Ts glich k Omah Tribune 7T üms grosse ,:t ' ' ," ! .) ( . . V f " " " " ' "4 - r ." H ?n$irtur rama. ? V tV-V l V ,-f-. CalitutiV v ..It.. VT V . !N ... f L.fl J.. , ... A . " ' ..... K c s v.i uiUtfhU'M. nwuiH vluiuuiu. vKiu,iuu;t; WM-.- W ch VVUI 'Briefe. intcr den Kulissen des Dramas. Ein Abend auf r italienifchln Botschaft. Die politischen L?lzen. f 'if ! 15 fi fr ' ' M . , i ' ' 1 i' "'Hn ' " ' f ' 1 iV ' I 1 k , Z''., , , 1 ( i .,'-?' Z , . 1 . . 1 1 ,H ; Vh i-.4 '-. .Jti u J . : I ' ' ) , ? :t z - , 'A ;rrj : . if i i!-?'' vy ; r-5 - ! ' . x.' I r Imsr- 1 . . . , . . , tv. r 1 " , J .' ". -"V 8v D .1 U t UuU f f P a , i . 17. März. mxo" u-nr BaüHolo geworden, 'S ' . ...W. WA OkC.b tonn , (.'iiflJtu rouiuc yu m r. i uwii Ci Frauenham), 'Figaro" ist toct. G,t,matumräi;Bttt erscheint jbas Kalt, nlixi JtolJ die Devise Beaumarchais im 2itel ja tragen pflegt; V-Bou den einen gelobt, von den andern 'tadelt, der TUiTimtn spottend, der Bo Urt ti t ntf enti isl.i leb ct)t:tu uwr lle. au Furcht, daruder mfincn zu puffen.' Xif Leitung de Boulevards M vom La, bet den Tfrdnen anae Klangt. In Frankreich tobt der Sturm d'k Leidenschaften wir an dcn schlimmsten ttaan der Xrct)fu-2lf faire. Und nieder spielt die Frau ihre Rolle, die tragischste: 'k'in, verschleierte Dame, die Gattin eines Minister, die ihre viache mit dem Brow. 'ring Übt. wie draußen in den orltoDt. fassen die Apachenkönigin ilne Vendelta. 'Gewi, auch die antike Geschichte kannte heroische Weib, da bei Wonnet cI?te räch!. Doch von Heroismus kann !ma bist nur mit Vorsicht reden; nieder s,er Skandal steigt !: 3 zu-frfl höchsten tsellschaftöschickitkn empor, beschämt ein Kanzel Land. Die Republik die schon so 'viele Stürme und Skandal erkbie, und ;loch fortdauerte, hält otxtma! einen Tauften Stoß die Wahlkampagne de kginnt. toi der .Nadical' klagt, in Blut mnd Schmutz". Die Propheten der iöe--twichtigung' und republikanischen Aus Löhnung', die Briaiidisten. fanden in !!nern Theil ihrer Prcffe so leidenschast' fliehe Advokaten, deß heute die politischen ZiZogrn höher gehen denn zuvor und alles zu zerstören drohen. Die Vorgeschichte ist bekannt. AlZbald 'nachdem Caillaux das Kabinett Barlhou gestürzt hatte, begann im Figaro" eine sehr auffällige Kampagne gegen den Finanzminiftck. geführt vom Chefredak teur Gafton Calmette, der all Intimus t& Präsidenten Poincarö und Barthoui galt. Die Angriffe gegen Caillauz ver. dlieden nicht auf politischem Gebiet. Man denunzirie ihn täglich als Finanzbrigan. ten großen Stils. Er sollte Hunderte von Millionen den kleinen Sparern geraubt nd in südamerikanischen Spekulationen dergiaben haben. Er sollte Erpressungs ersuche bei den großen Bankinstituten zugunsten der radikalen Wahlkasse vorge. ommen haben. Dementis regneten galmette lieh sich nicht stören, kam sofort mit einer neuen, größeren Beschuldigung, Sk grub die alte Affaire Röchelte wieder iu: auf Betreiben des ffinanzministers sollt unter dem Kabinett Mrniis dem E? kellucr und Bankier Rochette ein ungcsetz licher Prozeßaufschub gewährt worden f. in, weil er sich durch hohe Subventio nirung eines ministeriellen Blattes ver dient gemacht habe. Eine Parlaments lisch, von dem Sozialisten JaurSs präsi- , dtrte Unjersuchungs-Kommission war tirv gesetzt worden, hatte unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen. Man faselte da mall schon von einem kompromittirenden Bciefe des GeneralstabsanmaltZ ffabre an den Justizminister. Der Staatsan walt sollte sich darin bitter über den Zwang beschwert haben, der ihm angethan wurde: Nie habe ich eine größere Demii thigung erlitten." Bei einer royalistiscken Interpellation über Calmettes neue An sagen ergriff such Jaures das Wort und innert daran, daß die Kommission den damaligen Juftizminister Briand um Her ausgäbe des Geheimdossicrs ersuchte, daß Briand aber mit zum Himmel erhobenen Händen rief: Ich kann doch nicht meine Vorgänger verklagen!" Also deckte der Chef der heutigen Opposition zu dieser Zeit Machenschaften, die ungesetzlich ge Wesen feig sollten. Ministerpräsident Tsumergue hatte am Freitag nicht viel Miihe, die Interpellation abzuweisen: er brauchte nur mit entrüsteter Stimme auf die täglichen Verleumdungen hinzuweisen, denen Caillauj ausgesetzt fei, und die 'Kämmet nahm dieeinfache Tagesordnung an. Aber man munkelte, daß Barthou das Original des' -Bri:fes an sich gebracht habe und entschlossen sei, es zum Sturze deö von ihm gehaßten CaillauZ zu verwenden! ES sollte nicht dazu kommen. Gasto Calmette hatte sich soweit her abgelassen, einen alten Liebesbrief des demagogischen Plutokraten" zu publi Ziien! Während Caillauz mit dem Aus' gebot alle? Kräfte im Senat sein Ein kommensteuerprojckt vertheidigte, las nian ein autographisch abgebildetes Schreiben von seiner Hand, mit dem Kosenamen 'I" (Joseph) unterzeichnet, in dem es hieß: Ich habe die Einkommensteuer zer malmk, indem ich' sie zu vertheidigen .Wen." Diese Zeile hatte er 1H01 auf wx Ministerbank gekritzelt, als er, der Sohn eines napoleonischen Ministers und Größkapiiolisjen, schon au! der Centrums Partei eine leichte Schwenkung nach links vorgenommen hatte. Calmette forderte, daß inan endlich diesen Heuchler hinaus kehren" möge. Nachdem er schon seit Wo chen darauf verzichtet hatte, auf die An griffe des Figaro" zu antworten, ließ sich Caillauz wieder herbei, eine Aufkla. ruttg zu geben: er gestand, damals noch Ivn so überzeugter Anhänger der Steuer refskm gewesen zu sein wie heute, und wies daraufhin, daß es sich damals um den ffleichzeitigen Ersatz der vier indirek ten Cteuerii durch direkte gehandelt habe, N'obkknd er such jetzt noch vorsichtig nur siir einen tbkilweifea Ersatz eintrete, Der 5 19" kündigte mit flrvßem Trara an, er N-erds auf e'gene .Uosten den Brief an ü'g Arern Frankreichs anschlagen 'las In, damit 0.i3 Volk endlich dra Verräther il'nnei! Uu", Aber in den Parlamenten fMU ntblillttn f'ii'en Sindruck; ,N,!I! I5aüi '., Eintze !i r nat Ngktt kritisirten trstz der In Pari herrschenden journalistischen Eolidaritäk recht scharf die Äervkfcntlichung eine! s intimen Privat, drieje. Welchen Zweck verfolgte HaU ineltc? Tchon früher hatte er durch Mo nate hindurch einen Politiker mit ahn licher Kehässigkeit autgezeiSnet: Del cassS. Die einen wollten aus Patholog!, schem Gebiet die Erklärung suchen, sprs chen von starker Ueberarbeiturg, die den Shescedakkeur schon einmal zu einer Kalt. Wasserkur gezwungen hätte. Die anderen flüsterten, daß der Flgaro" letzthin schlechtere Geschäfte gemacht habe, daß hinter den absichtlich übertriebenen Attacken gewisse ölroßsinanziert stünden, die Caillaur um jeden Preis beiscitigen wollten. Aber solche persönliche Anseindung ist in der Republik nichts ganz Ungewohntes; die ttattin des ginanzministcr mußte kalten Lächelns die Verleumdungen gegen ihren Gatten nhören können, dq sie aus politischen Milieu hervorging, auch wenn sie in einem Blatte las. daj die Perlen kette an ihrem Halse mit preußischem Golde bezahlt worden sei.' Die Veröffenl lichiing des ersten intimen Briefes im .Figaro" erklärte nicht den Mord. Wir werden selxn, daß tiefere, ernstere Äründe die Ministersgattin zu ihrem woblüber legten Schritte trieben. Zunächst hier die Borgeschichle des Briefes, so wie sie in politischen Kreisen kolporlirt wird: öail laux lieble die Frau eines Attaches im Untcrstaatssekretariat der Schönen Künste, setzte deren Scheidung durch (der Mann wurde Steuereinnehmer! und unterhielt während d'cö kurzen Tiennugsprozefses eine sehr vertrauliche Korrespondenz. Tann hkiiothete er, ehne'dauerndeS Glück zu finden. Der jetzt bekannt gewordene Brief soll ihm erst ausgeliefert worden sein, als er sich zu einer Jabresrente vsn L",000 Franken entschloß. Ader das Ori giual de Briefes war vorher photogra phirt worden und soll zu einem neuen .Anleihetxrsuch" in Höhe von rX),000 Franken gegen Auslieferung der Platte gedient haben. Die Weigerung zog schlimme Folgen nach sich n Figaro" wußte man den Werth der Photographie zu schätzen. In zweiter Ehe begriffen, hatte Caillaux natürlich auch eine zweite Liebcskorrespondcnz geführt. Und auch Briefe dieser neuen Idylle waren, wer weiß wie, tn die Hände Calmettes gk rathen. Man munkelte vort einem roman weise in Fortsetzungen erscheinenden Feuilleton voll skandalöser Einzelheiten. Die . Winisterkgaktin'' ersuhr ' davon' knd eilte auf den Juftizpalaft, wo ihr ein hcher Beamter erklärte, jedes Einschrei ten wäre unmöglich: e' bleibe nichis übrig, als der Veröffentlichung stillschwei gend beizuwohnen, da Bcleidigungspro zcsse dieser Art meistens sehr lange dauer ten, nur noch mehr Aufsehen erregten und gar mit dem Freispruch des Beklagten endigen könnten! Mme. Caillaux. die ge schiedene Frau von Löo Clarctie, eines Mitarbeiters vom Figaro" und Sohnes vom verstorbenen Direktor der Comcdie Franeaife, faßte ihren Entschluß. Sie mußte glauben, daß die angedrohte Ver öfsentlichung thatsächlich den Untergang ihres ManneZ bedeutete: denn sie führte ihren Plan mit kältester Ueberlegung au. Gegen Mittag hatte sie mit ihrem Bat ten daS Mahl eingenommen; dann war der Minister nach dem Senat gefahren, wo er mehrmals in der Debatte das Wort griff ohne zu ahnen, daß seine Frau schon in den Morgenstunden ihren Re volvcr gekauft hatte. Gegen 5 Uhr psle gen die Redakteure auf dem Figaro" zu empfangen; Mme. Caillaux erfchien pünkt- lich und nahm in dem Wartesalon Platz. Niemand wurde auf die einfach schwaiz ge kleidete Dame aufmerksam, nicht einmal der Diener, obschon sie erklärt hotte, ihren Namen nur in verschlossenem Couoert dem Chefredakteur überbringen zu lassen. Ga fton Calmette langte erst nach 6 Uhr auf dem Figaro" an. begleitet von Paul Bourget, dem bekannten Acadmicien und Romanschriftsteller. AIs er in seinem Bu. reau den Namen der Bcsucherin las und Bourget ihm abrieth, sie zu empfangen, antwortete er: Ich kann ein Frau nicht die Thüre verschließen." Bourget ging. und Mme. Caillaux wurde eingeführt. Der Diener hatte noch nicht die Thur hinter sich geschlossen, als schon fünf Schüsse dicht hinter einander krachten. Redakteure, das ganze Personal strömten zusammen Calmette lag am Boden, Mme. Caillaux stand bleich und unbeweglich vor einem Bücherschrank. Als man auf sie eindrang, rief sie: Ich denke nicht daran, zu fliehen! Ich schieße auch nicht mehr, der Revolver liegt hier . . ." Sie deutete auf die Waffe, die sie auf den Tisch gelegt hatte. In der allgemeinen Bestürzung wurde dem Ver mundeten, der von drei Kugeln im Unter leib getroffen worden war, ein Rsthver band angelegt. Er kam wieder zur Be sinnung, bat mit schwacher Stimme um Verzeihung für die Mühe, die er verur fache, übergab selbst Freunden seine Brief mappe mit geheimen Dokumenten und sagte, als man ihn auf einer Tragbahre nach dem Ambulanzwagen davontrug: Ich habe nur meine Pflicht gethan... Ich habe niemand etwas zu Leid thun wollen ..." Viele seiner Angestellten weinten. Denn ein so finstere Aussehen er hatte, war Calmette persönlich als sehr liebenswürdiger gefälliger Mann bekannt. Ehemals trat er al Boulevard-Chroni. um! hervor, glänzte weniger durch Witz, als durch journalistische Erfindungen il' par jour", wie Villemessant, der Begründer des Figaro", es verlangt halte. Die ?lrt und Weise, in der er es zum Direktor des großen Blattes brachte, zeiatc seinen iinnewvhnlichen Ehrgeiz: tl 1 i Vil ! : . i .' Vi .. ' i i?.- .-' . f. - " - . ( !,' jl " A l - X 1 -',:'. :, 'y,P$i3 ittüXjink.M ,, v n it9i. oaiuiitie, Hatte die Tochter eines der Hauptaktionore geheirathet und ließ dann die Obetleiter, die seine Freunde und Gönner gewesen Ivaren, auf die Straße setzen sie piiifltn nicht kkeimillia und mukten durch Qk-- rickt-beschluh au der Redaktion vertrieben werden. Bon dem dreyfusistischen Organ wurde der Figaro" wieder zu einem ari stokkatischen Leibblalt. das in derkeldei! , Rurnrner für Poincar's Präsidentselv.s! j infrftt unh nlciifiriTtf U hpn finnnBarlifli- ! schen wie orwanistischen Prätendenten zur ! Verfügung stand. Es wurmte Calmette sehr, daß er nicht den politischen Einfluß de Matin" besaß seine Freunde ver sichern heute, er habe sowohl DeleaN wie Caillaux aus Ueverzeugung befeindet, und sie bkslreiten auss Entschiedenste, daß er intime Briefe der zweiten Frau des Mi- nisteri habe verossentlichen wollen. Es dauerte über eine halbe Stunde. !be man die Mörderin au dem Bureau Ealmette's fortführte. Die anwesenden Stnlii-stfn malten offenbar nickt, fcond an sie zu legen, erklärten, erst den Revoltier beschlaqnehmen zu müssen. Endlich brachte man sie im Automobil nach dem nächsten Polizeikommissariat, wo Untersuchungs richter und Staatsanwalt eintrafen. Beim mrbnr ,rf(Xr. fi.' M1?.1T1 Klilt mir fit. sagt, daß man die Fortsetzung der Kam pagr.e gegen meinen Mann und die Ver öffentlichung meiner Briefe nicht verkin dern könne. Da es keine Gerechtigkeit geben sollte, habe ich sie niir selbst ver. schasst. Ich habe Herrn Calmette nicht tobten, sondern ihn nur strafen wollen!" Ihre Kugeln hatten aber zu put gkMffen trotz aller chirurgischen Mühen starb Gaston Calmette bald nach 11 Ubr Abend!. Joseph Caillaux befand sich nach der Cenatssitzung mit seinen Sekretären in seinem Kabinett des Finanzministe riums, beschäftigt mit dem Unterzeichnen von Aktenstücken, als ein dringender Tcle phonnif der Polizeipräfektur ihn von dem Vorgefallenen verständigte. Er sank mit dem Schrei: Wie entsetzlich!" in seinem Sessel zusammen, faßte sich aber bald wie. der und fuhr mit einem Auto sogleich nach dem Kommissariat. Tort wollte ihn der Wachmann nicht einlassen. Ich bin der Finanzministcr Caillaux!" erklärte er. und als der Polizist überrascht zur Seite trat, herrschte ihn der Minister in seiner auto ritären Weise an: Warum grüßen Sie nicht!?" Eiligst nahm der Mann seine militärische Positur ein. Im Zimmer des Kommissars hatte Caillaux eine halbstlln dige Aussprache mit seiner Frau, die theils sehr stürmisch verlausen sein soll. Ihr Brief, in dem sie ihm ihren Schritt im vornherein geschildert hatte, war ihm noch nicht aus der Privatwobnung überbracht worden. Während man Madame Caillaux nach dem berühmten Frauengefängnis Saint-Lazare überführte, tclephonirte der Minister an Toumergue. um seine sosor tige Demission anzukündigen; der Regie, rungschcf bat ihn, bis zu den späten Abendstunden mit jedem Entschluß zu warten. In der That durften die offiziellen Per. sönlichteiten nicht ihre lächelnde Miene ab. legen: um 8 Uhr Abends erwartete man sie in der italienischen Botschaft zu einem offiziellen Diner und großen Empfang? Comlessa Tittoni, die liebenswürdiggka. ziöse Boifckaftnin, hatte am Nachmittag ein persönliche Gespräch durch' Telc phon. mit Mme. Caillaux gehabt: die Mi niftttsgatttn sollte bei der Galaiafel zur Linken des Präsidenten Poincarü sitzen un entschuldigte sich, daß sie wegen leich ten, Unwohlseins nicht kommen werde der Finanzminisier werde allein erscheinen. Er erschien nicht! Aber der Präsident der Republik, Madame PoincarH. Minister Präsident Doumergue und andere Minister. Botschafter, ' AcadLmicien wie schöne Frauen faßen an blumengeschmückten Ti schen, plauderten banal und thaten so, als habe sie nicht-die unerwartete Drama auf Aeußerste erschüttert. Wahrend nach her die reizende Gemma Bellinzioni im golddurchwirkten Spitzenkleid sang, wäh. rend die Botschafter!, schlank und vor nehm, ein feltenschönes Brillantdiadem im Haar, Hunderte von Gästen willkommen hieß, bildeten .sich flüsternde Gruppen in den von Falcönnet mit Biscuit-Engeln dekorirten Sälen. Man erzählte sich die Geschichten und' Intriguen; die einen be. klagten Calmette, die andern CMaux. andere meinten, eö wäre vielleicht die ein zige Lösung gewesen, was wieder andere nicht verstanden. Die Prinzessin die im Figaro jahrelang eine msnsäne Chronik leitete und vor einigen Wochen von der Chefredaktion einen Abschieds blies erhielt, sagte jammernd zu einem reichen Künstler, der ein sehr naber Freund deö Verstorbenen gewesen: h, OltUVfc t.t.Ul.l jll. ..lui. . . ..... b' . "Tr-v'""" - -nsjitm- . . . - r . w- , lO . V"' -' j. J! 1 " ' -.'.... . 0i4friouitcut c uriicr igar" , , " """sm . j - l- 1 . ' - I Y'V i" - "t ' i V- i t 1 y . .4; w i ; - : ( . ) : I ' ..-"- . " ' ' ' ' -'-' I v ' -h.K ' 't:"' X' ' V' X , - , 'Ar sis Joseph Caillauz. " ' r'f 0, , , -. y i j , "V; . , . , '.. . . H . ' . ., ' -1 ( " . . f J tu f.: : -"v tJ'"-;Ü . -..-.. i'i . , . . , ' ' ; - is. ' - - i t' y X- ..i - r 'W? - - ; -v ' - -- "" ... ' - . ' x' " '. " " ;'.4ry ' .v " ' 1 - -i . Maitre Fernand Lnbori, der Ver der gute Calmette! Ich habe ihn noch einmal gesehen sechs Kugeln...!" Ich meine nur fünf?" frug der Künstler. Sechs! Sechs!" versicherte die aufge regte Dekolletirte und rauschte weiter, um sich wichtig zu machen, ohne darauf zu hören, daß der Künstler hinter ihr drein sagte: Mehr Kugeln, als im Revolver waren, wünscht sie ihm und heult dabei Krokodilsthränen." Ein Dutzend Sena toren und Dcvuiirten erwogen, ob die Demission Caillaux' wohl die Gesammt demission des Kabinetts Doumergue zur Folge haben werde, sahen sich vielleicht schon selbst mit einem Portefeuille b glückt! ; Der Präsident der Republik war zeitig aufgebrochen. Toumergue auch. Von 10 Uhr bis Mitternacht beriethen die Mini, st.' ArbeitSminister Malvy fuhr zwei mal zu Caillaux. In edler kollegialer Re giinq wollten sie nicht den Abschied Lail laz' hinnehmen, der ober bei seinem Ent schluß verblieb. Ihr moralische Zeugnis, daß sie Caillaux auf keinen Fall, auch nicht indirekt, für den Mitschuldigen ge tt homerisch Polyphem - (in lesant der Vorzett. Die fossilen Knochen vorzeitlicher Thiere haben den Menschen früherer Kul turen, der ihre Bedeutung noch nicht wis senschafilich zu ergründen wußte, außer ordentlich beschäftigt und seiner Phantasie reiche Nahrung gegeben. In einem bei B. G. Teubner erschienenen Buche Die Thiere der Vorwelt' erörtert der Wiener Paläontologe Prof. Othenio Abcl die in ieressanten Zusammenhänge zwischen Fof silica und Vollssagen und weist nach, daß durch eine wahre Manie der Gelehrten im 1. und 17. Jahrhundert überall Reste von Riesen entdeckt wurden, die nicht an dercS waren als fossile Knöchensunde. Am überraschendsten aber ist die Aufklärung, die die griechische Sage vom Zyklopen Po lyphem durch den scharfen Blick des Pa läontologen ersährt. Wir alle kennen aus der Odyssee" die GcschiHte von dem ein äugigen Üngethiim. , das auf Sizilien hauste und das Odysseu so listig betrog. Daß gkiade Sizilien nach den Vorstcllun- VV': - i " ' h' i ' . '. .' ' . '1 u- 'i . r . . i f . , v - L j. k n Srf,) 1 w--"-,r ,fk . r . , , .. , ' -r- I h -K'" ? - J " ' ,i . . . . 1 " r ., ; i ' a icuiriu Hik. st)0l0. lliibertpcph L V.nbtmpeb. '..i"i . ."'; i l ' . thkidigkr von Madame Cnillaiir. halten wissen wollen, wiegt schwer was auch die reaktionäre Presse in ihrem Haß heute zusammenschreiben mag. der gesunde Menschenverstand sagt, daß Caillaux sicherlich nichts von dem Plan seiner Frau gewußt hat. Wir sind ihm bei Festlich leiten und Empfängen in den letzten Wo. chen oft begegnet, wenn er, in zärtlichem Einvernehmen, mit seiner Frau und deren Schwester Erholung von den Tagesmühen und Kämpfen fuckte. Die nicht sehr hoch gewachsene, anmulhige Brünette, die keine Schönheit don blendendem Rang war. würde niemand auf die Vermuthung ge bracht baden, daß sie eines MordanschlagS fähig sei. Gewiß haben die im Stillen offenbarten Schmerzen, die Caillaux vor der Ocffentlichkcit über die Verleumdung, kampagne nicht erkennen ließ, großen Ein druck auf die Gattin gemacht, ihren Ver stand getrübt. Das sind die' Entschuld!, guiigcn, nach denen man sucht. Ein int! mes Drama über dessen politische Fol. gen sich die Republik zur Stunde - noch nicht im Klaren ist! Carl Lahm. gen der homerischen Griechen als da Land dieser einäugigen höhlenbewohnenden Rie sen galt, giebt zu denken. Roch heut sin det man in den unweit des Meeres gele genen Höhlen der Gegend von Messsna sowie an dielen anderen Stellen Sizilien Reste von Zwergelesantcn, die eine eigene Art darstellen und in der E'szeit lebten. Bereits im klassischen Alterthum waren wiederholt derartige Knochenfunde auf Sizilien gemacht worden; Empcdokles be richtet z. B. von solchen Entdeckungen und hält sie für die Reste eine untcrgcgange nen Geschlechtes von Gigaüten. Im Mit. ttlalter tauchte sogar bei solchen Funden auf Sizilien direkt der Gedanke an Poly. phem auf. Mach Boccaccio wurden die Knochen des homerischen Zyklopen in ei ner ' Höhle bei Trapani entdeckt, und er sollte nach der Größe dieser Gebeine 300 Fuß lang gewesen sein. Der gelehrte Je. suitenpater Athanasius Kircher will diese Reste och L00 Jahre später gesthen ha den; doch war nach seinen Messungen Pö lyphcm höchstens ,ZQ Fuß groß. . i . ' "" i " ' "' : j .4 " ", r , '"" ' ; -".v - - . . .! j ' . TSy .dß" '., . ..... y , , - y ' J t ...... V : iU - t - ; " .i h - , V ' j ( i ' s r ' V. T " I V . a . V yfe I vfrii&yjf '.. v . i 1" ? , j - if -v v ( , l Ji i V. i, . ; r'ä;' I j f , ' j1" '"' i v-h. ':. "i -V (' 1; 1 i 1 ys s ., . x t v mr ; f .y,,v..,; .. . '.(" : f . . i . ., k ,. v, i , k'f f ' f f.'.': . W'.' . ' , y. j - 'Ivt i:- . : i - " Ms - - ;l I k i fi r f t l , I ff -, 1 h i ' : k' ' -:M i, i!. ! ii' i i;'r Matame Eaillauk as einem Tk Flt: - 'n ' ' - "Ä-sSs Ti&SüZ DaS Zt. Lazare Gefängnis, in li4 hApr i j- " f. "n y - ' A r-L j&vt il0.mssit; M?ttMMWsM ' m l WvWm Wk 4 - 0 c IrirlPpHrni' feilÄfM' i MMWNKDMSM 'AP7-:?Y&pfZ 'BrJ M IfSwA 'PT'i ris- WTH.Z Itrl tsVTz. Vrmxvt Kv IbfZ W&m Ki i? Wt-tu iimMv WiM Iti5 ii ')r tmm. filSrrrtJry 1 ' in 1 1 Ulf IiTi i li i J a' MMitUM iWMßZ rimlTii ÄAWM B 1 WM I ff I ü WMW ' .,. - , Z r i"-'?r-'i1!ti A ' ' '' iin . , . ' ; ...ivj !. r - . V fi"" r .. K H r j K V , 4t- "ff- V ' r'v-'"i-k-t .') jft 1 s - A- "y -t' ? MrJ I . Tl , f yf ,'. .f. LA l , 5 ; . v. f'.s ' '. I k -,T(. i . n-x i; .. -. - r ' . fif? V- 11 I ' ..vi ti'l;' , i fi 4 ' ': i , f l'l4 ' -i -- - . ' V f J juf- ' :., l' ' ' jkM"- ' 0-4- 1 i :Wt&t'': U'.kl.; ' '.; i "' ..- - ;n9 . jB is j -tj r r -' t ffiU. H Vfz. j, Zi"ir 0 - .-- r l i L . , . . , i 3'C:i ' -1 v k - -kW . . ' k ':!;.' ..Jk.,,... ....: f f, 7. . Ir. v- l , 1 .u. .y:v st ' ,',?.( ti ' Ü f i 4 ' , "Uw. .1 Ml Q ,r :, . ... syi N " ' ' .-.,.' .. - Das Publikum vor dem Pariser Justizpalast während der Voruntersuchung der (Zaillauz. Tragödie. Zu der Vorstellung eines riesenhaften Menschen mit einem einzelnen, mitten auf der Stirn stehenden Auge kann nun wirk lich der Schädel eines sizilianischen Zweigklefanten für den Laien Anlaß ge. ben. An dem gewölbten Schädel, dessen Form sich von ungefähr Wohl mit dem deZ Menschen vergleichen ließ, fällt sofort das riesige, mitten in der Stirn stehende Loch auf: es ist die Rasenöffnung. wäh. rend die Augenhöhlen tief unten an den Seiten des hochgcwölbten Schädel liege. Es müssen Seefahrer dkr homerischen oder vorhomerischen Zeit gewesen sein, die zu. erst die Kunde von diesen einäugigen Gi ganten Siziliens in die Heimath brachten. Sie mochten in einer Strandhöhle Schutz vor Unwettern gesucht haben, und nun leuchtete ihnen beim ungewissen Schein des Lagerfeuert ein aus dem Höhlenlchm aufragender Elefantenschädel eiite,cgen. Elesanten waren ihnen unbekannt, sie konnten also nur an gewaltige Riesen denken, die zwar Menschengestalt besaßen, wie eI die Schädel vermuthen ließen, ober sich von den gewöhnlichen Sterblichen durch den Besitz eine einzigen großen Au ge unterschieden. TW (ÄtifttSkrankhkittn im Bal kankriege. Die Verheerungen, die ein moderiur Krieg unter den Kämpfern anrichtet, er strecken sich bekanntlich nicht nur auf kör. perliche Verletzungen, sondern auch auf Geisteskrankheiten. Wahrend det deutsch, französischen Krieget von 187071 er. reichte der Prozentsatz der Geistcserkran. kungen unter den Truppen 0,95 don 1000, während des Burenkrieges stieg diese Zis. ser auf 2 von 1000. der spanisch amerika. Nische Krieg erreichtk 2,1 von 1000, und j ,! l'tt4n 1 . i, st'.w . Yh liv'-v-if-; h :i'- der Pariser Boulevards. 1'"' dem Madame (!ais, x intrrnirt ist. -&v t ' ! ', y.y, i JSv v'0'SV"-'B "9. ,-.;9, mt&m " ; . ..iwri-Hih. im russisch japanischen Kriege entfielen auf 1000 Mitstreiter zwei Fälle von Wahnsinn. Die Statistik aller Kolonial, kriege der neueren Zeit weist z. 2. noch höhere Ziffern auf; im fiidwestafrikanischen Kriege z. B. erreichte die Zahl der Geistes erkrankungen sogar 5 don 1000. Im Vergleich damit sind die entspre chenden Zahlen aus dem jüngsten Balkan kriege überraschend niedrig. Im griechi schen Heere zählte man nach einem Auf satze de Messager d'Atböne" auf 1000 Mitkämpfer nur 0.16 und für die ganze Armee 0,23 Geisteserkrankungen; in Ser dien erreichten die geistigen Erkrankungen bei den Truppen, die an den Kämpse, theilnahmen, nur 0.13 von 1000, in Bul garien 0,33, in Montenegro 0.10, so daß die vier Balkanstaaten gemeinsam eine Durchschnittszifscr von 0.25 von 1000 auf weisen. Die Psychiater erklären diese niedrigen Ziffern durch die geringe Mor talität unter den Verwundeten und durch die Widerstandsfähigkeit de, Balkanvölker, die zum großen Theil an ein Leben der Entbehrungen gewöhnt sind und zudem fast gar keinen Alkohol genießen. Argentinien ist in der Lage, zwei Drittel seiner Maisernte auszuführen. Bei dcn Dagrouschcn Flugtauben Depeschen kommen 172.000 Buchstaben auf 1 Quadratzentimeter Fläche.' In London sollen mehr Schotten wohnen als in Aberdecn, mehr Jrlände, al in Dublin, mehr Juden al in Palä stina und mehr Römische Katholiken alt m Rom. Da flotie Gaudeam Igitur" ist au einem kirchlichen Bußgcfange do 12M zurechtgemacht und üdcrjekt. . , S."K .,- ' ' f mW.' . . " 'c -