haften und auszureifen, und die sogenannte Schule des Lebens der mag uns nichts zu lehren, weil wir flüchtig, nicht konzentriert und darum ausnahmeunsahiq sind. )ak der moderne Mensck e ne sebr yoye AUisaung vom ttüert der Zeit hat und sie voll ausschöpfen will, soll ihm unbenommen bleiben. Nur ist es ein Irrtum, zu meinen, ein gelegent Iicher Stillstand, eine nachdenksame Dämmerstunde oder ein wirklicher Feierabend hier und da seien Zeitver schwendung. Im Gegenteil, sie ma. chen sich hundertfältig nutzbar, wenn man sie richtig anwendet. Unsere 1 SchNillmchr-Vsjerle Haukkleid si!r jung Jraue. J Wo. 703.1. ' ' 1 Ein iiSgkM,n!kk Modell il einem Umslandikleid für Hausgebrauch ist 1 Na. 70333 deeanschaulicht. Xk Bluse ist an den Cchultekn leicht kingeniZt unt schließt mit schrillem Scltenlhkit. Dk, latte. halblange Nermel wird einem tfern' lich weiten, beqmmkN Armloch eingesetzt und mit etnik hübschen Manschet!, ab$f fertigt. Der Rock besteht aul vier Lah Tr l Hut. wird - Betrachtung, .m f. die dümmsten Bauern haben die größten Kartosseln, aber so dumm -in ich deshalb noch lange nicht, mir leine zu wünschen!' ' Folgende ' drollige Geschichte in 'cunaen loiportiert: Der kleine Dichter, der, wie bös willige Zungen behaupten, noch nie in seinem Leben die wertvolle Be tanntschaft eines größeren Geldstückes gemacht hat, erregte neulich in dem Literatemaf. in dem er fein ganzes Leben verbrinat, fieberhaftes Aufse hen. Er erschien nämlich mit einem sunieinageineuen. wunderbaren Filz yur aus oem zcopse; ver Hut war unter Brüdern zwanzia Mark wert. Da der Dichter, wie bereits erwähnt, zu oeenigen iiieraritchen tischn nungen gehörte, deren Her, zwar im. mer voll seiner Empfindungen, deren j.a0)e aver pt immer frei von jez ticyem vioioe uno ach! auch von jeg. lichem Silber war. machte seine wun V . k. - f - sY" - l - .... yciuu vpvcvellung ein vegreiftl es Au eyen. und eine Bekannten bestürmten ihn mst oen Fragen, auf :vua)t geheimnisvolle !ü5it es ihm gelungen fei, in den Besitz des be sagten Hutes zu geraten. Aber der Dichter zuckte mit den Achseln und erwiderte gleichmütig: ' Ihr seid wahnsinnig. Woher hätte ich denn das Geld, mir einen neuen Hut zu kaufen. Der Hut ist drei ?Iakre all.... Wie gesagt, war der Hut funkel nagelneu; wir waren also verblüfst und fragten den Dichter, wie es ihm denn gelungen sei, den Hut in einem oerart wunderbaren Zustand zu er halten. Wir hatten etwaS davon oe lesen, daß eine spanische Tänzerin die geheimnisvolle Kraft besitze, alten -priien iyren verloren gegangenen lanz wiener zu geben, uno erwar, teten von unserem Freund eine übn liche Kraft, das heißt, gerade das Ge genteil davon, denn unsere Hüte un terschieden' sich von den Perlen der Tänzerin eben darin, daß sie einen ganz bedeutenden Glanz aufweisen konnten. Unser Freund besaß aber keine ae heimnisvolle Kraft. .Die Sache ist sehr einfach', sagte er endlich, man muß eben mit seiner Kleidung sorg fäliig umgehen. Man braucht nicht viel Geld zu haben, um sich anstän big kleiden za können. Seht ihr.... ich habe meinen Hut vor drei Jahren gekauft aber seitdem ließ ich ihn dreimal reinigen uno fünfmal aufbügeln. Außerdem ließ ich drei mal fein Band und Futter erneuern. Und außerdem habe ich ihn gestern im CafZ mit .einem funkelnagelneuen Hut vertauscht mit diesem hier. .. Ist es nicht sehr ein ach? .... Und habe ich nicht recht, wenn ich 'age, vatz man gar nicht viel Geld braucht, um sich anständig kleiden zu können? ....,Man muß nur mit seiner Kleidung sorgfältig umae hen....' frH WM ' n mVVi i v'iW ä ywi'T .'"jf 1 ' X IslWrl ! M Ä v ;,. . J h " L 1 "M V : V VT M 1 ""7i ,,,' I ' 4 U ' i , 7, ij .1 , r , 1 - ' ' i V '.' , li r. 'n v ' N l " V U! 'UM , ! ' 15' C z iim? it i I 703j y 1 ' l I I jl t ' . : ' $fw- . 1 nen. ist ebfrt ringSyrrum eingereiht und' wird einem verstellbaren Gürtel angesetzt. !llrthei!hast ist die Verwendung von Ela s!ik, entweder alt separater Gürtel oder mit Stosfiibuzug mit dem Kleid im Gan zen gearbeitet. Schräge Ctoffstreifen sind die beste Garnitur zu einem einfachen Hauskleid. Tie Muster weiden möglichst ' einfach gewählt und laute Farben der mieden: gestreute Etoske eignen sich da . gegen dorziiglich zu diesem Schnittmuster, dai in g Grützen, von 34 Ai erhältlich . ist und 6 ?)ard Material bei 36 Zoll Breite für mittlere Gröke bedarf. EcstkllungS'Anweisui'gkNk Dies ufler werden em irgend eine Sdrelle eaen Einsenvuna de Vreife geschickt. TSJlm gebe urmner und WröR. und die volle Vren deut lich m und ffH(te bi ?m,pcm nekg 15 Cent an jedes bestellte Muster an da Pattern Dept,OmahaTribüJ 1311 Howard St. X Druckfehler. Ein ange nehme? Grunz ton ging durch die nze Musik der neuen vper.. K '? I w s ks 12 VO c w - c r tt a a tT U wo c ex Ü t L c. 3 i 5 ? u ci 5 ? c 13 co et ff a e B 3 i a ' u M o 3 5 Untppt Rukkunft. Kommt da gegen Ende des letzten Semesters ein besorgter Bater weit hergereist in die entfernte Universi tätsftadt, wo sein hoffnungsvoller Sohn angeblich den schwierigen Rechtswissenschaften obliegen soll. Dem Bater sind allerhand Dinge zu Ohren gekommen, die sein väterliches Herz betrüben müssen. Es heißt, der Sohn scheine zu verbummeln, hätte den ,Kollegbefuch völlig ingestellt, käme meistens erst am Morgen und dann betrunken nach Hause. ' Der Vater hat erst an den Sohn,,geschrie den, und der hat geantwortet, an allem wäre kein wahres Wort, er fei nur neulich nach einer Abschiedskneipe mal etwa? früh" nach Haufe gekom men, na, und das wäre doch mcht so schlimm; wenn der Baier aber diesen Monat 50 Mark zum Wechsel zulegen wollte, wäre es ihm nicht unan! genehm. ! Als weiser Vater schickte der Ve troffene natürlich .das Gewünschtes setzt sich aber auch einige Tage spä, ter abends auf den Zug, um ;slch durch den Augenschein von der Sach; läge zu überzeugen. Es war ihm sehr recht, roß er etwa um QlA Uhr morgens ankam. Da konnte er spä teftens um 7 Uhr bei seinem FiliuS ein und dessen Lebensgewohnbeiten sozusagen an der kitzligen Stelle stu dieren. Um 7 Uhr pünktlich steht unser Vater vor dem Bau" seines Stud. iur. und klingelt. Eine vom Leben schlecht behandelte Frau öffnet in halb vollendeter Toilette vorsichtig die Tür und wartet auf die Anrede. Guten Morgen. bitte, wohnt hier wohl Studiosus Müller?" fragt der Vater. Darauf die Frau, mit gott., ergebener Duldermiene: ,Ach ' ja, mein bester Herr, bringen Sie ihn. nur vier reinl' Mebr wollte der Aater an diesem Tage nicht wissen . - XY