Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 20, 1914, Image 3
Tngli,,e Cwasm Tribüoe SUitmäh de 20. Mai 1911 44 See Paladin. 44 Kon tat Kitnrtlc vachett, v 44 i'CTjeaüzxiitrr.i.Ji3aM (17. Formung.) ' a sLlgl.ii:cli Morgen erwachie m ttnai Ofinä tatet Gilmmuna. 5 et Der Reen Halle aufgehört, der Wind nzchgkliiijm, lt bonnt schien Gr Ükk sieb den fasste unter Kastantenbaum servieren da sa er ßttfier ßui. der. vom Wecten durchreicht, schmutzig, ganz oul der Forrn mangen war. Er erinnert s,ch. baß er ihn gestern hatte zertre ten wölkn, und siehe d die Ele mente hüllen, die Zerstörung für ihn besorgt, Seufzend legte er den Hut. den er gufgehoben hatte, wieder hin. Nach dem Frilhslllck stopft er sich seine Pfeife. Dann kam Babett und legte noch inmal ihre Fragt vor. vb Monsieur sie liber den Win ter behalten wllrde. Die Antwort Mutete verneinend, er kündigte beiden Mädchen, weil er da Chalet verließ, um nicht wieder zurückzukehren. Er rauchte eine zweite Pfeife. Babette hatte ihn gan, au der mühsam er rungenen Fassung gebracht. Er er innerle sich an da Gespräch, dai er . ihretwegen mit Esther hatte. Wär l ei möglich, da 6 sie damals au seiner " Antwort geschlossen hatte, er wolle sie den ganzen Winter über ollein im Chalet lassen? Himmel! Da war'S. Sie hatte seine Beweggründe mißvet standen. Mangel an Aertrauen also. Dak arm Jlind liebte ihn. er hatte eS in ihren braunen Augen gelesen aber sie hatte lein Vertrauen zu ihm.' Grohmiitig schob er sich die Schuld zu. Jawohl, er war ein Egoist g kvesen. Er zog seinen Götzen hervor und prügelte ihn durch nicht zu grausam, sondern etwa wie eine Mutter ihr Slind, dessen Gedanken losigkcjt grofzeS Unheil hätte anriet) jcn können. Er mit seiner Ersah, rung hätte freilich die Verwirrung vorauisehen können, aber in den Frauenzimmern kannte sich ja eigent lich kein Mensch auS. Er rauchte eine dritte Pfeise und tegann sich behaglicher zu fühlen. Die Sonne stieg empor und erwärmte die dem Nachtregen kalte Luft. In den Weiden cm Fluß berieten die Buchfinken und Meisen und Zaun könige Über ihre bevorstehende Reise nach dem Süden. Sie wußten, daß der 'Winter im Anzug war. Wai ein gescheiter Mensch alle von 23Ö qeln und Äierfüszlern lernen kann. Der .Winter- H.Ute sein braunes BöLelchen in Angst versetzt nun. sie willen zusammen nach dem Sü. den ziehen. ' Er rauchte 'eine vierte Pfeise und war davon überzeugt, daß sich alle! zum öuten wenden würde. Wenn er ihr erst alles aufgeklärt hatte, dann sah sie ihn sicher,' wie ihn andere sa hen: Lord Camber, seine Mutter, wie er in Wahrheit beschaffen war. Er wußte, daß sie zu Miranda agg geflohen war. Denn er in nerte sich, daß sie dort einen Koffer sieben battk. der mit Kleidern voll. gepfropft war. Da sie sich nur eine Handtasche und etwas eiv mnge. mommen hatte, da sie ihm ferner in ichrem Briefe ihren Entschluß mitge teilt hatte, daß sie die Absicht habe, sich wieder ihr Brot zu verdienen, so war ei klar, daß sie zu Miranda ge. gangen war ttol hätte sie auch ohne anständig Kleidung angefan. gen? Zwei Tage später stieg er die ' Treppe zu MirandaS Wohnung hinan: Sie unterrichtete gerade ihre Eliteschülerinnen, so hatte sie ge. bundene Hände. Eigentlich hatte sie die Absicht, eine gan, andere Rolle zu spielen, als die ihr Esther zu. gedacht.' Sie sagte sich, daß Esther ine kleine Närrin und öann ein entzückender junger Mann sei, der sicherlich einmal Aiscounr tzamoer werden würoe, und der sich wie in 'VoAmmener Gentleman benommen hcktte. Die Zwillinge standen die ser . ljiangerh'öhung zwar im Wege, :oin Miranda vermochte sogar Mau. ern zu überspringen und mit ei riem Blick zu durchdringen. Esther Wicomtesse Camber es flimmerte ihr vor den Augen. , - .Beneiden Sie. Miß Jaga". sag. t Harrt) mit einem Blick auf die Schülerinnen; .ich will jetzt nicht , stören,' aber wann konnte q i&te allein sprechen?" .Heute um zwei", antwortete Mi. randa.' - Um toi. Danke Besten!. Sa 5kN Sie vielleicht in der letzten Zeit jemanden gesehen?' fragte er leise. 'M einer bejahenden Antwort hätte sie ihre Freundin verraten? sie lä5e?ie also und fragte Harry: .Wie kommen Sie daraus, daß ich sie hat. te sehen können? Haben Si sie denn gesehen?' .Ich. werde Ihnen alle! um zwei mr Mik 5kaaa." Ali die 2llr sich hinter ihm ge s rif.rr.. .,. ifr Vir! s,r)ss. In UjlUC tyUUt, ivi weibliche Stimmen: Wer ist ras, mjmr .Das, meme lieben Kinder, ist - ' ein reizender junger Mensch, der ei. V ,neS Inge S ein Peer und ein Millio. riii: obendrein fein kann. Aber ihr NSrrchen braucht nicht etwa von ihm zu träumen, denn er interessiert sich bereit! für in enizuaenoe junge Mädchen, ist also nicht mehr zu ha Bern" -tA welk, für wen-, sagte eine b der jungen Damen, die sich bemühte. Tl. ' . r. ... 1 V den Jiueg au oer jupeitue- m u Schauspiel zu finden. .Sag'. Dopsy, wer ist'!?' Miß Topsy Touraine antwortete prompt: Alk Godolphin." .Nein!- .Ganz gewiß." Ich hab' sie Bei. de e! sind noch nicht ocht Tag her zusammen im .Savoy' sou Pieren gesehen. Man sieht sie über Haupt öfter zusammen. Er ist der Neffe von Lord Camber. nicht wahr, Miß Jagg? Und Alice Godolphin hält ungeheure Stücke auf ihn." .An di Arbeit!" sagte Miranda verdrießlich. Die Eliteklass konnte c5 heute ihrer Meisterin nicht recht machen. Miranda gebärdete sich. so be hauptete Topsy wie ein wilde Tier. Besonder! auf Topsy schien sie e! abgesehen zu haben, der sie es geradeau! sagte, daß ihresglei chen nicht inmal in einem Einak. ter zu gebrauchen sei. Miranda war wütend, weil di arme Topsy den Paladin mit der Tänzerin zusam men gesehen hatte. Punkt zwei Uhr fand sich Harry Nye ein. den Miranda mit größter Artigkeit empfing. Nachdem die Begrüßung vorüber war. ergriff Harry das Wort: .Nach Ihrer Bemerkung heule vormittag, Miß Jagg. muß ick also schließen, daß Esther nicht bet Jh. nen gewesen ist." Al! Miranda schwieg, fuhr er fort: Ich habe sie nämlich gefun den, Miß Jagg." .Sie haben Sie gefunden?" Miranda! vollendete Kunst offen barte sich in dieser Frage, die Ueber, raschung, Bewunderung. Entzücken verriet. .Jawohl, ich habe sie gefunden." Er erzählte seine Geschichte, und Miranda. eine Zigarette im Munde, lauschte aufmerksam. .Meiner Ansicht nach", erklärte Harry. .ist sie mir deshalb ent. flohen, weil sie dachte, daß ich keine ehrlichen Absichten hätte. Sie ver stehen. Miß Jagg?" .Vollkommen, Mr. Nye." .Darf ich hinzufügen. Miß Jagg. daß ich daß ich ganz unfähig wäre, ander! zu handeln?" .Sie sind ein Gentleman, Mr. Nye." .Sie haben mir einmal gesagt, daß Esther einen Koffer bei Ihnen stehen habe. " Er steht noch da." , .Sie muß doch inmal kommen, um ihn zu holen." .Er steht schon zwei Jahre bei mir." .Wo kann sie sein?" .Wahrscheinlich in London." .Ich werde mich an den Detektiv wenden, der sie schon einmal gefun den hat." .Das ist keine schlechte Idee." Harry Rye erhob sich, um Abschied zu nehmen. Auf der Schwelle wen dete r sich noch inmal um und umfaßt mit einem Blick die schä bige Einrichtung des Zimmers, die schäbig gekleidete Frau in dem schä bigen Lehnsessel. .Wenn Sie mir gestatten, Ihnen die fünf Pfund zu bezahlen. Miß Jagg. die Sie Esther geliehen ha. den. so würden Sie mir damit ei nen großen Gefallen erweisen." Miranda stand auf, die Unent. schlossenheit zitterte auf ihren Lip. pen. Da! freundliche Wort Harry war ihr zu Herzen gegangen. Ich kann Ihr freundliche! An erbieten leider nicht annehmen, lieber Mr. Rye. aber es ist sehr lieben! würdig von Ihnen und und." .Jawohl?" -t& flösse, dak eö Jbnen aelin. ,en wird. Esther au finden. Wa! n meinen schwachen Kräften steht, will ickroern tun. um Ihnen bei zustehen. Wenn ich twa! in Er. fahrung Bringen sollte..." .Dann lassen Sie mich'! wissen. Danke. Adieu. Miß Jagg." Alö er fort war kritzelte Miran. da rasch ein Billett an Esther: H. war hier. Er hat nicht! aus mir herausbekommen. Aber ich muß Sie so bald al! möglich sprechen. Erbitten, borgen oder stehlen Sie eine Stunde. Stet! Ihre Miranda." Am folgenden Tage kam Esther sür eine halbe Stund. Sie trug ihr Pflegerinnenkostüm und sah ent zückend darin au!. Likbe Estber. er Bat ehrliche M sichten, da! hat r mir wörtlich ge agt. Er. fügte hinzu, er wäre gar ni icht imstande, ander! zu yanvein. .Sie sagen da! in einem Ton. Miranda. al! zweifelten Sie daran." .Mein , liebes Kind. Männer sind Männer. E! geht ihnen genau so wie uns. es tt immer nur eine F rage der Versuchung. Ihr Harcy ist in wundervoller Mensch, ab, nehmen wir an, daß auch er nur ein Mensch ist. Da, wa! wir vor allem im Auge Behalten müssen, ist. daß er Si heiraten will. Esther." El ist ,u svät. Ach. Miranda. verstehen Si mich denn wirklich so gar nicht? E! wär in Schan de. heiratete ich ihn, denn ich liebe ihn nicht." .Herrgott, wa! Si für ein Van! chen sind. Esther!" .Vielleicht. Aber ich bin ent schlössen, drei Jahre bet Mr!.2ower zu bleiben. Nach dem ersten Jahre bekomme ich bereit! ein anständige! Gehalt, nach Ablauf de! dritten Jahre! werde ich mein Zeugn!! ha ben und ganz unabhängig fein." .Und dann werden Sie siebenund zwanzig Jahre alt sein. Esther." Ich Bin natürlich gebunden. Ö( wohnlich bekommen die Schülerin nen im ersten Jahr gar nicht! be zahlt: Mr!. Tower hat mit mir eine Ausnahme gemacht. Da! ist eine ganz ungewöhnliche Frau, Mi randa. Denken Sie nur: sie ist so besonder! nett gegen mich, weil si Sabrina so gern gehabt hat." ,MrS. Tower würde Ihnen nicht im Weg stehen, wenn Sie Mr. Rye heiraten wollten." .Gewiß nicht." .Es ist auch nicht recht, daß Sie Mr. Nye in London herumjagen las sen; er verschwendet sein Geld und feine Zeit auf der Suche nach Jh nen." .Möchten Sie ihm die Wahrheit sagen, Miranda?" Entschieden nicht, Esther. Sa gen Sie, wie können Sie nur da! Wesen dem Schein opfern?" Ich bin ja vielleicht eine große Törin, Miranda". gab Esther zu; .aber ich liebe ihn nicht, und ich glaube nicht, daß ich ihn je wirk lich geliebt habe. Ich glaube nicht einmal, daß ich ihn kenne den wirklichen Harry nämlich. Er er innert mich ein wenig an Henry Fitzroy auf der Bühne. E! ist ab scheulich, nach allem, waS er für mich getan hat, fo etwas zu sagen, aber Miranda, ich bin fast davon überzeugt, daß er... daß er posiert." Welche Idee!" sagte Miranda in spöttischem Tone, aber sie hatte bei den Worten Esthers eine unbehagli che Empfindung. Sie hatte sich näm lich selbst schon öfters die gleiche Frage vorgelegt, konnte aber keine genaue Antwort darauf finden. Uns Frauen sind Ideen das, waS den Männern die Tatsachen sind", erwiderte Esther. Gewiß sollHar ry meinetwegen kein Geld mehr au! geben. Ich hoffe, er tut'S nicht. Ein, zwei Tage wollen wir noch warten." XIV. Harry hatte eine Zusammenkunft mit dem Detektiv, der Esther in Southampton gefunden hatte, dann fuhr er nach Pont Street, wo seine Mutter bereits mit offenen Armen Esther erwartete. Nach vielem Nach denken und Beten hatte Lady Ma tilda den Entschluß gefaßt, den hochfliegenden Ehrgeiz, den kleine Mütter voller Hoffnung für ihre großen Söhne hegen, beiseite zu le gen. Als Dame von Welt war sie bereit, sich mit dem Geschehenen auszusöhnen, ja, sie hatte sogar schon Schritte getan, um ihrer zu künftigen Schwiegertochter die Wege in die Gesellschaft zu ebnen; sie hatte mit Lord Camber und mit Doro thea gesprochen, die gerade auf der Durchreise in London war. Lady Matilda leugnete nicht, daß ihre Tochter Dorothea sie zuweilen ver bluffte, ja sogar herzlich ' betrübte. Seit ihrer glänzenden Heirat wuß te man förmlich nicht mehr, von welcher Seite man sie anfassen soll te. George war viel zu stolz, um sich zu beklagen, aber wenn er mit seiner Frau noch zufrieden war, dann machte er wahrhaftig . keine großen Ansprüche. Dorothea, die sich im Besitz eines ungeheuren Ein kommens sehr sicher fühlte, gestattete sich ferner sehr gern den Luzus, ih rer Mutter die unangenehmsten Din ge geradeaus ins Gesicht zu sagen. Nachdem sie die erstaunliche Ge schichte angehört hatte, ohne ihre Mutter ein einziges Mal zu unter Brechen oder auch nur , eine Aemer kung zu machen, sagte sie trocken: .Esther gibt jedenfalls mehr, als sie mpfängt." Diese ungeheuerliche Behauptung sprach sie in einem Tone aus, der jede weitere Konversation unmöglich machte. Al! sie sich empfahl, sagte sie: Ich werde Esther als Schivagerin willkommen heißen und natürlich auch zur Hochzeit kommen." Seiner Mutter zeigte Harry 'den Brief Esther. , . . Ich bin fest davon überzeugt", sagte er, .daß sie nur deshalb ent floh, weil sie mir nicht, vertraute." Dann rzahlte er den Borfall mit Babette. . , (Fortsetzung folg!.) V - m m m -m Heitere! Manöver. Ge nral: Warum warfen Sie dcn über dem feindlichen Bataillon so viel Sand au!? Ballonführer: War ja kein Sand, Exzellenz, sondern Ni!vulver; und bis sämtliche Soldaten ausge niest hatten, war ich schon außer Schußweite. . vle Bonbonniere. Erzählung von Louiö Noubaud. Im Schaufenster de! Antiquar! lagen birnenformige Klingeln & I Louiö Philippe. . milchweiße, mit (Goldfäden überspannen Nachllämp chen, Ltkorilanoer mit viereckigen Tklaschen und Gläsern au! dickem Ztristall.und verstümmelte. mitPatina überzogene, ov ihrer langen Leben!, dauer rührend gewordene Gegenstände dicbt beieinander. Bergeben! wünscht ich meine Aus Wirksamkeit auf die hundert Kleinig leiten diese! Antiquar! hinllberzulen. ken. Meine Augen kehrten immer wieder zu einer kleinen, ovalen Schachtel au! leuchtendem Lack zurück, die mit einer zierlichen Miniatur ge schmückt war, einem pau!bäckigen. rosigen Amor, der au! Wolken her au! mit vollen Wangen in ine Trompkte stieß. Weihalb beschwor diese Bonbon nit-re einen alten, verwischten Traum in mir heraus, etwa! wi in wieder gefundene! Gesicht, unter da! man leinen Namen zu setzen vermöchte? .. Ich Blieb einige Augenblicke, da! Antlitz an die Scheibe gedrückt, un beweglich stehen. Dann trat ich rasch entschlossen in den Laden, bezeichnete die Bonbonniere und kaust sie: Dreißig Franc.' Daraus entstand mir ein klar Erinnerungu: Diese selbe Schachtel halte ich einst auf den Seinetals für acht Franc erstanden, alö ich au! der Kunstakademie mit Ginette heimkehrte. Ginette! Das war zehn, vielleicht auch fünf zehn Jahre her. Ich sehe sie noch, in dem Hofe der Rue Bona Parte, mit ihren Zeichenblättern unter dem Arme, in ein schwarzes Kleidchen gepreßt, und der kleine Toque auf den braunen gescheitelten Haaren, die ihre bleichen Wangen und ihre er staunten Augen einrahmten. Sie zeichnete nach der Antike, ich kritisierte ihre Arbeit und nahm ihr die Reis kohle aus der Hand, um einen Fehler zu verbessern. Und anderen Tages bir. ich ihr wieder begegnet, Monate lang, jeden Tag. und wir sind gute Kameraden geworden. Beim Schluß der Atelierstunde erwartete ich sie. wir gingen zusammen bis zur Brücke der Äaint.Pöres, wir spazierten an den Kais entlang und tauschten unsere Traume aus. Es ist kein Abenteuer gewesen kaum eine Erinnerung. Einmal entdeckten wir diese Bon bonniöre im Schausenster eines .Händlers. Sie amüsierte sich dar über. Und dieser kleine, rosige Amor. der einen galanten Triumph in die Wolken blies, erschien mir wie em Snmbol. Weshalb waren wir er regt? Denn ich behaupte, daß sie erregt war. als sie diesen Nivpgegen stand annahm und leise, wie ein Ber sprechen .danke" slüsterte. An den darauffolgenden Tagen machte sie nicht die geringste An spie lung auf dieses Geschenk. Wir fürch- teten uns vor zu ernsten Worten, und vielleicht erwartete sie auch von mir einige, die ich nicht zu sagen verstand. Im Sommer wurde die Akademie ge schlössen und Ginette reiste aufs Land. Am Abend, da wir uns mit einem geschwisterlichen Händedruck verabschiedeten, zog sie die Schachtel aus dem Beutelchen und lächelte: .Sehen Sie, ich nehme sie mit, um an Sie zu denken!" ' . Ich habe sie nie wiedergesehen. Sie hat sich mit einem unserer ehe maligen Kameraden verheiratet, der die Malerei aufgegeben hatte, um Jura zu studieren, und der sich dann ein Anwaltsbureau in Paris kaufte. Paul Deloncle hatte mich zur Hoch zeit eingeladen und ich habe abgesagt. Er hat wohl geglaubt, daß der tn zwischen fast berühmt gewordene Ma ler seinem ehemaligen Gefährten den Eintausch der Kunst gegen einen bur gerlichen Beruf nicht verzeihen konnte. Seither habe ich gelebt, gelit ten, geliebt, vergessen. In meinen Traum vertieft, habe ich mehrere Kilometer Straßen durch laufen und bin dann ermattet auf der, Terrasse eines CaföS sitzen geblieben. Kellner, em Adreßbuch!' Warum? Wohin steuere ich? Ein mächtiger Instinkt ,st jetzt in mir, der meinen geringsten Gebärden be fiehlt. Wenn ich etwa! Kaltblütigkeit bewahren, nachdenken, mrch analyfl ren könnte, so würde ich die Sugge stion, die mich leitet, alö Wahnsinn zurückdrängen. Da ist das Adreßbuch Buch. stabe D Deloncl Pau Deloncle, -Rechtsanwalt. 48a Rue de Provence. In dem Wagen, der mich zu der genannten Adresse führt, finde ich einen Borwand für oiesen Besuch eine Uneinigkeit mit einem Gemälde Händler, betreffs eine Berkau fes - - - Und jetzt überstürzen sich die Hei. nen Ereignisse dieses TaaeS und blei ben in raschen Eindrücken in meinem Geiste . haften. Ich bin einem ganz unbekannten, plötzlichen und rasch ge. heilten Fieber erlegen, im Verlaufe dessen meine Bewegungen, Reflexe und mein Wille eine fremde Mach wurden. Paul Deloncle kommt mir, ganz glücklich, mich wiederzufchtn, und von meinem Besuch ge chmeichelt. entgegen. Wir sprechen von der Akademie, von ausgeqtdenen Planen und gemeinsa mw Illusionen. Er wirft mir nietn Entfremdung . vor, ich widerspreche. chiede e! auf di Umstände und sage dann nachlässigen Tone!: .Deine ffrau ist Künstlerin in Kollegin Arbeitet si im mer noch? Sie hatt Talent! Qt findet diesen Lorwand vorlreff ich. um unsere Beziehungen wieder neu zu knüpfen: ! .Ginette wird glücklich sein. Dich widerzusehen, und Dir Ihr letzten Arbeiten zu zeigen. Sie ist Schülerin geblieben. Du aber bist Meister ge worden?" Er schmeichelt mir und Ich seh ihn nach meinem geschmückten Knopfloch chtelen. Wa! ich er ehnte. vollzieht sich schneller und besser, al! ich gehofft hatte. Wirst Du un! besuchen?' .Gewiß!" .Wa! hast Du diesen Abend vor? Nicht!. Willst Du mit un! zu Lause speisen? Wie sonoervar, schlage e! mir nicht ab, ich nehm Dich mit. Warte nur einen Augen bli, bi! ich einige Befehle, einige un terschriften gegeben habe, und wir gehen zusammen fort." Ich nehme an. Ein Auto entführt uu!. Mechanisch Lrte ich auf da! Schwatzen meine! lreunde! und umsasi mit Mkinen rinaern in meiner Manteltasche die Bonbonniere, der ich diese! seltsame Abenteuer verdanke. Ginette! Niemals hätte ich gedacht, daß sie dem jungen Mädchen aus der Kunst akademie noch so ähnlich sähe, mit demselben bleichen Gesicht, denselben erstaunten Augen, derselben zervrech. lichen Figur. Ich bin wohl sehr ge. altert! Ginette hat mir ein erstarrtes Lächeln geboten und mir mit höflicher Liebenswürdigkeit die Hand entgegen, gestreckt .... Das ist alle!. Es ist ein wenig peinlich. Aber waö soll man sich auch nach jo vielen Jayren s'gen? , Sie geleitet mich in ihr Atelier. ch bewundere ohne Uebels' gung einige Blumen, einige Land schaften. Auch der Herzlichkeit Pauls gelingt es nicht, die Kälte unserer zeremoniellen Zurückhaltung zu zer streuen.' Aber . zum GlUck n oieier Redselige unerschöpflich. Ich habe Muße, Ginette zu betrachten, aus ihren Wangen dieselben Grübchen, auf jlzren Lippen dieselbe Jroni,.tn ihren Augen dieselbe Unruhe, denfel ben Rausch von damals zu entdecken. Sie ist genau so geblieben, wie ich sie an jenem Abschiedsabend sah, als sie die Bonbonnidre aus ihrem kleinen Beutel zog und flüsterte: .Sehen Sie, ich nehme Sie mit ... um an Sie zu denken!" Es beucht mich, daß dies gestern gewesen sei. Ich habe seither über üaupt Nicht gelebt. Eben er t haben wir ein feierliches Versprechen ausge tauscht, doch sie hat mich verraten, ste hat mit meiner Treuherzigkeit ge spielt. Sie hat das Pfand unserer Liebe aus reinem Hohn angenommen, um eö dem ersten Besten zu schenken. Ein unsagbarer Groll durchflutet mich, ich möchte ihr meine Enktäu chung, meinen Schmerz inS Gesicht chreien. Zweifellos schuldete sie mir nichts, hatte sie mir keinen Eid ge leistet. Aber dieser kleine unnütze Gegenstand war darum doch nicht weniger Reliquie gewesen, sie hatte ihn als ein süße! Geheimnis, als die Erinnerung einer aufrichtigen Stunde und eines verlorenen Freundes auf bewahren müssen. Warum habe ich sie wiedersehen ... meine Traurigkeit auskosten wollen ... wozu bin ich hierher gekommen? Und sonderbar! Ich empfinde noch eine Art Wollust in dieser Berzweif lung. Vielleicht habe ich in vieler Minute entdeckt, daß ich Ginette hätte lieben können, daß sie meine tägliche Gefährtin, die treue Schwester meines ganzen Lebens, die Heiterkeit und Freude meines Schaffens hätt fein tonnen. Ginettel . Hättest Du mir geant wortet, wenn ich gesprochen ' hätte? Wärest Du zu mir gekommen, wenn ich Dich gerufen hätte? Habe ich jetzt da! Recht, Dein Glück zu trüben? ' Paul hat' sich in eine politische Ab Handlung vertieft. Soll ich die Bon bonniöre hervorziehen? ... Tue ich nicht Unrecht daran? . . . Welcher Dämon treibt mich dazu? ... Bah! ... bin ich dumm, mir solche Gewissensbisse zu machen! Wenn ich ihr die Schachtel zeige, wird sie sie nicht einmal wiedererkennen. Ich bin ihr ja vollkommen gleichgültig, und alle!, wa! mit mir zusammenhängt, hat für sie nicht mehr di geringste Bedeutung ... Nun. wir werden sehen! Da habe ich, wie zufällig, in meine Tasche gefaßt und nachlässig das kleine Schachtelchen hervorgezogen. Ach , sehen Sie ... da habe ich heute nachmittag gekauft. Wie f:n den Sie es? Ist es nicht reizend Ich ' vollende nicht. Ich habe Binette angeblickt und sie plötzlich bleich, totenbleich werden ehen. Nie malS hätte ich sie so hart zu treffen gegauvt. Sie flüsterte: Ja '. . . zeigen ... Sie ..." SiY will die - NippsaHe ergreifen, faßt sich aber. Ihr Gatte bisbachtet ft erstaunt. i k.inn ihre l!m gung nicht meistern und sa jt Plöglich. gznz unvermittelt: .Lerzeihen Cie. ich muß dem Mädchen einen Auftrag geben ..." Sie Bat die Tür de! Atelier! ge schlössen und ich bleibe Paul allein gegenüber. Da! Abenteuer Ivikt sich um f.rflma tu. ck schäme mich iedt meiner schichten Handlung ich chäme mich ... uno oocy inpsinoe !ck eine gewisse bittr Lust dabei. diese ftrau leiden gemacht u haben. So war also doch etwa! von mir in Ihr geblieben, mein Bild nicht ganz In tbk ausaelöscht! Tann hatte ich sie soeben ungerecht verleumdet. Ich möchte tyr nachzeyen uno rufen: verzeih! Berzeiy: ... Aber Paul hat nieinen Arm r griffen. .Wer bat Dir diese! cl lchen geze ben?" .Ich habt es gekauft." .Alter rcund. das ist ober in außergewöhnliche! Zusammentreffen! Du bast Dir wobl eben einen Scherz geleistet . . . Diese Bonbonniere hat eine Beschichte ... .Wo! für eine Geschichte' .Sie ist ein fsamilienandenken mei ner Frau. Ginette hat sie mir in unserer Lerlobung!zeit als Liebes viand aesckienkt. Sie verlangte, daß diese Schachtel auf dem Schreibtisch meines Anwaitevureau, wie ein stets zu mir gehör.izer Gegenstand, stände. Ginette komm niemal! nach meinem Bureau und glaubte natürlich, daß ich da! Kleinod pietätvoll auf mei nem Arbeitstisch aufbewahre." .So hast Tu sie alo verlchenirk .?la. aam töricht. Eine hübsche Klientin war in Beaeisteruna üöer die Schachtel geraten. Ka,:n einer von uns dem klnoischen Bergnugcn einer galanten Handlung widerste hen? ..." .Ich finde aber, daß die hübsche Klientin wenigstens den Gegenstand hätte ausbewahren können, dem sie viel Wert beimaß!" . Paul streckt die Arme entruiiet zur Zimmerdecke empor. So war es also keine Neue gewe sen, die Ginette erregt hatte, sondern Aerger! cie hatte nicht bedauert, mein Andenken geopfert zu haben, sondern sich bet dem Gedanken empört, daß Paul so wenig Aushe- dens von oem ihren gemachk yane: m m m ... Abends, beim einjamcn Schein meines Kaminfeuers, habe ich die Bonbonniere lange betrachtet. Und da ist es mir aelommen, daß sie ae- nug gelebt, genug Tod, Bergessen, Äerral, Berzicht geseycn yatle. ie Flamme knisterte ... ich habe sie hin eingeworfen. Ä)er kleine Amor ist rot geworden. seine Lacken haben sich wie zu einem legten .rompetenttog ageoiayk, oie kolken sind in Rauch aufgegangen, und nur noch das schwär ttäktcden bewahrte seine Form. Dan hat eine euerzuiige auch Dieses umgeworfen, und langsam ist es in der schwarzen Asche auseinandergebröckelt. ine seltsame Hochzeitsreise. Viele Jahre sind es nun ' her, da begegnete der französische Schriftstel ler Paul Aröne eines Tages dem ver storb-'ien Dichter Frc'dvric Mistral, dem Verfasser des Epos .Miröio", ein Kosename für Marie", zu seinem Erstaunen in Italien. .Sind Sie es wirklich, oder ist es ein Doppelgänger von Ihnen?" scherzte Attme, Mistral die Hand reichend. .Nun sagen Sie mir aber vor allem, was Sie in Jia lien treiben!" Mistral schmunzelte und antwortete: Ich bin auf der Hochzeitsreise." Arne fiel eö auf, daß ein Neuvermählter ohne seine Gattin gemütlich, als wisse er sür nichts Besseres, in den Straßen eines italienischen Städtchens herumschlen dere. Und wo haben Sie Ihre Gar tin gelassen? Wohl im Hotel?" frag te er. Mistral aber schüttelte den Kops mit den Worten: Rein, sie habe ich in Mariano gelassen. Um unS eine Hochzeitsreise zu zweien gestatten zu können, dazu langen un. sere bescheidenen Mittel nicht. Darum bin ich allein von Hause abgereist. Meine Frau kommt jedoch deshalb keineswegs zu kurz Tag für Tag schreibe ich ihr nämlich, was ich in Italien zu sehen bekam." Erst nach dem Jahre 1861, wo das Epos .Miröio" Mistral den großen Dich. terpreiS der Acadömie francaise ein brachte, bereiste er gemeinsam mit sei. ner Gattin ganz Italien. Immer noch besser. Ein New Forker Börsenmakler, der über schlechte Zeiten und die Möglichkeit einer Verringerung seiner Bureaukostcn grübelt, beschließt, sehr billig zu essen und wandert in ein unansehnliches, kleines Restaurant, wo er sich für einig Cent ein sehr frugales Mahl bestellt. Als er auf blickt, erkennt er mit Staunen in dem Kellner einen hemaligen Kollegen von der Börse. Hallo, Harry," sagt er verblüfft, so weit bist du herunter geiomiuen?" Ach, mir geht's recht gut. Ich bediene ja nur, ich esse sa nicht hier." Unsere SlhiiilliAjZkr .Gstcrlk Llnsachr Sie, mit Txitzknbksay. ,. U Hübsch BkWoffk. wie SSroks! und Rotten, gcdkN fluch tlrnm einfach Hielte ein fchicnl Ölf&räa. Wie reizend wirkt ein schwar,' E?idenklk!d In Verdln. buiifl mit öürlfl iMd Nragin in lebhcis. im Garden. Krim, roth und lanao si die bevorzuglcstkN Nunancen, rrftich eciden werd? viklsuch ,u Cttgkkleidern rwandt. Will l",:n ein eilig Varia m 'i? fn 1 '' V .o , . i i I ! .1 1 ;. IS -ix ll H l'llj '$11 ? i . 11 m J-Ml ffii V j tion in d A'uZ!aitung eine! solchen Kln det bringen, so bieten die moderne spitzen und LingkrikkrogkN reiche Auk wähl nach l!kn Ricdtungen de Ge schmacleS. Für Waschstosse ist Spitzen Einsatz der gcwirsme Besatz, da die Stosse durch ihre gibliimten oder gestreisten Muster an und siir sich hübsch wirken und jeder andern Garnitur entraihen können. Zur Verstellung d?! hier biranschaulich ten Modcll, sind 4Z Yard Material bei 36 Zoll Breite erforderlich. Borräthig ist das Muster in 6 Großen, von 3444. Bestellung?. Anweilungen: T Dies cuncr werden cm trgenl eine üdreiie gegn Emsenduna tit Preise? gksckzickl. Man gebe tummer und lLröke und die volle dreffe deut lich nv und Wlife iVn Heimen nebff 15 Cent an jcdcö bestellte Muster an dnz pattsrn Oept.,Orns,ki'I'ridüll 1311 Howard Et. i !n Altenkessel am Hunsrück hat sich ein Familiendrama abgespielt, orr ericygg oer ii Wirt und Metzgermeister Spielmann seinen 38jährigen Schwager Stolz ner. als dieser seine Schwester vor den Mikbandlunaen ihres Mannes schützen wollte. Spielmann war, wie aus Mainz gemeldet wiro, ein Freund des vor kurzem hingerich teten GilftmörderS Hops. Er war mit Hops wiederholt als Schiedsrich. ter auf Hundeausstellungen tätig. Spielmanns Schwiegervater äu' ßerte. man habe bisher , einen Fa milienskandal vermeiden wollen. Nachdem aber dieser Mord gesche hen sei. sage er frei heraus, daß Spielmann auch seine erste Frau getötet habe, indem er sie die Trep pe hinunterstürzte. ' ; I n keinem Lande übersteigt die ??brik-Nrodllktion den einbeimischen Bedarf so bedeutend, wie in Groß bntanmen. Ausländischen Zucker bezie hen wir hier in den Ver. Staaten hauptsächlich aus Kuba und Hollän disch - Ostindien. Nahezu 19.000M Ahornbäu me wurden im vergangenen Jahre in den Ver. Staaten zur Gewinnung von' Syrup angebohrt. König Wilhelm I. nahm ei sehr übel, wenn in der Kirche statt Unser Bater" die lutherische Form .Vater unser" gebraucht wurde. Jn-moderntn Fabriken wird die Kopra. damit das Oel aus ihr gewonnen werde, einem Druck bis zu 1 Million Kilogramm ausgesetzt. Seit 1. Januar 1914 ist von der deutschen Post das Pfundpaket zu 20 Pf. zugelassen. Die Post paketadresse sällt bei diesen Paketen weg. Die Meilenzahl der Eisen bahnen ist in New Jersey Verhältnis mäßig größer als in irgend einem anderen Staate. , nämlick 1 Meile ou(..je drei Quadratmcilen . '! t c O . j I . q o : . ...y Ö : I 5 : : : . c . I w3 '5 - IS . U I tt) o : . W .-- i z : . : m js ... ; -& Qt . X 1 Ä . isa , 1T 3 j, 2 5 2 : : ö 5 Jt qf'-r- ö ; l 5 6 1 : i . t c . ( ja o : o , ü fz .