Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 10, 1914, Image 6

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    islf.Iiiüe Cuiflsia Tribun?
Mrrltstft, bfn 10. April 101 f.
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SLmi.m hvir
(10, Fortsetzung.)
Nun icar sie ollrin in ihrem Zim
(Mt.
Vor bfn unverhllllten Fenstern lag
graue Dämmerung. Aber weiter
draußen, nuf dem sanft vorüberslie
fanden Strom, spielte schon goldene
'K'orgenlicht.
Sigrid weinte. Unaufhaltsam und
eilig liefen jetzt die Tränen Über ihr
Gesicht.
Was hatte Thorditten olles in ihr
wachgerufen!
Lieber Gott! WaZ sollte sie tun?
Ging denn das? Hier in ihrer ab
hängigen Stellung die beiden 5cna
bcni Wie zur Familie gehörig? ße
schwistcrlich mit Karsten und Almut?
Natürlich ging es, da der Herr ces
Hauses es vorschlug darum bat.
enne, Almut wurde zudem, und
Karsten inanche Stunde seines Leidens
weniger empfinden.
Aber die Welt, die Menschen
Würde es von dieser Seite nicht hei
ßen: So nutzt sie ThordikkenS Güte
aus! Gleich zwei Kinder ihm zur
Erziehung aufzupacken! Ich hatte si
für bescheidener gehalten." Won
jener Seite: Gott, der ist doch von
rührender Unschuld, der dies Ma
növer nicht durchschaut: jetzt die kiw
der, dann sie.
Ein anderer: Der guie Konsul,
der in Weibersachen stets mit der
Binde vor den Augen ging, der ha
sich eben an der jungen Witwe die
Katze im Sack gekauft, und wie er
den Schaden besieht, da hat er eine
Frau und vier statt zwei Kinder
am Halse."
Der dritte würde meinen: Nun,
sie hatte ja schon lange den Ton der
Haussrau. Solange sie bescheiden
blieb, konnte man ihr den Spaß ja
gönnen aber schließlich Gut
muiigic derartig ausnuken, nein,
ist daS Ehrlichkeit?'
So würden sie sprechen. Derb
und deutsch und von ihrem Stand
Punkt aus wahr.
Was wurde dabei aus ihrer bis
her so respektierten Stellung?
Und. wenn sie sich ihrer Knaben
wegen auch sicherlich über die öffent,
liche Meinung hinwegsetzte Thor,
dikken gegenüber konnte sie's nicht.
Bisher hatte sie den wohlverdiew
un oyn ryrer ois ins uernste er
füllten Pflichten erhalten. Auf e
genleistung standen sie, und keiner
brauchte dem andern zu danken.
Dann würde sie eine Almosen, eine
Gnade ja Gnade Empfangende
fein. Abhängig von Thorditkens
Gute, feiner Langmut feiner Ga
lantene. Verantwortliche in steter
Furcht für jedes Wort, jede Hand.
lung, em zungenhaste Ungezogen-
oder Artlgstm ihrer Knaben. Sie
selbst und ihren Kindern legte sie mit
dieser scheinbaren Wohltat Fesseln
an, die entweder in Unfreiheit er
tragen werden oder über kurz oder
lang zu peinlichen Konflikten füh,
rcn mußten.
Harald fiel ihr ein. Mit Herz
klopfen bedachte sie, ob es nicht Eh
icnpsnazr ici, iyn durcy die e im
vorhergefthene Möglichkeit seine Op
fcr zu erleichtern. Aber dann fühl,
te sie wieder mit fraglosester Sicher
heit, daß es ihr unmöglich sein wür
de, als Almosenempfängerin mit ih
ren Kindern an Boike Thordikkens
Tisch zu sitzen sei es auch unter
dem Deckmantel einer erwünschten
Kameradschaft für Karsten.
Draußen war die Sonne herauf,
gezogen. Ein rascher, goldener Strahl
streifte das Fenster und blendete
Sigrids, müde Augen.
Sie wandte sich in das Zimmer
zurück. Vom Schreibtisch nahm sie
einen Sammelrahmen.
Er enthielt die Bilder ihres Gar
ien, der Kinder und Haralds.
Und während sie in die geliebten
Gesichter niedersah, . hörte sie eine
tiefbewegte Stimme sagen:
Holen Sie Ihre Kinder, Frau
Sigrid!"
Frau Sigrid!" Nie hatte er ih
ren Namen genannt, nie bis heute.
Und wunderbar warm und weich war
de: Ton an ihr Herz gedrungen.
Sie beugte das Haupt tiefer, rot
stieg es in ihre blassen Wangen.
Einen Weg gab es. Ja, einen
Weg gab es. Aber der lag Boike
Thordikken fo fern. Sigrid preßte
die Lippen. Ja, der lag ihm fern.
Und deshalb
Leidenschaftlich preßte sie die Lip
p?n auf das Glas:
Olaf, Erik meine lieben, lie
ben Jungen, verzeiht, verzeiht! Ich
kann'S nicht, Lieblinge, ich kann es
nichtr
r '
Alle sahen am Morgen beim
Frühstück übermüdet aus. ..
Sigrid war, wie immer, die ersie.
Sie fiar.d über die Teemaschine ge
beugt, ols Thordiklen eintrat. .
Sie fühlte, wie er, sie beobachtend,
stehen blieb, und spürte mit Schrek
! ?, daß ihr klopfendes Herz ihr
vnt nuiwrUe über die Stirn jagte.
SS3t'l nu: erst gesagt'' Und' so
tsaSi
mein Land.
W
Vl
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irifa Stebkerg.
2.
l gesagt, daß er nichts merken und
nicht verletzt sein kann!" dachte sie
nervös.
Und Thordikkcn sah dies Bild fei.
nen, häuslichen Behagens, beglückt
und dennoch voll heimlicher Furcht:
Wenn i einmal nicht mehr so wa
rc!'
Er hm an den Tisch, und wäh
rend Sigrid ihm die Tasse reichte,
fragte er
Wie haben Sie sich entschieden?'
Sie hob die Augen zu ihm. Welche
Unruhe in seinem Gesicht war und
wieviel Güte! So rechte, echte Zu
verlässigkeit jedem, der seinem Schutz
wundervolle Gefühl des Geborgen,
seinö. Einer der seltenen Männer,
deren Hand fest und doch z.irt, deren
Herz unerschrocken und weich zugleich
war.
Ach, in diese starke, sichere Füh.
rung ihre Kinder geben zu können!
Noch einmal ging ein kurze!
Schwanken durch ihr Herz dann
sagte sie leise:
Es geht nicht. Herr Thordikkcn!
Ich danke Ihnen tausendmal, aber
es geht nicht !"
Er erwiderte nichts. Schweigend
klopfte er ein Ei an und schien so
damit beschäftigt, daß Sigrid einen
Blick auf feine Züge wagte.
fcie waren unbewegt m rarer st
sten, energischen Prägung, nur auf
der Stirn stand eine tiefe Falte.
Er itf vo e und tief verleb '
dachte Sigrid gepeinigt.
WaS hätte sie darum gegeben, ein
gutes, erklärendes Wort sprechen zu
können aber hier erklären lie
ber Gott! Und Phrasen machen?
Sie wußte sehr genau, daß auch die
glänzendste Beredsamkeit seine ein
mal vorgefaßte Meinung nicht in ei
ne gegenteilige verkehrte. Er hielt
sie jetzt für undankbar und, Gott
mochte wissen, für was alles und
sie mußte ihn dabei lassen. Hätte
I vyncn rönnen, wie wcu von IZorn
er entfernt war!
Mit einem Schmerz, der ihn durch
leine Heftigkeit selbst in Erstaunen
setzte, sagte er sich: .Nun ist es ja
sicher. Sie ist der Sache mit Dam.
ner gewiß. Eine Zeit lang wird sie
vielleicht aus Gnade und Barmher
zigkeit noch hier bleiben, so lange.
bis anderweitig für mich gesorgt ist,
das heißt, bis eine neue Hausdame
mit .denen Referenzen zur Seite'
aussmdig gemacht ist. Und dann
übersiedeln die Kinder mit der Frau
enaior zugleich in das Haus des
Gatten." Ber diesem Punkt ange
kommen, stutzten plötzlich seine Ge
danken.
Es war rhm die Frage oufae
taucht, wie Äamner wohl als Stief
vater entschließen werde.
jn jcine junge cos. in Die neue
Häuslichkeit gleich zwei halbwüchsige
naoenk er wukte. wie sehr sein
alter, lebenskluger Freund die eigene
Äeyagilchleit liebte, wie er eme herz
liche Freude an dem Wohlergehen sei
ner Milmen cyen empfand ober
erst dann, wenn das seine mit bt'm.
lich ter Sorgfalt gesichert war. Ein
äußerst loyaler Mann, ohne Sorgen.
yne evenien. Und wenn's mal
aperte. so verstand er. durch ae
chickteS Einrenken sich hiermit nock.
eioi ein nompiiment zu sagen.
Leben und leben lassen, fchweiqen,
wo Worte schaden konnten. Nacd
der mtiome baut er sich ein reckt
eroauiiqes ebensiled zurechtlompo
mert.
Würde Sigrid Holderfen zu die
ein Ton stimmen?
Müßige Frage! Der elegante.
...IX. : . r r r rm l .
iciuc, iimcnuiriicne aicann. oas m
ruriöfe Haus ach. überhaupt ein
Bewerber, neben dem er, Boike Thor
dikken, der trübselige Graukopf,
nichts als eine komische Figur ab.
geben konnte.
Also: Strich drunter. Boike Thor
dikken, wie unter so manches, was
dem Leben hätte schmücken können!
nd mit emer Art Selbstironisieruna
etzte er hinzu: So himmelhoch und
unverschämt waren meine Wünsche
gar nicht einmal bis heute. Wer
heißt dich auch, dich in Frau Sigrid
zu verlieben? Hast du die Torheit
aber mal begangen, so sei nun we
inf.2 Un,i v.
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k,! kt! ... . M I
U""""I"S) !u norn.
K. f,U. . X..:rx ..r.rt
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liiTr nnn. rvcr.T . i max . i
-c.i. .jf. . . . - i
.iv u.uj4 ja ui in, mun ui
nayni'
- ... .
Beständig mußte er denken: .?lch
habe ja nun meine Frage gestellt, und
sie ist mir präzis beantwortet wor
den. Ich komme mir em blncben
zurückgewiesen vor, aber ' weshalb
dränge ich mich auch in die Privat
angelezenheiten meiner Hausdame!
Es kam mir wohl nicht zu, und ich
habe diese Lehre weg."
Er faltete mit einer gcdankenab
wesenden Sorgfalt feine Serviette. .
Sigrids leise Frage nach einer
zweiten Tasse Tee beantwortete er
mit einem kurzen Danke!"
V'iMiif, ik f..
.Sind Sie sicher, Frau Holder,
y"; , . I". uu
Ihrem Entschluß
.Ja. Herr Thordikkcn, ei mu
bleiben wie es ist." .
Bleiben, wie es ist?" Er horchte
aus. Ihr Gesicht sagte ihm nichts
zraurig vuste sie vor sich nieder.
.Ich Wunsche mir nichis Lesserei
Frau Holdersen!"
Ist nahm öit Zeitung vom Tisch
und ging nach der Tur. Im Gehen
siel tym der Widerspruch ein.
,Ta heißt, ich meine, verstehen
Sir mich recht ich meine natür
lich damit, daß wenigsten Sie bei
uns bleiben"
Er sprach stockend, unsicher denn
wie er sich zurückwandte, hatte er SIg
rids '.lugen Mit einem so wehen
einem so ja. er täuschte sich nich
es war leine Phantasie mit
einem schmerzlich , zärtlichen Aus
druck auf sich gerichtet gefunden
und als sie erschrocken die Blicke ab
gewandt, da hatte er noch daS helle
IKet in die zuvor so blassen Wangen
steigen sehen.
Nun stand er draußen. Ter Die
ner meldete den Wagen, hielt Hui
und Mantel bereit.
Bmie Thordikken sah durch die
Glastür die Pserde vor der Einfahrt
die noxle weisen, er halte den Zy
linder ausgesetzt, ober er mußte sich
erst daraus besinnen, daß er nun hin
ausgehen und zu Kontor und Börse
jayren iou:e.
Nach einigen Ta?n hielt Doktor
Albin seinen Einzug und füllte Kar.
s:ens stilles Krankenzimmer mit sei
ner lauten Stimme.
Ter Tag ward mit einigen Un
terrichtöftunden besetzt im übrigen
richtete sich der junge Herr in seinem
hübschen Zimmer behaglich zum Ar
beiten für da! Staatseramen ein.
Thordikkcn hatte die Absicht ae
habt. Almut an einigen Fächern des
Lehrplans teilnehmen zu lassen. Auf
Sigrids Rat ward dies Vorhaben
verschoben, bis man einigermaßen
ein urteil über Können und Eba
rckter des Lehrers gewonnen.
Ter Doktor markierte für ihren Ge
schmack etwas reichlich den flotten
Gesellschafter, abgesehen von unvcr
kcnnbarer Unternehmungslust der
reichen Erbkochter gegenüber.
Für Sigrid fand er einen halb
ritterlichen, halb kordialen Ton. El
wa so: Na. vor diesen Protzen sind
wir doch alle zwei oeide man .des
seres Personal'. Das beste also sei.
wir halten so 'n bißchen zusammen."
Sie wich ihm, wo es ging, . aus.
Unerträglich waren ihr seine dreisten
Augen, namentlich bei den Mahlzei
tcn. wo er seine Blicke ungeniert
entweder auf Almuts erstaunt srnrück. i
haltendem Gesicht ruhen ließ, oder sie
zwischen dem Hausherrn und ihr hin
und her schickte.
Manchmal flog nach solcher Mu
sterung ein Lächeln um seinen Mund,
und er spitzte die Lippen, wie wenn
er ein Pfeifen unterdrückte.
Sigrid zwang sich förmlich zu
notwendigsten Freundlichkeit.
der
Sie
fühlte noch schärfer, als , sie es
obachtete, wie gänzlich verkehrt
Karsten behandelte.
Seine laute, witzelnde Manier
be,
er
oh-
ne freundliche Belehrung, obne art
heit war dem sensitiven Knaben völ
ug unverständlich.
Sigrid verbrachte fast die doppelte
Jen vei warnen, immer von dem
Gedanken gequält, sie habe etwas
gutzumachen.
(Fortsetzung folgt.)
Künstliche Augen für Pferde.
Auch bei Pferden treten gewisse
Augenkrantheiten auf, die es notwen
dig machen, ein Auge herauszuneh-
wen. um das andere zu erhalten.
Nach der Zentral-Zeitung für Optik
uno Mechanik ist man nun seit eini
ger eit oei wertvollen Luzuspfer
den dazu übergegangen, in solchem
Falle an Stelle des herausoenomme-
nen ein künstliches Auge einzusetzen,
um dadurch ' eine Entstellung des
Aussehens zu verhüten. Diese, un-
echten Augen werden aus Glas, Por-
:euan ooer Horn verfertigt. Am be
iien aber eignet sich für den Ersatz
Guttapercha oder Ebenholz. Die
Nachahmung ist dann so täuschend,
daß der Laie in vielen Fällen das
künstliche Auge selbst in der Nähe von
einem natürlichen nicht unterscheiden
kan.n
FatalerAus druck. .Frau
Schulze. Ihr Junge kam heute aber
s sx...!.:.. f. t
muSiyni Lilien II, oie
(Srniii
tyuic.
or Trtf- ß, v,n.
" "
über wncksen, ftnr Pehrfr
ir
v .... r- .
ii t t o n. mttnn-'r.nt uim
kleinen Franz oft aeiaat. er soll, ckt
t - n r . ihiii
artig sen. dann werde ' ibm der
Storch auch ein Brüderchen bringen.
Nach einiger Zeit treffen Zwillinge
ein. '
.Papa, fragt der kleine Bursch.
.nun bin ich wohl zu artig aewe"
sen.'?'
Naive Erklärung. .D?
hat mir jemand erzählt, er fei bei der
Behörde um eine Namensänderung
eingekommen. AuS welchem Grunde
mag der sich eigentlich einen neuen
Namen zulegen wollen?"
Das ist doch fehr einfach . . .
um wieder Kredit zu kriegen. Er
wird halt yis den andern Namen in
tilcs ("il'-iiilh'rt nunn&l fiiiÜfn
''a
sen. daß Sie bei
beharren werden?'
Klnmknsprachk.
HumoreZke feo
Glauben Sie.
Nichael 5!oI,!!,!wS.
daß es Hinterlist!
Lere Menschen gibt, wie Nivaxn? Ich
nicht, tltioalen sind geborene Tod
sciuöe. bekämpfen sich mit ollen Mit
lein und wer das Glück hat, füdrt
die Braut heim. . .
Äciuio ifh'fi uiiö icki. wir licie
Meil bei einem der hiitschclien Ma?
chcn des ganzen Slatlchen und
schnitten ihr die Eour. Wie bei ki.
ner Auktion, so überboten wir unl
mit Liebenswürdigteitkn: sagie er
gnädiges Fräulein, sagte ich gnädig
jleS Fräulein worauf er dann wiexr
mit einem g'tergnädigstcn Fräulein
aufwartete.
Mietze Burgmami liest sich unsere
Diensivarkeit nach Art verwöhn'er
Madchen mir unnachahmlicher Gleich
guiiigreii geiauen. ,ann wuroe ,:e
warn,er und sag.e nut koleüein Au
genausschlaz zu Benno: .Morgen ,s
ur mich ein großes Fest: ralcn Sie
einmal, welche.'
Bniio dachte angestrengt nach:
Die Frau Mama gidt eine Geiell
schaft?'
Mietze schüttelie dcn Kopf.
.Der Her? Papa wird Kommcr
zicnrat ,'"
.Unsinn! Raten Sie einmal.'
Diesmal galt der kokette Augen
cu,,ch!ag mir. Ich verrichlele schnell
ein Stvßgcbt und sagie: Gnädiges
Fräulein fei:rn morgen Ihren Ge
burtötaa.'
.BraLv! Nichtig geraten!"
Mietze klatschte in die Hände und
Benno trat mich unter den, Tische
den großen Zeuen. dufj ich die En'I
m t.iimmel polten horte.
.Nun rate Sie auch mal, wie alt
ich morgen werdet
Mieie sah mich dabei ordentlich
icbensivürdiz an. so daß es mir
warm in der Herzgrabe wuröe.
lebzehn:' plagte Benno hccauS.
es ich zu Wort kommen konnte.
Falsch! Raten Sie doch!'
Mein aUe'.gnaöiasics Fiäiilein'.
ich wählte oorsichilqerwcise gleich ttr.
Superlaiio .mein Zartg'fühl vor
inem solch poetischen Geheimnis er.
aubt es mir nicht, mit nüchterner
ahl zu antworten. Ich loerte n'ir
,icstatikii, Ihnen morgen alö Lösung
es Rätsels für Lebensjahr
eine No entno pe zu iiberienö:n
nd. . ."
.Reizend, wirtlich teilend! Sie
nö heute der liedcnslvürdiqne Lcsc'l'
chafier. der mir je begeami ist. Jl,re
Lee ist scharmant, wirtlich schar
mant. Trr Lobn für iUch eine fci.
che Blumeniorache soll nicht ouidici-
ben.'
Vr r.'AUrv.S V, .' !.
wiv ium. nwiy lic niu utC !Uj
Hand zum Kue bot, sah sie ni'ch
rerheiß'mgsook an.
.Und ich werde seibstDeriiändlich
mitraten, lln wer richtig :ät be
Nein. nein. Herr Flips, Sie bcuu
chen nicht zu raien. Ich werde Ihre
Blumen nicht nehmen. Sie sind nicht
auf die Jde gekommen und dürfen
auch nicht miiraten.'
ornchligerwe! hatt, ich me.ne
Füße aus Bumos Bereich gezogen,
denn nach seinem GesichtLausdruck zu
schließen, war er imstande, mich unier
dem Tisch totzutreten.
Aber, wenn nur einer rät. hat
das Blumenrätsel doch nur wenig
Reiz und ich würde mir ein Ber
gnügen darauZ machen. Ihnen, mein
gnädiges Fräulein, die allerschcn
sten Kinder Floras zu Füßen zu le
gen." Und ich verzichte auf dieses Ber
gnügen!'.
Das war Kart.
So gingen wir beide denn. Ich
wie ein Trumphator, mit strah.
lendem Gesicht wie ein Honigkuchen
Pferd, er wi: ein geprügelter Sezta
ner.
Vor dem ersten Blumenladen vcr
abfchiedcten wir uns. Ich trat ein
und suchte 18 der schönsten Rosen,
inospen aus.
,iese 18 Rosen senden Sie mor
gen früh vor 8 Uhr an Fräulein
Mietze Burgman in der Brücke
straße 8. Die Rechnung an mich.
Verpackung so luxuriös, wie Sie sie
haben. Kostenpunkt ist Nebensache."
Der Ladenjüngling verbeugte sich
und versprach pünktlichste Ausführung
meines Auftrages.
Benno Flips brütete indes finstere
Nachenpläne. Abends hatte er seinen
Plan gefaßt. Er zog seinen Paletot
on und ging zu dem Blumenladen, in
dem ich für Fräulein Mietze die No
sen bestellt, hatte.
Hat hier mein Freund heute mor
gen 18 Rosen bestellt, die an Frau
lein Mietze Lurgmann gesandt wer
den sollen?" fragte er harmlos.
Jawohl. Die Rosen werden mor
gen früh vor 8 Uhr an die angegebene
Adresse gesandt. Wir haben sie noch
nicht verpackt, damit sie frisch bleiben
Der Auftrag wird aber pünktlich aus
jzesllhrt."
.So schön! Haben Sie übri
gens noch mehr von denselben Rosen
da?" ,
Selbstverständlich. Soviel Sie
haben wollen Nötigenfalls lasse ich
welche in dem Treibhaus schneiden,.
Genau dieselbe Farbe. Alles wunder
schöne frische Eremplare."
Dann fügen Sie der Sendung
noch ein Dutzend Rosen bei. Achtzehn
ist eigentlich etwas wenig. Richten
-!I5z?ö..' Ö-IiP ty'xj
j'.iz Ncsen an Fräulein Burgmann
schicken. .
.Jawohl! Wird pünktlichst besorgt
Der Herr Fidrliuö wird mit uns zu
scinr ,
Und Fräulein Mietze auch!" mur
melte Benno spitzbübisch lächelnd
ior sich hin und ging.
All Ich om andern Mtta nach
Hause kam. lag schon ein Brief di
Zur mich, der nach Heliotrop duftete
und nie Initialen B. M. trug.
.vurra: 'z:t 'ani ut meine g.
niale Aliimensprachknidee. Sich'r
lich enthlelt der Brief eine Einla
dung für mich zur Geburtslaqsfeie
oder zu morgen ZU einem Ausflug.
roer zum ce oöer die Möglich,
leiten ivare gar nicht alle auSzuden
:en. Bor Frcud: hätte ich niir selbst
lie Hand drü.Zen und gratuli'ren m'5
gen.
Herrn F, H. FideliuS. Hier.
Ich hatte wirklich nicht gedacht, daß
Sie sich einen derartigen unpassenden
Scher, mit einer Dame erlauben wür
den. Daß ich nach solch einer Unart auf
das Bergniig? Ihrer weiteren Be
tanntfchaft verzichte, ist wohl selbst
rersiändlich.
Ilebrigenö bin ich nicht 20, s?n.
dcrn 18 Jahre alt.
Mit der Ihnen gebührenden
Achtung
Mietze Burgmann.
Hält; mein Aater mich plötzlich
enterbt, ich wäre nicht mehr er
schrocken geioesen. Das war also der
Erfolg meine grandiosen Idee. Ad
geblitzt! Elendig abgeblitzt! Und
warum? .
Lange blieb mir der Grund wei
es Mißerfolges cin Mysterium, bis
ich am Ersten eine Rechnung ?es
Blunicnbänoltrs bekam über 30
Rosen.
Meinem Rivalen Benno würde ich
niemals vergehen haben, aber er ist
vom Schick, a'. sehr schwer bestr?':
worden, denn Benno hat unsere ka.
triziöse Liebschaft wirklich zur Frau
lckonimen.
ltr letzt. Band.
Lom Kaiser Nikolaus l. erzählt
man sich folgende Anetdote. Ein
Offizier seines Leibgarde-Regiments,
der außer seinem Gehalt keine pekn
niären Mitiel besaß, dennoch aber
Mutter und Schwester zu erhalten
hatte, verlegte sich auf schriitstelleri.
sche Produktionen und schrieb meist
launige Artikel sür Journale, die sich
eines großen Leserkreises erfreuten.
Bei einer Revue ließ sich der Kaiser
den fchriftstellernden Offizier vorfiel
len und fragte ihn, warum er kein
größeres Werk schriebe? .Wenn Ew.
Majestät geruhten, die Dedikation an
zunehmen, wurde, ich bald incn Ber
leger für eine größere schriftstellerische
Arbeit finden", antwortete der Ofsi
zier, er jtaijer gab nun d,e Er
laubuis, und nach einige Monaten
wurde il,m der erste Teil eine Ro
mans im Prachtcinbano von dem
Offizier überreicht..
Hierauf ließ ocr , Kaiser ebenfalls
einen Bucheinband verfertigen, legte
statt des gedruckten Inhalts eine An
Weisung von tausend Rubel an seine
Kasse yinein und befahl, dieses dem
Offizier einzuhändigen. Bald dar
auf erhielt der Kaiser den zweiten
Band des Romans wieder in einem
Prachtband. Nach einiger Zeit fand
wieder eine Revue statt, und der Kai
ftr fragte den Offizier: Nun, wie
hat Ihnen mein Werk gefallen?"
Ganz herrlich".) erwiderte der Ge
fragte, .die Geschichte der Literatur
aller Zeiten hat kein besseres aufzu
weisen; nur", setzte er schüchtern hin
zu, .wäre die Fortsetzung ba.'d zu
wünschen." Ter Kaiser entfernte sich
lächelnd, ließ wieder einen folchen
Prachteinband anfertigen, legte eine
Anweisung von 1500 Rubel hinein
und übersandte dies dem Offizier.
Diesmal aber stand auf dem Rücken
des Einbandes: Zweiter und letzter
Band."
ttewcbeErfatz durch Katschuk?
i Die erstaunlichen chirurgischen Ent
deckungcn des Franzosen Earrel sind
noch im Mittelpunkte' der Diskussion -
wie man weiß, ist es ihm gelungen.
Hautteilc, die totem Material entj
ncmmen waren, auf Wunden zur
B erwachsung zu bringen. Ein bedeu
tender '.Schritt über Earrel hinaus
ist jetzt dem Leiter des Hospitals in
Bergamo, Italien, Prof. David Fie
fchi, gelungen. Fieschi bemerkte eine
chemische Verwandtschaft zwischen
Gummischwammen und organischen!
Gewebe, derzufolge eine Verwachsunz
der beiden Bestandteile sich ohne
Schwierigkeit bewerkstelligen läßt.
Die in dieser Richtung angestellten
Versuche führten zu so überraschen
den Resultaten, daß man geradezu
von einem Ersatz des menschlichen
Gewebes durch Kautschuk oder mit
dem Erfinder von .neuem Fleisch'
sprachen kann. Schon jetzt scheint
festzustehen, daß der Erfindung Fie
fchis eine große Zukunft beschieden
ist, u. o. gelang es, die Operation
der Leistenbrüche ganz außerordent
lich zu vereinfachen. Ueberdies er
bofft Prof. Fieschi im Kautschuk ei-
nen passenden Ersatz nicht allein sür
Weichteile, sondern auch . für groß?
5.nochen gefunden zu haben, zu deren
Umhüllung es verwendet werden
kann. Die Heilungen Fieschis hgb?n
sllLkmciii das &rote JntereLe erregt,
Ansm SKliAHer
Jedes Muster 15 Cents.
tidb SI,',,, ,.,r kleine Wödcken.
Ho. (1704.
!iir biejenincn, die die ZNcidmig sül
irjrc ?nnneii inpiT nfT!fiint, it nn prn
te, nnldd'; Muster stet von Inleresse.
No. 67V4 stellt rnen niedlichen .Mibbij.
Hangs! Kar, dcr nach Ilatkosenort über
den ftci'f flsACflni wirb. lrn kurier
-chnurzn rgnlirt die obere Weite. ?a
einfache IHorf.ten wird einem ärmellosen
Mutter Weibchen angefktzl. !llZcisch ober
Aollstoise eignen sich gleich vorzii!ich '.:r
Herstellung des f,':ibfamtn Anzugs. Auch
eine Zufcimmciistkllung cm einer üüasch
oluse unb einem (-erceNoctchen ist oeson
bers flir bie kalten !lv!n!er!agk zu empseh
len. (?$ ist ralkifain, bcm runbcn Krägel
ckxn, bevor ti bcin Kittelchen aufgesetzt
wirb, ein Julter eiiii biiniiern Musselin
zu geben und es mit ein paar Schräg'
streifen aus konirsstirenbem Stoff zu
garniren. Anen vflä Slockchen erdail. ve
vor e! dem Weibchen angesetzt wirb, einen
Einfcikz aus Bcüib oder Ctoffstrcisen.
Tie ?,'abt wirb scbnn flach gibugelt.
Tas Echniltmuüer ist in 5 ttröken für
5J?übdrt von G 14 Jahrin vorräihig.
A
VVW
s i 'Jii fc
M 'liW
rc4 CvT
B e st e l l u n g s A n w e i f u u st t n
Diese Muster werben an irgend eine Adresse gegen Einsendung des
Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adr.'sse
deutlich geschrieben un und schicke den Eoupon nebst 1 i5 E e n t s für jedes
bestellte Änster an das
kattern Ospartmeut. Omaha Tribüne,,
.1311 Horczrd St. .
Acr (?)mit(ist Eriöütt:'" Datiern oupm
Ich ünfche Muster No
.... Zoll, Brust oder TaiÄenweii:
(Jahre .... bei Kindersachen.)
Name.
3lx Straße
Tic Crlqiirllru Bakus.
Ueber
bie Gewinnung bes Rohöls
in,
südlichen Russlunb.
Ob die Bestrebungen der Standard
Oil Co., ein Petroleummonopol auch
sür das Teutsche Ntich einzuführen,
zum Ziele sühren werden, das wird
u. a. davon abhängen, ob es möglich
sein wird, die Oelversorgung. unter
Umständen auch ohne oder wider den
Oeltrust sicher zit stellen. Die russi
sche Petroleuminöustrie, oie sich in
Baku konzentriert, spielt dabei eine
große Rolle.
Das in Baku gewonnene Rohöl
stellt eine viskose (dickflüssige), bei
durchfallendem Lichte rotbraune, bei
auffallendem Grün fluoreszierende
Flüssigkeit vor. Es ist ein sehr
komplexes Gemisch von Kohlenwas
serstoffen. Die Raffination dieses
Rohöls beruht lediglich auf Destilla
tion und auf saurer und alkalischer
Waschung der Destillate behufs Ent
fernung gebildeter Fettsäuren. Die
gewonnenen Destillate sind folgende:
Benzin, 5 bis 10 Proz.; Kerosin. 27
bis 40 Proz.; - Solaröl, 5 bis 13
Proz.; Rückstände,.?. bis 50 Proz.
In Baku sind es ausschließlich
obertertiäre Schichten, die aus Petro
leum ausgebeutet worden; sie sind
sehr mächtig. Man kann mit Sicher
heit eine ganze Anzahl bekannter
Oelhorizonte festlegen. Stets sind
es mehr oder weniger feine Sande
von wenigen bis tX) und mehr Fuß
Mächtigkeit, die solche Horizonte dar
stellen. Die Bohrfelder von Baku
sind die klassische Stätte dcr Fontä
nen. Beim Erbohren gewisser Oel
Horizonte, besonders an Stellen, wo
dieselben weit herum noch nicht ange
zapst wurden, ergießt sich unter don
nerndem Gepalter und Erzittern der
Erde Oel und Sand in inniger Mi
schung in ungeheuren Mengen aus
dem Bohrloch, oder sie werden wohl
gar Hunderte von Metern in die Luft
geschleudert. Nicht selten werden bei
der Gewalt des Ausbruches, die na
türlich der Spannkraft der unter
großem Druck in Oel gelösten Gase
ihre Entstehung verdankt, Bohrgerä
te. Bohrturm und auch wohl ein gro
ßer Teil der Fütterung des Bohr
loches kotal zerstört.
, Die erste in Baku bohrte Quelle
wurde 1873 erschlossen. An sich war
sie, im Vergleich mit den später g:
IWofte .efiümiiiüetl. $lt. 7582.
lie Jacke!! zeig'n in bieker Gaifon
vielerlei Aaristiv. Die Mode bringt
ßfube und iluwwak VkliZt, lange ur.3
lune Jacken mit mischten rber imono
ärmeln. !?.'o. 7'.2 illnsirirt ein grabllili.
gkü Muster, boch kann bastelve nach bei,
vorgezeichnkten Punkten in ein enlspicchen
be Cuialvaiz' umgewanbelt werden, mit
eingesetzten Armeln inib Neverkkragen.
Sehr elegant ist zur Beearkieitun!, Aclvet,
bem cin !üZkZlenkI,cil au Brolaisetbk bei
gesellt werben mag. Dem Echneiberkra
gen ben rechten 2' zu geben, gilt al eine
der schwicrgste Aalgaben, besonberi silr
bie wenig geübte Hauöschne,der!n. Zu,
ErlcichSerung dcr Aubsührung mag sol
genber !t!a!h bien-n. Nach ben vorliegen
ben Clm'.it (duieibe man zimääi't den
Ober und Ui,:,-r'il bes Krag?nZ nebst
einer gieren Einlage (tui Gteifleinen;
nacht sobaim bie Außennaht, hefte Unter
Itieil unb Einsäe znsammen mb steppe
beibej mehrmals mit möglichst feinen
etau
öffneten, nur unbedeutend, trotzdem
lieferte sie so bedeutende Mengen, daß
der Preis. dcs Rohöls von 45 auf 5
Kopeken für das Pud fiel. Ueber
Haupt zeigt sich gerade bei der Petro
leumgewinnung, daß des Segens
auch zu viel werden kann und daß
der Franzose mit Recht das Wort
embarras de richesse", Verlcgenhei
ten, die der Reichtum mit sich bringt, '
geprägt hat. Als nämlich einige
Jahre später die berühmte Drugba
fontäne erbohrt wurde, ertränkte sich
buchstäblich die ganze Gegend in Oel.
Lange Zeit lieferte sie täglich 400,000
Pud, im Ganzen, ehe der Ausfluß
aufhörte, 30 Millionen. Und was
war die Folge? Die unglücklichen
Glücklichen, denen die Quelle gehörte,
mußten ihr Unternehmen aufgeben,
denn da sie auf eine solche Fülle auch
nicht im entferntesten vorbereitet wa
ren, also auch nicht Anstalten, zu ih
rer Aufnahme und Bergung getrof
fen hatten, fo wurden sie von den
Grundbesitzern, deren Land unter
Oel gesetzt wurde, mit einer Riesen
zahl von Schadenersatzansprüchen be'
dacht.
Der Fall blieb nicht vereinzelt.
1886 erbohrte man in einer Diese ,
von etwa 236 Metern ine Quelle,
die mit ungeheurer Wucht hervor
brach und'kinen Riesenspringbrunnen
von einigen hundert Metern bilde.
te. Natürlich oina der Bobrturm mit
in die Luft und das Oel ergoß sich
über die ganze Umgebung. Selbst in ,
dem 5 Kilometer entfernten Baku
wurden Straßen und Häuser mit ei
nem zähen Schlamm von Oel und
Sand bedeckt. Die Reservoire reich
ten nicht im mindesten aus, und ei
ne Menge Petroleum, man schätzt es
auf 700.000 Pud pro Tag. floß ins
Meer. So ging es häufig. - Es gab
genug Fontänen, die bis zu 20 Mil .
Honen Pud lieferten, aber nur. ein
Teil davon kam den Besitzern zugute.
der. andere ging verloren. Freilich
hat man aus diesen Vorfällen ge
lernt, und eine deutsche Firma, die
in der dortigen Petroleumindustrie
eine, führende Rolle spielt, sucht die
Erbohrung von Fontänen möglichst
zu vermeiden und begnügt sich mit
der stetigen Förderung durch Schö
psn. . - . ,:f ;
D i e Z u n a h m e der Fälle von
Krebskrankheit ist am auffallendsten
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