Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 26, 1914, Image 7

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    , tk XliWw:?..
Von Saroiine Morrison.
i
.Sie will, daß W sie tdraiea",
sagte der jung Arzt, nicht testhln'd.
ehr mit einem höchst tnieressicrlkn
WiA in Ellsworth! schöne, aber per
schlossenel Gesicht.
OMllmorch erschauerte bei diesen
Worten. Blitzschnell sah er im Öe'ste
Lutttta Duggcr' Gesicht vor sich,
daZ Gesicht der Frau, die die Seine
sein wollte, dieser simplen, häßlich'
Frau, deren Reichtum allein ihr in
der Gesellschaft ein geduldete, Slnse
hen gab. Lucetta Dugg?ri pflegte auch
steil die unrichtigsten Dinge ,u fa
gen. die unmöglichsten Farben zu ira
gen. .
EllSworihS berstinertem Geschmack
erschien ti als eine ihm vom Schlick
sa! zugefügte Beleidigung, daß kl ,hm
vor einigen Monaten Gelegenheit ge
geben hatte. Lucetta doch so ganz
und gar uninteressante Leben zu rct
ien. Aber da eS sich damals gerate
so gefügt halte, yab er anwesend war.
hatte er eben -die scheugewordenn
Pferde aufhalten müssen, die zu kni.
schieren jene Frau nach seiner Blei
nung eben nie hätte versuchen solle:
er hatte Lucettat Leben, wie er meinte,
nur deswegen gerettet, damit sie ihm
von diesem Augenblicke an dak seine
durch ihre nicht endenwollende Daul
ibrkeit verbittere.
I Wissen Sie denn nicht. Herr Tok
ror". sagte er nun. daß Mih Dug.
eerS und ich auf dem Wege zu mei,-cr
Trauung mit Miß Dugger' Nich'.t,
Miß Berta Nicholö. sind?"
,Mib Duggerl erwähnte mir st
wai dergleichen. Ich muhte ihr t
gen. daß ich ihr Leben rctien könnte,
wenn wir in Bellevue wären, dh
aber hier, in diesem entgleisten Pull.
manzUg. mitten auf der Strecke, ehne
Aussicht auf rasche Hilfe, ei mir to
tal unmöglich sei. Jh: ganze, !0?t
mögen kann ihr da nicht helfen. Wir
können gegen die verzweifelte S
. tuation nicht an . . . und wa, vi5
Aergfte daran ist. sind dabei nur 50
Weilen von zivilisierten Gegenden
entfernt."
.Ja. daS waren aufgeregte SU
den gewesen, diese beiden letzten. die
man hier auf der Strecke verbracht
hatte. Der halbe Zug lag der Läne
' nach im Flusse; der andre halbe war
rasch in ein Hospital umgewandelt
worden. Und in einem der improvi
sierten Krankenbetten lag miß Lucekta
Dugger, im Sterben, wenn man den
Worten des vor Erregung aschfahl'
jungen Doktors Glauben schenken
wollte.
Rasche Hilfe war so gut wie auszc
schlössen, denn die Telegraphenleitung
war vollständig zerstört.
Doktor Joyce begann nun wieder
zu sprechen:' AlS ich ihr ganz ehr
lich eingestand, daß ich nicht imstande
jci, sie zu retten, bat sie mich daru
ber nicht mehr zu reden, denn jetzt
gäbe es für sie nur noch eine sehr
wichtige Angelegenheit zu ordnn.
Sie erzählte mir nicht nur. daß
Sie ihr einst da, Leben, gerettet hat
ten.' sondern auch. . . daß sie ' Sie
v liebe und daß sie wünsche. Sie r:ch
9 zu sehen."
Ellsworth zuckte zusammen. Er
war sich immer bewußt gewesen, kein
Recht gehabt zu haben. Berta Nicho's
zu bitten, die grauen Straßen er
Armut gemeinsam mit ihm zu gehen.
Aber Berta war ein Mädchen, dessen
Aeußeres nicht nur bezaubernd, son
dern dessen Seele auch erstrangig
war; und so hatte sie leichten 't
zens eingewilligt, den Mann, uen
sie liebte, trotz seiner bescheidenen
pekuniären Verhältnisse zu heiratn.
Und nun. wo Ellsworth sich mit
jeder Stunde der so sehr ersehn!'.
und doch ein wenig fürchteten Hoch
st näherte, bot ihm Fortuna mit
auserlesener Ironie, oder wie sie vkl
leicht darbte. 13 Rettungsanker, diese
absurde, diese direkt lächerliche Gele
genheit zu einer Heirat mit Berta,
zwar ganz unmöglicher, aber unbert
chenbar reichen Tante.
..Sie ist schon sehr' schwach, sie
!a,in kaum mehr flüstern", erzählte
dex Doktor. .Sie kann höchsteis
noch ein paar Stunden leben, aoer
auch dessen bin ich nicht sicher. Wo,
geschehen , soll, muß sofort gefche.
hen!"
. Ellsworth starrte ou8 dem Coupö
'fentter tn den hoch angeschwollerun
Fluß; die schmutzigen Wasser sch'en:n
ihm in Symbol seiner eigenen trü
den Gedanken und auch der Armut,
die ihm und seiner geliebten Betta
winkte. Aber dann tauchte wieder
vor stinem geistigen Auge da, Büd
de, jungen Mädchens in seiner gan
zen Lieblichkeit und Schönheit auf.
Wst würde sie, so überlegte er. wohl
dazu sagen, wenn er jetzt die Fane
auf sich nehme, Lucetta ,u heiraten,
üm dadurch reich zu werden und lr
selber dann eine glänzende Zukunft
bieten zu können?
', Holde Phantasiebilder begannen sich
vor seinem Geiste abzuspielen. Er
sah daS Heim vor sich, da, er Berta
wurde aeben können, wenn : etjt
dem Wunsche des ältlichen Fröutem
beistimmte; er sah die kostbaren Spit
zen und Juwelen, mit denen er sie
dann schmücken konnte, sah daS Herr,
liche Auto, in dem er mit der Gelles
fcn spazieren fuhr . . und er wuroe
, schwach. .
,4,s!,Gs!. wenn et . der höchste
Wunsch diese, . armseligen, lnte
Geschöpfe, war, ihn zu heiraten u.id
ihm da, Geld zu hinterlassen, war
um sollte k? thu eigentlich nicht fr.
füUenl
Schon wollte er sagen: .Run gut.
Doktor, ich will sie heiraten, wenn
Sie ganz sicher sind, daß sie nur noch
zwei Stunden zu leben hat." Abe:
die Worte wollten ihm nicht au, der
ehle. Der Doktor schien sie ihm
aber von den Lippen abgelesen zu ha
den, denn seine Worte klangen, wte
eine Erwiderung.
.Elllworth". sagte er, et tut mir
um ihrentwillen leid, daß Ihnen
nur so wenig $i zum Ueberle?
bleibt.'
.Vergessen Sie nicht', stieß El!,
worth endlich in erleichtertem Tone
hervor, .daß wir ja gar keine start
liche HeiratSbewilligunz eingeholt
haben.'
Miß Dugger, hat auch daran ge
dacht. Sie glaubt, daß Sie auf dem
andern Dokument Miß NicholS Na
men ausradieren und ihren an dess:n
Stelle setzen sollen."
Der Doktor, der seine StxanM
nun schon lange genug allein gelassen
hatte, schickte sich jetzt an. da, EoM
zu verlassen.
Ellsworth ging neben ihm her.
.Ich vermute", sagte er höhnlich.
.daß Miß Dugger, auch für einen
Priester gesorgt hat."
.Ja, sie brachte in Erfahrung, diß
einer zufällig in unserm Zuge mit.
fuhr, und er weilt jetzt als Trost an
ihrer Seite.?
.Und Sie glauben, daß sie absolut
nicht gerettet werden kann?" fragte
Eltsworth.
.Sie könnte es, wenn wir in Belle,
vue wären, aber nicht hier. Hier
fehlen mir alle Behelfe. Meine 3n
strumententasche ging in den Floß
mit, und mit den bloßen Händen kann
ich nichts anfangen. So muß ich jie
sterben lassen."
Ellsworth erwiderte nichts. W'i
der kam ihm blitzschnell die Erkennt
niö ins Gehirn, was alle die vielen
in Armut verbrachten Jahre, die lorn
men würden, ihm und Berta beben
ten müßten. Und bitter lächelte er
bei dem Gedanken vor sich hin, wie er
doch außerstande sei, diesen trüben
Verhältnissen irgendwie ein Ende ju
schaffen.
Da nahm der junge Arzt seine Uhr
auZ der Tasche und blickte bebe1-
tungsvoll auf sie nieder.
Ellsworth verstand ihn. Er warf
einen hastigen Blick auf den junn
Arzt,, als erwarte er irgendeine in
Nische Bemerkung, dann aber, legte kr
den Kopf in den Nacken und sagte
mit rauher Stimme: .Ich will sie
heiraten. . .wenn Sie ganz sicher sind
. . . daß.
Der andre zuckte mit den Schul
tern. .Ich- bin ganz sicher", enm
derte er. -
Ellsworth kam sich vor, al, sei cr
gar nicht er selber, als er. anstatt
wie er eS sich geträumt hatte, ne
den. Berta. nun auf dem rauhen Bo
den des Eisenbahncoupss neben La
cetta DuggerS kniete, die ganz in
ihre Verbände vermummt dalag, die
wässerigen blauen Augen gierig auf
das Gesicht des Geliebten geheftet.
Der Priester hatte die Kranke vor
sichtig ein wenig ausgerichtet. und
Ellsworth wollte daS Gesicht feiner
Braut, daS aus den weißen Tüchern
oksvensterbast bervorblickte. noch tau.
scndmal abstoßender erscheinen IS
onst. Und als er endlich sein .Ich
will!" gesagt halte, dem die Zeugen
aufmerksam lauschten, da kam er 1,.,-y
als Hauptakteur in einer ganz unsag.
bar lächerlichen omooce vor.
Nun war die Zeremonie vorüber
und Lucetta. auS deren breitem, im
schönem Munde die nötigen Antwor
ten nur mit kaum vernehmbar schwa
cher Stimme gekommen waren, legte
sich wieder in die Killen iyres tnipu
visierten Krankenlagers zurück, da,
Gesicht der Wand zugekehrt. -
.Er soll mich jetzt verlassen", slu
sierte sie. ich brauche Ruhe."
Kllimortb war krob darüber, sich
entfernen zu können. Er ging. ab;r
eS wa ihm, als trüge er elierne
Hand',.,feln mit sich. Es war ja
toaht. so überlegte er. die Äeit flog
rasch dahin und würde auch bzld
wieder die Fesseln von ihm neymen;
aber solange Lucetta noch atme'e,
blieb die Tatsacke bestehen, dak sie
seine ftiau war und seinen Nam:n
trug.
(58 war Lllswortb ein unertraaU.
cher Gedanken, gerade der. Frau ane
hören zu müssen, die ihm vor au:n
ander Zkrauen. die er kannte, am
abstoßendsten erschien. Seine Eitel,
keit wand sich unter der Tatsache, an
sie gebunden zu sein, uno nocy mciji
fühlte er sich dadurch bedrückt, daß cr
um de, Gelde, willen sich ,u dies
Komödie hergegeben hatte.
Jemand kam unv vor lym wpeize
an. aber EÜöworth lehnte sie ab. Er
konnte nun nicht essen und schlafen;
beinahe war eS ihm, als könne u
auch, solange er Lucetta noch am xt
den wußte, nicht leben.
Ungefähr eine Viertelstunde spät
näherten sich hastige Schritte Ells.
worthö Coupö, und der junge Arzt
betrat eS wieder, ein veränderter, er
regier Mann, vom Ernst seines Be.
rufs gepackt, von Ehrgeiz beseelt, von
der Hoffnung berauscht, ein Meister
stück leisten zu können.
. Er sagte: .Ellsworth. ich habe Jh
nen etwa, 'mitzuteilen.?. - -
Ellsworth erpstttt ' schIek"-M
Schreck. De, Arzte, Ton alarmier, e
ihn au irgendeinem ihm undcksna
ten Grunde.
.Ihre Frau Ware gesiori:,
wenn. . ."
.Gütiger Himmel, sie wäre geftr.
ben?"
Der junge Arzt, alle, andre al
nen eigenen medizinischen Ruhm ver
essend, schrie fast: .Wir haben Dol
tor Ajileys Jnstrumcntentasche ge
funden. Doktor Astley selber ist zwar
zu schwer verletzt, um mir helfen zu
können, ober wenn ich nur seine In
strumente habe. .
.Wa dann?" stich EllS worth mit
heiserer Stimme hervor.
.Sie ist zwar sehr schrvach. aber
vielleicht wird e mir doch gelitt
gen. . .'
Wie gebrochen sank Ellsworth auf
die Bank zurück. Gleich einer holden
Vision, die ihn aber sofort wied'.r
verließ, schwebte Berta liebliche Ge
sicht an seinem geistigen Auge vo; j
ber.
Der Doktor fuhr fort zu spre
chen: .Wenn ich ihr nur genug gesua
deS Blut zufüh:en könnte, um t
zu kräftigen, bis wir sie nach VSt'.'f
tue bringen, so wurde, sie am Leen
bleiben. Nur muß es rasch geschehen.
Ihr Strafte verfallen rapid wegen des
großen Blutverluste, den sie erlitten
hat."
Ellsworths Hände zitterten, aiö
schüttle sie daS Fieber, r erlitt ,'n
diesem Augenblick einen größeren Ner
venchvk als eS der gewesen war, al
er fühlte, der Zug stürzte in den
brausenden Fluß,
.ES ist ein Fall auf Leben und
Tod, Ellsworth". sagte der Toktor.
.Wir können die Frau retten, aber
sie muß unbedingt sterben, wein
nicht. . ."
.Wenn nicht . . EllswoCh
sprang wie von einer Schlange geo:i
sen auf.
.Wenn nicht Sie mindesten einn
halben Liter Ihre gesunden, rot'N,
kräftigen Blutes hergeben, um eS h
rem Körver zuzuführen.-
Ellsmorth lachte schrill auf. Cri
sah den Arzt an. als hätte er sich ei
nen guten Scherz mit ihm erlaubt.
Aber Joyce stand in ungeduldiger
Erwartung da.
Da sagte Ellsirorih langsam: .Der
Priester wollte mich früher über den
bevorstehenden Tod meiner Frau trö
sten. Er sagte: Der Herr gibt, der
Herr nimmt." Mir aber will eS
scheinen, als irre der gute Mann.
Der Doktor ist es. der gibt und
nimmt. Sagcn Cie einmal. Jonck.
Mensch, haben Sie denn gar ke! Er
barmen mit mir? So raten Sie mir
doch um Himmels willen, wa ich tun
soll. Was täten denn Sie an meiner
Stelle?'
An Ihrer Sielle. . . würde ich
nicht' zögern." ' ' ' - "
Haben Sie denn aber ganz ver
gessen. Mensch, daß ich auf dem
Wege zu meiner Hochzeit bin? O
mein Gott. Joyce. Sie kennen ja
Berta doch auch! Cie wissen, wie
zart sie . ist und daß diese Geschichte
sie töten' würde. Ich habe, als ich in
diese Farce hier '.inwilligte, wirklich
nur an sie gedacht, weil ich es ihr
ersparen wollte, die Frau eines ar,
men Mannes zu werden. Aber das
bloße Bewußtsein, wenn auch rnu
für zwei Stunden, Lucettas Gatte
sein, hat mein ganzes Nervensystem
untergraben. Joyce, Sie- müssen es
ja einsehen, daß Sie es nicht von mir
verlangen dürfen, mein Blut herzugg.
ben, um das Leben jener Frau zu
retten, die zwischen mir und Berta
steht."
Ich verlange es ja auch nicht von
Ihnen, Ellsworth. Dazu hat ein Arzi
gar nicht das Recht. Ich teile Jhn-n
bloße Tatsachen mit und erwarte Jhce
Antwort."
Verkriechen Sie sich doch jetzt nicht
hinter diplomatische Ausflüchte, Dok
tor. Sie kamen zu mir her mit der
Hölle in Ihren Händen, die Sie w.ix
mit kühler Frage anboten. Zu ewi
ger Verdammnis wollen Sie mich ver
leiten."
Er packte den andern flehend am
Arm.
-Doktor", schrie er fast. ..bedenken
Sie doch, vielleicht habe ich selber ein
schwaches Herzt"
.Dann würden Sie die Vornahme
der Transfusion nicht aushalten kön
nen. Dann würde ich sie auch gar
nicht vornehmen wollen."
Ellsworth sah, daß der junge Do!
tor sich anschickte, ihn zu verlassen.
Aber er hielt ihn nicht zurück, er
fühlte, daß er jetzt kein Wort sprech-n
könne, selbst dann nicht, wenn es das
eigene Leben gelte.
Joyce hatte einige Schritte zuc
Türe hin getan, dann blieb er plötz
lich stehen und wendete sich um.
Ich kam zu Ihnen zuletzt, Eltt.
worth". sagte er. .Die drei andern
Menschen hier im Zuge, die ich verwcn.
den hätte können, schlugen mir meine
Bitte ab. Ich weiß jetzt niemand'n
mehr. Die Frau muß nun sterben,
Ellsworth . . . außer. . "
Geben Sie mir nur noch fünf
Minuten Zeit. Doktor. . . UnZ lassen
Sie mich jetzt allein, denn ich muß
nachdenken."
Johce verließ das CoupZ.
Als Ellsworth sich wieder allein
überlassen war. vergrub er da Ge
sicht in die Hände, aber kein Gedanke
wollte, ihm kommen. Er hörte i, ei
vem -der Wagen ein 'Kind schreien!
verzweifelt schreien und weinen.'- ßr
sah aul dem Fenster und blickte auf
die schmutziggelden Wogen de, Flus.
se, in dem eine Leiche trieb. Au, dem
benachbarten Coup4 hörte er den trö
stenden Zuspruch eine, Manne, de:
eine Frau tröstete, deren Schwester M
dem Eisenbahnunglück zugrunde
gangen war. Ellöworth beneidete 'l?
alle: da, weinende Kind, die treibende
Leiche, die verzweifelte Frau. Sie alle
standen ja nun nicht wie er selber bu
fern schrecklichen Problem gegenüber,
da sein Herz zerriß.
Ter Priester, der Ellsworth Ch:
eingesegnet hatte, ging nun zusällsg
außer an dem CoupZ vorbei, in dem
dieser saß. Einige Augenblicke späte:
sagte er zu dem jungen Arzte: Div
ser arme Mann scheint wegen d:i
Leiden seiner armen Frau ganz ver
zweifelt. Und doch sieht sie . . . hm.
hm. . . ein wenig. . . .unattraltio"
au. Aber wer kennt die Gesetze der
Liebe?"
Ungeduldig wehrte der junge Arz'
seine Worte ab. Erregt saß erda
und starrte auf seine Taschenuhr. Env
lich zuckte er mit ten Schultern, erhb
sich und ging gemessenen Schrittes
wieder in EllsworthS Coup.
Ter junge Ehemann empfing iyn
mit einem Gesicht, da während der
letzten fünf Minuten um Jahre ge.'l
tert zu sein schien.
Joyce sah ihn mit einem fragenden
Blicke en.
.Nun?"
EllSworth fuhr sich mit den ge
krümmten Fingern an die Kehle. All
die langen, lächerlichen, elenden Iah.
re. die ihn an Lucetta Seite erwar
teten, türmten sich gespenstergleich vor
seiner Seele auf. Aber dann, plötz
lich, wendete er sich in wilder En!-
schlossenheit dem Arzte zu und ganz
langsam, mit Lippen, die trocken we
ein Stück Holz waren, stieß er h?r.
tor: .Mein Herz ist vollkommen ge.
brocken. . . aber. . ."
Aber?"
Ter gepeinigte Mann nahm die
Hand von seiner Kehle, wie um sich
dadurch Luft zum Atmen zu schaffen.
Dann beugte er ergeben den Koi'f
und sagte:
Ich bin bereit."
Gemeinsam verließen die beiden
Männer da, Coups. Die wenig-,i
Schritte, die sie zu machen hatten, er.
schienen Ellsworth wie ein unendlich
langer Weg durch ein fanatisch's
Land, das in einer Wüste endigte.
Ter Priester, der ihn für ewig
mit Lucetta vereinigt hatte, kam ihm
nun in den Weg. Sein Anblick
brachte Ellsworth wieder das Bewußt
sein all dessen, was geschehen war,
und in tiefem Haß, als fei der Pne
stet an all seinem Elend schuld, starr
te er ihn an. Und als der Geistliche,
um dem unglücklichen Gatten, der
seine Frau verlieren follle, sein Mit.
gesühl zu bezeugen, näch Ellsworths
Hand haschte, da entriß sie ihm die.
ser, als fei die Hand des andern glü
hende Kohle.
Behalten Sie Ihre Krallen bei
sich, Sie Teufel", schrie er.
Der Priester zuckte zusammen.
In dieser Stunde können Si?
fluchen?" fragte er mit milder Stim
me. Und ich fah Sie um Ihre Frau
weinen und hielt Sie für einen guten
Menschen."
Ellsworth hörte nicht einmal, was
jener sprach. Er ging dahin wie
einer, der allem Irdischen entrüc!?
ist.
Morgen, klang es ihm im Ohr,
werden sie Btrta erzählen, daß ich
eine Frau habe daß ich eine
Frau habe. , daß ich eine Frau
habe."
Jetzt betraten sie endlich den Bor
räum des Coup6s, in dem die Kranke
gebettet lag. Ellsworth schlich wie
ein ertappter Sünder hinter dem
Arzte her. Als dieser die Coupötüre
öffnen wollte, wurde sie aber von in
nen aufgemacht und ein' Mann im
blauen Kittel, einer der Maschinisten,
der sich aber heute in einen Kranken
Wärter hatte verwandeln müssen, trat
den beiden Mänern mit gerötetem Ge
sicht und in geschäftiger Wichtigtuecei
entgegen. Wie schützend hielt er den
Arm vor die Couptüre gelegt, und
mit einem mitleidigen Blick auf Ells
worth sagte der rauhe Mann mit un.
aewohnt leiser Stimme: Es ist bes
ser, Sir, wenn Sie nicht hineingehen.
Ihre gute, arme Frau war dach
schwächer, als der Doktor glaubte.
Sie ist soeben gestorben."
Riskant. Bater: .Paul
chen, wenn Du heute den ganzen
Tag recht schön folgst, geh' ich abends
mit Dir in den Zirkus!"
Paulchen: Ja, wenn Du aber sei
ne Billetts mehr kriegst, Papa
dann hat doch Hernachens meine gan
ze Folgerei gar keinen Zweck gehabt!"
Unsichere Auskunft.
Schneidermeister (zum Bekannten):
Ein Wort im Vertrauen, lieber
Freund! Ihr Nachbar, der Platschke,
hat bei mir auf Kredit einen Anzug
bestellt . . . was meinen Sie, ist
der Mann gut?"
), seelensgut; sür den arbeiten
Sie nur . . . der verdient's!""
Naiv. Professor (zum Dienst
madchen, das einen antiken Krug fal
len liefe):, Was haben Sie ange
richtet . . . zweitausend Jahre war
der Krug alt!"
Dienstmädchen: Na," ich meine,
dann bat er auch seine Dienste aetan.
Pttk $wfen,ori" .. ..
'
fremder Mti Mllcr.
Taß mein Freund Schummelmann
den Chimborasso der Absonderlichkei
ten erstiegen hatte, wußte ich längst,
und nahm das dem 45jährigen Jung,
gesellen nicht übel. Aber daß er auch
Kinder . . . Doch ich will von dorn
anfangen!
Al, ich gestern an seiner Borsaal
tür anlangte, hörte ich einen mißtö
nenden Gesang au, seinem Logii
schallen. Ich schellte. Seine Wirt
schafterin ließ sich Zeit, zu öffnen
und rief dann nur kurz: Herr
Schummelmann ist heute nicht zu
sprechen!"
So, dann ist er vielleicht zu si.
gen, wie ich höre!"
.Er ist überhaupt nicht ..."
.Aber Frau Willina,! Ich. sein
einziger Freund seit fünfzehn Iah.
ren!"
Also kommen Sie meinetwegen
herein, aber nur bis auf den Vor
faal!"
Ich trat ein.
.Aber was gibt's denn? WaS ist
denn daS für ein entsetzlicher Ge
sang?"
Ach Gott. Herr Werner. Herr
Schummelmann hat Kinder!"
Kinder? Er ist doch Jungge.
seile?!"
Ja. ja. daS schon! Aber er hat
sich welche gekauft oder geborgt oder
. . . Gott weiß, woher er die Gören
hat!"
Und die scheint er gerade in Schlaf
zu singen?!"
Ich weiß nicht!"
Bei dem 'Gesang - schlafen!
Ich lauschte. Dann öffnete: ich
energisch die Tür zu seinem Arbeits.
zimmer, und ehe mich-Frau. Willing
daran verhindern konnte, stand ich
drinnen.
Entsetzlich! Freund Schummelmann
saß mit feuerrotem Kopfe, auf dem
Kanapee, hatte auf jedem Knie ein
Gör, und sang in Ermangelung der
TeztkenntniS mit krähender Stimme
den Hammerschmied von Alsensund"
auf die Melodie .Schlaf, Kindchen,
schlaf!"
Bei seinem Geschäfte als Schlas
Hypnotiseur wollte ich ihn nicht stö
ren und blieb wie eine Bildsäule sie
hen. Während Schummelmann den
zweiten Bers begann, der den maß
losen Durst des Alsensunder Ham
merschmiedes schildert, betrachtete ich
mir die beiden Häuflein Menschheit
näher. Geschlecht unbestimmbar, kon
statierte ich. Eins wie da, andere,
wie alle in dem Alter. Kleine, voll
gefressene Kerlchen.
Der Gesang schien ihnen nicht im
geringsten zu imponieren. Das eine
Neutrum glotzte den guten Schum.
melmann verständnislos an und riß
ihm von Zeit zu Zeit ein paar Bart,
haare aus. Das andere bemühte sich,
etwas Abwechslung in das irdische
Einerlei zu bringen, indem es bald
eine Hand., bald einen Fuß ins Mäul
chen stopfte.
Als Schummelmann in feiner
Weinkantate an die Stelle kam, welche
erzählt, daß der Alsensunder Ham
merschmied unter den Tisch sinkt und
zu schnarchen beginnt, hatte er wirk
lich erreicht, daß der eine feiner Pfleg,
linge ebenfalls eingeschlafen war.
Schummelmann erhob sich sacht,
überreichte mir das noch wache kleine
Trampelchen und sagte ernsthaft, in
dem er sich mit der freien Linken den
Schweiß von der Stirn wischte: Mit
der rechten Hand unterfassen! Den
linken Oberarm unter den backen!
Nicht fallen lassen, um Gottcswillen
nicht fallen lassen!"
Damit' ging er nach dem Schlaf
zimmer, .um seinen schlummernden
Quälgeist den Kiffen anzuvertrauen.
Ich sah mich einstweilen im Zimmer
um, das mir merkwürdig liederlich
vorkam.
Aha! Der gute Schummelmann
hatte allerhand liebliche Spiele er
sonnen, vernrutlich, um seinen 'Gästen
die Zeit angenehm zu vertreiben. Da
stand am Boden sein neuer Zylinder
Hut, zur Hälfte mit Klappersteinen
angefüllt. Daneben lag eine Puppe,
die von jeder Schönheit dispensiert
war. und ein Pferd, das außer dem
ausgerauften Schweife und einem feh
lenden Beine nur die Abnormität von
den übrigen Ezemplaren seiner Gat
tung aufwies, daß ihm der Kopf zur
Hälfte abgeschlagen war. ES schien
aber trotzdem eine ganz angenehme
Existenz zu führen, denn eS schielte
mit. dem einen Auge stumpfsinnig ver
gnügt nach dem Kafpar, der den Kopf
zwischen die Beine vergraben hatte
und die Arme rücklings in die Höhe
streckte, wie eine tauchende Ente die
Fuße.
Ein umgeworfenes Tintenfaß, daS
einen breiten Streifen quer durch's
Zimmer fließen ließ, einige Bogen,
Zeitungspapier und die zerbeulte Ta
schenuhr meines Freundes vollendeten
den Wirrwarr.
Wich schauderte! WaS mußte der
Aermste ausgestanden haben! Jetzt
kam er mit einem Hampelmann zu
rück, nahm mir mit einem Seufzer das
Menschenkerlchen ab und setzte sich
wieder nieder '
Bitte, tritt doch möglichst unauf
fällig etwa, zurück, nein nach dieser
Richtung! So,- danke! Man darf
die , Aufmerksamkeit dieser Kleinen
nicht ablenken, wenn , man sie,, zum
?.Men bringen will,!'
Nun begann er an dem Faden de,
HumpclnianneS zu ziehen, daß dieser
die Arme und Beine fast in, Uni
vcrsum schleuderte.
.Siehst Du. mein Süßchen, wa,
Hamxelmännchea macht? Siehst Du
soos! Siehst Du sooo!"
erläuterte er dem Kleinen seinen öz
pcrimentalvortrog. Der aber miß
achtete in schnöder Undankbarkeit die
qualvollen Bemühungen stiner männ
lichen Amme, indem er sich indessen
eingehend mit einem Stück Schoko
lade beschäftigte, da, ihm Cchummel
mann gereicht, wobei er mir versicher
te, daß Schokolade ein ausgemachte,
Ermüdungkmittel sei. Demnach hätte
zunächst seine weiße Weste in emen
?.cfchlnf versinken müssen, denn
sie Ulm in kurzer Zeit einige braune
Streifen und Karrees. Nach dieser
künstlerischen Prozedur verwendete
da, kleine Ungeheuer den Nest de,
Schlafmittels äußerlich am eigenen
Körper und hatte sich innerhalb we
niger Minuten von den Merkmalen
der kaukasischen Rasse befreit.
Schummelmann zog unterdessen
unverdrossen an dem Hampelmann
und ich muß sagen, daß ich dem ar
men P.ippgirl eher eine Stunde
Schlafes gegönnt hätte, als dem scho
loladefarbigen Neutrum. Ich war
gespannt, wer in diesem Wettstreite
unterliegen würde: die Unverwüstlich
keit des Negerbabys, die Armmuöku
latur meines Freundes oder die Ge
lenkigkeit des Hampelmannes.
Schließlich ging es für uns alle
günstig auS. Das Negerbaby klappte
plötzlich wie ein automatisches Spiel
zeug me Augen zu, stopfte daS rechte
Fäustchen bis ans Handgelenk in den
Mund und versank in jenen heiligen
Urschlaf, den Gott dem menschlichen
Geschlechte von Anbeginn der Welt
geschenkt hat. Fast gleichzeitig ent
sank dem Arnie meines FreundeS der
Hampelmann, vielmehr, er wurde mit
einer gewissen Wut, die ich begreiflich
fand, zu Boden geschleudert.
.Die Schokolade!" flüsterte er. mir
einen tiefbedeutungsvollen Blick zu
werfend.
Ich nickte ironisch und sagte bloß:
Wunderbar!"
Er raffte schnell einige Spielsachen
vom Boden auf, besonders das Mon
strum von Puppe und das dreibeinige
Pferd, und brachte sein Negerbaby
gleichfalls zu Bett. Ich entzündete
mir unterdeß eine Zigarre und fetzte
mich endlich in einen der Fauteuils.
Als Schummelmann zurückkam und
mich rauchen sah, war er starr vor
Entsetzen und schrie mich an: .Du
bist ein Rowdy, ein Massenmörder!
Lege sofort die Zigarre weg! Wenn
ein Wölkchen davon in das Schlaf,
zimmer der Kinder dringt! Man
kann gar nicht wissen! So 'ne kleine
Lunge ist furchtbar empfindlich!"
Schummelmann, altes Kamel!"
entgegnete ich ruhig. Komm, zünde
Dir auch so ein Kraut an, das wird
Deinen erschöpften Nerven gut tun!"
Er ließ sich belehren unter der Be
dingung, daß wir zum offenen Fen
sier hinausrauchten.
Als wir endlich ein vernünftiges
Wort miteinander reden konnten,
fragte ich ihn: .Sage mal, wo hast
Du denn auf einmal die Kinder her?"
Hm. ja, siehst Du, meine Schwä
gerin ist nämlich auf einen Tag mit
ihrem Manne verreist, und da . . ."
Da hast Du sie für heute in Pen
sion genommen?" ,,' ., '
Ja!"
Aber Mensch, was plagst Du Dich
dabei so entsetzlich ab? Du hast doch
Deine Wirtschafterin!"
Frau Willing? Ja, sie ist eine
gute Frau, aber kleine Kinder nee!
Ich hab' auch erst an sie gedacht."
Sie hat doch ab selbst sechfe
großgezogen!" '
Ja. das schon! Aber sie hat so
robuste Manieren. Denke Dir, als
die kleinen Würmer heute früh
schrieen, drohte sie ihnen schon mit
dem Finger und rief: Du! Du! Und
ich habe 'doch die Verantwortung!"
Wir philosophierten noch ein hal
bes Stündchen über Kleinkindcrer
zichung", und dabei stellte sich her
aus, daß feine Ansichten ebenso über
trieben ängstlich waren, als die mei
nen vielleicht durchgreifend und in
folgedessen barbarisch.
Als endlich die Glocke ertönte' und
die Eltern der beiden Quälgeister ka
men, um ihre Lieblinge abzuholen,
sührte sie Schummelmann, auf den
Zehen schleichend, in das Schlafzim
mer und sagte mit zärtlicher Rüh
rung: Seht, da liegen sie, die kleinen
Engel!"
Ich bin Dir ja dankbar, lieber
Schwager," sagte die Mutter mit ei
nem Seitenblick auf Schummelmann,
der an der Dankbarkeit starken Zwei
sei zuließ, aber etwas mehr Rein
lichkeit hätte ich Dir doch zugetraut.'
Damit tauchte sie den Schwamm
in das kalte Wafscr der Waschschllf
sel und fuhr damit ihrem Jüngsten
über Gesicht und Hände, daß die klei
nen Engel" schreiend erwachten, wäh
rend der Vater sich eine meiner Zi
garren ansteckte und vergniigt los
paffte, daß die Rauchringel duftend
über die Gruppe dahinzogen.
Schokolade ist aber ein ausge
machtes Schlafmittel!" wagte ich ein,
zuwerfen, wofür ich denselben Blick
kassierte, der zu sagen schien: .Ka
ninchen erfahren eine bessere Lehand
Jlirnfl; als meine 'Kinder - -
jfce
Opfer moderner Säumt. . .
Üi Ztüi echt itIinischkk lchileklut
,esöhrdi.
Ein Juwel echt italienischer Archi
tektur ist die .Piazza belle Erbe"' w
Verona. Jeder Welschlandfahrer ist
entzückt, wenn er diesen historisch
hochinteressanten prächtigen Platz
Veronas begrüßt. Und hat man ihn
auch schon oft gesehen, so wird man
doch nicht müde, ihn immer wieder
aufs neue zu besuchen und seine so
außerordentlich charakteristischen Bau
ten zu bewundern, dort den hohe
.Torre degli Lambertini", den höch
sten und gewaltigsten der sogenannten
Adelstürme ZIeronaS. hier die .Easa
bei Mercant, , die heutige Handel
kammer, mit ihren mächtigen Rund
bogenfenstern und-Pforten, drüben
den Palazzo Maffei und dazwischen
die vielen alten schmalen HäuSchen,
die zum großen Teile noch die Freko
Malereien au der goldenen Zeit der
Renaissance tragen. Und weiter dort,
mitten auf dem Platz zwischen den
Ständen der Obst und Gemüsever
käuferinnen. stehen. Zeugen der gro
ben Vergangenheit Veronas, die
Säule von San Marco, die Madon
na di Verona, die Colonna der Kauf
leute und die Berlin, der Pranger,
an dem man die säumigen Schuldner
der Verachtung der Menge preisgab.
Wenige Plätze gibt es im ganzen
an Schönheiten der Vorzeit so reichen
Lande, die sich mit der .Piazza delle
Erbe" messen könnten. Und dennoch
will auch an dieses Schmuckstück histo
rischer Bauart die unglückliche Bau
wut des modernen Italien Hand an
legen. Die alten, mit Freskobildern
geschmückten Häuschen sollen, wie aui
Verona berichtet wird, der Spitzhacke
zum Opfer fallen und auf ihrem
Platz soll sich ein moderner Bank
palast. da, Gebäude der Beroneser
Sparkasse, erheben. Jeder Kunstver
ständige erkennt sofort, daß mit der
Realisierung dieses Projekts der ganze
Eindruck des einzigartigen Platzes
verloren geht. Die Aufregung' in der
italienischen KUnstlerwelt über daS
Projekt ist denn auch nicht gering, zu
mal der Platz vor einigen Jahren
zum .Nationalmonument" erklärt
wurde, wonach jede Veränderung an
ihm der Genehmigung deS Ministe
riums, beziehungsweise der Kom "
Mission, für die Schönen Künste be
darf. Die Verwaltung der Sparkasse
hat unter dem Druck dieser Bewegung
eine internationale Konkurrenz für
ihren Neubau ausgeschrieben, zu wel
cher auch zahlreiche Entwürfe einge
reicht wurden. Allein, auch die besten,
dem Charakter des Platzes am meisten
entsprechenden Entwürfe werden doch
Niemals daS ersetzen, was zur Auf
suyrung oes 'ceuvaues vercywlnoen
soll, die Reihe der buntbemalten,
schmalen und hohen Häufer auS
Veronas Glanzzeit! ,,
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' Rknnticrzuchr braucht Hebung!
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serer Renntier-Zucht in Alaska und
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nun uicu cymuLiuii wihuiiuiii
für Eingeborene gesprochen. Die
Zahl dieser Tiere hat sich aus fast
25,000 vermehrt, trotzdem auch viele
im Laufe der letzten Jahre geschlachtet
worden sind. DaS ist ja so weit
ganz schön; aber nach der neuerdings .
ausgesprochenen Meinung von Ken
nern sind zwei Aenderungen in die
ser Zucht eine dringende Notwendig,
keit.
Mit der Vermehrung ist nämlich
eine merkliche Verschlechtzrung
in her fflrnfee fnVni slnrfi tn h
Stärke Hand in Hand gegangen. Da
her erscheint es sehr an der Zeit,
Normen für die Renntier Zucht in
Alaska festzulegen und diefe im Ein
klang mit den Normen zu heben, un
ter Leitung guter praktischer Sach
verständigen, welche auch befugt w
den müssen, ihre Empfehlungen Pr
Befehlen allenthalben zu machen, wo
Renntier Herden in Alaska ge.hal.
ten werden.
Ferner wird letzt in Alaska stark
n.L vc r. L..J6.
oaslli gcaiocuei, vag seiner auuj
den W e i ß e n in diesem Territorium
gestattet werden, Renntier Zucht
industne zu treiben, auf gleichem Fuß
mit den Eingeborenen, trotzdem ur,
priinglich nur für diese das ganze
lnternehmen ins Leben gerufen wur
e, . da ihnen die Weißen fast alle
Unterhalts Quellen (Fischfang und
Jagd) abgegeben hatten. Bis jetzt
ist es nie einem Weißen gestattet ge
Wesen, irgend ein Renntier, mit Aus,
nähme eines sterilisierten Männchens
zu kaufen. Man verspricht sich gera'
de von dem Eintritt der Weißen in
die Renntier Zucht viel für die
Hebung derselben. Hoffentlich er,
füllt sich diese Erwartung, ohne daß
die Eingeborenen dabei zu kurz lora,
men oder gar auch aus dieser Bvi
schäftigung verdräuzt Werden! ,m ,
. , , .5MSl'
; "N?
Die National Liga für
liberale Einwanderung veröffentlicht,
kürzlich einen Brief von Polizei
Kommissär Wood in New Fork. der
eine statistische Aufstellung der Natio
nalität von Personen enthält welche
an den ersten beiden Tagen nach sei
nem Amtsantritt verhaftet wurden.
AuS der Aufstellung geht hervor, daß
der Prozentsatz der hier und im
AuSlsK.de, geborenk Verhafteten s
der mm rst. ' "j
I
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