Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 03, 1914, Image 3

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    ,3
Tägliche Omaha IriOsnir
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,
Äul ww GlewclzerpnrK.
' Die zahlreiche. Hossenilich mit der
Zeit auch immer größeren Massen
zugängliche Familie der cimerikcini'
schen ?ÜitioniIp.irkZ erfährt eine
sehr schäbenswerte Bereiifiming, durch
die Aufnahme be3 ottcischkrparkI im
nördlichen MoiihiM.
Schon im (;0. 51011(1!) ttwt ein
g'i'slifler Bericht über eine Vorlage
erstattet worden, welche den ttlet
scherpnrk zu einem nationalen Spiel
tär des Jnueril und vom Ackerbau-
Sekretär stark unterstützt wurve.
Dem Bericht laz eine topographische
Untersuchung zugrunde. welche das
Lundes-Aermessungsamt halte bor
nehmen lassen. Im Cl. Kongreß
wurde die Ängelegenheit wieder vor
genommen, mit Aussicht auf baldige
Erledigung. Jedenfalls ist die Er.
Haltung dieses großen und großarti
gen Geländes für die Nation sicher;
und man darf sich im Interesse dei
künftigen Generationen noch mehr,
olz der jetzigen, darüber freuen.
Gletschcrpark, welche Gedanken
mag dieses Wort bei manchen Be.
wohnern des Ostens unseres Landes
erwecken,' welche überhaupt nicht ivis
seit, daß die "!cr. Staaten im enge-
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ten Sinne heute noch lebendig.'
Gletscher enthalten.' soviel sie mich
schon von längst erstorbencn gewal
tigen Gletsckern cschürt haben!
Sind doch heute die weisen gefro
renen Regionen von Alaska nur klein
im Vergleich zu den Gletschern ferner
Zeitalter, welche nur noch mit dem
geologischen Maßstabe gemessen wer
den. Aber der Gletscherpark von
Montana weist so zahlreiche und
majestätische Ueberbleibscl der gro
ßen nordamerikanischen Eiszeit auf,
daß er für die meisten Vcsucher'cinc
wahre Offenbarung bildet, auch wenn
ihnen die Gletscher europäischer Al-
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.HimmelZ'Falte".
pen nicht fremd fein sollten, und
für di, Bewegung, deren Losung
lautet: Seht Amerika zuerst!" eine
.mächtige Propaganda werden muß.
Seiner Ausdehnung nach stellt der
Gletschcrpark den zweitgrößten der
amerikanischen Nationcilparke dar;
nur vom VclZowstone Park wird' er
darin noch übertrafen, der aber kein
Ceitenflück zu den eigenartigen
Schönheiten des ersteren bietet.
. Tcr Park enthält W oder meh:
wirkliche Gletscher, in einer AuSde
nunq von wenigen AcreS bii zu
5 Quadratmeilen, sowie iiber 250
Vlelscherscen mit einer Fläche von ei
nigen hundert ffusj l!S zu 10 Qua
dratmeilen! Dies ist jedenfalls mehr
lils genügend zur Rechtfertigung deS
Namen?, den man wahrscheinlich in
kommenden Touristenzeiten in der
ganzen Welt vielfach hören wird.
.eine der vielen interessanten
Stätten unseres Felzgebirg Systems
kann, die vorstehende übertrefft!'.. Aon
hier aus fließen Wassermcngen nach
der Hudson-Bai, nach dein Golfe von
Mcziko und nach dem Stillen Oze
an. Der höchste Gipsel des Parkes,
der (aus einem beistehenden Bilg
wiedergegeben?) M o u n t Eleve
land, erhebt sich 10,434 Fuß iiber
den Meeresspiegel. Aber noch viele
andere imposante Gipfel, in einer
Höht von (;,000 biö zu 10.000 Fuß.
meistens sehr steil und schroff, drän
gen sich deut Auge auf.
Tie Hauptmasse der nördlichen
Rocki, VionntainS besteht aus zwei
parallel lausenden Höhenkcttcn, der
Lewis und der Livingstcn-Üiange";
beide lausen ungefähr durch die Mit.
te des neuen Parkes und sind Vie
llicste einer ursprünglich viel weiteren
Msenhochfläche, die aber durch un
geheure caturkräftc, hauptsächlich
durch diejenigen der gewaltigen
Gletscher der Vorzeit, zerrissen wor
den sind.
Ueber der Hauptmasse erheben sich
dräuend die höheren Gipsel, meist in
riesigen Pyramiden und Blöcken, die
besonder nach Westen jäh abfallen.
Tie Gletscher haben tiefe Bergschluch
ten gebildet, in welchen Ströme don
nern, erzeugt von schmelzenden Eis
und Schneemassen, und zum TeN
schließlich in friedliche Berglecn über
gehen. Gewöhnlich enden die Berg
schlechten oben in großen Amphithea
tern; eine 5tlippe erhebt sich über der
anderen in ungeheuren Treppenstn
sen, über welche vielfach Eismassen
langsam fließen, gespeist von größc
rcn Eismassen weiter droben. Di;
Schluchten, loclchevon den Gletschern
gerissen wurden, 'haben meistens die
Gestalt eines U.
Manche der Gipfel sind so weiß,
wie die Schneebänke selbst, welche sie
bedecken. Tie Höhenkettcn darunter
sind zum Teil mit Waldscklag be
standen und laufen in das Tcil des
ZZlathead Flusses hinaus. Das
schimmernde Weiß und das Grün,
und das Blau der Seen erzeugen die
herrlichsten Effekte.
Die ganze Region liegt nördlich
von der Great Northern Bahn und
unmittelbar südlich von der kanadi
schen Grenze. Sie umfaßt ein Areal
von etwa einer Million Acres.
' Nicht durch die wildromantischen
Szenerien allein ist der Park sehr
bemerkenswert, sondern auch durch
(einen, ttntfi kkrsmlinismälna atoh.tn
Reichtum n interessantem Mldgen w e g e. bauen. elVeiiht
und an Fisch n. Unter dem Schuh
der Nationalpark Gesetze wird sich
der Bestand der Tiere zweifelsohne
noch bedeutend vermehren, was zum
Teil auch sehr notwendig ist.
Einer der besten Kenner dei FelZ.
gebirges und der SierraS. John
Muir. hat schon um 1900 herum
dieser Gegend eine begeisterte Be
schreibung gewidmet. Mit beson
dcrem Entzücken verweilt er dabei an
dem majestätischen Lake McDonald,
welcher von den schönsten Forellen
wimmelt. Dieser See liegt im Her
zen dir prächtigen FlatheadWaldun
gen vn Niesenfichten, Pcchtannen
und Zedern; und zehn Meilen wei
ter oben schimmert der große La
winen See cim Fuße einer Gruppe
glctschercheladcner Äerge, und eben
falls fischreich, wie die meisten an
deren Seen und die Ströme.
Hoch oben auf den weißen Gipfeln
aber kann man die Bekanntschaft der
amerikanischen Gemse oder
Wcißziege machen. Auch Berg
fchafe haben sich hier noch gut be
hauptet. Und weiter drunten tum
mein sich Hirsche. Rehe. Elche, Bä
ren und viele kleinere Gattungen
Pelztiere sowie auch zahlreiche Äo
gelgattungen.
Der riesige Grislybär durchstreift
so ziemlich das ganze Gelände, von
hohen Gletschern . und Schneefeldern
bis herab zur Heidelbeeren Region
des Tales und den NiedcrungenJm
übrigen dienen für alles Wild die
höheren Distrikte nur als Srnnm
weide; im Winter schließt schon dec
hohe Schnee solches aus.
Es ist besonders erfreulich, daß die
amerikanischen Gemsen hier noch
zahlreich zu finden sind. Aber Kun
dige erklären, daß dieses schöne Wild
dennoch bald sogut wie ganz aus
gerottct sein würde, und 'das Berg'
schaft (Aighorn") desgleichen, wenn
es nicht unter strammen Schutz gc
stellt wird! Ter Sportsmann wird
sich eben darauf beschränken müssen,
auf den zu erwartenden Ueberschuß,
welcher den Park verläßt. Jagd zu
machen.
Während einesteils dieses Gelände
einen herrlichen Spielplatz" bildet
und auch für die geologische For
schung von großem Interesse ist, ha!
es andernteils nur wenig oder ga:
keine wirtschaftliche Bedeutung, nach
allem, was man bis jetzt ermittelt
hat. Man braucht daher seine Ein-.
beHaltung für das Gemeinwesen wohl
in keiner Hinsicht zu bereuen.
Vor längerer Zeit strömten Me
tallsucher, welche Kupfererz zu ge
winnen hofften, nach dieser Region;
doch es wurden nirgends Funde ge
macht, die auf beträchtlichen Wirt
schaftlichen Wert deuten. Ein eben
so wenig versprechendes Ergebnis
lieferte die Suche nach Erdöl. Das
geologische Vermcssungsamt selber
hat hier keinerlei mineralhaltige Bil
düngen von geschäftlicher Wichtigkeit
entdeckt.
Sollten aber dennoch unerwarte
terweise solche Entdeckungen noch
gemacht werden, so braucht der Cha
rakter des Nationalparkes nicht hin-,
derlich für die Ausbeutung solcher
zu sein. Und jedenfalls wird der
Wissenschaftler hier ganz besonderes
Material zu? Geschichte des Gebirge
Aufbauens finden und dem uralten
Walten der Riesenkräfte der Natur
staunend nachgehen können, welche
hier ein gewaltiges ebenes Felspla
teau zu solchen Höhen und Tiefen
zerrissen und ummodelten, ein
gigantischeres Werk, als das sagen
hafte Türmen des Berges Pelion auj
den Ossa seitens der himmclstür
menden Titanen!
Zahlreiche Pässe führen durch die
höheren Gebirgsketten des Parkes;
und iiber diese laufen die Fährten
des Wildes aus einem Tale hoch hin
aus und wieder tief hinab nach dem
anderen. 1 '
Der kolossale Schneefall schließt
die meisten dieser Pässe einen guten
Teil jeden Jahres; manche sind aber
brauchbar, nachdem die Axt die
Stücke auS dem ' harten Gletschereis
herausgehauen hat, sodaß es mög
lich ist, Fuß zu fassen und ganz
nahe der großen kontinentalen Was
serscheide dahin zu wandeln.
Ueber einen oder zwei der Pässe
lassen sich indes ganz gut Wa-
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(iiiic (Gruppe der hüchstcn viipfcl.
die zu große Strapazen scheuen ode:
nicht dafür gebaut" sind, ebenfalls
Gelegenheit bieten. daZ höhere Ge
lände zu erreichen und die herrlichen
Fernblicke zu genießen! Doch wirÄ
wohl keiner der Pässe, welche süd.
lich von der kanadischen Grenze lie
gen, jemals für eine Eisenbahn
Route benutzt werden.
Einige Landstraßen an dcnStrö
mcn entlang, in Perbindung mit
Roßpsaden nach besonders interessan
ten Punkten, werden sich' jedenfalls
als Bedürfnis erweisen, um dem oll
gemeinen Publikum die großartige
und eigenartige Czenerienwelt dei
GlctscherparkeS besser zugänglich zu
machen. Besonders wünschenswert
wäre es, eine solche Straße um den
Lake McDonald herunz zu bauen,
wenigstens an seinem östlichen Ge
stade. Ter Kongreß, welcher in die
ser Sache A gesagt hat, wird wohl
auch B und Z sagen.
Zweifellos regt die Schaffung
dieses Nationalparkes auch neue
Transportunternehmungen an, nicht
bloS von der amerikciniscken, sondern
auch von der kanadischen Seite her, wo
die Begründung dieses ParkcS sehr
willkommen geheißen wird. Wahr
lckieinlicb wird in nicht ferner Zeit
das Dampsroh von der kanadischen
Dominion herüber nach den Gewäs
scrn deS, Flathead Flusses kom
men, dessen westliches Ufer schon als
sehr geeignet für ein Bahngclcise er
klärt worden ist; eine solche Linie
könnte, sich südwärts nach der Nach
barschnst von Columbia Falls, und
Kalispell wendend, zu einein Berbin
dungöglicde zwischen der kanadischen
Pazifik und der Great Northern
Bahn werden.
Ein nationaler Spielplatz mehr,
wir haben noch nicht zu viele solcher!
Auch liegt der Glelscherpark von
Montana nicht so weit aus dem
Wege und wird vielleicht von vielen
besucht, welche nach Alaska nicht
kommen. Die Wahrung eines solchen
Juwels für die Nation wird auch
noch ein gut Teil zur Würdigung
unseres Landes vom internationalen
touristischen Gesichtspunkte beitragen
und ist ein Schritt, der nicht zu früh
kommt!
:aomaischc Wciöhritrn.'
Die samoanische Literatur" der
fügt über eine große ' Anzahl von
Sprüchen und Fabeln. In der
samoanischen Tiersage werden Fle
dermaus und Ratte Brüder genannt.
Das soll heißen, daß zwischen ihnen
eine gewisse Aehnlichkeit vorhanden
ist, abgesehen natürlich davon, daß
eins Flügel hat, das andere nicht.
Erst lebten beide Tiere in Freund
schaft miteinander. Dann aber
wurde die Ratte neidisch, weil die
Fledermaus fliegen konnte. Unter
dem Borwande, sie wolle auch einmal
das Fliegen probieren, entlieh sie sich
von der Fledermaus die Flügel und
gab sie ihr nicht wieder. Seitdem
fliegt die Ratte mit den durch fchnö
den Betrug erlangten Flügeln als
Fledermaus in der Luft, während die
Federmaus als Ratte auf der Erde
herumkriechen muß. D didaktische
Inhalt dieser Fabel erscheint in dem
Sprichwort: Die Fledermaus ist ihre
Flügel los. Trau, schau, wem. Un
dank ist der Welt Lohn.
Ein anderes Sprichwort heißt:
Worte machen kein Loch in den Leib.
Das heißt: Schmähungen gehen nicht
ans Leben, man soll sie sich nicht zu
Herzen nehmen. Daneben findet sich
allerdings auch die Erfahrung ausge
sprachen, daß sie schwer vergessen wer
den: Steine verwittern, aber Worte
nicht. Der Samoaner weiß, daß
solche Erscheinungen im Verkehr der
Menschen untereinander unausbleib
lich sind; denn: Der Mensch trägt
das Uebel im Munde, das heißt: die
Zunge. Unser altes Sprichwort vom
Brunnenzudecken, wenn das Kind
hineingefallen ist, ist in folgender
Form wiederzuerkennen: Wenn man
sich die Hand verbrannt hat, ruft
man nach der Feuerzange. Der poln
nesische Kochherd besteht aus einer
Grube, in der zunächst Steine heiß
gemacht werden, mit deren Hilfe so
dann das Essen zubereitet wird. Wer
bei der Arbeit des Kochens einen die
ser Steine mit der bloßen Hand an
saßt und sich nun erst nach der
Feuerzange umsieht, gleicht einem
Menschen, der fürwitzig allein an ein
Unternehmen geht, dabei verunglückt
und zu spat sich um Beistand oe-
ttroMadt ohne Pumpen.
Die Salzscestadt von Utah hat in
ihre, Wasserzusuhr einen Natur
schätz, wie ihn wahrscheinlich keine
andere heutige Großstadt der Welt
in dieser Art ausweisen kann.
Während man in so manchen an
deren Großstädter, unseres und an
derer Länder sich den Kopf darüber
zerbricht, luoher und wie man bessere
Wasserversorgung, und in größerer
Menge, erhalten soll, und wie man
mittels WasserturmeS und Pump
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Ä,n Abgang dcS Big Cotlonivovd
CaiiUo.
werke daS kostbare Naß auch den
Bewohnern höherer Straßenzuge
allezeit in genügender Rcichlichteit
und Reinheit zuführt, brauchen die
glücklichen Bewohner von Salt Lake
Eity nur dafür zu sorgen, daß von
dem ausgezeichneten Wasser, welches
Mama Natur ihnen hoch vom Ge
birge sendet, zu einer gegebenen
Zeit nicht zuviel auf sie andringt!
Keinerlei Pumpen ist dabei er
forderlich. Tie einzige Kraft, welche
dabei in Tätigkeit tritt, ist die na
türlichc Schwerkraft. Salt Lake Eiji)
ist die einzige unserer Großstädte
ohne auch nur die kleinste Pumpen-
ftation! Dies beruht ganz auf ihrer
natürlichen Lage.
Wie ein Säugling in den Armen
der Mutter, ist diese hochbegünftigte
Stadt in einem gebogenen Arme des
berühmten großartigen Wasatch-Ge
birgcs behaglich eingehegt; und von
gewaltigen, tiefen Schluchten oder
.Canons" (auch EanyonS gefchrie
den) dieses Gebirges kommt in un
erschöpflicher Fülle das kristallhelle
Wasser.
Eine so wild-großartige Schlucht,
wie man sie nur irgendwo in den
Zwischengcbirgöregioncn findet, hebt
etwa 15 Meilen südlich von der
Salzscestadt an. durch lauter festen
Granitfels gerissen.
Bolle 18 Meilen lang windet sie
sich zwischen lauter steilen Gipfeln,
welche sich zu beiden Seiten durch
schnittlich 2.000 Fuß emporrecken
über das umgebende Hochland, bis
sie schließlich die Ctromscheide er
reicht. Sie ist als Big Cottonwood
Canon getaust worden.
Hier bildet sich aus zwei kleinen
Seen, Mary und Martha genannt,
die bisherige Hauptquelle der indu
striellen Wasserversorgung von Salt
Lake City; und diese Seen , liegen
6.000 Fuß über der Richtfläche der
Stadt! Es stehen aber noch mehr
Zuströme zu Gebote. Ein großer
Teil des Wassers kommt au na-
türlichen Quellen, welche in die to-'
senden Gießbäche der Schluchten ein
laufen; ein großer Teil auch schießt
von' der Oberfläche von Gipfeln und
kleineren Schluchten hernieder, welche
so hoch liegen, daß die Schncemassen
den ganzen Sommer nicht vollständig
schmelzen.
Die jetzige Zusuhr von Wasser der
Canons ist reichlich genügend, um je
dem der über hunderttausend Be
wohncr der Mormonen - Hauptstadt
Mann, Weib und Kind jeden
Tag 250 Gallonen Wasser zu ge
ben, ohne Anwendung irgendeiner
kunstlichen Kraft. Aber mit Leich
tigkeit könnte die Versorgung aus
denselben Quellen verdoppelt wer
den. Selbst wenn die Salzscestadt
einige Millionen Einwohner hätte,
so brauchte sie noch nicht .sobald um
die Deckung ihrer Wasserbedllrfnisse
besorgt zu sein!
In so inniger Verbindung steht
die Stadt mit dem Wasatch-Gebirge
und seinen Stromschluchten, daß die
nördliche und die ostliche Stadtgren
ze sich unmittelbar in die malen
schen Unterhllgel des Gebirges hinein
erstrecken, und der Ausgang des Ci
ty Creek Canon tatsächlich innerhalb
der Stadt liegt.
ParleyS Canhon, wo sich auch im
Sommer Eis bildet.
Nur von vier Schluchten sind die
Gewässer bis jetzt nutzbar gemacht,
welche als der Parleys Canon, der
City Creek 'Canon, der Emigration
Canon (geschichtlich am berühmtesten)
und der Big Cottonwood Canon be
Zannt geworden sind. Ein sehr aro-
Ijr . TeU des überreichen Zuflusses
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5.?
öX
i 1Jn0n5'
WDchS
WftSM&te&i
rns'A
r-iä&ii- 'z
rZzz i r-"
kommt aus Höhen von 1,500 bis
6.000 Fuß über der Stadt. So
enorm ist der Druck von diesen Was
fermassen auS dem Hochgebirge, daß
keinerlei Röhrenleitung gewöhnlicher
Art ihm widerstehen könnte, wenn eS
nicht schon die Sparsamkeit verböte,
damit überhaupt einen Berfuch zu
machen!
Taher läßt man einfach die to
senden Gicßbäche ihr Fclbc!t hinab
schießen; und nur wenn sie in aus
nutzungsfähige Nähe der Stadt koin
men, sängt man sie in Reservoiren
auf, von wo sie mit gleichmäßigem
Truck hernicdcrstllrzen tonnen, wor
aus sie nach dem Naturgesetz von den
.kommunizierenden Röhren" auch
wieder entsprechend hoch aufzusteigen
vermögen.
Wasser, wie man eS nirgends bes
ser und nicht häufig ebenso gut sin
den kann, steigt bis in die Dächer
von Wolkenkratzern, die 20 Stock
werke hoch sind, empor, und nicht
nur das allein, sondern auch in die
Bäder voir hochgelegenen Bungalows,
noch Hunderte von Fuß über den
Dächern der Wolkenkratzer! Alles
nur durch die Schwerkraft.
Das Wasser wird aber schon jetzt
für weit mehr verwendet, als bloß
für die häuslichen Bedürfnisse. Vor
allem entwickelt eS in dem Big Cot
tonwood Canon 6.000 Pferdekräfte,
und das ist eine der größten Kraft
quellen für das elektrische Bahnsy
fiem der Stadt. Tie Schönheit der
Szenerien hat darunter nicht gelit
ten.
Zum Teil wird in Verbindung
mit der Ausnutzung der Gcbirgs
Wasserströme die Naturschönheit noch
gesteigert. So hat man neuerdings
den City Creek Canon, resp, seinen
innerhalb der Stadt liegenden Aus
gang, als Park entwickelt, mit schö
nen Fuß und Reitfährten, welche
den wild-ursprllnglichen Charakter
des Geländes ziemlich unverändert
gelassen haben. Diese Schlucht hat
u fiA--y
vj-J&p:M
li.'X'k i v:
,ä. r
M-:;m.
MWW
fciii-V'Ü'I
.!CCX3rCri
Reservoir in Parleys Canlion. (Eine
l,ülzer,ie Hochriime dient nur zur
Verhütung von Ucberschiocminungcn.)
nicht weniger, als drei Wassersam
melbecken, deren Zuflüsse meistens
dieselbe Bahn nehmen, wie schon seit
Jahrhunderten.
Künstliche Leitungen sind in sei
nein Fall zum Füllen der Reservoirs
erforderlich, wohl aber manchmal
zum Ableiten großer Massen
überschüssigen Wassers, sodaß Ueber
flutungcn vorgebeugt wird. Meistens
dienen hierzu hölzerne Hochrinnen
oder Flumes".
Der oben erwähnte Emigration
Canon ist die historisch denkwürdige
Schlucht, durch welche im , Jahre
1847 die zerlumpten, halb verhun
gertcn, ihre wehen Füße kaum noch
vorwärts bewegenden Mormonen
kamen und, als sie die Schlucht ver
ließen, zum ersten Male den
Großen Salzsee und das, damals
öde Tal in Sicht bekamen, das
künftige gelobte Land! Diese Schlucht
tragt allein zwei Millionen Gallo
nen Wasser jeden Tag zur Versor
gung der Stadt bei.
Doch ist man damit noch nicht zu
frieden, sondern gerade diese Was
serflut wird noch durch einen neuen,
sehr interessanten Tunnel gesteigert.
Nicht als ob .man im allgemeinen
nicht Wasser genug hatte; aber gera
de das aus der Auswandererschlucht
wird betreffs Klarheit, absoluter
Reinheit und Kalte am Hochsien ge
schätzt. Ter Tunnel geht in den
Grundstock eines Berges hinein, et
wa eine Meile vom Allsgang der
Schlucht, und zapft noch viele un
terirdische Quellen und Strömchen
an; er mußte zum allergrößten Teil
durch gediegenen Granit oder scmo
stein gebohrt werden.
So bietet Salt Lake City seine
eigene und eigenartige Geschichte des
Wirkens der großen Saubermacht
Wasser, welche im ganzen malerr
schen Westen m der einen oder an
deren Weise eine so epochemachende
Rolle spielt.
Und offenbar ist das letzte Ka
pitel dieser Geschichte noch lange
nicht geschrieben. Te meisten Was
sermöglichkeiten der Umgebung har
ren noch der Entwicklung durch den
Ingenieur, und werden sie finden,
nicht weit die islaot des Wassers zum
Trinken, Kochen und Baden bedurf
te, sondern um' noch kommenden
großartigen industriellen' Unternch
mungen zu dienen, welche auch zum
Wachstum der Salzfeestadt noch sehr
wesentlich beitragen dursten.
Gotteshaus auf Welthaus.
Ein merkwürdiger Bau im Themse
', Babel.
Es gibt zwar mancherlei religiöse
Gemeinschaften, besonders in den Ver.
V
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mxum
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a:".rr."7 .
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Kl$j!iiJm.'mJ L-
m's V2
fi7t?f jrr y
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Ttiftä&S&gS&z
t r ;ut4 7; v" "Ty cl- v
clrrm
Staaten, welche sich damit bescheiden,
nur ein Zimmer in einem gewöhnli
chen GefchäslZ.Gbäude oder selbst in
einem privaten Wohnhause für ihre
gottesdtenstllchen Zwecke auf je ein
paar Stunden zu mieten, und viel
leicht nicht einmal zu den ärmsten Ge
meinden gehören.
Ganz anderer Art aber ist die nach
siehende Kirche, welche an einer der
Haupt-Vertehrösiraßen von London
zr finden ist, d. h., tocnn man daraus
achtet; denn sie drangt sich dem Aue
des Straßenpassanten nicht besonders
aus, unö er muß schon seinen Bück
im wörtlichen Sinne zum Himmc
richten, um sie zu bemerken.
Eine religiöse Körperschaft in Lon
don, welche aus Frauen besieht, hat
es sich geleistet, sich ine eigene
scirche zu bauen, aber nicht etwa
aus dem Erdboden oder gar in einem
geheimnisvollen unterirdischen Raum,
sondern vielmehr auf dem Dach ei
nes gewöhnlichen dreistöckigen Gcbau
des. Die Gemeinde hat sich damit der
Notwendigkeit enthoben, für ihren
Kirchenbau erst Grund und Boden zu
erwerben. Aber nicht öas soll der
Hauptzweck dieser baulichen Anlage
sein, sondern es war den zartbe
saitcten Damen, unter denen wahr
scheinlich keine einzige .Suffragette
ist, in erster Linie darum, zu tun, so
weit, wie irgend möglich, von dem stö
renden Lärm des Straßenverkehres
entfernt zu sein und von Erdsorgen
unangestäubt".
Bis jetzt scheint diese Idee, sowohl
die Andächtigen, wie die in dem Eot .
teshaus Office-Arbeiten verrichtenden
Beamten dieser Organisation vollkom
men zu befriedigen. Man kann auch
sagen, daß die Kirche dazu beitrage,
das ganze, an und für sich ziemlich
prosaisch aussehende Haus, aus wel
chem sie ruht, zu schmücken.
Vermutlich ist dieses Gotteshaus
das einzige in der Welt, das solcherart
gebaut ist. '
Mehr als Meilen hoch!
Luftfahrer bedienen sich besondecei,
At,nungs!!lpparatcS.
Ebenso, wie unter dem Wasser be
sondere Vorrichtungen zum Einatmen
von Sauerstoff der zum Zuleiten at
mosphärischcr Luft angewendet wer
den, und auch in seuer-, rauch- und
gaserfüllten Räumen von demselben
Prinzip Gebrauch gemacht wird, so
läßt sich auch für das Hinaufdringen
in sehr hohe Luftschichte, wo die
Dünnheit der Atmosphäre den Auf
enthalt sonst sehr erschwert oder un
möglich macht, eine entsprechende Ein-
richiung treffen. Doch ist diese Idee
erst in vereinzelten Fällen zur Aus
führung gekommen.
Ein französischer Luftballon von der
gewöhnlichen fphärischen Sorte, auf
den etwas ominös klingenden Namen
Jcare" getauft, machte mit Madame
Bienaimö und ten Herren Jacques
Schneider und Albert Senouque als,
Passagieren einen besonders bemer
kenswertcn Hochflug. Er erreichte
eine Höhe von 10,081 Metern o.der tU
va 33,000 Fuß. Das sind annähern!)
64 Meilen! Und keiner der Mitsah
renden erlitt irgendwelche Unzuträg
lchkeit durch die dünne Luft.
Dies wurde dadurch ermöglicht, da
sie Behälter mit einer genügende,:
Quantität Sauerstoff mitnahmen, a,'
welche besondere Atmungs-Apparat.
angebracht waren. Jeder der Behält
ter enthielt etwa 60 Kubikfuß lon,"
primierten Sauerstoffes. ' Der Erfob,
war ein durchaus befriedigender. Nrn
mußte man sich wegen der großen
Kälte, welche da oben zugleich herrscht,
tüchtig einmummen. Doch auch da
für hatte man sich vorgesehen.
Beistehendes Bild, welches Madan?
Bienaimö und Hrn. Schneider zeig:,
wurde in einer Höhe von über
Meilen photographisch genommen.
Ohne Zweifel kann eine solche Ein
richtung auch für Flugmaschinen in; '
LenkballonS unter Umständen seh.
wertvoll werden. Die Gi,.uze der er.
reichbaren Höhe laßt sich noch nicht
löschen. ' --f
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