5i: r r'' V.''nLX. hl4äv " i '. rivni f if iktf rn j i ffii i . if A-o "-iß ,V-'-yrv- 'V'.n V,. j .- f . i. ' i . , n u 11 m m ra m m m r m r- mjtm$mmm iii'HAt i f li.'tit tr.t jtttJ&A;. .1 JSorjenfdjiuciit. OMisMrfimcMtc V f y V t Ctrlrtte: der Wildschweine bewohnen fast alle Länder der Erde, fehlen aber in den Gebieten, welche ihr Wasser zum Eismeer abführen, in dem größten Theil unsere! Landei und in üftqsila, in Ar gentinien, wo sie nur in den nördlichen Theilen vorkommen, sind nicht vorheindcn in Chili, Patagonien, in Neuseeland und Australien. Aber zwischen den altTelilichen Vertretern dieser Thiergruxpe und den neu weltlichen bestehen ticsgchezde UiKerschiede in bwcichendkm Bau bti Gebisses, des Magens und deS Fufzsteletls. Qi verlaufen ,u beiden Seiten de Atlantischen Ozeans die stammesgeschichtlichcn EntivicklungS. reihen der höheren Cäug?r zwar ähnlich, man könnte sagen in paralleler Bahn, endigen aber immer so, dah die lebenden Formen der neuen Welt abweichen von denen der alten Welt. Haacke stellte vor mehreren Jahren die Hypothese von einem großen Säugethier bildungsherd auf, der in der nördliche gemähigten Zone der östlichen Erdhalb kuael zu suchen ist. von welchem Gebiete die auswandernden Formen ausstrahlten und sich ihrer neuen Heimath mit dem veränderten Klima etc. anpaßten und weiter entwickelten. Heute hat Afrika im Süden der Sahara drei Wildschweingat tungen; Suropa. Borderasien. Mittelasien und Südasien hat zahlreiche Arten und bei uns sind von ArkansaZ bis Tukumom in Argentinien die Bisamschweine (Ta.vas ina?) beheimathet. , die sich durch das Vorhandensein einer eigenthümlichen Nii ckendruse auszeichnen. Von diesen tritt eine größere und eine Zleineze Art neben einander auf, ein Halsband Petari (Tayassus) und ein Weißband - Pckari Der KeöurtenrückiMg. von Vtlav Xlevbaiu Der Schrei: Unsere Frauen gebären nicht mehr!" wurde mit der Betonung des Schreckens zuerst in Frankreich aus gestoßen. Die Abnahme der Geburten war eben in diesem Lande besonder stark , und die Erscheinung wurde hier am angst vollsten beobachtet und verfolgt, weil die politischen und moralischen Führer der französischen Nation bewußt einem Ziele zustreben, das nie erreicht werden kann, wenn die Volkskraft langsam, doch stetig wegebbt und Deutschland einen immer weiteren und nicht mehr einzuholenden Bevölkcrungsvorsprung gewinnt. In den übrigen Ländern sah man bisher keinen Grund, die Geburtenziffer mit Bcklem mung zu überwachen, und man gefiel sich in der Vorstellung, daß ihr Schwinden eine spezifische, Eigenthümlichkeit Frank reichS fei. In den legten Jahren hat man jedoch allmählich erkannt, daß sie keineswegs aus Frankreich beschränkt ist, sondern der Reihe nach in allen euro päisclen Staaten auftritt, und die Unruhe über die zunehmende Unfruchtbarkeit drei tet sich von Land zu Land aus. Es spricht für lebendige Fühlung mit den Gedanken, den Sorgen, vielleicht darf man sagen: den Zwangsvorstellungen Europas, haß Proftssor Julius Wolf die Frage der Kinderfcheu zum Gegenstand einer erschöpfenden Untersuchung gemacht I)at, deren Ergebnisse er in einem gewis senhaften, grundlichen, kunstvoll und über sichtlich gegliederten Buche von glänzender litcrarischer Form und einer Fülle an regender Ausblicke nach vielen Richtungen, Der Geburtenrückgang, die Rationali sirung des Sexuallebens unserer , Zeit' (Jena, bei Gustav Fischer), niedergelegt hat. - Lassen wir den Thatsachen den Vortritt vor den Deutungen. Der Geburtenruck ang setzte vor etwa vierzig Jahren, um 1575, bei allen Kulturvölkern ein. In den ersten zwanzig Jahren hielt er sich in bescheidenen Grenzen, er überschritt selten 10 Prozent und blieb in der Regel hinter dieser VerhaltniSzahl MÜck. Tann aber folgte der sanft mederfteigcnden Linie ein Sturz von vielleicht doppelter Steilheit. In Deutschland kamen bis 187 im Durchschnitt auf 1000 Personen jährlich 33 Geburten. 1893 och 3U.3, 1910 ut noch S0.7; in England gingen sie 1910 auf 25, in Frankreich auf 19,7 zurück; in Rußland dagegen betrugen sie 1904 43,5, Vm UM in Oesterreich 1908 LL.5, Iii linscun 1309 ST. Lom Osten wieoruauDMM 1 1 . i'y'lIJTT, I IJTiViiUIi.rrl tmmmmmmm Z.-. M. l -v i ' X i . i" ' t -i L . ip " :. ti; K I ... 1..-: t ' ? j ' . ' ' ' .f . .f V - . ' t 4 V L ' ' "' V I U.V.,. "v (, JjiV". u '"( ' ' . - . " . ? Pckari. (Oli.l'mu'). In vorgescriichtlikter Zeit, im Pleistgjän, kamen sie sogar noch i der Umgegend New jjerks vor. liefe Pekaris sind eigentlich nur ihrem !tteuß-ren nach noch Schweine, anatomisch nähern sie sich im ausgesorochenen Maße den Wiederkäuern, besonder macht ihr Magen schon ganz einen wiederkäuerarli gen Eindruck, weil er dni Abheilungen besitzt, die durch ringförmig: Fallen scharf actrcnnt sind. Es s7,d mutbigc Thiere, die gemeinschaftlich bei etwaigen Ai'gris fen auf den Störenfried losqeden. Wäh- rend das Halibandpekari vvrwgnd paarweise lebt, tritt daS Weißbaripetari in rökeren Rlldein bi ,u 100 Stück auf. Wenn der Jäger, der in ein solcbez wan derndcs Rudel hineingeräth. siä) hinter einen Äaum stellt, lassen ikn die THicre vollständig unbelästiat. er kann auch die ieien Raazzugin eines iocven uvew ; ernt de wetaiir tertentn. isomid er aoer ein Weihbartpelar, aus den ren eigen verrvunoei. nimmi o,e gan..r , Ution jm ctiädeibau etc. andere Formen Gesellschaft, wie aus Kommando, den lam-cinin. Tiefe alten .ar.vschlsge' deö Jäger an. HauSschweinct sind aber fast verschroun- Typische Schweine sind die oüweltlichcn den. oder besser, es sind au ihnen, durch Arten, Äcbifz und Magen zeigen nscy,EinkrtUung vom chinesischen Haubschwein, einen etwas ursprünglichen Zustand, der : die fassen entstand, in denen heute da! die Thiere zu richiigen Allefressrn macht. ?!ur beim Man neben sind die Eckzähüe des Gebisses zu richtigen Hauern ver größert und bilden keine zu unterschätzen den Waffen, die Thiere sind fize Schla ge:", die anständige Wunden erzeugen können. Sehr kräftig sind die Ectzähne beim Warzenschwein (PliacoohiK'nif) entwickelt, das mit seinen Hauern" starke Wurzeln aus dem Boden heben kann, die ihm zur Nahrung dienen. Früher hat das Thier och in Algier gelebt, heule scheint es aui Nordasrila ersck!ivunt'n. In seinen Wohngebieten lebt das Thier Europas nach dem Westen unseres Erd theils nimmt die Häusigkeit der Geburten regelmäßig ab. Rußland, Rumänien, der christlicke Balkan haben noch eine Gebur tenzahl von mehr als 40 auf 1000; Un garn bildet mit 35 bis 37 den Uebergang zur Mitte Europas, Oesterreich und Deutschland folgen mit wenig über 30, die skandinavischen Reiche. Dänemark. Holland, Belgien, die Schweiz bringen es noch auf mehr als 25, erreichen aber 30 nicht mehr; England mit 25 und Frank reich mit nicht ganz 20 machen den Be schluß. Die lateinischen Länder des Sü dens, Italien, Spanien, Portugal stehen noch außerhalb der allgmeinen europäi schen Bewegung und stellen sich etwa Oesterreich an die Seite. In der Ziffer der Lolksvermehrung kommt der Rückgang der Geburten nicht voll zum Ausdruck, weil mit diesen gleichlaufend auch die 2l- desfälle abnehmen, wenngleich nicht in demselben Maße. Nur die Verminderung der Sterblichkeit, eine Folge des Fort- schritte! der Volksgesunvhertslehre und der Heilkunde, bewahrt Frankreich einst weilen vor einer Abnahme seiner Volks- zahl, die sich seit einigen Jahren bereits merklich verkleinert hätte, wenn man noch immer wie vor einem Vterte!,ahrhundert 24 bis 25 Todesfälle auf 1000 Einwoh ner zählen würde. Wie erklärt sich die überall fast plötzlich auftretende Kinderscheu? Statistiker, Volkswirthe, Soziologen bemühen sich um die Wette. Gründe zu finden, von denen die meisten zweifellos einen gewissen,, frei lich sehr ungleich stark wirkenden Einfluß haben, die aber die aufzuhellende Erfchei nung nur zu einem kleinen Theil belcua tcn, wenn jeder von ihnen den Anspruch erhebt, das einzige Licht in diesem Dunkel zu sein. Die sonderbarste Theorie ist die von Adolf Wagner, nach der die Abnahme der Geburten überhaupt keine Thatsache, sondern nur eine Sehtauschung sein soll. Er will mit diesem räthselhaften Ausdruck sagen, da infolge der geringeren Sterb lichkcit gegenwärtig mehr alte Leute leben als früher, von denen Geburten nicht mehr zu erwarten sind. Jm Verhältnis zur Gefammtbevölkerung würde also die Ziffer der Geburten geringer erscheinen als früher, wo sie auf eine kleinere Zahl alter Leute bezogen wurde. Die frucht baren Jahrgänge dagegen lieferten heute ebeniodikl Kmder wie je. Tiefes kniff- , . . . ... .... n. . . ngc iyguiiiuii vum uaaiicmrn Aller Z ausbau du Bevölletung" verdient die I H MW &ivA f s T La x,-jmr fci , . w - U , , , II x . f i ;. V' . t . . ' !A i '"Nv1, ' V . - I J .11 j ') - V" '. ,... , c f . 'N.. i '.' .- ," , . ,r ---, . . . . .' W 9iJl!)C Flustsih.vkin. in Erdböhlkn, d, h. ti btiintjt solche Höh lungen grn als tafierftiittt, wenn e sie findet, stellt sich selbst aber wohl kaum welche h.-r. Tai Fleisch t:i Warzensä-weinei er zeugt nach frinrnt Genuß uiZ-k s'lten Un i::!k,bdeswerden odr TurZifall. Weil schöner als dai Warzenschwein ist da ro!l F!ufisi!wcin ( louTnM hinr!is i !ill,!), das and! den dcutst'kn Na mm .Piiiselschwein- trägt. In dkm diü.ü.n, satten Rsthgeld seiner lann. dichten Borstenhaare u'id der hellen Nü ckenmabne. zu der n.ch eine ichrvarze Kor-f. uns Äeinttict'ug koniml. nimmt fuii tat Tbier wirtlich u;n cuS. ernt Himath ist das Gebiet von Wistafrila. a iii aber im H'Ndk! iüner stli'n. Wcrien wir einen kurzen Blick aus dai HouzkMin. so ist sei!s.ef:eUt. , dah die i(m .Landichläge lediglich auZ den , Zildsa'wein (Sus rosa) O vorde-,h.,g s,.,g. d's in der Tomesil Hzusschwein auftritt, das durch seine Friicbtbörkeit. seine Frühr.-ife und seine Mcstsahigkeit zum ersten F!e:sch:h,e, der ganzen Welt geworden i't. Xic modemen Schweinemalskn. die kurzlörisig. fein knochig, breiirückig sind, hat die englische Thier.zucht heroorgebrocht. u,s die ersten Nreuzungsversuetie mit dem chinesischen Haussebivein nahm ror etwa 1') Jzh ren. Colling in Aoristi: vor. Seit dieser Zeit ist ohne Unterbrechung an der x vollkommnung der Hausckeinc-RaffkN iveiter gearbeitet irnden. Tr. (?. Bade, emsige Widerlegung durch .eranzichung einer umständlich? Statistik niefct, die Professor Julius Wolf ihr zutheil werden laßt. Wenn die Zahl der Geburten' in Frankreich, um nur ein Land anzuführen. 1001 S!)8,020, dagegen 11)11 779,000 betrug, so kann keine gelehrtthuende So phistik der Welt diese Abnahme um ll'j.000 zu einer bloßen optitsen Täu schung" machen. Verhältniszahlkn mögen zu Deutungen, oue? zu absurden. Anlaß gaben; an absoluten Zahlen ist mit So phismen nicht zu mäkeln. Nicht ganz so unsinnig ist die Meinung Budges, N. Juraschcks und anderer, daß die Abnahme der Geburten die Folge einer Abnahme der Säuglingssterblichkeit ist. Mit der Statistik ist der Frage, ob die beiden Er scheinungen ursächlich zusammenhängen, nickt beizukommen. Man erlangt eher Aufschlüsse, wenn man ins Leben hinein horcht, wenn man Mütter über ihre Fa milienverhältnisse zu spieln bestimmt. Da wird man dann in der That oft hö ren, daß die Familien keine Vermehrung ihrer Kindcrzahl wünschen, daß sie aber Sehnsucht nach einem Ersatz fühlen, wenn der Tod ihnen einen Liebling entrissen hat. Man weih dann in dem konkreten Falle, weshalb ein Kind gePoren wurde, das wohl nie das Licht der Welt erblickt hätte, wenn ein Geschmisterchen nicht vor her weggerafft worden wäre, und man mag getrost diese Erfahrung zu einer all gemeinen Regel der Bevölkerungslehre er heben. So ist wohl ein Einfluß der Kin dersterblichkcit auf die Geburtenzahl er wiesen, jedoch auf die Frage, weshalb die Eltern nur eine bestimmte, geringe An zahl Kinder wollen und nicht mehr, auch noch nicht der Anfang einer Antwort ge funden. Tiefe Frage aber ist es, die zur Erörterung steht. Hängt der Geburtenrückgang mit einer Verminderung der Eheschließungen zu sammen? Professor Wolf stellt dies als möglich hin, findet indes mit Recht die Erklärung nicht ausreickxnd. Vor allem werden in den Ländern der stärksten Kin derscheu überhaupt nicht weniger Ehen geschlossen als früher, in Frankreich sogar ein wenig mehr. In England allerdings giebt es für eine Million Mädchen im beirathsfähigen Alter keine Männer und die erzwungene Ehelosigkeit dieser Million zieht nothwendig einen starken Geburten ausfall nach sich. In Preußen geht die Zahl der Eheschließungen zurück, von 8.5 auf 1000 der Bevölkerung im Jahre 1900 auf 7.8 im Jahre 1910. die der Geburten aber sinkt weit rascher. Die beiden Likien sind also nicht gleichlaufend. Uebrigkiis wurde sich zu diesem Punkte die Ain dung einer anderen statistischen Methode empfohlen haben. Es wäre zu zeigen, wie diel Kinder im Durchsckniit auf eine Ehc jetzt kommen und früher kamcit. Er giebt sich, was nicht weistlhast ist. tine j Abnabln dieser Durchschniltezissek. so ist bewiesen, dafc die Verminderung der Ehe schlikßungen nicht die Ursache de, Gebur. tenrückganges sein kann, Wenn st uch ans die absolute Zahl der Kinder mit einigen Emslukz übt. Ist die lunkhmendt Unfruchtbarkeit eine Entaki,gicrschinurgi! Beweist sie die Erschöpfung der Lebenikraft von Cu ropas Nassen? Manche Forscher behaup ten es. Professor äiZols glaubt s bestrei. tcn zu dürfen. Er macht sich aber jfewt Beweisführung etwa leicht. TU der minderte Sterblichkeit ist kein Argument gegen die Entartung. Eine lange Dauer des rein vegetativen Leben ist mit einer sehr gef.bwächtk!, oder normwidrigen eistungtsähigkkit des Zentralnerven sljstciiii sehr wohl vereinbar, wie man denn in Irrenanstalten bei Hirnkranken, die nicht gerade an fortschreitender Para luse leiden, oft ein hohe Alter beobachtet. Ebensowenig ist die von den RekruIirungS bebörden festgestellte Zunahme der Kör perkänge bet einigen Völkern ein Beweis ge.ien die Entartung. Riesenwuchs ist in vielen Fällen geradezu eine Entartungt erscheinung und der Ausdruck einer schme ren Erkrankung des Rervensostem und gewisser unter, seiner Abhängigkeit stehen der Drüsen. EI geht vollends nicht an, die Frage mit der Ankührung hA Aus sxru5s von Lannelongue abzuthun, daß die Kinderaemuth nicht aus eine vraa N!fet,c Sclurächung der sranzösifcken Rasse zurückzuführen ist", wenn Lannelongue auch, wie ehrerbietig betont wird, Pro s.ffor der Medizin und Senator ist'. Ter Gegenstand ist verwickelt und heikel und feine Sck,wier!gkcilen sind mit den statistifet-en Methoden, die dem Volk. Wirth 'läufig sind, nicht zu lösen. Ge wisse Erscbeinungen. die unbestreitbar als Ei.!artunqsmerkmale anzusprechen sind, wie die Verirrung'N de Triedlebens in beiden Geschlechtern und die Schweige Kurten bei Frauen, zeigen eine außeror drntliche Zunahme und haben zweifellos einen Antheil am Geburtenrückgang. Doch schlage auch ich diesen Antheil im Ganzen nicht boeb an, obschon ich, im Gegensatz zu Professor Wolf, die weite Verbreitung der Entartung in allen Schichten der ge sitteten Völker, am meisten allerdings in den oberen, für eine wchlerwiesene That sache halte. Näher kommen die volkswirlhschast lichen und soziologischen Ertlärungsoer suche dem Kern der Sache. Ter Rück aag der Geburten ist nach verschiedenen Teutcrn bedingt: von dem gestiegenen Wohlstand der Massen; von der höheren Bildung und dem gewachsenen Ordnung sinn auch der tieferen Volksschichten; von dem Verlangen nach behaglicherem Leben; von dem Wunsche, die vorhandenen Mittel nicht für zu viele Kinder aufzuwenden; von der Rücksicht auf die Vergrößerung des Erbes jedes einzelnen Kindes; von der Nothwendigkeit, die Gesundheit der Irau zu schonen, die in d:r Ehegemcin schaft einen immer größeren Antheil am Erwerb nimmt; von der gesetzlichen Ein schränkung der Kinderarbeit, die den El tern immer weniger Ruhen bringt; von dem Zug der ländlichen Bevölkerung nach der Stadt; von der abnehmenden Gewalt des Glaubens und seiner Lerkiindcrin. der Kirche, über die Geister; von der sich rasch verbreitenden Kenntnis der Mittel zur Verhinderung der Schwangersetiast; von der zunehmenden Theuerung. Jeder Forscher hat eine Vorliebe für eine einzige von ihm gefundene Ursache der Geburtenabnahme und verbohrt sich eigensinnig in sie. Das ist nicht der rich tig: Weg zur Erkenntnis der Wahrheil. Jeder dieser Gründe mag mehr oder we niger wirksam sein, zureichend ist keiner von ihnen für sich allein. Professor Wolf sagt sehr richtig: An dem Zustandekom- men der Geburtenziffer ist eine Vielheit von Faktoren betheiligt, die zum Theil gegeneinander wirken." Insbesondere das von vielen Schriftstellern bevorzugte Wohlsiandsargument hängt völlig in der Lust. Man schleppt mit großer Emsig lcit umfangreich Statistiken herbei, um zu zeigen, daß mit der Zunahme der Sparkasseneinlagen und der besteuerten Einkommen die Abnahm der Geburten einhcrgeht. Zugegeben. Was ist aber damit bewiesen? Wir haben hier zwei Reihen von Thatsachen: der Wohlstand wächst, die Familie schrumpft zusammen; aber welcher Zusammenhang besteht zwi schen ihnen? Was ist Ursache, was ist Wirkung? Nimmt der Wohlstand nicht zu, weil weniger Kinder zu, ernähren und zu erziehen sind? Man wird Professor Wolf immer uneingeschränkt zustimmen, wenn er sagt, daß höheres Einkommen aus größerem Fleiß, größerer Ordnungk liebe, schärferem Intellekt, also höherer Charakter- und Urtheilsbegabung. fließen kann und fließt und diese Begabung bei vielen auch ganz unabhängig vom Ein kommen einer geringeren Anzahl Kinder günstig sein nrd". Die Wahrheit ist, daß die Temogra phen viele Thatsachen als Ursachen an sprechen, die durchaus keine sind, sondern nur glerchzeitiq neben dem Geburtenruck gang beobachtet werden und auf dieselbe Ursache zurückgehen wie dieser: auf die zunehmende Bildung der Massen. Ich wundere mich, da noch Niemand gesagt hat: Die Ursache des Geburtenrückganges ist die Zunahme der Zeitungen, oder der Anzahl der Bahnreisenden, oder der Ki nos. denn in der That, die Statistik zeigt, da alle diese Erscheinungen nebeneinan, der auftreten: sie hängen jedoch nicht ur sächlich, sondern durch den gemeinsame Ursprung zusammen, sie wurzeln alle miteinander in der steigenden Kultur. Ich habe mich mit dem Problem bei Gebur- tenrückganges oft beschäftigt, und ich bin immer zu dem Schlüsse gelangt: der Ent- schluß, wohlbedacht ein Kind in die Welt zu fetzen, wie r im friedlich unroman tischen Eheleben gefaßt wird, wo Ueber- rumpelung, Verführung. Sinnenraufch kaum jemals eine entscheidende Rolle spie- len, ist ein Endergebnis, der dessen Zu standekommen alle Geistes-, Charakter und Gemüthskiaenschaften, die Weltan chauung, die Sittlichkeit und die Lebens ührungsnormea des Individuums zu ammeiiwirken. Und weil in dieser fol- genschweren Handlung alle Faktoren des bürgerlichen und persönlichen Daseins tbalig sind, ist die Geburtenziffer ewis sermoßcn der Zahlen. Exonent der Gc, siüung üderliupt. Prosesser Wols bkk hat da subjektiv Element der demogra vhiskn Erscheinung glücklich im Unter kitek seine Bu.tzel ,usammengesaßt: Die Rationalisirung des Cezualleben in un serer Zeit.' Tal ist da Entscheidende. Die Fortpslanzung ist dem Tricdlcben entzogen und dem Verstand untergeord, net. Dieser kann sicherlich irren, leichter all du seine Weisheit au der krislalli sinirten Erfahrung von Jahrtausenden ziehend, automatisch albiitende Instinkt,' doch ob feine Weisungen richtig oder falsch sind, er erzwingt ihnen Gehorsam. Das Eindringen de Verstände in ein Gebiet, da vorher der Alleinherrschaft de Triebe aulgelicsert war. ist aber ein Sieg de Individuum über die seine Seldständiakkit aufhebend Herde, die Ge. scllfchast. die Gattung; , ist eine Diffe renztiung. eine Entwicklung, also nach allen Definitionen diese Begriffe ein Fortschritt. Sittlich kann man diesen Fortschritt ollerding entgegengesetzt werthen, pessi miftisch oder optimistisch. Professor Wols vertritt entschieden die pessimistische Werthung. Er erkennt, wa den nur zah lentiftelnden. über physiognomielof Zif fern gebeugten, !kbensremdcn Statistikern gänzlich entgangen ist: den gusschlagge benden Einfluß der Frau aus den Gebur tenrllckgang. aber er deutet ihn als 6er verblich und verwerflich. Wenn .die Flucht vor dem Kinde", .der Streik der Mütter' beobachtet wird, so ist die eine Folge der Geistesverfassung der modernen Frau, ihrer Pslichrenauffassung, ihrer Abneigung gegen die Erfüllung unbeque nr Aufgaben. Und im allgemeinen der sagen die Familien sich Kinder, weil sie Entbehrung' vermeiden wollen. Die gestiegene Genußsucht Hit sich dem Aus' ziehen einer größeren Zahl Kinder ab trciglich erwiesen. Es werden Genüsse ge sucht, die Seldstbescheidung steht niedrig im Kurse. Dieser Wandel in der Aus fassung von Ausgabe und Pflicht des Menschen mußte zu weitgehender Be schränkung der Kinderzahl führen." Ge wiß. man kann es auch so ansehen und ,1 wird ja wodl Fälle geben, in denen El tern nist an sich selbst, an da eigene Be Hagen, an ein leichtere Leben für sich den ken. wenn sie der Vermehrung ihrer Fa milie crbeuaen. Aus die Allgemeinheit trisst die jedoch schwerlich zu. Ich glaube, im Gegensatz zu Professor Wolf, nicht, daß frivole Selbstsucht den Ent schluß der Unfruchtbarkeit eingiebt. und ich hab vor Jahr und Tag meine Mei nung über diesen Punkt aussührlich ent wickelt. Et sei mir gestattet, einige Sätze der betreffenden Ausführungen hier anzu führen. .Beide Eltern", sagte ich, scheuen sich. Kinder in die Welt zu setzen, weil sie eine immer lebhaftere Vorstellung von der schicksalkschweren Größe dieser That ausarbeiten . . . tai Volk scheut die Kinder nicht aus Furcht vor dem eigenen Ungemach, sondern aus Furcht vor dem Ungemach, da den ungenügend versorgtem und begabten Kindern droht. aUo that sächlich nicht aui Selbstsucht sondern au Lieb zu den ungeborncn Kindern." Wo der Pessimismus ine gelockerte Aussas suna htt Vslicbt. also eine aeiunkene Sitt- lichkeit ftht. da stellt ein optimistischere Urtheil ein fernere! Verantworllicylelts gesucht, also eine gesteigerte Sittlichkeit eft. Ist der Geburtenrückgang ein Uebel? Et giebt Fanatiker der Bevoiierungbzu nähme, denen die Menschheit nicht zahl, reich genug, die Erde nicht genug dicht besiedelt sein kann und die darüber lam mcrn und zetern, daß weniger Kinder zur Welt kommen al früher. Professor Wolf gehört nicht zu diesen Heulmeiern, und das ehrt seine gesunde Vernunft. Es giebt vielleicht noch Länder, die eine stär kere Bevölkerung vertragen und wohl auch fordern, in den Landern der allen v)eit tung ist jedoch die Grenze, bis zu der jeder neue Weltbürger als ein Eegen für ,ich und die Gesammtheit begrüßt werden darf, ungefähr ureicht. Wenn in Teutsch, land und England die heutige Volkszahl überhaupt noch leben kann, so ist es. weil sie von anderen dünnbevölkerten anvern ernährt wird. Am Tage, wo Amerika. Australien und Rußland etwa nur das beutiae Nabrunasaleichaewicht Frankreichs erreicht haben werden, das heißt ungefähr hervorbrtngen, was sie brauchen, ndocy nicht! zur Aussuhr übrig haben, wird die Brotfrage in den Landein de! entvotier ten Wirthschaftsbodens und der übervöl kerten Städte, des schwachen Körnerbaues und des übermäßigen Grohgewerbes. der gewaltigen Waarenaussuhr und des drin aenden Bedarfs an Brod und Jleifchein fuhr furchtbar drohend werden und man wird einen Stillstand, ja Nuagang vcr Bevölkerung alt Segen ansehen. Schon jetzt klagt man ja meist nicht über den Geburtenrückaang an sich, sondern nur darüber, daß er im eigenen Land stärker ist, als in anderen Landern, die man als Wettbewerb und virtuelle Feinde sürch tet. Wenn man sich über den Rückgang der Geburten aufregt, so geschieht es denn auch nicht aus dem Gesichtspunkt des un, mittelbaren persönlichen Interesse der Eltern, denen man nicht erst einzureden sucht, daß sie an sich selbst sündigen, wenn sie wenig Kinder haben; die Vorwürfe, mit denen man sie überhäuft, macht man ihnen im Namen des Staate, der Solda ten braucht, um seine Macht zu behaup ten. Hier spielt sich in Wirklichkeit ein Kampf der Rechte de Individuums gegen die der Gesammtheit ob. Die Dogmati ker der Allgewalt des Staate sagen: .Ihr mußt un Kinder liefern, nicht für euch, doch für da' Gemeinwesen.- Die Individualisten erwidern: .Der Staat kann mir Steuern erpressen, er kann mich zum Militärdienst zwingen, er kann von mir im Kriegsfall da Opfer meines Le den fordern, aber an der Schwelle mci ne Ehegemsch hat feine Gewalt ein Ende." Und dah die Individualisten sich erfolgreich die Zwangsversuche der Dogmatiker der Staatsallmacht wehren, ist eben durch den Geburtenrückgang be, wiesen, der den Sieg ihre Willen? be deutet. Dieser Anblick der Frage, der Gegensatz zwischen dem Recht der souveränen Per fönlichkeit und dem Machtanspruch der Gesammtheit, ist dem Scharfblick des Pro. sesior Wolf keinesweg entgangen. Er vermeidet es aber vorsichtig, bei ihm zu verweilen. Er begnügt sich mit einem ra schen Streisblick aus ihn. Er würde aber verdienen, daß min sich eingehend mit VM befchaMne. Allerdings wurde man hier mit Statistik nicht ausrichten und man mußte die ganze Etaatölheorte unv Geschichtbphilosophie von Grund aus er ortern. was Professor Wolf in dem vor liegenden Buche ossendar nicht I seine Ausgabe betrachtete. Ueber ein Kapitel, da .von Mitteln zur Bekämpfung des Geburtenrückganges" handelt, kann ich U meinen Ansichten über diesen nur lächeln. Solche Mittel giebt e nicht, und mn darf zu jedem Versuch, diese Wahrheit in Wort und That zu be streiten, die Achsel zucken. Ich kann nur wiederholen, wa ich chier bereit inmak al Schmiß einer Gedankenrethe ausge drückt bade: Die psychologischen Wurzeln der Kinderscheu sind ein verticftes. sitt lichc Bewußtsein, ein gesteigerte Verant, toorlllchkeitsgesühk. ein feinere, tvedleidi gere Empfindungtoermögen, da Herein zieyen eine immer größeren Maße von Zukunft in da gegenwärtige vorstellen und Tenken. eine stolzer Bejahung der eigenen Persönlichkeit und ihrer Recht,. Diese Bemußtseinszustäkid aber sind die '..'esinilion der Eesiltiing selbst. Denn die Gesittung ist es. die da Volk zu der dargestellten Seelenversafsung erzieht. und wer von einem differenzirten Kultur Volk die Kaninchenfruchtbarkeit der in stinktiven Barbaren fordert, der verlangt nicht mehr und nicht weniger al dl Un, terdrückung der geistig-siltlichen Wirkun ge.: der Eivilifation. die nur durch Ver nichtung der Civilisation zu erreichen ist. Das arische Acer und der Seeweg nach Siöirien. Versuche. läng der nördlichen Küste Asiens einen kürzern und bequemern See weg nach China und Indien zu finden al um da Kap der guten Hoffnung, reichen bi, ziemlich drei Jahrhunderte zurück und wurden zuerst von den Holländern und Engländern angestellt. Jude hatten sie keinen Erfolg und ebensowenig die spätern Anstnngungen der Russen. Erst im Jahre 1S7H 79 gelang et Nordenskjöld. von Westen her die ganze Noidküste Asien zu umsegeln und durch die Beringstraße den Großen Ozean zu erreichen. Dieser ein zige bisher gelungene Versuch konnte auch tn umgekehrter Richtung nicht wiederholt werden. Trotzdem ist gegenwärtig das Interesse an der Ersgrsung der nord östlichen Durchfahrt wieder im Wachsen begriffen, freilich nicht sowohl, um die Beringstraße zu gewinnen, als um die Hindkl,bezikhungen Euopa mit Sibirien zu entwickeln durch eine ständige Seescr bindung mit den Mündungen der großen sibirischen Flüsse. Al, Schlüssel zu die scm Wege gilt die Karische See östlich der langgestreckten Insel Novaja Senilja und dit Aussichten sür ihre Zugänglich'eit beruhen darauf, daß seit 1W) dieser Meereitheil fast alljährlich von Fahrzeu gen besucht worden ist. Dadurch sind auch unsere Kenntnisse über die Eisverhältnisse im Karischen Meer während der legten 40 aire erhevitch erweitert worden, und Emil Lcßhaft in Petersburg hat es unter nommen, auf Grund der von ihm gesam melien Taten in den .Annalen der Htzdro graphie' diese Verhältnisse klarzustellen. Dadurch ist e, ihm möglich geworden, ge wisse Typen der Eisverlhtiluna im ari schen Meer auszustellen und durch Zusam- iiienstclliing dieser Typen mit den Eisver- Hältnissen des BarentemeereS loestlich von Novaja isenil a und mit gewissen vbnliko- geographischen Elementen des Karischen Meere, die Tchiffsahrtsbedingungen des letzter zu ermitteln. Aus einer von ihm aufgestellten Tabelle der Eibverhaltnisse im Karischen Meer er giebt sich, dah günstige und ungünstige ayre unregelmäßig vertheilt sind und auch vic beliebte Annahme eine Einflu fei der Sonnenflecken sich hier nicht be währt. Die Eisserhältnisse sind fchrofsen Beranderungen ausge etzt und die Schwan kungcn erstrecken sich auf die Masse des Eises sowohl al auf dessen Verkeilung, letztere spielt in den meisten Fällen eine überwältigende Rolle. Die Schlüsse, zu denen der Bersasser aus Grund. seiner Un tersuchungen gelangt, bestätigen die Fol gerungen über die große Bedeutung de Karischen Meere für die Sceverbindung mit csibirien und machen mit den Bedin gungen bekannt, unter welchen diese Meer sür die Schiffsahrt zugänglich erscheint. Diese Schlüsse find folgende: Die gunstig sten Monate sür die Schiffsahrt im Kort schen Meer sind der August und Septem der. In der untersuchten Zeitperiod von vm bis WH lassen sich nur ganz der einzelte Fälle aufzählen, in denen da Karts che Meer wahrend dieser wer Mo ngte der Schiffsahrt unzugänglich war und eZ. nicht einem einzigen Schiff gelang, zu den Mündungen des Ob und deö Je nissei zu gelangen. Solche Jahre waren 1882 und 188& Hovgaard Ist jedoch der Ansicht.' daß e Ihm Im Jahre 1882 wohl gelungen wäre, ungeachtet der schwierigen EiSverhaltnisse läng der Küste Jalmalk zur Mündung de Jcnissei zu gelangen, wenn ihn nicht die Nothwendigkeit der Hilfeleistung in Noth gerathener Schiffer gezwungen hätte, vom. Wege abzuweichen und in kompakt Eiömassen einzudringen. Das Karische Meer ist Im August und September eiSsret. zuweilen im Norden, zuweilen im SUden, fast immer Im Osten, an der Küste Jalmal, zuweilen wird es frei auf feiner ganzen Flache und nur in äußerst seltenen Fällen, ein oder zweimal während der ganzen untersuchten Periode, war es im Laufe d ganzen Sommers von Treibeis angefüllt. Wir müssen also zugeben, daß da! Ka rische Meer in der That vollkommen geeig. net ist für eine ständige Verbindung mit Sibir en. Die Frage Uder tte Zugang lichkcit läuft aber daraus hinaus, welcher Weg im gegebenen Jahre zu benutzen ist. welche Mrenge zu wählen und welche Kursrichtung im .Mm selbst einzuschlagen ist. Die Antwort daraus giebt die unter suchung de Verfasser über d verschiede nen Typen der Sivert Heilung, welche Stützpunkte zur Losung der Frage bieten, Dazu sind aber wieder Beobachtungen der Luftdruckverhältnisse nothwendig, be sonders an zwei Punkten, von denen der eine aus Ziowaja Semkjei. der andere an der Mündung dk, Ob lugt. . .Erweist sich. sagt der Verfasser, die mittlere Druck I disferenz der gegebenen zwei Punkte für ' die Monate Mai. Juni und Juli mehr al 1 Millimeter, so muß man auf sehr ungünstige Verhältnisse im Süden des Narischen Meere! und in den südlichen Meerengen rechnen, erweist sie sich weniger a 1 Millimeter, so müssen die Eitzu tandt Im Suden der Karischen See nd " den Meerengen günstig sein. Diese md die Grundlagen, auf die Ivir un lützen müssen bl der Lösung der Krage über die Zugänglichkeit dc Karischen üttecre ,m gegebenen Jahr, und bei der Wahl de kinen oder andern Wege jju der Mündung der beiden großen Ströme Westsibirienl. Wir müssen bemerken, daß mit der Er l öffnung diese, Seewegs bi zur Mündnna des Jcnissci nur ein kleiner Theil Sibi riens erschlossen werden kann. Für das gesammte Sibirien kommen die Miindun. gen der Lena, Ehatanga und ganz im Osten der Kolyma in Betracht. Bi der Seeweg zu ihnen eröffnet ist. wird noch manche Jahrzehnt verflossen sein. Z)e?SleinbocüindenLrpcn. Der einst in allen Gebirgen Mittel und SUdwesteuropa häufige Cteinbock ist heute, wenn man von der am Cirque de Gavarnie der fvanifchen Vdrenäen noch vorkommenden Art und der kleineren Akt der andalusischen Gebirge absieht, allein auk die Westalpen beschränkt. Aus den österreichischen Alpen ist er schor seit 200 Jahren verschwunden. In Tirol . war seine El, lenz bereit Im 1. ?!bk hundert aus schwerste bedroht, so dak K einige der Salzburger Erzbischöse zur Erhaltung des schönen Thieres etwa zu inun oer,uct,ten. T,e Jagd aus den Steinbock wurde beschränkt, auch ganz verboten. Junge Thiere wurden aefan en und später ausaefetit. Man ent choß sich sogar, dit gefährlichsten ?käaer. nämlich dit Wilddiebe, dadurch unschäd lich zu machen, daß man sie als Jagdauf icocr an,ktllte. um gab e, in Tirol nur noch in den Zillerthaler Alpen, ein paar Steinböcke. und infolge der erwäbnten Maßnahmen war acht Jahre später ihre Zahl aus 17l) gestiegen. Aber schon 170 war reiner meyr vorbanden. Für die Schweiz ist durch Lavauden neuerliche Forschungen nachgewiesen, daß w.i 4 , . . . ' wniimvu iuu im io. aylyiinoeri überall zu finden war. Im Kanton Glarus wurde aber schon 1550 der letzte i,irn vliarni,ci,) gk,c,'oen. und 1574 war er in Graubüuden selten geworden. Jm 19. Jahrhundert ist er einigemal im Wallis und im St.-Gotthzrd-Massw gesehen worden, Achnlich war es im französischen Theil der Alpen. In dcr ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts rnenen ncr, nvZ, in der Taliphlns einigt Thiere, und für IM stellt der genannte Forscher nur noch das Bestehen eines klei nen Rudel im obersten Theil der Mau rienne. am Aiguille des Gantiöre an der italienischen Grenze, fest. Besser ist es dem eifrigst verfolgten Thiert im Alpen anryeil stauen ergangen, wo es im Gran Paradsostock der. Gre,jischen Alpen , in mehreren hundert Exemplaren lebt. 1821 erließ die sardinische Regierung ein Tchutzgesctz. da allerdings auch hier weiiig genutzt hätte, wenn nicht später Viktor Emailuel H. den Grau Paradiso für sich zum Jagdrevier bestimmt hatte, j Da sich auch seine beiden Nacifolgcr für den Steiiibock intercssirten, so erhoüe er sich schnell und ist heute in d:n östlichen Grafischen Alpen sogar sehr zahlreich. Diese Steinbockreseröation liegt zwi schen der französischen Grenze, dem Thak von Aosta, dem Rutormassiv und dem Eogne-Thal. In jüngster Zeit hat sie i sich noch durch das Thal von Gressoney. das vom Monte Rosa zum ,Aosta-Thal geht, vergrößert;, hierhin smd'ouf Veran lassung de, gegenwärtigen Königs von Italien 300 Steinböcke geschafft worden, man Hot sie im oberen Theil jenes Tha leg ausgesetzt, und man läßt ihnen wirk samen Schutz angedeihen. Diese fast völlige Ausrottung des Thiere au den Alpen hat vornehmlich der Mensch auf dem Gewissen. Jm Gegensatz zur Gemse, die noch weit verbreitet, stellenweise sogar sehr häufig ist. läßt sich der Steiiibock leicht begleichen, so dah schon vor der Eesindung der Feuerwaffen, und als diese noch nicht weit trugen, viele Thiere erlegt werden konnten. Zur Jagd auf den Stcinbock reizte ferner der lange Zeit gehegie Aberglauben, daß seine Organ, allerlei wunderbare Heilkräfte besäßen, ähnlich wie das Murmelthier, dem man nicht nur wegen seiner geschätzten Felles, sondern auch wegen der angeblich für rheumatische Leiden heilbringenden Wir kung seines Fettes rücksichtslos nachstellt. Aber auch die allgemeinen Gefahren der Alpen haben zur Dezimirung des Stein bockes beigetragen, so die Lawinen und die Raubvögel, besonder! der Lämmer geier. und diese Gefahren sind für ihn um ja verhängnisvoller gewesen, als n für den Kampf um die Erhaltung der Art schlecht ausgerüstet erscheint: die Zahl der Weibchen ist beschränkt, e entfällt kaum ein Weibchen auf vier Männchen, sie wer fen nur tinmal im Jahr und dann nur kin einzige Junge. Trotzdem würde der Steinbock im gan zen Alpengebiet gedeihen, wenn man ihn schützen wollte: die italienischen Maß nahmen haben e bewiesen. Würde man ,. B. den Abschuß de Steinbock! auch . nur in den oberen Theilen der Tarentais und Maurienne untersagen, so würden die nicht selten au dem Italienischen snt Französische übertretenden Thiere sich in einigen Jahren so weit vermehren, daß sie sich in den Alpen Savoyen erneut eihak ten könten. Im Zeitalter der Natur schutzbewegung s sollte man meinen könnten solche Maßnahmen doch nicht so fern liegen. Eine Jinrikischar zieht sich auf woge rechtem Wege beladen leichter, al wenn sie leer ist. König Jerome forderte in Freiberg von der Stadt u. A. Bader In Burgun derweil, und Hühnerbrühe. Da .graue Haus" in Winkel im Rheingau, wo seiner Zeit, der Erzbischvf Rabanu Mauru residirte' jetzt dem Gra fen Matuschka gehörig, ist das altes! Wohnhaut Deutschlands. .