1 tlifo Cmfm 165. - Monia, fon 4. Mol Oll. i ' n , V . i , i . 1 " v -rv jji ' ! I , N 3cf Oaladltt. , V iTTv" s Vi Ciin Hk ,!. !: (3. Fortsetzung.) ' 111. . ' ' Die gröbere Halste der englischen Frauennie!! war in Henry Fitzroy vnlikdk. 'eine Anzahl be onoers , begeisterter junger Tomen halte einen lernn, die ftiferoijcinet , gegrunzt, b'ssen Mitglieder ein hübsche Ab Zeichen trugen, eine kleine Medaille, auf der In blauweißem Email die ' Vnsangüiiuchstaben seines Warnen eirgravieri waren. Doch möge gleich hmzugesiigt werden, daß cse Ler ' elirerinner. ihn nur aus der Ferne anbeteten. In &; Pause zwischen dem drit Un und vierten Äkt eines Glückes, tvi nun schon seit einem Jahre über h'.t Bretter ging, begab sich Lsther ' r.i Theater; sie ging zuerst zur ftaf fe, dann zum Bühneneingang und wurde vcn dem Tlirfleher, der neu gierig ihre schwarzen Kleider und ihr blasses Gesicht betrachtete, in inen behaglich eingerichtelcn Galen gewie ' scn. Tat Zimmer war durch eine zusaminengehaltene Portiere von der Garderobe Fidroys getrennt, so d.ifc Esther im hellerleuchleten Wefcenzim wer die verschiedenen Kostüme on der Wand hängen und den Gcfiminlla sten auf dem Tisch stehen sah. VSLQSWWWS Esther nahm yn Salon Plag, und " ter Garderobier schloß nach einem prüfenden Blick aus sie die Portiere. Zwei Minuten später trat der , " Theaterdirektor ein, freundlich, hos lich, ciber etwas kühl. Er entschul digte, sich, daß er sie hatte warten lassen, doch stunde er ihr jetzt zehn - Minuten zur Verfügung. Tie Äe tonung des Zahlwortes rief Esther in3 Gedächtnis zurück, fcafj sie ihn um fünf Minuten Gehör gebeten hatte. Geben Sie einem Mann, der Sie um fünf Pfund bittet, auch immer zehn?" fragte sie, trug ihm aber, ohne aus eine Antwort zu warten, ihr An liegen vor. Fitzroy hörte sie an, in dem er sein viereckiges Kinn in die Hand stützte und ihrem Gesicht so , wohl als auch ihrer Stimme die größte Aufmerksamkeit zuwendete, sie fertig war, fragte er: .Sie , haben noch nie gespielt?" Nur in Dilettantenvorstettungen", antwortete sie. - Und Sie fragen mich um Nal?" Sie nickte und lächelte nervös. . Da begann er in seiner monotonen Stimmt zu sprechen, die auf der Bühne so wirksam war. Er sprach wie etwa ein Bischof in seinem Klub, Nicht didaktisch, aber mit einer Auto ntät, die den Eindruck machte, als '"sagte er lange nicht alles, was er wüßte. - .Sie sind jung, Miß Forke, Sie sind tapfer und klug, und Sie sa gen, daß Sie sich Ihr Brot verdienen müssen. Meine Antwort lautet: Ma . chen Sie den Versuch überall, nur nicht auf der Bühne!" Herr Direktor!" rief Esther aus. ' Wenn ich eine Tochter hätte, wür . U ich ihr genau dasselbe sagen, Miß Borke. Wissen Sie auch, daß mein Beruf der einzige ist, von dem die größten Künstler und Künstlerinnen ihre eigenen Töchter fernhalten? Ist diese Tatsache nicht bezeichnend? . Aber darum gehen ihre Töchter doch zur Buhne, Herr Direktor! DaS ist freilich wahr. Nun denn, wenn Sie es wünschen, gebe ich Jh nen'ekne Empfehlung an Johnson, der Sie vielleicht unter seine Schu lerinnen aufnehmen wird. Wenn Sie ein, zwei Jahre bei ihm studiert haben, dann kommen Sie wieder zu mir." ' , Aber Johnson spielt ja niemals in London." , Nein. Wohl aber seine Schüler und Schülerinnen. Ich kann Ihnen ferner Miß Miranda Jagg. die . Schwester von Laura und Charles Jagg, empfehlen; die hat eine Schau spielschule gerade um die Ecke. Was ziehen Sie bor? Den Brief an Johnson oder die Karte an. Miranda oder wollen Sie beides?" Sie sind sehr freundlich, Herr Di rektor." Ganz im Gegenteil, Miß Forke, ich unterstütze ja einen Entschluß, den .ich für falsch halte. So. bitte! Und nun gute Nacht und viel Glück!" ' Der leise Wind, der von der , .Themse her wehte, kühlte itjre heißen , Wangen; eä war ein schöner Abend, . und. sie beschloß, zu Fuß nach Hause zurückzukehren. Wie Harry wüten würde, wenn er das wüßte! Und doch mußte sie es lernen, allein durch die Straßen von -London zu gehen. , 'Zwei Minuten später war sie in Pi 'cadilly Circus. Da ging es nicht mehr so rasch vorwärts, nur lang , sam und vorsichtig kam sie weiter. . Ein Wachmann hielt plötzlich die . Hand in die Höhe, und sie -und eine Menge Leute' m ihrer nächsten Um gebung blieben stehen. Wie oft hatte . si oul dem Wagen ihres VaterS mitangesehen, wie die buntfarbige, geduldige Menschenmenge einen Au genblick stillstand, um gleich wieder weiterzuströ'men, hilflos und doch all , wächtig, alldurchdringend, fest und 'klüssia. abstrakt und konkret, gut und m ' , - u V u AnnkSley ((ritcd. w ,,.; r j-i -2rT- Heule machte sie die Wahrnehmung, daß sie au dieser Menschenmenge ge hörte. Fleisch von ihrem Fleisch. Blut von ihrem Blut .war. Sie schien von einer Anhöhe in die Ebene, von wenigen Auserwühlten zu vielen Un bedeutenden geraten zu sein für den Augenblick verlor sie fast den Be griff ihrer Per önlichkeit. Ta sah sie neben sich ein junges Mädchen, das etwa in ihrem Alter stehen mochte und skhr hübsch und graziös war, aber offenbar zu jener Klasse gehörte, die bei der Polizei unter dem Namen Freudenmädchen bekannt sind. Neugierig betrachtete sie Ejlher. dann sagte sie freundlich Schöner Abend, nicht?" Esther war bis an die Hnarwur zcln errötet; der Ton. der Blick der andern bewies, daß sie sie als ihres gleichen belrachlcte. Doch antwortete sie zöaernd: .Ja wohl, es ist ein schöner Abend." , Ta erschrak das Mädchen, und Esther sah, wie sie unter der Schminke errötete. , ..Entschuldigen Sie", stammelte sie. .ich ich hab' nicht gewußt...." Nicht doch!" antwortete Esther, in dem sie ihren Arm berührte. Wa nun entschuldigen Sie sich? Warum sollten Sie nicht zu mir , reden dllr senk" Der Wachmann ließ die Hand sin. ken. die Menge drängte vorwärts, und Esther verlor das Mädchen aus dem Gesicht. Einen Augenblick später kam ein Mann auf sie zu; die Knie zitterten ihr, es würgte sie in der Kehle wenn er sie am Ende ansprach, dann würde sie ohnmächtig oder schrie uin Hilfe oder tat sonst etwas unglaub lich Törichtes, das fühlte sie. Fle hend sah sie ihn on, und doch kam er immer näher und näher. Sind Sie nichk wohl? Kann ich Ihnen helfen?" fragte er sie. indem er feinen Hut zog. Wenn Sie einen Hansom holen wollten", stammelte sie. AIs er ihr einsteigen half, sagte er: Ich bin nämlich ein Art. und es schien mir, als wollten Sie ohn mächtig werden." Ich fürchtete es auch," antwortete Esther, aber es ist schon besser. Möchten Sie die fciiiie haben, dem Kutscher meine Adresse zu sagen? Palace Gardens." . Der Doktor ge I horchte verblüfft. Als der Hansom sich in Bewegung setzte, zog er den Hut zum zweitenmal, und Esther hatte einen lebhaften Eindruck von emem schmalen, blassen, alattrasier ten Gesicht, scharfen blauen Augen und einer hohen, gewölbten Stirn Sie lehnte sich in die Kissen zurück, Am folgenden Morgen um halb elf begab sie sich zu Miranda Jaaa Diese niemand nannte sie anders als Miranda empfing sie in einem verschossenen rosa Schlafrock. 'Sie trug maschinegestrickte Pantoffeln und eine Bulle, durch die ein klares, et was spöttische Augenpaar blitzte, Esther überreichte die Karte des Thea tervircktors. Hat er mit Ihnen von meinen Bedingungen gesprochen?" fragte sie. Keine Silbe, Miß Jagg.." Die sind nämlich verschieden. Sie sind reich r Nichts weniger als das. Miß Jagg." Aber Sie haben doch Geld...." Ihre scharsen Augen schätzten im Nu die Kleider ab. die Esther trug. Ich besitze fast gar nichts. Ich bin die Tochter des des Douglas Forke." Von dem habe ich nie gehört, mein liebes Kino,' ich bin die unwis sendste Frau von der Welt. Ich kann spielen und begabten Menschen lehren, wie sie spielen sollen,, aber ich lese nie etwaZ außer den Theater Nachrichten." Ich hoffe. Sie werden auch mich zu den Begabten zählen. Miß Jagg." Ich habe noch nicht gesagt, daß ich Sie nehme. Ich bin sehr wähle risch, war es immer. Als Enkelin von Charles James Vean habeich auch ein Necht dazu." - . Sie sind eine Enkelin von Char lcs Bean?" fragte Esther überrascht. Das haben Sie nicht gewußt? Und doch habe ich einst die Julia gespielt. Ach ja! Und meine letzte Rolle war die Amme. Ich bin eine bessere Schauspielerin als meine Schwester Laura, aber sie hat sich ihre Figur zu erhalten gewußt." Sie blinzelte mit den Augen und streckte ihre schöne Grübchenhand aus. Das ist alles, was mir übriggeblieben ist," fugte sie hinzu. Ich hoffe. Sie werden mich an nehmen. Miß Jagg." sagte Esther. Setzen Sie sich!" erwiderte Ml randa scharf. Esther gehorchte. Ich nehme Sie an fuhr die merkwürdige Frau fort. Sie tön nen sich doch anständig hinsetzen, und ich muß Sie wenigstens das nicht erst lehren. Sie haben auch eine gute Stimmt und verstehen sich zu tlel den. . Aber, du Ueber sß4 jön nen eigentlich Tausende. Können si tanzen oder singen?' .Nein." Ta ist recht. Sonst kämen Sie vielleicht bald in Versuchung, zur Operette zu gehen, vcu wollen woh gleich ansangen? , Bitte sehr." . Cile haben sie einmal olle brummte Miranda. Darf ich nach Ihrem Honorar srngm. M,k Jagg?' Davon werden wir heule in ach Tagen reden. Wenn Sie sich nur richtig anstellen, dann sorgen Sie tch deßwegen nicht. Die Hauplsach ist, daß lie die.Sache ernst nehmen. Das tue ich" antwortete Esther tapfer. Gi werden gleich ein paar Schü lerinnen da fein, da können Sie zu hören, ivenn Sie wollen. Wir wer den einmal sehen, ob Sie die Bielver sprechenden herausfinden. Wollen Sie eine Zigarette rauchen?" -cn zunaeie sich Mranda eine Zigarette an und begann dies war ihre Schwache von ihren bergan genen Triumphen zu erzählen. Am besten war ich in Shakespeare Stücken,- als Portia, Beatrice, die widerspenstige Kate. Lady Macbeth, Ophelia, üjon den letzten Schau spiclcrmnen können ja die meisten nicht einmal in einer Pantomime spie lcn. Was haben wir aler auch slu dieren müssen! Manchmal auch zehn Stunden hintereinander! Was sagen Sie zu meinem Bruder Charles?" Und sie horte nicht auf, von sich und ihrer berühmten F.nml'e zu sprc ck,en, bis die Schülerinnen kamen. Der Unterricht dauerte zwei volle Standen und Esther war voll Bewunderung für die Lehrerin. Gebäröen, Stimme, Ausdruck waren unnachahmlich. Ein schönes Madchen, das Esther auffikl, weil sie einen schmrzlichk Zug im Gesicht hatte, war de einz'ge, die z weilen ein Wort oez üobti horte und den anderen als Muster angeführt irurae. Sie war alter alZ die ande ren und hieß Sabrina Lovell. Um ein Uhr cntseriitkn sie sich, nur Sa brma Lovell blieb. iranda stellte Esther vor und fügte hinzu: Miß ?)o:ke will Schau spielerin werden. Sprechen Sie doch mit ihr und erzavlen Sie ihr ans Jtiem Leben." Haben Sie schon' rnfentllch at spielt. Miß Lovell? fragte Esther. Mehr als fünf Jahie". antwortete diese. ch gehe jetzt essen." sagte Mi randa; um vier können Sie wi:der kommen. Miß Noile, und sich meine Pfuscher ansehen das .w nämlich meine Eliteklasse, zumcqt ferüge Schauspielerinnen. Tatar Und sie watschelt aus dem Zim I wer. Wollen Sie mit Mir Lunch neh mrn?," fragte Sabrina ,, ernst. Ich gel-ore einem kleinen Frauen'lub in der !cahe an. Esther nahm die Einladung dan kcnd an und fragte lächelnd: 'Geht Miß Jagg ,n L?chlafrock und Pantof feln zum Essen?" ' '. Sabrina erklärte, . daß Miranda drei winzige Etübchen über den Klas senzimmern bewohne und fast nie ausginge, sonöern sich höchstens manchmal an das offen: Fenster setzte. (Fortsetzung folgt.) Die verschiedenen Mccreoticfcn. Das letzte Buch, das der kürzlich verstorbene bekannte Forscher Sir John Murray veröffentlicht hat, ist The Ocean" betitelt. In diesem ist wohl das interessanteste Kapitel das. über die Meerestiesen. Sir John nannte alle die Teile des Meeres, de ren Tiefenmessungen mehr als 3000 Faden ergaben, Tiefen und gab ihnen bestimmte Namen. Im ganzen sind 57 solcher Tiefen bekannt, die durch 50 Messungen festgestellt wurden. Bon diesen liegen 32 im Pazifischen, 18 im Atlantischen, fünf i,n Jndi schen und zwei im südlichen Ozean. Das Gesanimtgebiet dieser Tiefen nimmt zusammei'.genonimcn nur 7 Prozent der ganzen Ozeanobecfläche ein. Zuweilen gibt es in diesen Tie fen kegelförmige Erhebungen, .die in der Mitte des Ticfengebieteö ausstei gen, und deren Gipfel weniger' als 3000 Faden von der Meeresoberfläche entfernt sind. Zwei Tiefen im At- lantischen und sieben im Pazifischen Ozean messen mehr als 4000 Faden, und im ganzen sind bisher 4g Mes- sungcn vorgenommen, die Tiefen von über 400y.,,Fädew zeigen Nur acht Messungen ergaben eine Tiefe von mehr als. 6000 Faden, und die be kannte größte Tiefe beträgt 5348 Fa den. Dies ist die Swire-Tiefe auf dc.r Höhe von Mindanao, die von dem deutschen Schis Planet" im Jahre 1912 gemessen wurde. Wenn der höchste Berq der Erde, der Gaurisan kar, in diese Tiefe verfetzt, werden könnte, würde sein Gipfel immer noch ungefähr 100 Meter unter der Was- seroberflachc stehen. Nur im Pazm schen Ozean sind Tiefen- von mehr als 5000 Faden bekannt. Die im Atlan tischen Ozean gemessene größte Tiese, 4662 Faden, liegt nördlich von den westindischen Inseln. Die größte Tiefe im Indischen Ozean ist si'd lich von Java mit 3828 Faden gemes fen worden. Die britische Flotte in den heimischen Gewässern verbrauchte im Jahre 1913 anderthalb Millionen Tonnen Kohlen . ' . s.... Cnoch riskldis. ti Am, ,' Cichlcr. i EI war ein eigenartiger Zufall, der sie fast jeden Morgen den gleichen Straßenbahnwagen benutzen ließ. ie stieg am Wildelinsplatz aus währen) er es noch eine Wegstrecke iveiter h,:l te. Einmal war der Wagen übet, füllt, als sie einstieg. Er bot ihr ! nen Platz an. Sie dankte flüchtig und errötete. Er sah einen blauen Blitz zwischen den Lidspalten und eine blonde Haarfülle darüber. Kennen lernten sie einander eigknt lich erst an einein Konzertabend. Er sah sie sitzen. Und da neben ihr ein Platz frei war, trat er hin zu il,r und sprach sie ün. Sie tat ein vc nig erstaunt und vielleicht auch un willig. Aber nur ein wenig. it machte eine feierliche Verbeugung U!iö agte re perivoll : ize lalikn 'ie önoch GriseldiS!" DaS war sein Kniff. In allen iru heren Fällen hatte er ihn angewendet Meist mit Ersolg. Aber noch nie i.iit solchem Erfolge. Enoch Gri eldis?" sagte , sie ..Wirklich Enoch Griseldis?" CSiae Hand,-die plötzlich fieberheiß geworden war. streckte sich 'hm entgezcn. Ein süßcS Erschrecken spannte sich um sein Herz und zuuleich die Angst, daß sie ihn mit irgendwem ver wechselte. Ich habe viele Ihrer Gedichte und Novellen gelesen. tf a 's (" . CJ"'. Uä lieg lieg ivie in iniueren a,!'.n an und wurde doch onaers. Sie gingen öfter miteinander spa zieren, unoch kam n ti,ninu,ig und erzählte. Theas Augen, die früh lingsjung und verstehend an ihm hma.cn. ermunterten ihn. Er red ik sich alles vom Herzen, was ihn l,e- drückte und quälte. Sie nickte ernsthaft und Verständnis lwll ösl icinnii ou Dia) vcnn nicht frei machen, um nur deiner Dichtkunst zju leben r Da war es ausgesprochen, was ihm schon die Jahr: hindurch als sch,,n mernde Sehnsucht vor der Seele standen halte. Und so. einfach und eldstverständlich klang eS aus Zb'.ci Munde. Er war zu feig gewes:n, den Dornenweg zu gehen. Sie kauften einige Möbel. Da,' gingen sie zum Standeiiamt und zum Pfarrer. Thea war eine wahry'te Erbin irgendeine Tante halte ilzr etwas hinterlassen. Eine Erbin. fnt bescheiden lebte und Klavierstunden gab. Als sie sich eingerichtet hatt', behielten sie noch einen Nest von dru- auseno Mark. Enoch konnte nicht mehr verstehen, daß er sich in der stickigen Lust m Eaf,'s wohlgefiihl: hatte. Es war t!;m eurlich ums Herz, wen er in fernem Heim faß, wo die Sonne goldene Kringel an die Wand malte. damals, ais er mit Thea ?m Sommer, durch den Wald aeschrütrn war, hatte es ihn durchblitzt. Hfl war nur ein Bild gewesen: Ernsie, gewaltige Baumriesen. Grasbewa ener Wuldbodcn. Ein Ausblick aus weite Steppen. Um :m Lagerfeuer kauernde Zigeiinergestalten. . Im H! tergrunde er und sie :n inniger Il'ii armung. Er ein blonder, echt ss.'r manischer Typ. Sie eine heißblüüqe Tochter der Pußta mit Glutaugen. Bon dem Stück sprachen sie schon bor ihrer Ehe. Jetzt kamen ihm die Bilder wieder vor die Seele. Kleine Szenen sah er wircklich vor sich. Er wurde warm und genoß die Schaf- enslust. Die Erregung hämmerte in einen Schläfen. Was meinst du, wenn ich den Deutschen mit Jlonka in den Tid gehen ließe? Denke nur, welche at wältige Wirkung das auZlösen wür de!" Ja", sagte Thea, ja. Enoch, der Deutsche muß mit Jlonka sterben." Und sie küßten einander vor Freu de, daß der Deutsche und Jlonka gc meinsam sterben sollten. Sie liebten hr Stuck mit erwartungsvoller EI ternfreude. Am Abend gingen sie aus und kauften gerührten Herzen Manu. riptpapier, Federn und ernen Blick. Am andern Nachmittag saß Eiuch allein. Er besah sich liebevoll sein Handwerkszeug und sank in Träume. Er sah das rassige Pußtaw:,b Jlonka und dachte sich, wie feurig und temperamentvoll es von Frä,i lein - Waack vom Schauspielhaus je spielt werden würde. Und der Mann in der ersten Reihe nickte immer ve fticdigender und schrieb in die Zei tung: Enoch Griseldis hat sich gleich mit seinem Erstlingswerk als der gr borene Dramatiker gezeigt. Wir wer den von ihm noch Großes erwarten können." Als Thea heimkam und ihn vn träumt fand, küßte sie ihn leise. Er ließ sie teilnehmen an seinen stolzen Träumen. Nach einigen Wochen, in denen die Szene im ziveiten Akt, die mit d'm Waldidyll, entstand, äußerte Enoch den Wunsch, da Manuskript zu typen.. . Naturlich", sagte Thca, eme Schreibmaschine werden wir m,n brauchen", lief auf die Sparkasse und hob von den zweitaiisendeinhundclt Mark dreihundert ab. Sie nahm on einem Kursus teil, der recht bequem in den Abendstunden lag j Enoch " Holle sie üb. Die iruet Stunden, die als Arbeitszeit ungü, slig waren, verbrachte er im Eaä Da traf er seine Freunde wied'r Er brachte auch dann und wann einen mit nach Hause. Tann horte Thea verklärt dem Gespräche itx Künstler zu. Und hustete, weil sie ? kalbet war und die Herren eifiig rauchten. Eine Tages sprach Enoch davon, wie gut es für bai gedeihen d:S Stückes fein müßte, wenn er es bort schreiben konnte, wo es sp'.eltc. m Rande des mächtigen -Waldes, i:-it dem Ausblick auf die endlosen St'fl pen. Thea begriff daS. Und sie hatte ja noch zwölfhundert Mark auf oer Sparkasse. Sie tat alles so grn für das Stück. Im Frühjahr fuhren sie nach Un gärn. !1!ach zahllosen Jrrsahr'in hatten sie ein Stück Erde gesunden, da Enoch für geeignet hielt. Hier entstanden wieder einige Szenen. Thea war mit dem Sommer deshr.d sehr zufrieden. Zwar hatten sie. uiS sie heimkehrten, nur noch dreihuno.'it Mark auf der Sparkasse, aber sie reichten schon, bis das Stück ka.n nd sie mit goldenem Regen üb-'p schüttete. Thea nahm ihre Unter richtötätigkeit wieder auf. Wag scha bete t'i, wenn sie durch tiefen Schnee von Hau! zu Haus stapste und auf dem Nachhauseweg auS ,?en warmen Stuben fror, sie tat alles so gern. Für das Stück, an das sie sei senfest glaubte. AlZ Enoch eines Abends aus dem Freundeskreise kam, fand er Thca ohnniäcklig auf dem Boden lieg'. Das Fenster stand offen. Der Schnee stob leise herein. Auf ihm zeichnete sich eine kleine dunkle Blu. lache ab. Der Arzt kam, tastete, klopfte und horchte an ThcaS Lunge herum, sagle ein cusinunierndes Borzuglich'', iN dem Ton, den er für hoffnungslos Fälle hatte. Im Nebevzier hörte Enoch u'e ganze nierschmetternde Wahrhe?': Tuberkulose. Die arme, ttst Jrau! Es handelt sich nur noch um Wochen." Er fühlte unendliche Dankbark.'it und Liebe für da arme, klcii'e W: sen, das ihn liebtc, wie ihn nie vor?r jemand geliebt h?:te. Und fühlte Rie um verlorene Zeit. Während der Stunden, in den.'N Thea schlief, spannte er seine Krst an und schrieb an dem Stücke, das er ihr schuldete. Bicles mußte er ändern. Sein Arbeiten war ein Rasen um die Wette mit dem Tod. Er konnte es ihr noch vorlesen. Thea vergoß Thränen der Fremde und der Rührung und druckte Ench die Hände: Wie schön ist es. un,er Stück, wie schön. . Im Schauspielhause wurde Jlo.i ka" gegeben. Als der Borhang nie derging. brauste ein Beifallssturm durch das Theater. Der Dichter er schien nicht vor der Rampe. Er saß schmerziiberwältigt in seiner dun.'len Loge und gedachte seines entfchlaie nen WeibeZ. Flöte gehen.; Nicht allein von Menschen sagt man. sie seien flöten gegangen", son dern man behauptet dies auch von verschiedenen leblosen Dingen. So seufzt gar mancher, der einen wenig erfreulichen Blick in die gähnende Leere seines Portemonnaies tut, daß sein schönes Geld flöten" gegangen sei. ..Alles geht flöten!" Wie kann liefe Redensart entstanden sein, die doch höchstens auf den Rattenfänger von Hameln gepaßt hätte? In Wirk lichkeit denkt niemand daran, daß der. der dahingegangen ist, die Flöte ge blasen habe. Deshalb ist die Redens art auch nicht, wie vielfach erklärt wird, eine Rcminiszenz ouf daS Ver schwinden des Rattenfängers von Ha ineln, fnndcrn nur eine Verballhor nung eines sehr treffenden, richtigen und gebildeten Ausdrucks. Noch in unserem Kirchenchoral heißt es: Va lct will ich dir geben." Valet heißt Abschied; die Valetrede ist die Ab- schiedsrede, und die gelehrte Welt, die in früheren Zeiten fo gern die latei rifche Sprache benutzte, sagte Wale diction statt Abschiedsrede. und vale- rn gehen" statt sich verabschieden. Dieses Baletengehen drang in alle Volkskreise, wurde natürlich ; sehr prachgeschichtlich analysiert und des- halb falsch ausgesprochen. Der ein- ache Mann sagte natürlich nicht va eten gehen", was für ihn keinen Sinn ergab, sondern einfach fleutcn gehen oder später flöten" gehen. Die klangliche Gleichheit zwischen baleten und flöten ist ohne weiteres einleuch tend. So hat, auf leblose Dinge an gewendet das valeten gehen denselben humoristischen Euphemismus wie flö- en gehen, aber das machte für den Fprachgebräuch nichts aus. denn der- artige Uebertragungcn kommen ganz allgemein in der Unterhaltungssprnche tagtäglich vor. Die bösen FtemdwSr ter. Herr: Hat denn Ihr Sohn Während des dreijährigen Besuches de Schnellkursus für französische Sprache viel gelernt?" Frau (wichtig): Oh ja! Er spricht rhi nnni iffft Irnrunfifrii !" . ,vV. ", ," .,. yffi U '(V l h 1 ' 1 r. . vi JL". ' . j ' , y , . ' f. " . ' ihr: . ' ;i: M a ' t ' , , U Vi . I . I h ' h- V rvf . -'. .. . fj; ; : . . , " -. . M . . v ' ' ? ( ' ' ' -J! V V"'ä1 '.- A V - .". -- 41 Hv Pin niischrincud nachliissincS in li( r ah,Mnideic itciici! ,yi iitiiiiiiiiJ - iil'ft oie M i-üiie ocPffiit. nii Den eacii f rv x ! . "-. , .1? f -yf, " V ' t i'Kr - , ' f - V' " ? ' v v nicuf flninmnitiuii'fujjt ijt, nniinitt ,n iein; nber '.1rraacnicnt ijt troydcin filjf fornfäliifl ni'iImit iiub hxlti lihcvnui riiic.Xcr tnt ist aui italjlltUiuciit iiifffta gciiiachi, bcx mit einem itihIlUaiifii Iiiffclntlcib (inniuniicit. Tas Brnclck nii-j cr, Mo die linljc tSililfin ein frech, Inilt, ijt aichcioi. deutlich elegant, da et siir ,vfiiliial'iv-Pni)ivare iiHeiiUi-3 uiolvrii isl. i'bcrklv e Crrfraiif rtcii uiitee Aerzten und jlrnnkenpslegkrn, Um die i?raae zu prüfen, ob die Aerzte und das .ttrankenpflegeperso nal in den Krankenhauiern durch Ansteckung mit Tuberkulose beson erS gefährdet sind, hat das deutiche Reichsgesundheitsamt eine Erhebung veranstaltet. Sie ergab, daß die für daS ärztliche und für das Kranken personal in den Krankenanstalten er mitteilen ErlrankunasMern an Lungen- ' und Kehllopsluberkulos nicht als auffallend hoch bezeichnet werden kann. Die überwiegende Zahl der Krankenhäuser hatte inner- halb des fünfjährigen eiichtszeü. raumes überhaupt keine Erkrarikun- gen des Aerzte- oder PfllgepersonalZ an Lungen- oder Kehllopftuberkulofe zu verzeichnen. Auf eine berufliche Ansteckung wurden Jwa bt Halste der in den allgemeinen Krankenhäu fern und sechs Siebentel der in den Spezialanstalten für - Tuberkulöse festgestellten Erkrankungen zurückge sührt. Die auf den Sonderabteilun gen für Schwindsüchtige tätigen Aerzte und Krankenpflegepersonen werden in weit stärkerem Maße von Tuberkuloseerkrankungen betroffen, als die auf den übrigen Abteilungen beschäftigten Aerzte und Kranken Pfleger. Erkrankungen waren bei den Assistenzärzten fast siebenmal so häufig, wie bei den leitenden Aerzten. Die Wärterinnen wiesen mehr Er krankungen auf als die 5fianken fchwestern und die Krankenwärter. Als Grund der Erkrankung wurde meist eine verminderte Widerstands fähigkeit durch schwächlichen Körper bau oder vorausgegangene anderwei tige Erkrankungen und Ueberanstren gungen angegeben. In älteren Kran tenhäusern kamen Erkrankungen häu figer vor, als in. solchen mit Neuzeit lichen Einrichtungen. Eine regelmä ßige, spätestens nach Jahresfrist er- folgende Ablösung des auf den Son derabteilungen für Schwindsüchtige beschäftigten Personals ist dringend notig. i TeSinfektiouökrafr der Metalle. Durch sehr eingehende Versuche mehrerer Forscher ist festgestellt wor den, daß Metalle und deren verschie dene Legierungen sowie gemünztes Geld rasch und energisch Keime der Nichten. - Alle Versuche ergaben, daß Kupfer die stärkste bakterientötende Kraft besitzt, dann kommt Messing, auf welches Silber und Gold folgen; hieran schließen sich die andern Me talle in absteigenden Verhältnissen an. Die Frage, ob Metalle nur rein, also blankgeputzt, oder auch mit ihren Ueberzügen aus Oxyd und Schmutz diese keimtötenden' Eigenschaften ha ben, beantwortet Professor Bitter dahin, daß das schmutzigste Zwei Pfennigstück, die viele Wochen nicht geputzte Türklinke ebenso die Krank heitskeime tötet, wie ganz neue, nie gebrauchte Gegenstände gleicher Zu fammensetzung. So ergibt sich die sichere Tatsache, daß wir in den Me tgllen und deren Legierungen Körper besitzen, die dank ihren bakterientö tenden Eigenschaften der Verfehlest pung von Krank heiiserregern auf den von ihnen gefertigten Gegenstän den einen energischen Wiöerstanö entgegensetzen.' Es steht fest, daß die Krantbeitöerreaer auf den aus Me- -C-N . '--rniv:-ö V V l jn- mt ' ' - V -. i rieriinaS.Zrra,igkmcnt. Tie Tcklcife an iiiil'slii sdieiiit uui ein ircin'ii Seide, bic nciiuil'U um kann mit einem ,Vf'4JnuT lall gefertigten Debrauchsgegenstän den rasckier zugrunde gehen, als auf den aus andern Materialien, z. B. aus Holz gefertigten, und die kleine ren, am meisten im Verkehr befind lichen Münzen desinsizieren am be sie. Immerhin muß besonder! bei Epidemie,, mit der Möglickikeit ge rechnet werden, daß eine Uebertra gung von Krankheitskeimen eintreten kann, und gerade die aus Zinkblech. Stahl - und Zinn hergestellten ge wöhnlichen Eßgeräie desinfizieren am wenigsten, auch daS emaillierte Blech und Eisen verhält sich nicht besser.' Tie körperliche Erziehung de? Kindes. Einer zweckmäßigen Aufzucht des heranwachsenden Geschlechtes kommt eine besonders hohe Bedeutung zu für die Erhaltung und Kräftigung der VolkZgesundheit. Ter Kindes körper ist formbar im guten und schlechten Sinne. Schwächer veran lagte Kinder können durch schemati sche Körperbeeinflussunq zu günsti ger Entwicklung gebracht werden. Bor allem muß vermieden werden, daß unvernünftige Erziehungsgrund satze und unzweckmäßige Lebenshal tung die Kinder in ihrer normalen Entwicklung beeinträchtigen. Bei kehrtheiten der Ernährung, der Klei dung. des Unterrichtes geben vielfach die Ursache für körperliche Durstig keit und Kränklichkeit ab. In sei nem soeben erschienenen Buche übe: ,Die körperliche Erziehung des Km des" weist Dr. Hans Spikn darauf hin, daß das Kind ein Lufttier" ist, das nur in engster Berührung mit der unverfälschten Natur die nö tigen Widerstandskräfte für den spä teren Kampf ums Dasein zu erwer ben imstande ist. Daher ist die Kleidung zu verwerfen, die verweich licht und beengt, die Nahrung, die fett und träge macht, die Stuben hockerei, die Erziehung, die in der Ablichtung zum Stillsitzen den Gip fel kinderlicher Bravheit erblickt, und diejenigen Schulsysteme, die auf Ko sten des leiblichen Gedeihens günstige Höchstleistungen erzielen wollen. Un sere Schulen als Sitzschulen" be deuten eine Hemmung und Gefahr für das Kind mit seinem natürlichen Bewegungsdrang. Die ungeheure Beanspruchung des kindlichen Orga nismus durch die Schule erfordert ein Gegengewicht in Form einer großzügig aufgebauten körperlichen Erziehung. Auch die Mädchen be dürfen einer körperlichen Durchbil dung, weil die Gesundheit der zu künftigen Mütter über die körperliche Tauglichkeit der kommenden Gene ration entscheidet. I m E i f e r. A. (im Wirts erklärt. Dir die Bilder in der Aus stellung zu erklären bei feiner Zerstreutheit erklärt er Dir viel leicht auch seine Liebe." , Ein Kraftmensch. A.: Der Herr Meier ist aber ein Groß sprecher; was der schon alles gesc hen und erlebt haben will." B.: Ja, der wirft nur so mit Elefanten herum." Einschrä'nkun g. Nichier: Sie haben zuerst fünf Jahre Volks fchulbildung genossen...". Angeklagter: Na, von Genuß war da nicht viel die Nedef v a I , , : .'V i V( f- : :. : ' : ( ' l W .. . i . ... .