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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 7, 1914)
I Citiflfm TriSSiif loanrrHflü, Itn 7. Mal lOJf, Dev Saladin. u u ;i i 3 ÜJon H,rae Anneelk? Vachetl. , , ' ' , (7. Fortfetjuna,.) ,5 kommt bald größtenteils daraus an. daß man leicht Klientel findet', sagte sie. .Nun müssen Sie ja eine Unmenge von Leuten kennen, und Sie haben entschieden einen ausgezeichneten Geschmack. i würden in Pari! eine Anzahl Mo deöe kaufen und sie dann hier nachmachen lassen. Natürlich müßten Sie eine erstklassig Modistin enga gieren." .Ich will darüber nachdenken." .. .Wal nieinen Sie, wenn ich mit Ihnen in Kompagnie ginge?" .Sabrina!" .Ich hab' den Müßiggang satt. Sie haben ein Kapital von fünf' hundert Pfund, ich für &en eine Ziente von hundertfünfzig Pfund; damit können wir unmöglich Hun gers sterben." .Ich weih nicht. Sabrina, warum Sie immer diese ominöse Wo:tge brauchen." ,Ter Begriff ist mir unauSlöfch lich ingeprägt." .Wenn Sie mit mir in Kompa nie gehen wollen, dann fürchte ich gar nichts." .Wir werden uns die Sache über legen." .Bücher wären doch interessanter, Sabrina nicht?" .Ich fürchte, dabei kann man nicht diel verdienen, aber ich werde mich erkundigen." , Am folgenden Tage suchte sie ei neu befreundeten Verleger aus, der gleichzeitig auch Schriftsteller und Buchhändler war; seine Auskunft lautete nicht sehr ermutigend. .Ich weifz nur nicht, wer der gib' fern Tor ist", sagte er ihr. .der, der Bücher schreibt, oder der, der sie verkauft." Und Sabrina meinte: .Man kann leicht ohne Bücher auskommen, aber einen Hut muh man haben." Noch am selben Abend studierten sie eifrig die Karte von London und berieten über die Mietpreise der verschiedenen Bezirke. Dann gin gen sie eine ganze Woche lang in Mayfair spazieren und besichtigten die Schaufenster sämtlicher Modefa lonk. Sie müssen ungeheuer viel der dienen", sagte Esther. , .Hm", meinte Sabrina. ' ti l i . c ftf ; . r vie iiuoiericn o Annoncen in den TageSblättern. dann verfaßten sie selbst eine mit vereinten Kräften und rückten sie ein: - ;3U mieten gesucht: zwei Zini , mer, für einen Hutmodesalon ge eignet. Nur in feinem Viertel. Mäkiaer Zink Bedinauna." Sie wurden mit Anträgen ilber schwemmt. Die Wahl fiel aus Cha pel Street im Südwesten der CZlnM (SnfirJno fifftnnH hnrniif 'daß sie miteinander einen Vertrag machten, und Miranda gab ihr recht. Bevor sie den Kontrakt unterzeich neten, sagte Miranda zu Esther: .Sabrina Lovell hat mir den Ber trag gezeigt." .So? Dann werden Sie wohl auch finden, Miß Jagg, daß er viel .'i-n: in t:: ' j. .n r.. FllNiiigcr ii jui miaf aia im ic, Jawohl nxnn Sie ihr ver trauen .Vertrauen Sabrina der trauen?" x Liebe Esther, Sie müssen sich das abgewöhnen, die Augenbrauen so hoch zu ziehen, sonst werden Sie bald Falten in Ihre hübsche Stirn n.rt in .. 1ivhhm(H w hv t i?vw m im anständige Person deshalb hab' ich mich auch so bemüht, Sie zu. sammenzubringen aber Sie sei zen Ihr Kapital aufs Spiels Sa brina hat kein Kapital." .Dafür teilte sie doch ihre Rente Mit mir." -Dn8 ist ricktia. Wenn Sie aber npf r ttt tt i p ti vnnrii n innp i iit wmw da Kapital verlieren, wird sie sich vielleicht weigern, ihr Einkommen ouck wkitnbin mit filmen zu teilen." , .Wenn Sie das sagen. Miß Jagg. dann kennen Sie Sabrina nicht," .DaS geh' ich herzlich gern zu: keine Frau kennt eine andere genau." . Sie, würde ihren letzten Bissen mit mir teilen." . ' .Haben Sie den Kontrakt Ihrem , Advokaten zeigt?" Gewiß, denn ich werde erst nach . 3 Monat einundzwanzig Jahre 11 injd kann erst dann über mein Geld verfügen." ' .Ich sag' Ihnen noch einmal. Esther, Sie sind zum Heiraten ge schassen, ich welh nicht, wo Er bleibt." 'Esther küßte sie und flüsterte: Ei gab einmal einen .Er", aber ich kann nicht davon reden und Sie dürfen mich auch nicht ach ihm fragen. . Richtig, als ich bet meinem Advokaten Dr. Bostock war. sagte er mir, daß ich an meinem ein ndzwanzigsten Geburtstage eine Mmmung zu erwarten yabe. .Ah! Ein Geheimnis?" '.Jawohl. Nach seinem Gesicht zu schließen, ?jt es etwas Unrnige nehmeS. . Aber ich bin schon abge mirntW. Also, um noch einmal aus .Sa ' F brina zurückzukommen, ich glaube ja auch, daß Sie ihr vertrauen lön nen. aber bedenken Sie nur. wenn, Ihr zum Beispiel etwas geschieht waS dann?" .Ach, sie ist doch so gesund!" .Ich bin auch gesund, darum werde ich aber doch eines schönen TageS int GraS beißen. Ich werde so stark, daß ich sicher einmal von einem Automobil überfahren werde." .EtwaS muß man riskieren. ,DaS ist freilich wahr. Nun, ich werde Ihnen einen Hut abkaufen und meine Schülerinnen und Be kannten müssen daZ gleiche tun." Die nächsten vierzehn Tage vergin gen mit der Einrichtung des SalonS,' die beiden Zimmer wurden neu ta peziert. Die Firma sollte lauten: Sabrina & Co. Zirkulare wurden gedruckt, eine Reife nach Paris unter nommen. .Bedauern Sie es auch wirklich nicht, der Bühne Balet gesagt zu ha den, Sabrina?" fragte Esther. .Ich denke vbtx die Buhne, wie Sie übe: Harry Rye. Wenn man mir vdt in nrnfinrtfslfS ffnslnnntnt nk . - o-- u - - - - o - -1 dem Präsentierteller anböte, ich würde es zurückweifen." Unsinn! Dann konnte ich mich ja um das Geschäft kümmern." Und wer wurde sich dann um Sie tümmern?" Um diese Zeit besuchten sie einmal zusammen die Neue Galerie, als plötzlich Esther erregt vor einem Por trait stehen blieb und auörief: ,DaL ist er!" Das Bild trug den Namen deS Künstlers, eines jungen MalerS, Itt bereits von sich reden machte. ES war daS Portrait eines Mannes, ein charakteristischer Kopf, der eine macht volle Persönlichkeit verriet. Die Staffage war nur mit ein paar Pin selftrichen wiedergegeben, alle Kraft und Kunst konzentrierten sich auf den Kopf und auf die Hände. Ei war ein Mann, der in einem Laboratori i'.rn stand, ein Reogenöglai in der Hand, dessen Inhalt, ine farblose Flüssigkeit, er mit durchdringendem r?, t. VlttUh44l4b. .Wer?" fragte Sabrina. .Der Arzt, den ich damals in Bic .-adilly Circu traf." Esther hatte Sabrina die Geschichte .-.fi .u.,. ' ' uiu(i Nun suchte sie im Katalaa nach der Nummer 271: .Portait des Opera keu -t. Harvey Napier' stand dar unter. Haben Sie den Namen ie ae hört?" fragt Ef ber. Nein . sagte Sabrina, die keinen Blick von dem Bilde verwandte, .aber wir werden sicher einmal von ihm zu hören bekommen. Er ist klein und garstig, aber waS für eine Stirne hat der Mensch! Und was für Augen!" .ur qeint für nichts andres An teresse.zu haben, als was in diesem Probierglas drin ist." .'Deshalb werden wir 1a eben von ihm hören", meinte Sabrina. .Die paar Tropfen darin haben ihn viel, leicht monatelange Arbeit gekostet. Er hält daS GlaS in der Hand, als wäre es der heilige Gral. Für ihn mag es I auch der heilige Gral sein, um dessen willen r vielleicht auf allerlei verzichtet hat, was andern Männern lieb und teuer ist. Sehen Sie den triumphierenden Blick in seinen Au gen? Aber eS spricht auch noch et was andres daraus es ist ein großer Augenblick, aber eS scheint ihm klar zu werden, daß r die Pfeife vielleicht doch zu teuer bezahlt hat. Der Maler ist jedenfalls ein Hezen meister: wie flach und schal d an dern Portraits dagegen aussehen! Wir wollen einmal den Turfteher fra gen, vielleicht kann er uns Näheres sagen." . Aber er wußte nur, daß dieses Portrait großes Aufsehen erregte. .Es ist ein Doktor und in dem Sla, ist Gift drin", sagte er. .Wieso wissen Sie das?" .Ich weiß ti", versetzte er: M habe zugehört, wie ein hoher Herr das gesagt hat." Wir müssen uns näher erkund! gen " wiederholte Sabrina. Ein Arzt gab ihr Auskunft. Na pier war ein bedeutender Spezialist für Frauenkrankyeiten, ein tüchtiger Operateur, der auch einen Leitfaden zur Giftlchre geschrieben hatte. Er war ein Junggeselle, hatte wenig Freunde, lebt sehr zurückgezogen und galt nicht gerade für einen gewinnen den Menschen. .Er sagt den Leuten In Gesicht, wie es um sie steht", schloß der Arzt, .und das mögen die wenigsten." Auf Esther machte das Bild ei nen tiefen Eindruck, und sie halte die 'nstinktive Ueberzeugung, daß sie mit Dr. Napier wieder einmalusammen treffen würde. Wenn ö nur recht bald wäre, sagte sie sich. Sabrina war der Ansicht, daß er bisher keine Zeit gehabt habe, sich zu verlieben, und daß daS weibliche Element für ihn gar nicht in Betracht läme. ' Im Oktober wurde Esther groß i'a! lg. Zur Feier deS TageS dinierte sie mit Sabrina in kii'.em billige Restaurant dann besuchte!, sie zufuia men in Theater; sie hatten natürlich Freikarten. .Morgen bekomme ich also meine f,-..fhlinS?rl Pfund". s,ge ('s, her auf dem .Heimweg. .und die gedeimnisvoue Miltei IkiiaT fragt Sabrina. Die auch . antwortete Esther. Am 'folaendea Tage begab sich Esther in die Kanzlei der Fir,a Barniocll u. Bostcck in Lincoln'S Jnn Fields. Man führte sie in ein Zn mer. daS aus allen Porn höchste 'eclitfchafsenheit atmete. Dr. Bostock lud sie hoflichst ein. Platz zu neh'ne", und fragte sie, ob er ihr ein Glas Limonade anblkten dürfte. Danke . lehnte Esther nervoS ab. Der alle .Herr öffnete eine Lade. und seine Hände zitterten, alö er aus dieser ein Notizbuch hervor holte. Hat Ihnen Ihr Later je von Ihrer Mutter besprochen?" fragte er Esther. .Niemals , lautete die Antwort. .Si loar eine entzückende Frau." Haben Sie sie gekannt. Herr Tot tor?" .Sehr gut." Er nahm die Brille ab und reinigte die Gläser? er warf dabei einen so traurigen Blick aif Esther, daß er ihr i tat. .Ich habe die Empfindung, Herr Doktor", sagt sie. daß es Ihnen schmerzlich ist, mir die beioußte Mit' !eilung zu machen", er nickte , aber ich besitze gar keine Erinnerung an meine Mutter, lind ich bin aus et was Unangenehme! gefaßt. Nach al lem, was ich erlebt habe, kann mir nichts mehr sehr nahe gehen." .Ihr Bater hat Ihre Mutter ent ,ührt." ' Entführt?" Sie suchte sich diese Entführung im Geiste vorzustellen, aber es gelanz ihr nicht; ihr Bater war ein Auto, mat. .Jawohl". .Es klingt so unglaublich", sagte Esther. .Sie war damals die Frau eines andern. Ah!" .Der sie mißhandelte. Sie war :in Engel., Der Mann, übrigens ein Klient von mir, war schon damals krank, später wucde er irrsinnig. Sie betreute ihn mit Gefahr ihres Lebens, bis ihre Freund, unter denen auch ich mich befand, dazwischentraten. Da wurde er in ein Irrenhaus gebracht . . er ist noch dort." Eine Pause trat ein; der Advokc.t blätterte mit seinen mageren, runzll gen Fingern in dem Buch, und das Papier knisterte. . . Sonst wurde kein Laut hörbar. ' " (Fortsetzung folgt.)' i mm v, Tr vitlstitiße axuso. Eine amüsante Szene von der Kronprinzessin Cecilie", dem deut schen Dampfer, der eine Anzahl der berühmtesten Sänger und Sängerin nen zur Saison der Metropolitan Oper nach New Dort brachte, erzählt der Mnestrel. Unter den Gästen deS Schiffes befanden sich auch Caruso, die Destinn und der bekannte Pianist Pepita Arriola. Die Künstler yitten den guten Einfall, ein Wohltätigteits konzert zugunsten des Waisenhauses für Kinder von Seeleuten zu veran stalten. Caruso war Feuer und Flamme, aber sein Impresario mach te ihm einen Strich durch die Rech nung, indem er ihm erklärte, sein Auftreten in einem solchen Konzert sei. gegen den Bertrag, 'der ihm nur in der Oper zu singen erlaube. Der große Tenor war wütend, aber das Konzert mußte ohne ihn veranstaltet werden. Auf einem , improvisierten Podium erschien die Destinn und ern tete begeisterten Beifall. Auch aiidere Sterne ließen sich hören, und schließ lich spielte Ariola eins der schönen! Nocturnos von Chopin, worauf der Applaus gar kein Ende nehmen wollte Inmitten des allgemeinen JubelZ aber sieht man plötzlich mit Erstau nen Caruso auf das Podium schrei ten. Mit einer wohlgesetzten kleinen italienischen Rede wendet er sich an das Publikum: Meine Herren und Damen, ich darf nicht singen, denn mein Impresario verbietet es mir; aber wenn er auch Rechte an mich als Sänger hat, so hat er mir doch als Karikaturisten nichts zu sagen. Als solcher kann ich vollkommen frei han dein, und so erkläre ich mich denn bereit, auf dos Programm desjenigen, der am meisten dafür zahlt, die Kari katur des jungen Pianisten zu zeich nen, den Sie, eben gehört haben. Wie viel für die Karikatur von Pepita Arriola?" 50 Franken!" ruft eine Stimnie. (XX)!" eine andere, ,750!" eine dritte, und fo steigern sich die Ge böte, bis die Karikatur schließlich für 1500 Franken von Caruso gezeich net wird. So hatte auch Caruso, ob gleich er nicht singen durfte, dank sei ner Vielseitigkeit ein .stattliches Scherflein beigetragen. - Ebelicher Zwist. Nein. m?in Schatz, wenn du auch die R e ch it studiert hast, so hast du darum in der-Ehc noch lange nicht recht. - yer Klick durch, Fkuflkr. Tki,k l'irn Llse Um?si?,ra,m. Fertig angezogen ging sie noch einmal in Kinderzimiiikk, wo sie den hellen Seidenrock hochnah,,,, um imgefährdet über die Wasserrinnen auf dem Llnoleumleppich und die dazivi ä)en ' malerisch umhergestreuten Süeselchen und Spielsachen zu den klniikii Betten zu kommen. Und sie schalt fortwährend dabei. .Wie das wieder aussieht . . . muß den immer alles schwimmen beim Waschen? Und könnt thr eure Sachen nicht vorher ausräumen, eh ihr ins Bett geht? Psui. gar nicht gute Nacht sagen dürfte man euch zur Strafe, ihr großen Kinder! Die Tecksiähcige nahm erschrocken den Daumen auS dem Mund, der in ganz heimlichen Abendstunden kurz vor dem Einschlafen so wunderschön schmeckte, und ihr um ein Jahr äl terer Bruder schob sehr gewandt mit dem rechten Fuß da Kopskissen wieder auf den gewohnten Platz. daS er mit dem linken so elegant durch die Luft geschleudert Halle. Uno beide Kinder sagten strahlend und unbekümmret um Muttis ärgerlt cheS Gesicht: .Au . . . bist du aber fein. Muttichln!" Frau AnniZ Schelten brach mitten durch. Mit einer beinahe koketten Handlewegung strich sie sich eint der modernen Srnlöckchrn noch kleidsa mer über die Augen und vergaß daS EhaoS unter ihren Fußen. Ja . . . gefällt euch eure Mutti? Oder sieht das Rotseidene hübscher aus. Puppe?" Puppe schüttelte den Kops und nickte gleich hinterher. Och, alles is surchtbar schön, Mutti, waS du anhast, nlch. Hans'?" Hans, stc.d jetzt wieder aufrecht in feinem Bett und versuchte durch btängstigei'.d halsbrecherische Turn Übungen näher an Mama zu kam rren. .Hat Papa schon Grüne ge, sehend Denn kützt er dich tot, Mut ti. Au, aber es blitzt vorne, gucke mal.'. Frau Anni guckte und lachte, oh r.e den sehnsüchtig geöffneten Kinder cxmr rläherzutommcn. .DaS ist ein geschlitzier Rock, Hansi. DaZ muß so sein, sieht doch sesch aus. Ja, aber anfas,en dürst ihr mich jetzt nicht mehr, das wißt i!-r dcch! Und Papa . . ich dachte, er wäre hier.". . . .War er auch." sagte Puppe. .Und wir haben auf ihm geritten, auf sei nem ganzen guten Rock, siehst.". . . Aber dir junge Frau hörte den Borwurf gar nicht, sie winkle noch einmal und stieg wieder vorsichtig l',iM. V. mA'vf,4ift 1 td juiuu uuci im nmiuiui vm ttinderzimmerS. "' - Franz!" .rief sie ungeduldig. ' Im Korridor stand oaS Mädchen wartend und hielt Abendmantel und Theaterhoube beicit, Ich glaube, der Herr Doktor ist noch einmal in sein Zimmer gcgan gen, gnärige Frau." Richtig ... da war, er auch. Im Stehen schrieb er irgend etwas rn sein Manuikript, das auf der Schreib tischplatte lag. J:tzt. bet dem hosti gen Oessnen der Tür drehte er sich um, blickte mit ganz fremden Augen aus die lichte Flauengestalt und sag te: Ich komme ja schon, Anni."... Sie blieb noch ein Weilchen in der Tür stehen, durch die grell das Licht vom Korrikor siel. .Ich denke. Anna holt inzwischen ein Auto, bis du fertig bist." sagte sie gereizt. Er antwortete gar nicht. Er schrieb wahrhasiig noch ein paar Sätze. Frau Anni ärgerte sich darüber. Du kannst doch nicht verlangen, daß ich mit meinen besten Kleidern zu Fuß geh, oder mich in die Elek irische hineindrücle!''. , Jetzt legte er die Feder hin. Nein . . . wir fahren mit der Stadtbahn, dann haben wir vom Cavignyplatz höchstens noch zehn Minuten bis zu Höpfners," sagte er ruhig. Und schon war er im Korridor, hatte dem Mädchen den Mantel aus der Hand genommen und legte ihn sehr sorgsam um die bloßen Frauen schultern. Ist ja sehr hiicfch geworden, das Neue," sagte er, indem er rasch über die müden Augen hinstrich, die eben noch so ganz andere Dinge gesehen, als seidene Frauenlleider. . . . Sie preßte bei diesem kurzen Lob die Lippen auseinander und blieb in Gegenwart des Mädchcnö stumm. Erst auf der Treppe, als er ihr hastig voranschritt, begann sie wieder. BiS zur Stadtbahn sind es noch niindestens acht Minuten, so weit kann ich gar nicht mit den hellen Schuhen gehen. Sei doch mal nett, Franz ... so ein Auto kostet doch nicht alle Welt, neulich mal bis Frieden hast du bloß fünf Mark bezahlt!". ' Mit der Stadtbahn kommen wir ebenso gut hin, und eS kostet bloß dreißig Pfennige. Damals regnete es sehr stark. Komm, sei vernünftig. Schatz und erschwere mir das Unter die-MenscheN'gehen nicht noch mehr. . . . Willst du luiiiu Arm ney. mm?" .Nein.'. . . Sie ging absichlltch weit von Ihm fi't unten auf der S!raße. Stakk geradeaus blickte sie in die flimmern den Lichter der Grobsi'.dt. aus die rorüterjagenden Autos, in denen ge schmückt, Frauen saßen, die eS besser Mitten als sie. Und von den Lich tern und den AutoS auf die hell grünen Schuhe, die sie sich selbst von heimlich ersparten Wirtschaft geldern gelaust, weil Franz geszt halte, es wäre nicht nötig, daß sie zu jedem Kleide ein paar passend Schuhe hätte. Was verstand in Mann davon. Od., andere Männer verstanden kl vielleicht, was eine jun C, schöne Frau zum Leben brauchte, aber Franz. der Pedant, der Ge lehrte, der Sparsame. . . . .Mein Mantel ist auch ganz ver altet mit den breiten Aufschlägen sagte sie plötzlich beinahe weinend, alt si schon auf dem überfüllten Bahnsteig der Staotbahn standen, und die Menschen so oft und neugie rig in ihr Gesicht und auf ihr hel ten Schuhe sahen. .FürS Auto gin ge er ja noch, ober wenn man immer taufen soll oder di schofliche Bahn benutzen, da geniert man sich ja, so ein Ding von Anno dazumal azu haben. Die neuen Abendmäntel ha den überhaupt keine Aermel mehr, die sind wie weiche, wallende Seiden! ü cher um den Körper gelegt. Frau Rechttzanwalt Hijpsner hat sogar zwei davon, inen hellen und eii.en dmif len.'. . . Jetzt saßen sie in dem Coups zweiter Klasse ganz allein. Und da kriegt Frau Rechisan walt alles, ohne erst groß darum zu bitten." setzte Frau Anni ihr Ge sprach immer trotziger und verärger ter fort, als ihr Mann gar nicht Miene' machte, auf dieses Thema ein jgehen. Vielleicht verdient der Mann auch da, Geld leichter als ich." sagte Franz jetzt, indem er sich wie fröstelnd den. zuerst geöffneten Mantel wieder zuknöpfte und mit halb geschlossenen Augen in das Gesicht seiner Frau blickte. .Quäle mich doch nicht so. Anni, Ich tue doch schon, was In meiner Kraft steht. Du haltest Heu. te allein in die Gesellschaft sahrn sollen, dann wäre mein Artikel für die Wissenschaftliche Rundschau Heu! te ' nacht fertig geivorden, und du hättest vielleicht auch Auto fahren können." .Das kannst du morgen früh noch tun. Wie sieht denn daS aus, wenn man so oft allein kcmmt. ... O ljiott," sagte iau Anni da in ihr Zuhören hinein. .Nun platzt mir der Handschuh da um Daumen aus . . . guct bloß, Frcnz". . . Er lächelte tröstlich. .DaS sieht man ja gar nicht, das kleine Löchlein'. . . Aber sie protestierte leidenschast lich. DaS sieht man nicht? Gerade an der Stelle, dicht, am rechten Zeige fing? O Gott . . . ich habe es ja geahnt! So in langer Handschuh muß mindesten? das oreifache tosten, wenn er halten und elegant aussehen soll! Fühle mal, ganz rauh ist das Leder schon beim ersten Tragen. Frau Rechtkanwalt hat Glacehandschuh, die fasst sich wie Seid an, und nicht bloß ein Paar, nein, mindestens sieben Paar weiße für Gesellschaft ten!". . . Ach ... laß mich doch zufrieden, sagte der Mann jetzi nervös, indem tt die ausgestreckte Fraucnhand gar nicht sah. .Wenn du mir nichts an deres zu erzählen weißt, dann sei schon liebe: still, wenn ich nicht ganz und gar kaputtgehen soll bei deiner ewigen Nörgelei.'. . . Und er lehnte sich tief in seine Ecke zurück und machte die Augen (itf. . . . So ein Barbar ... so ein Ekel," durchfuhr es die junge Frau, indem sie sich verzweifelt bemühte, das Loch lein in dem Handschuh so wi.it wie möglich in einer Falte zu verstecken. Gar nicht mehr an gucke ich ihn heu, te abend, kein Wort hört er mehr von mir . , . er soll seinen Willen ha ben." 'Ihr Kopf drehte sich dem Fenster zu, an dem allerlei Großstadtbilder in ihrer abendlichen Beleuchtung voruberflogen. Geschäfts stuben und Kontore, überall arbeitende Menschen beiderlei Geschlechts, dann wieder eine grell erleuchtete Dachspitze, eine HauLsas sade mit tanzenden, sich drehenden Reklameglühbirnen , . . bunte Bilder genug zum Schauen. . . . Frau Anni blickte mechanisch über diese an ihr vorüberfliegenden Bilder und sah nichts als ihre eigene Un Zufriedenheit. Bis da mit einem Male, der Zug fuhr merkwürdig langsam nach der letzten Station, kleine Gebäude auftauchten, größere, in ganzer Komplex von Häusern, hinter deren Fenstern man ganz deutlich schmale, eiserne Bettstellen sah, in denen Menschen lagen, deren Gesichter man zwar nicht erkennen konnte, aber die alle mit der gleichen, stumpfen Ruhe die Kopse hielten Geradeso, als gäbe s gar kein flammendes, leuchtendes Großstadt ben da draußen. llnsktt Slhiilll,nlister-Vflkklk. ' Jedes Mnster ls tUnU Unterkleid in PriusriMm. . 7265. Tprch,n ich prs(l)libni An.'ick' dsfüe. da, die Ä,sp:n".Zal:t riickkh. ren wird, s htidk -wir n intwischkn doch so an die Df rfercitcttcri IMenmake und die natllrlie Haltung gewöhnt, datz wir uns nur schwer iedee.an den Um schmung in der Linie gewöhnen mrUn. lvon der rnobtrntn Unterkleidung verlangt man lutjutaa. datz sie streng nach n Formen deß Aörpkki geardeilet ist und keine überflüssige Weite der .füllende' Garnitur ausweist. Ei Prinzißanzug, wie die Illustration hitr zeigt, entspricht orn best:n diesen Anforderungen. Aain sook. dünner Musselin, Walchskid od?r Laumwollckkpe sii'd die Stosse, di, ur Berfkrtigung dieses Schnittmuster, da in 7 lAroszcn. 2 44, orrätkig. ist, am geeignetsten sind. Turchzugspik m Halsaueschnitt und an den Aermeln bietet Gklkgknktit für Bänbchenaujput). Buch die ?!äbtk können durch Epitzen-Sinsätzk oirbunden werd,!,, Ttt Verschluß ist südwärts gearbeitet. iÄÄ, v B' i 1 f.? . m , I ff r"3 iiH'X jwn II M, iJJ ööK ör. BestellungZanweisung.' Tiif m?nf innren nn irgend ine Adresse aeftf i?lnsendlilia des ririsa ntsVflrft m-m si Nummer deutlich geschrieben an nd schicke den veueine wüster an ?as PAUERN DEPARTMENT OMAHA TRIBUNE 1311 $nr) ei. Ich wünsch MstM....' .... Zoll Brust, oder XaxZtMtML (Iahn .... bei Kindersache,) Name . . . . r; ......;...., ;r. .:.Tn.. No. etxu. .......t.fttat Sinter dem letzten Gebäude, dicht am 5iaun. bielt ein Leichenwagen... Frau Anni sah ganz deutlich. a! . . es war ein großer, schwarzer Waaen mit aoldaelben Knöpfen Über dem Dach und einem aus einem der fielen Gebäude kam. und hinter dir sein Sarge ging eine Frau, deren Schleier im Winde hochwebte, und die an jeder Hand rechts und links ein Kind hielt. ... Neben dem Leichenwagen stand ei ne Kutscke. da biaein stiegen die paar schwarzen Menschen, und . . . jetzt sah ?srau Annr Nichts meyr. Btt Zug fuhr schneller, andere Bilder tauchten am Bahndamm auf. Licht und Schatten und Licht. . , , Der starre, blonde Frauenkovf drehte sich langsam um. Fort von dem Fenster. ,n tader. unver tan ner Angst, jn dumpfem Grauen..',. In dem Wagenabtei; war es warm und still, beänastiaend still gegen da Raunen der Großstt draußen. Drüben in der Eck des Polsters aber saß Franz. hatte den Kops nach yin ten über geneigt und die Augen fest geschlossen. Sein Gesicht war blaß, beinahe grau, an der, Schläfen in paar Runen, um den Wund seltsg me Falten, und auf der Stirn, über dem sich merkwürdig weiße Fäden in das dunkle Haar hineinzogen, eine dicke, durchsichtig blaue Ader. . . , .Franz!" schrie Frau Anni in ja hem Enksetzen, indem sie aufsprang und den Arm des stille Mannes süttelk. Er erwachte sofort. Einen Au, genbllck sah er pcrmrrt in daS ijber ihn geneigte Gesicht, dann lächelte , als k'plle er m tzntschuldtgung fcit ten. .Habe ich geschlafen?" ... Na. aber so was. Schad. Da siebst vu. was du für einen alten Mann mit der Zeit bekommst.", . . Sie schüttelte den Kopf. Ganz dicht an ihn heran drängte sie. beide and um mn aupt elegt. va in Arbeit für sie und d Kinder vor der Zeit grau geworden war. .Ich ... du ... ach . ich glaube, ich bin schrecklich schlecht und Frühjiirki,ju, für Mit Plätzchen. R,. 81(51, Vet fest jetzigen äuittciung hob,n de Damen, teolj d,k orgischkiltenen Zahrtt (iit, di Iskulijahrlgardttob, nicht dat orderlichi Jntensse zugkwandt, Um slli yh f . J A YvJ Qyr' Mü H n MJ i ' 1 " rJ i 6r die ersten ZkNjcliage ordereitkl zu lern, ist .1 tiüthin i.i't mit h.r fwftffflinn l k vi. iiv.hU. , . der Kicbtkren Kostüme zu beginnen. Ein reijendki, ackMhmenkwklthes Modell siii junge Mädchen ist da, hier veranschau lichte. Die tiese Cattelpasse mit an? schnitten! Akkmeln Hot sich als populiir. -weil sehr kleidsam, .erkricscn. Enlspre chcnd dem Blusciijaitttt wird der drei theilige iflort vorn geschlossen, und ein l!eder oder Ttpssgürlet giebt den 2aillen abschlufj. crge in allen Farben, edens, Ratine und Popeline und andere moderne E,!ossarten sind ,ur Verfertigung dk flott,, Aiizugs geeignet. Tas Schnitt, mustcr. welches 4Z Äard Material bei 8 Zoll Breite erfordert, ist vorräthig in it Größen, von 14 lg. und Kröne die volle Adresse Coupon nebst 15 Cents für jedes egoistisch, Franz sagte sie haltlos. :ci i m.r..ii... pegriis Hiyuincu mui. .Deöbalb brauchst du doch nicht so in schreien, das bat man sicher im ganzen Wagen gehört. Waö war denn bloß' Aber sie wußte darauf leine Ant wort. Nur ibre bände hietten ihn. als müsse sie immer wieder fühlen, daß er da war. daß er tht nocy geyoru. Er ließ sich diös streicheln ichiieV kick sei bcalückt aefallkn. Und er fühlt sich durch de kurzen Schlaf . . pder war es ,rgenpe,n snr Krund ... so start froh, hab er sein Weib zu sich zog und küßte, ob wohl der Jug gergbe m .ou nasztie, hegerleuchtet Station einfuhr. Krau AnnZ aber küßte wieder. pH ne daran zu denken, daß ss etwas in großstädtischer Beleuchtung eigent '.,ch sehr patzend war. V t n n ft i i cfi. Sckaulvieler (zum Direktor): .Herx Direktor, ich . . , .. cn . . . V. n pjlje meine mout einem nnw zu geben, ich habe in dieser zu sagen: V. r x..iv t.ü...lll .Jcy vrn mix inner Vcyuiu miauen Und da fürchte ich Zurufe aus dem Publikum!" t hat er. Onkel: Jetzt dir zu Weihnachten das te Der kleine Kaufmann" ae schenkt und du hast noch teinen Mick PneZngewoxse.,. Zltefse: Ach. Ovkel. was ist denn heutzutage ein klejvsr KsZ man?! -Gut gegeben. Eraf izum Bedienten, rnit dem er sich richt per ständige kann)! .Pi ich MrWt oder Sie?" Bedienter: .Nun, Herr diel Sie werden sich doch keinen miUUn mitnttn halten!" Sehr einfach! Patient (Hypochonder): .Den Katarrh werd' ich nimmer loS, Gestern war das linke Nasenloch zu, heut ist's baS rechte. Wie mag das nur kommen?" Arzt: .Lieber Himmel, so 'pe Nase will doch auch 'mal 'stk kleine Abwechslung haben!" Rech habe ich tt Biikk i