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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 4, 1914)
. "'vjKsV' rs ' Qf. MMtjche MTÄspost v ' l-T Jz!ßz I ' ', ".'. I ' Jl "4 ' BBBBHB8BB3BBiBÄ '...v'- 'i,r'4A5: ' ' 1 S w., j Asm rn a-iv 4j ir-rC. eEJ yVflPil 0 irv , i? V nT m' Mi h 1 --'KM?.Z MMsMv t I M .jitfcSLi ' j f j P . ;:p '2 1 'jj ') flnlpi Huhn: Kikeriki! Wock gocfl ocf gock! Ta bist du ja. Tu kluger Mann, Tcr picht nur Erd und Heidelbeeren Und (SraS und jllce und Kohl der zehren, Tcr auch noch Eier legen kann! Nun sage mir. Tu Wundertier, Wie fingst Tu diese sinnst einst an? Hc.se : Nein lieber, guter Gockelhahn, So fühlt man beuten auf den Zahn! Verrat ich Tirs, ahmst allgemach Tu mir die ilunst dcS LegenS nach! Hahn: Kikeriki! Gock gock! Gock gock! Ich Eierlegen ? Putz'ger Wicht, Damit befaßt ein Hahn sich nicht! Woikt Tu, es reizt und wundert mich, Tch jeder Hase fertig bringt, Was unsereinem nie gelingt! Versuchst Du? Darum, fragt' .ich Tich! ase : Nun gut! Weil Tu es bist. Co, a Vernimm denn, wicS gekommen ist! ES war in einer Friihlingsnacht, TaS CiS zcrflofz. die Starrheit schwand, Ta kani auf Lüften, lind und sacht, Ter art'gcn Kinder Fee ins Land. Sie hatte langeö, goldncs Haar, Ein Antlitz zart und fein und weich, Ein hiinmelblaucS Augenpaar Und einen Mud, der Nose gleich. Ein lilicnwciszeS Prachtgewand Um ihre schönen Schultern hing, Und ihre kleine, keusche Hand Umspannte einen Zauberring. Co stand sie da, ein lieblich Bild . Avx j 1 1 . r ' JrJ &t4 s- V - fK- 1 S :iO z St. -liuil- , '..V V v. &y' ' 3;,v'v frfr? tXl: kfj, - AJr tirlh!i f.W?iM MRWlDM Winters Tem Winter wird der Tag sl lang. Ihn schreckt der Vögel Lustgesang; Er horcht und Hört'S mit Gram und ?!eid. Und was er sieht, das weckt ihm Leid, Er flicht der Sonne milden Schein. Sein, eigner Schatten macht ihm Pein; Er wandelt über grüne Saat Und GraZ und .Kciine früh und spät: .Wo ist mein silberwcibcS Kleid? Gsterfrcude. LicheS Häschen, suchest dil Einen Platz für öfteres ' , , C, lauf unserm Garten zu. Bring sie uns zur Osterfeier! Mache dir die kleine Müh, , Schöne bunte uns zu bringen. Und am Ostermorgen früh Wild da Finden uns gelingen ud gase. "jott dem, lvaö edel, gut und mild. Iin linken Arm hielt sie ein Änch, vn welchem eine jlinderschar Mit goldner Schrist verzeichnet war. Bei jedem Namen stand ein Simich. Schau her, mein lieber Spring inöfeld". Sa hub der giit'ge Engel an, Taö find die Kinder in der Welt. Tie alle Tage iÄutS getan! och habe lange nachgedacht. Was man den Kleinen, weit lind breit, In dieser lieben Ostcrzeit Rum Lohn für eine Freude macht. Tie Blumen und die Bäume richn.J Im Süden weilt die Vogelschar. Nur einer ist schon da, der Star; Tech der hat mit sich selbst zu tun! Ta hab Ich denn an Tich gedacht. Ich weih, Tu hast ein gutes Herz. Wir leben außerdem im März. In dem Tir niemand Späne macht, Tu sollst an Wegen und an Stegon, Ten art'gcn Kindern zum Genusz, Bonbon und Znckercier legen Äit einem schönen Ostergrnb. Ter Haulemann im Eichensland Geht fleißig Tir dabei zur Hand. Äehst Tu auf meine Wünsche ein. Ta,?n wird die Welt Tir dankbar sein!" - Ter Wunsch der holden Ire war gut, Tivsi mir nünrjcliS ZUlläclM Ml Mttt. Die Kunst erschien mir zu fatal: Tenn mertegen, vas inaazr üuou nie mib die ftec nock zaudern sah, Ta nahm sie ihren Zauberring lind sprach: Wiittit 'Xii oura) oie,es ' Ding, Tmm ist Ei auS 5iucker da!" Ich guckte durck, wie sie gebot. Und welch ein Mlnoeri oyn? Not Ersch!?n ein prächt'geZ Zuckere',. Und auch der Grusz war gleich da bei! Nun weiset Tu's. lieber, guter Hahn: So fing ich mein Geschäft einst an. Heut legte ich ein ganzes Schock! Hahn: Kikeriki: Kock gock; Gock gock! steht irli ick iiadi denk Hübnerschlag Hub mache Tir da-Z Kunststück nach! :XrK "r , J v. r-' i Abschird. Mein Hut, mit Tcinantsianb be streiit?" Er ickäint sich wie ein Vettelniann Und läuft, was er irnr laufen kann. Und hmtcrdreiil scherzt Jung U,l0 Alt In Luft und Wasser, Feld und Wald; Ter Klebib ruft, der Käfer brnmnit: Und weiss ,,och fehlt an Spott und Kolin. So quakt der Frosch vor Ostern , schon. Tie Osterglocken klingen, Ter Lenz zieht wieder ein, Von allen Zweigen singen Die muntern Bögelein, Die freien Bäche flicken In uiigehemintenl Lauf, Und an den Hecken spriesie Die Frühlingsblumen auf. ik ' - r-. Sy-K" f. Eltern und Kinder. , Lekthin haben wir hier gesehn, wie lieb dje Störche ihre Jungen haben. Tie Eltern habm ihre Kin er noch lieber. Wenn die Kinder noch klein sind, pflegt sie die Mut lir aus das sorgfältigste; wenn sie nachtZ noch so schläfrig nd schlaf, bedürftig ist, aber die Kinder wei neu, versorgt sie dieselben, und wenn die Kinder krank sind, wacht sie Tag und Nacht an dem Aette der Kranken. Wenn sie noch nicht ihr He ben gewagt hat, ihre Kinder zu ret ten, so ist daZ nur deshalb nicht ge lckcken. weil sie keine Gelegenheit dani l,attc: würde dieselbe sich sin den. so würde sie sich keinen Augen blick bedenken. Vernehmt dazu noch eine kleine Geschichte, welch vor kurzem sich ereignete. Eine Mutter reiste mit ihren, silnsjährigen Kinde. Da5 Kind war in dem Eisenbahnwagen nicht ruhig, cS stand von seinem Sitze auf und sah zum Zensier hinauf Leider war die Tür des WagenS an Unvor sichtigkeit nicht sest geschlossen, sie 5'fncte fich, und daZ Kind fiel au? dein Wagen, Tie Mutter schrie auf '.lud wollte, augenblicklich ihrem iiide nachspringen. In dem Wagen jaszen aber einige ruhige verständige Männer, welche wlidten, daß die Mutter ihrem Kinde nicht helfen' konnte, sehr wahrscheinlich aber ihr Leben dabei verlieren würde, wenn sie aus dein Wagen spränge. Sie snklt."n dnbcr die Mutter mit Ge walt im Wagen zurück, so sehr sie sich auch sträubte. Turck einen glücklichen Zufall war das Kind jedoch auf daö Tritt rott und von da auf die wclcye Erde gefallen, ohne sich zu verletzen der wehe zn tun. 'er Baynwarier das Kind, nahm es zu sich uns brachte eS in die nahe Station. AIS Mtsel- und Spielecke. LigvgrYPSe. i.''.. I'Sj- CS ist in jcdcm Mevschrnkcine; I ntf'äjtcln Laut ihm Borne, nie Wirst du erraten wie ich' rneme. 2. t 7st zur Rechten mir und LmlenZ 7 Xli. Hj. i. k,, stii.irl hwnfi-n; I tl) Ulj uuu utmn'H"'""""' Trnt i.t mnnrfi leickter Zant tu HauS Und guckt in aUe a hinauö. 3. u Endest du. wo immer .Menschen gmge, o Ta erst, wo sie an zu reiten fingen. Mit dem Schwanz in der Lust, und ü mit dein Schwanz in der Erde: t Am Stuck hügelan, o auf dem eib i , Jy .inf v UHU Hil WiiJiMiiti B. . il Links nd recht, wo man auch geh und steh Und überall in Schulermappen e. 6. . s Ein Tutzeiid.Junge: d Dagegen ist . , Streit mik Hand und ijunge Und rm omstemir. t Er gleicht dem Meiisckcn, nur dah er man ipinijii, , ; , Ein Laut davor ist's noch luel andre? nicht. Doch trägt tS schon tut menschlich An esichk. l Stellt zu zehn an meiner Hand Und bvlirt durch Ballen sich und Wand; r Schlvingt sich keck von Baum zu Baum Und schlupft l-ebend durch dunkeln öiamn. ?ie Ist des Meeres treiiste Hüterin? Toch nur ei Laut mehr ändert ihren ' Sinn: Frichlittgoalznen. O faustet, sükec Hauch! Schon weckest du wieder .' ' die Mutter in der nächiien Station laut weinend au? dem Wagen sprang, kam ihr der Bahnhofsin spektor, welcher gleich merkte, wer sie war, mit einer Tcpeschc in der Hand entgegen und Ia5 laut: Kind auö dem Wagen gefallen; ist ganz munter und unverletzt auf der Sta tion." Tie Mutter fuhr mit dem nächsten Zuge zurück, und nian kann sick wohl denken, nnt welcher I?reli de sie ihr Kind empfing, und wie herzlich sie Gott dankte, dasz er es belnitct kalte. Ja. so Iub haben die Eltern uzre Kinder, dak sie jederzeit bereit sind, ihr Leben für sie zu w.igen. Sollten nicht die Kinder ihre Eltern wieder lieben, ihnen recht dankbar sein und die Dankbarkeit besonders durch wil liacn Gehorsam beweisen? Wenn die jungen Störche, welche von der Mutter vom Jeuertode errettet und vom Vater so treulich versorgt wor den Und. vielleicht im nach ten Jakre mit d.'m Vater um ein Nest känip fcn, so ik das erklärlich, denn sie kennen fich dann nicht n:chr. Das; aber aar nianche Kinder, je älter sie werden, desto mehr ihre Eltern be trüben, sollte man für unmöglich halten, und doch ist. cö gar nicht selten. Bereitest Du, mein liebes Kind. Deinen Eltern nie durch Teine Un arten und Deinen Ungehorsam Schmerz? Ter kleine Student. Hans, mein Sohn, was machst dn ' da? Vater, ich studiere." HanS, mein Sohn, das . kannst du nicht! Vater, ich probiere Sie wird zum Mann Und hütet dann Ein grvszeS Hau? und fangt zu läuten an. 10. m Und z im Meer gefunden, b Am häufigsten auf Wunden. 11. Wohl manch ein Leser. Noch ein Laut dazu. So ist es eines Eremiten Ruh: ' Und noch (in Laut, dann ist es mannig fält Bedingung, Angebind und Vorbehalt. 1. Mit n beginnt's den Iahreölauf, Mit g friszt's Tier und Menschen ans. 13. a Den Schweinen vorgeworfen, o ge trunken ; i Ein Gut, mit dem oft reichö Bauern , prunken. U. Häsjllch liegt eS im Stall und im Bs gelnest: doch ein rn draus. s. Unver Tann unteruutz ich gern, nunst gen zu iteo. 18. Er schneidet Holz eiltzwek und Stein; och kommt ein n noch mittendrein. Tann ist'S ein Freund von Melodei',?. Lösun der Rätsel in t,l, mmr t 1. Er. Nex. 2. Mundet', Mandel. 3. Unke, Funke. 4. Buch, BnchS. 5. Tamen.Trainrn. 6. Klemme etc. 7. Göben, Ergötzen. 8. Hebe, Hebel. 9. Eber. Fieber. 10. Faden, de. 11. Hose etc. 12. Spanne, Spinne. !Mir ffrühlingslieder. ZZald feliifip die ÄeilckiLN auc. '? . " ;y ,. . . n-zvx . tm" n p 0$ nt 4 fei' N, tk rtf tri M Jn Frankreich hat sich vor kurzem ein Ereignii zugetragen von außer gewöhnlicher Tragweite, folgenschwer in seiner Wirkung für die beteiligten Personen und tief eingreifend !n die politischen Äerhältnisse der französi schen Republik. Toch die Politik Frankreich allein würde in un serem deutschen PlaudcrslUbchen nicht das gebührende Interesse erwecken, wenn nicht für unZ der Umstand maßgebend wäre, daß eine Frau im Bordergrunde dcS aufregenden Vor ganges sieht und deren 2at ein schwerwiegende Moment für die Frauenfrage der ganzen Welt bedeu tele, nicht weil e eine Französin, sondern weil e ein Weib ist. Denn man wird sich sagen müssen, ko lange eine Frau noch fo wenig Selbstbe herrschung und Macht über sich bc fibt, daß sie dem ersten Impulse ohne Ueberlegung folgt, gleichviel ob er gut oder böse sei, ist sie auch nicht fähig. deZ ernsten Manne Pflichten und Taten zu erfüllen. Die politischen Begebenheiten, die den eigentlichen Anlaß zu der be danerlichen Tragödie gaben. uu deren Berechtigung oder Ungebühr der Untersuchung maßzebender reise vorbehalten ist, sind in Kürze fol gende: Der verantwortliche viedak teur und Leiter des Pariser Fi. garo". Gaston Calmctte, hatte den französischen Finanzminister Joseph Caillaur wiederholt und m scharfer Weise in seinem Blatte angegriffen und harte Beschuldigungen in bezug auf Geldgebahrung und Finanzpoli tik auf seinen Namen gehäuft, die später sogar in persönliche und das Privatleben berührende Angrisse aus arteten. Wie weit, ob und unter welchen Voraussetzungen die schweren Ankla gen auf Tatfachen beruhen, wird sich herausstellen, jedenfalls trugen sie dazu bei, eine femdliche Stellung zwischen Redakteur und Fmanzminii stcr zu erzeugen, die immer erbitter tere Formen annahm. ' ES wäre vor absichtlich früher oder fpäter ohne hin zu einer fchweren Krisis gekom- wen, doch wurde Liese nicht von io plötzlicher und weitgreifender Wucht gewesen sein, wenn nicht eine Frauen Hand schwerwiegend eingegriffen hätte. Madame Caillaux, die Gemahlin des französischen Flnanzmimsters. be gab sich in das Redaktionsbureau Calmettes und schofz aus einem be reitgehaltenen Revolver fünf Kugeln auf den gehaßten Gegner ab, die den sofortigen Tod öez eltungsmannes zur Folge hatten. Mme. Caillauz war sich ihrer Tat sehr wohl bewußt, sie mußte einer Gefangennahme ge wärtig sein, aber sie wußte auch, daß sie in einem Lande lebte, in dem das Weib, namentlich wenn eS schön und vornehm ist. besondere Borrechte be sitzt, und so blieb sie denn ruhig vor brem Ovfer stehen, mit der rauchen den Pistole in der Hand, und sprach mit dem ganzen stolze lyres eion bewußtfeins: Wagt es nicht, mich zu berühren, ich bin ein Weib!" Man hat sie dann doch ergriffen, ins Ge fängnis abgeführt und sie dem Ge setze gemäß unter Anklage gestellt, aber selbst die erbitterte Menge, de ren Sympathie sich dem Opfer der Tragödie zuneigt und die für den angeschuldigten Gatten nur Wer wünschungen bereit hat, glaubt nicht an eine Verurteilung der Mörderin, weil sie eben ein Weib ist! Der GrukMelil zum zfölnllknglM. Wie manche knickern und geizen lm Leben mit ihren reichsten inneren Schätzen! Sie leben mit innig gelieb ten Wesen zusammen, die wenige Worte und Handlungen als Aus druck dieser Liebe fo viel glücklicher, reicher und besser machen würden, aber sie können sich nicht überwinden, sie können ihrer Natur keine Gewalt antun, den Schlüssel umdrehen und hergeben, woran der andere darbt. Menschen, die .in der tiefsten Seele einander lieben, achten, verehren, fast glauben, führen ein ödes, kaltes Leben nebeneinander; beschäftigt, for genvoll, zerstreut lassen sie ihre Liebe gelten als etwas, daö sich von selbst versteht, als etwas Ausgewachsenes, ohne neue Knospen und Blüten. Gibt es nicht Söhne und Töchter, deren Eltern wie unerkannte Engel bei ih nen leben? Männer und Frauen. Brüder und Schwestern, in denen der Stoff zu einem schönen Leben unter unfruchtbarem Schweigen verschlossen liegt, die Zeit haben für alles, nur nicht für die Ausbildung und den Ausdruck der gegenseitigen Liebe? Sie denken, in einer ferneren Zu kunft würde schon die Zeit kommen, wo sie Muße fänden, einander zu ge nießen, nebeneinander auszuruhen und sich diese verborgenen Schätz; aufzudecken, die Zeit flieht und der Tod schleicht herbei! Die bittersten Tränen an Gräbern fließen um un gesprochener Worte, unterlassener Handlungen willen; ie wußte nie, r '"W-W r3r,a,o.en2s:z:eiss Ich bin ein weil,: Nun wäre diese Stiicksichlnahme und Bevorzugung deZ weiblichen Ge schlecht ja eine große Begünstigung für die Frauen, die solchermaßen in eine Sonderstellung gerückt waren, gegen welche sogar das Gesetz seine Kraft verlöre, aber gerade in der Gegenwart, in der die Frau mit aller Gewalt und Macht mich Gleichste! lung mit dem Manne strebt, muß die Frage mehr denn je. auftauchen: Hat die Frau daS Recht, solche Ausnah mestellung zu beanspruchen? Hat sie das Recht. Verbrechen zu begehen, sich gegen Gesetze aufzulehnen, ja sogar zu morden, nur weil sie e t n W e i b ist? Die Londoner Suffragetten, die ja bekanntlich sich ebenso unerschrocken über die bestehenden Gesetze hinweg heben, versuchen au dem Pariser Geschehnis in ihrer Weise Nutzen zu ziehen. Sie sagen: .Seht ihr, wie notwendig eö ist, daß die Frauen endlich ans Nuder kommen? Eine Frau im Nichterstuhl würde nicht parteiisch das Verbrechen behandeln, weil es von einem Weibe begangen wurde; sie würde gleiches Recht und gleiche Strenge walten lassen!" Aber, würde sie dies können? Sehen wir nicht hundertmal in Eng land, wie dieselbe Frau, die darum kämpft, des Mannes Stelle einzuneh men. in krassester Weise selber aller bestehenden Gesetze spottet, wie sie den Regeln des AnstandeS und der Sit ten Hohn spricht, wie sie mit grau samer Raubgier kostbare, ja unersetz liche Werte zerstört, zum Brandstis ter wird und sogar Menschenleben bedroht, um dieses Recht zu erringen? Sehen wir nicht, wie sie auch im Ge fängnis noch sich gegen jede Anord nung auflehnt, wohl wissend, daß die Gerichte schließlich doch machtlos gegen sie sind, weil sie eben .ein Weib" ist? Solange aber die Frau in so ge walttätiger Weise Gesetze verletzt, wird sie den gerechten Zielen wirklich ehrlich angestrebter Frauenarbeit nur Hindernis, niemals aber von Nutzen sein. Eine Frau, die das Gesetz mißachtet, wird niemals die Fähig keit in sich finden, über andere Recht zu sprechen, ohne Boreingenommen hcit zu urteilen, unparteiisch zu rich ten; sie wird umsomehr nach eigenem Willen handeln, je mehr Macht sie in Händen hat. Und wie die kampfwütigen Suffra gelten, so hat auch Madame Caillaux der ernsten Frauenbewegung einen 'chweren Schlag bereitet. Sie hat ich kühn über alle Bedenken hinweg fjesttzt und einen vorsätzlichen Mord begangen; hat dann trotzig das ganze Geschlecht als Schild vor ihre Tat gestellt, gleich einer beschwören, den Zauberformel: Wagt es nicht, mich zu berühren, denn ich bin ein Weib!" Sie wollte damit sagen, daß sie zu jenem Geschlechte gehöre, das we gen seiner Reinheit, Milde, Herzens giite und Sanftmut besondere, zarte Rücksichtnahme erwarten dürfte. Aber dieselbe Frau, die selbst im höchsten Affekte der Erregung nicht vergaß, auf ihre Weiblichkeit hinzu weisen, hat in demselben Momente das Schlimmste, daS Grausamste, das Furchtbarste getan, wovor auch des rauhesten Mannes Herz erbebt: sie hat kalt gemordet und in herzloser Rachsucht ein Menschenleben ausge löscht! wie lieb ich sie hatte." .Er wußte nie, was er mir war." Wie sehr könnten wir unser Fa milienleben, unsern Freundfchaftsver kehr, verschönern, wenn jeder geheime Liebesgedanke zu einer Tat erblühte. Wir sprechen nicht gerade von eigen! llchen Liebkosungen; diese könnten die öeste Sprache der Liebe sein, oder auch nicht. Manche haben eine Zart hcit. eine Keuschheit der physischen Organisation, die vor einem Zuviel derselben zurückscheut; aber es gibt Worte und Blicke und kleine Gewöhn heilen, eine Vorsorglichkeit und stille Aufmerksamkeit, die das Herz offen baren, und es gibt wohl keine Fa milie. die dadurch nicht an Herzens reichtum wachsen könnte. Dadurch entsteht gleichzeitig der Grundstein zum Familicnglllck. daS auf diese Weise zu schmieden die Frau am ge eigncisten erscheint. Sie dürfte da bei bali ein gegenseitiges Verständ nis finden. ,,. i " Mlktisstiirke. So sehr eine willensstarke, mutige Frau unsere Achtung und Bewunoe rung herausfordert, so wenig ange nehm ist ein weibliches Wesen, wcl ches gar keinen Willen besitzt. D:r beständig klagende Ton, die siele Le: dens- und Duldermic.ie, die Uebe: treibungen bei der Schilderung des vorhandenen oder eingedildücn 5ttank heitszustandcs, das geradezu sportma mäßige Befragen icr Aerzte, die all Und dennoch wagt diese wohlvor bereitete Mörderin herausfordernd z sagen: .Ich bin straflos, denn ich bin ein Weib!" Mit welchem Richte? Braucht die rechtschaffene, ruhiz und in gesitteten Bahnen lebende Frau solcher Schutzwehr? Sie, die mit rechtlichen Mitteln in ernster, redlicher Arbeit sich zu den hohen und edlen Idealen emporschwingt, gleich wertig und ebenbürtig dem Manne zu sein, nicht alt schwaches, Hilfe und Mitleid heischendes Weib, sondern als edle, brave und tapfere Käme radin, die, wenn sie auf gleicher gcis stiger Höhe angelangt ist, auch im stände ist. ihren Weg mit derselben Festigkeit, Gerechtigkeitsliebe und Un antastbarkcit zu gehen, wie der Mann; sie hat e gewiß nicht nötig, besonderen Schutz als Weib zu for dern, weil eine solche Frau weder morden, noch brandlegen, weil sie überhaupt aus Achtung vor sich selbst und ihrem eigenen Ge schlechte keine gesetzwidrige Handlunz begehen wird. Die allzu große Nachsicht gegen das weibliche Verbrechertum zeitigt keine guten Früchte, nicht nur in Frankreich, sondern auch bei un! in Amerika. Schon hat tn Paris ot Tat der blutdürstisch'n Madame Caillaur, Schule gemacht. Wie uns die Blätter berichten, hat bald nach her die Gattin eines hohen Beamten des Ministeriums des Aeußern, Ma dame Lavigne, von demselben Rache durst erfüllt, Schüsse auf einen Rich ter im Justizpalaste abgegeben, die glllcklichcrweife fehl gingen. Sonst wäre eine neue Katastrophe zu der zeichnen gewesen. Allerdings wurde konstatiert, daß Mme. Lavigne sich in, hochgradiger Erregung befand und ihrer Sinne nicht mächtig war, aber die Tatsache steht doch unleugbar fest, daß ihr Entschluß, daS Attentat zu begehen, durch das Beispiel von Ma dame Caillaux gefestigt wurde. Wie in den Bereinigten Staaten die Mordlust unter der weiblichen Bevölkerung Lberhand nimmt, da lehrt uns die Erfahrung in besorg niserregender Deutlichkeit. Anschläge auf das Menschenleben sind leider nicht mehr selten! Ein häusliches Zerwürfnis, Eifersucht, Abneigung oder Ueberdruß genügen, der erregten Frau die Waffe in die Hand zu drücken, und dennoch wird von einem Dutzend überwiesener Mörderinnen kaum eine wirklich dem strafenden Arme der Gerechtigkeit ausgeliefert, weil in den meisten Fällen falsch an- -gebrachte Pietät den Vollzug eine? Urteils zu verhindern weiß, nicht fo sehr aus Mitleid allein, sondern weil die Täterin ein Weib ist. Was hilft dem zielbewußten Bse nenstaate regsamer Frauenarbeiterin nen ihr bestes Wirken, wenn immer wieder ein ' Rückschlag vom ' eigenen Geschlechte ausgeht? Nicht mit Gewalt wird je die Fra sich Achtung und Gleichwertigkeit er ringen können und auch nicht durch den Hinweis auf ihre Sonderstellung als Weib; sie kann eine solche nur erreichen, wenn sie ganz frei, ganz leidenschaftslos auf jener moralischen Höhe sieht, die sie zu der Behauptung berechtigt: Ich stehe über den Ge setzen, weil ich recht tue und das Böse meide., Nicht aber: w e i l i ch e i n W ei b b i n!" Frau Karoline, jährlich dringend notwendigen" Er bolungsreisen sind die charakteri stischen Kennzeichen willensschwacher Frauen. Eine solche Frau ist ei.r wahres Unglück für ihre Umgebung. Der Gatte, dessen Liebe den foriwäh renden Klagen gegenüber standhält, muß in der Tat sehr geduldig fein. In den meisten Fällen wird aber bei Liebe durch das fortwahrende Wim mern ein langsames Ende bereitet. Und welch ein Beispiel bietet eine fol che Mutter ihren Kindern? Gewiß ist es unsere erste Pflicht, nicht leichtsinnig über eine Krankheit erscheinung hinwegzugehen indes soll te nian aber auch nicht zedes kleine, vorübergehende Unwohlsein zu einem bedenklichen Leiden stempeln, jed: leichte Eingenommenheit deS Köpft zu entsetzlichen Kopfschmerzen", jedes Raufpern und bedeutungslose Hüsteln zur Schwindsucht" machen wollen. Verständiger ist es jedenfalls, durch fleißiges Lüften der Wohn und Schlafräume, Bewegung in frischer Luft. Unterlassen von Diatfeblern den Kopfschmerzen, durch VermezZung zu leichter Fußbekleidung, kalte Trin kens, Sprechen in kalier Luft dem Husten und der Erkaltung dorzubeu gen. Vor allem denke man nicht be ständigen sich selbst, ein U5il, das meist durch Mangel an ausreichender Beschäftigung hexvorgerufen wird. Sich gehen lassen, ist ein Charakter fehler; nennt man schon daZ weibliche Geschlecht daS schwache". fj Mm die Frauen doch wenigstens Charsik tersiärke erringen ,suchen