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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 29, 1914)
TZzllch Omsh Zrüünt Das stolze Tllallc an der Saale bcllcrn Strande. 1 -v.-;, 5 .M . 't .V " . ' ' ' ;-.J: Ä.. ilT-hfe;. " 'fcbfilk ... p,-.'! ,' i " : ? . --"vr I räTc-Pr-: :J"vl-. KW! .; 'Tw- ' 'y . rTT -' .,,7.,'iz .s;.,A. : Oft. iFr:,4L;'r:v- L ' 'LMzeTi r-v.v O -Jr, ; :-:.-L .. . .'.'-, V:" 'Z&VM, o MW' l ,"''-! KrtuV'-:, - . ! ; . '2iiüri- K ' '- 1 j-j - " K -' . gs&rffc $:ffe-' , !. L 7- - 3ir 0Wli 'V'-V wV-v ,- - 'S" r?Lf i wl 'H-i i. -r. 1.:. . r-r - !D s-'siXfc' , .-w H f."V'Vj' "ii" - lÄä-Ssi :? v nJ.i?-f, .iyr rr s-:.:'j.--ii- - , '-45. .Ä )u n .-. n. .äLijA-" f l j j.j t P: ::;.. "1 c-' ''-r:si-iia,-- li-v -ii ',1 r;'V ' S '' , .r. sh . "iijuiür. u--:; 'IZMktt G A'&S1 K"- J- - I.' - A ' nfej. smJa if ll4Pr t . i ' r a t---1----' - , . . Ah ..eil... . -r ,!. MKlVv w A.JmitfxZJrZ' Ji a -: ilsr rS't M 7: o O -vy kV . .-rzl y t - . r Marktplatz. MI- c ist eint Gtabt don bitt feitest Bedtutung oll Sitz rfchdN!i hoher Behörden, ali knoten Punkt von ,khn itigen Bohnstreckcn. all Hm statte ßTcfeer au un fÄfinfcflrtn nfanatn twacbfernt wohl' ?adget Ctiftutsgfn, 14 flaa!iattt Rtn Gkwnbs und ein bedeutsamen Zkms!n, und an, besonder öls Mutter der Wissenschaften und Künste d im Iah 16M vom spatere König Friedrich von Preußen gegründete Universität ist och heut einer der stolzesten unter Deutschland! hohen Schulen. ZX GesZiitte der Ttadt Halle !ff ich kwezt nd voll der bkdkutsamften Ereig' tffe. Sik sendet ih Wurzelasklaufn nrtr fe'H? c-g J -W i Klärcszen. Skizze vsn Hermann Wagner. fciÜttM Wart Better hätte die Dnißiz Lderschrittm. Sie war schön, hatt breit Hüften und derftigte über die Maahe ernn Walküre. Leider zeigt ihr Gesicht auch schon die fatale Falte del llberrrife Mdchen. Nichtldestorveniger war sie bei ihren Eltern, ihr Geschwister und Bekannten och immer da Klärchc. Dasselbe Klär chkn, da s gewesen war. 0I8 sie mit sieb zehn Jahren die Anwartschaft auf irgend, kim dn kxsic Partien bei Orte snget. ten hatte. W schnell war die Feit verflogen. Vmlrrn hatt, sie wahrlich nicht wenige Iefunde. auch solche, b ernste Absichte gezeigt hatten. Dnn Klarche war ja wirtlich hübsch und ihre Eltern nicht ohne Vermögen. Aber die, d sie hatten hei rathen wollen, hatten Klärchen nicht ge vafet. Sie kaprizirte sich nun einmal auf eim erste Partie. Dabei war sie i die Jahre gekommen. W bal s geht. Man merkt da erst gar nicht. Man amüsirt sich, man flirtet. Tanzkränzchk folgt auf Tanzkränzchen. Bal! auf Ball, ein , Schwärm von i&i. chrer ist immer hinter einem. Jahrelang geht dl so. Bik man eine! Morgen in den Spiegel sieht und entdeckt, daß t hohe Zeit ist. Aber fcho rz höbe Zeit. Klarche hatt, diesen Blick in den Spiegel schon zu wiederholten Malen ge than, und e hatte wenig genutzt, daß sie versucht hatte, die fatalen Falten in ihrem Gesicht mit Schminke zu verwischen. Alle ihre jüngeren Schwestern und Freundin nen waren schon vergeben, zum Theil ver deirsthet, zum Theil verlobt, obwohl ihr nstürlich keine, wa die Schönheit betraf, das Wasser reichen konnte. Sie hatten alle gute, wenn auch keine ersten Partien gemacht. Sollte gerade sie diejenige fein, di den Anschluß verpaßte? Klarchen bekam einen Schreck. Selbst in mäßige Partie wäre ihr jetzt willkom me gewesen. Wenn e nur ein Mann war. Ein Mann, der eine fixe Stellung hatt und der pensionsbcrechtigt war . . . In solchen Fällen war e immer Frau Kordula Jnie. die Räch zu schaffen wußte. Sie war ine sehr vielseitige tzraU. Offiziell war sie Inhaberin eine DierkstvermittlungSbureauS. Sie besorgte der auch Kommissionen, di weniger in diese Fach fielen, Kommissionen delikat nd delüatestn Natur,, und ihn Kund schast rekrutirte sich au den angesehensten Kttisen. Sie war eine Art letzte Instanz, an d man sich in derzweistlten und hart nLZigen Fällen, wenn all Mittel versag tea. othgedrungen wendete. Leute, die Frau Jerie übel wollten, munkelten zwar von Konflikten, di sie angeblich mit den Strasgesche gehabt hab ober wer sollte solche Gerüchte kontrolliren? Frau Jerie war diskret, dessen war man sicher. Schon manche Eh war durch ihre Der mittlung zustande gekommen. Und auch Klärchen zögerte keinen Augenblick, sie in ihre Dienste zu nehmen. Irgendeine Kleinigkeit, für die Frau Jeri gleichfalls wir für so viele ksmpeient war, lieferte den Vorwand. Die erfahren Frau der stand schon, wo hinouS man wollte. . 2 den nächsten Tagen machte e sich so, daß Klärchen irgendwo den Steuer Pimenten Tdndodu Smufsenbau traf. Hr Assistent grüßt, Klsrch'n er, tPfftre. 'Hen. Assistent nahm sich ciä 'Vch. vbchl er sehr schüchtern trar, nachiveisbar zurück fei in die Zeilen de! frühesten Mittelalter. Ceit der Völker. wandrvnd,bt1itzen rir hlftmsch vcrdürgtr, 7" - . 1 . ' , ' i..... .WH., i . .VVVIIlUf1V tfV4lI) viuwii mv rwrtn auch, wentgfter, bll ,um Johtt'dem schiffbaren Caalkstroin zurückfuhren!.,, Mt die win. und ft,bnrft,!mrfi.- ,t ,n. - 1 111?. nur un,ufammenhänqend und . einzelte Nachrickten. Um jene Zeit nahmen die slawisch? Corden hier, w überhaupt ziemlich im ganzen heutigen Sachsen, da Land in Best, nachdem sie Urein wohn germanisckn Ctaminc! gealt sam. in langwierigen, blutigen Kämpfen verdrängt hatten. Seit dem Aniong bek st. Jhrhundn wurden die slawiscden Stämme langsam zurückgedrängt. Im Jahre 8? war Halle bereiU eine Grenz, fest Karl del Srvfzen gegen die ?in. fallt der Slawen. Bon dem Schicksale und der Fortentwicklung der Slabt wissen wir biö zum Jahre WA nicht. In oem genannten Jahre schenkte Kaiser Otto !. die ganze Siegend der Salzquellen der, Kircde von Magdeburg. ?on nun an vtuvte aue u? un enlwickclte sich aus. j die Freiheit, sich Klarcben vorzustellen. Sehr angenehm," flötete Klärchen. in dem sie die Augen erst züchtia nieder kt,!,, k.. ?k!k. ... -I... .( -X uuh, in u ijxiin a iiniitn llvrr ointu rä.,1 mit LtirM... OJ.W.miir.,,;!'' 4- ' WVll-ULIiV . i W . 14i I . W t,V l l I !?' . . Darf ich Sie begleiten?' fragte ein wenig stotternd der Assistent. .Wen e Ihnen angenehm ist hauchte Klärchen. Herrn Schuffenhauer war e nehm nach. mm. i1,.s,4 , , UUUfUJ UlUlim, U trill, VIV. tUHlU Uü ( chen'l zu machen. Und Klärchen nicht undankbar fr- ..i I.t, .lTki : Seil seh, so narie sie. habe sie über den Herr Assistenten nur das Beste gehört. Die unmittelbare Folge war natürlich, daß Herr Schuffenhauer von der Familie Basler die Einladung erhielt, eine beschei dene Zass Thee in ihrem Heim einzu nehmen. .Ich rechne mit Bestimmtheit darauf daß Sie kommen," schrieb Klärchen, bei der el jetzt kein Halt wehr gab. .wir sind ganz unter un.' Im Geheimen freilich stellte sie Ver gleiche an zwischen dem Bräutigam ihrer Träum und der Person de Steuer., assistenten. Daß diescr ein begehrend werther Mann sei. ließ sich nämlich beim beste Willen nicht behaupten. Er zählte erst sechiunddreißig Jahre, hatte ab trotzdem schon eine kölatze. Von Figur war er schwächlich, seine Häne waren schweißig, er hatte abscheuliche strohgel! bei Haar, eine Unmenge Sommersprossen und einen Schnurrbart, der wie von Mäusen zttnagt schien. Zudem bezog nur ein Gehalt von hundert. Guide pro Monat. Ader wies, bei all diesen Feh lern, tminerhig die spezifischen Mnkmale eine Individuum auf. da männlich und heirathsfahig war. Und da gab den Ausschlag. i Der Theeabend kam. Klarchen hatte eine Toilette angelegt, die alle, wa sie zu bieten hatte und da war nicht wenig voll zur Geltung kommen ließ. Aber auch Herr Schuffenhauer sah nicht schlecht aul. Frack n Glacehandschuhe verliehen ihm eine gewiss Würde. Klag lich wirkte allein sein Schnurrbart. Er hatt ihn mit Pomade vergewaltigt. Unter fünf korrekten Verbeugungen stellte sich Herr Schuffenhauer Frau Las ler und ihren vier Töchtern vor. Die Mädchen reichten ihm süß lächelnd d Hand, Klarchm drückte die seine sogar ern wenig. Frau Basler, ine ältere Dame mit viel Fett und wenig Athem, entschut- digt sich, daß ihr Wann nicht zugegen eu r war vurq weschas verhindert. Damit nahm man Platz. Herr Schuffenhauer saß strif und kor- rekt wie ein Ladestock aus einem Sessel. Frau BaSln thronte auf dem ihren klobig wie eine indische Gottheit. Drei von den Schwestern waren mit einer Handarbeit beschäftigt, sahen hin und wieder auf und warfen zuweilen ein .Ja' oder .Nein' tn die Unterhaltung. Klärchen spielte die Hausftau. S serdirte mit diel Geschicks den 0. Anfang sprach mau vom Wetter. Dann vom Thttgebäck, da Herr Schuf fenhauer sehr lobte, obwohl e so hart war,, daß ms sich die Sahm an ihm zer beißen, konnte, - Endliche cbtr-lm -map. . Sein Stottern ließ allmählich , 7 ZZX' . Er sprach nahezu fliehend. . Schon., "'Ttn 7.??" , 19 sagte er. habe er kemen heißenn!, , ' . ' ..... .'. V!l Warikkirö)k. fallend rasch, e! Umstand, welcher usrzbischof Srnst von Magdeburg mit di Srgikbigleit der Taljauellen sowohl, Hülfe der Dollkpartei die Ctadt im cwf die günstige Lage der C ladt an , t . :m e, . . ? ist. Seit M Halle berükmter und! i v , .J. T s j lebhafter Handelsplatz und wc,z s,ch Irtzl"'u'. d"en Numen noch heute gut toard Halle von den Franzosen ,m Sturm mancher schroereu Tchicksalklcdlciae s,,era,!en ,,no. ' ' I . M . . . mm . . M. die Einnahme der Tladt durch Lothar III. und 0 !nhr srat,r tknr tiirtfrIHv fast die ganze Stadt in Asch, legende fliie hat den Wohlsland und die v' ttaurig war k, dekllt um die ffeuerkbrunii) in diescr Stelluna zu c'IMaä.t der Stadt vollbZ gebrochen. grstiJ'nanzen der Stadt. S.ach Beendigung Häupten. Ende de 12. Jahrhunbcrtl sino,e Einwanderung der Hugenotten und den wir Halle l Mitgliev dir Hansa, ! der aus der Pfalz znrömendrn Reformir mächtig und gefürchtet und fortwährend ie brinq? neue L'r?n in die alle, ge mit ikren Leknlkerrn. den Crzbiscböfen alterte Stabt. Der H.ittdel zwar tritt in von Magdeburg, in Mutige Fehden der. den Hintergrund, der frische geistiae wickelt. Weniger diese Fehden all der, Leben blüht llderall, Im Jcbre VM unaul'.ösckiicdc Hah und der still und ei.lward die Univers!!-! vom Kurfürsten bittert gesusrte Kampf ,wi,chen Pa triziern 2al,junkern. Psännern und Volk im Weicdbild der Ttadt selbst führ, ten schließlich zu ihrer Skoberung undwar Halle eine rnacbtige Sälildträgerin Demüthigung. Im Jahre 147Ü nahm j auf die toirlhfchcftlichen Lerhältnisst zu legte Zeugn? von ihrem t?ifer ab. junzufrieden. .Nein. AI ich nach Hause fprecben. .Ader doi ist ji wirklich sehr nett.'ikam, trug ich eine wahre Holle in mir. .Alle wird theurer' saute Frau Vak lagte Herr Schuffenhauer. .Was wahr'üväre eine Pistole zur Hand gewesen, ich ler mit einem Seufzer, tl ist eine Noth." list Sie sind eine Künstlerin. Fräulein.'lhättt mich sicher erschossen!' In deinem .Ei ist wahr.' sagte Herr Schusfcn ,Qi ist nicht so schlimm,' lehnte Klär.lBkstrkbcn. wahr zu sein, machst du die bauer. und auf seiner Stirn erschic, we.chen ab. Wahrheit zum Zerrbilde', sagte ich. und Faltk. Unser Klärchen ist nämlich so beschei-jer gab mir sogar hierin recht, konnte sich .Man muß. um dieser TheuerunA j'udcn,' erklärte Frau Basier. !aber der Szperimente an sich nicht tnt- begegnen, klug wirthschaften,' fuhr Frau .Ader Mama nicht doch!" rief. holten. .Ich will mich durch und durch! Bsdler zielbewußt fort. .Aber wer kann Klärchen au. jkennen lernen.' sagte er in solchen Fällen. da heutzutage noch, srage ick Sie? t . ... ... r,,, - CfJtf ft m,rW,nnt hiTf.-, t!i,r vmn Ltttjuuii . iviwvt . . . bestätigte der Herr Assistent. Frau Baller hob dozirend den Zeige finser der rechten Hand. .Mein Prinzip ist tl immer gewesen. lcl,lc u"uKn V"",c. wwi 11 w.t W.3 t .f. . K 4 , - fti-W I ( ii" . uinkv i . ..' ihf,nni. Selbstverständlich, selbstverständlich." sagte Herr Schuffenhauer und blicktc düster vor sich hin. Es ergab sich ganz von selbst, daß man jetzt da Thema der Beamtenkarriere an-, schnitt. El zeigte sich hierbei, daß Herr Schuffenhauer durchaus nicht so unbehol- sen war. wie man nach seiner äußeren, Erscheinung hätte annehmen sollen. Hin bette ihn doch der geringe Gehalt, den er bezog, nicht einmal. Selbstbewußtsein zu zeigen. .Bei un vom Sieueramt, gnädige Frau.' sagte n voll Würde, .geht el mit der Karriere freilich langsam. Aber es geht sicher. Daß ich also Osfizial werde, ist nur eine Frage der Zeit. Und wa die Pensionsverhaltnisse betrifft, so ist e ja allgemein bekannt, haß kein Amt gllnsti gen Chancen bietet . . .' Ern schöne Feuer loht in der Stimme de Herrn Assistenten. Die Mädchen scbwiegen respektvoll, dir Augen Klärchen leuchtete heu aus. Frau Balln aber drückte Herrn Schuffetchaiier nickend ihren Betsau aus. Sie haben vollkommen recht. Herr Assistent,' sagte sie ohne Zögern, .auch ich bin für Ve wisse. Klärchen erhob lich unter seliaem Lächeln und goß zum zweitenmal Tb ein. Frau Bakler dagegen hielt die Äeti für klommen, u zeigen, daß in ihrem Haut such dal Ideal sein Pfle fand .Klärchen.' sagt sie. .willst Du nicht etwas itnam v Und sich a den Herrn Alimenten wen vens. letzt fit hinzu .Unser Klä'rchkN ist nämlich int aul gezeichnete Sängerin." .dn Mama.' rotestirte Klärchen. .Aber da, tft ja sehr interessant.' sagte err cyustenhaun. , .Geh. singe doch da Lied: .Sei t grüßt, du mein schoml Sorrent!' sagte yrau alter. ,'rtechen wird Dich lt gieiien. .Jetzt nicht. Mama, nachher,' sträubte nca noq larcyen. .Ueberhaupt. wa wahr ist.' sagte würdevoll Frau Lalln, unser Klärchen interessirt sich sehr für die Kunst. Sie liest ' auch sehr viel, aber nur ernst Sachen.' Schiller ist Ihr Lieblinglbort. (fttJLL . t Af'J.JLA r mayr, srcyrnt (WjL 1 A.W IM m m. AU? i, vsu;iun; leuTj cywarme risch Klarchen. .Er war in großer Mann." pflichtete Per? crzuisenyauer inst bet. Während man den Tisch abdeckte, ergab isci) wer auq nocy, vatz .larchen n, nicht zu Mterschatzende Talent für die Male ret wnnvohne. Klärchen übte es in der Form der Brandmolnei aul. Eine Un " w i m. ..... .-.ur.c.t: ... 1IU1I1C. Nge reiMder- MrauchsgecnstcmdejtrM Htsammlanstcht von .üattt. 2iim und erbaut: ,.:r Drfestiquna sei l w "in w t mon Bittern JeitxuIje an in!t cte beutung Halles fchnra; bet dreißigjährige Friedrich III. (später Kön?g Friedrich I von Preufzenj gegründet, ein Jahr darauf die Franckeschen Ct.'ungen. und fortan der Wissenschaften. 117 wurde die Uni- Manschen hatte sich inzwischen an daliXann kam die Seit der Bekehrung Tol, geletzt. ,e blätterte tn den ITioten. .Gch, smge jctzt,' sagte Frau Ba!lei zu Klärchen. Klärchc sträubte sich noch ein wenig .Hatten sten aber bie zehren zu, , sagte sie schelmisch zu dem Assistenten. Herrnu Tiefer protcktirte mit Elan. .Im Gegentheil! Im Gegentheil!' rief aul. Mariechen schlug in die Tasten. Klär.'aueführen konnte, hatte der Tod ihn chen stellte sich zrechi. Sie räusperie sich und reckte den Hals. Tann begann sie: .Sei gegrüßt, du mein schöne Sor. rent! ...' Zwischen Klärchen und dem Herrn Assistenten nahm nun alle feinen vor schriftsmäßigen. normalen Gang. Dem Thnabend folgte ein Rendezvous, Dem Rendezvous folgte der erste Kuß. Dem ersten Kuß folgte die Verlobung, Acht Wochen später aber war schon die Hochzeit. Frau Kordula Jerie holte sich rsön lich ihren Antheil am Hockzeitskuchen. Frau Baller empfing sie persönlich. Sie druckte ihr veritohlen etwa Hartes, das in Papier gewickelt war, in die Hand. Frau Jerie dankte, vone erst nachzuzäh Im. wieviel kl sei. Und empfahl sich. El war nicht sonderlich diel. Aber Frau Jerie. die ja ihre Erfahrungen hatte, beschied sich. Dt Masse mußte e bringen. Neue Criniurungen an Tolttoi. Ene verwandt und intim Geiste. freundin Tolstoi, di Hofdam der Za rin Gräfin A. A. Tolstoi, hat ihr tnter. essanten, in die tiefste Glaubenökämpfe de großen Dichter hineinleuchtenden Erinnerungen aufgezeichnet und im Pe terlburgtk Tolstoi-Museum mit der Be. dingung niedergelegt, daß sie ' erst nach Tolstoi und nach ihrem Tod derösfent. licht werden dürften. Diese Bedingung ist NUN erfüllt, und so werden denn jetzt im Jnsel.Verlag die werthvollen Zeugnisse zu Tolstoi Entwicklungsgang von Dr. Adolf Heß tn deutscher Sprach herausgegeben. Ltbendige Bilder zeichnet d Verfasserin aul der genialischen Sturm und Drang zeit de Grasen, in der er unruhig und zerrissen in Europa umherirrte, plötzlich wie aus dem Boden gestampft erschien und durch seine verwahrloste Kleidung ebenso wie durch sein extravagante Wesen Aufsehen erregte. Er hatt eine schreckliche Angst vor jeder Unaufrichtigkeit, sowohl in Worten wie in Thaten: aber daraus entsprang oft genau die ' ntgegengesetzte Wirkung, Einmal sagte er eine Abendgesellschast ab. weil ihn die Nachricht vom Tode des üb alles geliebten Bruder ,u sehr r schüttelt hätte. Dann aber kam er doch, als wen nicht dal Geringst vorgefallen wäre. .Ich war natürlich sehr erregt und fragte ihn leise, warum ek nun doch er schienen wäre? .Warum? Weil da, was ich dir heute Moraen schrieb, nicht dn Wahrheit entsprach. Du siehst, ich bin ge, kommen, also konnte ich kommen." Damit nicht genug, gestand er mir später, er sei noch in Tbeaicr aeaanaen. .Last dich F!kick vom Kikbichenlleln. dersttät Wittenberg mit der zu Halle dn einigt. (i0nliTiA ttrift erooeri. l,ie nun toigen egierung ve, A' I st . s ' H CXl A . . " f L 'l0n'fl tuiiu jttornt war nicoi oazu "kidan. diese Trangsale z vermindern. ,5lr,ur,l,ll,ei(r ri,i ncgann e (ia) wie der langsam zu erheben. Die Universität nabm neuen Aufschwung, der Handel Mühte, wieder, eine regsame Industrie ent wickelte sich allerorten. Seit 1817 sind die vormaligen Städte Glauch und 7!eu markt Halle einoerleibt worden, am 1. April 1900 wurden die Vororte ?iebichkn Erollwitz. Trotha und Gimri, ein, gemeindet. Tie Clj-Fabrikation bat ihre frühe Bedeutung unter den Verhältnissen unserer noi, vie die Grafin all rechtgläubige ThrMin wegen seiner ketzerischen Ansichten mit Schrecken erfüllte. Sie suchte damal Dbitojewlki, der Tolstoi nie gesehen hatte, sich aber für ihn all Schriftstellcr! wie als Menschen sehr intcressirte, dazu bewegen, auf Tolstoi einzuwirken und leine Ideen zu dekampsen. Der Schöpfer der .Brüder Karamasoss" war auch ver- Zweifelt über diese Wendung in Tolstoi Anschauungen. Aber vor er seine Absicht plötzlich dahingerafft. .Ich begab mich in leine Wohnung, erzählt vi (Äiahn, .um an den sterblichen Ueberresien meine An dacht zu verrichten. Er lag in einem win zigcn Kammerchen. Sein kleiner Sohn und di Tochtn standen am Sarge. Die ganze Einrichtung war sehr ärmlich; Be- sucher aber waren eine Menge da, und all schienen von Kummer niedergedrückt. Besondn zahlreich war die Jugend ver treten.' Trod der deftigen Geaensäde und Geisteskämpfe, die sich zwischen den beiden Berwandten nun entwickelten, bl. den sie doch gute Freunde, und die Ber. fasserin besuchte den Nesfen in Jaßnaja Poljana. Tolstoi erschien nun .in weißer sehr sauberer Letnenbluse mit inem Riemen um den Leib, und langem, halb grauem Bart. Wir umarmten un freund, schaftlich und mich überraschte die ganz besondere Mild in seinen Augen.' Wenn Tolstoi früh zur Feldarbeit ging, blieb die Gräfin .gewöhnlich mit Sofia An rejewna. seiner Frau, allein, die mir mit angeborener Offenheit diel Interessante au ihrem vergangenen und gegenwärti. gen Leben erzählte.Die rsten Jahre nach Tolstoi geistigem Umschwung waren schrecklich, und el War die ganze Energie der Gräfin nöthig, um olle zzentrischen Schritt Tolstoi zu ertragen... Besuch war um dies Zeit wenig da, weder Ber wandte, noch Fremd. El kamen nämlich auch gänzlich Unbekannte mit ihren An liegen. Di Thür stand jedermann offen: Arm, Bauern und Bettler kämm direkt unter bal Fenster feinst Arbeitkzimmerl. Born Balkon aul sah ich oft. wie er mit ihnen sprach und ihnen Almosen gab. Trotzdem Tolstoi el für unmoralisch hielt, den Leuten mit Geld zu helfe, wurde im Haufe nicht wenig gegeben, außer dem kleinen Gelbe und Groschen, di für solch Fäll auf Tolftoil Fenster lagen." Interessante unb nur ihr zugängliche Mittheilungen weiß di Verfasserin übn dal Berhättnil des Zaren ,u Tolstoi zu machen. Kaiser Blexand III. liebte den Dichter außerordentlich, und wenn man ihm allerlei ketzerisch Artikel brachte, die Tolstoi zugeschrieben wurden, dann sagte er nur: .Nein, mel Tolstoi schreibt so etwal nicht." All dal SrsFeinen der .Kreuzersonate" und der .Macht der Finsternis' in ungeheuere! Aussehen in allen Schichten der russischen Gesellschaft erregte, berieth sich der Zar mit dn Grä sin, ob r dies Werke zum Druck frei, gebe könne, und that el dann, als sie ihm zuredet. Schließlich wurde durch die Indiskretion einel englischen Journalisten ein Nicht für die Presse bestimmter, sehr regierungsfeindlicher Artikel Tolstois der ösfentlicht. .Ich will de 'Sturm 'nicht schildern, der sich nach diesem Artikel in .Europa rhob, und-welche-Straen Die Woritzöurg. ft.'i i t.rn A.. höheren Bildungk'nterktlen dazu vei trugen. Halle zu einer modernen ttroh stadt zu entwickeln, die jetzt etwa 200,000 Einwohner zählt. Au Halle stammen mehrere bcrübmte Komponisten, unter andern der grrfzte OratorikN'Komponist gller Zeiten Georg Friedrich Handel, dessen Tntmal sich !f dem Markt, und Robert Franz, dessen Denkmal sich auf der alten Promenade, gegenüber dem Rcichihof. befindet. Die Umgebung der Stadt hat einen eigenen poetischen Netz, den man namenl (ich bei einem Blick von Giebichenstrin hinunter in' Caale2hal verstehen kann. Inmitten großer Parkanlagen erheben sich man für den armen Leo Tolstoi ersann. Sibirien, Festung. Verbannung, fast den Galgen sagten ihm die Moskauer Jour nalisien voraul. Als ich einst zum Grafen Timitri Bndrejcwilsch Tolstoi, dem da maligen Minister des Inneren kam, traf ich ihn in großer Aufregung. .Ich weiß wirklich nicht, wa ich thun soll.' sagte er. Sehen Sie diese Anzeigen gegen Leo Leo Tolstoi. Die ersten habe ich einfach ad octa gelegt! ich kann doch ober dem Kaiser die ganze Geschichte nicht einfach verheimlichen.' Der Kaiser aber lelznte jede Bestrafung des Dichter ab. .Ich bitte, Leo Tolstoi nicht anzurühren," sagt n, .ich habe nicht die Absicht, einen Märtyrer au ihm zu machen und mir die Mißbilligung ganz Rußlands zuzu ziehen. Ist er schuldig, um so schlimmer für ihn." Zinnckogcls Höhenflug. In überraschend kurzer Zeit haben die deutschen Flieger einen Weltrekord nach dem andern an sich gebracht. Mit ein, zwei und drei Fluggästen vollbrachten sie Höchstleistungen, die s schnell nicht über boten werden dürften. Nur eine einzige Höchstleistung, der Höhenflug ohne Flug, gast, schien den Fliegern nicht erreichbar zu sein. Erst Guido Linnekogcl, der zuerst den Weltrekord mit einem Fluggast mit 5500 Meter Höhe aufstellen konnte, er. mochte diese Höchstleistung an Deutsch, land zu bringen. Pögoud wollte gnad seinen ersten Alleinslug beginnen, alt von der Ostseite des Johannisthaler Flugplatzes ein Appa rat heransaufte. Es war der kleine Rump lerE.indecker. den Linnekogel schon so oft mit Erfolg gesteuert hat. Nach 20 Meter Anlauf kam die Maschine vom Soden ab. um in einem Winkel von fast 40 Graden in die Lust zu schießen. Mit gewaltiger Geschwindigkeit brauste sie gegen die Böen, die in einer Stärke von jünf bis neun Se kundenmetern wehten. Selbst Pdoud. dessen Eindecker doch an Steigfähigkeit nichts zu wünschen Übrig läßt, meinte be wundernd: .Das ist eine der schönsten Maschinen, die ich kenne.' Linnekogel nt schwand schnell den Blicken der Zuschauer. Andeithalbe Stunde verstrich, dann sah man über dem MÜggelsee einen kleinen Punkt, der von Sekunde zu Sekunde wuchs. In ungewöhnlich steilem Gleitflug schoß der RumpKr.Einbtcker zu Boden. Linnekogel bracht den Apparat zum Hal ten und zeigte freudestrahlend den Baro graphe, der in Höhe von 6400 Meter auswies. Ueber seine Fahrt gab Linnekogel fol sende Schilderung: Dal Wetter war schauderhaft. Gleichsam all Ouvertüre der mir bevorstehenden Schwierigkeiten pack'en mich die Böen und schüttelten den Ein deckn, daß die Aluminiumverkleidung ber Karosserie klirrte und zitterte. Ich mußte kräftig Berwindung geben, um über die vertikalen Bodenströmungen hinauszu kommen und sircdte so schnell als möglich empor. In Minuten hatte ich 1000 Meter Höhe erreicht und sah die rsien Wolkenschichten dicht über mir. Ich hoffte, sie würden nicht allzu stark sein, und taucht in dn grauen Nebel unter. Ich hatt mich jedoch getauscht, denn trotz meiner starken Geschwindigkeit in 9j Minuten hatte ich bereit 2000 Meter erreicht . wollten die Wolken kein Ende nehmen. Dal Fliegen war in dieser Hohe wahrhaftig kein Verg,mgen. Starke Böen warfen mich bald 100 Meter hinauf, bald wieder 100 hinunter, s daß ich zwischen 8000 und 4000 Meter nicht eine Sekunde Ruhe hatte, sondern ständig mit Steuer und Berwindung arbeiten mußte. All ich 5000 Meter' erreicht hatte, setzte' heftig Rhltt eitvi THumMetcr'sank hil auf Odi unaeruB'. inoen,cn rf)ini aue pic ytuinen oer mig ?irv,ri,,,ri, mächtige Braunkohlengruben, Parslfin .deren Thurm, der Sage nach, der gefangene und Solaröl'Fabrikation, eine grofie $W Vianbgrof Ludwig von Thüringen, noch hervorragender MaschintN'Fabrilen. welme mal der Springer' genannt, sich mit im Verein mit RübenjuckerJndustrie und einem todeslühnkn Sprung in die Saale der Entstehung von Sisendalznen neben rettete. Wenn man unter der Thorruine der Alm Maln und der Qjfltflt oller, stebt. wird man unwillkürlich sich deZ In. m l m t!X..fl,!M innigen Saalc-Lieoel erinnern: An brr ? nile t)(Crm tmtit Strlifn fiim'n iio'.i und luhn. siiitt iKiiiifnr liiih nfrtiilleil rt ttx ,,! Iiteitl ich t'.l ttl, Sielten ikhrn limSft bin. Hisnr die MUx Nd bti'rfimiinbfN, Sammet tiHift trtrx m! Sitilb, Totti ! m iWiinlwrrr n'l!Pt,:ni X brnninft.-it ollrn iinnoti ?.it)lVlcUaltin nil und MUd. Trüdon ttinton (i'tie nakN, ?!,r.,d,,H 101 miiiuii tuhrt W'JnS, II d drr ili-.mb'rft lieht üon frfiie, in iuiiutt HfuMlr.n iitme: Hkiz ist (j.'ilrt unb nfnnö. Tot d'k Ond'rrt im, 5 bet dJnn Bnl bis ,''chb?'!,pdk rull, lind fr riuiit-t flhi.tifMtti'dft. ücrwmrbl tenl itmimft ,incrt, JuXn wciicn dnich bik Kuli, 23 Grad unter Null, und ich sckmute be, ! sorgt auf den Motor. Der Tourenzähler gab jedoch noch immer fast 1400 Um drchungen an. und so war ich sicher, daß der brave Mcrccdcs bis zum Schluß aus hallen würde. Bci 5000 Meter Höh fing ich an, Saucistosf zu inhalieren. Leider wcr der Sauerstoffapparat nicht ord nunMemäsz eingestellt, so daß ich zuviel Sauerstoff in die Lungen bekam und in einen ganz eigenartigen Zustand geriet, der fast einer leichten Trunkenheit glich Immer kräftig Sauerstoff einatmend, stieg ich. das Höhenstcucr scharf anziehend, empor. Schließlich merkte ich, daß ich einen sehr kritischen Zustand durchzu machen hatte. Mein Denkvermögen be gann nachzulassen und in den Ohren hatte ich ein Sausen und Rauschen. Mit Mühe lat ich am Barographen eine Höhe von 6400 Meter ad und beschloß nun. her niederzuhen. Genau eine Stunde 30 Minuten war ich gestiegen, dann drosselte ich den Motor ab und ging im Glcilslug nieder. In sausender Fahrt ging es hinab, immer durch die Wolken, so daß ich nichts zu erkennen vermochte. Der Gleitflug schaffte mir, obwohl ich ihn ziemlich scharf ausführte, große Erlcichtnung. Weine Spannkraft kehr!e zurück, und plötzlich sah ich unter mir einen kleinen blauen Fleck. Verwirrt fragte ich mich, was das fein könne, und hielt immer auf diesen Fleck zu. der von Sekunde zu Se künde wuchs und sich schließlich all d Mügaclsee entpuppte. Nun hielt ich aus den Flugplatz zu und konnte glücklich larw d. ' Ttutscher Sport. Es ist interessant, einmal die Schoren der organisierten deutschen Sportssreunde, soweit sie körperlichen Sport treiben, auf marschieren zu lassen. Ihr Zahl beweist, daß die Teutschen längst ein sportlieben de Volk geworden sind. Auf Grund einer Umfrage hat die Zeitschrift .Bolksmohl' die Witgliedcrzahlen der verschiedenen Sportvereine zusammengestellt. Danach steht die deutsche Turnerschast an de? Spitze aller Epoitsocrbände. Die Zahl ihrer über 14 Jahr alten Angehörigen beläuft sich nach den neuesten Erhebung? auf 1.123, C38, ohne di 68,148 Frauen. Dazu kommen' ferner noch 33,229 Mäd. chen und 90,548 schulpflichtige Knaben. Die Truppen der Athleten zählen 175.000 Mann, von denen 0,000 der Leichtath letik huldigen. Fußballspieler haben sich etwa 100,000 in Bereinen zusammenge schlössen, Radfahrer nur 50,000. Dal Rad ist au dem Sportbetriebe mehr und mehr ausgeschieden und zum Gebrauch, gegenstand- geworden. Verhältnismäßig wenig wird der Fechtsport geübt: el giebt nur 6000 organisierte Fechter. Die Ten nis- und Hockeyspieler stellen zusammen 0.000 BereinZmitglieder, die Golfspieler nur 5000. Der Wassersport verfügt über 50,000 Schwimmvereinler und 25,000 Mitglieder von Ruderklubl. Beachtenl wert ist die schnelle Ausbreitung, die der Skisport auch in Deutschlanb gefunden hat. Seine Vereine zählen bereit Über 30,000 Mitglieder. Da sind beträchtlich mehr als die 20.000 Eisläufer, obgleich der Schlittschusport seit mehr all 150 Jahren in Deutschland heimisch ist. Zu. samnem sind diel mehr al 1,830,000 vr ganisirte Freunde de Körpersport. Da bei fehlen noch diele Vereinigungen, beren Umfang nicht zu ermitteln war. so die Rodelsportvereine. die Vereine für Berg sport, die Wandervereine usw. Und mit den vermutlich zwei Millionen in Sport, vereinen zusammengeschlossenen Deutschen ist die Zahl der üdnhaupt Körpersport treibenden natürlich längst nicht r, chöpft. Die Bereinslosen bilden auch i Deutschland heute ein unüberschbar'l ftcr, ' - '