t -. Sev Ottladin. i u IS i. H Bon Hrar, 2Z- (30. Fortsetzung. Napier wartete einige Minuten. Esther hatie daS Talin vielleicht ge braucht, .um die (jfpnimente r leb aufzunehmen, di zur Entdeckung ei M Reagen führen konnten, und sie hatte daS Flaschchen möglicherweise ixi irgendeiner Lade ausoemuhit. Da war zwar ein Bergehen gegen die TiZiplin, aber da hätte er. ihr gern verziehen. ..i tÄ J. Da war sie schon. .Sie waren noch nicht zur gegangen?" fragte er. .Nein, ich konnte nicht.' . .Ich habe Sie holen lassen, ick ,0. ein Elveriment denke. Ruhe weil Wer nicht wagt, gewinnt nicht. Der Zu. stand Lady Camber wird stündlich kritischer; unter solchen Umständen darf ich mir, wohl erlauben, einen versuch mit einer winzigen DosiS Zalin zu machen." ,.. ., .Mit Talin?" ; .Ja. Warum nicht?" Er. hielt inne und gab ihr so die Gelegenheit, zu sprechen, eine Erklä. z..,ung abzugeben, sther schwieg. Alle Far.be war ou ihren Wangen ent wichen,, die Pupillen waren vergrö fcert; er la Furcht in ihren Augen. Ich geht noch einmal' hinauf; möchten Sie Hierbleiben, biö ich wie derkomme?" ' .Selbstverständlich,' ' Ihm schien Erleichterung auZ ih ren Augen zu blitzen. . .Wenn ich wiederkomme, werde ich mich wegen de TalinS entscheiden; sollte ich Ihrer schon vorher bediir sen, so werde ich durch daS Telephon mit Ihnen sprechen." -.Jchwerdk hier warten, bi! Sie wiederkommen.'" Er blickte sie an und machte noch einen letzten ersuch, sich ihr Wer trauen zu gewinnen. '.Bedrückt Sie etwa!? WaS ist'S?' ' Sie senkte den Blick nicht, aber er las in ihren Augen die flehentliche Bitte Nachsicht zu üben, sie nicht weiter zu befragen. .Lassen Sie mich Ihren Kummer mit Ihnen teilen, was eö auch im mer sein mag", bat er. ,DaS können Sie nicht, Herr Dok toi", antwortete sie. .Sie haben mir also nichts zu sa gm?" .Nichts l' erwiderte sie mit einem angstvollen Blick. Raick entfernte er sich. . Ali er du Tüz hinter sich schloß, lauschte sie auf die verhallenden Schritte. Dann öffnete sie sehr rasch die 'Tür in i Laboratorium, drehte daö elektrische Licht auf und stellte da Talin in den Kasten zurück. Als Napier zehn Minuten später zurückkehrte, sand er sie , lesend. Sie stand bei seinem Eintritt auf. Er deutete ihr durch eine öandbeweauna an. dafz daS es fizielle Verhalten zwischen Arzt und Schwester nun zu noe tu 2Qie cot ti ihr?" fragte sie. ' Er bemerkte sofort, daß sie sich ein ftxnta erleichtert suhlte. Ihre Au. gen schimmerten wie von verhaltener Dankbarkeit. ' .Nicht besser", antwortete er. .aber ich werde da Talin doch nicht an wenden.... Wollen Sie mir jetzt versprechen, sofort zu Bett zu ge, hM?" . ' k.. , .1 ,.!... j5 .. ' - AIS er aNein war. zögerte er einen Augenblick, dann öffnete er den sta sjen arnd erblickte das Talin an der aewobnien Stelle. Er kehrte in die Bibliothek zurück, das Fläschchen in der Hand und starrte es an ge 'nau wie auf dem Bilde. DaS Äläschchen mußte , zwei Drachmen und stebenundzwanzig Minima des Alka loidS. enthalten. ., Mit , fieberhafter -Ungeduld . begab , er sich wieder in Jas Laboratorium und maß die Flüs siakeit. Die Spannung in seinen GesichtSziigen ließ nach, als er sich Lberttuate. dan der Inhalt nrn vem in seinem Notizbuch verzeichneten stimmte. - Aber daS war nicht ent scheidend: eS konnte ein Teil der 'Flüssigkeit dem Fläschchen entnom mm worden und durch Wasser ersetzt worden sein. Um dieS festzustellen, bedürfte e! einer quantitativen Ana löse, einer Arbeit von mehreren Stun den. Er kehrte wieder in die Biblia tbek urück. setzte sich nieder und ver, siel wieder in tiefeS Nachdenken. Zu welchem Zweck hatte sie daS Talin genommen? -Er tastete im dunkeln nach einer vernünftigen Hypothese. ES hatten offenbar Beziehungen zwischen thr und Lord Camber bestanden, die mit dem ehrlosen Tode deS BaterS ein Ende nahmen. Daraus folgten einige Jahre der Armut und des Leidens, wie er sie deutlich auf ihrem Gesichte hatte lesen können. ES schien ihm klar zu sein, daß sie Camber treu geliebt bcitte: wahrscheinlich hatte eS 'außer ihm auch noch andere gegeben, 4- m...f. t.ll.. 1 (nü.V. oic ccn nuuniof quuni, 141 ic ovtvr felbstauferlegter Ehelosigkeit avzuneh men. aber sie hatte sie alle abgewie sen, eben weil sie Camber liebte. Unh Eamver war ganz danach angetan. einem Mädchen eine so leidenschaft. licheHbe einzuflößen. Wie hatte u m neSle? 4n- :L ? j. nur der Esel von einem Sluster ge sagt? Ein Aayard, ein Paladin I Uno dann verglich er die schöne Öe statt bei Paladins mit seiner eigenen unbedeutenden. Er nahm an. daß Harry vor der Heirat mit der Tochter deS Douglas ')orke zurückgeschreckt war. Nachdem die LkknU durch die Umstände getrennt worden waren, hatte er eine hübsche Tänzerin ge heiratet, die sich erwiesenermaßen tu die Stolle einer großen Dame nicht hineinfinden konnte, während daS unge Madchen unverheiratet geölte den war. Hier waren sie nach vielen Jahren wieder zusammengetroffen. uns Esther hatte eingewilligt, die Frau zu pflegen, die sie verbrängt hatte. Die Gedanken gruben Immer tiefere Linien in die Stirn NapierS. Als Psychologe' mußte er sich sagen, daß er EstherS Charakter und Tempera ment mit ihrer Handlungsweise un möglich in Einklang bringen konnte. Er erinnerte sich der Szene zwischen hr und mm. Nach dem ersten Ju ammentressen mit Camber Halle sie ich geweigert, die Pflege seiner Gat in zu iibunehen. und sich dann nur auf seine Bitte und nur widerst bend dazu überreden lassen. Warum hatte sie nicht die Wahr heit gesagt? , , , Er ging emen Schritt weiter. Efl her hatte die Patientin mit einem Takt, einer Geduld gepflegt, die alle Erwartungen übertraf. In dem Au genblicke aber, als der Gatte und die Kammerfrau erschienen, wurde daö mühsam Aufgebaute wieder zerstört, Dann dachte er an die geheime Zusammenkunft, an den Brief, an die Entdeckung durch Lady Camber. Wenn diese am Leben blieb, so war Esther guter Nuf in Zukunft einer eifersüchtigen Frau preisgegeben; wenn sie starb, dann konnte Camber Esther heiraten und ihr alles bieten, wonack, ein ftmuen&era beaebrt. Er sah jetzt ganz von einem Urteil " ' '" v " y ' - i ab. Er stellte sich die Sachlage vor. w,e sie etwa einem Geschmorenenge richt vorgelegt würde, und die Schlußfolgerung verursachte ihm Entsetzen. Er erinnerte sich an CamberS Gesicht im Spiegel, als er wußte, daß feine Frau am Leben bleiben wurde, und an denselben Ausdruck im Gesicht EstherS ein paar Stunden spater. Camber hatte ge. hofft, daß der Tod das einzige Hin derniZ zwischen ihm und der Gelieb ten entfernen würde; als er aber die Ueberzeugung gewann, daß seine Frau am Leben bleiben würde, hatte er sich in eine Jntrige mit Esther eingelassen. Ob diese Jntrige un schuldig war oder nicht, jedenfalls hatte sie eme verheerende Wirkung au feine Patientin gehabt. Ju welchem tttoeae hatte Mtyer das Talin genommen? Entweder hatte sie in der Jliet znxlsiung uver nie tfoigen, oie uver sie hereingebrochen waren - ob sie sie nun verschuldet hatte oder nicht daS Gift entwendet, um ihrem Leben, das ihr nicht langer lebenswert er schien, ein Ende zu machen, oder . E?qauoernv wies er vielen Gedanken von sich. Wenn sie das Talin entwendet hatte, um sich auS dem Leben zu schaffen, warum hatte ie es dann nicht benutzt? Uver hatte ie einen Teil davon genommen und mich Wasser ersetzt? Vielleicht un ternahm sie gar jetzt, wo sie allein und ungestört war, den Sprung ins Unbekannte? , Napier erhob sich und ging mi: großen, unsicheren Schritten im Zim. mer auf und ob. Er konnte nich zu ihr hinaufgehen. Und was hatte er ihr sagen sollen? Vielleicht sollte er ihr eine Zeile schreibett.... Im nächsten Augenblick hatte er auch schon ein paa Worte aufs Papier geworfen, ohne lange Ueberlegung. so heik sie ihm aus dem erzen kamen, .Ich will Ihnen nur sagen, daß ick Ihnen vertraue. Sie leiden und sind auch physisch schwach. Aber i bin ?lbr Freund durch dick und dünn, glauben Sie "mir das! Ihre Schwäche ist nur die unvermeidliche fsolae hochherziger schwerer Arbeit, Jeder, der mit -Leib und Seele bei seiner Arbeit ist, hat seine Augen blicke der Verzweiflung; aber dann muk er sich des Lichtes erinnern, ie neS Lichtes. daS wie ' eine ewige Lampe brennt, gleichviel, ob, wir sie leben oder nicht. Er ging die Treppe hinaus und klopfte, an Esthers Tür; ein Stein fiel ihm vom Herzen, als er ihre Stimme vernahm. .Wer ist da?" fragte sie. .Ich bin'S. Napier". antwortete er. .Ich habe ein Billett sllr Sie.' Die Tür öffnete sich ein wenig und sie streckte die Land danach aus Napier legte den Brief hinein, dann hielt er die Hand fest und tutzte pe, Er konnte nicht widerstehen. .Taufend Dank", flüsterte ihre Stimme, als ihre Hand verschwand, Er eilte zu Lady Camber. Sein Glaube an Esther, war unerschütter lich. Einen Augenblick hatte er sie eines scheußlichen ' -rechen! für sä hiz geilten, aber nur einen einzi sn Augenblick. Und er schalt sich inen gemeinen Menschen, wenn er daran dachte. Wahrschcinlich liebt ie Camber und hatte sich nur auf .. ,. (L.. f.. Oi; i .i eine univiocr ikyuairn nitn ri chlossc, ihn insgeheim zu sehen. Camber war also sür daS Unglück verantwortlich, daS sich ereignet hatte. lnd da sie sich nicht entschließen konnte, den Mann zu verraten, den ,e liebte, war sie entschlossen gewe en. zu sterben. AIS er in das Zimmer eintrat, legte die Nachtschwester warnend den Finger an die Lippen; sie flüstert dem Tvltor zu, du die Palxiilm etwaS ruhiger sei. Napier trat an Bett. Da Licht brannte nur schwach, aber seinem geübten Auge offenbarte ich sofort der wahre Vrund der XX VII. chcinbaren Besserung. Er sühlie ih ren Pul, dann schob er da Augen ld zurück. (5 geht zu Ende", sagte er' ein halbe Stunde später, nachdem er ver geben versucht hatte, die Herztätig seit anzuregen. .Gehen Sie rasch hinunter und sagen Sie Buckle, Lord Camber müsse sofort geholt werden. ES soll sonst niemand im Hause ge stört werden. Ich bleibe hier.' . Er setzte sich neben daS Bett und stützte den Kopf in die Hand. Lo tiefstem Mitleid bewegt, betrachtete er va hub che we icht, mt vatte sie im Anfang ihrer Karrler olle Herzen durch ihre Schönheit und Anmut un Sturme erobert! Die fleischgewordene Euphrosyne! , Und nun lag sie aus dem Sterbe bette, weil der Paladin, der geschwo ren hatte, sie zu lieben, seinen Schwur gebrochen hatte. Sir Bedford Sluster stieg die Treppe zum Hause NapierS hinan. Auf seinem glattrasierten, roten Boll mondgesicht konnte man einen gezie mendcn Ausdruck von Resignation in den göttlichen Willen lesen, gedämpft durch menschliches Mitgefühl und Be dauern, vielleicht auch ein wenig von dem Gedanken erleuchtet, daß wohl die Menschen kommen nud gehen. da Honorar aber darum nicht aus bleibt. Buckle, der einen ungeheuren Respekt vor dem hohen Herrn hatte, führte ihn in die Bibliothek. .Ich werde dem gnädigen Herrn melden, daß Sie hier sinv, t-tr ev ford." . Sir Bedforv zog ich den dunkel, grauen Handschuh von der Rechten. .Buckle , sagte er. .Bitte. Sir Bedford!" .Ich bin ganz fassungslos, li freund, ganz sasiungsios.... .Wir sind alle sehr ousgeregt. i&u Bedford. Der gnädige Herr. Sir Bedford. sieht heute um zehn Jahre alter aus. Sir Bedford nahm Blad und rückte sich den goldenen Zwicker zu recht. Seine Stimme klang weich und voll, und wenn matt sie hörte. konnte man sich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß das Leben trotz aller Sorgen und Kümmernisse doch recht lebenswert sei. (Fortsetzung folgt.) Blitzableiter mit Radium Ueber einen Blitzableiter mit Ra dium berichtete B. Szilard kürzlich in der Sitzung der Acaoemie des beten ces in Paris. Versuche, ob Blitzab leiter mit Radium nicht wirtsamer seien als gewöhnliche, führten zu fol genden Resultaten: Die Lufthalle in der Umgebung der mit Radium ver sehenen Spitze des Blitzableiter wird mehrere Millionen Mal mehr leitend als vorher: diele vergrok?rte Xleit fähigkeit, welche noch in beträchtlicher Entfernung von der spitze Nachweis, bar ist. erniedrigt daö normale Po tential der Luft ganz erheblich und bewirkt gleichzeitig einen Elektrizi, tätsaustausch zwischen den verschiede nen Luftschichten. Gleichzeitig findet ein Elektrizitätsaustausch , zwischen der Atmosphäre und der Erde statt, und zwar nicht mehr durch plötzliche unregelmäßige Entladungen an einem einzigen Punkt (Blitzschläge), sondern durch einen unterbrochenen Energie ström. Die dem radiumhaltigen Blitz, ableiter benachbarte ionisierte Luft be wirkt einen innigen Kontrakt zwischen der Spitze, und der Atmosphäre, spielt also eine ahnliche Rolle wre die Ber, zweigung der Erdleitung, die ja auch einen möglichst innigen ontalt zwt schen Blitzableiter und Erde herstellen soll. Druckfehler. Der Förster trat heute mit einem seltsamen An lügen vor scmen Vorgesetzten. Kathederblüte. Profes sor: .Wer mir da nächste Mal die Gedärme nicht im Kops hat. be kommt eine schlechte Note. Merk euch daS!" Ertappt. Madame: Waö Sie nur immer in dem Eßzimmer zu tun haben, wo der Tapezierer arbei tct? - Dienstmädchen (verlegen): Der Lehrling ist heute nicht bei ihm. M dame, da hat er's gern, wenn ich ihm manchmal etwa zureiche! (Nach einer halben Stunde.) ' ' Madame (unvermutet ins Eßzim, mer kommend): So, so, das ist's, was Sie dem Tapezierer zureichen müs sen Ihren Mund. - - Dcr plattn mit der bösen Frau. ' Erzählung von William T. Ma. In Brussa.' draußen am Ende der Stadl. wohnte All. ein armer Teu el von Bauer. An sein kleine! Häuschen grenzte ein Stück Garten und ein Stück Feld, wo er baute, wol zu seinem und seiner Frau Nadimeh Lebenunterhalt nötig war. Nicht mehr und nicht weniger. Ein paar Schafe draußen auf der Weide gaben Milch, Butter und Käse, und sür die Wolle zahlte der armenische Händler etwat Bargeld. Du uZil reichte gerade zum eben. Wa brauch! er auch mehr? Für wen? seinen Sohn halte man zum Mili tär genommen, der war nun fchon seit ein paar Jahren fort, würde wahrscheinlich nicht mehr wiederkom men. Wer weitz. oo er uveryaupt noch am Leben war. Aber darüber machte er sich weiter keine Gedanken, denn seit Jahren ging' ja den ar men anatolischen Bauern so. Die Töbne nahm der Staat, die Ernte der Steuerbeamte, also für wen sich Plagen? ffreilich. sein Bater war noch ein reicher Mann aeweserf, hatte Felder gehabt und große Schafherden, hat ri. i.ii. w -i-.ffT. i sllr ueircioe uns 5uiivvllk v!t, Geld eingenommen, oder als er plötz lich vom Engel deS 'Tode über rafcht worden war, da waren feine Frau und Ali, fein Sohn, doch oh ne Geld zurückgeblieben, denn er ha! te e so gehalten, wie die auern in Anatolien heute auch noch tun, und hatte die klingenden Einnahmen vergraben, im Garten oder Feld, und niemand wußte den Platz. Ali hatte zwar überall gegraben, aber nichts gefunden. Tann war auch die Mutter gestorben, die Herden und Felder waren verlaust oder von den Beamten genommen, kurz, als Ali heiratete, hatte , er nur da HäuZ chen und in paar Schafe und daS Stück Feld und Garten, und war auch Wetter ein armer Teufel ge blieben. Wenn Nadimeh an den langen Winterabenden beim Webstuhl faß und farbenbunte Ornamente in den Teppich webte, dann faß Ali oft bei ihr und erzählt von dem Reichtum feines Baters, vom Einst. Dann seufzte er und fah gedankenvoll den blauen Rauchringeln nach. Wie an ders wäre doch alle, wenn er deS Bgteri Reichtum gefunden hätte. Sie wären nach Stambul gegangen, dort hätte er ein hllSscheS Häuschen ge kaust, hatte sich in? Bazar einen Laden gemietet, hatte mit Wolle ge handelt und viel Geld verdient, wä re ein reicher angesehener Kaufmann geworden Ma seufzte dann auch Nadimeh und erging sich in Wehklagen ob ihrer bitteren Armut. Sie war eitel und hätte sich so ger ne geputzt. Und sie dacht darnn, was sie sich alles hätte kaufen kön nen. wenn ihr Mann in Stambul ein angesehener Mann geworden wä re. Statt dessen mußte sie hier m einem alten Tschartschaff herumge hen. der in den Nähten schon zer fiel. Und sie seufzte und lamen tierte'noch viel mehr, daß es Alt ordentlich ins Herz schnitt. 9 .In einer Ecke von Ali Garten lag ein Erdhaufen, auf dem Un kraut wucherte. Dieser nutzlose Hau sen hatte Ali schon feit Jahren in die Augen gestochen, um so mehr, alö er immer größer wurde, denn Nadimeh warf allen Unrat dorthin. Endlich entschloß er sich, dieses Hin. dernis aus dem Wege zu räumen Wie er so schon seit ein paarStun den im Schweiße seines Angesichts arbeitete und die Erde und den Un rat immer über den morschen Zaun warf, hörte er plötzlich beim Ein stechen der Schaufel ein scharfes, me tallischeS Knirschen. Er sah etwa fchimmern. bückt sich, und siehe da! wischen der Erde auf der Schau fei schimmerten Ein und Aweipw sterstllcke. und da glänzte sogar ein Goldstück. Er ließ sich auf die Knie nieder, scharrte mit den Handen und zog endlich einen alten, langen, zum Platzen vollen Wollstrumpf an Licht, in den die Schaufel ein Loch gerissen hatte. Daraus quollen Sil ber und Goldmünzen, daß eö de.n armen Ali ganz schwindlig ward. Ein jäher Gedanke durchfuhr ihn: das war da Geld seines Bater, daS er solange vergebens gesucht hatte! Er löste den Riemen, mit dem der sonderbare Geldbeutel zugeschnürt war, und nachdem er sich überzeugt hatte, daß kein Lauscher in der Ni, sei. schüttet er den Jnhaiius den Boden. Hei! War daS L ""Ihren und Schimmern! Gold, viel - Äold, dazwischen Silbermünzen die schwe re Menge, große und klein, ein blendender Reichtum. Eine unbändige Freude leuchtete aus seinen Augen, als er den klm gelnden Haufen wieder in den Strumpf füllte. Dann nahm er die Last auf. aber er keuchte, denn daS D na war fürchterlich twer. mu chend trat er ins Haus. Nadimeh war in der Küche, wo sie eben ein paar Zwiebeln und etwaS Schafkäse für die Mahlzeit bergerichiet yatie. AIS sie daS Stöhnen ihres Mann? hörte, glaubte sie. eö , wäre ihm ein Unflnizugq herbei. All sie Ali mit seiner Li erblickte, schlug sie die Hände .Über dem Kopf zusammen und rief: ' .Aman aman! Wa bringst Du denn da?" .Schließe zuerst die Fenster und die Laden!" sagte Ali. .So!. Und nun: Unsere Armut hat ein Ende. Allah war gnädig und ließ mich den Reichtum meines Ba ter finden. Da sieh her!" Und er schüttete den Inhalt de Strumpfe auf dem Boden au, daß die Müh zen nur so herumkollerten und lachte voller Freude. Nadimeh stieß einen Schrei dir Ucberraschung aui und klatschte in die Hände. ,0 daS viele Geld! DaS kit Geld! Da kann ich mir nun we nigstenS gleich einen neuen Tschar tschass kaufen, und einen Schleier und ein Stück Seide, und Pantcf sein habe ich auch nötig, aber schöne, und weißt Du! eine Halskeile will ich mir auch kaufen Oh! Ich will gleich in den Basar gehen!' Und sie wollte davoneilen, um sich zum Ausgehen anzukleiden. Aber Alt vertrat thr den Weg. .Tu bleibst da! Wal würde man sagen, wenn jetzt auf einmal die Frau de! armen Ali im Basar allen möglichen Tand einkaufte?" .Und ich gehe doch! WaS gehen mich die Leute an? Nun da wir reich sind, mag ich nicht eine Stunde länger in den alten Lumpen herum, gehen!" Und sie versuchte, bei Ali vorüberzuhuschen. Der hielt sie bei den Armen fest und sagte ernst: .Höre. Nadimeh! Bleibe jetzi hier! Ich habe mich entschlossen, nach Smyrna zu ziehen. Dort kennt uns niemand, wir können dort als vermögende Leute austreten, und da kannst Du Dir dann kaufen, ttal Du magst." Aber Nadimeh wurde bös. Und der Haufen Geld am Boden ärgerte sie jetzt. ' .Geh Du nur allein nach Smyr na! So zerlumpt, wie ich bin, rüh re ich keinen Fuß!" Und sie nannte Ali einen Geizhals, der seine Frau am liebsten auch verhungern lassen möchte, schalt und schimpfte, zeteite und keifte. Da stieg Ali die Galle, und er hob drohend die Faust. In dem Augenblick kreischte Nadimeh gellend auf. .Schlagen willst Du mich auch noch, Du altes Kamel?" Und ehe Ali wußte, waS geschah, hatte sie einen ihrer Pantoffel mit Holzabsatz abgestreift und schlug mit Geschrei auf ihren Mann los, wo sie gera:e traf. Er schützte sich nach Möglich seit gegen die fallenden Schläge, und als diese und daS Geschrei Nadimehs immer ärger wurden, riß er die Tllr auf und floh auf die Straße. Na dimeh hinterdrein mit gejchwunge, licm Pantoffel. DaS Geschrei lockte die Nachbarn und Nachbarinnen aus ihren Hau fern, und als sie hörten, daß Ali reich, aber ein bodenloser Geizhals sei. der seine Frau in Lumpen ge hen lasse und auch noch schlage, da schrieen sie alle aus Ali empört ein, ließen ihn nicht emmal zu Worte kommen, und es hätte gar nicht viel gefehlt, so wäre es dem armen ge prügelten Ehemann schlecht ergangen, wenn nicht zwei Polizisten durch den Lärm herbeigelockt worden wa ren, die Ali und seine Frau kurzer Hand verhafteten. Die beiden wurden vor den Bor sieher deS Viertels gebracht. Wie ein entfesselter Strom floß Nadi mehs Rede. Alt wollte Einwendun, gen machen, aber der Vorsteher schrie ihn an. zu schweigen. Als ver or, sicher, ein habsüchtiger und gewalt tätiger Mann, von dem Reichtum Alis hörte, wurde er zornig, und er fragte Ali, ob die Rede feiner Frau wabr sei. .Ja. Effendi." sagte Ali völlig verschüchtert und ängstlich, denn er sah ein boseö Ende kommen, aber .Schweig!" schnitt ihm der Vor steh das Wort ab. Ich weiß je!i. genug! Du bist reich, hast aber noch nie einen Para Steuer gezahlt, hast geklagt über Deine Armut, und so den Staat und den Padischah be trogen? Na warte !" Und er schickte die Polizisten in AliS Haus, daß sie das Geld bringen sollkn, daS er für konfisziert erklärte, und jagte die Frau fort. Ali jammerte, das Geld sei doch daS väterliche Erb teil, das könne doch nicht konfisziert werden, da er doch keine Schuld tra ge; aber da ward der Vorsteher er bost. ließ Ali prügeln und einen Monat einsperren, damit er Ver nunft annehme und Respekt vor der Obrigkeit lerne. Und während Ali unter den Stockschlagen der Poiizi, sten schrie, zählte oben der Borste her schmunzelnd das konfiszierte Geld, das er seinem Schatz inver leibte. AIS Ali dann im Gefängnis saß. dachte er unter Schmerzen: Jeßt habe ich alle verloren, kaum daß ich ei gefunden hatte. Und daran rst nur mein Frau schuld, die da Geheimnis der Welt erzählt bat. Wie wahr ist doch das Sprich, wort: .Um ihres Schweigens willen hat noch kerne Frau ihr Recht ver, lorenl" . . ck - . Man hatte All nach Werbüßunq b,, je i ff-i .it lemrr ungcrecyicn Viruie ruttiic,,. Nach Hause wollte er nicht gehen und der Verlust seine Gelde schmerz!? ihn tief. Da beschloß r denn, nach smyrna zum Wali zu oehen und Lkschlverde zu führen gegen N un gerechten Vorsteher, denn er hatte gehört, daß der Walt ein ßutcr und gerechter 'Mann sei. Also Iük Alt hungrig und noch halb lahm von den amtlichen Prü gcln nach Smyrna. In einem Hau X:.t. It.. c es ' i itt. ucb ,yn cci nuiciaiigt xmiti uver nachten, dem er sein Leid geklagt hatte, und am anderen Morgen ging Ali zum Konak des Walk. Er stand lange vor dem mächtigen Tor, an dem Soldaten IS Wachposten stan den, und wagte eS nicht, einzutreten. Während er noch da stand und ehnsuchtig durch da Tor schaute. !am ein Mann auf ihn zu, den der verstaubte, zaghafte Bauer da tnter essiert hatte, und fragte Ali nach einem Begehr. Die freundliche An rede machte Ali Mut,' und r er zählte von seinem Mißgeschick, und daß er beim Zalt Beschwerde fuhren wolle. Der Beamte führte den Bauer dann in Innere de Konak und hieß ihn warten. Er werde vor den Wali gerufen werden. Gar nicht lange brauchte Ali zu warten, so wurde er zum Walt geführt. Tief neigte er sich vor dem Statthalter und erzählte dann fein Leid, wie er endlich den Nachlaß seines illaterö gefunden habe, wie der Teufel in Nadrmeh. feine Frau, gefahren U, wie der Vorsteher das ganze Ge'd konfisciert, ihn selbst habe prügeln und einsperren lassen. Lächelnd hatte der Wall zugehört. DaS war diel, waS dem armen Ten fel da zugestoßen war. Und erver sprach Ali, dafür zu sorgen, daß der Borsteher ihm daS Geld zurückgeben müsse, er solle jetzt nur ruhig nach Haufe gehen, aber als Entschaoi gung für die ausgestandenen Leiden dürfe' er sich etwas erbitten. Er solle sich gar nicht scheuen, seine Wünsche auszusprechen. Unschlll ig und ratloS sah All zu Boden. Endlich begann er zö gernd: Großmächtiger Wall! Lasse das Geld ruhig dem Vorsteher. Ich mag eS nicht mehr haben, nachdem ich soviel darum habe ausstehen müssen, daß ich heute noch krumm gehe. Wenn Du mir aber Gute tun willst, so gewähre mir drei Bitten! Schenke mir hundert Piaster, und ei nen Koran " .WaS willst Du denn damit?" fragte belustigt der Wali. .Hundert Piaster kostet bei uns die Scheidung, die ich sofort gegrn meine Frau durchsetzen will. Auf den Koran will ich beschworen, nie mehr in meinem Leben zu heiraten, sollte ich auch hundert Jahre alt werden, denn allein in einer Regn grübe wohnen, ist besser, als mit ei nem bösen Weib in einem Seiden zelt -" Und Dein dritter Wunsch?" .Herr! Gebe Nadimeh dem Vor steher zur Frau. Dann wird der des unrechtmäßig erworbenen Geldes auch nicht froh werden, denn dafür wird Nadimeh forgen, wie ich sie kenne, und das soll meine Genu iuung sein!" Wichtig für Gerber, Ueber eine in der Tat sehr merk würdige Erfindung berichtet eine deutsche Fachschrift, nämlich über ein durch Deutsches Reichspatent ge fchütztes Verfahren, schlechtes Leder m gutes" zu verwandeln. Wenn es hält, was der holländische Erfinder verspricht, so ist es möglich, aus der Haut oder aus dem Fell von Schafen und kranken Tieren, die bekanntlich , schlechtes Leder liefern, gutes Leder aller Sorten und sogar wasserdichtes zu erhalten. Die ge nannte Zeitschrift schreibt hierüber: Man weiß, daß die gewöhnlichen Häute oder Felle von Schafen sowie von kranken Tieren nicht bzw. weni ger geeignet sind für die Schuh industrie weil , diese Häute oder Felle eine viel zu lose Struktur havcn und -weil , die Narbe sich beim Beu gen alsbald aufwirft, was die Be schadigung der Narbe herbeiführt, und zwar bei den leichtesten Stö ßen. Solche Ledersorten sind au ßerdem viel zu dehnbar uno zerret ßen wie Papier. Es ist ferner be kannt, Spaltleder mit Zelluloid und NizinuZöl zu überziehen zur Her stellung eines dem Narbenleder glei chenden Kunstproduktes, also nur zur Herstellung einer Narbe auf dem Leder, wodurch das so hergestellte Leder auch ohne schützenden Lack Überzug Wasser und wetterbeständig ist. Nach dem neuen Verfahren aber wird kein Spaltleder, sondern schlechtes Narbenleder in brauchbares Leder umgebildet, und zwar nicht dadurch, "daß daS Leder mit einer undurchdringlichen Masse überzogen wird, fondern dadurch, daß eine Wasser und Fetteilchen aufsaugende Masse verwendet wird, welche ganz in die Struktur des Leders ein dringt und demzufolge für daS Ab sorbieren der Ausdünstung oder deS Schweißes u. a. geeignet ist. Durch Hinzufügen von Schwefel und Chlorfchwefel erhält die aus Zellu loid und Rizinusöl bestehende Masse die Eigenschaft, Wasser rnid' Fett teilchen aufzunehmen. Nach, dem neuen. Verfahren wer Unsere j SchMmyjZer-Gjtllt JtdtS Muster I5e . VUkxut luse auS.Tkickttki.l, t Kö. 8171.- - Wer gern AüittchSlung in ftlncr Sm derobe lcbt. für Un ist die Modi der 5i monoblusen ' ideal. ' Die Ssmmttswsse sind vttieioertt), und die Hersi'llung niaitr.t nur gcilnqe Zcit In Anspruch, da man dk HalSauöschniit mit ein einsacken Cpifeen salbel öd gebrannten Nüschk puji. . ,."- :.... -. . V, r ",:T''. J''nx r n i v;,"A Vh. v i'ßM'L:y i7.':vn7 h 'fiv l tttj r'i"J lU iMr-.V3' "V i - ,( ' (y$c?) o H'Sy . T I .1 Bei den legeren Formen geht man such mit dem Passen nicht zu streng in' Ge richt, so daß sich auch ein wenig geübt Schneiderin on die Ausführung einer solchen modernen Bluse wagen darf. Dir figuririen Crepe, sowie Stickeristoff sind sllr diese Modell prächtig geeignet! und eben entzückende SommerbluserU Gebraucht rden u dem Schnittmufier.s da i Kiöken. von 82 42. vorrätb . . . m .v l n. .1 tSr Ti-fT m 1 . t in, lj i(D lllikiiaz oei 00 3011 leiic VestellungSanweisung. ' Diese Muster werden an irgenS eine Adresse gegei Einsendung de Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 16 Cent S für.sedeS veucuie Muner an oas Omadia Tribüne Pattern Dept 1311 Howard St. ! r l I I: I ! t -n m & i i Z k I fi kt : s : u) s; ! s IS : S s L 4 ' , ä i H Z es U X i 5 B r s Ä 2 - 8? B t;i tt e- C3 0 Z Z i Q ss Z den, wie üblich, gelohte Häute btx wendet. Vorzugsweise werden die Häute vorerst gegerbt, sodann gesärbt und nach dem Trocknen einige Mi nuten (je nach der Dicke der Felle) in ein Bad elastisch bleibender Masse eingetaucht, welche dieselben niedri gen oder hohen Temperaturen, ohne verändert zu werden, aushält wie die gegerbten Fibern einer Haut, wo durch erstens daö Leder seine Eigen schafr beibehält. Wasser oder Fetteil. chen aufzunehmen, zweitens die Be schaffenheit guten Leders erhält, drit tens die Narbe sich nicht mehr auf wirft und stärker wird, und vier tens das Leder selbst fester und stär ker wird. Die zum Tränken die nende Masse besteht auS Baumwolle, Kampfer oder Zellstoff oder Zellu loidabfällen, mit Oel und Schwefel bzw. Chlorschwefel, oder au Gemi schen dieser oder ähnlicher Körper, in flüchtigen oder ' sonst - geeigneten Stoffen gelöst. Eine vorzügliche Masse erhält man durch Vermischen von Amylazetat (2000 Teile). Zel lulidabfällen (10 bis 100 Teile). Rizinusöl (200 Teile), Chlorschwe fel (5 bis 50 Teile oder 2 bi 20 Teile Schwefel unter Anwen dung von Wärme). Nach .Ver Wendung eines dieser Bäder wer den die Häute oder Felle glattge strichen und in sehr kurzer Zeit bei höchstens 50 Grad CelfiuS getrost nej. Gegebenenfalls kann noch an der Luft nachgetrocknet werden. Nach dem Trocknen wird die überflüssige Masse abgestrichen. Alsdann kann das Schmieren und Appretieren ' in üblicher Weise vorgenommen werden. - Sehr schmeichelhaft, Herr: Die Frau Mayer behauptete gestern, ich verdrehe allen Damen den Kopf." Dame: Hat sie recht; ich möchte mich auch immer wegdrehen, wenn Sie da sind." Verlockend. . Jetzt rasch noch ein Feuilleton über die Reize des Landlebens in dem idyllischen Orte geschrieben und dann schnell aus dem schmutzigen Dorf hinaus! Die Misthaufen und 'JauchenpfützeA überall 'ekeln einen an . , . ' uii "