I gliche Omh lriiunk Norwegisches aus .Dessau. von Zlugust Spanuth. D?r Eilige cnj" von Vera IHmfcr und Christian öindinz. Der Vxern'Lrstling eines 2!chtundfünfzigjährigen. Die LUlzne des uraufführenden AnHalter Herzogs. Dlittcrnacht jeat schon gn, nahe, all gestern A!nd der Gcneralmusiksnektor Franz Mickvtty - s klein ist w Teulsch. land nicht einmal da, kleinste Landchc. Daß e, sich nicht gern einen .Otnttal.JJJu. sikdirektor' zulegte! - im kpeiftjaai M .Goldenen Beutel' bei Ölai erhob und ein begeisterte, Willkommen ausbrachte !af alle die suneren Opern, die Ehristian l Smding noch schreiben werde; und in. iding war dann gleich bereit mit dem in nigen Wunsche, daß Mikorey auch diesen kommenden Werken ein Pathe sein möge, wie er es dem ersten, dem Heiligen Berge' soeben gewesen. SI wurden überhaupt mehr .Hoch auigebracht. al, einem nun am nächsten nüchternen Morgen gcrech'.fert.g, erscheinen woöen. Ta waren etwa zwei Dutzend norwegisch! Lande-leute von Berlin her. über gekommen, um ihren Cmdmg au, Komponisten und ebenfalls al Menschen zu feiern und ihre Begnsterung rnJtt einen solchen Hitzegrad, dah ungefähr alle zehn Minuten ein anderer Grund sür da Abfeuern einer .Hurrahhurra'.Nanonade gefunden wurde. Aber da war auch ein ?rdeblicher Prozentsatz der Berliner am.. Ionischen Kolonie nach Dessau grtorn wen. die sammt und sonder, auf mding zu schworen schienen und sich offenbar jcht von den Landileuten de Kmx. nisten .bieten' lassen wollten. 3 hoben ein über', andere Mal ihre Ihampagner gläser und sangen Herrn Sind.ng. und dann auch Frau Sinding mit .He i, a jolly good sellom' oder eben .she : i 0 oüq good fellom' an. Die .Hoch! . die Hurrahhurra,' und die lolly gd UtocDl" gedeihen mit einander order i l.cr, in', Gedränge, und als die Gesangsleh. ittin Frau Nicklas-Kempncr. d,e wahr, scheinlich unter den Mitwirkenden eme Schülerin hatte, ein .Hoch sll er leben aus den .Meister aller Mccher' anstimmte, womit sie thatsachlich den Dirigenten Mickorey meinte, hielt ich ei für an der Zeit, mich in ein bescheideneres Nebenzim., mer ,u verfügen und dort mit ein paj kritischen Kameraden das Erlebn,, M. Abend, in etwa, weniger aufgeregt Weife durchzusprechen. Ich habe sckon so manche Opernpremiere mitgemacht, auch! schon verschiedentliche in diesem selben Prcmierm.froben Dessau, aber einen JoU eben Taumel der Lobpreisung als Ca habt ich doch kaum je erlebt. Und mäh nd e, ganz amüsant, ja. auch gan, lehr, ich war. Zeuge dieser BcgeisterungsauZ brüche zu sein, so gesellte sich doch cm etwa, wehe, Gefühl dazu, wenn man m seinem Gehirn den Abstand zu ermessen versuchte, der zwischen diesen Ausdruchen bei Enthusiasmus und dem eigentlichen Eindruck' bestand, den jeder unooreinge nommene Zuhörer im Theater empfangen haben mutzte: ein um so weheren, liie. fühl weil Sinding ein solch liebenöwuro: ger.' bescheidener Mensch und ein solch ausgezeichneter, wirklich fcin-besaiteter Musiker ist. Auf mich'machte dieser nach, trägliche Taumel der Begeisterung den Eindruck einer sormiöablen unbewußten Grausamkeit: trotz all' der .Hochs' er. scheint e, mir nämlich zweifelhaft, daß andere Opernbühnen sich beeilen werden, den .Heiligen Berg' zur Aufführung ;u bringen, wa, ohne Frage eine schwere Ent täuschung für den Komponisten sein wird, dea man durch diesen Jubel an einen durchschlagenden Erfolg glauben machen wollte. Gewiß war', gut gemeint, aber hier scheint mir. abwechselungsmeife, der Geist, der stets bejaht das Gute zu wol Jen und da, Böse ,u schaffen. Wie nun. wen Sinding. nachdem er erkannt, dag .Der heilige Berg' keinen Triumphzug über die Opernbühnen der Welt machen wird, durch den Beifallsjubel verleitet wird zu glauben, ihm geschehe unrecht, man verkenne feine dramatische Kraft, höchstens sei der Text zu bemängeln, und wenn er sich dann trotzig hinsetzt und erst recht wer 1 Opern koniponirt? Verzeihlich genug würde diese Selbsttäuschung ja sein, aber wem fällt dann die Verantwortung zu Wird dann nicht der gestrenge Kritiker doch al, das geringere Uebel erkannt ntt den? Mich würde es nicht im mindesten überraschen, wenn Sinding sich nun auch, wie vor zwei Jahren Busoni (in Bezug auf seine Brautwahl") erst recht in die Idee hineinarbeitete, zum Opernkompo iren geboren zu sein und sich damit tro stete, daß ja so viele Opern, die später be ühmt geworden sind, bei ihrer ersten Auf. führung mißfallen haben. E! kann freilich gar keine Rede davon sei, daß .Der heilig: Berg' dem Pre wierenpublikum Dessau', mißfallen hätte. Gleich nach dem Borspiel erscholl sehr leb hast Beifall, trotzdem niemand, der den Tezt nicht vorher gelesen hatte, ahnen konnie. a, au, dieser merkwürdigen Qp Position werden möge. Bis dann die Handlung etwas begreiflicher wurde, halte die Musik ihre Schuldigkeit gethan und mit ihren vielfachen klanglichen Reizen einen gewissen Stimmungszauber auSge übt, und so kamen zum Schluß eine Reihe von Hervorrufen zustande, die nichts Ge achtes, Gewaltsame, an sich hatten. Die aus Berlin mit dem Vorsatz gekommen waren, dem prächtigen Menschen und ': Künstler Sinding einen durchschlagenden Erfolg zu bereiten, übten auf die Einheit mischen ganz offenbar eine ansteckende Wir firncs aus; die lyrischen Stimmungen und dn Farbenreichthum der Musik aber mach ten e, den Meisten leicht, mit der angefach. !en Begeisterung mitzugehen. Wcnn ein weltbekannter Komponist, der mit achtundfünfzig JMen in der vollen Keife seine, Könnens steht, sich zum ersten Mai an eine Oper macht, s ist da, a sich schon ein bemerkenswerthe, Ereignis. Vor allcm ist man dann neugierig darauf zu er'akcen, mi für eine Art von Text siS solch ein ersichrener ?Kann gewählt der sicherlich doch ein Haiti Urih,:l Über die eigenen Kräfte und dann auch über die Erwartungen und Wünsche de, Publikum, hat. Und da mußte nun eben die Wahl de, Libretto, überraschen und enttäuschen. Ich gestehe, daß ich von der Verfasserin Dora Dunker sonst keine grö ßere Arbeit kenne, vor allem nich von ihren Bühnenstücken, aber daß sie eine er hedliche schriftstellerische Gewandtheit, viel litterarische Routine besitzt, war mir na, türlich nicht verborgen geblieben. Auch leuchtete mir sogleich ein. daß sie mit die sein .Heiligen Berge' hoch hinausreichen, etwa, ganz Unkonventionelle,, etwa, .Höheres' liefern wollte. Auf den ersten Blick scheint ja auch jener Berg Atho, im öaaeisichen Meere mit feiner einzigartigen Mönchi.Republik unter türkischer Ober. Hoheit ein sehr Geeigneter Borwurf für die Phantasie de, "Schriftsteller, darzubie ten, nur wird man bei genauerem Zu sehen gewahr werden, daß man irgend, welchen dramatischen Konflikt doch nicht ohne eine gewisse Geivaltsamkeit in diese, wellfremde Milieu hineinpslanzen kann. Und dann läuft man eben Gefahr, sich durch solche Gewaltsamkeit wieder den eigenartigen Reiz de, Milieu, zu derder b,n 0.i kommt nickt darauf an. ob aus dem Berge Atho, die Frau wirklich noch so viel rigoroser (besonder, aucy in x danken) gemieden wird oder wurde, al, in anhenn Klöktkrn, und wenn da, that. sachlich nicht so fein sollte, hotte doch Dora Tunker gewiß die dichterische echlserri mina dafür ei so darzustellen. Sie ging denn auch zunächst bei der Gestaltung de. Stoffe, ganz logisch vor und im miiang mit ihrem Grundmotiv, in ihrer Dichtung ein ethische, Ideal zu versolgen: nachzu weisen nämlich, wie über dem Menschen gebot der Männerkeuschheit für da, Prie Nertbum doch Gottes Gebot von der allein selig machenden Liebe stehen müsse. Der sympathische alte Herr de, Stücke,, der Prior Sophroniu,. verkündet zum Schluß' : ich hab' lirbe 5rö6r, skig gk!!g, N!I Uvtnmn fcorl gewik'kn tai K,id von hkilj," l- B, Mttilkriikbe, iiiiwr rpn tu, tt jt'nh m,r vom blod, fluqf m üiioat Unsre iöt, al cttr lle (ein? Dann heißt er alle jene Mönche, die k,im Kkbat der Narren Männerkeuschheit beharren, davon zu gehen und eine Se. Zession' zu gründen, wahren er mn ocn anderen auf dem heiligen Berge verbleibt und da, junge Liebespaar segnet. Wh ifitfrfie Auseinandersedllngen sol cher Art eignen sich an und für sich schon schlecht zur Komposition, und zur drama. tischen am allerwenigsten. Es mag ja ein Beweis für seine ewige Naivität sein, aber der Opernsreund bleibt nun einmal dabei, daß er die Emotionen, die ihm vorgesungen und vorgespielt werden, al, seine ' eignen nachzuempfinden wünscbt. sonst sträubt sich seine ganze innere Na. tur gegen da, Gepacktwerden. Er braucht freilich nicht die Schicksale der handelnden Charaktere an sich selbst erlebt zu haben, aber er muß die Empfindung bekommen, daß er unter Umständen da. Gleiche durchmachen könnte. Darin liegt ja da, GebeimniS der Thatsache, daß einem Bühnenspiel, dem keine warme Liebeege. schichte zu Grunde liegt, da, eigentliche ergreifende Pathos fehlt. Die Liebesge. schichte mag noch so romantisch, noch so phantastisch fein, der Zuhörer muß nur in der Vorstellung erhalten bleiben, daß sie unter den geeigneten Umständen so und nickt anders sein würde. Des Autor, oberste Sorge sollte also sein, das Gefühl der persönlichen Theil nähme am Geschick der Helden im Zu Hörer wachzurufen. Werden un, Puppen hingestellt. Wesen, deren Ezistenznothwen digteii un, nicht ohne Zwang eingeht, dann halten wir unwillkürlich mit der Theilnahme zurück und versinken allmäh. lich in den Zustand totaler Gleichgültig keit, Dora Tuncker hatte nun eine seit sam unglückliche Hand beim Entiverfen und Gestalten der Liebekgeschichte auf dem Berge Aiho, gehabt. Im Vorspiel kommt ein gewisser Phoia, und liefert den Mön. chen sein Söhnchen ab mit einer höchst verwunderlichen Motivirung. Besagter Phokas gesteht, er sei, im Rückfall. ein. mal wieder seeräubern gegangen und habe bei dieser Gelegenheit rein au, Versehen den Vater und den Bruder seine, Weibe, erschossen. Der Zorn seiner Frau sei begreiflicherweise furchtbar gewesen, und au, Rache habe er ihr nun da, ein zigc Kind, seinen eignen Buben entführt: der solle Mönch auf dem heiligen Berge und somit sür, ganze Leben feiner Mut. ter entzogen werden. Im ersten Akt. der zwölf Jahre später spielt, ist da, Jllngel. chen, da, vorher Hosenrolle für die Soub. rette war, zum Heldentenor herangereift und theoretisch gan, mit den asketischen Mönchen einverstanden. Nur klagt er da rüber. daß er zuweilen .Träume' hat. Das kann man sich ja denken. Ihm be. gegnet nun in der Abenddämmerung ein junge, Mädchen, die unter den Mönchen de. Heiligen Berge, nach jenem der schmundenen Jungen suchen möchte, da seine Mutter ihn vor ihrem bald zu er. wartenden Tode noch einmal wiedersehen möchte. Er weist sie erst stolz und un nahbar zurück, findet aber bald au,, daß Mädchen gar nicht solch hassensmerthe Ge schöpfe sind. Um sie zu erquicken, bringt er ihr in der hohlen Hand Wasser vom Quell. Kein Wunder, daß sie beim Trin ken seine Hände mit den Lippen berührt. Da, elcktrisirt den jungen Asketen der maßen, daß er das Wasser verschüttet und nun mehr über die Kunst de, Küssen, lernen möchte. E, folgt eine nicht recht ergiebige Liebesszene, die damit endet, daß der junge Mann über seine Unthat ent setzt die leidenschaftlichste Reu äußert. Im dritten Akt holten die Mönche Nach und Umfrage nach ihrem Zögling, der seit gester Nacht verschwunden sei. Doch Kits wird tt aus einer Art o Sieafeied. xahn hereingetragen, scheinbar todt. Ihm solgt da, junge Mäd.kn vom Abend vor. der. Zum Entsetzen der Mönche wirft sie sich über den vermeintlichen Leichnam, den sie in', Leben zurückziiküffen veisucht. Aber da gelingt erst der alten Mutter, die jetzt zum ersten Male aus der Szene erscheint. ?!a, und dann hält der Prior seinen obenerwähnten Bortrag über die Binde vor dem blöden Auge' und sie kriegen sich. Möglicher Weise hat Sinding sich von diesem Irrt grade dethalb angeregt ge fühlt, weil kk keine gewaltigen dramati sck'en Steigerungen enthält, vielleicht war e grade Vorsicht, die ibn dies, Buch wählen lieh. Ich glaube aber, daß er sich dann zu wenig zugetraut hat, tegen meine Erwartung fand ich in dieser Musik doch ganz beträchtliche Ansätze zu drama tischer Belebung der Szene, nirgend, frei lich einen echten, breiten, vollsaftigen dra malischen Schwung. Hätte aber der Stoff selbst nur etwa, mehr rothe, Blut, so würde Sinding sicherlich zu einer noch lebhosteren dramatischen Jntensivität gc kommen sein. Falsch ist jedenfalls die Vorstellung, die man nach so manchem Sindingschen Klavierstück haben mag. daß er lediglich aus den Schwingen lyrischen Wohllaut, über die Bühne flattern könnte. Oh nein, e, sind da Motive von sehr ent schieden Kraft der Charakterisirung und in der Instrumentation untermalt er die Stimmung oft in gradezu packender Weise. Dagegen sind die Singstimmen viel weniger sanglich geholten, al, in den meisten seiner Lieder, und manchmal be kommt man wie zum Beispiel im letz ten Finale den Eindruck, al, gehe er völlig bewußt zu einer symphonischen Torstellung seiner Ideen über. Wenn ich der Ansicht Auldruck gebe, daß Sinding in dieser gewiß nicht gelungenen Opern Partitur doch viel mehr Eignung zum Bühnenkomponisten verräth, al, ihm die meisten zugetraut hoben mögen, so thue ich da, keine,eg, in dem sonst löblichen Bemühen, eine bittere Pille mit Zucker Überzug zu versehen,' sondern au, ein fachem Gerechtigkeitlgefühl. Dennoch möchte ich nicht so weit gehen zu behaup ten. daß blo, ein guter Tezt nöthig sei. um ihn zum Schaffen einer leben,sähigen und durchau, erfreulichen Opernpartitur zu vermögen; wenn man am Ende de, sechsten Lebenijahrzehnte, steht, hat man in der Handhabung, in der Ausübung sei ner Kunst schon solch feste Formen und Manieren angenommen, daß man keine eigentliche Wandlung mehr durchmachen kann. Vielleicht ist e, schade darum, daß Sinding nicht schon vor dreißig Jahren ein anregende, Opernbuch verarbeitet hat. vielleicht wäre er dann im Stande gewe sen. unser Opernrepertoire um dankbare Werke zu bereichern. Niemal, freilich um große Werke, dazu fehlt ihm doch zu sehr die musikalische Selbststandigkeit. dazu ,st er zu sehr Epigone. Ueber die Aufführung habe ich nur zu sagen, daß sie allen billigen Ansprüchen genügte und daß namentlich da, Orchester unter Mickorey Vorzügliche, leistete. ttt toi in den Stratn. Zum dreizehnten Wale veröffentlicht de, Teutsche und Oesterreichische Alpenvcrdn die Statistik der tödtüchcn Unfälle in den Bergen. Sie tveist im Jahr löl3 mit 114 Todesopfern in den Oi'ialpen gegen über den beiden vorhergegangenen Jahren eine kleine Verminderung auf. die wob! in erster Linie auf die ungünstigen Witte. ruttgllerbältnisse de, verflossenen Som mers und auf die deibalb geringe Zahl der unternommenen Hochtouren zurückzufüh ren ist. Unter den Verunglückten befan den sich diesmal sechs Jeauen. drei Berg führer und vier Soldaten. 41 Touristen, als? etwa 36 v. H. aller Verunglückten, waren Alleingeher, und schon dieser Um stand allein bedingte daß sich die Ursache de, Unfall, nur in verhältnismäßig we nigen Fällen mit unbedingter Sicherheit feststellen ließ und zum Großtheil immer unaufgeklärt bleiben wird. Eine vi msjor kann nur bei den we nigsten Katastrophen als ursächlicher Grund angenommen weroen: seck, Tou risten verunglückten bei plötzlich eingctre tenem Unwetter, wie Stürme, Nebel, Schnee und dergleichen, sieben fanden den Tod unter Lawinen, sccq! durch Blitz schlag, einer durch Abbruch eine, Eis blocke, und drei durch Tteinschlag. Bei drei Bergfahrern wird Ersrieren, bei zwei Herzschwäche, bei einem Reißen de, Sei le, al, Ursache de, Unfälle, angegeben. Die übrigen Unfälle sind wohl Hauptfach lich auf die außerordentlich Vermehrung der führerlosen Touren, auf übertriebene Waghalsigkeit bei reinen Kletterpartien und leider nicht zuletzt auf eine Ueber schätzung der eigenen Kraft und eine oft muthmillige Sorglosigkeit" zurückzuführen. Schlechte, häufig bsolut ungenügende Ausrüstung, mangelnde VertrautheU, mit den Gefahren der Berge, ein Verneinen oder Jgnoriren der primitivsten akpinisti scben Forderungen müssen bei der größeren Hälfte aller touristischen Unfälle al, die wirklichen und eigentlichsten Ursachen gel reu. Unter den 114 Opfern der Berge im Jahre 1913 befanden sich 4? Oefter reicher. 39 Reichsdeutsche, 16 Schweizer, drei Franzosen, zwei Italiener und je ein Holländer, Belgier und Däne. Bei acht Personen fehlen die Angaben über ihre Zugehörigkeit. Ungefähr ein Drittel aller Unfälle ereignete sich in den Tiroler Ber gen. der Rest vertheilt sich ziemlich leich mäßig aus die anderen österreichischen Al penländer und auf da, bayerische Hoch land. In den 13 Jahren, seitdem der Deut sche und Oesterreichische Alpenverein diese traurige Statistik führt, sind inkgesammt 1226 Touristen in den Ostalpen tödtlich verunglückt, und die Kurve der langen Zahlenreihen steigt fast ununterbrochen steil aufwärt,: nur selten, ist ein kleiner Rückgang zu beobachten, den ungewöhn liche Umstände abnorm günstige oder auch abnorm ungünstige Witterung verursacht haben. E, ereigneten sich todt liche Unfälle: im Jahre 1901; 53; 1802: 70; 1903: 76; 1904: 72; 190fj: C6; 1906: 98; 1907: 85; 1908: 108; 1909: 11C; 1910: 113; 1911: 146; 1912: 119, und 1913: 114. Hypotheken und Hypothesen stellen an unsere Gutgläubigkeit dieselben An fprüche. ' ' Hesterreich-Nngansche Korrespondenz. Buki Zeucht grassirt weites. la sein Hazrt irkl In Wien wurde in einem Mariahilser das einer .Buki Pnitie" von der Poli zei ein vorzeitige, Ende bereitet. Der Fc,ll erregte nicht gerinae, Aussehen. Da seit fünf Jahren in (j?! jedem zweiten Kasfeehau, Buki-Domino gespielt wird und die Gerichte schon wiederholt ans Grund von Sachversiändigengutachtkn entschieden haben, daß Bki nicht al Ha sardfxiel betrachtet werden könne, ball man sich an die Existenz de neuen Txi" le gewohnt. Seit einem Jahre blieben die Buki. Spieler auch von den Behölden ganz unbelästiat. Ti Bki Domino ist eine Wiener Erfindung. 0, heißt, daß cö zum ersten Male im Jabre IixjG in einem Kasfeehau, ans dem Neubau g" spielt wurde. Sein Siegeszug. der jetzt vollcndet scheint, setzte aber erst diel später ein. Erst in den Jabten und 1010 wurde e, allgemein bekannt, aber jetzt in einem Umfange, daß mit Recht von einer Buti'Teuche gesprochen werden konnte. Tagtäglich trafen bei den Komtssariaten Anzeigen ein, die von den ruinösen Folgen de, Spiele, erzählten, ö kamen dann die Beanstandungen und die Oerhandlun gen vor den Bezirksgerichten. Ein Richter bezeichnete da Bukt al, Hasardspiel, ein anderer fällte die gegentdeilige Entschei düng. Da aber die Mehrzahl der Gut' achten sich sür die Zulässigkeit de, Spiel,, aussprach. sah sich die Polizei jeder Hand habe sür ein Einschreiten beraubt. Da, Buki war nun frei. Ta sich die Polizei um die Buii.Partien nicht mehr zu kümmern schien, nahm da, Spiel in krasser Art Überhand. Einige Wiener Lokale gewannen geradezu den Charakter von Buik'SafeS. die fast zu je der Tage, und Nachtzeit ihre Partien hatten. S, kann behauptet werden, daß in der Zwischenzeit die soliden Karten, spiele die Mehrzahl ihrer Anhänger der loten. Die Kasfeehausgäste wendeten sich dem Vuki zu. S, besteht gar kein Zwei sei. daß da, Spiel durch die Naschheit seiner Abwicklung und seine unberechen baren Chancen Anhänger gewann. Auf Intervention von Privaten mußte sich schließlich die Staatsanwaltschaft mit dem Buki besänftigen. Sie bat sich, wie e, heißt, verschiedene Gutachten vorlegen las. sen und steht heute auf dem Standpunkt, daß da, Buki al, Hasardspiel zu betrach ten sei. Die erste Verhandlung gegen die Spie lerpartie. die kürzlich im Eafö .Maria. hilf' aukgehoben worden war. endete wie. der Erwarten mit Freisprechung. Der Wirth Franz Pollaschek und 1 Mitver. heftete wurden entlassen. Der Josesstäd. ter Ttrafrichter Dr. v. Hellmer balle sich für die Verhandlung dadurch vorbereitet, daß er da, Bukidomino lernte. Tagelang spielte er in feinem Bureau, doch waren seine Partner nicht schlaue Kaffeehausspie ler, sondern junge Rechtspraktikantcn, die von den Feinheiten dee Spieles keine blasse Ahnung hatten. Rur so konnte Dr. v. onrad Hsheisek. Hellmer zur Ansicht kommen, das Buki sei ein harmloses Spiel. In Wahrheit aber etoblirt fich irgend ein Spieler, der über einige hundert Kronen Betriebskopital der fügt, in einem Kaffeehaus al, Bankhalter und hat immer reichlichen Zulauf an Spie lern. Mögen diese auch manchmal gcwin nen. ,im Laufe der Zeit müssen sie an den Bankhalter den .Buki', wie er genannt wird verlieren, weil dieser weniger an Gewinnsten auszahlt, als er einer ein fachen Rechnung zufolge sollte. Der .Buki' ist also immer im Vortheil, und dieser Vortheil hat in den fünf Jahren der Splelseuch dazu geführt, daß zahl reiche Bankhalter reiche Leute gewvrden sind. In der zur Vnlesung elangten Polizei lichen Anzeige heißt ei: Die Polizei ist von jeher auf dem Standpunkte gestanden, daß da, Bukidomino al, unbedingte, Glücks, spiel zu bezeichnen sei. Da, Spiel, wek che, wie kein andere, die Spielleidenschaft aufstachelt, hat über zahllose Familien Noth und Elend gebracht. Einzelne Kaffesieder nützten da, Spiel au,, indem sie da, Dominogeld für jede Stunde mit acht, ja sogar mit zehn Kro An berechneten. Um einen Zulauf von Gästen z haben, annoncirten sogar ein zelne Kaffecsieder. daß in ihrem Lokale sür Bukidomino kein Spielgeld zu entrichten sei. E, soll sogar ein Bankhalter in einem Wiener Kaffeehause an den Kasfeesteder für da, Vorrecht, allein Bank halten zu dürfen, einen jährlichen Pachtzins von 72,000 Kronen entrichten Die zahlreichen Zuschriften, die seit Iah. resfrift bei der Polizei über da, Buki domino einlangten, sind schon ein gewal tiger Akt. Die Zuschriften rühren zumeist von Frauen her. deren Männer durch die Verluste im Bulispiek ruinirt wurden. In einer Zuschrift heißt e,: .Verflucht sei der Richter, der die Bukispieler sreige sprochen und da, Bukidomino nicht al, Hasardspiel erklärt ha!!' rTywm . :MA f S ''' '. I J;, W k, , V iß r-fff I l WtM'A wmm M'M r y üffy VfAV' ' VH ' vM f vVv -ii-iV 01111 H U W MtzMk ruki.Zpiel wieder Im Wcrirtit skr iirt. Allerlei. Der Kaiser hat dem Präsidenten der Post und Zelcgripkndikektion siir Nie derösterreich. Konr Hodeisel da, Kam turireuz de Franz Jofeph Orden mit dein Stern verliehen. Die kaiserliche Auszeichnung ist eine Anerkennung In Verdienste, die sich der Präsident der nie derosterreichischeii Posidirrktion erworben hat. Präsident Hoi,sel steht sei, I'lO aus seinem Posten. Zlllrrlri. Der Kaiser bat den ?ürst Erzbischos on Wien Dk. Friedrich Pifsl zum Prä luten de, Leopold Orden ernannt und demselben da Ärohkieuz dieses Orden verliehen. Der Kaiser hat dem Hofrath de Ge. meinsamen Obersten Rechnungshöfe Dr. Josef v. EhienoezyRagi, den Zitel und Charakter eine Sektionsches. der Anna Freun Kühn v. uhnenfeld, geborenen Gräfin Raday in Lissabon, den ölisabeth. Orden erster lasse, dem Sektiontrathe Bela Tartoll den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse und dem Hosselretär Dr. Rainer v. Keßlitz bei Gemeinsamen Obersten Rechnungihofe, da, Ritterkreuz de, Franz Jssefi Orden,. den Sektion,, räthen im MinisterralhZpräsidiiim Dr. Franz Uedelhör und Dr. Egon Freiherr Glanz v. Eicha den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse und dem ehemaligen Vorsteher der itiaelitischen Kultusgemeinde Nikglsburg Philipp Kohn da, goldene Verdienstkieuz mit der Krone verliehen. Ein Baron Tigmund Kemöny Denkmal soll in Alvincz, dem Geburtlorte de, gro ßen Publizisten und Romancier,, anläßt lich seine, Hundertsien Geburlktage, er richtet werden. Wie au, Agram gemeldet wird, wird dem gewesenen Banu, Nikolaus Toma sich, sowie dem gewesenen Bann, Stell Vertreter Vladimir Nikolic, demnächst die ungarische Baronie verliehen werden. - Der Kaiser hat gestattet, daß dem mit Titel und gharatter eine, Taselrichter, bekleideten Mezöturer Bezirk,richter Dr. Juliu, Jstvinssy anläßlich seiner auf Die BZilitiir.Asfaire in Brunek. Au dem Leben eineS Einbrecher?. Russischer Handstreich vereitelt. Liebe, und Ehedrame. 48,000 Kronen gestohlen. Selbstmord einer Siebzehnjährigen. Allerlei. Die Vorkommnisse in Bruneck. in deren Mittelpunkt der Hauptmann de, Jnfan terieregiments No. 'Jß Alfred Tittmann Ritter v. Beudedille steht, werden in der Oefskntlichkcit vielfach besprochen. Die Affaire steht mit einem Zechgelage in Zu sammenhanz, da. In einem Gasthaus statt fand und an dem sich außer dem Haupt mann einige Herren. Beamte und Bürger beihkiligten. Al, da, Lokal gesperrt wde. lud der Weinhäridlerisohn Paul Me'er. die Gesellschaft ein. den Weinkeller seine, Vater, zu besuchen, wo weiter? trunken, wurde. Al der Hauptmann den Keller Verlassen wollte, suchte ihn einige Herren daran z hindern, worüber der Ofsizier in die größ!e Aufregung gedeih. Er zog den Säbel, bedrohte damit seine Zecbezcnossen und verließ den Keller. Die Gesellschaft, die neugierig war. rca, der Hauptmann nun weiter beginnen werde, folgte ihm zur Kaserne. Ter Hciuptmann kam aus der Kaserne bald wieder heraus, erklärte die Gesellschaft sür vlrhastct und lieg sie. indem er einzelne der Herren selbst erfaßte, von zahlreichen Soldaten, die zum Theile nur nothdürftic, bekleidet, au, der Kaserne herauskamen, in einen Kasernen gang drängen. Der AuSgang rourde von Infanteristen besetzt. Al, die Verhafteten nach dem Jnspek tionsosfizier verlangten und ihre sofortige Freilassung begehrten, ereigneten sich merk würdig Szenen. Hauptmann . Ditt mann nahm einem Soldaten das Gewehr mit hm onsaevllaniten Bajonett au, der Hand, fuchtelte damit vor dem Wortfühl rer der Gesiflschos erregt hin und her und führte einige Stöße gegen ihn, die aber ihr Jiel verfehlten, da ein Soldat sie pa rirte. Zugleich munterte er die Soldaten, die schon früher die Verhafteten mit vcr schiedenen Gegenstände deworfen hatten, in tschechischer Sprache zu Mißhandlun gen der sestgenommencn Herren auf. Die i'er Befehl wurde befolgt, wobei einige der Mißhandelten recht schmerzhafte Verletz ungen erhielten. Die Gefangenschaft der Zivilisten dauerte ungefähr lj Stunden. Das Korpskommando hat befohlen, daß ine strengt Untersuchung eingeleitet werde und die Schuldigen entsprechend bestrast werden. In militärischen Kreisen wird jedoch Sinntivcrwirrung de, Hauptmann, v. Diitmann angenommen. Der Offizier befindet sich bereit, im Garnisonshospi tal in Jnsbruck. . . ' Der berüchtigte Einbrecher, Josef Neigl. der am 16. vorigen Monat, au, der lan desgcrichtlichen Untersuchungshaft ent sprang, ist verhastet worden. Neig! ist, während er vom Schriftführer einvernom men werden sollte, aus dem Landesge richte entstehen. Der Schriftführer ließ den Untersuchiingshäftling einen Moment unbewacht. Neigl ergriff den Hut de, Schriftführer,, da man ohne ttopfbe deckung nicht au, dem Gerichisgebäude ge lassen 'wird, und ergriff die Flucht. Ten w fct ,r hnrni htm Sckristfübier durch einen Boten zurückgeschickt. Neigl bracht sich damit sott, daß er kleine Tischlerarbei. ten verrichtete. Er war s unvorsichtig. nit seiner Frau zusammen zu kommen. Ein Wachmann wollte ihn verhaften; ober Neigl entwand sich ihm. streute ihm Pfcf fer und Sal, in die Augen und lief da von. Er wurde aber doch nach verzweifel tem Widerstände verhaftete. Neigl ist durch Noth auf die Bahn de Verbrechen, gerathen. Er hat für drei Kinder zu sorgen. 1 entlassen, verübte tt wieder ein Reihe von Einbruchsdieb ftühle. bi, kk bald danach verlMstet wurde. In der Verhandlung erzählte er fein traurige, Geschick. Sein Ueber' dienst au, der Strashsft betrug 2 K. T. eigene, 'Ansuchen erfolgten Pension, rvng' d olleshäöjsie Anerteimui'g bekannt ge 's, werd,. Der DirellorNellvertreter t '3 Mi:se,!Ml der c ersinn st "st' H!' rrtt) Dr. Gabkiel v. Terey ist von der Slrchäoloqisen Gesevschas, im Haag zum koriespondirenden Mitglied gewählt war den, . ' Zur Feier des 4Njährigeit Dichterjub, kaum Lndwig Psa' M sich bekannt, lich ein Festarr,ingir,igj Kommitte ae bildet wellhem Franz Hercz'g und Bür aermeifter Stephan irezy. EugkN RSkosi, iraf Alrander Zeleki, Magislratraty Dr. Franz Tri und Edmund Wildner n A. aiigebören. Da, Kommittee richtete ai sämmtliche Kommunen. literarische Bereinigungen und Schulbehörden de, Lande einen Ausruf mit der Bitte, da, Jubiläum Pfifa' würdig zu begehen. Diese Feierlichkeiten sollen unabhängig voneinander abgehalten weiden. Da, Kommittee wird al, Eenlralstelle fun girrn, welche die Feierlichkeiten in der Hauptstadt ariangirt und die Verbindung n,it der Provinz herstellt. E, bezwkckt dU Ueberreichung einer Nationalspende an den Jubilar. Nebst dem Erträgnisse, der au, diesem Anlasse zu veranstaltenden Festlichkeiten will da, Kommittee au, den besten Produkten PSsa', zwei Bände al, Jiibiläuiniaukgabe veröffentlichen und den Er!ö, dieser Au,gade ebenfalls für die ?!ationalehrengabt verwenden. Nebst der Hauptstadt haben bereits Szeged, Kes mark. Rimaßombat und andere Städte Lokaliommittees gebildet, die da Jubi Zäum Püla', würdig begehen wollen. Universiiätsproseffor t. P. Dr. Aurel Mahr, der ausgezeichnete Journalist, ist in Grie, bei Bozen gestorben. Mayr. der 18 in Pest geboren wurde, studirte nachdem er an der Wiener Universität ab solvirt hatte an deutschen Universitäten Indogermanistik und vergleichende Spra. cdenwissenschast und trat im Jahre 1873 mit einer Untersuchung über das indogkr manische Erbrecht rühmlich hervor. Er wurde, sicbenundzmanzigiährig, zum Pro fessor sür indogermanische Sprachmissen. schaft an die Budapester Universität er-nannt. mit mußte er die Fahrt nach Wien bezah. ken. Er hatte damali feine Familie in den traurigsten Verhältnissen angetroffen. Frau und Kinder waren eben delogirt worden und er suchte Arbeit. Den obge straften Verbrecher wollte Niemand neh inen. Da stahl er von neuem. Die Beute. Pretiosen, vergrub er auf freiem Felde; aber ein anderer Gauner bestahl da, Wer steck. In der Verhandlung hatt damal, die Frau de, Angeklagten ihre Noth er zählt, wie sie immer Hunger leide, wie eines der Kinder an einem Auge erblindet sei und operirt werden mußte. Eindruck machte es. als der Angeklagte bat. seiner Frau einen Laib Brod, den er sich wäh rend der Haft vom Munde abgespart hatte, schenken zu dürfen. Der Präsident bemil. ligte das. Der Gerichtshof ließ damals äußerste Milde walten und verurtheilte ihn zu sechs Monaten schweren Kerkers. Für die Frau wurde eine Kollekte veran staltet, die ein beträchtliche, Resultat er. gab. 190G wurde Neigl wieder ertappt, als er bei der Hausbesorgerin Thalia straße 83 einbrach. Er entkam wohl, wur:: aber später in seinem Unterschlups verhaftet. AIs er den Zcllenwagen .bestei gen sollte, streute er dem eikortirenden Sicherhcitswachmann eine Hand voll Salz in die Augen und versuchte durchzubren nen. Er wurde aber sestgenommen und wieder zu einer längeren Freiheitsstrafe urtheilt. Seine nächste Verhaftung er folgte unter aufsehenerregenden Umstän den. Im Hause Kochgasse 32 hatte der Hausmeister Saamcister heftige Zugluft auf der Stiege verspürt und bemerkt, daß die Bodenthur offen stand. Der Hausbe sorger, ein Dienstmann und ein Wach mann sahen beim Betreten de, Boden, den Gauner auf dem Dache am Bauche, halb in der Dachrinne Ziegen. AI, einer der Männer vom Bodenfenster au, noch dem Fuße de Diebe, griff, schlug dieser wild um sich, so daß Niemand wagte, ihm auf da Dach zu folgen. Die Feuerwehr sandte mehrere Train, mit Schiebleiter und Sprungtuch. Da, Sprungtuch wurde auf gespannt und Feuerwehrmänner eilten hinaus. Neigl sprang blitzschnell auf da. Dach de, um 3 bis 6 Meter niedrigeren NebenHause. Obwohl da, Dach ziemlich steil ist, blieb der Mann unverletzt, wurde aber schließlich in einer Bodenabtheilung gesunden. Eine hochsensationelle Affaire beschäf tigt die Grazer Behörden. E, handelt sich um einen Handstreich zur Befreiung de, russischen Spion, Alkzandn Jandric. Bekanntlich wurde der ehemalige Leut nant Alezander Jandric, der Bruder de, kürzlich ebenfalls wegen Spionage zugim ften Rußland, zu langjähriger Kerkerhaft verurtheilten ehemaligen Kriegsschlllers, de, Oberleutnant, Zedomil Jandric, nach seiner am 28. Februar d. I. in Wien er folgten verurtheilung in die Grazer Strafanstalt Karlau gebracht, um hier seine Strafe abzubüßen. Bon russischer Seite wurde nun der Plan gefaßt. Aleran der Jandric durch einen Handstreich au, dem Kerker zu befreien und über die ruf sische Grenze zu dringen. Durch einen Zufall wurde der ganze Plan jedoch der. rathen und der Handstreich vereitelt, . ' Ein 21jähriger Zollwachbeamter in Malcesine am Gardasee verliebte sich in eine dort weilende deutsche Dame. Vor einigen Tagen wurde der Zollbeamte nach Palermo versetzt. Die Trennung von der Dame erfüllt ihn mit solcher Berzweis lung daß er Selbstmord beging. Alö die Bevölkerung vo Malcesine von dem Selbstmorde de, Beamte erfuhr, der, anftaltele sie vor der Wohnung der-deut fchen Dame feindliche Kundgebungen, bi einen so gefährlichen Charakter annahmen, dc,f, die Bedrohte in die Gendarmerie kscrne flüchten mußte, weil da, ausge regte Volk sie lynchen wollte. In Sollenau spielte sich ein Ehedrama . ab, Sckion seit längerer Zeit lebt der Fabrikarbeiter Franz Mrazek mit feiner Frau in Unfrieden. Schon vor zwei Iah ren war er vor dem Schwurgerichte in Wiener-Rkiistadt unter der Anklage de, versuchten Gattenmorde, gestanden. Wra zek wurde damals freigesprochen. Neulich feuerte er in der Nähe de, Wohnlause, seiner Frau, um diese zu er schrecken, mehrere Schüsse au, einem Re Deiner ab. Die Gendarmerie nahm ihm de Revolver ob und ekkortlrte ihn zur Bahn. Drei Tage später lauerte Mrazek in Sollen seiner a, der Arbeit heim körenden Gattin aus. AI, sich diese näherte, stürzte er au, seinem versteck her : vor und feuerte mehrere Schliff gegen die Frau ab. Die Schüsse trasen Frau Mrazek in der Hüstengegend und verletzten sie schwer. Mrazek wurde vergastet. Ein großer Taschendiebstahl ist In Triefi verübt worden. Tem Wechselagenten Rodriguez. der Mittag, bei der Kredit anstatt für Handel und Gewerbe 48,100 Kronen behoben hatte, wurde bald nach Verlassen de, Bankinstitut, der ganze Be. trag au, der Rocktasche gestohlen, in etwa Mjähriger Mann war, Irtmkeriheit oder Unwohlsein heuchelnd, an ikm ange stoßen und dann verschwunden. In Klosterneuburg erregt der Gelbst mord der 17jährigen Handelischülerin Therese Fuchl. der Tochter eine, ange sehenen Kaufmanne,, großes Aufsehen. Da, Mädchen würd an ihrem Gitterbette erhängt aufgefunden. Die UngKcklich litt an einer schweren Krankheit und hätte sich in den nächsten Tagen eine? Ampu tation de, Arme, unterziehen sollen. Eie zog den Tod dieser Operation vor. Den Eltern wendet sich allgemeine Theilnahme zu. Allerlei. Die Fuhrwerkkbesitzerin Antonia Lsp, tar, 3. Wiener Bezirk. FronzoseneMbe No. 2219, fuhr mit einem einspärmigM Gabelwagen nach Haus. Etwa zwanzig Schritte vor dem Wohnhouse scheute da Pferd und ging durch. E, bäumt sich schließlich hoch auf und warf den Wage um. Frau Lopatar und der Kutsch wurden au, dem Wagen geschleudert und scheinbar nur leicht verletzt. Der Zustand der Frau verschlimmerte sich aber und sie mußte in da, Spital gebracht werden, w sie ihren Verletzungen erlegen ist. In Borgs in Slldtirol ist eine Falsch münzermertstätte entdeckt worden,, in der falsche Fllnfkronenstückt Mgt wurde. Ein Schmied scheint der Hauptschuldige zu sein. Er und feine Genossen sind flüchtig. Da, Verordnungsblatt derlautbart. .daß dem Major de, Ruhestände, Adam Hauber in Anerkennung seiner mehr al, 58jährigen, auch vor dem Feinde in die 1 Feldzügen und 21 Begebenheiten durch be sondere Tapferkeit bewährten, belobte und wiederholt ausgezeichneten Gestimmt dienstleistung da, Militärverdienstkreuz mit der Kriegsdekoration verliehen wurde.' Major Hauber, der vor kurzem !) Jahr all wurde, lebt in Bozen. Er hat von der Pike auf gedient und die Feldzllge 1848, 1849. 1839 und 1866 mitgemacht. Im Jahre 1859 erkämpfte er sich die silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse. Scho vor längerer Zeit ist der Haupt schießstand in Bozen in Tirol infolge zahlreicher nothwendig gewordener Um bauten in große Geldvergelenheiten tj rathen. Da sich die Gläubiger nicht lan ger gedulden wollten, hätte Ende vorige Monats die zwangsweise Versteigerung der Einrichtung,gegmständt, darunter werthvolle Denkmünzen, Becher und andere Erinnerungszeichen de, Hauptschießstan de, stattfinden sollen. Al, der Kaiser von der Nothlage de, Hauptschießstande, in Bozen erfuhr, entschloß er sich, die Schul den de, Vereins im Betrag von 34.000 Kronen zu bezahlen. Thiere, die nicht trinken. Wasser ist so unbedingt nothwendig zum Leben, daß uns die Frage, ob e Thier giebt, die ohne zu trinken eristiren. müßig er scheinen dürfte. Dennoch verdient diese Problem ein sorgfältiges Studium. Dr. W. 2. Blanford hatte bereits vor einigen Jahren die Aufmerksamkeit auf eine Anti lopenart gelenkt, di Antilope Cervicapra, die in der Sandwüste zwischen dem Salz, see Chilca im Innern Perus und dem Meer lebt und niemal, Wasser trinkt. Diese Beobachtung, die auf einwandfreien Thatsachen beruhte, war von verschiedenen Zoologen in Zweifel gezogen worden, weil e, sich um ein ganz einzigartige Phöno men handelte. Nun aber hat man noch einen anderen Fall gefunden, daß ein Thier lebt, ohne zu trinken. In der Zeit schrift .The Field' berichtet Dr. R. S. Drake-Brookman über eine Herd Ba,l, lcn von der Art der Sazella pelzelni. die er auf einer Insel an der Küste von So maliland beobachtet hat. Die Thiere le den seit dem Jahr 1910 auf diesem Eiland, auf dem sich kein einziger Wasser quell befindet und die jährliche Regen menge weniger als sieben Centimeler te trägt. Die Gazellen haben also zu ihrer Ezistenz nur da, Wasser, da, sie nach den seltenen Regenfällen zu sich nehme. Außerdem ist die Vegetation fehr erbarm lich und e, bleibt ihnen nicht di. Möglich feit, di den Antilopen der Kalahari.Wüst eingeräumt werden muß. für den Mangel an Wasser wahrend der trockenen Jahres zeit sich durch wasserhaltige Wurzeln und KnoUensrüchte zu entschädigen. Was für den Arzt der Körper, ist für den Dichter die Seele des Menschen. Vor beiden müssen die füllen fallen. Mancher Vertheidiger zerbricht sich den Kopf, damit sein Klient den scinigeo nicht verliere