Tätliche Ctnttia Tribii.e. IltnUsa, bett II. April 10H. " OrM, fc tun miwßm.rr3&xj!jsfms&ä (11 Fortsetzung.; fflon Harald Ohland sprachen sie, cn den Nachrichten, die Mal t-irett ober durch Sigrid und die Zeitungen bekam aber nur scheu und zagvast preisten sie die Schmerzliche, da nvch keine Berührung vertrug, ebne die Ertragungskrast zu mindern oder fcön'u einiubüken. Einmal in solcher Stunde fragte Adelheid: .Mit dem Doktor Grabauer. daZ könntest du wohl nicht?" Malue lab sie arok an. Kannte die Schwester sie so wenig? Lieh sie sich so sehr durch ihre heilere Erge. bung täuschen! ieu in ganz genesen? Hart sagt, eje sie: W nnnW. Unter keiner Bedin cung!" Adelbeid nickte. .Wir Becken iringen'S nicht fertig eine Liebe. .Und dennoch fragst du?" rief Malve. .Gewissermaßen zur Bestätigung. Denn Malve. ich glaube nicht, dah Siarid tonne Witwe bleibt. Und dann" Sie sahen sich in die Augen. Malve ward langsam totenblaß. Uno dann? Alles um sie her war plödlich er füllt von holden. lächelnden Hofs nungsgeistern eine kurze, atemrauben, de Sekunde lang. .Laß im Grab, was nicht leben kann. Adelheid!" sagte sie hart, .Aber dann ginge 3 doch. Wenn er wiederkommt, kann er Hauptmann fern .Wenn er wiederkommt! Und war denn die arme Sigrid daS einzige szindernis? Bers'kt du des hier?' Sie machte mit der Hand eine um Ickreibende Bewegung, .Un e äJtut ter? Bitte, nie wieder etwas davon! Ich habe meine Ruht tack) vielleicht notiger, als du glaubst.' Adelheid umfaßte sie. .Wie ich' meinte, weißt du. nicht wahr?" fragte sie weich. Die beiden schönen blonden Köpfe lehnten sich eine Weile liebevoll an einander. .Ja. aber rühre nie wieder daran! Komm, eraalue lieber von dir. .Gott, Malve. von mir? Da ist ei' gentlich nichts zu erzählen. Langwei lia steht 3 nicht zu bet uns, trn &t gcnteil. Und Philister werden wir auch nicht. Ter Ticther hat eine Lei denfchaft im Blut und manchmal ei nen Leichtsinn! Wenn ich nach einem seiner .Galoppsprünge", fo nennt er nämlich seine kleinen Berfchwendungs anfalle, wieder zur Besinnung komme, wird mir oft angst und bange." Ihr kommt nicht aus?" fragte Malve betroffen. .O je!. Dachtest du. das? Langst nicht. Erstens die teure Garnison, dann Mutters Kuren. Wir zahlen ihr hohe Zinsen. Es darf ihr doch nichts abgehen. Jedes Jahr mußte sie längere Zeit ins Bad. Und dann der Schrecken der Familie, der gräß liche Onkcl Hartwig, muß sie wieder geschröpft haben. Der reine Bampir ist der Kerl. Aber Mutter will ihn ja nicht fallen lassen. Doch lag nur, Liebsie, auch daran wollen wir jetzt nicht riihren. Ich will mich freuen an euch! Und auf Berlin! Ja, auf Berlin! So recht auö Herzensgrund freuen! Etwas angesteckt hat mich der Diether doch mit feiner Pracht voll bequemen Lebensauffassung." An einem der letzten Abende ka men Grabauer und HoUmann zum Tee. Paul dar eztra von Adelheid Be stellt. Er vermied sonst ängstlich, mit dem eleganten, etwas sarkastischen Kunstkritiker zusammenzutreffen, ob wohl er mit einem Gefühl der Erlö fung die Hoffnungslosigkeit von Gra bauerö Liebe zu Malve '.eingefehen hatte. Adelheid verschanzte sich gleich an fangS mit ihm hinter dem Zeichentisch und ,sprach fast eine Stunde lang auf ihn in. Diether, der nie sehen konnte, wenn sein Frau länger mit einem Sterbli chen sprach, strich manchmal an ihrer Schanze vorüber,, und als er richtig ein paar Blocken der Unterhaltung aufgefangen hatte, fagte er ernsthaft warnend: Heide, in. was mischst du dich! Männer müssen ihre Schicksale selbst stimmen." . Worauf ihm Adelheid ebenso ernst fast erwiderte: Lieber Freund, du zeigst wenig psychologische und noch weniger histo rische Kenntnisse. Geliebtes Diether, lein, es sind seit grauer Vorzeit große Staaten und große Männer durch Frauen regiert laß auch mich ein mal regieren." Diether antwortete mit Scherzrede und so .spMNkie wieder, wäk. rend eZ Adelheid mit HöllmannS C5e schick titter ernst nahm. Das Resultat dieser langen Unter redung war ein langer Brief an Nn Konsul Thordikken. denn Sigriö tuti sie wegen deren Riickßchtnah', mm Lliild. tt Cstifa Riedier isez&xasa me auf Doktor Albin in dieser Sa che nicht genügende Energie zu. Sie schrieb den Brief mitten in der Nacht. Und war sich bewußt, damit mindestens ein Menschenschick sal in andere Bahnen gelenkt zu ha bcn. .Fürchtest du dich nicht etwas vor der Verantwortung? Schließlich hat er ooq hier oder anderswo on den Anstalten ine sichere Stelle. Solch Privatsache ist nie sichere Brot", meinte Malve. .Ja, aber hier bei diesem sicheren Brot verhungert der arme Kerl in zwischen. Zum Lehrer und Erzle her deö kranken Jungen ' paßt er prachtvoll. ThordikkenS Dank ist hm gewiß. Blklleicht hilft ihm der päter noch auf den Weg zur Mu II. Der Konsul ist ein fo durch und durch nobler und zuverlässiger Charakter, der läßt keinen fallen, der sich je sein Wohlwollen und feinen Dank verdiente. O nein, um un fern guten, alten Paul bin ich jetzt so ruhig, all hätt ich ihn in Bater Abrahams Schoß gebettet." Malve Ichwica lächelnd. ES war die alte, die wilde, Heide, gegen de ren Impulsivität man nicht ankam. Und vielleicht, ja wahrscheinlich hatte sie daS Richtige getroffen. Bon der geheimen Triebfeder, die Adelheids Plan zu so schneller Ent scheidung brachte, ahnte sie nichts oder maß einer etwaigen Vermutung wenigstens nicht die große Wichtigkeit bei: Hollmanns Liebe zu der Kind heitsgenossin. Adelheid schwieg darüber zu ihrem Manne und zu Malve, ließ auch Paul nicht einen Hauch ihres Wissens ah nen. aber sie sah eS, er verzehrte sich nicht allein in Entmutigung in sei nem Beruf, fondern vielmehr in hoff nungsloser, eifersüchtiger Liebe. w m m Vierzehn Tage waren Locknik' schon in Berlin. Die alte Frau von Locknik hatte. just wie in Hannover Adelheids Mut ter, in ihrer beschränkten Behausung Platz für sie geschaffen, bis sich eine passende Wohnung gefunden. Adelheid ging gleich am andern Tag auf die Suche. Aber alles, was ziemlich in der Rah der alten Frau und naht dem Mittelpunkte der Stadt frei war, bestand in eini gen möblierten Zimmern, die einen Haushalt zu führen kaum erlaubten. Na mancherler lleverleaen ward beschlossen, eine solche Wohnung erst mal au nebmen. Der Mutter Kurs ten sie nicht länger zur Last fallen. Hotel und Pension waren zu teuer so sollte denn der Kleme vorlau flg der der Großmama bleiben, und Adelheid wollte, ehe sich Passendere gefunden, gar keinen regelmäßigen Haushalt ansangen. Im Gruno hat man ta nur Dienstbotenärger und Unkosten davon geyabt. Sie ließen sich aus einem nahen Restaurant das Mittagessen holen, und frühstück und Abendbrot, sosern sie nicht eingeladen waren, machte Aöcldcio leib t. Hans-Gebhard war selig bei der Großmutter und ihrer alten Dienst mago ujiine, die schon seinen Vater aus den Armen getragen hatte. Hier durste er leine Bauhölzer und Soldaten, solange er wollte, auf dem Teppich ausbreiten, ohne daß er, wie in Bremen, zur Besuchszeit mitsamt seinem Krimökram wie ein Bündel gepackt und auö dem Salon in das Nebenzimmer transportiert wurde. Kam er Besuch, so durfte er erst recht dableiben und wurde gehätschelt und mit Süßigkeiten gefüttert. Und Großmutter und Mine hatten immer Zen sur ryn. Adelheid kam den Morgen und holte ihr Bübchen zum Spaziergang ab. Spater am Tage hatte sie nicht viel Zeit. Locknitz' waren sehr viel aus. Ihren HauptkreiS bildeten die wie Diether abkommandierten Ofiziere. die zum, Teil ihre Frauen mitgebracht hatten uno nun. meistens aus kleine ren Garnisonen kommend, mit Won n in den Großstadttrubel tauchten. Daneben hatten sie Verkehr mit dem langjährigen Freundeskreis der alten Frau von Locknitz zu unter halten. Diether sagte zwar: Weißt du, zu den Ezzellenzen mit Tischordnung nach Rangliste hab' ich verdammt wenig Lust."" Er reckt seine schlanke Reiierge stalt und sah Adelheid mit seinen schwarzen, leichtsinnigen Funkelaugen an: .Eigentlich hätte ich Lust, hier in Berlin meinen inwendigen Menschen, weißt du, den verrückten, kleinen Ko bold ohne Uniform, mal 'n bißchen lcZzulassen mal zu leben ich hab' da drinnen manchmal so 'n flaues Gefühl. Weiß der Deubel. waä das Menschliche betrifft, sind wir die letzten jfie entschieden un lererniihkt. 3fr ruslrd niiist vi - i i 5ieir, Den .vettücklen kleinen Kebeld" halle er wahrhaftig schon geniigend losgelassen. Seine Leidenschaft für se wuchs, c war wie in der rsteg Zeit seines glühenden Werdens. Sie halte manchmal das Gefühl: 'Mi Berführerworten und Blicken will er mich umstricken. Und ich bin doch seine Frau. .Ja. leben, Heide! Wir wollen ein- mal leben!" Er bog ihren Kopf zurück. Tie tauchten seine Blicke in die blaue Glut der ihren. .WaS meinst du. Heide, wilde. wilde Heide willst du schön seinl So schön, daß fillt toll werden? So toll wie ich?" Er-glitt, vor ihr nieder, seine Ar me schlangen sich um ihren Leib. .Und wenn dich wer ansieht in al deiner Schönheit, du wilde Heide bann Er riß sie an sich ihr Haar fi5 sie sich, floß über ihn hin wie ein goioener fc,irom , .Mein bist du nur mein' Adelheid durchrann ein Zittern. Wioerstanbio sah sie in seine Au gen. Und unter diesem heißen Fun kein, diesen Blicken, die sie damal zur Lieb gezwungen, sprang etwa! in ihr auf. etwaö elementar Mirrei ßendeS ein wilder Lebenswille, eine dürstende Genußqier. Die volle Leidenschaft ihrer Natur wallte empor, strömte hin in dem taumelnden Wunsch, daS fiebernde Herz, sie jagenoen Pulse tm losen den Lebensstroin, in Schönheit zu baden. Was angeschmiedet lag, loS zuketten zu einem tollen, wirbelnden Freudentanz, Stimmen, die ver stummt waren, hinausjubeln zu las sen in den jauchzenden Schrei: .Ich lebe: Ich lebe'. Und Diether hielt sie in seinen Ar men und wußte nicht, daß daö wild pochende Blut m ihr nicht die Lei denschaftlichkeit des Weibes war, daß die Künstlerin in ihr wiedererwachte und mit Ungestüm nach Befreiung rang. (Fortsetzung folgt.) Berlin und .tfnifi. Anläßlich der jetzigen Revolution auf Haiti sei daran erinnert, daß vor fast hundert Jahren zwischen Berlin und dem Regerstaaie künstlerische Be Ziehungen stattfanden. Damals (1817) .herrschte" auf Haiti ein frü herer Sklave. Christoph, der als König den Namen Henri I. angenom men uno ich sofort mit einem Schwärm neuernannter Herzoge und Grasen natürlich ebenfalls lauter Reger umgeben hatte. Um für fein Bolk auch etwas zu tun, beschloß er, ihm ein Gesetzbuch in der Art deS Code Napoleon zu geben, und dies Gesetzbuch, das nach ihm natürlich Code Henri genannt wurde, sollte in zweiter Auflage mit sinnbildlichen Zierden m Holzschnitt geschmückt wer, den. Der Auftrag, dieselben anzufer tigen. ward durch Vermittlung des Bremer Konsuls Delius dem Berli ner Professor Gulitz erteilt, dem zu gleich ein Ezemplar des Code Henri und Abdrücke der Staatssiegel Don Haiti übermittelt wurden. Der Code bestand aus sieben Ab schnitten und war 25 Bogen stark, eingeleitet wurde er durch eine schwül filge Lobrede auf Seine Majestät Henri I. Der Geheime Rat, welcher ihn verfaßt hatte, bestand u. a. aus Cornille Brelle, einem ehemaligen Kapuziner, der Henri I. am 4. April 1811 zum Könige gesalbt und dafür zum .Duc de l'Anfe" erhoben war; ferner war noch ein .Herzog von Marmelade", ein .Duc du Dondon" und ein Graf von Limonade" ge nannt. Gulitz unterzog sich der auf getragenen Arbeit, und dadurch ent wickelte sich zwischen ihm und dem Haitischen .Staatskanzler", einem waschechten Schwarzen und früheren Küchensklaven, ein Briefwechsel, der, nebenbei bemerkt, dem Verstände und guten Willen des Kanzlers alle Ehre machte und bis zum Mai 1820 dauerte. ..;, . ; In diesem Jahre brach am L. Oktober eine Militärrevolte, angezet telt von dem .Herzog von Marme lade", auf Haiti aus, die Henri X Thron und Leben kostete; er erfchöß sich, sein Sohn und Nachfolger ward von den Soldaten ermordet, und der Code Henri hatte aufgehört, zu ci stieren. Das ihm zuge ano C?em plar davon schenkte Gulitz dem Mini ster von Kamptz. Ihm gegenüber hat übrigens, wie er mitteilt, das Amt Haiti stets seine Verpflichtungen red llch erfüllt, und es ist nicht unmog lich. dak irgendwo noch ein Exemplar deS Gesetzbuchs mit den Gul'tzichen Holzschnitten m irgendeiner Bucheret verstaubt. Galgenhumor. Nun bat Deine Krau sich nach neun Wo naten bereits von Dir scheiden lassen . . . ein Jahr wollte sie doch aushal ten, w sie sich geäußert hat. .Ja, dre, Monate von der Preise sind mir wegen guter Führung er lassen worden!" Nette Aussicht. Frau: Herr Doktor, unsere Alice ist s.vn zwei Aihre alt und spricht noch kein, Wort . sie wird's doch lernen?" Diether lebt; ' Arzt: .Ebenso gut wie Siel Ehemann (entsetzt): Gerechter Him ,mc!' ' ; Der Stärkere. . 2liit ton Lkontle von Plattn. Da gewaltige Orgeln deS Brunst Hirsche hallte durch den purpurn flammenden Hochwald. Wl Fans, renrufe dröhnte eS, die herauSforder ten auf den Plan, zum Kampf auf Tod und Leben, auf dah das weite Königreich des Landes ringsum nur dem 'Starkeren Untertan sei. Auf der Lichtung, wo der Kampf entbrannte, wogten noch die Morgen nebel. RingS dampfte das Waldtal im Morgentau. Im Dämmer der nahm Tannes fchonung faß ein junger Mann 'im Jagdkleid, die Büchse schußbereit. Er hatte sie schon zur Wange gehoben und zielte, daß der Stärkere ihm zur Beute falle. Xa knackte ei gegenüber. wie wenn einer aus trcckene Birken zweige tritt. Ein Sichern -7 und die Hirsche wuroen fluchtig. Der Morgenwind hatte ihnen Menschenge ruch herübergetragen. Der Jäger stutzte. Dann murmelte er einen Fluch zwi schen den Zahnen. .Verdammt! Wer wagt eS, meine Morgenpirsch zu stören?' Er blieb noch im Versteck, um in Ruhe zu beobachten, wer der Sto renfried sei. Wieder knackte es, und auf die Lichtung in das hohe, tau nasse Gras trat ein zweiter Jager, gleichfalls die Büchse im Arm. Der sah auf den zerstampften Bo den und steckte tk Rase prüfend in den Wins. Wütend sprang jetzt der erste aus seinem Versteck. Hans waS ficht Dich an, mir mei nen besten Brunsthirsch zu vertreiben, um dessentwillen ich heute den dritten Morgen vor Tau und Tag: aus den Federn krieche?" Der andere hatte seinen grünen Filzhut abgenommen und fuhr sich über die Stirn. .Du auch hier. Klaus? Guten Morgen! Ich ahnte ja nicht, daß Du auf denselben sahnoetest. Wird schöner Tag heute, was?" iclauö nahm Sie Patronen aus seiner Büchse und knirschte mit den Zähnen. .Red' nicht solch Blech. Hans. Du wußtest, daß der Hirsch mir zu kommt. Bater hat ihn mir schon lange versprochen. .Mir auch", sagte Hans mit See lenruhe und zündete sich eine Zigaret te an. Klaus konnte sich immer noch nicht beruhigen. - Und wie Du da ankamst! So wenig weidgerecht wie möglich! Ein fach wie ein Anfänger wie ein ganz dummer Anfänger!" Ich möchte Dich doch bitten, De! nen Ausdruck etwas zu, mäßigen, lie der Klaus. Wenn Du auch von je her cholerisch veranlagt warft." KlauS .ballte die Fauste vor Wut. .Und Du bist von einem Phlegma, daß man wild werden könnte. Ja wohl! Das war absolut nicht weid gerecht. Erstens kamst Du diel zu spät, zweitens machtest Du einen Hei denfkandal mit den dürren Besten, und drittens kamst Du mit dem Wind zu kindisch!" Der andere verbeugte sich. .Danke für die Lektion. Bist Du nun fertig?" Klaus zuckte nur die Achseln und würdigte ihn keines BlickeS. So gingen sie schweigend neben einander über den moosigen Wald gründ, während die Sonne sich sieg reich durch die Nebelschwaden Bahn brach, und die w'.lden Tauben in der Ferne ihr zärtliches Morgen lied girrten. Farrenkraut und Ver gißmeinnicht reckten sich am Bach. Hans beugte sich behutsam herab und begann von den blauen Blumen zu pflücken. KlauS riß an feinen Büchsenrie men. WaS soll der Unsinn? Du bist doch kein Mädchen?" . Der andere antwortete nicht, aber flllckte eifrig weiter. DaS machte Klau nervös. Als ob ich nicht merkte, für wen Du Dich da andauernd bückst. Du willst Dich ja nur wieder bei Agathe einschmeicheln. Aber Klaus, die Agathe magst Du doch auch gern? Die hat doch jeder gern." .Sei still!" Aber warum denn? Meinst, ich wär so dumm und hätt' nicht schon ang' gemerkt, wie Tu allwell um sie herum bist und rot wirst, wenn sie mit Dir spricht?" .Sei still! DaS ist nicht wahr." Jetzt lachte Hani auf. laut und herzlich, daß das Echo von den Jel en klang. .Lieber aller Junge. haft Du mich denn für blind ge halten?" Jetzt blieb der andere stehen, hart vor seinem Genossen, sein Atem flog. .Hans, Du weißt, daß ich sie liebe und wagst dann noch, ihr Blumen zu pflücken?" Aber warum denn nicht. Du Wildling? Ich lieb' sie doch halt auch." KlauS fuhr sich über die Stirn zitternd zornbebend. .Und das fagft Du so ruhig, als handelte k. sich m inen Schluck Bier nd nicht m daS süßeste MS , oe im ganzen Forstreviers , Han trat ein paar Schritte zu rück. .Tu mir schon die Lieb. Bub. und iück' mlr nicht zu dicht aus Fell, W:i: Du'S Agathe! liebst, warum denn ich nicht auchi KlauS rückte und rührte sich nicht. Breitbeinig stand er vor dem dern. feine Augen flammten. .Weil das ein Unding ist. HanS. Weil nur einer von uns beiden sie freun kann. Einer kann nur Sieger sein, der andere muß weichen." HanS setzte sich aus einen Baum stumpf und zündete sich eine neu Zi garette an. Stimmt. KlauS. Einer muß wei chen. Da fragt sich halt bloß, wer von uns beiden der Stärkere ist. Du oder ich." Verschmitzt lächelnd sah er zu dem andern aus. blaue !lauchoIkchen pas send. KlauS atmete tief . .Du hast recht, HanS. wer der Stärker: ist. Du oder ich. Wollen wir drum känipfen wie die stolzen Hirsche heut früh im Hochwald." HanS kniff die Augen zusammen. .Oder knobeln, was?" Klaus' ,. Augen sprühten heißen Zorn. Schäm Dich. Hans, um so Ern stes so albern zu reden. Hat schon einer um ein Mägdlein geknobelt? .Reg' Dich nur nicht so aus, KlauS. Daö hat ja doch alles keinen Zweck, Weder daö Kämpfen noch daS Kno beln." Wieso?" .Ra. 'S kommt doch halt ganz allein darauf an, was die Agathe oazu sogt. .Warum?" Kindskopf! Na, wen sie mag. den wird sie doch nehmen. Ist das nicht klar?" Klaus schob den Filzhut beiseit und kraute sich den blonden Kops. Also Du meinst, wir sollen nicht kämpfen zusammen, fondern sie ein fach fragen?" Der ander nickte. Natürlich! Einfach fragen. DaZ ist das, Gescheiteste. Dann wissen wir gleich, woran wir find." Klaus strich gedankenvoll über daS keimende Bartchen. Dann frag' Du zuerst, HanS." Ach nein, Du. Ich bin. manchmal so unbeholfen. Klaus hatte eine Idee. Weißt Du. Bub. wir fragen sie beide zu gleicher Zeit. Ich meine, einer fragt in des andern Gegenwart: Agathli, schau, wen magst lieber: den Hans oder den Klaus? Dann wissen wi:s beide zu glei cher Zeit, das ist schlau , Nickte Hans und erhob sich von seinem Baum stamm. Dann streckte er plötzlich fernem GMoffen treuherzig die Hand hm. Und gelt, laus, keiner darf dann dem andern bös sein oder ihm was nachtragen deswegen, wenn daS Mädel nicht ihn liebt." KlauS biß die Zähne zusammen und nahm zögernd die . dargebotene HanS. WlllS versuchen. HanS. Aber nun vorwärts!" Ueber ihre Abmachung war die Sonne unterdessen höher und höher gestiegen. Schon lugte ein freundli ches, roteS Dach zwischen den Baum Wipfeln hindurch. Da blieb KlauS zahlingz stehen. Aber Du bist im Vorteil, HanS. mit Deinen Vergißmeinnicht. Ich will lieber schnell auch noch einen Büschen pflücken." ' Vom nächsten Eichbaum riß er ha ftig einige feuerrote Brüche. Jetzt lag das freundliche Land haus dicht vor ihnen. Hühner und Entew gackerten auf dem Hofe. In der weinumrankten Laube vorm Hause hantierte ein hübsches, frisches Mädchen am weißgedeckten Frühstücks tisch. Agathe , murmelte Hans. 1 Und .Agathe!" echote KlauS. Wir wollen es gleich tun", sag! Hans und faßte feine Vergißmein nicht fester. Als Agathe d:e beiden Jaqer kom men hörte, wandte sie sich schnell her um. A, guten Tag, der Tee ist gerade ertig. Aber waS habt Ihr denn da schönes mitgebracht?" Klaus und Hans hielten ihren blauen und roten Strauß dem Mäd chen hin und suchten nach Worten. Endlich stieß Hans hervor: Agathli, wen von beiden magst lieber?" Sie stand sinnend einen Augen blick, der den beiden eine Ewigkeit chien. Dann griff sie lachend mit jeder Hand nach einem Strauß. Ich mag sie alle beide aern. die Vergißmeinnicht und die roten Ei chenbrüche. Da will ich heut den Tisch mit , schmücken. Denn Ihr mißt wissen, Buben, ich habe mich mit dem Franz Hubert vom Steiger Hof verlobt." Da stammelten sie verworren ihre Glückwünsche. Inder Fischzüchterei zu Holden. Vt., gingen im letzten Frühjahr über 850,000 Forellen an einer Epidemie zugrunde. Amerikanische Schinken ha ben, so weit ausländische Produtte in Betracht kommen, den britischen Markt monovolijie , Unjcrc Schmllmßer-Gsterlc. Jedes VZnsler 1.? Clnts Ws die Klie trage solle. 7G38. U oQVI nbre in der Kindkrslridung. ist auch die Aopkbkd,ckung siir d SLUintn aus .Sinsachhnt" ttnarftfUt. Zlusputz und überflüssigst Zand ssl möglichst nennt. ben werde. Nur durch ffttmen un' Stoffe allein soll Abmechslllng in di Mode getragkN werden. Dieser Richtung folgend, sind hier zwei allerliebste HiU chen gezeigt, die durch ihre kleidsamen For men sofort in'l Luge fallen, inl mit auf kvartk! strebender Krempe, da, andere in der beliebten Pikjform. Beide können au Sammet, Eeide, Erickeret der Srrod borte hergestellt werden. De Kops wird eingekraust und über Sieifgajt gearbeitet. HI Garnitur fügt man eine schwarze Sammtschleise nebst Schnalle bei oder ein gestepptes Land aui gleichem Material, welche den Fond bildet. Apart wirkt uch eine Rank aus Stoffbliimchen, be sonders bei Weißen und ganz schwarzen Seidenhütche. Da Muster ist in drei Größen erhältlich: IS. 21 und 23 Zoll. FM.H r mm.'" $M H!"'.! m pH 60$- V?Sw f . - ' J I ,"';,jJt " 'H V Wtz yirn c BestellungSanweifung. '"n Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegn Einsendung deZ Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben an und schicke den Coupon nebst IS C entS für iedcZ w . ri 1 IVM fl. 4 ' oenettle MUsier an oas PA1TERN DEPARTMENT OMAHA TRIBUNE 1311 H,ar Lt. . Der ,,Omh Tribiixr- Csxpa Ich ckssche MusterZK......' .... ZsllBmft oder ZctäaixtMt. (Jahre bei Kmdersäche) " 3l0XK ............ ....v ,., 6tn.......r4... Türkische Neuerungen. Reform in einer höfischen Etikette Frage. So untoahrscheinl.ch es klingt, können die Türken, insoweit sie nur türkisch verstehen, ihr Heiliges Buch, den Koran, nicht lesen. Um die Vorschriften der mohammedanischen Bibel kennen zu lernen, müssen sie sich auf die Uebersetzung der Ulemas verlassen, die arabisch gelernt haben. Eine türkische lleberseduna des Ko ranZ existiert nicht. Dieser Anomalie wollten einige Türken in jüngster Lert abhelfen und eme wissenschafb lich genaue türkische Ueber etzuna des Korans herausgeben. Mit dieser Idee Hießen sie jedoch beim Scheich ul Islam, dem geistlichen Oberhaupt des Mohammedanlsnius nach dem Sultan, auf heftigen Widerspruch Der Scheich ul Islam erklärte, daß eine absolut getreue Uebersetzung des Korans unmöglich sei und daß eine ungenaue Wiedergabe bis Heiligen Buches ein Verbrechen wäre. Dieser Ausfpruch wurde vom Grostwesir be stätigt, der jeden Versuch einer Ko ranllbersetzung ins Türkische kurzer Hand verbot. Somit werden die Türken ihre Bibel auch weiterhin nur durch Bermittlung der geistlichen Dolmetsche, der Ulemas, kennen dür sen. Wabrend m diesem reimlosen Punkte die obersten Steller in Kon stantmopel icder Neuerung sich b hold eriviesen, wurde in einer b'fi schen Etikettefrage eine interessante Nesorm' geschaffen. Eine Kom Mission, der der Großwesir Said Urlim-Pascha, Kriegsminister Enver Pascha und Hairi-Bei angehörten, oeschlosz nämlich dieser Taae. - die Unabhängigkeit der kaiserlichen Prin zen ein wenig zu beschneiden. ?in Zukunft werden die türkischen Prin zen nicht im Omnibus, tn der elek irischen Tramway, noch auch in öf fentlichen Droschken fahren dürfen. Wenn sie mit der Eisenbahn oder einem -Dampfschiff reifen, werden sie in eigenS für sie reservierten Abtei, ungen liken muffen, und vielleicht das Schmerzlichste ist, sie sollen nicht mehr ungestört in Gasthösc. Restau rants, CaföS chantants und andere Vergnügungslokale dürfen! Theater und Kino werden ihnen unterfagt, und sogar Festlichkeiten zu wohltä tigem Zweck dürfen sie erst mit einer ; jeweils einzuholenden Spezialbewilli, ! gung des Sultans besuchen. Ein alserlicher Jrade hat diese Bestim! mungen der Kommission bereits anktioniert. Und man möchte die. armen türkischen Prinzen fast be dauern, wußte man nicht, das; der Zlvttrs FrllbjahröjzFchen. 31$. 822. Den jrtjt so Viel getraqenen bauschigen Vlusen und drapierten 21irfm weiden all Friikiahkineuheit kleine. kurk Jacken bei gesellt, die meist au totkas!irende i.,osf und In anderer Farbe g?wöh'k werde. Tat hier dargestellte Wodell war im RaqlaN'äffckt qearbkiiet. die Vorderseite bil zum Viirlel derkirzt. Breite Nevcri, die da! negante farbig. Mutter zeigen, lass die Bluse oder auch -PiKenjabot zur Geltung kommen. Di völlige Weite de Jcutchenl wird von einem schmalen Gürtel zusammengefaßt.' Wer Gewicht auf schicke Kleidung legt, wird in diesem Cchnittmuslcr ein Modelj finden, dessen Lerstelluna wenia Eckwie rigkeit macht und daS allen modernen Anforderungen entspricht. Daö Muster ist in 6 Größen, von 32 bil 42 orräthig. Bebrauchr werden kür mittlere Kröke 2 Jard Material bei 2S Zoll Breite. ....Stadt H. Orientexpreß fehr schnell und quem von Konstantinopel nach Paris fährt. er rebellische Ppagei. Eine lustige kleine Geschichte von dem Besuche, den König Eeorg ivn England einmal der Umgebung von Blackburn abstattete, erzählt ein englisches Blatt. Der Pförtner ei, nes Hauses, das der König befichti, , ff i .r,& . ftv.w.. ? jjci! iwuic, mUj givci ;puyuiju'-:! von denen der eine sprechfaul, der andere aber sehr sprechluftig toüt. In Erwartung des hohen Besuches lehrte der Pförtner seinen zweiten Papagei Gott erhalte den Königs sagen. Das Tier war gelehrig nd bald schmetterte es alltäglich unzäh, lige Male die gelernten Worte. End lich kommt der große Tag. Und es klappt auch: als der Konig daä Haus betritt, schnarrt der PapJJe!: Gott erhalte den König. Gott tu halte den König, Gott erhalte den König!" König Georg blieb lachcnZ, stehen. Aber feine Heiterkeit kannte keine Grenzen mehr, als plötzlich un, vermutet und programmwidrig dev zweite Papagei dazwischenfuhr: Se, still, alter Esel!" . Duftende Kleidungsstoffe. Unsere Kleidungsstoffe werdet künftig nicht nur mit Farbstoffen sondern auch gleichzeitig mit Duft stoffen imprägniert werden, so daß sich die Tochter einer kommenden Zeit wird überlegen müssen, ob sie ihr Jonon- oder ihr Geraniolkleid anle, gen soll. Das liebliche Jonon hat keinen schaisen Geruch, und die KLu. fer dieses herrlichen Riechstoffes be klagen sich bisweilen, daß Jonon gar nicht rieche. Das Geraniol ist das riechende Prinzip des kostbaren Ro senöls. Ein eigentümliches Parfüm haben von jeher die echt indischen Schale gehabt, sie wurden bekanntlich früher zu ganz enormen Preisen Lerkauft. Natürlich boten di euro päischen Fabrikanten alles auf, urrk zu demselben Parfüm zu gelangen. Ihre Bemühungen blieben längere Zeit erfolglos, bis es endlich gelang, das Geheimnis zu entdecken. Das Patschulikraut kam nncli Europa, und heute sind die mit diesem Var füm imprägnierten Schale fortan auch durch die Nase nicht mehr von echt indischen zu unterscheiden. Der deutsche Dichter Justinus Kcrner war ein sogenannter Rumi nant, d. h. ein menschlicher Wieder kauer. Er konnte den Mageninhalt. nach seinem eigenen Ausdruck, wie aus einer Hand" willkürlich hinauf werfen. , . ; - .