.-."," Raplanfe Rüstungen lDanuT. als Sturmjentrum am Balkan. Witte's Balkan fjj'.c' lufc suchomtinow'sAriegöbcreitschaft. GegenDeutsch la.ld militärisch und finanziell mobil. Kein Krieg. I rn südöstlichen Wctterwinkel (Juro fai hat sich ein neue! Sturm zenttum aufgetyan. Der Drei vuud hat mit der EriThtung des iinabhänfligc Fufieiithum Mbanicn 1 inen Uöillcn durck-aesetzt und Ruh land rüstet. Tcr Fürst des neuen nicht fscroifdxn Glaatätotfenl am Balkan ist 'in die Hauptstadt bei Lande ingejcKien und bet Vaiislawikmu macht mobil. Tcr Teutsch Kaiser ist euf seiner Fahrt iikch der Insel Äorfu mit dem Kaiser Iran, Joseph, dem König SSiltor Ema muel ton Italien und dem österreichischen Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand, 'dem Gknalinsvck:or der Lammten ''HaoSbingischen Wehrmacht, zusammenge troffen, die Dnibundblatter feiern diese Entrevue als Geivährleijtung der Festig, keit des Bündnisse und die Organe der russischen Vünistcrien des Krieges und der Finanzen betonen die Aiiegebereit' schast Ui Zarenreichs, die militärische und die finanzielle. Alle offiziellen und off lösen Bläser Vereinigen sich zu einem Konzert der Friedenbschalmeien und russische und französische Truppcnan sammlungcn an den Grenzen bringen einen eigen Mihion in das europäische Konzert. Rllßland übcrrasä.t die Welt mit einem PfcrdeauSfuhr Verbot, eine Maßregel, welche sonst nur getroffen ist, iurn alle Kräfte des eigenen Land? für einen nahen Krieg zusammen zu halten, 'und die erregte deutsche öffentliche Mei "nung weift auf den Widerspruch zwischen 'dieser kriegerischen Maßregel und den friedliche Bciuhigungäöersuchen Ct. Pe teröburgz und auf die Zeit ganz gleicher . Spannung Ende der achtziger Jahre hin. Heute, wie damals, überrascht Rußland die Welt durch Hanz ungeheuere und ganz offensichtliche kriegsjurüstungen. Und wie damals hat sich daS Wetter. wItS in einem europäischen Kriege seine Entla düng zu suchen sifieint, im südeuropäischen Winkel, am Valtan. zusammengezogen. Von diesem Winkel aus wird ovch die Betrachtung und Erläuterung der heutigen europäischen Lage ausgehen müssen, um zu einem Verständnis der vorhandenen Thatsachen und der verfolgten Ziele und zur richtigen Erkenntnis der hinter den Kulissen der amtlichen FriedenLbetheue rungen und der. offenkundigen Kriegs rüstungen arbeitenden Kräfte zu gelangen. Und wen die Verhältnisse heute die glei chcn sind, wie Ende der achtziger Jahre des vorigen. Jahr Hund :rts. so mag sich heute auch das negative Resultat, das sich avi den damaligen Verhältnissen ent wickelt bat, wiederholen: Tss drohende Wetter ist damals nicht losgebrochen; es ljc.1 leine Krieg Sieben. D neue Fürst des unabhängigen Bal kanlandej Albanien ist In die Hauptstadt T!zzs eingezogr. Tie Ankunft M Fürstenpaans erfolgte an Bzrs o:t lis'e: ichifch-ungarifchen Facht 2auuS", i'.e Eskorte "bildete ein italienisches, ein eng lischeS und ein französische Kckgfü)i'f, NamenS oti LandeS beg.üßte der Gene ralgoudeinnrr Essad Pascha den FürsU mit den Worten: Ich freue mich. Jhne.l den WMommenZgruß Mieten zu lön oien, Sie werden ein zweiter Skand?rb:g sein. Alle Albancfen haben das Ve? kauen, daß Sie Albanien groh machen nd u?.f Vater fein vxrden." Die Auf gaben, welche der Erledigung seitens des neuem Hunschers harren, sind keine leich Urt. Er wird zunächst seinen Landes jinbrrn" die Vorliebe für die Blutrache n!t. die Abneigung gegen das Steuerzah len acgewöhnen müssen. Er wird sich in de unausbleiblichen Stürmen des .europäischen Wetterwinkels" zu bewäh ren haben. Er hat das tluge Wort aus efprochen. daß er vorläufig keine andere Politik als die der Konfolidirung und inneriq Entwicklung des Landes treiben werde. Aber er wird dessen stets emge denk bleiben müssen, daß das unabhän gige Albanien gedacht und gegründet ist als ine Brustwehr gegen die panslawi stische Idee am Balkan. Russische Jntri, ernen und der russische Rubel haben in Albanien bereits ihre Wühlarbeit begon nen. Die Errichtung des unabhängigen Staatswesens kennzeichnet die Niederlage, welche die panslawiftische Idee am Balkan erlttten hat. Diese Niederlage wird Ruf; land wett zu machen versuchen. Schon soll ein euer Balkanbund unter russischer Ssegide entstehen. Die Balkanfrage, wie sie der kürzlich? Krieg der christlichen Län ,der gegen die Türkei aufgeworfen, ist noch lange nicht erledigt. Dos unabhängige Albanien hat in diese Frage ein neues Gefahrmoment eingeführt. Der Gegen? satz der großen europäischen Mächte-Kon-fleuationen hat eine neue Verschärfung erhalten. Der frühere russische Ministerprädent Witte hat die gesammte Situation in die Worte zusammengefaßt, daß der letzte Akt der Balkanaffaire noch lange nicht gespielt worden, augenblicklich eine Zwischenpause eingetreten sei und daS Vcrhälknis ni fcken Dreibund und Dreiverband einer Klärung bedürfe. - Sergej Juliewitsch Witte ist ein friedfertiger Mann. Er hat die russische Auslandspolitik einmal eine Politik, die ie verdaut, weil sie sieben. ; mal am Tage zu Mittag essen will", ge nannt. Er hatte alles versucht, Rußland ix? der Schmach des mandschurischen Abenteuers zurückzuhalten und durch den Vertrag von Portsmeuth die Schmach gemildert und für sich selbst internatio nalm Ruf als Friedensinacher erworben. Aber auch dieser friedfertige Mann kann sich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß die Balkanaffaire noch nicht zu Ende r'vkü fei und die Entscheidung zwischen Dreibund und Dreiverband noch aus stehe Tit Zwischenpause, von welcher er spricht. wird von gwaltmen iutungen ausqe s ' ?r fi'Ux rt sich ei.ie neue lln t t l tuiiut. eJ kc ikn fa"yt Ac ! tn a.is be Vo'n c ?un , t l r 5 c i: Krone des neuen Balkanftaatel. Dem Battcnberger Alelander, dem Hohenzoller Karl, dem Koburger fferdinand und dem Schleswig Holstein SonderdurgGlllcks burger Georg schließt sich als fünfter An gehöriger einer deutschen Fürstenfamtlie der Prinz zu Wied an. welcher aus der Fremde berufen ist, einem anz neuen Ctaatswesen Ordnung und die MogliaV keit der Fortentwicklung zu fchiffen. Er soll ein neuer Georg Standerdeg" wer den. die Glanzepoche aus der Zeit dieses nationalen Helden, um dessen Gestalt sich ein Mythenkranz gewoben, wieder herauf führen. Der Einzug ins Land ist für ihn leichter und bequemer gewesen, alt der der anderen deutschen Balkanfürsten. Wie ein Dieb in der Nacht mußte sich der Hohenzollcr nach Rumänien schleichen. EI war ein Wagnis aus 2od und Leben, da. der Koburger übernahm, als er. in seckSundzwanjigjähriger Leutnant, vom Fürstenthum Bulgarien Besitz nahm. Mit der Billigung ganz Europas, mit der Slorte fremder Kriegsschiffe ist der Prinz zu Wicd in Albanien erschienen. An der Sicherung seiner Stellung sind zum mindesten zwei Großmächte. Oester reichU,igarn und Italien, mit ihren Le benSinteressen bctheiligt. Aber grade da rin liegt die heimliche Gefahr für sein Land und sein, Person. Um Albanien wird der nächste Akt der Balkanaffaire gespielt werden, nachdem die Zwischen pause, welche überall mit Riesen Rüst iingen ausgefüllt wird, abgelaufen. j 4-Ä , 3 i 'U . V. . rii ? ' ft .. x iVU 5 .t. V ;r;'"', ytl ' K-' IrÄT Der atitt f iti rsf. tz,n,eeslftts An das unabhängige Aiöaaien, welches unier dem Einfluß des Dreibundes gegen die msskowitifchen Afpicationen am Bal. kan bleibe., soll, wird sich die endgültige Abrechnung zwischen Oesterreich und Ruß land knüpfen. Im Lande der Sckipota ren wird dervon dielen erwartete Kampf zwischen der' germanischen und der slawi schen Welt seine Entscheidung finden. Die Errichtung des neuen unabhängigen Bal kanstaates.als Damm gegen die slawische Fluth bedeutet einen Sieg des germam sehen Gedanken?. Damit hat Oelierreich Ungarn seinen Anspruch auf die Stellung einer Balkanvormacht von neuem unter strichen. Mit der Errichtung Albaniens ist dem russischen Ehrgeiz, das gesammte südeuropäische Europa zu einer moskowi tischen Satrapit zufammenzuschließen, ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die albanesische Frage ist zum neuen Kitt für den Dreibund gewordei,, und Deutschland wird durch die Erwägung der eigenen In terefsen auf die Seite der Bundesgenossen geführt. In der Stunde des große Muß hat sich die Habsburgische Toppelmonarchie bewährt, das entscheidende Wort und den festen Entschluß zur That gefunden. Nicht die Entscheidung Europa am grünen Tisch der London Botschafter-Reunion hat die Errichtung des unabhängigen al banesischen Staates gesichert, das haben die Waffen OesterreichUngarnS gethan, die bereit waren, den Diplomaten das Wort zu nehmen und den Willen Europas zur Durchführung zu bringen. Albanien wird unter österreichischem Einfluß stehen, und damit wird das Gleichgewicht, wel. che, durch die Schaffung großer flawi scher Staaten am Balkan stark in's Schwanken gerathen war. wieder erge stellt werden. Gegen die Wiederherstel lung solchen Gleichgewichts rüstet heute Rußland. . Zweimal bereits hat der Konflikt um Albanien Rußland und Oesterreich-Un gärn nahe an den Ausbruch eine? Krie ges geführt. Nun findet, nach Witte's Wort, eine Zwischenpause statt. Man weiß heute, daß die von Rußland herbei geführte Gründung des Balkanbundes di rekt gegen Oesterreich gerichtet war. Man weiß auch, daß Rußland sich damals mili tärifch noch Nicht stark genug gefühlt hat, um Mit Waffengewalt einzugreifen. Wenn heute Rußland fieberhaft rüstet, wenn bereits wieder neue Bakkanbund Pläne auftauchen, wenn die russische Spi nage ganz Galizien mit einem Netz llber zogen bat und Rußland um die südlichen und ditlichen Grenzen der Habsburger "','.n-ri.ie einen Kreis von Feinden und bf'liakcitfit zu ziehen sich bemüh!, ',.. f..nn V.; j.ti V... i;jiih .utili itwfc ui i. g Vlfc 4 - . ' A 'A l ' , "Jst ' v-'-vX1 :a-- ii -.J. ivXv II I I .v ' Kr 'Vr-- i'V" kl- - 'y.r. ,V 5 i i t'jft. ".j s;',1' " 5. K'r-.-.N v " uüul v F-ii , v,' i -"iV lsYff ' , c.'l , lVjVVi it ; jj ) ' X ' 5-c -.Ai..'.'',-s3, l i ' . . f" ii ; , - - w I lt. . A. . - I ' f j ' I ii rw ' ' t 'in. ir ' a. f v ' --t Vui .ii-V;'-' - - ,; ! . ' '' - '; ': - H V ' . - h' A JliV jl vltJY r " I " - : iii-4 h ',' k ' - i rr ' V F 1 f ! IVv i " ' .. i 31 - c ., ' I , i i 3 jv ! .i 1 i I - ,. 1V3 Calais Des HeeiescHeBS r vri: : ( , ' Sf, vpiA-Ai.BAM.iiM- y v-ss i xWf f - i f . .7TS I ' ;fi i . v ' . i ' -lim ... i . . 0 i V, f 1 N : ' s -It Y Ii vi'M 'r)S v " il I . ( v".-v I' M: Ä dHsr. -- "U t i' i' i Vv C' ' Vfit- . Ut , S-'v - j -- . I H , , S i f jr l&llr ' ' " ' U D') -" H tA v' -ii Tp X kZ 3 11 1 " 'V'-1 li " y! ßrt'Mk- 1 ".M !) Mik-M ff' fi.X-2 V i T.v . . Zfr. ST 1 7 s.""-- XVV'Äl si lRcux..rsv e JrZ Isis rSKENDEfeBEG & unoefboo - vSLrrz JT.. i E 3 TJ"s X . vhox.Z X Sr KASTI?0TA2 -t ; ' ij ' ' " . ."; ift . . h , . : . . VJ - ;', 1 i- ' V ' ' V ' ' , . ' . k " r- ' " ' ' - 4 -'-..!;. .'--' t ' t 3 ii r -i i , . . 1 : 2 t J I - ,. 1 . ' ' ' I ' "-. ' . I : ' 1 t-. . I v X: a vT - iXi : f I v i' - . st . i - , . h , ' i .) t- . V Jl ; .i? ? ' H Gsuchssil'. Zwischenpause siic oen neuen nächsten Akt der Ballan-Assiire betrachtet wer den. Diesen Vorbereitungen Rußland's ge genüber ist die Auefüheung eines fcan zösischen Blattes von allgemeinem Jnter esse. Es heißt da, daß sich zwischen dem französischen und dem russischen Gmeral stab Meinungsverschiedenheiten betreffs der Verwendung der neue russischen Mil liarden-Anleihe in Frankreich hcrausge stellt hätten. Man sei in Frankreich da gegen, daß Rußland all' das französische Geld der Vorbereitung für den Krieg mit Oesterreich zuwende. Frankreich wolle von seinen zwanzig Milliarden den Vor theil haben, daß es sich bei der Entschei dung eines Krieges mit Teutschland auf die russische Arm verlassen könne. Der bekannte .Krieg in Sicht"Artikel des St. Petersbrrger Korrespondenten der .Kölnische Zeitung" hat die gesammten Offiziösen auf die Beine gebracht. Es hagelt ordentlich Dementis. Aber auch die entschiedensten Dementis können die Thatsache nicht aus dem Wege schaffen oder auch nur verschleiern, daß Rußland heute mit oller Macht rüstet. Deutschland hat die gewaltige Steige' rnng der Kriegsbereitschaft des russischen Heeres mit der neuen Wehrvorlagt beant wortet. Diese Steigerung der Kriegsbe rntfchaft datirt bereits seit Anfang des Jahres 1A2. Im Herbst jenes Jahres war sie bis zu den Probemobilisirungen in kinem großen Theil von Russisch-Po len gegenüber der deutschen und der österreichischen Grenz gediehen. Heute ist ein Aufmarsch aller russischen Armeen in Vorbereitung und bereits theilwcise durchgeführt. Bis zum Jahre 1913, dem Zeitpunkt der Erhöhung der Kriegsbereitschaft, stellte sich der Friedensstand des rufst schen Heeres auf 850,0) Soldaten. Da malS wurden d Reserven des letzten Jahrgangs unter der Fahne behalten, wodurch die Ziffer auf 1.3 Millionen er höht wurde. Rußland hatte bisher 37 Armeekorps, davon 30 in Europa. Die in Aussicht genommene Neubildung von vier Korps bringt die Gesammtstärte auf 41 mit 33 in Europa. Von diesen drei neuen europäischen Korps soll, so heißt es. ein kn Wilna mit der Richtung ge ge Deutschland, daS andere in Kiew und daS dritte in Odessa gegen Ost-Gali zien den Mittelpunkt haben. . Fürst Trubctzkoi verräth in seiner so eben erschienenen Buch Rußland als Großmacht", daß daS Zarenuich zur Zeit der, durch die Bnnezisn Bosnien seitens Oesterreichs hervorgerusenen Krise fchließ lich eingelenkt habe, weil es sich auf feine Wehrkraft nicht habe verlsssen tonnen. Eine eleich,; AndeuwrI stammt, vorn K -Yrt ' f-J . . - i V . .,! . " t v- i ' i tf.yf -iss 'W f-'fe- , , : .-yrf - . .r4 4 r' j-1' i . V ,Sl'- .-vS'v.'v . V? r - . viT :. TitfA fi&furd' f w , , V . . f -;, , f. .. r S!raf Witte. neral Kurovatkin aus der Zeit de Aus iruches des Balkankrieges. Das Rll stungefieber, welches Rußland heute er griffen hat, kann trotz aller offiziösen Be schwichtigungen nicht allein mit dem Standpunkt, baß, wer den Frieden erhal ten wolle, sich auf den Krieg vorbereiten müsse, enläct werden. Auch dürste Ruß land iaum ausschließlich aus Gefälligkeit für Frankreich sich die ungeheuren Kosten Wiederholter ProbemoÄlmachungen auf erlege. Auch wenn Kuropatkin in einer geheimen Denkschrift vorschlägt, die Mil liardcn, welche Rußland an Frankreich schulde, könne Deutschland nach einem für dieses unglücklichen Feldzug bezahlen. Russisch-Polcn erscheint heute wie in ein ziges Wafsenlager. und man hat diese ganz außerordentlich Maßregel mit der Gefahr eines Äufftandes in Polen be gründen wollen, ohne daß sich in der letz ten Zeit irgend welche Anzeigen einer der artigen Gefahr gkzeigt hätten. Einer der ersten französischen militä rischen Schriftsteller, General Pakt, hat bereits ,m Sommer des vergangene Jahres eine Abhandlung: Les Protmbi- liiö d'ui Gueire Franco-Allo- tiando" veröffentlicht, und in dieser aus die Spannung zwischen Rußland und Oesterreich als den Anlaß zu einem u ropaischen Kriege hingewiesen. Er sagt: .in russisch-österreichischer Krieg muß unter die Möglichkeiten gerechnet werden, vielleicht für eine nahen Zeitpunkt." Das heißt aber nichts Anderes, als daß auch Frankreich mit solcher Möglichkeit als Gelegenheit der Abrechnung mit Deutsch land rechnet. Der Pariser .TempS' hat neuerdings ausdrücklich bestätigt, daß die letzte russische Anleihe in Frankreich für den Bau strategischer Bahnen und die Be schleunigung der russischen Mobilmachung verwendet werden müsse. Ein französi scher General hat öffentlich die Ansicht vertreten, daß Rußland heut bereits im Stande fei, mit fünf bis sechs Armee korvs und sechs bis acht Kavallerie-Dioi, sione sofort in Deutschland einzubrechen. Und auch in den u i caen Armeen er, herrscht die Ueberzeugung vor. daß Ruß land heute zur Offenst bereit sei, eine Ueberzeugung, welche, ja auch der ruf, sifche KriegSminisie, Ssurhomlinom Aus druck gegeben hat. Wie steht es nun mit der finanziellen und militärischen Krugsbereitschaft Ruh land? Wirtschaftlich und militärisch hat sich das Zarenrch. nach dem Urtheil genauer Kenner der Verhältnisse, von den Schlägen des japanischm Krieges erholt. Die russischen Finanzen befinden sich heute in vollkommener Ordnung sodaß der Geldmangel kein Hindernis eineS Krie. ges bilden würde. Daß die Arm seit .Kiwto'ls'syW'.1 wi V . -4 f 'N. .N .'1 . In . vi-';,n' ;ti - , 1 1 Ii , S! '' C-' iiHM ;i ' - J ,Uli- T... h . rtx i rm i'DirilPss ran ' feiirj ! ,. .1 ..... ft' V'tv X,. ' PS C, Hr-V-' 'f . k l'- v 2 4 $ .'.'. w .1 1 i . . - - . ... I " U 1 T ' 'fi' , . ",Tl.J fW' . - . ' r -., ;- I '4,"' - ' lernt, die Organisation der Truppeniör per und die Schulung d;r Führer große Fortschritte gemacht hat, wird allgemein zugegeben. Immerhin muß es fraglich erscheinen, ob Rußland geneigt sein sollte, seine wirthschaftlichen Errl.ngenfchaften durch einen Krieg auss Piel zu fetzen. Die wirthschasllichen Erwägungen be Kimmen heute in erster Linie der großen internationalen Politik den Weg und den Völkern das Verhältnis unter einander. Eine solche Erwägung bat bereits Ende der achtziger Jahre ein: Rolle gespielt und mit zu der Spannung beigetragen, an w'.lche die deutschen Blätte., als der heuti pk Mj! 8K1B), "-'"".,. W Rekapitulation der damaligen elche",,, e und Bestrebungen dürste zur Süuftrirung ear,iK,ii y,T K. t.k.k. ! nn ms zugleich als Weiser auf oen wahr schein lichen Weg der Entwicklung der heu tigen Verhältnisse aus dem Gesahrzupcmd heraus am Platze fein. Ende der siebziger Jahre hatte Rußland sich zum nischrjoungslampf uni die .Erbschaft des kranken Mannes am Bo! porus" vorbereitet und entschied sich, um sich nicht die Kräfte binden zu lassen, sür eine .Politik der freien Hand" d?m Zwist zwischen Frankreich und Deutschland gegen- über, gab indessen bekannt, daß es eine vol lige Niederwerfung Frankreichs nicht dul den roerde. Trotz der Siege der russischen Waffen über die Türkei gelangte Ruß land nicht an das Ziel seines Ehrgeizes, am Balkan ei aroßei slawisches Reich unter russilcher Oberhoheit zu errichten. Tcr Berliner Kongreß vom Jahre 1878 zog dem russischen Ehrgeiz und den moö kowitischen . Umtrieben am Balkan die Schranken. Das hatte in erster Linie die Hal- tung und der Einfluß Englands zu Wege gebracht, aber die ob der diplomatischen Niederlage verstimmte russisch öffentliche Meinung wandte sich gegen Deutschland. Als dann die .befreiten slawischen Balkan- bruder selbst sich geg'n das ihnen zuae dachte russische Joch auflehnten, als Bul- garrcn, um sich von der Vormundschaft des Moskowiterthums zu befreien, gegen den ausdrücklichen Willen der St. PetcrS- burger Regierung den Koburger Ferdi nand zum Fürsten enor und Teutfchlano das Verlangen Rußlands, sich aktiv an einer Ahndung der .Verletzung beschwöre ner internationaler Verträge" zu bethei ligen zurückwies, da stieg die Verstim mang Rußlands, auch des amtlichen, gegen den deutschen Nachbar. ES folgte die An Näherung Rußlands an Frankreich, welche durch Boulanger und den Boulangismus außer Rand und Band gebracht worden war. Et wurde das große Intriguen spiel mit gefälschten Karten gegen Deutsch land arrangirt. Dem Zaren Alexander III. wurden während seines Aufenthalts in Kopenhagen im August de Jahres 1887 gefälschte Aktenstücke überreicht, welche beweisen sollten, daß Bismarck, in direktem Gegensatz . zu seinen amtlichen Kundgebungen, am Balkan und fpeziell in der bulgarischen Frage eine anti-rufsi sche Politik verfolge.. Wohl gelang es Bismarck. i 'einer persönlichen Rück, spräche mit dem Zaren die Fälschung nachzuweisen. Rußland aber setzte seine Rüstungen fort. Es ahm ganz unge heure Truppenanfammlungen an der deut schen und österreichischen Grenze vor, es baute seine strategischen Westbahnen aus, e verstärkte seine Wehrkraft durch Bei langerung der Dienstzeit und Erhöhung de Rekrutenkciingknts, durch Vermeh rung feiner IS Linienkorps um drei neue, durch die Errichtung von 20 zusätzlichen Schützenregimentern und einer zweiten kombinirten KofakenDidision und durch ein Reorganisiruvg der gesammten Artil lerie. , ES war damals ganz so wie heute. Die gleiche Spannung und die drohende Ge, fahr: Rußland rüstete für den unvermeid lich scheinenden europäischen Krieg. Das Unwetter, welche sich im südöstlichen Wetterwinkel .zusammengezogen, wollte sich über Eurrfta entladen. Aber es ist damals doch nicht zum Nnege gekommen. jDPzWWd $!ua mit uchjiger KG - , . .r. - - - - 'J, - Äia vA XA : .hu . jrjji , 'piif .-v-t?! ' t.L.- I v - '.' MM ,r- . ..... - "" ' aus die französischen Umtriebe und die russischen Rüstungen. Am 3. Februar 18S8 wurde der deutsch österreichische Bündnisvertrag vom 7. Oktober 1879 vom Berliner .Reichsanzeiger", der Wiener .Abendpost' nd dem .fester Lloyd' gleichzeitig und mit einer dollig gleich lautenden Einleitung vcrofsentlicht. Diese Veröffentlichung bildete die Vor bereitung zu dem großen Ereignii. welches sich am L. Februar 1583 vollzog unt wel chcm die ganze Welt mit der gespanntesten Erwartung entgegengesehen. Denn die Red? Bismarck' im Reichstag bei der zur Berathung stehenden ernen Lesung des Anleihegesetzel für die Wehrvorlage war ein Ereignis, irxlchei Geschichte gemacht hat. D antwortete der große Rechner auf die Ansprüche Rußlands mit dem Facit des Toll und Haben! des deutsch russischen Verhältnisses. Da setzte der Eiserne den Kriegsrüstungen jenseits der Grenze . den ..für? tvutonieu" ent gegen. Und über die Grenze drang macht voll das Warnungswort, daß fich der Teutsche vor Gott, aber sonst nichts in de, Welt fürchte. Rußland schob das schon halb gezückte Schwert in die Scheide zurück. Die Er leaung tobte sich damals au in einem Zollkriege. Merkur drängte Mar in den Hintergrund, und der Handelsvertrag vom Jahre 18I4 machte auch dem wirthschaft lichen Kampfe ein Ende. ' . ' So verlies dit damalige Krise. Heute haben sich die Verhältnisse in gleicher Nich tunq entwickelt, und die Geschehnisse wer !den. aller Wahrscheinlichkeit nach, ine ana rtl,irflÄ ,hm.i, ! KK,N s,ck " '. vl fVr l "w ,,Ke inlen ausgearbeitet, ist die Spaeinul.g eme rnten sivere und die Gefahr eine vrohendere ge worden. Die gleiche Erregung der Völker und Rastlosigkeit der sich in ihrer Eil sertigkeit fast überschlagenden Ereignisse. Un dieselbe Balkanfrage. Diesmal hat Rußland sür seine Aspirationen auf den Sildosicn Europas nicht mit den Waffe in bei Hand auf offenem Felde, sondern hinter den Kulissen mit der heimlichen Intrigue und der hintenückschen Aus Hebung gelämpft. Den Erfolg, welcher dem offenen Kampfe früher versagt gcwe sen.. hat auch der geheime nicht rrringm könne. Die von Rußland ausgekluqeliz und betriebene Gründung dcö Balkanöun des war gegen Oesterreich gerichtet gewe scn. und die Gewehre waren gegen die Türkei losgegavgen. Der Bund mußte in die Brüche gehen, sobald die hinter der Scheinhkiligkkit des .KreuzzugeS" lauernde Ländergier hervortrat. An solcher Gier und der Machteiferfucht unter den .Air bündetcn" ist nicht nur der Balkanbund selbst zu Grunde gegangen, auf den Schlachtfeldern, auf welchen sich die Völker deS Balkans gegenseitig zerfleischt, ist auch die Idee eines unter Rußlands Führung nur den russischen Plänen zur Verfügung stehenden allslawischen Reiches im Süd often Europas eingesargt worden. Nicht Rußlands, sondern deß nichtslawischen Rumäniens Ctimme ist heute am Balkan maßgebend, und mit dem neuen Fürsten thum Albanien, dem Resultat eines ent schiedenen österreichischen Entschlusses in der Stunde deS harten Muß. ist mitten in die Slairmwelt hinein ein Keil getrie den. Mit der Errichtung dieses unab hängigcn Claatswesen, a dessen Spitze ein deutscher Fürflensproß' berufen, hat sich ein neues Sturmcentrum im südost europäischen Wetterwinkel aufgcthan. ES ist heute ganz so wie damals. Die gleickze Spannung und Gefahr und die gleiche tiefe Verstimmung Rußlands gegen Deutschland. Nur daß die Gegensatze schärfer gemorden sind. Denn BiSmarck konnte noch in serner großen Red vom 6. Februar 1888. sagen, daß Bulgarien, das Ländchen zwischen Donau und Bal kan, kein Objekt von hinreichender Größe fei, um daran die Konsequenzen zu knÜ pfen. um seinetwillen Europa von Moö kau bis an die Pyrenäen und von der Nordsee bis Palermo hin in einen Krieg zu stürzen! man würde am Ende nach dem Kriege kaum mehr wissen, warum man sich geschlagen habe. Heute ist Deutsch land, nicht nur durch fein Bündnisverhält nis zu Oesterreich, welchem Preußen durch die Geschehnisse deS Jahres 1866 den Weg nach dem Cüdosten gewiesen hat, sonder auch durch die eigenen Interessen hineingk zogen in diesen Wirbel gegensätzlicher An sprüche und einander widerftreitendcr Machtplane. Heute weiß man, warum, falls sich ganz Europa des Balkans wegen in einen Krieg stürzen sollte, man sich schlägt. Man weiß, daß am Balkan auch die Zukunft deS gesammten Nahen Orients entschieden wird. Darum die heutige tiefe Verstimmung Rußland gegen Deutsch land, weil es in ihm nicht nur den Bun desgenossen Oesterreichs haßt, fondern auch deck Konkurrenten fürchtet. . Und i diese Verstimmung inifchi sich heute, arade wie damal, ein wirthschaft lichrö Moment, das k,".iit im Getriebe der j großen. iMnattonkn MMM m andere Rolle spickt, oll die früheren Zei' ten ,hr eingeräumt haben. Ter im Zayre 1804 atkschloss'ne und zehn Jzhre fpä, ter erneuerte deutsch-russische Handelsver trag läuft ab. Die Erneuerung geschah, während Rußland sich in den dringlichen Nöthen des ostasiatifchen Krieqe befand. und die Russen behaupten, Deutschland habe ihre damalig Nothlaq ager,ö. Witte, welcher heute über das Spiel am Balkan und die noch ausstehende Klarung zwischen Dreibund und Dreiverband cra kell, hat erklärt, er hätte seine Z'amen niemals unter den damaligen Handelsoa trag gesetzt. Echo hat die russische In dupru und landmirthschast die Export kammern, die LandwirthschaftsgescUschaf ten. die Gouvernements und KrciS Eemstwos, wirtschaftlich mobil gemacht. Und wieder werde Stimme in Rußland laut, welche gegen Teutschland den Bor wurf erheben, daß S abermals russische Verlegenheiten, wie sie sich aus den Miß erfolgen am Balkan ergeben, zur Knebe lung russischer wirthschastlicher Interessen ausnützen wolle. " . ' SS ist heute Alle so wie damals: d!t Ltidenschasten und die Kriegirüstungen, die Truppenanfammlungen und daS Spiel mit falschen Karten; da Verfasser eine! Artikels unter der Ueberfchrift .1. con. (Viitration llomnndo" i der franzög schen Zeitschrift jouranl aYi Bcienoe militaircV lügt, t habe ist einem Eisen bahnabtheil den fik und fertigen Plan de deutschen AufmarscheS gefunden. Alles wie damals: Die damalig; War nung der Veröffentlichung deS deutsch österreichischen Bündnisvertrages und der großen Bismarckred hat heute ihre Wie, derholung in den Zusammenkünften der Dreibundmonarcken aus der Korsureis des Deutschen Kaisers gesunden. Damals hat es keiiren Krieg gegeben. Kommt'S heute dazu, dann wird der Mrot teutomVii", vor welchem Bis marck gewarnt, losbrechen. Tonn wird sich ereignen, was der erste Kanzler deS neuen Teutschen Reichs in seiner großen Abrechnung mit Rußland vorausgesagt: .Dann wird da! gaxize Deutschland von der Memel bis zum Bodensee wie ine Pulvermine ausbrennen und von Geweh ren starren .... Wir können durch Liebe und Wohlwollen leicht bestochen werden vielleicht zu leicht aber durch Drohun gen ganz gewiß nicht. Wir Teutsch fürchten Gott, aber fönst nicht? in der Welt; und die Gottesfurcht ist ei schon, die uns den Frieden lieben und pflegen läßt. Wer ihn aber trotzdem bricht, der wird sich überzeugen, daß die kampfes freudige Vaterlandsliebe, welche 1813 dit gesammte Bevölkerung des damals fchwa chen, kleinen und auSgesogenen Preußen unter die Fahnen rief, heutzutage ein Ge meingut der ganzen deutsche Nation ist, und daß derjenige, welcher die deutsche Na tion irgendwie angreift, sie einheitlich ge waffnet finden wird, und jeden Wehr mann mit dem festen Glauben im Herzen: Gott wird mit uns sein." Darum wird es auch heute keinen Krieg geben, wie damals nicht. Tie Hundert jahrfeier des Befreiungskrieges ist foeben überall gefeiert worden. Der Gründer deS neuen Deutschen Reichs und der Schö pf deS Dreibunds schläft unter den hei mischen Buch: u.rd Eichen. Aber seine Worte bestehen: Heut noch ist der gleiche Geist Gemeingut der ganzen deutschen Nation. Heute noch bedeutet der Beftaiid deS Dreibundes eine Lebensfrage für de Frieden und die Weltruhe. Und der Aus gleich der wirthschaft lichen Fragen bildet die heutige Hauptaufgabe aller StgatS männer. Darum wird e keine ,rieg geben. H. H. V,n Mellenthin. ( tijbuch. Zu feinem SO. Geburtstag bekam Frie brich Hebbel von seiner Frau Christin eine kleine Brieftasche mit eigenhändiger Widmung. SS war ein kleines, in rothe'S Seidenmoirö gebundenes Büchlein, das 12 Blätter enthielt. Diese Brieftasche beglei tete den Tichter in seinem letzten Lebens jähre, wohin er sich wandte und alle Ein tragungen entstammen eben diesem Jahre. Nach Hebbels Tode hat Frau Christine dann diese Reliquie lange Jahre treu ge hütet, bis sie sie als Dank dem Hebbelfor scher R. M. Werner schenkte, der sie für seine Säkularausgabe der Werke Hebbels verschiedentlich benutzt hat. Die Brief tasch ia ihrem ganzen Umfange herauszu geben, war ihm nicht mehr möglich und so forderte die Wiener Bibliophilen . Gesell schaft Hans Halm auf, diesen letzten Wunfch Werner'S zu erfüllen. Demnächst erscheint nun als Gabe an die Mitglieder der Gefellfchaft ein genaue Facsimile der Brieftasche, über deren Inhalt der Her auSgeber im jüngsten Heft deS .Merkers' Mittheilungen macht. Zwischen skizzirte oder halbvollendtie Gedichte und Bruchstücke zu Dramen schrieb Hebbel in dieS Notizbuch Einfälle. Aphorismen, Gedanken über Menschen und Thiere. Wir heben daraul folgende Sätze herauZ: .Der Dichter verwandelt die SPelt in ein Spiel. Wa heißt da? Er kehrt da Ding um; wenn in der Welt das Gesetz der Erscheinung erliegt, so erliegt im Kunstwerk die Erscheinung dem Gesetz." Zwei Aphorismen gelten Goethe: .Am alten Goethe ist merk, würdig, wie r sich nach und nach ,.it de Nunftgesetzea abfindet. Da, wlrft in Rcflezionslicht auf die Pfuschnti. Goe th verkehrt, nicht mit der Totalität der Menschheit, fondera mit ihre einzelne Fakultäten." Ein anderer Bedanke zeigt Hebbel mit der Psycholog! deS französt. schen Volkes beschafft, da er ja au! eigener Anschauung kannte: Warum sind die Franzose in der Politur den Deut schen so weit vorauk? Weil sie so viel mehr schmutzige Egoismus zu verberge haben. Der Deutsch bleibt ewig Kind, aber S ist in Segen." Rührend sind die Aufzeichnungen, die von Hebbels Thier, liebe zeugen: .Wer weiß denn, ob nicht jede Thier di Fähigkeit hat, in in ande , reS. böhcre. überzugehen? Erst in gro. ßen Weltkrisen der Natur sonnte sich da! zeigen. Mit welch einet Blut und Qualschuld hat die Menschheit sich durch ihre Sünd a der Thierwelt bedeckt!" Eine gute Soja-Würze muß blS. fünf Jahre gähretr, w