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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 31, 1914)
thVtilst CmU Tribüne, tlnitaa .den 31. Mär,, 101 1. V Vr nÄ 1 l 1 t J u r r I "T" ' w 1 l w l t. Oylid, yi om cm tion KSW355SS; (1. Fortsetzung,) , üIjöc, die Starke. Mut!?, hatte die Gewalt iiber ihr armes Herz wr loten, Ihre Kraft versagte. Sie brachte dcn Widerstand gegen die Woche des so unsäglich Geliebten nicht auf. Unablässig, wie im Traum hingen ihre Blicke an seinem Antilg, uno immer fand sie seine Augen sich zu gewandt. Sie sahen sich an wie zwei Wen schen. die. an getrennten Ufern sie hnh. feon fiiifcm au drüben ein Hoff nungtlicht suchen, traurig, sehnend doch ihre traneniqweren erzen finden den Hafen nicht se sinken, versinken in der Flut. Drei Treppen stiegen sie hinan. Die Tür deö kleinen Vorplatzes war der. schlössen. ' Wer würde ihnen auftun? Muhte man. wie sie allein getan hätten, zur Hauswirtin hinuntergehen? Sie blickten zu Harald auf. ES war nun schon so, als sei er ihr Be sch"fett. . m -r Er streckte, nachdem er eine Weile durch die Mattscheibe deS WindfangS gesehen, die Hand nach der Klingel aus. Da öffnete sich die Tür eme ' blonde junge Frau in tiefer Trauer trat auf die Schwelle. .Sigrid!" Mit einem schluchzenden Schrer stürzte Malbe an ihre Brust. Fest schlössen sich die Arme der jungen Witwe um die zitternde Gestalt. .Mein Armes! Mein Liebes!" Blafj. mit brennenden Augen sah Harald die beiden gleich hohen, gleich schönen Gestalten in der kleinen Wohnung verschwinden. Ein paar Sekunden stand er al lein draußen, dann saßte eine welke, gütige Hand die seine: .Komm. Harald!" , Blumenduft empfing sie. Jedes Stück der Einrichtung, die noch aus Frau von Beekens Aussteuer stammte das einzige, was vom Gut hier hergewandert. war mit Geschmack und liebevoller Sorgfalt geordnet. Ein wenig wunderlich nahmen sich die vornehm soliden Möbelstücke in den kleinen Zimmern wohl aus ebenso wenig in diese Räume Pas send wie die hohen, gebietenden Ge stalten der Menschen, die unsicher und wie verloren jetzt darin umher standen. . Harald lag noch Malves heißes Schluchzen schmerzhaft im Ohr. An sich reißen dies edle, tapfere Geschöpf! An sich reißen trotz aller Gegenwehr! Wie hatte sie gekämpst! Mit schlich ter Selbstverständlichkeit in den Hin t:.grund , tretend, auf daß ihm die Bahn frei werde. stein Laut des Vorwurfs, leinen Herzschlag lang auch nur der Hauch von Bitterkeit gegen feine Schwester, die doch, wenn auch noch so unschul big. indirekt die Ursache zu ihrer Trennung war. 1 Sigrid von Ohland, seit Jahren die Gattin eines begüterten Kauf Herrn, hatte nach dem plötzlichen Tode ihres Mannes nicht allein das eigene, sondern auch das in der Firma an gelegt Vermögen ihres Bruders der loren. . - Mit einem winzigen Nest, nahezu mittellos, stand die verwöhnte Frau mit ihren beiden Knaben vor den Trümmern ihres Glückes und Elan zeS. Und nicht des ihren allein. Mit heißem Weh ermaß sie, was der Ruin ihrem Bruder bedeuten mußte nicht mehr und nicht weniger als die Lösung seiner Verlobung mit Malve i die Aufgabe seines Herzensglückes für alle Zeit. , Die Geschwister standen allein. Keiner, von dem die Hergabe der Kaution zu erwarten war, kaum daß Harald 'auS früheren Ersparnissen ein geringerer Zuschuß für die letzten Leutnantsjahre blieb. ,Den bunten Rock an den Nagel hangen! Irgend eine Zivilstellung fuchen! Natürlich, keine Sekunde hatte er um MalveS willen in dem Entschluß geschwankt da kam, noch ehe er einen Schritt zur Aus fiihrung tun konnte, ein Schreiben feiner Braut. Sie gab ihm sein Wort zurück und in der Voraussicht seines Entschlusses, in der hellseherischen Vorahnung sei ner Pläne auch für den Fall, wenn er seinen Beruf ihretwegen opfern sollte. ' 'Harald fuhr nach Beekendorf. Er beschwor sie, bestürmte sie mit Bittrn vergebens. Sie blieb unerschüt terlich fest. .ES wird kein Glück. Schatten haft und verblaßt wär'S in kurzer Zeit. Nichts wie Fetzen hielten wir grausam schnell in der Hand." sprach sie. Er hatte, entsetzt über ihre kühle, logische Darstellung, in ihr blasseS Gesicht gestarrt taufend heiße Bit ten, Gegengründe auf den Lippen, die nun in jähem Erschrecken der stummten. ,u du fürchtest die!)?" pa - L 5 ? u ä-ijä jgj i-j mein i'nnii. I (feifa St.kdberg. Ein schattenhaftes Lächeln umflog ihren Mund. .Nicht für mich. Ich hielt'S schon durch. Aber du! Da kann kein Mann. TaS erträgt er nicht. Die ewige Dürftigkeit. Endlich nach jahrelangen Kämpfen eine kleine An stellung irgendwo in einem vergesse nen Nestchcn. Im Hintergrunde die harrende, sorgenmüde, alternde Äraut! Treu halten müssen! O Gott damit sollte ich dich be schweren?" .Du traust mir wenig zu. Malve!" Sie sah ihn mit Augen an. oie verräterisch eine Klage heraus schrien. .Hast du Sigrid vergessen, deren einzige Zuflucht du bist? Und die Mutter, die auf die Arbeit dieser meiner Hände angewiesen ist? Wenn hier. Gott weiß, wie bald, alles zu Ende ist?" Schweigen herrschte. Und in die sein Schweigen grub jeder von ihnen ein Grab, und lautlos versank in der dunklen Tiefe ihr blühende Glück. Und dunkel, wie aus Abgründen herauf kommend, war auch ihr Dlick, als sie sich dann ansahen wirr, verstört von Schmerz. .Wir beide wir sollen nun an einander vorübergehen? ES ist ja Wahnsinn! Ein halber Mensch werde ich sein lebenslang ohne dich." .Das glaubst du. Harald?" .Ich kann dich nicht aufgeben, Malve!" Ernst hob sie ihr blasseS Gesicht zu ihm auf. .Das sollst du auch nicht wenn du es nicht kannst ich meine innerlich nicht. Ich werde immer dein Eigentum sein; und dein Bestes. Harald, ich weiß es. hat mir gehört. Aber äußerlich müssen wir uns trennen. Du sollst das. was dein Glück war, nicht nach schleppen wie Ketten. Ich will's nicht, daß all daS Liebe, Schöne zwi schen uns häßlich wird eine Last wird. Geh du an deine Pflichten, Harald ich nehme die meinen auf mich!" Und als er nur stumm in das geliebte Antlitz sah, unfähig, die Qual zu kürzen, und ebenso arm an Gegengründen, denn jedes Wort aus diesem blassen, geliebten Munde war ja wahr, wahr raffte sie noch einmal alle Kraft zusammen zu bf schwörender Inbrunst. Sich, das selige Eiland unser Liebe, unseres Glückes, das können wir nicht erreichen - ewig wird eö ein Land der Sehnsucht bleiben feinmal geschaut, gegrüßt mit trunke nen Blicken aber weit, weit hinter dieser Insel der Seligen o Ha rald, ich fühle es da muß noch ein anderes Land liegen, das leuchtet ferne ferne und nur die Mu tigen, die landen einst an seiner Küste. Laß uns tapfer sein und fuchen Harald!" Nie, weltauf. weitab, könnte ich etwas anderes finden als dich Malve. In dir ist alles für mich beschlossen. Und jenes Land? Du meinst das Land des Friedens bist du schon so weit? Willst, hoffst du nichts an deres mehr?" Sie schloß plötzlich wie von aller Kraft verlassen die Augen. Mach's mir nicht so furchtbar schwer - Harald! Sei barmher Zig!" Als sie dann schieden, war das Weib die Stärkere. Bald danach wurde in aller Stille Adelheid, der Becken jüngste, lieb lichste Tochter, im Hause ihrer Schwiegermutter in Berlin getraut. Der Leutnant Diether von Locknitz verdankte einzig der aufopfernden Güte seiner Mutter die Möglichkeit dieser Heirat. Sie gab ihr ganzes Vermögen für die erforderliche Kaution her, sich selbst fortan mit einem winzigen Rest und ihrer Pension einrichtend. Sie blieb in Berlin wohnen, indes ihr Sohn nach Bremen versetzt wurde. Es reichte gerade, was sie zusam mengerafft und Diether konnte die Hochzeit rüsten. Er war wie ein Erlöster. WaS er gelitten, ahnte niemand. Er hatte sie kennen gelernt, als ihre Ausbildung zur- dramatischen Sängerin nahezu beendet war. DaS erste Auftreten stand bevor, eine glänzende Laufbahn schien sich aufzutun, und leidenschaftlich liebte sie ihre Kunst. Da kam Diether. Und von der Stunde an fühlte sie fich umrankt, erstickt von einer Liebe ohnegleichen. Er warb um sie mit zäher, unermüd licher Ausdauer. Und die Sieges, Zuversicht, mit der er scheinbar ohne jeden Zweisel um ihren Besitz rang, bezwäng schließlich ihren Widerstand. Adelheid Beeken entsagte ihrer Kunst, um die Frau dcs Leutnants von Locknitz zu werden, Bescheiden mußten sie sich einrich ten. Aber was fraqt die Jugend und die Liebe danach? Waren sie nicht u'iermeßlich reich? Einer im Besitz des anderen? Wo gab eS eine Liede wie die ihre? Ein Glück wie daS ihre? Und hinter Adelheid Locknitz der wehten die Schatten, die das Cchick fal der Heimat über ihren Weg ge worfcn hatte und in ier Glut an betender Leidenschaft verfank ihre Liebe zur Kunst. Sigrid Holdersen hantierte an der Teemaschine. Ihr ernste Gesicht war ganz von Güte durchleuchtet. Sie hätte sich auflösen mögen in dem Bestreben, diesen bartgeprüften Menschen ein wenig Licht zu brin gen. Immer wieder fiel daö Be wußtsein: .Tu bist, wenn auch un 'chuldig. die Ursache ihres Unglücks!" wie eine Last auf ihr Herz. Frau von Beeten schickte von ihrer Sofaecke aus ihre Blicke durch dai kleine Zimmer klein im Vergleich zu den Sälen des Beelendorfer Her, rcnhaufts. Sie seufzte schwer. Sie allein! Ja, sie hätte sich an dieses Ruheplätzchen nach allein Sturm g:wöhnt aber Malve! blühende Jugend, ihr berechtigtes Glücköverlangen hier festgeschmievet, welken zu sehen daS war daS här teste von allem. WaS ist eigenes Leid gegen daS geliebter Menschen! Und nun noch einmal dieser Sturm auf ihr armeS Herz. Die Geschwister hatten eS gut ge meint, gewiß; doch daß in ihrer Für sorge, ihrer Aufmerksamkeit auch ein gut Teil Grausamkeit lag, schien we der Sigrid noch Harald zu fühlen. Unbegreiflich! Herrgott man reißt doch einen Verband nicht wieder ab, wenn die Wunde eben unter ihm zu heilen be gönnen! Nach diesen Morgenstunden hätten sie sich beide wahrlich lieber still und heimlich in der neuen Behausung verkrochen. Sie sah zu Malve hin. Die lehnte am Fenster. Wie bleich sie war! Sie atmete so fchwer, man nahm förmlich das Pochen ihres Blute! wahr. Harald stand neben ihr. Sie schwiegen. Aber dies Schweigen war Kampf heißer, heiliger Kampf. Endlich sprach Malve. leise, zit. ternd, indes sie ihre festverschlunge nen Hände wie zu einer Bitte zu ihm erhob: Warum hast du die! getan?" Ich sagte es schon: ich mußte dich noch einmal sehen. Malve!" Mich sehen! AlleS, was du für mich tun konntest, war: Nie unS wiedersehen " Was ich nicht fertigbrachte. Mal ve, das wird das Schicksal vi?lle!cht bald über uns verhängen ich gehe in die Kolonien." In dem kleinen, heißen Zimmer, in dem noch die Glut der Nachmit tagssonne lag, wurde jeder Ton so laut, schien zu schwellen, nicht enden zu wollen. Und dann wieder hörte sie nichts, als nur ihr Herz klopfen überall, überall. Und das Blut sausen, so schwer, so schmerzhaft, atemraubend. In die Kolonien!" (Fortsetzung folgt.) 0 er Sricf der Toten. Von Curreftine C. Hookcr. .?u wann wünschen Sie den Wa gen. Miß Caruthers?" fragte Walter, der mit abgezogenem Hut vor seiner Herrin stand. .Zu rechter Zeit, um den Zehn uhrAbendzug nach New Jork zu er reichen", erwiderte Jane, als sie nach beendeter Spazi?rfahrt wieder ihr Haus betrat. Es war ein Haus, oas wapm verriet, und das auS jedem Win kel selb tge äl'.ig in die Welt ah. Durchreisenden Touristen wurde eS als das Haus der reichen Miß Ca rutberö aezeiat. die eS als einziges Kind von den verstorbenen Eltern ge erbt habe. Auch Beschuibunaen der Toiletten. Vergnügungen und FlirtS der jungen Miß lullten gar manche Spalte der Familienblätter aus. Leute trat, der jungen name m der Halle ihres neuen Hauses Bar bara entgegen und nahm ihr den Mantel ab. Es war ein Privilegium der alten Dienerin, die einzige ' zu sein, deren Hand die junge Miß be rührte. Wi: spät immer auch Jane heimkehren mochte, so war doch Bar bara stets auf dem Posten. Sie war noch Kammerjungfer von James Mutter gewesen und nun der jungen Herrin blind ergeben. Die Koffer sind fertig. Miß Jane." sagte sie. Gut. Barbara, ich danke Dir.- Die alte Frau zögerte noch einen Augenblick, wahrend ihre Hand über ken kostbaren Pelz dahinglitt, den sie der jungen Herrin soeben abgenom men hatte; dann sagte sie mit bitten der Stimme: Wollen Sie mich nicht mit sich fahren lassen?" Wir haben ja darüber schon ge stern gesprochen. Ich habe verschi' denc Gründe, Barbara, die ich Dir nicht sagen kann, und außerdem wäre die Reif- für Dich zu anstren gend", erwiderte Jane freundlich, Du weißt drch, daß ich nicht die Absicht habe, mich an einem Orte fest, zusetzen." , , ..... vi. Die Augen der ollen Frau füll ten sich mit Tränen, und mit unsiche ier stimme sagte sie: Miß Jane ich war einst die Erste, die Sie aus den Arnien dielt, und ich verfprach auch Ihrer Mutter. Ihnen ftet zur Seite zu flehen. Mir liegt nichts an Neiseftrapozen. Hier bleiben und mich 7. .--fii. i:rr in i um ansingen, iiiucn, ii mir weit ärger. Und niemand Fremder wird so für Sie sorgen, wie ich eö tun will." .Sie lieber alter Schafskopf. Sie", erwiderte Jane ein wenig ge rührt. Ich kann Sie diesmal wirk lich nicht mitnehmen, aber vielleicht werde ich Sie nachkommen lassen, vielleicht auch wird mich das Rei sen ermüden, und wir werden dann irgendeinen hübschen kleinen Ort zu längerem Aufenthalt ausfindig ma- chen. Erinnern Sie sich noch daran, Barbara, wie Sie einst davon schwärmten, mit mir auf dein Lande zu leben, mit Geflügel, das wir füt lern, mit Kühen, die wir melken sollten, und Sie wollten mich lehren, Butter zu machen? O, Barbara, hät ten wir es nur damals getan. Ich bin der Gesellschaft mit ihrer Politik und ihrer Falschheit so müde! Wie diele meiner sogenannten besten" Freunde würden sich meiner noch wohl erinnern, wenn ich plötzlich mein Geld verlöre!" Noch ist eZ nicht zu spät. Miß Jane." Gierig forschte die alte Frau im Gesicht ihrer jungen Herrin. Ach. Barabara, oaS sind nur Phantasien! DaS eben ist viel zu kompliziert, als daß wir immer tun könnten, was unS beliebt. Ich denke, wir alle bleiben unser ganzes Leben lang Kinder, und die Spielzeuge, nach denen wir uns am meisten seh nen, sind gewiß die, die uns am unerreichbarsten sind. Und wenn wir auf einet Stuhl steigen, um sie herunterzuholen, so kippt er gewiß um und wir liegen mitsamt dem zerbrochenen Spielzeug auf dem Bo den. Es ist eine grausame Welt, Barbara." Die Stimme des jungen Mädchens klang auf einmal fehr müde und ihre Schultern zuckten wie von verhalte nem Weinen. Nun aber will ich ein wenig aus ruhen", fetzte sie dann wieder mit ? sterer Stimme hinzu, und ich will nicht gestört sein, bis der Wagen vor fährt." Barbara sagte noch, bevor sie sich entfernt: Hier liegt Post für Sie, Miß Jane." Das junge Madchen griff nach n Briefen und verließ die Halle. Auf dem Wege nch ihrem Zimmer blat terte sie achtlos zwischen den Papie ren verum. Eine Einladung zu Miß RichL Hausball", Tanzabend bei Ban Allains", Loge zu Parsifal". .Bridaevartie bei ClellenS". .Im mer dasselbe, immer dasselbe! Nun werde ich ihnen einen neuen Ge sprächsstoff geben! Wie die wilden Bestien werden sie sich darüber stür zen." Bitter lachte sie auf, da fiel plötzlich ihr Blick auf einen Brief, der ihren Händen entfallen und zu Boden ge gltten war. Sie hob ihn auf und sah, daß das große Kuvert die Adresse ihrer Ber wögensverwalter trug. Der Brief lautete: Liebe Miß CarutherS! Der hi?r eingeschlossene Brief war unS fo lange zur Aufbewahrung übergeben, bis Sie Ihren zweiundzwanzigsten Ge burtstag erreicht hätten. Dies ist nun heute der Fall. Bitte, bestätigen Sie uns dcn Empfang und nehmen Sie Empfehlungen entgegen von Ihren respektvollen Deacon und Da bis. Jane griff nach dem eingefchlosse nen Brief und sah, daß r oie Handschrift ihrer Mutter trug. Ob wohl feit derem Tode schon zwölf Jahre verflossen waren, war es dem jungen Mädchen doch, als berühre es mit dem Briefe zugleich deren Fin ger. Die Kaminuhr fchlug neun und trinnerte Jane daran, daß sie bis zur Abreife nur noch eine Stunde Zeit habe. - Sie stieg zu ihrem Zimmer empor, den Brief fest umklammert haltend. Dort versperrte sie die Tür und entzündete dann einen elektrischen Leuchter, der auf dem Kamine stand. Neben dem Zcamin stand ein weich gepolsterter Armstuhl; über 'ihm hing in große? Gemälde, ein junges Mäd chen in orientalischem Kostüm vorstel lend. Das lange, dunkle Haar hing lose über den Rücken, nur von n nem goldenen Band gehalten, Das weite Gewand ließ einen schneeweißen Hals sehen und auch die herrlich ge formten Arme waren von blendender Weiße. DaS Gesicht mit seinen regelmähi gen Zügen war schön, doch man ver gah dies über den Augen, deren Blick brennend und ruhelos war wie der eines gehetztei Tieres. Das Bild trug die, Ueberschrift .Sehnsucht", und stellte JaneS Mut ter dar. Jane wußte, daß der Maler in Freund ihrer Mutter noch aus deren Mädchentagen her gewesen war und daß er nun auch schon gestorben sei. Das Bild halte ihn berühmt gemacht, aber es war ihm um keinen Preis der Welt feil gewesen. Nach seinem Tode war es. seinem letzten Wunsche gemäß, an Mrs. SerutherS geschickt woroetz. , Jane stand nun in tieser Andacht einen Augenblick lang vor dem Bilde, dann ließ sie sich in den Lchnsluhl fallen und ging wieder einmal im Ge;p ihr bisheriges Leben durch. Sie' gedachte des VaterS, dessen jäh zorniges Teperamcnt durch das Laster der Trunksucht biS zur Unerträglich keit gesteigert worden war. Sie ge dachte des wehen Blickes, der stets in den Augen der Mutter gelegen und ihrer eigenen wilden StcUungnakime sür diese als sie sehen mußte, daß der Bater sich einmal an ihr per ,ünff. Langfam entriß sich nun Jane ih ren Jugenderinnerungen und sie nahm den Brief von ihrem Schoß und begann zu lesen: Mein liebe!, liebeg kleines Mäd chen! Gestern sagte man mir, daß mein Ende nahe sei, und ich schreibe nun diesen Brief mit der Bitte, ihn Dir an Deinem 22. Geburtstage zu übergeben. Ich bin neugierig, ob ich eS im Grabe spüren werde, wenn Du ihn in Händen hältst. DaS ist es, WaS mich an meinem Tode am meisten schmerzt: zu wissen, daß Du mich vielleicht eines Tages nötig haben wirst und daß ich Dir dann nicht zu Hilfe eilen kann. Nicht daS Kind, daS ich einst in meinen Armen hielt, wird es sein, das diesen Brief liest, sondern ein sremdcs, junges Weib. Wird die, die meinen Brief empfängt, ihn auch verstehen können? Wird sie mich bemitleiden oder wird sie mich ver dämmen? Ich glaube, mein Kind, in Dir herrschen zwei Mächte: eine der Sym xathie und Liebe für alles Lieben? würdige und eine, die sich gewaltsam gegen alles Unrecht auflehnt. Welche der beiden wird siegen, wenn Du mei nen Brief geiesen hast? Liebling, ich muß jetzt zu frühen Ansängen zurückkehren. Erinnerst Du Dich noch daran, als wir gemein sam beim Kamin faßen und ich Dir Geschichten erzählte, die alle damit cnfingen: Es war einmal"? So will ich also auch heute meine Geschichte damit beginnen. Es war einmal ein kleines Mäd chen, das eine Prinzessin war ohne eS zu wissen. Es wußte auch nicht, daß es irgendwo auf Erden ein wunder schönes Land gäbe, das darauf war te, sie als Königin zu begrüßen. Aber eines Tages kam ein Prinz und nahm sie an der Hand und glücklich man derten sie mitsammen, bis sie an das Tor ihres 5!önigreiches kamen, wo sie bereits den Duft der Blumen spüren und den süßen E?sang der Lögel hören konnten, die auf sie warteten. Da sprang plötzlich ein grausamer Riese auf sie los. riß ihre Hände auseinander ... und das Märchen ist nun zu Ende. Gar nicht so wie die Märchen in Deinen Büchern, wo om Schluß alle glücklich werden. Meine arme Prinzessin wurde nicht glücklich, sondern mußte ewig wandern, ihren Prinzen und ihr verlorenes Königreich wieder zu suchen ... Endlich kam sie in ein ihr bis nun ganz fremdes Land. Es hieß All tagsland", und niemand verstand sie, als sie nach dem Wege zum Traum land" fragte. Bis sie endlich einen weißhaarigen Mann traf, der allein am Wege saß. Ueberrascht blickte er sie bei ihrer Frage an und erwiderte traurig: Das Traumland" suchst Du? Ich habe es während meines ganzen langen Lebens gesucht, aber die Menschen sagten mir, ich sei ein Narr, denn das Land der Träume sei ein unwirtliches Land und keiner könne darin leben." Es ist nicht unwirtlich," rief die arme kleine Prinzessin, ich habe die Bögel darin singen gehört und die Blumen duften gefühlt." Aber der alte Mann schüttelte den Kopf. Andere Männer und grauen, alter und klüger als die Prinzessin, näherten sich und sagten ihr, daß auch sie einst das Traumland gesucht hät ten, aber ihr Glück hätten sie alle erst im Alltagsland" getroffen. Und endlich glaubte die Prinzessin ihren Worten, und auch sie wurde die Frau eines Mannes aus dem Alltags land" ... Aber eines TageS fand der verlo ren geglaubte Prinz feine Prinzessin wieder. Ehrlich kämpften beide gegen die Versuchung, denn die arme kleine Prinzessin war ja nun eines anderen Mannes Weib, aber sie war auch schon so müde, so einsam, so schwach. Aber der Prinz war starker als sie und wenn sie ihm sehnsüchtig die Arme entgegenstreckte, suchte er sie zu besänftigen, und sie ... sie mußte ihn um seiner Stärke willen noch mehr lieben. Eines Tages aber, als der Mann aus dem Alltagsland" sie irnßhan delt hatte und die Spuren seiner grausamen Finger noch an ihrem wei ßen Halse zu sehen waren, kam der Prinz und streckte ihr in tiefem Mit leid seine weitgeöffncten Arme entge gen und sie flüchtete mit einem Auf schrei der Erlösung in sie hinein. Sie sprachen von dem wundervollen Kö nigreich, daS sie einst miteinander suchen wollten, daS sie dann verloren hatten und nach dem sie sich nun wie der 'gemeinsam aufmachen wollten, um es nie, nie wieder zu verlassen... Da kam jemand ganz leise zu ihnen inS Zimmer. Eine alte Frau war es, die ein Kind auf den Armen hielt. Wi m M 'ttt si'tfiA 4jutiauit t'n (jiUU fttii jupvb Unsere Schnittmuster-VM. JedeS Mnsier in Cents Sattkkbluse mit Vslantdnzlerun,. 3lo. 778. DaS Wichtigste an den nwn Blusen Ist die gefällige Abstriigung bei Halsob schlussc. Hllbsch ffalbkln und RllschtN au TUll, Chisfon und Spitzen sind popu Iö t. Die hochsichkndkn Niischn U7.d Kra gen stützt man mit seinem Draht. Nur dle einfache Hemdenbluse erhält einen festen Umlegekragen, der von kleinen, duf tigen Schleifen geschlossen wird. Dise lassen sich aui allerhand Seidenresten in hübschen Formen, wie Blumen, Schmet terlingen. Schifferknoten usw. leicht her stellen, fo daß jederzeit eine Aulwahl zur Hand ist. No. 7784 ist eine Sattelbluse, hergestellt aui bernsteinfarbigem Crepe de Chine. Kragm und Manschetten zeigen franjösi. schen Hohlsaum; ebenso die Falbel, die die Borderbrcite ziert. Dazu breiter gezoge ner Seidcngürtel. Zur Herstellung deS Schnittmuster!, dak in feckz Krößen. 3444 vorröthig ist. sind 2 Daibi Material bei 30 Zoll Breite erforderlich. HM. 7744 estellungsanweisung. "V71"l X ' Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendung del Preises geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deutlich gzschrieben an und schicke den Coupon nebst 15 Cents für jedes bestellte Muster an das , "AIIERN DEPARTMENT . OMAHA TRIBUNE 1311 Howard St. TerOmth Trib CtP0T Ich irnsche MusterNo.....? ....Zoll Brust odTs!Zene!t. mmm (Iahn .... i inderlache.) 9?(t2l6 ....... IM MMWIHI Ns......' Stße Liebling, und das Kind ... warst Du. Nein, nein." rief da die arme kleine Prinzessin und klammerte sich an ihrem Prinzen: Nein, ich will nicht hier bleiben, . . . aber das Kind werde ich mit uns nehmen." Sie können es nicht mitnehmen," sagte die alte Barbara. Es würde unterwegs sterben müssen. Sie den ken, daß Sie das Traumland gefun den haben, aber später werden Sie schon einsehen lernen, daß es nur eine wüste Oede ist, bedeckt mit den Lei chen all jener anderer Frauen, die ebenfalls ihr Glück dort fuchen woll ten und die nichts als Tod und Ber derben fanden. Männer können ihren Weg aus dem Traumland" leicht wieder zurückfinden, aber Frauen müssen gewöhnlich dafür schwer be zahlen." Sie hat recht." flüsterte der Prinz traurig. Diesmal müßtest Du an einer Enttäuschung zugrunde gehen. Bleib lieber hier, geliebtes Herz. Danke Gott, daß es noch nicht für uns zu spät ist. Ich liebe Dich viel zu sehr, um Dich unglücklich zu ma chen. Leb wohl, meine arme, kleine Prinzessin." Er küßte sie auf die Stirn und dann überließ er sie der alten Bar bara, die sie wieder zurück ins .All tagsland" geleiten sollte. Nie trafen der 'Prinz und die Prinzessin einander wieder. Er starb ein Jahr später, aber die Prinzessin war des festen Glaubens, daß sie, wenn sie nur in Geduld warte, eines Tages doch wieder mit ihm vereint sein müsse. Liebling, ich schreibe Dir dies, weil eines Tages die Versuchung auch über Dich kommen kann, wie sie ein mal im Leben über jedeFrau zu kom men pflegt, die sich nach dem Traumland" sehnt. Wird dies Ge ständnis meiner toten Lippen Dir die Kraft geben, daö zu tun. waL recht ist? ... Heute siehe ich endlich vor dem dunklen Tor, daö fich mir öffnen soll, damit ich ins Licht gelange. Was werde ich dahinter finden? Ein anderes Leben, in dem die Entbeh rungen dieses einen an unS zutge macht werden oder nur einen nie en denden, traumlosen Schlaf? ..." Tränen standen in JaneS Augen, als sie die weißen Blätter in die Glut deS Kamins warf. Viele, viele Dinge des LebenS, die ihr bis nun dunkel geschienen hatten, wurden ihr nun gmz klar, als sie so dastand und zusah, wie die weißen Blätter langsam verkohlten. ... Dann naociibluse, N. 73951 r. für' kleine wie silr Siöszer Äch kleidsamen Matresendluss Zu dieser, Knaben gleich ergab Madral dfl Material, während 64 slreistkl keinen für ragen, üluipfil unZ 7SSS Krawatte verwandt worden Kar. Ebenso lasten sich gestreifte Waschsioffe in lver bindung mit einfarbigen Geweben u lzlib schen, praktischen Anzügen verwenderu Dai besondere Merkmal an der langen, Bluse ist d breite, glatte Gürtel, dem der Obertheil bauschig angesetzt wird. 2! Aermel werden nach Belieben tn ganzer oder halber Länge geschnitten. Zwei Fa ccrnl von Kragen find dem Muster b gegeben: der viereckig Matroferikrage' und ein rundgeschnittener mit abgeschrag ten Ecken. Gebraucht werden zu der Bluse für einen 6jährigen Knaben 1)i Aard Material bei 36 Zoll Breite. Borräthig ist dq Schnitt in fünf Größen, von 210. ....Stadt Einfache w W 1 W i . V barg sie das Gesicht in den Händen ind begann sanft zu weinen. Ein Klopfen an der Tür schreckte si? auf. Sie öffnete und sah Bar bara vor sich stehen, in Reisemantel und Kappe. Walter hat den Wagen bereit? borfahren lassen. Miß Jane." sagte ste sanft. Und Mr. Jamieson er wartet Sie im Empfangszimmer. Ich werde mit Ihnen reisen, Lieb ling, ob Sie es wollen oder nicht." Dann trat sie ganz in das Zimmer hinein und nahm die Hände des jun gen Mädchens in die ihrigen. Miß Jane ... denken Sie doch nur einen Augenblick darüber nach, ich bitte Sie herzlich darum ... Seine Frau ..." Jane blickte die alte Dienerin in ti'fer Zärtlichkeit an. .Bitte, sagen Sie Mr. Jamieson. daß ich nicht zu Hause sei ... und Sie können auch hinzufügen, wenn Sie wollen, daß Sie und ich für un bestimmte Zeit verreisen. Morgen. Ankara, wollen wir ausgehen, das kleine Dörfchen zu suchen, in dem ein Hau5 mit einem Rosengarten sieht und wir wollen gelbe Küchlein füt tern und. Kühe melken, und ich will versuchen, wieder fröhlich wie ein klei nes Mädchen zu werden." Mit einem Freudenschrei riß die alte Frau daS junge Geschöpf in die Arme, ras sanft schluchzend den Blick nach dem Bilde über den Kamin hob. Es war Jane, als lächle es ihr ver siebend zu. Unten im Empfangszimmer schritt miiilerweile ein Mann ruhelos auf und ab. während er wiederholt nach seiner Uhr sah. j Wir werden sicher den Zug btt ' säumen," brummte er vor sich hin. Der Teufel hole die Unpunktlichkeit . der Frauen." m - 'j Falscher Verdacht. Nach bar (morgens nach einer Festlichkeit, die im Dorf stattgefunden hat): Ei ne wahre Schand' ist's, wie man Ihnen diese Nacht die Blumen ver wüstet un) zertrampelt hat. Herr Nachbar! Meine Frau sah die Ban dalen fliehen, eZ waren zwei betrun kene Burschen..." Gartenbesitzer (aufatmend): ,Ss, da bin ich'Z also gar nicht selber ge Wesen!" Weisheit. Professor: Die Sprache ist es, die den Menschen vom Affen unterscheidet, denn könnte der Affe sagen: ich bin ein Affe, su wäre er kein Affe mehr, sondern irr Mensch.". . -;'triitf. I IH1i. t..tt . : - I