itnjk , Ver Paladin. Von Hirr iSmUMsiSWjTSmwmm (23. Fortsetzung.) I tinr mth mhf'btf" k,ann I kr "in seiner salbungsvollsten Stimme, muß ich den Herrschaften noch eine cusgezeichnete Beschichte erzählen: Wie neulick einen sekr inler essantkn Fall von unterbrochener Le Istnitntinfnl irn Oiilh in htriU ger, hübscher Junge, lag anscheinend tot im 5iinderhospital. das mir $ ganz besonders ans Her, gewachsen . tk, t w. 1 2 Jaz larn gerare in nun iiuuh gen Augenblick an. oll der Primär crzt, ein herzensguter Mensch, .der unglücklichen Mutter die Nachricht mitteilte. Die arme Person wollte eö nicht glauben, daß das Kind, ihr einziger Eohn. wirklich und wayryas. tia , gestorben sei. Der Primararzt wendete sich in seiner Hilflosigkeit an s ikire Hand und mich, ich ergri sagte ihr: .Meine liebe Frau. Ihr jlind ist zu Gott eingegangen." Den ken Sie sich meine lleberraschung. lie der Kollega. als der Junge plötzlich die Augen aufschlug und ruhig erwi derte: .Nein, ich bin noch da!"" Alice wollte sich ausschütten vor Lachen. .Und dann." fuhr Sir Bedford fort, indem er kunstgerecht die Steige rung vollzog, .antwortete die glück liche Mutter: .Widersprich dem Herrn Doktor nicht. Albert."" Unter dem herzlichen Lachen der Anwesenden empfahl sich Sir Bed ford. nachdem er versprochen hatte, bald wiederzukommen und eine an dere Anekdote zu erzählen. Npier. der die Patientin schon sehr müde fand, machte Esther ein Zeichen und verlieh mit ihr das Zimmer. Mann und Frau waren allein. .Sehe ich wirklich hiibsch aus?" fragte Alice. .Du siehst ausgezeichnet aus," ant nf (Virrh ftif- sgcik einmal. I. VtV V f "'II j - hast du wirklich nie etwas von dem Dichter Thomas Moore gehört?" .DaS will ich meinen. Aber ich wollte Sir Bedford ein wenig hän seln." .Er ist jetzt unterwegs nach Buckingham Palace und wird die lächerliche Geschichte von deiner Un wissenheit überall erzählen." .Daran liegt mir nichts." Plötz lich begann sie den berühmten Mann wunderbar nachzuahmen. .Die teure Prinzessin darf heute schon etwas feste Nahrung zu sich nehmen 2a piocal Wie er freu lich!" Aber der Palndin geruhte nicht zu lächeln. Seine Frau schien immer noch keinen Begriff davon zu haben, Zn welcher Stellung sie sich befand. Dah sie ihn mit ihren alten Künsten gewinnen wollte, die ihn doch einst su unendlich gelockt und belustigt hat ten, dah sie verzweifelte Anstrengun gen machte, ihrem Herrn und Gebie ter zu gefallen, das entging ihm voll ständig. Er war diesen Listen gegen über ganz unzugänglich und dachte immer nur: ..Mein Gott, mein Gott! Noch vier Jahren an meiner Seite weih sie immer noch nicht, wak sich schickt! Und ich bin für ewige Zeiten an dieses Bündel Ncroen und Unar ten gefesselt!" Las Sie in seiner Seele? Viel leicht. Das Gesicht umwölkte sich, all, Lebensfreude war auS ihren Augen gewichen, die Stimme wurde weinerlich und rauh. .Du hast ja gewußt, wie ich war. wie du mich geheiratet hast. Oder hast du vielleicht geglaubt, daß du tui mir eine affektierte, steift Zier puppe machen wirst?" .Liebes ftind, rege dich doch nicht auf." .Ich rege mich nicht auf. du regst mich aus! Eeb'.'aeh'. Alice, du weißt doch. dak dir das schadet." . mm . I .Gewiß weg ich esi Mnn zgerz klopft mir zum Zerspringen und du l'ift kalt wie Eis." Und sie brach in Zranen au. Der Baladin suchte ihr zuzuspre chen. aber es wollte ihm nicht gelin gen. und so rief er Dr. Napier und Esther herbei, die im Korridor mitein ' ' ander sprachen. m Äin,mi Infiit der Doktor ae bieterisch: .Ich verordne absolute Ruhe. Sie. Lord Camber. muß ich verabschieden, Die Patientin darf vorläufig nieman den sehen als Sie. Echweiler. wm mnrfiie in rleicktertel Ge sicht und beugte sich über sein, Frau, ' r : . ... j : : rr . I UM sie zum Avicizieo zu luurn. Bleibe noch tm VJimw, liuiiK sie ihm zu. Mhtt wirklich nur ein Minute, gnädige Frau!" sagt. Napier. Er tntfernte sich stirnrunzelnd. Est. her zog sich in da, Schlafzimmer ,u Was ist ln!?" fragte die Kammer .... frau. 7,1 nädiae Nrau bat einen leich ten hysterischen Anfall gehabt", ant wortete Esther. .Ich mug s,e v,i ten. auf Ihr Zimmer zu gehen, denn sie muk heute vollständige Nuhe ha I' " ' ben." , , . .Hat das der Doktor befohlen? g fragte Peach in absichtlich unhöflichem d onr HsxrxiZZ SnnrSlc Vachell, 7WizUlMl1I Trotzdem erwiderte Esther sanft: awokk. Mki. tßeacf)." .Meine Gnädige braucht jemanden, der sie wirklich gern hat und sie ver steht." Mit dieser sviken Bemeiluna ver lieh die ammerfrau das Zimmer IHtfi'f k,Kktt hl hftt Sfllon SlltÜck Hnrey hatte sich offenbar mit Alice ausgesöhnt, denn sie lächelte, wenn auch ihre Wangen noch tränenfeucht C. . i. 1 u ....V. i.tI.ixiii roaren. iniq ging gciuuc ciyuuuim Haupte hinaul. .Bitte. Schwester, laufen Sie ihm nach und fragen Sie ihn, wann er wiederkommt." Esther holte Harry cn der Treppt ein. Niemand war im AorhauS, nie mand auf der Trevve. die in den zweiten Stock führte, Einig Schritt von ihr entfernt schloß eine schwere Portiere die Hintertreppe und das Tienstbotenzimmer ab. Lord Enmber!" sagte Esther atem los. .Jawohl!" .Kommen Sie morgen wieder?" Veack. die Kcb gerade auf dem Wege in ihr Zimmer befand, hörte die Frage und blieb hinter oer Por tiere stehen. .Natürlich", antworte! Harry. tfr firttt kick in ihr wendet! ' o P ' stand zwei oder drei Stufen tiefer als sie und blickte mit einem Ausdruck zu ihr auf. wie ihn die arme Alice zeitlebens nicht zu sehen bekommen hatte. Peaq, ke ninter vem oryang ner vorlugte, hielt empört den Atem an. LltKee war aan entlekt und sas sungslos. als sie in seinen Augen las. was sie langst tot geglaubt halle. feie wollte ein Ende machen und sagte ner vös: .Ich mutz Sie allein sprechen. Wann könnte ich Sie ungestört für ein paar Minuten sehen?" Wann und wo es Ihnen paßt, meine liebe öslher," antwortete er er freut. .Ich komme zuversichtlich." .Bitte, bitte, nennen Sie mich nicht Esther; das ist so gefährlich." Ter blöke Gedanke, das? Sie eine Pflegeschwester sind, ist mir verhafzt." .uonnten feie beute abenv um ne ben Uhr bei der Bentinckstatue in Ca vendish Square sein?" ,Mit dem größten Vergnügen von der Welt." Esther ging wieder zu Lady Cam ber. Sarrn stolzierte lächelnd die Treppe hinab, Peach sagte wütend zu sich: .Diese gemeine Perlon! ma, schon gut! Heute abend um sieben in Cavendish Square!" Um seck.s Ubr löste Schwester Ri chards Esther ab. Die Patientin gab des Nachts von zeyn uyr vis acyl Ukr irüb fast aar nichts zu tun. so daß die Nachtschwester einen verhält nismäßig leichten Dienst hatte. Sie war eine nette Personen, aber weder so distinguiert wie Ester noch so un terhaltend wie Peach. Als Esther von Alice Abschied nahm, fragte diese, ob heute nicht Peach sur eine halbe tolun de 111 ibr kommen dürste, um ihr das Haar zu bürsten und sie zu Bett zu bringen, sther zögerte einen Äugen blick, dann teilte sie Rapier Lady Camber Wunlck, durcb das TelevKon mit. Dieser hatte nichts dagegen ein zuwenden, und man schickte um Peach: aber die war fortgegangen. Schwester Richards brachte also Lady Camber wie gewöhnlich zu Bett und Esther eilte davon, um sich raich umzukiei den und nach Cavendish Square zu gehen. Eine große Angst Befiel sie pioglicy. Ein dichter, kalter Nebel drang ihr bis in Mark. Es reanete befiia. Die Dunkelheit war undurchdringlich. Während sie rasch dahinging, sagte r 1 .. ä , k V -1 LL m lyr eine mnere Viimmr. vag qr vt haben wahnsinnig sei und schlechte Folgen haben müsse. Der Gedanke, w,e verlitvt er 1 voryin ange,eyen hatte, erfüllte sie mit panischem Schrecken. Vor einer Statue fand sie Harry. Ganz in der Nähe konnte man beim r i d I . L. 1 .f. .IfilWii aiernenncyk eine ounreigkuvrir ?kraueniverson erblicken das war Peach. die sich ein über das ander, Mal sagte: .Diese gemeine FrauenS person! Diese Metze! Die Augen möchte ich ihr auskratzen!" arrq ergriss C,iqcr, $ano un drückte sie herzlich. Esther zog si rasch zurück. f..i. . - :M . . I . I k T i. m juann ugir ci ui i! v, rnu oem er tyr cu tmo wioocun aufgezwungen hatte, obwohl sie wa rnueew nici hcdk ö- "' schauerltche Wetter. In ,e,em . gen kann man nicht miteinander . den. Ich habe einen Wagen hier. . . c. ... .Wohin sollen wir oenn sayren, Was ich ,u sagen yaoe, oauer, suns Minuten." Man kann sich auch in fünf i nuren oen .o yon. rgr ein!" Gebieterisch ergriff er ihren Arm. f"t. F.. ... V. , i.Vv.n IM, lUyrir ie zu orm luumnuui in- en. stieh sie fast hinein uno oe ay em Kutscher, zur Stadtbahnsiaiion Baker Street zu fahren. Tägliche CmaU Tribune. Esther fragt, ihn, ob er von Sin nen sei. Er antwortete in entschiedenem Ton: .Wir werden hin und zurück fahren. Sik brauchen ja vielleicht nur fünf Minuten, um mir zu sagen, was Sie auf dem Herzen haben, ich brau che kine halbe Stunde dazu." Der Wagen holpert davon. DU Frauensperson in der Nähe murmelte: .Da! Jetzt fahren sie zu einem Diner in ein feines, stilles Restaurant. Und wenn man sie sieht, möchte man glau ben. sie kann nicht bis fünf zählen." In dem musfigen Wagen sagt Esther zu H.irry: .Ich wollt Si, bitten, mir wtin Wort zurückzugeben, Lord Camber. Ich bin dadurch in eine schiefe Stellung sowohl zu Dr. Napier als auch zu Lady Camber ge raten. Bitte, gestatten Sie. daß ich Ihrer Frau zum Teil die Wahrheit sage, Dr. Napier aber nichts davon vorenthalte." Diese Rede hatte Esther sich unter weg! zurechtgelegt. Harry horte sie höflich an. .Warum verlangen Si das von mir?" .Weil ich mir nicht mehr zu helfen weif;. Schon Miranda Jagg hat mir gesagt, dah ich kein Talent zur Schauspielerin habe. Daö ist wab(k, Si zwingen mich, ein Rolle zu spu? len, die ich verachte. Und ich kann's auch nicht, ich kann mich jeden Augen blick verraten." Verlangen Sie das einzig und allein um Ihretwillen. Esther?" Ja-a." Ich kann Ihr Gesicht leider nicht sehen, aber dieses Ja klang nicht ge rade sehr überzeugend." Ich bitte Sie. Harry, machen Sie meiner fürchterlicher Lage ein Ende!" Der Paladin war gerührt. Esthers Stimme verriet Schmerz, und Sckmcrz betrübte ihn in jeder Ge, stalt. Er gab reichlich Almosen, aber von Greueln wollte er nichts hören und sehen. Wie Lady Matilda hielt er sich von den Hintergäßchen, in de nen die Mühseligen und Beladenen lebten, fern. Der Gedanke jedoch, dah Esther gar nicht an ihn dachte, siegte über sein Mitleid mit ihr. Und nach allem, was er für sie getan hatte! ... Sie haben doch nicht das allerge ringsie Gefühl für mich", sagte er. Ich möchte nur wissen, ob eZ noch eine treue Frau auf der Welt gibt! Wissen Sie. Zither, dasz Sie eigentlich sehr herzlos sind? Nein, es tut mir leid, aber ich kann Ihnen Ihr Ver sprechen nicht zurückgeben. Ich muß an meine Frau denken. Niemand &dj besser als iie. wie hysterisch sie ist. Erinnern Sie sich nur an gestern und heute. Wir müssen noch ein wenig Geduld haben. In acht, vierzehn Ta gen wird sie ja vielleicht schon kräfti ger sein." Dann lassen Sie mich wenigstens mit Doktor Napier sprechen." Warum?" Ich halte es für meine Pflicht; ich bin ihm so viel Tank schuldig." Und mir sind Sie nichts schuldig? Ich erinnere Sie nicht gern daran. Esther aber sind Sie mir nicht mehr schuldig als diesem Doktor?" Esther merkte sofort, daß sie einen nicht wieder gut zu machenden Fehler begangen hatte. Sie schwieg. Da ergriir er ihre Hanö, öie er fest in der seinen hielt, und flüsterte ihr in der Dunkelheit zu: Esther, ich habe eine Frage an Sie zu richten, die Sie mir unbedingt beantworten müssen. Warum sind Sie damals aus ,Mon Plaisir" entflohen? Sagen Sie mir die Wahrheit, Esther." 's ' (Fortsetzung fylgt.) Unnötige Eile. Ein Mann stürzt zu seinem Freunde her ein und ruft: Weißt du schon, daß Meyer mit deiner Frau fortgelaufen ist?" Warum gelaufen?... Un vor kickt ia. Er ldie Zeitung, in der er eben gelesen, wü tend auf den Tisch werfend): So eine Gemeinheit, jetzt ist der Levi Goldstein durchgebrannl!' Sie: .Verlierst Du denn Geld an ihm?" Er: Bare 300 Dollars!" Sie: .Aber wie konntest Du ihm auch so viel Geld leiben?" Er: .Leiden? Nir kwb' ich ihm geliehen, aber eine Rechnung hob' Y ...si . ri -tfi tH icy lym er ii geiiern Btzaqii! Ein Held. .Na. ich sage Ihnen, dem Herrn hab ich's aber ge geben, das kann ich Ihnen sagen. Und wenn r auch zweimal so groß und zweimal so stark ist wie ich, das hat mich nicht gehindert, ihm meine Meinung schlankweg ins Gesicht zu sagen. Namen habe ich ihm gegeben, die kein Wörterbuch verzeichnet. Und nicht gemuckst hat er. der Feigling." Er versuchte nicht. Sie zu miß handeln?" Was? Mich mißhandeln? Nein, mejn Lieber. daS wagt er nicht. Als er nur den geringsten Versuch machte, mir zu antworten, da, ja da hi?tg ich einfach den Hörer ab und ließ ihn stehen..." Erklärung. Wie kommt eS. Anna, daß ich. so oft ich in die Küche trete, einen Liebhaber bei Jh nen finde?" Ja, weil Gnädige immer in so leisen Hausschuhen da herkommen!"'' 2irnfnfl, den 2. Der versagte Walzer. gute Tkizze an Dein vorlgn J.lnlU!" dkrt von 2','arie Heime p. R,er. Der Dorpater Studiosus der Rech te Konrad Ärodreich geht, die Hände tief in den Tasten vergraben, di Schultern ein wenig hochgezogen. aus dem yußstege der Hauptstraße Mit. aus einher. Seine mächtig Gestalt überragt alle anderen Fußaanger. BrodrkichS Gedanken sind ben mit behaglichen Rückerinnerungen an Torpot b schäftigt: ein, mit Glanz rledigtt Schlägerei! Plötzlich nehmen seine Blicke jedoch eine feste Richtung. Si haften auf einem zarten, jungen Mädchen, dessen liebliches Gesicht von einem hellblauen Kapuzenhut umrahmt wird. Ein braunroter Kragenmantel umhüllt sorglich ihr Gestalt. Die anmutige Besitzerin dieser hübschen Kleidung stück ist offenbar in großer Verlegen heit. Sie versucht, über die Straße zu gehen; der Schmutz und Schlamm ist aber bei dem Tauwetter so arg, daß sie immer wider eine andere Ue bergangsslelle probiert. Konrad Brodreich lächelte mitlei big und gütig, dann schreitet er Wort los zur Tat. Nun ist er drüben angelangt, ergreift das Persönchen ebenso fest wie behutsam und trägt es auf die andere Seite der Straße hin über. Die Wangen des Persönchens ha ben sich unterdessen tief und tiefer gerötet. Einmal, zweimal und drei mal atmet die junge Dame tief auf, dann ruft sie entrüstet: Wie können Sie sich unterstehen, mich anzurüh ren" .Ah. so!" sagt Brodreich ironisch verbindlich. Das Fräulein wollte gar nicht auf diese Seite kommen! Ich werde das Mißverständnis sofort gut mfichen." Und somit nimmt der Sprecher mit dem bekannten vorsorg lichen Griff daö entrüstete Persönchen wieder auf und setzt es genau auf die gleiche Stelle, woher er es vorhin ge, nommen hat. Ter kleinen Dame schwindelt vor Aerger. Sie würdigt den ungehobel ten Menschen keine! Blickes und trippelt, so schnell sie kann, zu ihrer Freundin, der Baronesse Liane von Behr. Durch eine Strom von Aer gertränen erleichtert A'ine von der Recke das Persönchen dort sein Herz. Baronesse Liane aber lacht und lacht. Schließlich sagt sie: Aline, beneiden könnte ich dich! Wenn nur mal so ein Starker zu rechter Zeit mir feine Arme zur Verfügung stellen würde!" Beim Stadihaupt' von Mitau ist Ball. In den bronzenen Kandela bern flackern die Kerzen und werfen ihren milden Schein auf das Parkett und die gestreifte, meergrüne Atlas tapete. Die Amoretten, die den geschmack, vollen Zironleuchter schmücken, lä cheln. Sie fühlen sich ganz in ihrem Ele menie: Heute wird alles tanzen, lä cheln lieben. Die galonierten Diener schieben die bereits geöffneten Türen noch ein wenig weiter. Die ersten Besucher erscheinen. Wie aus der Erde ge stampft, erscheinen daö Stadthaupt" und seine Gemahlin aus einem Neben gemach zur Begrüßung. Knisternde Seide, duftige Gewandwolken, Spo renklirren, schelmisches Lachen, Or den auf Fräcken. Farbenbänder, eine Gruppe Studenten auf Weihnachtö fcrien, Verbeugungen, Handküsse, ein Schwirren oon Menschenstimmen -und der letzte Geladene ist erschie nen. Mit einer gewichtigen Polonäse setzten die Musiker von der erhöhten Estrade ein. Das Schwirren verstummt. Die Paare fügen sich nach Rang, Stand und Alter in die Reihe. Das Stadt Haupt hat der Fürstin Liewen den Arm geboten und Fürst Liewen führt wiederum die Gemahlin des Stadt Hauptes. Darauf folgen die höchsten Spitzen der Verwaltung, des Mili tärs, der Landadel, die Literaten und schließlich, ein wenig zwangloser, die Jugend der Stadt und aus den um liegenden Gütern. Studiosus Brodreichs gewaltige Gestalt ist nicht unter den Reihen der Tanzenden zu sehen. Er lehnt an einer der Säulen, die die Estrade stützen, und knöpft lässig an seinem linken Handschuh. Hin und wieder sagt er beim Zuschauen des TanzeS seinem Kommilitonen ein treffendes Wort. Dieser, Walter lon Brüning. hat auch ein stattli ches Größeiimaß, docb sind, iin Ge gensatz zu Brodreichs Zügen, die sei nen fast kindlich. Dafür liegt auf ihnen aber auch ein hinreißender Frohmut. In Brodreichs dunkelbraunen Au g,n blitzt es auf, und um seine Mundwinkel zuckt es vergnügt. So fort legt er aber die geistige Kandare daran und murmelt in verhaltenem Baß: Du. Brüning, jetzt paß auf! Die junge Dame mit den vielen Krausen auf dcm Kleide, die mit dem Junl 1011. kleinen, allerdings verieuselt hübschen Husarenoffizier in der Chine ar beilet, da ist .das Persönchen". das lieber ihr Schuhe im Kote unserer Hauptstraßen stecken, als sich von mir hinllbertranportiern läßt." Brod reich lacht behaglich: So In klei 5r Widerhaken gesällt mir! Wenn sie Müßt, was ich für ein famoser Kerl bin. hätt sie' schon zuge lassen. Nun wird si Reut tmpfin den!" Walter von Brüning lachte so herzhaft, daß di ganz wundervolle Dopptlsront seiner Zahn sichtbar wird: Wer weiß, lieber Brodreich vielleicht wäre sie. falls si dich or deutlich geprüft hatte, so vor der Wucht deiner ' Raubrittergestalt er schrecken, daß si vor diesem Abgrund zurückgewichen und beide Augen fest zugedrückt hätte." Konrad Brodreich sate mit dem Ton eines Sachverständigen, der ein Wertobjekt betrachtet: .Beisaß dich daraus! Das rechte Auge hätte sie sicherlich wieder ein klein wenig geösf net, um unbemerkt den Abgrund zu betrachten!" Die Schlußlöne der Kolonäse ver klingen, und die Paare trennen sich, Die Diener reichen kandiert Früchte, Süßigkeiten in eleganter Verpackung. Aniöküchlein, Käsetörtchen, Mandel milch und Madeira herum. Zurückgehalten durch die Wellenbe wegung der Zahnarbeit, fetzt ein ge däinpsteS Plaudern ein. Doch schon legen die Musikanten ihre Instrumente an die Lippen und Schultern und beginnen einen gkfühl vollen Walzer. Konrad Brodreich strafft sich um ein weniges höher auf, ist mit weni gen Schritetn vor Aline von der Recke angelangt und macht ihr eine auffor dernde Verbeugung. In dem lieblichen Gesicht mit der kurzen Oberlippe kämpfte eS sichtlich. Das Persönlichen bemüht sich, ungemein erstaunt auszusehen. Dann kommt es in halb gepreß lern, halb abweisendein Ton: Danke, ich tanze mit keinem Bürgerlichen." Als Konrad Brodreich sich zum Gehen wendet, sind seine Brauen wie fest zusammengewachsen. Eine plötz liche Blässe liegt auf feinem kühnen Gesicht. Brüning hat den Vorfall be merkt und zieht den Freund mit in ein behagliches Herrenzimmer. Dort stürzt Brodreich ein paar Liköre hinunter und setzt sich in die Gruppe einiger Studenten, die den Jagdge schichten eines alten Herren zuhö ren. Reicher Beifall lohnt den Erzähler, nachdem er einige Pointen stark auf getragen hat. Darauf beginnt Konrad Brodreich aus dem reichen Schatz seiner Er sahrungen" zu berichten. In seinen Augen flackert es, unheimlich, aber er erzählt fast gemütlich, mit angebore ner Rhetorik, Mutterwitz und Jäger blut verratender Beobachtungsgabe. Mehrere Livonen und Kuronen lau schen ihm, und noch einige flotte Tän zer kommen aus dem Saale herüber, denn Brodreichs famose Geschichten" werden allgemein geschätzt. Ein einziges Mal wirft Brodreich einen scheinbar flüchtigen Blick in den Saal und lächelt dabei unmerklich. Es sind weniger Tänzer als Tänze rinnen dort. Aline von der Recke sitzt in diesem Augenblick aller dingS auf einem wunderhübschen, rosafarbenen Damastsofa mit feinge schnitzte? Mahogonilehne. Die kleine Baronesse sieht aber trotz alles äugen scheinlichen AergerS noch ganz aller liebst aus. , Auf der Landstraße, die nach dem Neckeschen Gute Kandalen führt, steht wie wartend nne Gruppe Studenten, in dicke Flauschmäntel gehüllt, die den Spezialnamen Kus. fell" führen. Die Kuronen beraten lebhaft un tereinander und lauschen dazwischen nach der Mitauer Richtung hin. Da ein dumpfes Räderrollen ! Nun wird es schon deutlicher ver nehmbar. Und ganz gemütlich rollt schließlich ein tiefer, viersitziger Wa gen. von drei Pferden im russischen Anspann gezogen, näher und näher heran. Jetzt ist r an der Stelle kurz vor den Studenten angelangt. Zwei kräftige Füchse" fallen sofort den Pferden in die Zügel. Der Kut scher schimpft vom Bocke herunter und will die Pferde antreiben. Doch die jungen Fäuste der Studenten halten unbeirrt fest und verweisen den Mann zur Ruhe. Er möge nur ruhig halten und abwarten, bis ih rem Landsmanne Genugtuung wider fahren sei. Aus der Gruppe der Kuronen löst sich eine hohe Männergestalt. Ei ist Brodreich. Er tritt an den Wagen heran und öffnet den Schlag, an des sen Fenster ein grünes Gnrdinchen heruntergelassen ist. Eine tiefe Ber beugung macht er den Insassinnen, deren erstaunte, fast verängstigte Ge sichter von dem Vollmonde hell be laichtet werden. Nun erklingt auch Kgnrad Brod reichs etwaS vibrierender, aber höfli cher Baß: Jetzt wird die Baronesse wohl so liebenswürdig sein und den Walzer, den sie mir vor einigen Stunden abgeschlagen hat, tanzen? Darf ich dazu den Arm reichen?"- Das Persönchen wirst zuerst einen Blick eiuf Brodreich und den zweiten auf die fast vollzählig versammelte Curonia. die aus Anlaß deö Balles nach Mitau gekommen war. Ehe Aline von der Recke etwas Su ßern kann, ertönt die scharfe Stim nie ihrer Mutter aus dem Innern des Wagens: .Mein Herr, lassen Sie un gefälligst unbehelligt, nach Hause fahren." Brodreich verbeugt sich abermals: Gnädige Frau, dies kann geschehen, soivie die Baronesse den Walzer mit mir getanzt hat." .Hier auf der Landstraße?!' ruft die Baronin entsetzt und sieht Brod rnch an, als ob sie einen Tobsüchtigen vor sich hätte. Ja. hier. Eö geht sehr gut. Da! Terrain ist wie geschossen dazu, und meine Landsleute werden getreulich sekundieren", ist BrodrkichS sachliche Antwort. Das Persönchen ist so klug, ein zusehen, daß Widerstand die Situa tion nur verschlimmern könnte. Die Decke hat sie von den Knien ge streift und die Füße aus dem mit Vergißmeinnicht bestickten Sack ge zogen. Mit einem .Ez,-usez ma mre', steigt sie, auf Ko., uds Rechte gestützt, aus dem Wagen. Unser Kavalier führt seine Dame ein paar Schritte auf die Buchtung der Straße. Fast feierlich stimmen die Kuronen peifend die gleiche Wal zermelodie an, die im Saale deS Stadthauptz erklungen war. Brod reich beugt sich zu Baronesse Aline von der Recke hinunter, legt vehutfam die sonst streitlustige Hand um ihre Taille und tanzt beinahe andächtig. Ueber ein paar gefroren Straßen Hocker hilft er seiner Dame sorglich hinüber und walzt mit dem Geschick eines musikalischen Menschen. Leise klingen die letzten Töne deö WalzerS von den Lippen der Kuronen. Brod reich gibt seine Tänzerin frei und küßt ihr mit einem halblauten ,Dan ke" di behandschuhte Rechte. Ehe er den Wagenschlag hinter der Ba nosse schließt, macht er in daS Dunkle des Wagens eine musterhafte Berbeu gung und sagt verbindlich: Ich bitte die Baronin, die notwendige Störung zu entschuldigen." Die vor den Pferden postierten Studenten geben die Zügel frei, die der alte Kutscher sogleich zum schar, fen Trabe antreibt. Das Persönchen aber lehnt sich so tief wie möglich in die Polster des WagensitzeS und. beißt in ihr feines Spitzentaschentuch, um nur ja keinen Laut von sich zu geben. St ärgert sich über die Macht des Bürgerli chen", und zugleich jauchzt eö in ihrem Innern: Solche starken, Pracht vollen Männer gibt es noch in Kur land! , i Ter stumme Plutrr, Von dem sehr leutseligen Dra mendichter Victorien Sardou er zählt de Flers folgendes drollige Begebnis: Ich erinnere mich, daß ich ihm eines Tages einen netten jungen Mann vorstellte, einen In dustriellen. der seine Bekanntschaft machen wollte, aber von Literatur und Theater keine Ahnung hatte und daher etwas betreten war. Sardou fragte ihn nach seinem Beruf. D Besucher antwortete, daß er eine ei stnfabrik leite. Sogleich beginn! Sardou einen mit vielen Einzelhei ten ausgestatteten Vortrag über die SeidenwÜWer und ihre Aufzucht, Bon da kommt er auf die Seid! und auf Moden überhaupt, wirft sich dann auf die Krinoline und erhält so einen vortrefflichen Uebergang, um sich mit dem zweiten Kaiserreich zu beschäftigen. Nach einer guten Stunde verabschiedet er sich mit d?r arökten Liebenswürdigkeit von mei nem armen Freund, der während de? ganzen Jeit nicht ven Mund hatte aufmachen können, und fürchtete, Sardou sehr mißfallen zu haben. Das war aber durchaus nicht d'r Fall, vielmehr erklärte mir Sardou: Ich habe deinen jungen Freund ge- sehen. Er gefällt mir ausgezeichnet. Er ist ein ganz entzückender Plau t..... ii viiii. , , . , 'V iSSt 'jjxa Ein Ignorant. Onkel: Na, Karlchen, wie geht's in der Schule? Bekommst Du auch manch mal Prügel?" Karlchen: DaS weiß ich nicht, Onkel!" Onkel: Das weißt Du nicht? Na hör' mal..." Karlchen: Nun ja, ich bekümmere mich niemals um dak, was hinter meinem Rücken vorgeht!" Ein guter Kerl. Rich ter: Sie haben sich bei dem Einbruch die Stiefel ausgezogen? Angeklagter: Ja, ich hatte ersah ren. daß in Kranker in dem Zimmer lag. E i n s ch r ä n k un g. Richter: Sie haben zuerst fünf Jahre Volks Schulbildung genossen..." Angeklagter: Na, von Genuß war dq nicht viel die Rede!" . Unsere Schilillmujlkl-Gsskllk Jedes Muster 15 1 Umsacher Hang sök'ß Baby.' . ' 31. 0203, Für das flant silriiu ist birst nl'bllfj )dt,m gkdachi, dkssm tctjununa, oqn, lTlütx vttbvnden ist. Am hal wird es mit einem Bitndchkn abgks:!tgt. ebknsz die kwn 2Ufasiime!. 2 ZnWui wird im aiiidm mittels Kejner Knöpfe be wtikstelligt. Zur Vktsrbkitung kommen ff ; V Uh -h."&'J I . '' v) I ' z y,i '2$ ,- .. MM nur flani weiche Waschst off ln: Betracht. Da ein häufiges z Wechseln derKder garderol nicht zu vermeiden ist,.sll ftets! m ii i I ' cm rraiy'oryann (in, um jucin chen immer frisch und saubn'gekleidet zu haben. TaStniedliche'Aussehorzkntschii digt dann fürdie. Arbeit der Herstellung. Gebralicht werden zu 'dem 'Schnitt, der in 4 Groben, von' z 3 Nord, vorrätbia tfU lj Vardvon 3U -Zoll Breite. ,5i., '- - ' ' - ".vsf" '; Bestellungsanweisung. " Äiiese Muster werden an irgend' eine Adresse aeaen Einsenduna deö Preises geschickt. Man gebe Nummer und Große und die volle Adresse deutlich geschrieben on und schicke den Coupon nebst 1 L C e n t i für iedeS bestellte Muster an daS Omaha Tribüne Pattern Dept 1311 Hiward Lt. . 4..f TaS Friedhofsland der deutsche Städte. In 70 deutschen Städten von je über 50,000 Einwohnern beträgt daS Gebiet der städtischen Begrädnisvlätze 2600 Hektar. (Ein Hektar ZVi Acres.) Das sind jedoch nur tie Begräbnisplätze. Berücksichtigt man aber das gesamte städtische uno das in der oben genannten Ziffer nicht. enthaltene kirchliche Friedho sland, das in manchen Städten größer ist als daS weltliche, so ergibt sich in den deutschen Städten mit über L0. 000 Einwohnern ein Friedhofsbesttz von mindestens 10,000 Hektaren oder 100 Quadratkilometern. Wie groß der Wert dieses Totenlandes ist, geht daraus hervor, daß die Stadt Köln bei der Anlage eines 800 Morgen weiten Friedhofes den Morgen Fried Hofslandes mit 4500 Mark bezahlen mußte. Hamburg, dem daS eigene Land schon nicht mehr Raum genug zur Totenbestattung bietet, sieht sich vor die Notwendigkeit gestellt, dem nächst seine Toten auf preußischem Gebiete zu beerdigen. Für die nöti gen Neuanlagen soll es Millionen aufwenden. Interessant ist ein Vergleich der Ausdehnung des Friedhofslandes mit der Größe der städtischen Park und Gartenanlagen. Nach einer Mittet lung der Leipziger Zeitschrift für Feuerbestattung" besitzen Duisburg, Königsberg i. P., Stettin, Danzig, Gelsenkirchen, Posen, Saarbrücken, Wiesbaden, Bromberg, Elbing, Frankfurt a. O., Fürth, Harburg. Heidelberg, Kaiserslautern. Osna drück. Königshütte, Lichtenberg und Spandau mehr Begräbnisplätze ali Parkanlagen. Die Städte Essen, Bo chum, Krefeld. Halle a. S.. Wilmers dorf, Bielefeld, Oberhausen nd Ro stock besitzen ebensoviel FriedhofI wie Gartenland. Kindlicher Wunsch. Fritz: (vor dem Automaten): Ach, wenn es doch auch Automaten gäbe, die gut; Zensuren verkauften!" .-.W , ly t-l I t - - - E krk $W4 M 1 re s o S'-r : v : j : i; e tt ' 2 k? -a S ?, k. v h $ t : : ! : 1 : f : ä 4 i ! : s s g J. V ; :. o & 'tii:!--.., " iSifcf k ! äiflif ,S.k w .85 fc