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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 13, 1914)
tlllifsi Ciiiofia Tr!öü,. lthm(u bett tt. Mi 101 f. i Vsv Paladin. & u u von Hikic, aKüjt- -w . (12. Fortsetzung.) Er begab sich allein in die Woh 1,ng Ejtt): ein erbärmliche? Hau :n einer erbärmlichen Strafet. Eine schrecklich Frauensperson, triesäu ig. betrunken, öffnet ihm; Harry trat ein .Ich niochie Sie allein sprechen". sagte er. .Mir eh recht. Sie smd der Herr, was den Detektiv hergeschickt hat' Er folgte ihr in ein Zimmer, da um so schrecklicher aussän, als eö lrampshafte Anstrengungen zu machen schien, um anständigehrbar aulzu sehen. Im Fenster hing ein Zettel: .Zimmer zu vermieten.' .Sie sind MrS. Plant?" .Mri. Plant ist mein Name. ES tana kein Mensch nichts gegen mich sagen, gnädiger Herr. Wenn nur meine Mieter bezahlen möchten, so tät' ich Ihnen einen besseren Stuhl anbieten." .Miß Jorke ist Ihnen Geld schul dig?" .Zwei Pfund siebzehn Schilling, gnädiger Herr , .Hin sind drei Pfund. Kann ich I sie sehen?' .Warum nicht? Gehen Sie nur hinauf. Im zweiten Stock, nach hin ,en hinaus. Sie ist beim Fenster ge fessen, aber sie geht zeillich schlafen, denn da Licht ist ihr teuer.' Harry überlief ei kalt. .Vielleicht würde sie herunterkom men?" .Kann sein. Wen soll ich ihr mel den?' Er zögerte. Wenn sie sich weiger te? Oder wenn gar der bloß Ittame genügte, sie zu einer Verzweiflung, rat er erbleichte bei dem bloßen Ä danken an die Möglichkeit , zu ei rem Sprung durch das offene Fenster zu treiben? .Ich will öoch vxwt htnausgeyen", sagte er. Auf der Treppe drehte sich Harry noch einmal um und fragte: Wo niit hat sie sich denn ihr Brot der dient?' .MeiftaSte.il mit Nähen', ant wartete die Frau; sie hat für ein große? Geschäft gearbeitet. Aber wie sie trank geworden ist. haben sie ihr den Laufpaß gegeben?" Vor ihrer Tür zögerte er wieder, aber er raffte sich auf und klopfte n. , .Herein!' Es war ihre Stimme, die er über all erkannt hätte, nur daß sie etwas kraftloser .klang. , .Harry!' Sie winkte auf ihn zu eine Geistererscheinung. Sie war so n,a ger, so blaß, so elend gekleidet, daß er Tode erschrak. .Mein Gott!" rief er aus. .Wie hast du mich gefunden? War um bist du da, Harry?' .Um für dich zu sorgen, Esther', antwortete er mit erstickter Stimme. Mit einem leisen Schrei fiel sie ihm in die Arme, ein Ohnmacht umfing sie. Er truz sie auf den Strohsack, der ihr als Bett und als Sofa diente, nd legte sein Ohr an ihre Ärust. War sie tot? Ein Doktor wurde geholt, um diese Frage zu beantworten. Vierunzwanzig Stunden später be fand sie sich in einer bequemen Woh nung, die auf die See hinausging. Eine geprüfte Pflegerin hatte die Wartung übernommen. ES stand zu befürchten, daß sie ihren Verstand verlor, denn sie schien offenbar keine Ahnung davon zu haben, wag mit ihr vergangen war; sie sprach un zusammenhangendes Zeug, jagte llei ne Gedichte her, die sie als Kind ge lernt, und zitierte Verse aus den Rollen, die sie in der Provinz ge spielt. Harry saß an ihrer Seite, streichelte 'Ihr die Hand und fragte sie des öf. terri:'. Esther, kennst du mich nicht, ich bin Harry!' Da starrte sie ihn ausdruckslos an nd erwiderte: .Armer Harry! Ich hab' ihn einmal liebgehabt.' Für die Hansfrau, den Doktor und die Pflegerin war er Mr. Lrowne; Den Namen hatte er i der xrften Ver, legknheit, als man ihn danach" fragte, omannt. . ES ist bezeichnend, oaß er Miranda kein Mitteilung von dem Geschehenen machte: -als Diplomat hatte er ge lernt, auf morgen zu verschieben, was nicht heute getan werden mußte. Nach vierzehn Tagen, all Harry wieder numal aus London herüderge kommen war, sagte der Arzt: .Merken Lie bii große Veränderung, die mit ihr vorgegangen ist?' Jawohl. I ist erstaunlich.' .Sie trinkt lUeiweife Milch. Lei. Ut läßt sich da! Eemllt nicht so leicht heilen wie der Körper. Vber zu, weilen wirkt in solchen Fällen ein vollständiger Wechsel der Umgebung Wunder. Ick) an Ihrer Stelle, Mr. Erowne, würde die Patientin nach Frankreich bringen; jeden Abend fährt 'in Dampfer nach Havre.' .Ich will mir's überlegen, Herr Tottor.' . s I li 1 u M nncllc, ?chkll, ' Der Vorschlag gefiel ihm. Fraukreich konnte man keine pctnli chen Fragen an ihn richten, dort konn te er sich ihr mehr widmen, ohne auf hochgezogene Augenbrauen und listi zei Lächein zu flößen. Er hatte be reitS Nugierdt erregt; wenn er ne ben Esther Nollstuhl einherschritt. fürchtete er jedesmal. Bekannte zu treffen. Esther nannte ihn ebenfalls Mr. Arowne; sie hatte für ihn dasselbe Lächeln wie für den Doktor und für tie Pflegerin. .Wie gut Sie alle gegen mich sind!' sagte sie öfter. IX. Ganz heimlich wir gebrauchen diesen Ausdruck 'nicht gern, aber eö ist unsre erste Pflicht, uns genau a die Wahrheit zu halten fuhr unser Paladin nach Frankreich hinüber. Durch einen glücklichen Zufall fand er in der Nähe ton vtouen ein rei zendes Chalet, besten Fenster auf die Seine hinausgingen. In lliouen kon. kultierte er einen Ärzt, der ganz mit seinem englischen Confrre üderein stimmte; vollständiger Wechsel der Umgebung war entschieden zu empfeh len. Wann sollte Madame ankom men? Der Paladin erklärte errö tend, daß Madame eine Mademoi selle sei. Ihm schien, als zwinkerte der Doktor bei dieser Erklärung mit den Augen. Ich betrachte sie als meine Sch!ve st", sagte Harry streng. .Ich verstehe vbllkommeii", erioider te der Arzt mit der gleichen Ernsthat tigkeit. Sie sollte meine Frau werden. Herr Doktor', fuhr Harry fort, wäh cend der Arzt sich derbeuate. Die teile ich Ihnen im Xkrtraiun .it. Sie ist leidend und hat niemanden auf der Welt. Und ich bin in Ihr schöne Land gekommen, weil man in ' England meine Beweggründe leicht mißverstehen könnte.' Wieder verbeugte sich der Ant. Monsieur gestatte ihm wohl, ihn zu leincm raoeiioien Akzent und zu sei ner überraschenden Audruasiveise zu oegluawuiiicyen; er sehe überdies, daß er es mit einem Manne von Herz zu run yave. Harry taute auf. Er ,prach za Französisch wirklich ausge jcttiikt, uiw cr ioiior war genau I einsichtsvoll wie Miß Micanda Jagg. Einen Mann von Herz hatte er :yn genannt; wurde chm warm ums Herz. Er mietete also kis Chalet, enaa giert zwei rotbäckige, kräftige nor ,unni,cye aocyen. ergänzte die Ein riaziung und lehrte nach Couthamp ton zurück. Esthers Zustand war sieb so ,!em. lich gleich geblieben; doch war der gekannte GeichtSausdruck ein wenia gewichen. Sie begrüßte Harry mit uocricyivengliaM greude: it hatte ihn offenbar vermißt. Als er mit ihr ollein war, flüsterte er ihr feine Absicht ins Ohr. und sie klatschte vor rXrP)0 in ht ÄXnlta y v mw i viv yuilVt .Frankreich!" rief sie aus. .Ach. wie wundervoll! Wie gut Sie sind Mr. Browne!" .Möchtest du mich nicht Harry nen nen, liebe Esther?" Sie betrachtete ihn aufmerksam, dann sagte sie: .Ah. das kann ich nicht. Ick hab' einmal einen Harry gekannt; seither kann ich keinen an dern Menschen -merjr Harry nennen. Armer Harry!" Also du freust dich auf Frank, reich. Esther?" .Unaussprechlich', , versicherte sie ihm und , drückte ihm dankbar die Hand. , Die Fahrt ging gut donstakten. Die englische Pflegerin begleitete Est her bis Havre, wo der französische Doktor die kleine Gesellschaft bereits mit einer französischen Pflegerin er wartete. Noch am selben Abend er reichten sie das Chalet, daS den Na men Mon Plaisir' führte. ES hatte eine Geschichte. Ein französischer Künstler hatte eS für seine aelicbte Frau gebaut. Drei Jahre hatte er glücklich mit ihr gelebt und in dieser Zeit sein Beste geschaffen. Dann lockte ihn Paril. und von dem Au genblick nn wurde ihm daS Glück un treu. Er verlor sein Weib und seine Gesundheit und alle Lust zur Arbeit. Der kleine Doktor, der dem Paladin diese Geschichte erzählte, hatte den Unglücklichen in Montmartre gesehen, eine Bogelscheuche, verwahrlost, de ständig Absinth schlürfend. Ein wundervoller Garten umgab daS Chalet; die Terrasse war von blühenden Rosen . umwuchert, ein großer Kastanienbaum beschattete ei neu kleinen Rasenplatz. Bon der Terrasse fiel der Garten scharf ab zum Fluß. Auch ein tleiner Spring brunnen. ein Werk bei Künstlers, war vorhanden. Esther war von al lern entzückt: vom. Chalet, vom Springbrunnen, vom Ausblick über den Fluß, von den Kirchtürmen der' Stadt, von den rotbäckigen Dienst mädihen. Sie schlief wie ein Kind. Auch Harry schlief ausgezeichnet; je desm.il, wenn er fein lockiges Haupt In des Abends auf dut Kiffen legte, sagte er sich befriedigt, daß ei mU nicht viele Leute geben würd, tt sich einer so schwierigen Situation gegenüber gewachsen gezeigt hätten. ÜM sonnige Wochen vergingen. Lady Matilda wußte, daß ihr Sohn in Frankreich war nd daß Briefe, die nach Stouen, poste restaote, adressiert waren, ihn erreichten. Nach vierzehn Tagen sah Esther genau so ou. wie vor vier Jahren, da sie sein geliebtes Mädchen war, und der Paladin hatte die Empfin dung, auch feine Jugend wiedergefun den zu haben. DaS einfache Leben tat ihm gut. Er brachte viele Stirn, den auf dein Flusse zu, lal Esther stundenlang vor kern Bruder hätte sich gegen seine Schwester liebevoller benehmen können. Nur ein wrangt nehmes Gefühl hatte er. roenn er sie anblickte: er hatte sie in einer Cpe lunke gefunden, die letzten vier Jahre ihres LebenS waren ihm in Buch mit sieben Siegeln. Und warum war sie. als sie ihn wiedererblickte, geisteskrank geworden? Der klein Doktor schüttelte den Kopf. Vielleicht kam Mademoiselle daS Gedächtnis doch nicht wieder.! Und er zitiert: viele ähnliche Fälle. Nur ein Idiot konnte dsl Wahnsinn nennen; jeder vernünftige Psychologe würde sagen, daß hier ein interessan tes Beispiel von doppeltem Bewußt sein vorliege, mit einer Lücke zwischen Bergangenheit und Gegenwart. Sie zeigte große! Interesse sür Harry. in dessen Abwesenheit sie nach dem Ausspruch der Pflegerin stet unglücklich, ja sehr erregbar war; in seiner Gesellschaft dagegen war sie heiter und fröhlich wie ein Kind. Die Hälfte seines Urlaubes war vorüber, in drei Monaten mußte er nach Ar geiitinien abreisen. Was dann? Eines Tages begann er von Mi randa, von Sabrina, von ihrem l't den in Palace Gardens zu sprechen. Sie hörie aufmerksam zu. aber dann sagte sie: .Mein Kops tut mir so weh!" und bMch in Tranen aus. Da plötzlich kehrte ihr mit einein Male die Erinnerung wieder, ganz so. wie sie ihr vor einigen Wochen entschwunden war: durch eine heftige Erschütterung. Sie befand sich mit Harrt) auf dem Fluß, als ein anderes Boot so heftig an das ihrige stieß daß sie bewußtlos wurde. Er glaubte zum zweitenmal, sie wär tot. aber in ihrem hübschen Zimmer in Chalet Tun sie wieder zum Bewußtsein zu rück und erkannte Harry. .Wo bin ich, Harry?" fragte sie. .Bei mir, Esther, ängstige die, i u nicht!' Aber ich verstehe nicht....' j Streng' dich nicht an. Esther, bleib' ruhig, du warst krank!" Sie starrte ihn mit wcitgeöffneten Augen an. Da fiel ihr Blick auf ihre Hand, und sie hauchte:, .Harry, das ist nicht meme Hand. Aber natürlich, Kind, es ist deine Hand. .Nein, nein, es ist die Hand, die ich einmal gehabt habe.' Er erinnerte sich der Hände, die sie ausgestreckt hatte, als er ste in der Spelunke fand; sie waren form lich wie Krallen gewesen und die Finger ganz zerstochen. Liebe Esther, du warst Wochen lang krank, jetzt bist du wieder ge fund. Aber du mußt dich ganz ru hig verhalten!" Der Doktor gab ihr Morphium, und sie schlief volle zwölf Stunden hintereinander, während unser Pa ladin überlegte, was er ihr sagen sollte, wenn sie aufwachte. Als er sie am folgenden Tage wiedersah, zeigte eS sich, daß sie sich an gar nichts zu erinnern wußte, was in der Zeit seit ihrem ersten Anfall in Southampton mit ihr vorgegangen war, während ihr alle? klar war. was sich vor dieser Zeit ereignet hatte. (Fortsetzung folgt.) v., Schlau noch schlauer, sleischermeister (zu einem in seinem zause wohnenden Nechtsanwalt: Herr RechtSanwalt! Ist der Besitzer eines Hundes verpflichtet, für den Schaden, den sein Hund verübt hat, aufzukommen?" Nechtsanwalt: .Ja.' Fleischer: Nun, dann möcht' ich Sie bitten, mir eine Mark zu zah len für eine Leberwurst, die mir gestern Ihr Hühnerhund auö dem Laden geholt hat." Triftiger Grund. Rich ter: .Sie haben hier diesen Herrn Redakteur mißhandelt: welche Ur sache hatten Sie dazu?" Angk'.laater: .AIS ich neulich oun dert Dollar gestohlen, hat er in seiner Zeitung geschrieben: hundert. undsunfzigl Ich hab' dadurch die größten Unannehmlichkeiten mit meiner Frau gehabt!" . Selb st ich ab una. Ein Herr fällt bei einer Spazierfahrt aus dem mtnt über Bord und wird von einem Matrosen mit eigener Leben! gefahr au dem Wasser gezogtH. Al der Gerettete wieder zum BewußZin gekommen ist, reicht er dem Matrosen einen Dollar. Was, nur eine Dollar!' ruft die ser enttäuscht. Ach, gib Dich doch zufrieden", meint sein Kollege, der Herr wird! am besten wissen, wa! er wert ist!"" litn nZ chrröcr. Man sucht stet nhaltspunk! da sür zu finden, au! besonderen Merk malen der Menschen auf deren Eha rakter schließen zu können. DaS un trügliche Mittel, den Charakter eines Menschen kennen zu lernen, sollen sei ne Zähne sein, wie der Mensch sie zeigt, ist maßgebend. Wer zum Bei' spiel beim Lachen all Zähne deS Oberkiefer sehen läßt, ist ein offener, angenehmer Mensch, dem man ver trauen kann. Wer beim Lachen die Lippen zusammenzieht, ist falsch, niederträchtig und boShaft. Bei zän kischen Menschen treten die Quer zähne über die unteren hervor, man kann annehmen, daß diese Menschen rachsüchtig und hinterlistig sind. Ist der Augenzahn tief eingebettet, etwa zurückliegend, dann Hot man eS mit einem eigensinnigen Menschen zu tun. Augenzähne, die hervorstehen, oben breit und unten ganz spitz sind, las sen auf geistig hohe Fähigkeiten, nach denklichen Geist und Sinn für daS Poetische im Leben schließen. Sind die beiden Zähne deS Oberkiefers län ger als olle anderen, dann hat man e gewöhnlich mit einem Menschen zu tun, der außerordentlich gutherzig ist. aufopferungsfähig im besonderen Falle, literarisch veranlagt und er zählerisch begabt ist. Solche Menschen leben gewöhnlich ein eigenes Innen leben und wissen sich vor anderen an der zu stellen, als sie in Wirklichkeit sind, weil sie niemand in ihr inneres Leben sehen lassen. Ragen die Zäh'ie des Oberkiefers ein wenig über den Unterkiefer hervor, dann darf mau diesem Menschen eine gesunde Ur teilslraft zutrauen. Regelmäßige, schü.ie weiße Zähne deuten auf einen moralischen Charakter und einen Menschen mit Takt und Feingefühl, der sich in jeder Situation würdig zu benehmen weiß. Unregelmäßigkeiten der oberen Zähne, Abnormitäten, die besonders auffällig sind und fast einen irankhafien Charakter zeigen, sollen auf verbrecherische Neigung schließen lassen. Ein russischer Kriminalist, der sich mit dem Studium der Zähne auf das Lebhafteste beschäftigt hatte, fand, daß bei ollen verbrecherischen Naturen, unmoralischen Männern und unmoralischen Frauen die Ober zahne besondere Abweichungen zeigten. Veibrecherische Frauen besonders er kannte er stets an der Unregelmäßig seit der oberen Zahnreihe. Menschen mit verfeinerter Gemütsart, künstle rischen Neigungen und hcker Kultur haben gewöhnlich blauweiße Zähne, während sehr materielle Menschen, deren Hauptinteresse Essen und Trin ken sind, gelbe Zähne mit dickem Zahnschmelz haben. Tas Lachen, Das Lachen, wenn es uns nicht zum Tadel gereichen soll, hat seine jclt sagt ein alter Weiser, und sicherlich kann man den Bildungsgrad und sittlichen Anstand eines Menschen auS dem Wie, Wann und Worüber feines Lachens erkennen. Wie unangcnehm berührt ein zu lautes Lachen, wie einfältig klingt daS sogenannte Kichern, welches manchem eigen ist. Und wie viel fchlimmer je doch ist das hämische Lächeln deS Schadenfrohen jenes widrige Blinzeln, oder daS höhnische deS Spottsüchtigen, welches oft wie ein Dorn ins Hcrz dringt. Selbst geistvollen Menschen fehlt bisweilen die nötige Gewandtheit im geselligen Verkehr; sie wissen dies vielleicht selbst und beobachtelr äugst lich ihre Umgebung. Wie peinlich ist für sie ein spöttische Lächeln, welches ihre Befangenheit noch vermehrt. Wie muß einem Stotternden oder einem mit inem anderen Gebrechen Behafteten zu Mute fein, welcher ent deckt, daß er dem Gegenübersitzende zur Belustigung dient. Häufig sprechen alte Leute ein Fremdwort falsch aus. Welch häß lichcn Eindruck macht ober der junge Mann oder das altkluge Backfischchen, welches mit überlegener Miene über den Mißgriff lacht, ohne zu bedenken, daß in früherer Zeit nicht jedem die Bildungsmittel der Gegenwart zu Gebote standen. Gerat jemand auö Mißgeschick m eine possierliche Lage, so sollte jeder so viel natürliches Anstandsgefllhl ha ben. kein unpassendes Lachen aufkom men zu lassen. Verrät eS nicht Man gcl an Herzensgüte, wenn wir einem in eine Pfütze gefallenen Menschen zwar hilfreiche Hand leisten, dabei aber über sein klägliches Aussehen lachen? Wer nicht mißverstanden und falsch beurteilt werden will, tut wohl da ran. nicht zu viel und zu unpassender Zeit zu lachen. Nur wo wirklicher Frohsinn lacht, fühlt sich ein jeder wohltuend berührt. Treffend. Vater: Sieh' mal, mein Sohn, wie gefällt Dir dies Tuch zu meinem neuen Rock? Sohn (die linke Seite deS Tuche! betrachtend): Sehr schön, lieber Bs ter! Vater: Dummer Junge, Du siehst Dir ja die linke Seite an! Sohn: Nu ja. Bater ich kriegn Rock ja doch erst, wenn er g'wend't ist! Die Frksnde. Ckizze von Louis stitfuf. WaS machst Du denn da?" fragte Hakit Vögele, seinen Hut auf den Tisch werfend und sich breitbeinig vor seinen Mltlehrling auspflanzend .Ich schmücke mein Heim,' erwi bette Kurt Lambrecht schmunzelnd So Dein Heim! DaS ist a recht nett. Und ich habe wohl hier aar nichts mehr zu sagen! Nein, mein Junge, so einfach lass ich mich nicht beiseite schieben. Bedenke ge fälligst, daß Ich hier schon zwei Jahre hause, während Du erst vor vierzehn Tagen angekommen bist. Ich bin der Atltere, und Du hast Dich hübsch meinen Anordnungen zu fugen. Aber, erlaube mal ', unterbrach ihn Kurt. ,WaS soll ich erlauben, hä?" fuhr ihn der Weitere an. .Wenn Du meinst. Du könntest mir mit Deinem schnoddrigen Berliner Ton imponie ren. so bist Tu schief gewickelt. Hier herrfcht Ordnung! Solange die Lehr linge deS Hauses A. S. Holzarm in diesem Zimmer beim Chef gewohnt haben, ist eS immer so gewesen, daß der junger sich dem alteren fugen mußte. Wenn eS Dir nicht paßt ' In diesem Augenblick erschien daS Dienstmädchen, em rundliches, rotbak kigei Schwabenkind, und bat die Hexre", zum Nachtessen zu kommen. Bei der zweiten Tasse Tee erzählte der Chef seinen Lehrlingen, daß er am Mittwoch mit seiner Familie nach dem Schwarzwald fahren würde, um dort seinen Urlaub zu verleben, und lud sie ein, am nächsten Sonntag dort seme Gaste zu sein. Kurt , und HanS ahmen höflich dankend an. Eine halbe Stunde später faßen sie im .Lindenhof" und besprachen den Fall" bei einein Glase Münchner, Kurt freute ich mächtig, denn er kannte den Schwarzwald noch nicht, Die guten Ermahnungen, die ihm der Aeltere gab, waren ihm ziemlich .schnuppe". Im Geiste sah er schon die dunklen Waldwege, die saftig arünen Wiesenabhänge und dre sil berklaren Bäche, die sich durch Stein und Geröll und blumenubersate Ab hange ihren Weg suchten. Und da neben tauchte noch ein anderes Bild auf: Ein emeS Kopfchen mit tuf dunklen Augen sah er, umrahmt von lustig sich kräuselndem goldblonden Haar. Und ein zarteS Händchen spurte er. das sich leise aus seinen Arm legte Herrgott! er konnte den Augenblick nicht vergessen, als er neulich so allem und etwas hermweh iTcmt in dem öden Lehrlingszimmer gesessen hatte! wie sie. die niedliche Tochter semes Chef, dann unter tx ?endeinem Vorwande hereingekommen war und durch ihr lustigeS Geplauder all seinen Trübsinn verscheucht hatte. Ein Teufelsmädel nein, ein Engel :oar das! Sie hatte gefragt, und er hatte erzählt, von seinem Elternhause. von Berlin, von allem, waö er gese hen hatte und was er sehen mochte, von seinen Plänen und Aussichten, und von allem, was ihn innerlich be wegte. Und sie hatte seine Hand ge streichelt, hatte sein wirres Haar aus der Stirn gestrichen und hatte ihm gesagt: Ein lieber Kerl bist Du wenn Du auch ein Norddeutscher bist - Du 'fällst mir!' Die Nacht darauf hatte er kaum schlafen können. und von da ab suchte er täglich, ein paar Minuten allein mit ihr zu sein, und einmal ja, da war er ihr auf dem dunkeln Korridor nachgegangen, und da hatte er eine Strähne ihres offenen Haares erwischt und hatte einen Kuß darauf gedrückt Mensch. Du schläfst wohl?" hörte er plötzlich die Stimme feines Mit lehrlings dicht am Ohr. .Hast Du denn Überhaupt gehört, waS ich ge sagt habt? Ja?- Na. dann richte Dich danach. DaS Mädel, die Elst. ist ja dumm genug, um sich durch daS Neue, Deine norddeutsche Art, betören zu lassen. Aber mach' Dir-nur gar keine Hoffnungen. Erstens wäre eS ganz sinn und zwecklos, mit der Tochter unseres Chefs irgendwie an zubandein, und selbst dann hätte ich ältere Rechte. Ja. Du brauchst mich gar nicht so anzusehen! Wir find seit zwei Jahren gute Freunde, ste und ich. Freunde verstehst Du? Bei Deinen hypermodernen Anschau ungen erscheint Dir so etwas vielleicht absurd, zumal da das Mädel für ihr Alter merkwürdig entwickelt und früh reif ist, aber ich weiß schon, wie weit ich zu gehen hak, und ich kann Dir nur sagen: HLie Dich, in ihr irgendetwaS zu wecken, waS unbewußt nockz in ihr schlummert! Bei mir ist sie in guter Hut, bei Dir möchte ich für nichts bürgen! Bleib' ruhig sitzen; ich behaupt ja nichts, aber ich habe Blicke gesehen, die zwischen Euch gewechselt wurden, und die mich sehr nachdenklich gestimmt haben. Ver giß nicht, daß sie in Kind und die Tochter unsere ChefS ist! Cilly. zahlen 1' .... ES war ein herrlicher Sonnensonn tagmorgen, als die beiden jungen Leute in dem kleinen Schwarzwaldnest den Zug verließen. Sie hatten noch gut dreiviertel Stunden zu laufen, um daS Hochwaldsdorf zu erreichen, in dem die Familie ihre Chefs ihren ommerurlaus verlebte. Der laute Zuruf feines Le.lciter!. der schon viele Meter voraus war. riß ihn nu seiner andachtsvollen Be trachtung. Die Kinder bei ChefS empfingen sie mit lautem Jubel, die Eltern mit freundlichem Lächeln, als sie daS Schulmeisterhaus, wo HolzarmS feit Jahren logierten, betraten. ES gab ein kleines Frühstück, und darauf .iiurden den jungen Leuten von teil Kindern alle Sehenswürdigkeiten de Ortes gezeigt, die Kirche, der Fried Hof. verschiedene Schweine und Kuh stalle und der Aussichtsturm. Um Uhr war die ganze Gesellschaft im Roten Hirsch" zur Mittagstafel versammelt, und danach rüstete man sich zu einem schönen Spaziergange iiach einein der benachbarten Kurorte. Auf dem Wege zeigte Kurt seine gute Erziehung, indem er sich gleich erbot, der Frau seines Chefs daS Jackett und einige Besperpäckchen ab zunehmen.' und sich der Aufsicht und Unterhaltung der ausgelassene klei nen Zwillingsmädel zu widmen. Voll innerer Unruhe beobachtete er, wie Hans mit Elfe vorausging. Zur Knffeezeit war man in dem kleinen, aber gut besuchten Jadeort angelangt. Kurt, der ein paar Schritte vor ausging und gedankenverloren vor sich hinstierte, prallte an einer Wegkreu zung mit einem Studenten zusammen, der ihn sofort in schneidigem Ton an brüllte: Junger Mann, könne Sie nicht Obacht geben, oder ' Ein jubelnder Aufschrei unterbrach ihn. Elfe war herbeigestürzt und rief: Richard, Vctterle, wo kommst Tu denn her?!' Ter junge Mann sah das Mädel eine Sekunde scharf an, dann zog er mit elegantem Schwung feine rote Mütze, klappte die Hacken zusammen und nahm die kleine, weiße Hand, um sie mit übertriebener Galanterie an die Lippen zu führen. Jetzt dos ischt aber nett, das Fräulein Bäsle hier so unvermutet zu treffe und da komme wohl gar au no die alten Herrschaften und 'S t'eme Kroppzeug nei, diese Ueber raschung'.' Eine allgemeine Begrüßung folgte. und die Lehrlinge wurden dem Stu denten vorgestellt. Er nahm mit einer sehr kühlen Verbeugung davon Notiz. Während der Kaffeetafel führte Vet'.er Richard das Wort. Er berichtete von lustigen Kneipabenden, von blutigen Mensuren und von ftuchtfröhlichen Ausfahrten in die be' nachbarten Bierdörfer. Elfe, die ne ben ihm saß. hörte ihm staunend zu;j ihre Wangen waren gerötet und ihre! Augen glänzten. Ein übers andere! Mal sagte sie: .Du bischt emol Kerle, e flotter, dös laß' i mir g' falle!" Auf dem Heimweg der Student iwtte sich überreden lassen, mrtzutom men und bei Holzarms Abendbrot zu essen wich sie nicht von seiner Seite. Sie hatte weder Augen noch Sinn für Hans und Kurt, die ehrbar neben dem Ehepaar Holzarm hcrgm ren und sich bemühten, die dielen Fra, gen der um sie herumspringenden Kleinen zu beantworten. Dr Stunden spater saßen diz bei den Lehrlinge in dem Zuge, der sie in blitzschneller Fahrt nach der Residenz zurückbrachte. Sie sprachen kein Wort, ondern sahen angelegentlich zum Fenster hinaus, obgleich in der Dun kclheit nichts zu erkennen war, als vorüberhuschende Lichter und in der Ferne dunkle Schatten von Wäldern und Bergen. Plötzlich lachte Kurt laut auf. HanS sah ihu verdutzt an: .Was :si Dir?" .Wrr sind doch ein paar Riesenka meld" erwiderte Kurt, von neuem auflachend. Lassen wir uns diesen herrlichen Tag, der uns so viel Schö nes gebracht hat. verderben durch dieses Mädel, diesen Kindskopf!" Wieso?" fragte Hans unsicher. Na, Hand aufs Herz, alter Jun ge! Warst Du nicht auch vergnügt, lange Du neben ihr hergingst? Und als dann dieser Affe na, Du weißt ja, Dir hats wenigstens nur den halben Tag verdorben, mir eigent lich den ganzen. Aber, fag' ein mal selbst: ist sie' wert?" Einen Augenblick sah HanS stumm vor Nch hin, dann nreate er dem Mitlehrling seine Hand entgegen, die dieser freudig ergriff. Du hast recht. Kurt! Diese Ma del, das sich durch die bunte Mütze und die geckenhaften Manieren deS jungen ManneS betören läßt, ist nicht wert, daß wir die Köpfe hängen las cn und daß wir aneinander vor kigehen. Ich sehe eS ,ekt em: sie ie allein stand zwischen unö. Aber das soll anders werden. DaS ge incinsame Erlebnis heute soll der Grundstock für unsere Freundschaft werden. Ich weiß jetzt, daß Du ein guter Kerl bist, sonst hättest Du nicht o offen davon angefangen. Du hast da Eis gebrochen. Bon jetzk ab soll reineS Vertrauen zwischen . unS sein. Bist Du einverstanden?" Ja, Hans!" antwortete der siin gere erfreut. .Nur noch eine Bitte. Erlaube mir. Dich, bevor wir nach ,nuse gehen, zu einem kleinen Schov pen im Lindenhof' einzuladen. Ein stilleS GlaS wollen wir dem .derlo reuen Glucke" weilien. und die folgenden inifi-r nn ftrimh 4.Tr 'ttiit toj Unsere SchiiillrilijZkr.VjZkllc VUUtnt 9acroi. . 814. Sind die NcflUgsachen auch nicht s raschem Modewkchscl untkiiverskn, wie die übrige Tomenkkidiing, f folgt sie doch in großen Zuge der krrfchendca Rick tun?. Auch vcn der Baderobe ixrlangi die Tom, rjsj sif nicht durch Helfe rd Schnitt ntleidsam wirkt. Tie erste Ve dii'gurig ist, daß fc komfortabel ist unt f&h rri x'-X R iffii AV. I i , r vv , I j ! ll rit,f u rtr il PV't. ;' f V pW'j! te! L ' j . ' ' rA( 1 " 1 A V'iüv iüt ' tJYÄ I Livu :; b. ;.t.v Z f4 r ::M m r ' r v 9 1 "y'VJstV T i UV 4v i r Ji! v it'A . . ., . - i s."1 'IJ'i VV,i pV.J fc-.Ä;J ' -,i, !".T M baju ist bufcS Musicr hi ganz angethon. Zur Verwknduug dienen die weichen Flanschftofsk; auch ZZatine ist ein dorjiig liches vkwcbe sür diese Roben. Man ar nirt sie mit einem Umlegekragen aus Sa sin und ervoltstandigt sie mit einer Eor, bei, die em paar Quasten zieren. Ee braucht wttdcu zu diesem Schnittmuit t!Z Yard Material bei 42 Zoll reite, ilcrcä'itifl ist ei in 4 örö&cn: 3244. . BcsttvungS'Aisulsen: r7 Die? ulke, erden cm fetjen eine drefte gegen GmienSung de Prnfe? geichiek. Man gebe nmmer und Gröne und die volle Loreffe veut lich m nnb Wiirfe hm ffoitpon nebst i" Gent an jcdcs bestellt Muster an das Pattern Dept.,OrnahaTribüne nti HowlliB et. i ZK c -s t s. "3 . W 2 O i o kS 4 40 3 s ;j O a w . -aa a s t US- a 5 U 2. 6 5 : es : o CO & e- fi a o Wichtig für Seefahrer. ES ist von feiten deutscher Fach gelehrten der Plan einer internatw nalen Erforschung des Atlantifchen Ozeans , gelegentlich der Panamaka nal-Feier erörtert worden. Seit 1903 sind die , Bestrebungen im Gange, einer internationalen Erforschung zu nächst des Nordatlantischen Ozeans die Wege zu offnen. Diese Angele genheit nahm im vergangenen Herbst ein? neue Wendung und einen we sentlichen Schritt nach dorwärtS da durch, daß der Zentralausschuß der internationalen Meeresforschung das Problem als Verhandlungsgegenstand für die Tagung im September 1913 zu Kopenhagen aufnahm. Diese Kor poration, in der amtliche Berinttt der ' Staaten NordeuropaS und der Bereinigten Staaten vereint sind, ist den Regierungen gegenüber eine be rufene Instanz, selbst weitausschauen de Pläne zu empfehlen und zu för dern. Es kam die glückliche Idee dazu, die gewünschten gleichzeitigen Forschungen auf dem Atlantischen Ozean, wenn möglich, durch die von den verschiedenen Swaten bei der Er öffnung deS Panamakanals zu ent sendenden Kriegsschiffe ausführen zu lassen. Damit war em fester Ter min insoweit gegeben, daß eine Gleich zeitigkeit der Beobachtungen gesichert sein wird; auch können die Regierun gen längere Zeit vorher sich dvx einrichten. DaZ, Ergebnis der Kopenhagen Beratungen geht un dahin, u ft sehr wünschenswert, daß diejenigen Nationen, die Marineschiffe zur Er ofsnung des Panamakanali über den Nordatlantischen Ozean entsenden. daber Gelegenheit geben, durch Ein schiffüng von drei Fachgelehrten und bei einer Reiseverlängerung um rund sieben Tage moderne hydrographische Querschnitte durch den ganzen Nord atlantischen Ozean zu gewinnen. Diese Resolution wird auf diplomati schem Wege den an der miernationa len Meeresforschung beteiligten Re gierungen zur Kenntnis gebracht und vollinhaltlich auch den Regierungen von Frankreich, Italien. Oesterreich, Portugal und Spanien, sowie dem Fürsten Albert von Monaco milge teilt icetbc! i ; : , j . M 1 l H SZT K:i4 y