TSqltche Cmofi Tribüne. Mittwoch, de 6. Mal Il'lt. 0-WAWiiSiCKiKlSPXmsi, Der Salaöltt. G G G Von stete w (S. Fortsetzung). Esther lachlk. rutschte von ihrem Serg von Sisakissen hernb. ging auf Sabrina zu und süßte sie herzlich, in dem sie sagte: .Ob Sie mich nun mögen oder nicht, ich hab' Sie gern. Gflfirina!" . Die Schauspielerin erwiderte den Kusz nicht, fondern sagte: .Na. also, meinetwegen. Und nun paffen Sie auf. Esther, aber schreien rndji vnd tun Sie auch sonst nicht, Lächer. liehe: ich bin eine verheiratete Iran!" .Sabrina!' .Nur rubia Blut, bitte. Jawohl ich bin eine verheiratete Frau, aber rch lebe von meinem Manne getrennt, der ein höchst anständiger Mensch ist und ' ' . . , p t . crt k. . W mit äbrlich hunoerlsun zig wmo ousgesetzt hat." .Herrgott!" ..Bit!,, klettern S wieder ,u f.hren Kissen oufZ Sofa zurück, und setzen Sie sich, Esther. Ich habe ge. L . . f l Zt kiktraiek, weil ich oie wem fünfzehn Schilling wöchentlich nicht mehr ertragen konnte. Ich habe nm nen Wann nicht geliebt, und er wußte ei sehr gut. Glücklicherweise ist er ein leidenschaftlicher Golfspieler. .. Eine! Tages sagte ich ihm. daß wir die größte Dummheit unsere Leben! begangen hätten, als wir heirateten. Er war wütend und warf mir vor, ! das; ich ihn um den größten Triumph 5.!... ftfcmrtit KnHt- tnine .CfcUSIl HVV.MMj. 7... , ..I. L ...... tuxl. iage iparer ano namiiuj vjui urnier tau, unz er rurcHitic, w olge der häuslichen Aufregungen zu :lamieren. Es scheint aber, daß sie im Gkaenteil ifrn antrieben, seine ganzen Kräfte einzusetzen: er spielte ausgezeichnet uns war oarausyin o beglückt, daß er in unsere Trennung willigte. Er ist vollkommen zufrieden und ich auch. .Hat er Sie liebgehabt ..Er hat sich's wenigstens etme ttM." Nach einer Pause holte Esther Harryz Photographie dieselbe, die aus dem Klavier im Salon sei uer Mutter stand und ihr iedesmm mütterliche Superlative entlockte und seinen letzten Arus hervor. Sabrina betrachtete da Bild prüfend, dann sagte sie: .Er ist ein schöner Mann." j Ja." 'Das wird wohl großen Eindruck auf., Sie gemacht haben mir geht ei aenau so. Mein armer Tom ist kein schöner Mann. Sie sagen, , at . Bstbrn feinet Mutter versorg chen. ihn nicht zu heiraten solche Versprechungen sind aber durchaus ' . u itu.. 1tW -- (.1 mozr oinorno, unytt. uu n iu siebenhundert Pfund pro Jahr und..." .Und seine Schulden." .Ich wollte sagen: und die Hoff . nung auf einen neuerlichen B.uichug 4. saU... ttint FnftH Vl il .1111 WH CUvll jviiii v.t.v., vv. m ermeßlich reich fein soll. Freilich, sicher kann man darauf nicht rech nen." ,'Aem. ' .Dann können die Zwillinge ster ben. Und Sie müssen bedenken, wij recht er hat. wenn er sagt, daß Sie nach , längerem Umgang mit den vermaledeiten Komödianten den Schmelz verlieren werden." .Sie lachen unö beide auZ, Sa brina?" i.Gott behüte!" .Er gefällt Ihnen nicht?- ' ..Wieder fehlgeschossen! Ur ge. fällt mir. weil er so aufrichtig, und dann, weil er ein unbewußter Hu. Morist ist. Er wird Sie amüsieren, wenn Sie ihn heiraten. Ich mag Ihnen m einer so wichtigen Sache keinen Rat geben, aber Sie erwar ten ihn ja doch. Gescheit ist Mr. Äye entschieden nicht. Sie können also, wenn Sie eö taktvoll anfangen. :twaS aus ihm machen. Sie werden ihn ja doch über kurz oder lang hei raten.' .Ich werde ihn nicht heiraten', erwiderte Esther langsam. , .SK werden diefeZ Leben nicht ertragen, Esther. Mißverstehen Sie , mich nicht: Sie werden sich vielleicht daran gewöhnen, von Linsen zu le den. ober die Enttäuschung wird Sie zermalmen." . .Ich kann ihn aber nicht heira tm.m Sie wollen sagen, daß Sie ihn nicht lieben - IG hab' ihn sogar geliebt, und zuweilen... Was ich meine, ist, daß ich ihn jetzt mit ganz anderen Augen sehe, ich bin kritisch gewor den " Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie daS gekommen ist", sagte Sa brina. .Ich möchte wetten, daß Sie keine Heiratsanträge hatten, und wissen S. warum? Weil er Jh nen jahrelang den Hof gemacht hat und da alle wußten. Er hat Jh. nen gewissermaßen ein Schild mit der Inschrift angeheftet: .Privatbe. fitz". Er liebt Sie in seiner Art, aber ml wird geschehen, wenn er seinen großen Durst nach Ihnen ge. Mist hat? Ich will ganz aufrichtig sein, Esther, ich wollte, ich hätte u MÄMS, w G W nntlk stachelt maiiden gehabt, der so zu iir ge sprachen hätte, bevor ich Tom yelia, tete. Wenn Sie 'on einem Gatten Treue, Berständni und Selbstlostg keit erwarten, dann dürfen Sie die sen Mann freilich nicht heiraten! .Ich sage ja. daß ich ihn nicht heiraten werde. .DaS ist wahr, aber Sie gehö ren zu jenen entzückenden Geschöp sen, die sich nicht von der Wer nunft, sondern von ihren Impulsen leiten lassen. Betrachten wir jetzt die Geschichte von der anderen Seite. Mr. Nye bat ein sicheres Einkam men, daS sich noch steigern kann. Nun sind ja siebenhundert Pfund für Sie beide, da Sie so furchtbar verwöhnt sind, sehr wenig, und Sie werden sich einschränken müssen, aber verhungern kann man doch nicht dabei!" .Verhungern? WnS meinen Sie, Sabrina?" .Ich bin faft verhungert, Esther, Ich hätt oft einem Kinde oder einem Hunde eine Brotrinde stehlen mögen. Ich war sogar nahe dar an, daS einzige, waS mir übrig ge blieben war, für ein Linsengericht zu verkaufen. Und ich habe mich nur durchgehungert, weil ich von Natur sehr kräftig bin. Werden Sie sich auch durchhungern, Esther?" Esther? Tranen fielen auf die fei denen Kissen nieder. .Ich weiß es nicht", stammelte sie. Sabrina fuhr in sanfterem Tone fort: .Heiraten Sie ,hn mit of e nen Au:n, Esther, und Sie werden ein erträgliches Leben fuhren. ,.Jch werde ihn nicht heiraten." An dem darauffolgenden Tage schrieb sie an Harry: .Ich kann Dich nicht heiraten. Vielleicht ist der Schmerz schon weg. Das Leben ist schwer. Da die Gegenwart so trüb ist, denke ich immer mehr und mehr an die Zukunft, und ich fürchte mich davor: mit Dir sowohl als ohne Dich. Leb' wohl." Harry Rye empfing diesen Brief, als er auf der Terrasse eines prach tigen Hotels, daS hart an der See stand, seinen Kaffee schlürfte. Die Nacht zuvor hatte er im Bakkarat ein Heidengeld verloren und war in, folgedessen fest davon überzeugt ge wesen, daß er bei Esther Glück ha, ben würde. Nun war er Unglück, lich im Spiel und in der Liebe. Hat, te noch jemand solches Pech wie er? Aber er hatte wenigstens ehren haft gehandelt. " . Einige Zeit darauf gelang es ihm, zweiter Gesandtschaftssekretär im Haag zu werden, und faft gleichzei tig erhielt er einen liebenswürdigen Brief von seinem Onkel Camber, der ihm ouS eigener Initiative den Zu schuß erhöhte und ihm versprach, wenn er eine passende Frau heimzu führen gedenke, in ausreichender Weife für deren Zukunft zu sorgen. DaS Wort passend" wird durch ei nen Brief der Lady Matilda ver. stündlich. Diese schrieb an Harry: .Mein teurer Sohn! Denke Dir nur. Rittmeister Saladin, den ich in Cowes traf, scheint ein intimer Freund von Douglas Aorke gewesen zu sein. Vor fünfunzwanzig Jahren. Er erzählte mir nun unter dem Sie gel der Verschwiegenheit, daß Mrs. Aorke einen Skandal hinter sich hatte, doch schwieg alle böse Nach rede, als sie gleich nach Esthers Geburt starb. Aber Saladin ist fest davon überzeugt, daß Doug las Norke nicht gesetzlich mit ihr verheiratet war. Diese Nachricht war ein fürchterlicher Schlag für mich, denn Du weißt . ja, wie sehr ich Esther in mein Herz ge. schloffen habe. Haft Du . mein Bild in der letzten Nummer des .Salon" gesehen? Es ist aus dem Titelblatt. Aber denk' Dir nur, darunter sieht: .Eine Ge flügelzüchterin aus dem Hochadel.' Der Esel von einem Redakteur hat mich nämlich mit der schauderhaft häßlichen Matilda Wyandotte verwechselt, deren Bild sich in der Mitte des Blattes befindet. Dar unten steht mein Name! Ich ärgere mich entsetzlich darüber, besonders weil der Großherzog Iwan, der sich wirklich schämen sollte. . mich nun fortwährend neckt, indem er ein Lied von einem Hahn und einer Henne und vom Eierlegen singt! Und gestern, als wir auf der königlichen Jacht dinierten, fand ich richtig ein Ei unter mei, ner Serviette, und der Prinz von Wales, dem ich eine solche Un Zartheit nie zugetraut hätte, brach in ein schallendes Gelächter aus! Deine Dich liebende Mutter. P. S. Ich kann mir nicht! helfen, aber ich sehe darin einen Fingerzeit der Vorsehung. P. P. S. Onkel Camber war ungeheuer nett. Wenn ich be denke, daß er mich einmal hüt hei raten wollen! V. P. P. S. Die arme Estlxr ks' natürlich nichts -von dieser JttSSSS'iä ,u ... !' traurigen Geschichte und darf auch nichts davon sichren. Viele Küsse. Mama Miranda war stolz auf ihre Wahrheitsliebe. Und oft kam in Zeiten der Not ein und der andere Theaterdirektor zu ihr und enga gierte eine ihrer Schülerinnen auf die bloße Versicherung Mirandus hin, sie sei seine tümperin grö ßereS Lob bekam selten jemand von ihr zu hören. Die Stümperinnen hielten es übrigens nur dann län gere Zeit bei ihr auS, wenn sie mehr Geld besaßen all Stolz. Nach den ersten zwei Monaten pflegte sie ihnen nämlich mit einem freund lichen Lächeln, daS die bittere , Pille versüßen sollte zu sagen: .Mein liebes Kind, aus Ihnen wird im Leben keine Schauspielerin. Sie werden nie spielen können, und ich rate Ihnen, lassen Sie es sein! Wenn Sie aber durchaus noch weiter bei mir bleiben wollen, dann muß ich daS Honorar auf das Doppelte er höhen. Jetzt erschließen Sie sich.' Zuweilen freilich loderte die hei. lige Flamme so heiß im Herzen der Stümperin, daß sie auch unter dieser Bedingung weiter studierte. Ende September lud Miranda Esther einmal zum Lunch in; sie aß täglich ein Beefsteak oder ein Kotelett und etwas Käse, trank ein Glas Bier dazu und nahm dann eine Tasse Tee wem das Nicht schmeck te. der konnte es .stehen, lassen. .Ich möchte gern eine große Künstlerin, aus Ihnen machen, Estlxr". sagte sie nach Tisch, als sie sich eine Zigarette anzündete; .aber das liegt leider nicht in mei' ner Macht, denn Sie sind nicht be gabter und nicht dümmer als neun Zehntel meiner anderen Schülerin nen. Wenn Sie Glück haben, kön nen Sie notabene, wenn Sie so hübsch bleiben in der Pro vinz Rollen dritten Ranges spie len, mehr können Sie nicht erwar ten. Ich muß Ihnen also den wohlgemeinten Rat geben, etwaS anderes zu versuchen. Wenn Sie mir folgen wollen, fo versäumen Sie keine Zeit und kein Geld, eö wäre ganz erfolglos." .Danke", antwortete Esther. Ich danke Ihnen, daß Sie nicht heulen", erwiderte Miranda; .Trä nen machen mich wütend. Und glau ben Sie mir, Esther, Sie halben nichts zu bedauern: eS ist ein un glückseliger Beruf, der einem das Herz aus dem Leibe reißt. Ich frei lich liebe ihn, weil ich darin ge boren und auferzogen bin, darin mit allen Fasern meines Sels wurzle; ab sehen Sie sich'-Sabri na Lovell an: wenn sie nur ein. biß chen Glück hätte, müßte sie ein En gagement mit vierzig Pfund ' wö. chentlich bekommen; sie verdiente es redlich, ober sie hat nun einmal kein Glück." .Was soll ich sonst tun?" .Kehren Sie in Ihren alten Kreis zurück, Esther, tragen Sie Ihre hüb, schen Kleider und heiraten Sie ei nen netten Menschen." Geben Sie mir einen anderen Rat Miß Jagg." .Sie konnten sich auch einen Hut oder Kleidersalon eröffnen." .Einen Salon?" ' Zwei meiner ehemaligen Schille rinnen, alle beide Stiimverinnen. besitzen jetzt eine Buchhandlung, und es geht ihnen sehr gut. Sie haben ganz klein, fast ohne jedes Kapital angefangen. Eine andere, die in der Provinz schon erste Rollen spiel te, ist jetzt in Battersea, wo sie eine Konditorei besitzt. Freilich ist eS nicht leicht für ein Mädchen ohne Geld, dos Richtige zu finden." , .Der Gedanke, Sie zu verlassen, ist mir unerträglich. Miß Jagg." 1 Wer spricht von Verlassen? Sie werden mich besuchen, und wir wer den gute Freunde bleiben. Wenn Sie sich zu einem Hutsalon, entschlie ßen, werde ich Ihnen eimge Kun den empfehlen. . Sprechen Sie , doch mit Sabrina darüber.". Diese fand den Gedanken .. zu Esthers größter Ueberraschung sehr vernünftig. (Fortsetzung folgt.) m m Splitter. Man rann recht glücklich sein, ohn; sagen zu können, waS daS Glück ei gentlich ist. , , ' Eine Weltanschauung erwirbt man sich nicht aus Büchern; man muß sich eben die Welt anfchauen! . Verliebte , sind recht sonderbare Menschen: Wenn sie sich noch nicht haben, seufzen sie, und nachher tun sie's erst recht. Manchem bleibt von seinen Lebens erfahrungen nichts als der Humor. I'.ch darüber lustig zu machen. . Mancher rühmt sich, ein Weib be. siegt zu haben; daß er aber der, Ge 'chiagene ,st, wird er erst spati? wqhr. - ' ;.;- Enkaigkn dem physikalischen Gesetz icht im Leben das Leichte z Wriin de und das Gründliche kommt empor. ihfitt und Milddieb. , Novelle von Pal Ernst. ', Eine kleine Ortschaft !m Harz war zum großen Teil von Bergleuten bewohnt, welche entweder in den staatlichen Manganerzgruben beschaf tlgt waren oder als Eigenlöhner in Tagbauten. den sogenannten Pin gen, aus Eisenstein arbeiteten. Eine solche Pinge kann Ninn sich vorstel len alS eine Art Steinbruch von sehr großer Tiefe. . Die Ortschaft mit Ihrer Feldflur lag mitten im Wald. Damals, als die nachfolgende Geschichte spielte, am Anfang des neunzehnten Jahr hundert, verband noch keine Chaussee sie mit der übrigen Welt. Die nn gesessenen Leute waren seit alten Zei ten berüchtigte Wilddiebe; man kann sich vorstellen, daß in diesem ent lkgknen Gebiet Jahrhunderte lana niemand nußer ihnen Anspruch aus daß Wild gemacht hatte; und wenn heute ein Mann abend auf seine Wiese ging und einen kapitalen Hirsch sichernd austreten ,'und ausS Geäse ziehen sah, dann war eS wohl schwer für ihn, nicht am anderen Abend mit seiner alten Büchse, die er noch vom Urgroßvater geerbt, auf An stand zu gehen. In einer herbstlichen Mondnacht kniete ein Wilderer vor einem gecn beten Hirsch und schnitt ihm eben mit seinem Tafchenkneif das Kurz vildbret aus; sein zweilaufiqeS Ge, wehr lag vor ihm, der eine Lauf noch geladen. Der Hirsch war am Rande eines Abgrunds gestürzt, des tiefsten der TlZqbaue, in der Nahe der Ort schaft; ein morsches Gatter, mit hcrabhanaenden flechten bewachsen, lief um den äußersten Rand des Abgrunds, der senkrecht nach unten fiel. Plötzlich sprang dem Kniendender Förster entgegen mit der gespannten Büchse in der Hand; er fetzte den Fuß auf das Gewehr des Berg- manns und rief: Gib Dich!" Der Wilderer fchncllte auf, griff sein Messer fester; der Förster hob die Buchse an die Wange; der an dere ließ die Arme sinken und sagte mutlos, mit dem Fuß einen Lauf des Hirsches zur Seite stoßend: Jch kann nicht aus." Du tust mir leiv," erwiderte der Förster, aber ich kann nicht anders." Ja, ja, schon gut," antwortete der Bergmann. Es ist mir nur um ,die Frau und die Kinder. Es sind ja nicht nur die zwei Jahre, aber das Haus wird alle. Dann kann mein Junge aus die Mangan, grübe gehen und meine Frau kann im Wald Holz suchen gehen. Was soll ich machen?" entgegnete der Förster. Du'bist der Schlimm ste, das weißt Du selber. Ich muß meine Pflicht tun." Dein Glück, daß Du so ein schlauer Hund bist," schloß der Berg mann, sonst wäre ich auch noch zum Mörder an Dir geworden; davor hat mich Gott nun behütet." Der Förster befahl dem Mann, sich umzudrehen und ihm voraufzu schreiten. Ab als der Mann das getan und er sich, nun bückte, das Gewehr des Wilderers aufzuheben und ihm zu folgen, ging der noch geladene Lauf loö. Unwillkürlich prallte der Förster zurück, stieß hart att das Gatter, der morsche Pfosten brach über der Erde ab, er verlor das Gleichgewicht und stürzte vor wärts über das Gatter; er griff mit den Händen in die Luft, Überschlug sich, seine Hände faßten eine Wur. zel, die aus dem Gestein hervorrag te; mit 'einem fürchterlichen Ruck hängte sich sein Körper an die Arme; ein losgelöstes Gatterstück hing schwingend eine kurze Zeit über ihm, fiel dann über ihn fort in die Tiefe. Der Bergmann legte sich oben platt nieder und sah nach unten. In drei viertel Mannshöhe hing der Förster, das Gesicht nach vorn gerichtet; er hing an der äußersten Wurzel einer alten Fichte, die genau am Abgrund überhängend stand; kleine Stein chen bröckelten über ihm hin. Hab Erbarmen mit meinen Kin der, hilf mir, daß ich hoch komme," rief der Förster flehend. - Der Wilderer schnallte seinen Leib riemen ab, legte ihn um die frei, liegende Lende der Fichte und befe stigte ihn, indem er ihn ganz Lurch die Schnallenöse lausen ließ; es war eine schmale und zähe Wurzel quer über die Lende gewachsen und ver hinderte so das Abgleiten. Dann nahm er den Riemen von feinem Gewehr und schnallte ihn an den anderen Riemen an; jetzt fragte er den Förster: Kannst Du Dich an mir hochzie hen?" , Die Wucht des Sturzes hatü dem Förster die Armgelenke taub gemacht, er wußte noch nicht einmal, ob er sich nur würde halten können. Nun machte der Wilderer noch Zwei Kno ten in seine Riemen, um einen Griff zu haben, und ließ sich dann lang, snm über dem Förster hinab; der Förster ließ erst die eine Hand von seiner' Wurzel los und klammerte sich an den Fuß des' Wilderers, klam merke sich dann mit dem anderen Arm. und so trug nun der zusam mengesetzte . Riemen die beiden on einanderhängenden Männer Vorsichtig zog der Wilderer sich an dem Riemen in die Höhe, bis er den ersten Knoten fassen konnte, zn sich dann weiter hoch, bil er den zweiten Knoten faßte, immer den Förster an den Füßen, zog sich dann höher, bi er die Lende des Baumes mit dem einen Arm um klammerte, dann mit dem anderen Arm, und nun schob er sich weiter auf da! Ebene, sich an den Wurzeln einhakend, und wie er seine Beine hochzog. da kamen die Hände bei Försters zum Vorschein, dann der Kopf, und endlich hatte er auch den Förster auf dem Ebenen oben; da hielt der seine Arme noch eine Weile um die Beine des ManneS gcschlun gen. dann erst lieh er lo. .DaS war ein sauer Stück Ar bett." sagte der Wilderer und besah seine Hände; von drei Fingern an jeder Hand waren ihm die Nagel auSgerissen. .Meine Kinder," stammelte der Förster, meine Kinder". .Tu bist ja wie betrunken?" fragte ihn der Wilderer. Der För ster halte seine Schnapsbuddel her auS. trank dem Bergmann zu und reichte sie ihm; der trank gleichfalls und sagte: DaS tut gut." .Habe 1 ick) denn geschrien?" fragte der Förster; .ich habe, von gar nichts gewußt." Von Deinen Kindern hast Du gesprochen," antwortete der Wilde rer. und daß Du Dich nicht an mir hochziehen kannst; deshalb habe ich Dich mit hochziehen müssen, Es entstand eine Pause; der Zör ster sah auf den geenderen Hirsch und sagte: Er sieht gut auS am Leibe." Plötzlich erinnerte er sich, wischte über sein Gesicht und fuhr fort: .Ach fo." Der Wilderer schwieg eine gerau me Weile, dann sagte er: Nun läßt Du mich doch aus. Den Hirsch schickst Du an den Oder förster. das Gehörn ist Dein. Es ist ein ungerader Vierzehnender." Der Förster schüttelte den Kopf und erwiderte: .Ich habe geschworen." Wer alleS glaubt, was die Pa stören sagen!" antwortete ikin achsel zuckend der Wilderer. Es ist nicht deshalb, aber Ord nung muß sein." sagte der Förster. Du hast mir das Leben gerettet, ohne Dich war ich hin. Aber wenn der Mensch seine Pflicht nicht mehr tut. dann ist alles aus." Plötzlich stürzte sich der Wilderer auf den Förster, lniete ihm auf die Brust und umklammerte ihm mit den blutigen Händen die Kehle, in dem er schrie: .Dann mußt Du doch hinunter;" aber durch die heftige Be wegung kamen die Körper ins Glei ten, der Wilderer fiel zur Seite, schnell warf sich der Förster auf ihn, mit der einen Hand packte er seine Kehle, mit der anderen ergriff er einen fchweren Stein und schlm ihm auf den Kopf, daß ihm die Sinne fchwandcn; neben ihm hingen noch die zusammengeschnallten Riemen, er löste sie vom Baum, wälzte den Mann um und verschnürte ihm die beiden Hände auf dem Rücken. Dann nahm er den abgeschossenen Doppel läufer, denn seine eigene Büchse lag unten in der Pinge, lud, sah den Feuerstein nach: der Wilderer hatte sich wieder ausgerichtet. daS Blut lief ihm über die Augen; der För ster zog fein Taschentuch, wischte ihm die Augen, verband die Stirn wunde und setzte ihm die Mütze auf. Dann erhob sich der Wilderer, und indem der Förster ihm mit aufge fpanntcm Hahn folgte, gingen die beiden zur Ortschaft hinunter. Die Hunde bellten. Alle Häuser waren dunkel. Als sie am Hause des Wilderers vorbeikamen,, fragte der Förster: Willst Du Deine Frau und Kin der noch einmal sprechen?" Der Mann schüttelte finster den Kopf und erwiderte: Ich habe keine Lust auf das Ge plärr." So gingen sie im Sternenlicht wei ter. Kannst Du vor die Füße fehen?" fragte der Förster; der Bergmann antwortete nicht; gegen Morgen ka men sie in der Stadt an; der För ster schlug an das Gefängnistor; er sagte, noch: ,' Daß Du mich gerettet hast, will ich vor Jericht , erzählen, das an dere braucht keiner zu wissen, daS ist meine Sache. Verrate Dich nicht, denn wenn ich gefragt werde, fo muß ich's fagen." Es ist gut," antwortete der Berg mann. Das Tor wurde geöffnet, der Förster lieferte feinen Gefange nen ab und ging zurück. -..'. In der Gerichtsverhandlung wur de alles erzählt, außer dem letzten Angriff des Wilderers; eS ging nicht anders, als daß man ' den Mann verurteilte, aber die Richter empfalz len ihn dem Herzog zur Begnad; gung. Man wußte, daß der Herzog Wil derer nicht begnadigte. Der Förster zog feine Staatsuniform an und fuhr in die Hauptstadt; er erhielt eine Audienz beim Minister; der Minister sagte: Ich fühle mensch .lich," setzte sick qlcich mit ihm in Iden Wagen und fuhr zum Schloß; llujttt SchüilklNNsttr'Gjskrlk. Jtdks Muster 15 entt. wntnt rch,ßil,s, 11$. 7131. El hat den Anschein. do nach sep ten, schick, Llustn die Nackfttge immer pößer ikd. Scsonderl sind schöne Eiem, plak in Ibissen, drochirter Weide unb in Cftnfoff sucht. Doch auch wvllem und skiden Crepe, sowie Mannelctte k den lzilbsche. praktische leidungtftlicke dies! knrk. Ni. 7431 ifigt ein VZedell mit im modernen Wksteneinsatz, der sein Frt. setzung unter der Taillknlinie findet, ein kleintl aulwechs'ibarel Cbemisett und dk kleidsamkn CchoKinsat. der jedoch, nach EKschmock, auch sntbleiben kann. Iboi AermkNoch ist häufig geeignkt, durch strecken Unannkhmlichkeiten zu l' eeitt. Um dem voejttbkiig'N. ist ei rath sam, zunächst eine Mastinennaht dicht am Zian laufen zu lassen. Dadurch wird ern besten das Aukzieye und Autifranzen bei MV Ltofftt verhindert. Werd! lim Ei lttzkn der Akrmel die Vorschriften ttti Tchnittmusieri gcnau b:achikt, so ist ein ?utkr Sitz garantirt. Die Bluse ist in L skößen, ten 3442, vorräthig, und er iorderlich sind für eine mittlkre Figur 2 vards Material bei R Zoll Breite. AM. 5 if$ M' S.Wj -K i!MwM I . BkfleInSsAkisze: Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendung des Preises geschickt. Man gebe Nummer ' und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst 15 Cents für jede bestellte Muster an das Omaha Tribüne Pattern Dept 131t Howard St. ' , Der Cinalja Tribuc" Coupo. öch wünsche Muster No ... Zoll Brust, obst Sotflcnincilp, (Jahre ....... tei Mudersachen.) Käme Jlo Straße. die beiden mußten in einem großen Saal warten; der Herzog erschien, der Minister sagte ihm ein paar Worte und forderte dann den För ster auf, zu erzählen. , Schweigend, auf die Erde blickend, mit ungedul digem Gesichtsausdruck, hörte der Herzog zu. Wie der Förster feine Erzählung beendet hatte, fagte er langsam, ihn gleichgültig ansehend: Ich habe es mir zum Gesetz ge macht, keine Wilderer zu begnadi gen. Anders kann das Laster nicht ausgerottet werden." Dem Förster schwoll die Ader auf der Stirn: .DaS Laster?" rief er, Durchlaucht gehen selber auf die Jagd. Meinen Durchlaucht, die armen Leute sind aus anderem Teig gebacken?" Erstaunt trat der Herzog einen halben Schritt zurück und sah auf den Minister. Dieser warf verlegen ein: ' Der Mann hat doch dem Förster das Leben gerettet mit eigener Le bensgefahr. Der Förster hat eS für feine Pflicht gehalten, ihn trotzdem zu verhaften." Ich weiß, ich weiß," antwortete der Herzog. Was soll ich tun? Der Förster tut mir ja leid, lassen Exzellenz ihm eine Anweisung auf zwanzig Taler ausschreiben" Der Förster trat ungestüm vor und schrie: Bin ich ein Menschenverkäufer?" Plötzlich riß er feinen Uniformrock auf, zog ihn auS, warf ihn dem Her zog vor die Füße und fuhr fott: .Da lieat der grüne Rock." Der Minister zitterte, der Herzog lächelte, wie er den wütenden Mann in Hemdsärmeln und den bebenden Beamten sah; dann ging er auf den Förster zu, reichte ihm die Hand und sagte: Er ist ein Kerl, wie er sein muß. Zieh er seinen Rock wieder an, der Wilderer wird begnadigt. Seine zwanzig Taler soll er doch haben." Dann winkte er den beiden Fas sungslosen zu und ging aus vem Saal. Der Minister nahm den För ster wieder in seinen Wagen, ober die beiden sprachen unterwegs kern Wort. AIs der Bergmann nach Hause kam. sagte der Förster zu ihm: .Wir sind quitt, jetzt geht eine neue Rechnung an." Der Wilderer schüttelte ihm die Hand, dankte ihm und sprach: .Ich habe genug von dem Schreck. VlUnt Vi1kntl k Cattkl ist ein fe oemftfcnlrwf thestea Detail, tot h;utigen Mod unk ird shl für ekgante Blusn, wj, st, ÄlriWt irmanbt. tust Zust.f hn m!t oder ohne paff, arbeitet derbe. Die. s' lÄVww3f I tv Jur J wkMI rfmY VltmA Illustration hier zeigt eine Cattelblusß aus geblümtem Laumixoll'krepe, der z den hudschrsten und praktischitkn Mode stoffm khört. da er sich leicht waschn läßt und bügeln nicht erfordern Ist. Auch leichte bunte keiden. Crepe de Chine und PongSe geom dustige kleidsam Blusen. Die einfachste Weife, den Vaitck sauber anzunähen, ist, den Rand zunächst einzu biegen und scharf zu peesse und dann erft mit den andern Zbkileo zusammen zu näben. Bet d:ickn Ctoffea gedrauckt man französischen Saum. Stark Stoff werde mit einem Tchrägstreise der schmalem 25o'rtaVn mgefaßt. Eine lies ssalte an Zeder Teite giebt der Bluse taU lige Weite. Die langen Aerm?! erhalte all Äbschlutz breite Manschetten. Bor -Lthig ist dal Muster m 8 Größen, von '442, und erfordert 2 Aerd Stoff Sei Zoll Breite. Stadt noch einmal mag ich das nicht erle ben." .Wer'S glaubt, daß es anhält!" erwiderte der Förster, rückte seine Büchse zurecht, pfiff seinem Hund und ging weiter. Nach einem Jahr wurde der För ster erschossen aufgefunden. Männer hieben zwei junge Tan nen ab. flochten auS Zweigen eine Bahre und trugen ihn in den Ort; die Försterin stürzte aus dem Haus, raufte sich die Haare, die Kinder folgten ihr. schrien und weinten, die Frau warf sich auf den toten Mann; wie sie aufblickte, sah sie dem Wil derer gerade ins Gesicht: er war in der schwarzen Bergmannstracht mit dem Schachthut, er kam gerade von der Arbeit. Er ging auf die andere Seite der Straße und tat, als ob er den Auflauf nicht sehe. Die Frau zeigte mit dem Finger auf ihn und schrie: ! Der, der, für den jst er zum Herzog gegangen, hat feine Stelle in die Schanze geschlagen, an seine Kinder hat er nicht gedacht, er hat nur an den gedacht." , Der Mann ging stumm vorüber, die Leute sahen ihm still nach, die Witwe warf sich wieder jammernd über den Toten. Der Wilderer trat in fein Haus, ein Kind wich fcheu zur Seite; die Frau kam; er herrschte sie an und verlangte sein Waschwasser; dann wusch er in der Wohnstube den ro ten Arbeiisschmutz ab, zog sich um, ging in den Stall, wo die beiden Kühe standen; sie wendeten ihm die Köpfe zu, er streichelte sie; dann stieg er die Leiter zum Heuboden hoch, knüpfte einen Strick an einen Dachsparren und machte ftinem Le ben ein Ende. Aus dem Briefe eines Rekruten. Liebe Eltern! Ich danke Euch für das fchöne G'selchie. das Ihr mir geschickt habt. Der Herr , Unteroffizier hat gesagt, daß e3 sehr gut gewesen ist ..." Der größte Teil de ron Kongo kommenden Elfenbeins stammt nicht von getöteten Tieren, fonderi aus den sogenannten Kircklwfe.'. Die Elefanten haben nämlich die Ge wohnheit, daß alle Tiere, die zufa."' men in einer Herde leben, folalö ;i ihr Ende herannahen füh. n ;;" und denfelt'kn Platz si,! ;4 bort den Tod zu erwsrte?