n ..- rr- W V' V? G Der Kaladln. Von Hsrace (23. Fortsetzung,) X V Harry schrieb cster. Ist erste 7.'.:: war fruchten; aht nn zvn 4er Jäger war nicht rechtjküig ßf kommen, so daß er am S!achiuit!az e'.re noch schö,lcre Jagd versäumen n.llßte.. Die Hkckcn waren ganz iie Nachbarn waren jehr IikbenSwüidig und gastfreundlich. (r TvH Tli in Ttah u.!orllvein von toiinnen Icssen. wai immerhin gewagt sei. denn sein Onkel war em .:nr.er gewesen uns oer ?ane n;" kikiZ con Eockburn. Er würde viel- leicht deck) die Ställe umbauen ... Esther erinnerte sich lebhaft. daß er i.i (Den allen Zeiten in demselben Stil gesprochen tjaüe. Er nahm im tut an. daß alles, waj ihm am Her ?e.i lag, jeden andern glühend ivteres sinen muhte. Sie schrieb nur Pcft. körten, und zwar in Alice! Segen art. Sie s'.hen alle ungefähr so cus: .Besserung, seilt an. ÜewiaVts' jm.ihm nstrn imariiia De!a. ik Patientin läßt grüßen.' Ahe bestand darauf, unier je5e 5l;r:e mit Bleibst ein saeuz zu zeichnen, wie sie ei in ihrer Familie u tun pflegten, ob mit oder ohne r.rnunst'aen rund. Esther fat ihr H, und das herz krampst sich ihr z'.sammn. denn ihre Patientm tat 'br entsetzlich, leid, wenn sie auc oft, unfreundlich und grantig war. rer !,ch war sie ihr in dieser Stimmung L-rnafje noch lieber, als wenn sie ver tttuenss'lig und zutunlich war. Ihre ganze Aufmerksamkeit, sotseit f,e die Patientin nicht in An'pruaz nehm, war jetzt ihrem Verhältnis zu lavier aewidmet. Am Ent m er frn Monats war er ganz siegesge w:k. Ein Wunder war geschehen und er sprach dies Verdienst Es! hei zu, ganz wie damals bei der Her znzin. .Sie sind eine Zauberin!' fnnf.- r ihr immer wieder. Was er mit einer andern Pflegerin nie ge ien hätte: er besprach den Fall aus sübrlich mit ihr. Und auch von an dem Fällen erzählte er. Sie sah. wir sein,: ganze Seele auf Flügeln des Mitleids au?zog. um oen gern n er xu lindern. Sein blasses, schma lt5 Gesicht glühte, wenn er von aus cikhunqerien orpern uno 'emu:ern erzählte, von Kindern, die olles ent behren mutzten, Nahrung, Spielzeug, Liebe; v'n Frauen, die der versöffe. ;u wann prugkue; von caocyen, d;e der unaer in die Gosse trieb alle im Elend geboren, verdammt, im Elend m leben und zu sterben. .Und das Schlimmste in, daß sie r.t die Kra?t baben. acn die c:auenh:f:en Bedingungen, unter de sie leben, irgendwie anzulamp ?en." Lei alledem war er kein Pessimist, Nenn er auch die Glückseligkeitsdusler erachtete, die da sagten, sie lebten in der besten der Welten. Ein Er fela berauschte ihn. das konnte sie in den Fällen der Lady Camber und der kleinen Näherin beobachten. Wenn u trüb und ge,ste,sabwesend war, mit suchenden Augen einher,iing, dann wßte Esther, ferne Kunst war um srnst gewesen, und ein Lebenslicht wcr im Verlöschen, um das er mit I.'er Kraft gekämpst hatte. Nach fünf Wochen gab er den Bit im' der Paiientw nach und erlaubte, daß ihr Mann und ihre Kammerfrau sie besuchten. Aeußerlich war die Veränderung, die mit ihr vorgegan gen war. ganz erstaunlich. Ihre ro sige Schönheit war zurückgekehrt, ihre Äugen ziänzten; sie hatte noch mehr zugenommen als die Herzogin. Es ru achte ihr ungeheures Vergnügen, iin dustiges Peignoir auszusuchen, ein blaßbiaues Kunstwerk, recht mäd chenhaft, in dem sie, wie Esther ihr versicherte, aussah wie achtzehn, Sie spickte um den Schmuck, den sie von Harry vor der Hochzeit bekommen hatte; mit einem Wort: sie kostümier :e sich für die Rolle, um ganz so zu cricheinen. reit s?e gewesen war, be dor der Paladin sich und seine Güte: ich: zu Füßen gelegt hatte. Esther tat begeistert mit. Sie verstand so fort, toi; wichtig dieser Theatereffeikt war. Es hing so viel von dieser ersten Begegnung ab. Aber ihre Be Meisterung war nicht echt, gehörte nu? zu der Komödie, die sorgfältig ge probt wurde. Innerlich war sie ties oerstimmt. Sie konnte sich' selbst richt enlären. Vielleicht sagte ihr der Instinkt, daß all diese kunstvollen Vorbereitungen umsonst waren, datz der Paladrn, wie schon einmal, oller Erwartungen enttäuschen würde. .Am Äbend vor'Harrys Ankunft, gerade nach der Generalprobe, als Alice, angetan mit dem reizenden Peignoir. schon genau ihre Stellung in dem Salon neben ihrem Schlaf zimmer gewählt hatte, sagte Napier: Ich kann Ihnen nicht verhehlen, daß mir ihr Herz ' mehr. Sorgen macht, , als ich gern zugebe. Wir muffen' besonders vorsichtig fein, weil ich es nicht wagen kann, ihr die Wahr K.it zu sagen. Jetzt, wo sie auf ist, wird sie sich überanstrengen. Für Cie kommt die schwerste Zeit," - Des weiß ich." t halt sich für geheilt, und das is recht, wenn sie nut IM dSLUlfhj, sLMl, , e!t w:r? I Vl Lnmölcy S'a.fKÜ. wrr.''rjTrrrrwesezss ,iie aus dem Veit dürfen, wenn Sie nicht dabei sind. Beobachten Sie sie 'charf. Xai ist fcj Wichtigste. Am nächsten 2,age wugie da gan ze HauS, das; Lord Eamber um e! UU zu seiner ftcau kam. - Eine ge wisse Aufregung lag in der Luft, wie bei ein:r Hockeit. Viele Blumen w.irden geschickt, und Esther stellt s,e in dem reizenden Salon auf, der rcn dem ersten Tapezierer London! eingerichtet war. Ein großer, drei teiliger plezel wurde noch cdi Üroevenor Square gebracht, nachdem Esther sie in daS Peiz rcir gekleidet hatte, durste Alice ihr redendes Ebenbild besehen. Sie lachte und klatschte in die Hände: ,a w,ro Harro lagenv Da steckte der Haken. Wa wür de er sagen, er, der sonst immer da richtige Wort fand? Esther fühlte sich versucht, ihm auf dem Gange auszu ,cuern und ihm zuzuflüstern: Kus ien iie iie wie einit. als se ver sprach. Ihre Frau zu werden. Sagen le iyr wieoer ung immer wieder, daß sie hübscher ist alZ ze. Bewuw dcrn Sie ihr Kleid, ihre Schuhe, ,h' re Seidenstrumpfe. Bemerken Sie ds kleine Diamaniherzchen. da? sie umgehängt hat. Halten Sie ihre Hand fest, wenn Sie bet ihr sitzen. Und lächeln Sie. so lange Sie im Zimmer nno. Hätte sie daZ sagen können, hätte er einem toichen Rat gefolgt, wieviel Jammer wäre ihnen allen erspart ge dlieven: Ter dreiteilige Spieael warf auch Ezthers Bild zurück. Die ernste Schwester in ihrer Uniform mit wei ß'm Kragen und Manschetten war eine ausgezeichnete Folie für 'hre glitzernde Patientin. .Stellen Sie sich neben mich", sag te Alice. Zum ersten Male standen sie Sei te an Seite und blickten lächelnd in den Spiegel. Plötzlich legte Alice mit hysterischem' Ausschluchzen beide Arme um Esther und küßte sie heftig. ' .Ich hab' S.k so lieb!' flüsterte fi- Ich glaube. Sie haben mir meinen Dcann zurückgegeben Tas müssen Sie Doktor Napier sagen.' .Ich könnte ihn auch umarmen. Aber Sie haben doch den Hauptan teil daran." Esther führte sie sanft zum Sofa im Nebenzimmer. Legen Sie sich seht ruhig hin." .Ich könnte tanzen!" .Das sollen Sie auch bald, wenn Sie jetzt geduldig sind,'.. .Wie spät ist esZ- .Nach halb elf." .Oh. wenn e't doch schon elf wa kel" Als Esther ihr ein Kissen zurecht legte, fuhr sie fort: .Ich werde mei nein Manne sagen, daß er Ihnen eine 1050m; Pcnnon auslegen muh. ,r Esther zuckte zusammen. .Sie müssen nicht glauben, daß Tcktor Napier und mir das Geld d:e Hauptiache ist. Wir haben viel leicht unser Honorar verdient .Das will ich meinen! Und Sie müssen froh sein wenn Sie es be kommen! Solange ich beim Varietö wc.r, habe ich auch nach zedem Pfen nig ausgeschaut. Und öaS tut na türlich Doktor Napier auch." Nicht immer . sagte Esther. .Die Patientin über Ihnen ist gestern fort. iie yat:e genau die gleiche Pflege we l-ie. t&te wissen, daß sie bei et ner großen Schneiderin um einen Hungerlohn arbeitete. Drei Tage bor ihre: Entlassung bemerkte die Pslegenn eine leichte Berschumme rung; sie schien sich um irgend etwas orgen zu machen. 'Doktor Naöier s ragte sie. was sie bedrucke. Schließ lieg gestand sie. daß der Gedanke an ö'e Rechnung sie beunruhige, urid bat ihn geradezu, ihr die Summe zu ennen. Die Pflegerin sagt mir, was er erwiderte. .Nichts, wahrscheinlich." .Er drückte sich feiner auZ. Er sagte in feiner gemessenen Art: .Wis sen Sie, Fräulein, ich habe meine Bucher elle durchaelefen und kann Ihren Namen nicht finden." Damit eilte er davon, und die Pflegerin v.uMt ihm er klaren, wie er as meinte." .Er hat da? Herz am rechten iflti. so unscheinbar er auch aussieht. Wie spät ist es jetzt?" Noch zwanzig Minuten. Als Esther die Gardinen herablas sen wollte, rief Alice hastig: Lassen lsie nur! Jtzt furchte ich das Licht nicht. Er soll meinen Teint nur se hen, ich wünsche mir nichts Besseres. Er weiß, daß ich sehr wohl imstande bin. auch Rot aufzulegen." Esther lächelte. .Glauben Sie, er wird pünktlich sein?" , Selbstverständlich." Das ist gar nicht so felbstver ständlich." Sie lachte hysterisch, und Esther hob warnend den Finger. .Ach was, das nützt Ihnen nichts. Wenn er nicht zur Minute kommt, weiß ich genau.! daß er rnich nicht gern hat. . . nicht so. wie ich ihn. Na also,, jetzt ist es herskZ! Ich kann vor 'bnen nicht ttjtt-j ri?lcnt" . .Er wird sofort hier sein. Adr so ganz überzeugt war Esther selbst nicht davon. Sie entsann sich wohl der Zeit, da sie ihn erwartet hatte. Er war immer gekommen, aber nicht zur Minute. Und jetzt war jede Minute von ungeheurer- Wichtigkeit bei diesem erwartungsvollen, erregien. hysterischen Geschopl; zede Minute tonnte ein Unglück bedeuten. Sie begann eifrig Konversation zu ma chen, soweit ihr übermüdeter ötopf et zuließ. Alice lag still, ohne im min desten zuzuhören, jeder Nero aus höcbsle gespannt. . Die Turmuhr schlug elf. .Sehen Sie au oem Fenster". sagte Alice. .Er kommt im Elektro. motor." Aber in der ganzen langen, du. fleren Straße zeigte sich kein einzi ger Elektromotor. Esther legte ihre kühle Hand auf die heiße Stirn der Patientin. .So vieles kann Lord Camber euk gehalten haben", sagte sie ruhig. .Sie müssen sich zusammennehmen er soll Sie doch nicht so finden." .Glauben Sie, ich wäre zu spat gekommen, wenn er hier gelegen hat Sie sprach mit einer Leidenschaft und Heftigkeit, die verriet, wie liebet durstig sie war, und welch Angst sie verzehrte, ihr Verlangen könne unge tlllt bleiben. ,Pst! Ter Motor kann zusammen gebrochen sein." .Ja, freilich! Und was für eine Ausrede er immer hat, sie wird sicher auf wackligen Füßen stehen. Passen Sie nur auf!" ,Ein Aerkehrthindernit in Orforö Street, eine Uhr, die zu langsam etzt. . . Aber Alice unterbrach sie heftig: Er kommt zu spat, weil er mich nicht liebt. Sie haben kein Recht, so zu spre chen." Trotzdem haßte Esther ihn in die, em Augenblick zum erstenmal in ih rem Leben. Es war lächerlich, ihn unqehört zu verdammen, und doch doch er hätte pünktlich sein müs en, wenn die Welt zugrunde ging. Wie die Minuten so voruberkrochen. ieigerte sich ihr Mitgefühl für Alice immer mehr. Worte waren schlimmer als unnutz, das suhlte sie. So warte ten die beiden stumm. Um halb zwölf brach Alice in hyste risches Lachen und Weinen aus. uns Minuten darauf trat m stätischen Schrittes der Paladin ins Zimmer, stramm, lächelnd, me Blu me im Knopfloch und Blumen in der Hand. (Fortsetzung folg!.) 1 j, Ti musikalisch eu Im Schweinestall eine? südhanno verschen Landwirtes hatte sich em .freudiges Ereignis" abgespielt, denn eine Sau hatte vierzehn Junge ge worfen, und es herrschte große Freude über dieses .Schweineglück". Nur die junge Schweinemutter selbst schien über den großen Familienzu wachs nicht sonderlich erbaut zu fein, denn sie weigerte sich beharrlich, ihre rosigen Sprößlinge an ihre breite Mutterbrust zu nehmen. Als olles Zureden njchts half, da sagte sich der andwirt: .Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt." Mit Unterstützung einiger hilssbc reiter Nachbarn wurde die Sau 'um geworfen und gefesselt, um sie so zu zwingen, ihre Mutterpflicht zu erfül Ien, damit die kleinen Sprößlinge nicht verhungerten. Das ging natür ich nicht chne Kampf ab, denn das Mutterschwein biß und strampelte wie toll. Nun hatte einer der Nach barn, der müßig der Aktion zusah, seine Ziehharmonika mitgebracht, und als die Schweinebändiger eine Pause machten, um etwas zu verschnaufen, fing er an zu spielen. Kaum erklan gen die ersten Akkorde, als sich auch schon die Erregung des Tieres sicht lich legte und es sich behaglich streckte. Der Widerwille gegen die Jungen war mit einem Schlage gebrochen, und willig erfüllte das Tier nun seine Mutterpflicht. Auch als man das Mutterschwein von den Fesseln be freite, nahm es die Jungen ohne Widerstreben an, sobald die melodi fchen Weifen der Ziehharmonika er tönten. Die Kenntnis von der wun derbaren Wirkung der Musik auf ein Mutterschwein wird sicherlich vielen Landwirten ein willkommener Fin gerzeig sein, wie sie sich ig ähnlichen Fällen zu verhalten haben.' ' it. -' .. W r!,er tterwttz. Ich fuhr so erzählt ein Münch ner bei meinem Besuch in Berlin in der Elektrischen. Mir schräg ge genüber saß eine elegant gekleidete Dame. Da bestiegen an einer Halte stelle kurz hintereinander ein Offizier uno ein Mann m Arbeikranzüüe den Wagen und nahmen zu beiden Seiten der Dame Platz. Unwillkürlich rückte diese ein klein wenig von dem Arbei ter fort, dem Offizier etwas näher. Es war nahezu unmerklich ... Ich aber sah es und ebenso auch ein ann aus dem Volke, der era der Dame gegenüber saß. Und als dieser es wahrnahm, platzte er heraus mit den Worten: .Ja, Freileinchen, uff jede Seite einen Leutnant können Se nicht iut derlsnzen for lumöiae zehn Die Hypothek. Won Paul Schüler. Jüngst ließ, sich ein Herr Rotschild der mir melden. Ter 'came klang so verheißungsvoll, daß ich kein Be denken trug, den Mann zu empfan gen. Meine Erwartungen schrumpf ten allerdings bei seinem Anblick zusammen. Dem tammyauie scbicn er IcdenkQll! nit anzuzcbö ren: sonst hätte er einen besseren Uederzieher aetraqen. Aber immer bin. er war doch ein Rothschild, Und wenn er auch nur einer nicht ganz so bemittelten Seitenlinie ent stammte... .Ich bringe 5Zhnen etwat." be gann er wohlwollend die Unters tung. Nun, dat war doch ei Wort. Ein Wort, dat ihm von vornherein mein Vertrauen sicherte. Wenn sonst ein Fremder zu dir kommt, nicht wahr, dann pflegt er dir nichts zu brinzen; dann will er wat den dir. Wenn du Gluck hast, begnügt er sich mit deinem Rat; doch meisten hat er es auf deinen Draht abgesehen. Aber ist es dir schon ic mal3 passiert, daß einer zu dir kam. der Rothschild hieß und d,r was brachte)' Solche Fälle sind doch äußerst selten, und ich meine, derar tigen Menschenfreunden müßte man ihre Aufgabe nach Möglichkeit er leichtern. .Nur heraus damit," ermunterte ich also meinen Besucher. ,Wat brinoen Sie mir denn?" ' .Etwa! Schöne, etwas Gutes, etwa PikfeineS," versicherte Herr Rothschild: mir lief dat Wasser ,m Munde zusammen. .Etwas ' für Kinder und Kindeskinder. ES han delt sich um fünfzigtausend Mark." .Geben Sie her, sagte ,q ge rührt und erfreut. Tcnn Geld kann man immer brauchen; und diese Summt hätte mir gerade noch ge fehlt, um, dem Zuge meines ehrgei ziaen HerzenS entsprechend, in eine höhere Steuerstufe befördert zu wer den. Ich machte also beide Hände auf, bereit, die fünfzig Bräunlinge in Empfang zu nehmen. Aber so war es nicht gemeint. Vielmehr stellte es sich im. Verlaufe eines lan geren Diskurses heraus, daß ich die fünfzig Mille nickt bekommen, son dern bezahlen sollte. .Und das nennen Sie, einem waS bringen?" sagte ich enttäuscht. .Ich brinae Ihnen auch was beharrte Rothschild .Ich bringe Ih nen eine Anlage; eine gute, eine siche re, eine aussichtsreiche Anlage. .Es wird sich um ein Theater handeln, daS Geld braucht," dachte ich. Eine Anlage, bei der Sie ruhig schlafen können. .Oder um eine Erfindung: Er findungen sind ja zum Ausbeuten da." .Eine Anlage, an der Sie Ihre Freude haben sollen. Der Mann verstand es, einen in Spannung zu versetzen. Nach weite ren fünf Minuten wußte ich. daß die Anlage in, einer Hppothek bestand, die auf einem am Grönländer Ufer belegenen Grundstück aufgenommen weroen louie. .Es ist eine Goldgrube." belehrte mich Rothschild: .Sechs Prozent Zinsen!" .Tann steht sie wohl sehr weit hinten r fragte ich. .reincy tut iie vas. tagte er lebhaft. .Sie kommen an die letz te Stelle. Da steht niemand mehr hinter Ihnen. " Wenn man ihn reden horte, dann war man über zeugt, daß es keinen größeren Bor zug gab, als, eine Hypothek an letz rer issieue zu de inen. Und wenn nun die Zinsen nicht bezahlt werden?" forschte ,ch. .Dann, lächelte unser Freund überlegen, .dann, kommt erst der wahre Segen über Sie. EtwoS Bes seres kann Ihnen gar nicht passieren. Denn dann kommt eS zur Subhasta tion" bei diesem Worte ver klärten sich förmlich seine Züge , und Sie werden der Ersteh." DaS Haus ist wohl' schon öfter subhastiert worden?" Beständig." versicherte mir Herr Rothschild: .eS hat schon viermal seinen Besitzer gewechselt, so jung wie es ist: aber noch nie aus freier Hand, sondern immer per Subha station. Und jedesmal ist eine hüb sche, runde, nette Hypothek dabei ausgefallen. Auf diese Weise ist eS immer billiger geworden, und Sie können von Glück sagen, wenn Sie eö erstehen." Mir war die Vorstellung, ein HauS am Grönlander Ufer zu er werben, nicht gerade sympathisch. Eine so überaus nördliche Gegend. Man kriegte ordentlich kalte Füße, wenn man nur daran dachte. Aber Rothschild wollte daS nicht gelten lassen. Er behauptete. daS Gröu länder User wäre eine Gegend, die von Jahr z Jahr im Werte steigt. DaS war mir natürlich - bekannt. ES gibt in Berlin keine Gegend, die nicht dauernd im Werte steigt. Man soll mir mal eine nennen, die zu rücksteht. Einfach ausgeschlossen.. Und doch stehen so viele Wohnungen leer. Und selbst am Grönländer Ufer war wohl die Hälfte unbesetzt. Herr Rothschild mußte das zugeben:. ollein er hielt eS nur für einen vor übergebenden Mißstand, den er af dcn Rückzanz ttt lZeöurten zurück führen zu sollen glaubte. Wenn erst die Kinderzahl gesetzlich festge. iet wäre, dann weinte er würden auch die Wohnungen alle vermietet werden. So sicher schien er sich freilich auf dem Boden der Nationalökonomie nicht zu fühlen, weshalb er denn wieder inl Geschäftliche zuriicklenkte. Und ich sollte doch mein Glück nicht verscherzen, sondern zugreifen, denn so eine Gelkgenbkit biete sich sg leicht nicht wieder. Und die Zukunft lie ge. wie gesagt, im Grönländer User. Und so weiter. Nach wenigen Mi nuten war ich fertig. Nicht foHerr Nothschild. Er redete und redete. Er redete mich in eine leichte Ohn macht, in eine Art von Dämmerzu stand hinein. Ich sah und hörte nur noch wie durch einen Nebel cnieier vie en lvcen azen. der mir seine Hypothek auf die Brust setzte wie eine Pi toie. Als ich wieder zu mir kam, borte ich ihn gerade noch sagen: .Wir sind also einig. Natürlich sind wir einig." stam melte ich bor Bestürzung, und ti gelang mir. den Zipfel feinet Pale tott zu erwischen: denn er war schon im Begriff, sich zu entferrlen: .da ist nur noch ein gewisser Punkt zu besprechen eine Kleinigkeit nicht der Rede wert. Sogen Sie mir, Herr Rothschild? wo nehmen wir denn die fünfzigtausend Märker bei?' DaS hatte Rothschild nicht war t'k. -W Ich denke, die haben Sie!", Wer sagt Ihnen da,?" Die haben Sie nicht? Ja, war um haben Sie mir da? nicht gleich gesagt?" Sie haben mich ia nicht ge fragt, Herr Rothschild. Sie taten ja erst so, als wenn Sie mir was bringen wollten. .Dann müssen wir unS daZ Geld verschaffen. Dann müssen Sie Ihre Papiere . verkaufen." bestimmte er .Sie haben doch welche?" Freilich habe ich welche. Welcher Schriftsteller hätte keine Papiere? Es fragt sich nur, ob sie für Ihre iliaut UU&ILIUUI tVV . fc't tu w & misfn Hier wurde Rothschild bose und sprach: Machen Sie doch keine Witze mit mir. i-,ie glauben wohl, ich hatte meine Zeit gestohlen? Ob Cie Ihre Zeit gestohlen ha ben," antwortete ich und öffnete ihm zuvorkommend die Tur, .das ent zieht sich meiner Kenntnis. Aber ich halte es nicht für ausgeschlossen; denn Sie haben mir die meinme ge stöhlen. Und das ist nicht hüb ch von einem Manne, der mir etwa bringen wollte." 1 rf- m. m m fj Familientradition. w : joit Zlemming AigreenAjjmg Der fünfzigjährige Geheime Obe: regierungsrat war krank und bettlä. gerig. Er hatte sich eine böse Luu genentzundung zugezogen, und der alte Hausarzt schüttelte bedenklich sei nen weißen Kopf. Ter Geheimrat selbst war sich in einen lichten Augenblicken einiger maßen klar über den Ernst der Situ ation, und eines Nachmittags, als er nach einem stärkenden, sieberfreien Schlaf erwachte, rief er feinen al testen Sohn zu sich. Und er sagte zu ihm: Peter; ich sterbe heute nacht." Und als Peter protestieren wollt, wiederholte er entschieden und ge blkterisch wie einer, der nicht an Wi derspruch gewöhnt ist: . I wein es. cy nerve yeule nacht. Ich erreiche also das Ziel, das ich mir gesetzt hatte, nicht. Aber nun mußt du, lieber Junge, daS Erbe von mir übernehmen. Bedenke, daß die Söhne unserer Familie stets hohkj luazlige eamle gewesen' lind. A: denke das und vergiß es nicht, mein Junge! ' Großvater dein llrgrof?.' ter war lange Jahre Minister. Ju, auf ihn besinnst du dich 1a nicht. Peter schüttelte ehrfürchtig den Kopf. Er war sehr bewegt pon dem Ernst und oer Feierlichkeit. des Augen, Midi. . "f Auf meinen Vater, deinen Grok vater, besinnst du dich dagegen", fuhr der Geheimrat fort. : dessen Augen Leben bekamen, als er sich feiner irefflichen Vorfahren erinnerte. .Er war Ministerialdirektor und ein über auS tüchtiger, einflußreicher Mann. Und ich selber ja, mein lieber Junge, du weißt am besten, was ich erreicht hätte, wenn der liebe Gott mir noch weiterzuleben vergönnt katte. Peter drückte zärtlich protestierend seinem kranken Vater die Hand. Er war nicht ; so sicher, daß der liebe Gott ihn nicht noch manches Jahr le ben ließ. Wie gesagt, vielleicht hatte ich eS ebensoweit gebracht nne dein Uraroß, vaier. Wer wem: t vor zwei Jahren hat man mir unter der Hand ein Portefeuille angeboten, . daS ich damals abschlagen mußte. Ich konnte doch unmöglich, entgegen den Tradi tionen meiner Familie, in ein live rales Ministerium eintreten. Aber, wie du weißt, währe ich bald Ministerial onektor geworden. '. Der Kranke schloß einen Augenblick die Augen Er berechnete etwas, da? die Narzklsssey betraf. ' . " " ' - 1 if - , . . ro 1 , , 1 ,, I ' ! ? . V, , ff 4 I ' ' h (C vrv .' ' "4- . -Jsr - Vfc tV 4stf" l ; , . r-.- V N,,'" - ' T - '"JU. - ' -j - V , .'.'-, 7 . vMch 4 v.;Zr r. ... ,. -X.i - Vf 'JW .j'.,-" ' .5.';:.; : , e. -,,1 . .' ;' t - f 'u ,-Mluy jm-J . :. 1 ' '' t f J 1 ? i I i :f f y 1 ; i ' 'V -' r ? - 1 . ' c- v t - h ' U ' li . , . V , s ' . ' Sr ' wf,.. ' r 'Kl n.:jJ Ur?f K-- . ffi : . '. '. j ; Y , V "S 1 ! - J ,' 't ' - ' ' , I ' ' f' ' il " ' " " 'i JF . . k r ,.' s. : . v i ' J -. - ' ' '5 v k ,,V- l ff ' ' N-'i' ''"'? ' '" ' i- - 1 ;:V h " s-:- V Z- CJ fji 2 5. it?v-'..rj'.'v. - . . , "- ' - , j- v-.- -.. , . . , ' - . , .,: 1 ii tii Mi S k '.i , I " V ."1-.--- .' f jr "Vwf y. Av ' -r.x: ?..,yr MV ' '.'' '" J r l ; " .. , -w, M 5 5 ".'5'-V;.-4 i.-..1 - r . -. : . i ti , ' 4 ti - it V - - - 1 -' , ' ' n . - j ' .. -' ' . . v::!.'.. t, , LM'" Wie der Koulorb von 1914 uSkkbcn ii-mali sein, oUec die sefef-nt il'iintor sind 1111b die Tesims sind hod.it siüPiuuiia. cii.t da. Hai Ijirr nbael'ndcle mut uno zciat, tvat nndichcn t.inn, üiu rtuulatrjcidc fesch inib mobcni zu machen. Ter imiiciHH-i70 iji iil'frmiS rfuc. Tann schlug er sie wieder aus Und sah seinen Sohn eindringlich an. Peter , sagte er, .mein Sohn! Vollende das, was ich nicht errcit habe. Mit deinem auögezeichnctcn Examen sieht dir die Beamtenkarriere offen, cei sleiLiz und energisch. Bring es zu etwas bring es we.t. wie wir das in uscrer Familie ge wohnt sind. Und denk an deinen Ui großvater, an deinen Großvater und deinen Vater. Und nun geht, dcnl setzt bin ich müde." Am Abend kam der Arzt. Er war außerordentlich zufrieden mit de,n Befinden des Patienten. Nun trau che man keine Angst mehr zu hi ben, sagte er zur Familie. .Früh am nächsten Morgen starb der Ge heimrat. , , - -Peter erfüllte die Hoffnung,' die sein Vater auf ihn gesetzt hatte, nicht völlig. Erst nach Verlauf von meh reren Jahren wurde er NcgierungS rat in dem Ministerium, in dem er noch zu Lebzeiten seines Vaters wis senschaftlicher Hilfsarbeiter gewesen war. Aber weiter als bis zum Re gierungsrat brachte er es überhaupt nicht. Die ministeriellen Ceschäste intec essicrten ihn nicht besonders, und der Ehrgeiz, in dessen Besitz seine Vorfahren gewesen waren, konzen tricrte sich bei ihm nur auf ein uner müdliches Trachten, eine möglichst komplette Freimarkensammlung zu r langen. Denn er war ein leidenschast licher Sammler von gebrauchten und ungebrauchten Freimarken, mit uno ohne Zacken. Da er jedoch nicht im Postwesin angestellt war, trug seine Energie auf diesem speziellen Gebiet ihm nicht die Anerkennung seiner obersten Borge setzten ein; sie hielten ihn für einen mittelmäßigen . Regierungsrat und unterließen es nur, ihm Verweise zu erteilen, aus Pietät gegen seine gro ßen verstorbenen Aszendenten.. Da zegen konnte man ihm nicht erspa ren, daß er fortwährend ubergan- gen wurde, sooft eS sich innerhalb seiner Tomane um Avancement han delte. , Er starb im Alter von 53 Jahren und hinterließ eine Freimarken sammlung im Werte pon 37,000 Kronen. Aber sie kam seiner Witwe und den Kindern nicht zugute, denn er hatte dieses sein Lebenswerk dem Postmu seum permacht. ' , , . m h m ! Obwohl seine Witwe in dürftigen Verhältnissen lebte, hielt sie doch dar an fest, daß der jüngste Sohn er war der einzige von den Kindern, der Interesse fürs Studium hatte Beamter werden sollte. Mit knap per Not bestand er sein Examen und kam dann in daS Ministerium, wo der Vater. Regierungsrat gewesen war. Das' machte ihm keine Schwie rigkeiten. denn noch erinnerte man sich der bekannten, tüchtigen Beamten, die sein Geschlecht hervorgebracht hatte, alte Mutter, die so viel von ihm erwartet hatte, brachte er es nicht wei ter als zum wissenschaftlichen Hilfs arbeit. Der Tod holte ihn. Sieben undzwanzia abre alt. ertränkt, r sich wegen Liebeskummer. Seine Mut, (ter, weinte bittere Tränen. -iwir Tv f.jy.s - .i-i 41Efijilk. tuirh I?milirSfi-ih w, U mm in (turfslUcn hnden Imne ,jorben.iif?cfte Iie linL'ermf itUd.t Inmc ist nmiirh pcmiijtfrf 2cidrnflciii kommt fern Paris .Jawohl".sagte der Ministerialdi, rekior, ich entsinne mich recht gut Ihres Onkels hm, ja! ua? seines Vaters, also Ihres Großva tcrs. Ihr Großvater war Regte rungZrat,. als ich wissenschaftlicher Hilfsarbeiter war. Er sammelte lei dcnschastlich Freimarken, wie ich mich erinnere. Und nun wollen Sie alsa. gern ins Ministerium?" Der Mini steraldirektor betachtcte über die go! dene. Brille weg den bleichen, jungen. Mann, der zu ihm gekommen war, um sich um eine bescheidene Stellung als Schreiber in einem der ministe, liessen Bureaus zu bewerben., Und er fragte: Warum ' haben Sie nicht selber studiert, junger Mann? Sie gehören doch einer unserer bekannt: sten Beamienfamilien an. Ihr U großvater war Geheimer Oberregie rungsrat drüben in der zweiten Ab icilung. Und Ihr Ururgroßvater ja. ihn habe ich allerdings nie gesehen, aber er war ein großer Mann." a Der junge Bewerber antwortete nichts Ihm war ganz beklommen Zumute bei seinen eigenen bescheidenen ÄNscroerungen die sich so er bärmlich abhoben vom Hintergrunde feiner tüchtigen Vorfahren. Aber Herrgolt, zum Studium hatte eS eben nicht gereicht, und im übrigen ein Licht war er nie gewesen. .Ja" fuhr der Ministerialdirektor nach ei ner kleinen Kunstpause fort, .ich wer de für Sie tun. wag ich kann. Ich habe persönlich Ihren Großvater sehr geschätzt den mit den Freimar len", fügte er lächelnd hinzu. Vierzehn Tage später war der glückliche junge Mann als Schrei ber im Ministerium angestellt. ' , '".x' ? Der alte Petersen steht im Boien.' zimmer des Ministeriums. Der jun ge, soeben ernannte Geheime Oberre gierungsrat. der-Mmer gern jovial und demokratisch erscheinen will, steht und hört den redseligen Alten an. Pe. teisen beendet soeben einen kleinen Bortrag über die angesehene Beam tenfamilie, aus der er stammt er ' selbst gehört der weiblichen' Linie durch mehrere Generationen an und nun schließt er mit den folgendem Worten: .Und so hoffe ich denn, daß meine Kathinka sie. ist jetzt in den Vier zigcrn und wird sicher nie heiraten - ich hoffe, sage ich. daß sie. wenn ich einmal sterbe, hier im Ministerium die Treppen scheuern und reinmachen kann. Denn wir möchten ja gern die . - V. . xuiineiiiraoiiion ocyyaiien. it Unvorsichtig. Er (die Zeitung, in der er eben gelesen, wü tend auf den Tisch werfend): .So eine Gemeinheit, jetzt ist der Lepk Goldstein t' rchgebrannt!" Sie: Verlierst Du denn Geld an ihm?" Er:Bare 200 Dollars!" . ' 4 Sie: Aber wie konntest Du ihni auch so viel Geld leiben?" Er: Leihen? Nir'bab' ick ihm geliehen, aber eine Rechnung hab' tu lym ern geilern bezahlt!" Nach russischem Gesede W keine Frau vor dem 40. Lebensjahre den Schleier nehmen. Die Geschwindigkeit deS imics veiraat in der Eekund, oot sinn Otfnn.... i'J"Y vuraiHiv rmmuU itLj , ,j r 1! :