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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 10, 1914)
Tiiqll.lik Cmafj Tribüne. Mittwoch, dk 10. 7.t 1011. ' !: V K i 0 f . i yvw".- jg"gW ' See Salab!tt. Bon Horace H KKW.WM' S. ftorlsehunfl.' - ' Zu ihrem Erstaunen sagte Nap!er: .Verzeihen Sie mir. 'Miß ')orke. daß ich heute früh so unhöflich gegen Sie war. Ich war in großer Sorge und bin tt eigentlich noch. Lord ilamber verheimlicht mir etwas. Wa er er zählt, ist mir vom ersten Augen feint an sehr unwahrscheinlich vorge kommen, jedenfalls genügt eS nicht, um den Niickfall zu erklären. Sie haben sich von Anfang bis zu Ende musterhaft benommen, und ich habe Ihnen nicht einmal ein Wort des Dankes gesagt. Ich bedauere eö von Herzen." .Jeder konnte sehen, in welcher Sorge Sie waren." .Sie glauben doch nicht, daß ich Sie für da Geschehene verantwort lich machte. Miß Aorke?" Sein Ton brachte sie viel mehr außer Fassung als seine Worte. Und als er sie mit einem Blick voller Güte, Vertrauen und Sympathie ansah, trat eine flackernde Röte in ihre Wan gkN. .Jch wußte nicht ... nach Ihrem genehmen zu schließen . . '.Mein Benehmen ist abscheulich, wenn ich nervös bin. Ich habe 3h' nen diel zu verdanken: ich war eine Maschine, meine Arbeit war mir al le! ... jetzt ist etwas unendlich Des sereß an ihre Stelle getreten." Sie starrte ihn mit großen Augen an, sie wußte, daZ halb Geahnte, sehnsüchtig Erwartete war da! .AIS Sie vor drei Stunden fort gingen, wußte ich, daß Sie mich und meine Gefühl: für Sie mißverstanden hatten ... Aber was ist Ihnen, sind Sie krank?" .ES schwindelt mir ein wenig", ge stand Esther. Sie sank in einen Sessel und schlug die Augen nieder, damit er die Liehe, die darin strahlte, nicht gar zu deut lich erkenne. In diesem Augenblick war sie trunken von wahnsinniger Se ligkeit; eS war eine so völlig neue und tiefe Empfindung, daß sie ihr jede Bewegung, jedes Wort unmöglich machte: er liebte sie, er vertraute ihr! . Da hörte sie, wie er angstvoll sag te: .Ich war zu voreilig. Ich komme mir selber wie ein Tölpel vor. aber ich konnte nicht anders, ich mußte Sie ei en Blick in mein Herz tun lassen." Während er sprach, griff sie sich mit der Hand ans Herz und spürte dort daS winzige Fläfchchen, daZ daS Ta lin enthielt. Napier stand neben ihr und wartete auf ein Wort der Er ,. mutigung. während Esthers Herz von i den widerstrebendsten Gefühlen bewegt wurde: von dem Versprechen, daS sie Harry gegeben, von dem sehnsüchtigen Verlangen, sich in die offenen Arme NapierS zu werfen. .Bitte, sagen Sie jetzt nichts mehr." stammelte sie. Sie konnte ihn nicht weitersprechen lassen, ohne ihm die Geschichte ihre LebenS au erzählen, und daS war Mr' physisch unmöglich. Sein uner f sschütierlicheS Vertrauen bewegte sie tief. Dann überwältigte sie der Wunsch. daS Talin an seinen Platz zurückzustellen. Da sagte Napier mit gewohnter Entschiedenheit: Sie sind , noch in meinen Diensten und ich bestehe auf Ihrem Gehorsam: gehen Sie in Ihr Zimmer und begeben Sie sich sofort zu Bett! Ich werde dafür sorgen. daß Ihnen eine anständige Mahlzeit hinaufgeschickt werde." ' .Ich möchte - lieber im Labora torium bleiben." .Warum?" .Als ich fortging, gab eS dort noch eine Menge zu tun." .Ich , war aber dort und eS ist al , KS vollständig in Ordnung. Also marsch. inS Bett!" .Dürft'- ich. nicht Hierbleiben und ein wenig lesen?" . .Nehmen Sie sich ein Buch mit. aber lesen Sie im Bett. Sie sind furchtbar erschöpft." Lanasam. febr langsam ging sie zur Türz sie' sagte sich, wie unwahr scheinlich eö sei, daß er unter hun fort Fläschchen eines vermissen wür ht. und. in der ffrübe konnte sie eS zurückstellen. An der Tür wendete sie sich noch einmal um. ' . .Fühlt sich Lady Eamber leichter?" ' .ES ist alle? beim alten." .Bielleickt kann ick, ibr . . . etwas i 4 1 , .Sie können nur zu Bett gehen. Äute Nacht." , , .Gute Nacht." MS sie fort war, setzte er sich an sein Pult; bald lächelte er, bald run zelte er die Stirn. Mitten in diesen bitter süßen Gedanken störte ihn Buckle. ' .Gnädiger Herr, MrS. wünscht Sie zu sprechen." .Hol' sie der Henker!" forr nUt Diener läckelte Peach ' diskret. .Sie bat mich, auszurichten, es sei sehr dringend." .Nun denn, herein mit ihr!" ' Eine Minute später kam die Alte i riU einem tränenübcrstr'ömten Gesicht in arosier Aukreauna berein, die durch ' x i ! f i . . j i i l w M ,Ci:r füllen, pruscnoen Ptill, niii im Liineölcy Vachcll. 7?s7s Tf Napier sie begrüßte, noch merklich ge steigert wurde. .Nun?" fragte Napier kurz. Er erwartete eine leidenschaftliche, tränenvolle Bitte, ihre Herrin pflegen zu dürfen. .Verzeihen Sie, Herr Doktor, aber ich muß zuallererst sagen, daß leb keinen größeren Fehler nicht hab' als Eifersucht." .Nun? Nur weiter!" .Und mein Gewissen läßt mir keine Nuh' nicht, daß ich daS Unglück habe angerichtet, wenigsten zum Teil." .Bitte, kommen Sie zur Sache." Sein brüskes Wesen bewirkte, daß ihre Tränen versiegten. Mit teuflischer Bosheit sagte sie: .Schivestcr Zjorke war eben hier " .Jawohl." .Aber waS heute früh passiert ist. davon hat sie gewiß keine Silbe nicht gesagt?" Napier wehrte die Frage mit einer ungeduldigen Handbewegun ab. Darauf fuhr sie mit erhöhter Bit tcrkeit fort: .Wie sie heute zwischen meine gnädige Frau und mich getre Icn ist, da habe ich sofort gesehen, waS sie für ein Früchte! ist." .Nehmen Sie sich in acht!" .Sie ist ein feines Früchtel! Sie hat ein Gespufe mit unserm gnädigen Herrn, und wie ich heute gesehen habe, daß eS der gnädigen Frau wieder gut geht, da hab ich ihr einen leisen Wink gegeben. .Einen leisen Wink? Worüber?" .No, daß der gnädige Herr im ge Heimen mit der Person zusammen kommt." .Sie haben sich wirklich unterstan den, diese Lüge zu sagen?" .Oho, eine Lüge? Meinen Sie?" .Schwester Aorke wird unmöglich mit Lord Eamber oder sonst jeman dem im geheimen zusammentreffen." Und wenn ich Ihnen sage, daß der gnädige Herr mich heute hat bestechen wollen?! .Das ist unmöglich." .Meinen Sie, er hat mir ein Gold stück angeboten? Nein, aver eine Pension." , , . .Eine Pension?" " .Ja, eine Pension. Und und ich hab' da kaum widerstehen , ge konnt. Ich werde alt, Ersparnisse hab' ich keine, und wenn meine Gnädige stirbt wo bin ich da? Im Armen hause! ' Ich hab' also den ganzen Tag kein Sterbenswörtel gesagt, aber jetzt laßt's mich nicht schlafen, wenn ich daS aufm Herzen hab'." .Ueber Schwester Aorke müssen Sie sich doch täuschen", erwiderte Napier ernst. .Lord Eamber mag ihr ja Aufmerksamkeit geschenkt habn, sie ist eine anziehende junge Dame. Aber wieso wissen Sie, daß sie seine Auf merksamkeit nicht zurückgewiesen hat?" . Für wen halten Sie mich, Herr Doktor? Ich bin bald sechzig Jahre alt, und die hab' ich in London der bracht, in der verdorbensten Stadt von der Welt." .Gehen Sie, gehen Sie, Mrs. Peach. das ist doch kein Beweis für daS Gesagte." Und wenn ich aber mit meinen eigenen Augen gesehen hab', wie sie um sieben Uhr in Cavendish Square ausgestiegen ist? Und wie der gnä dige Herr auf sie gewartet hat? Und ein Zweispänner? Und wie sie zu sammen fortgefahren sind? Und um zehn Uhr ist sie wieder zurllckgekom men. DaS hab' ich mit meinen eige nen Augen vorige Woche gesehen, und kein Sterbenswörtel hab' ich davon gesagt bis heut'. Und wie die gnä dige Frau es heut' von mir erfahren hat, da...." , ..... d . .Da?" ,No, da ist sie wütend geworden. Und sie wollt' sich gleich davon über zeugen, ob's wahr ist. Und da hat sie in der Schwester Aorke ihrem Na men an den gnädigen Herrn tele phoniert, und was er dann gesagt hat, das hat sie eben so zugerichtet." .Wieso wissen Sie denn, was er gesagt hat?" Die arme Gnädige hat alleS laut wiederholt, was er gesagt hat. Ich hab' ihr gesagt, daß sie sich Briefe schreiben tun, ich hab' auch einen Brief vom gnädigen Herrn unten im Vorsaale auf'm Tisch liegen gesehen. Und wissen Sie. Herr Doktor. waS er sie zuletzt geheißen hat? .Mein Schatz" hat er sie geheißen, und dann hat er noch gesagt, sie soll ihm einen Kuß geben." Napier starrte sie an, dann sagte er mühsam: Vielleicht war das ein Scherz? Vielleicht hat Lord Eamber gewußt, daß feine Frau ihm einen Streich spielen wollte, und hat sich so revanchiert?" Aber während er die Frage stellte, wußte er. daß sie ein Unsinn war. .Ein Scherz", wiederholte Peach höhnisch. .Und warum waren sie denn dann zusammengetroffen? Und waö bedeutet der Brief, WaS er ihr geschrieben hat? Und warum hat er mich woll'n bestechen? Ich hab' ein Pfund , wöchentlich. waS er mir bezahlt hätt', so lang ich leb', verlo ren, ober ich hab' keine Nuh' nicht gesunden jkZjt werd' ich doch wie der schissen kunnen." E tut mir leid, daß ich Sie so angefahren habe, MrS. Peach. Wol len Sie mir d Sache überlassen?" .Ja. Herr Doktor." .Gut. Jetzt können Sie gehen," .Nur noch ein! muß ich Ihnen sagen. Herr Doktor. Ich bin so sicher, wie nur waS. daß die zwei beiden jchqn diel früher dicke Freunde waren. Napier war ganz verwirrt. Die letzte Bemerkung der Frauensperson bedeutete nicht mehr und nicht weni ger. als daß Esther und Lord Cam ber schon früher Beziehungen zu einander gehabt hätten. Langsam rief er sich ins Gedächtnis zurück, mal er überhaupt von Esther wußte, 8r erinnerte sich, wie er sie zum ersten mal im Piccadilly CircuS geseben. wie er sich gewundert hatte, ein jol chei Mädchen um diese Zeit in sol cher Umgebung zu finden, wie über lascht er war. alS er ihre Adresse er fuhr. Und waS wußte er von Camber? Sir Bedsord hatte ihm nur Gute! von ihm erzählt. Einmal hatte er einem jungen Mädchen in Pulac GardenS den Hof gemacht...., Palace GardenS! Das war die Adresse, die Esther ihm angegeben hatte, alS er ihr in den Hansom half! Napier stöhnte. Wenn Camber Esther früher geliebt hatte, dann nahm die ganze Geschichte die Gestalt einer Verschwörung gegen seine Pa tuntin an. Er tat einen Blick auf seine Uhr. Es war Zeit, sie zu be suchen. Nasch eilte er hinauf der Zustand hatte sich ein wenig der schlimmert, die Herztätigkeit war un regelmäßig geworden. Er gab ihr Digitalis und kehrte in die Bibliothek zurück. Alle seine Gedanken waren bei Esther, mit der er so oft im Laboratorium zusam men gearbeitet hatte. ES war selbst verständlich, daß ihm da auch daS Talin in den Sinn. kam. und ebenso selbstverständlich war es, daß ihm der Einfall kam, jetzt wäre vielleicht die Gelegenheit, es anzuwenden. Eine kleine Dosis konnte als herzstärken des Mittel Wunder wirken, eine große mußte die Herztätigkeit in gefährli cher Weise Herabdrücken. Er trat an den Kasten und Lsfnete ihn das Talin war verschwun den! Im ersten Augenblick machte die Wahrnehmung keinerlei Eindruck auf ihn; er hatte es vielleicht in sei ner Zerstreutheit selbst anderswohin getan. Er durchsuchte den ganzen Kasten das Talin war nicht d? Nur eine einzige Person außer ihm hatte Zutritt zum Laboratorium, nur Esther war das Geheimnis des Ber schlusses bekannt, nur Esther konnte das Talin genommen haben. Zu welchem Zwecke? - Er verschloß den Kasten und' die Tür des Laboratoriums und verfiel rn tiefes Nachdenken. Nach einiger Zeit erhob er sich und läutete. Als Buckle hereinkam, sagte er mit tonloser Stimme: Wenn Schwester Dorke noch nicht zu Bett gegangen ist, mochte ich sie gern sprechen. . - (Fortsetzung folgt.) -. ,: - - Chinesische Grillenkämpfe. "' Die Chinesen veranstalten Grillen kämpfe, die innrer Art ebenso grau sam sind wie die berüchtigten Stier und Hahnenkämpfe. So gute Freun de die Grillen sonst unteremanoer sein mögen, so sind sie augenscheinlich, wenn man sie gegeneinander hetzt, äußerst blutgierig und erbittert. Eine sehr sinnreiche Trainierung und Bor bereitung reizt sie zum Kampfe auf; von der Zeit an, als man sie auf dem Felde fing, wird die Grille in einen Bambuskäfig eingeschlossen, wo sie als Nahrung einige Salatblatter und ein paar Körnchen Reis erhält. Nachdem sie einige Tage so erhalten worden ist, wird sie aus ihrem Ge fängnis gelassen, um sich zunächst zur Uebung ihrer Kräfte mit einem alten Veteranen, , der schon viele solche Kämpfe durchgemacht hat. zu messen. Die beiden Geaner werden in eine Schale gesetzt, die aus Holz ist, damit die Kämpfenden mit den Füßen wem ger leicht ausgleiten. Der Leiter des Kampfspiels kitzelt sie mit einem Haar am Kopf, um sie aufzureizen. Wenn sie dann in Wut geraten sind, stürzen sie aufeinander los. Beim ersten Ansturm ist auch der Sieg ent schieden. Der Besiegte zieht sich still und in sein Schicksal ergeben zurück, während der Sieger seinen Triumph mit kurzen Flügelfchlägen und gellen dem Zirpen stiert. Nach einer ltteiye solcher Versuche werden dann die be ften zu Champions ausgewählt, die in den öffentlichen Kämpfen auftreten und auf die der Chinese wettet. Eine große Erregung herrscht bei diesen Spielen unter dem Volk, und die Spannung bei großen - Wettrennen kann nicht größer sein, als die atem lose Erwartung, mit der der Bezopfte den Sieg des kleinen Kämpfer er hofft.. auf den er t paar Kupfer münzen gesetzt hat. Der Schwerenöter auf Reisen. Kellnerin: Schämen soll ten Sie sich! Sagen selbst, daß Sie verheiratet sind, und wollen von mir einen Kuß haben! Tourist: Nur. damit ich nicht aus der Uebung komme!. 13 tun tu V!tt,x. Lo, Elisabeth Stamin. K'cini eine Mutier Tume weint u gow urnl geliedie ftinb, Tau t , fll hieii JcBcc Tropsen. 'Itz au Ccrt Xllimpccn lonafam riimk, Xal t,etjl Herzwkh i,,ge,chw,,en; Und jcd Xidnc, iie tarnt quillt, !Nc,ht j,ch ta ein Sch,lzco!ell Und lchimcgt sich um bei itiii&cl Md. !tcch haben ihr bei Kindel Hände (im wemg greub iu flrfl)cnlt, luiiti tu, al hallen tauwi tun In ihre Üiii(it sich ccrsctiü; Kann slechiet ie oul Lieb und (ÜÜU lim dichte, luuufccfslm Uleiuni!) , Und krönt Damit in zarter Weif Xi( Ekelt vom geliebten Aind. Die Schlang?. Ckize von Saris H-?fi'"iA Das Oicbester spielte iracudeme be kannte Melodie. Kaum einer der vielen runden '2!!armortichc war sret. Ein lauer Borsommeriiachmillag. Hinter den dichtbelaubten Kajt.inien, schlanken Palmen und blühenden ier. düichen.die EaStfaf? auf de: einenscite umschlossen. M man oie Käsige der Strauße, Otofsw und Cieiumen. Auf der anderen Seite diitzie der kleine grüne See, der von bunten, fremden Bogeln bevölkert war. Kunst liche Felsen, deren unnatürlicher An strich sich höchst seltsam gegen daS reine jlau des Himmels aotzod. rag tcn in einiger ntsernung empor. üint Horde von Spagen tuiimelte sich mir wildem Äezeler auf der breiten, mit Kies bestceuten Allee, die den Zoologischen harten durchquerte. Hm und wieder zitierte daS Brüllen eines Raubtiers durch die Lust, daß eS klang. alS wär: der Brummbad aus dem Takt geraten. Aus dem nahen Bogelyaus taum ununterbrochen und auzreizenö das gurrende ilichern der Lachtauben. Ein dünner lLeruch von Blumen. Parfums und L'gretten lag darüber. Und das Summen vieler Menschenstimmen wogte auf uno ab. Eine sehr elegante Frau, die wie aus einem Mvejournal geschnitten in ihrein bequemen Korbstuyl lehnte, starrte ziellos in den Wirrwarr der Menschen um sie und schien wenig oder gar nicht auf daS L"reden des jungen Manne! zu hören, der ihr ge genuber saß. ht hatte eines jener Gesichter, an dem tausend vcrüberge hen. ohne auch nur einen Augenblick langer hinzusehen und an dem der Taufenduncerste hängen bleibt mit der ganzen glühenden Leidenschaft ängstlicher Hoffnungslosigkeit. Die regelmäßigen, nachgezogenen Äugen brauen, die schweren, dunkeln Wim pern über hellbraunen Augen von auffallender Durchsichtigkeit, die et was starken Backenknochen, der sehr rote, wie eingeschnittene Mund und ein schmaler, langer Huls: jener Frauentyp, der niemals eine schlei chende. sich verzehrende Leidenschaft hervorzubringen vermag, sondern der wie ein Blitz, ckhundertmal ohne zu zünden, und oann auf einmal alles verschlingend niederzuckt. Und wer die beiden sitzen sah, ihn vornllberge beugt, die Handschuhe in zitternden Fingern zerknüllend, sie zurückgelehnt mit ein wenig müde abfallenden Schultern und mit einem kleinen Lä cheln in den Mundwinkeln, wußte, daß die Flamme abermals einen Schmetterling angelockt hatte, der blind sein End: suchte. Ein Ende in Schönheit, wie es irgendwer einmal definiert hat. Obwohl sie scheinbar die schnellen, zusammenhanglosen Worte ihres Freundes überhörte, verriet daö leise Beben ihrer Nasenflügel dem unbe fangenen Beobachter doch das Gegen teil. Auch die Art. wie sie den Griff des langen, hellen Sonnenschirmes mit den Fingerspitzen abtastete, be wies, daß sie an seinen Worten mehr Interesse nahm, als eS ihr gut schien, ihn wissen zu lassen. Er achtete nicht auf diese geheimen, aber nie trügen den Zeichen und fuhr in feiner auf geregten Art fort, ihr zuzuflüstern. Sie sind grausam, Madame", sagte er. .Ich sitze hier vor Ihnen und zeige Ihnen mein Herz und Sie lassen es ruhig verbluten und sehen vicht einmal darauf hin. Ich biete Ihnen mein ganze! Vermögen, nur damit Sie einen Monat, eine Woche, einen Tag nur, so zu mir sind, wie Sie es zu hundert andern waren. Sie werden Ihren Weg in der Sonne weitergehen und tausend Refleze auf fangen und weitergeben, und ich wer de sogleich ins Dunkel zurücktreten und niemals mehr Ihre Wege que ren. Ich biete Ihnen, was Ihnen noch niemand geboten hat. Ich wür de Ihnen anbieten, meine Frau zu werden, wenn das nicht kindisch wäre Ihnen gegenüber. Aber Sie hören nicht einmal auf das, wäö ich Ihnen sage Sie wandte sich ihm mit einer klei. nen Drehung de! LberlorperS zu und sagte, immer an ihm vorüber blickend und kaum die Lippen öff nend: .Wenn ich nicht wüßte, wie verliebt Sie sind, mein Freund, ich würde Sie für sehr impertinent hal ten, wissen Sie? Verpflichtet mich daS Vermögen, das Sie mir bieten, dazu, Ihnen gefällig zu sein? Mei nen Sie? Sie wissen eben nicht, mit wem Sie sprechen. Und Sie täten gut dMj vom Thema abzukommen, meine M. Der junze Wann beoba ete ive der daS leise ZiUerii ihrer Stimme noch daS schnelle urückioersen de! KvpfkS. mit dem sie die frühere Ctcl Iu.10 wieder einnuhni. .Um Goltcö willen', raunte er ihr zu, .gehen Sie nicht fort! Verzeihen Sie mir meine Worte. .....Ich bin wahnstnniz und weiß nicht, was ich sage. Ader auch Sie wissen nia.-t, was Sie tun, wenn Sie mich abweisen." Die elegante Frau zögerte einen Augenblick und antwortete dann sehr langsam, indem sie diesmal ihre Blicke fest auf ihn richtete: .Wir wollen gemeinsam gehen und unS die Tiere ansehen, sie sol.en jetzt gefüttert wer oen. Ader vorher will ich Ihnen noch etwaS sagen, mein Freund: wenn ich Sie erhören wollte, mem Freund, ich täte ei vielleicht ohne Ihr Geld und ohne Ihr Heiratsangevot, wenn ich nicht wülite, daß hre Seele niemals unversehrt daraus hervorge hen würde, wie Kie anzunehmen schei nen. Und Sie haben eine gute Seele. Sprechen lvir nicht mehr oavon.' , Sie st.'.nd auf und ging vor, wüh rend er noch den Kellner bezahlte, ihM sie au den Augen zu lasftn. Seine Seele....! Wie sie mit ihm spielte! Waö war an ihm nur so Furchtbares, daß e! ihm nicht gelin gcn wollte .... Dann holte er sie wieder ein und schweigend gingen sie nebeneinander her uno blieben vor den verschiedemn Käsigen stehen und sahen zu. Sie sprach mit ihm. als wäre zwischen Ihnen niemals daö Gespräch von Lieve gewesen, wie man zu einem guten Bekannten spricht. Und sie zwang ihn, ihr ebenso zu antworten und alle! andere zurück zudrängcn, waö an seinen Lippen be reit lag. AIS sie vor. das niedrige Gebäude gelangt waren, in dem rechts und link! von einem schmalen, glaöbedeck tcn Mittelgang die Schlangen gehal ten wurden, grüßte ein. älterer Herr die Dame durch ein kaum merkliches Lüften seines spiegelnden Zylinder huteS. isie löste ihren Arm aus dem deS jungen Mannes und reichte dem andern oie schmale Hand, die in ei nein purpurroten Handschuh steckte. Sie wechselten ein paar rasche Worte, worauf der Herr abermals ein wenig den Zylinder hob und sich in der ent gkgengesetzten Richtung entsernte. Nur mit einem ganz kurzen, gleichgültigen Blick hatte er den jungen !llcann ge streift. Lächelnd kam sie wieder auf ihn zu und schien über die Röte zu staunen, die auf seinem Gesichte lag. .Mein Gott", sagte sie, .was haben Sie nur wieder! Darf ich mit nie mand mehr sprechen?" Er nahm sich zusammen und fragte sie gepreßt: .Wer war de: Mann?" Und sie antwortete ihm mit dem selben Lächeln: Wollen Sie das wis sen? Kannten Sie den Grafen nicht? Und wollen Sie nicht auch wissen, was wir gesprochen haben? Ich habe ihm gesagt, daß ich in zehn Minuten zu feiner Verfügung sein würde. Also kommen Sie, mein Freund, und nut zen Sie die Zeit aus. Ich werde mit dem Grafen abreisen, noch heute. Sehen wir uns noch die Schlangen an!" Sie hatte das mit einer Leichtigkeit gesagt, als hätte sie keine Ahnung von den Kämpfen ihres Begleiters, der sie am Eingang zurückhielt und rief: .Madame, Sie machen mich ra send. Was haben Sie an Stelle Jhres Herzenö in der Brust? Wo haben Sie es gelernt, so grausam zu sein? Sagen Sie mir es, wo Sie eS gelernt haben, so grausam zu sein und Vergnügen daran zu haben, da mit ich auch hingehe und es lerne. Damit ich wenigstens lerne, Sie zu verstehen, da ich ja auf nichts anderes hoffen darf!" Sie aber nahm ihn wieder an sei nem Arm und wiederholte: .Kom men Sie! ES bleiben Ihnen doch noch zehn Minuten. Und sprechen Sie nicht mehr davon. Ich bin nicht grausam, aber das kann ich Ihnen nicht beweisen und Sie brauchen es nicht zu glauben, wenn Sie nicht wollen." ' i ' Die Schlange kam unendlich lang sam vom Fensterbrett herabgeglitten. Als sie mit der Schnauze den Boden berührte, lag noch die Hälfte del-, Lei des ausgestreckt oben. Dann t.' fjm sie den Umweg über einen aufstred t den Ast, bedächtig seiner Kurve nach gehend. Ihre Zunge blitzte schwarz und feucht kurz hintereinander aus dem eckigen Maul. Der kleine grüne Frosch sah sie unbeweglich näher kom men, seine großen Augen weiteten sich. Aber er vermochte nicht, sich zu rühren. Der Sack unter seinem Maul zog sich mehrere Male zusammen und blies sich wieder auf. Der Zwischen räum zwischen beiden Tieren wurde unmerklich geringer. Ring'sür Ring deS regelmäßigen Schuppenpanzers der Schlange löste sich vom Aste. Ihr Kopf stieß beinahe an den des Fro sches. Der zuckte nur ein ganz klein wenig in den ' Hinterbeinen zurück. Die doppelte Zunge fuhr einmal rasch heraus nd wieder hinein. Dann hob die Schlange etwas den quadra tischen Schädel und setzte ihren Gang fort, einen leichten Bogen mit ihrem Leib übe?, den Frosch schlagend, ohne ihn zu berühren. . Als e vorüber Tat, fuhr dieser mit einem hurten 5atz herum und f,.h krnmpshnst nach dem fortheilenden Reptil, vnä sich am Gluse des Kastens, leise den Leid hin und her wiegend aufrichtete. Alt wollte er mit Gewalt seinen Unter, gang, sprang er an! Glas, über den Kopf der Schlange, die ihn aber der Zchtlich zur Seite bog. Wir haltlos glitt der Frosch an der Scheibe herab und blieb regungslos am Boden hin gekauert, während sie davon unbe rührt w'itcrglitt. Der junge Mann und die Frau hatten gebannt dieses Schauspiel be obachtct. Beide hatten da Gefühl, daß eS irgendwie in Zusammenhang siehe mit ihnen und sahen stumm dem unterwartcten AuSgang zu. Er brach zuerst daS Schweigen, von dem leisen gittern ihres ArmcS aufgeschreckt. .Haben Sie gesehen, Madame," flüsterte er, .haben Sie gesehen? Be greifen Sie. Madame. waS Sie mir tun? Haben te den armen Frosch gesehen? Wie er den Tod fuchle und nicht fand?...." ES war sehr still im Raum. Die Schlange war so langsam in daS Wasserbecken in der Mitte ihres Kä sigS geglitten, daß sich nicht der ge ringste' Wellenring gebildet hatte. Draußen hörte man die Glocke, die zum Fortgehen mahnte. Mit einer seltsam welchen stimme fragte sie ihn, während sie sich zwischen ihn und daS GlaS stellte: .Warum mei nen Sie, daß die Schlange den Frosch nicht fraß, mein Freund?" Er konnte seine Erregung ' nicht mehr dämmen, so daß seine Lippen beim Sprechen ' sich feuchteten: .Warum, Madame? Sie fragen mich, warum? Die Antwort ist weiß Gott nicht schwer, und Sie wissen Sie ebenso wie ich. Aber es macht Ihnen Vergnügen, ich weiß. Weil die Schlange übersättigt war, hat sie den Frosch verschmäht. Uebersättigt von ihrem letzten Fraß, wo man ihr viel leicht saftigere Brocken vorgeworfen hatte. WaS fragen Sie mich, warum? Verlangen Sie die Nutzanwendung ebenfalls von mir? Das wissen Sie besser noch alS ich und ich versiehe und ich nehme es Ihnen nicht übel, wenn Sie über mich hinwegglciten zu Ihrem.... Grafen!" In der Tür stand die dunkle Ge stalt des Herrn mit dem Zylinder. Er machte eine kleine Geste mit der Hand. Sie wandte sich ein wenig zu ihm und indem sie dem jungen Mann die Hand reichte, sagte sie rasch: .Sie mögen recht haben, mein Freund. Aber Sie haben mir sehr weh getan, jetzt und diesen ganzen Nachmittag. Sie sind im Unrecht, wenn Sie mich in allem mit der Schlange verglei chen, die aus Uebersättigung den Frosch verschmäht, mit dem Sie sich bei diesem Vergleich identifizieren. Ich habe, was ich Ihnen nun sagen will, bereits gesagt, und Sie haben mich wohl verstanden. Sie sind noch zu unerfahren, um solche Frauen, wie mich, zu verstehen und das ist das Gute für uns, daß es noch solche Menschen gibt. Sie sind der einzige Reiz für uns, dessen wir uns nicht gerne berauben. Darum, verstehen Sie? Nein? Da ich für immer fortgehe, kann ich es Ihnen ja sagen, und wenn wir uns wiedersehen soll ten. werden Sie mir von selber danach auS dem Wege gehen. Ich habe Ihre Werbung nicht angenommen, weil ich Sie liebe, mein Freund." Ein rasches Nicken mit dem Kopf und sie war bereits an der Seite deS Grafen, der ihr den Arm reichte. Ihre Silhouetten verschwanden in dem Rot des Sonnenuntergangs. Der junge Mann sah ihnen nach, leise den Kopf schüttelnd. Fröstelnd wandte er sich zum Gehen. Sämtliche Glocken der Stadt läuteten den Abend ein. Elektrisches Licht und Augenkrank hcit. Die beispiellose Entwicklung der Beleuchtungsindustrie im 19. Jahr hundert hat derartige Umwälzungen geschaffen, daß die Wirkung dieser Erscheinungen auf die Augen immer eingehender beobachtet wird. Un längst hat sich in einer deutschländi schen Fachschrift Sanitätsrat Schanz auf Grund eingehender Studien über die Schädigungen des Auges durch die neuesten Beleuchtungsformen aus gesprochen. .Nach seinen Veobachtun gen üben Lichtstrahlen, die durch Be standteile des Auges absorbiert oder verändert werden, auf das Auge phh siologische Wirkungen aus, die sich tn ihrer stärksten Form als Schädigun gen erweisen. Als solche Lichtstrah len kommen vor allem die kurzwelli gen, also die ultravioletten Strahlen in Betracht. Die Netzhaut wird zwar von diesen Strahlen nicht erreicht, aber es entsteht in der Augenkammer eine diffufe Beleuchtung, die ine Verringerung der Sehschärfe und eine Ermüdung des ganzen Auges im Ge folge hat. Der graue Star in Höhe rem Lebensalter dürfte in vielen Fäl len eine unmittelbare Folge jene? kurzwelligen Lichts sein. Es Handel sich dabei zumeist um Fälle, wo der Erkrankte beim Licht einer starken Bogenlampe oder einer Metallfaden lampe zu arbeiten genötigt war. Es entstand zunächst ein Lichtkatarrh, dessen Heilung durch EntfernuncI der schädigenden Lichteinflüsse und ivchutz der Augen durch EuphosAlas erzült Unsere Slhmilüiiljlcr .Ggklle eiraßeiikleid aus Serge. N. 7ßl2. Ehe die kiidjle dusligen Commeiklei der in ihre Siechle Irrten, brnölhigt man tiNki sogkngnnIkN UebesgingSIlkidk, un dau ist Irin TIsss fcffter gkcignct o!l blauer Cerae. 2i Tchnitt mutz ebenfalls dkmgmäß jlrkngktt Linien zeigen, da der Wollstoff, wenn auch ohne Äppictur. sich kcht in s ksälllge Formen verardeileg lätzi, wie kispiklSivkise Srepp und Seide, die da, Feld dki SksellschaflStoiletikN be. herrschen. Unsere Illustration stellt ta schicke!, einfache Etrahenkleid dar. da! Mwr ,ch M ft firfcrrn Keimen diel Anklang finden dürste. - Die kleidsam Kß0 Ljf s l! II v , v hfh- nir jIA hx Jfi isf l ,;tf . Jfl M"" I jjj li. 's"" i ! E-'Ail 'Ät f jil J Uk'iMB-l ,iV;- :. 7;ir ' ' .TvKnss4 Taille schließt seitlich über km piljen. cbemisett. Den Halsausschnitt umgrenzt ein apart geschnittener Kragen, der, wie auch die Manschetten au kontrastinndem Stoff hergestellt und mit Knopfputj der schen wird. ' Die gleiche Garnitur Mieder holt sich an dem au! 4 Bahnen geschnitte nem Rock, der seitlich, korrespondirend mit der Taille, schließt. Um da! Kleid für eine mittlere Fiqur zu arbeiten, benöthigt man 5z Fard Äaterial bei 33 Zoll Breite. Erhältlich ist der Schnitt in 6 Größen, von 3442. . BestellungS'Anweisungen: ''-S Diese kufln werden an irgend eine ldreße gegen Ernsendung de Preise geschickt. Tim gebe Nummer und Größe und die volle dresse deut lich an und sekneke den Cmwmi nebft lb Cent an jcdcS beslellteMustcr an daS Gattern OeptOmka'I'riküno 1311 Howard St. , wurde. Jedenfalls ist die alte Petro ln.mlampe, die überhaupt leine Strahlen unter 360 ttllimeter mi lenlänge aussendet, vom hygienischen Standvunkte aus den neueren Licht quellen weit überlegen. Von anderer Seite wurde ausgeführt, daß die schädlichen Wirkungen des elektrischen Lichts dadurch aufgehoben werden können, daß die Lichtquelle dem Auge verborgen wird. Es muß also die halb oder ganzindirekte Beleuchtung nach Möglichkeit bevorzugt werden. In Krankenhäusern läßt man heute vielfach das Licht durch dünne Mar moriaeiben in den zu beleuchtenden Raum fallen, wodurch eine sehr milde und den Augen wohituenoe Hemgleu erzielt wird. , ' er,' .. ; t Vlanöverscheri, Bei einem Manöver unserer Trup, pen auf den Philippinen komman vierte der Sergeant Murphy eine Patrouille. Seine Leute waren am Ende des Tages lriegsmüde und zeig ten große Lust, ihr Feldlager und -Abendbrot zu erreichen, kamen aber dabei an einen Gebirgsstrom, über den sich eine Brücke spannte, die daS Plakat: .Zerstört" trug. Da die ganze Mannschaft einen langen Um weg ohne Wohlgefallen betrachtete, ging Sergeant Murphy auf Kund schaft aus, und da er keine Anzeichen eines nahen Feindes finden tonnte, führte er feine Leute auf die Brücke. Sie waren erst halbwegs hinüber, als ein Offizier herangaloppierte kam. .Halt!" rief er, Sie haben ja doch anzunehmen, daß diese Brücke zer stört ist!" Zu Befehl, Herr Leut nant", erwiderte der schlagfertige Ire, aber ich nehme auch an, daß meine Leute schwimmen!'' --y Isis V i t? w l ! j l : ? 5 : -"2 rf : : ? 3 i g : i c . : : . : s a t '5 v. y a s j & -s i ; i 5 L - 5 : . S Z l i 3 , ;.' a ; S f 5 ; : H : c ' l 1 i ' i U .5 O V ! ttA ?L n 0 E 's 9- : & s i 0 fei et ! ' t