1K 1 11 c t--J K I I Vv ili c C 0 W tr Crf i3 ) 1 li f z ili VI i il i U 1 ii. J II 'U. ... ' rl 1 S ' Fl fii i i r r ' . 4 i K . w . - . 7." '? I ; ? i . - . 5 ... f? , . , . . - y ' . , ' f. 1 ä ' " .. .. , , M . ' ' ' X ÄV I , t ' 1 . il ' . v I) , V ' ' t v ,.' ' ' ';) A ' ; ' X..'., X - m ) ii'-n ( ' ' '--w U , ; ' , J V I A l - . -, 1 7 x r . . r , ;HJ? ;-? vr. : v -ff , . .'.'Uz ),y;. "j V h V , V ' v.'..---'J r- r V ' - ;i7 i i ' 1 , I i ; - ,'T r . '. ' ' X x ,i X ( isM.S V V i i ?i ... vVr-4 .,,. i y A(vV ,' Ä vj!:.. , ?fsL . w -" hMWi ' "." W' (ii llii Jvd'jtiK : .-.t rd -. - ',t- fcW'V 'j' .c--- T CtT'f W fV-V"r;v A: I r 1 i' ' I J"-. , . ' . . ; , . it- .,, -L -Jr -r,,riS ' L i V Jfc M., ... ' , ' ' '" .VT y -:. --- , " 7 ij- it- a " n . , 4 . , X rAHr.VVrsAN V 'i; n - V Rnlberstadt, der altbcriikmtc WlscKokssitz. i - x ii. ; KM ' X". ' ' ' 'XxV A rMfo rnvv : rn vVXVTk vs 7t;" A? v VV HMU V WrTw rfmv nm 4 5 ' l hA- S'- - ' ni v1:- -t "l''y ' :7 "i'VA ' v 1 r;f 'Af """"7 1'- 0 ' ' - ' I' - ? i ' 1 . j WW nl i ! i h; .'''V : , .it. i '( VI' ! 's ! ' j 5 ' i ! I ' ith ' ( 4. r r t ii ? i: 'i i i '".li i - TT . i' Ti M.' , 1 1 I I H V W i ' ' ?' . . !:' .V W.yC ' 'v . " ( i- -.'ÜW i' !"N i hll-vr ;! ..' ,z?!W'"O ; I - ; ' V " v ! i mi; ''' I 1: vi Mi f.' i? 1 s . ällWii--- B " ' ; " v . 1. 1 ,:i mA '"", . w, f" . . Ä-VCr.- f'T- - , ifcjifcAa, - 7 s s; - ?M o.i: I Vrf ryii '''.Q.y"'l 'k'-'- V'4 1v' i vaw ' JT D alberstadt ist, für den don ioiden kommenden Be sucher des Harzes gewis sermaßen die Eingangs Pforte, durch die er zu den ungeahnten Schönheiten dieses herrlichen Fleckens Erde vordringt. Liis In di, Mi dcS aroken Karl reickt iie lJrsckichte Halberstadts zurück; der erste deutsche Kaiser soll das Bis'.hum in Ecligenstadt (Ostekwieck) gestiftet haben. Bischof Hildegrim von ChaionS, dcr im Jährt 809 da Biöthum erhielt, verlegte im Jahre 820 den Sitz nach Halberstadt. Die Stadt selbst ist eine der ältesten Städte im Harzgebiet und trägt in ihren alten Ctraen ein ehrwürdiges, Mittel alterlichcs Gepräge. Lesonders inter essant ist der in der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhundert? in sZachwerk erbaute 'Kath-keller am Fischmarkte. Ihm gegenüber erhebt sich das alterthümliche Rathhalls, ein gothiser Cteinbau aus der Zeit von 1300 bis 1381 mit späteren, jedoch die Wirkung des Bildes nicht störenden Anbauten. Den Domplatz, an dem auch der Petershof, die frühere Äcsi denz der Fürstbischöfe, liegt, begrenzen zwei alte Gotteshäuser, die mit vier Thür mcn gezierte romanische Liebfrauenkirche, deren älteste Theile fast bis zum Jahre 1000 zurückreichen, und der majestätische Tom, d3 herrlichste, großartigste EotteS Haus der Harzlande: bald nach dem Jahre 1179, in dem Heinrich der Löwe die erste bischöfliche Kirche niederbrannte, begon nen. konnte er erst 141)1 geweiht werden, und die Thürme, an denen auch gegen Ende deS sechzehnten Jahrhundert g? baut wurde, sind gar erst vor wenigen Jahrzehnten in Abschlufz der 1847 nge sangenen Restauration der Kirche in ihrer ganzen Höhe fertig gestellt. Wie vor dem Äathhause ein riesengrober Roland, so befindet sich vor dem Tome der Lügen stein, das Wahrzeichen der Stadt. Hinter dem Tomchor liegt da einfache Hau! deS Vaters" Glcim. der hier von 1747 bis 1803 als Tomsekretär lebte. In seinem Freundschaftstemsel" umschließt ei mehr als hundert Bildnisse von Tichtern und Schriftstellern. Fürsten und Helden, einst fast alle Gaste diese Hause!, sowie ihren Briefwechsel mit Gleim und eine werth volle Bibliothek. j Im Süden wird Halberftadt. tat jetzt I 43,500 Einwohner zählt, fast von dem Äoldbackie berührt, der sich bei TZegeleben in die Bob, ergibt. Von diesem Bache erstrecken sich drei parallele Hügelketten von Nordwest räch Tlldost bis an die Ufer der Bodc. Tie nördliche beginnt mit den SpiegelZbergen, einem schönen öffeut lichtn Parke. d?n der Tomdechart von Spiegel. ßJIeim'l Zeitgenosse, auf der bis dahin öden Anhöl geschaffen hat; unter den wirkungivcllen Äaumgruppen fallen besonders die alten Kicfcrn'ins Äuge. An diesen Park, dessen Thurm auch ei bübfche Ausilt bietet, schließt sich die hochinteressante Felsenstadt der Ewalde ten Klusberge, die sogenannte Halber städter Schweiz. Am nordwestlichen ffufze bei dritten Zuges, der im Hoppelberge bis ,u 306 Meter aufsteigt und einen wundervollen Blick auf Berg und Land gewährt, liegt, vom Goldbach bespült, tnmitt.n eines herrlichen Parkes das Schloß Langenstein. in dem einst Goethe die sci,Lne Frau von Branconi, die Gc liebte des Herzogs Karl Wilhelm Jerdi nand von Braunscbwcig und Freundin Labaters. besuchte. An der Ruine der benachbarten Altenburg und weiterhin finden sich in den Felsen gehauene Höh lungen. die noch heute wohl ein Uni kum in ganz Teutschland als Woh nunzen benutzt werden. Tos sehcnswcrtheste Gebäude der Stadt ist unbedingt der 133 Meter lange. 23 Meter breite und '20 Meter hohe Tom. der mit den schlank aufsteigenden Säulen und den schmalen, hohen Seitenschiffen einen majestätischen Eindruck macht. Zai Chor bildet einen Dom im Tom, da es durch einen Lettner vom Schiff detrennt ist. In dem ehemaligen Kapiielsaal ist der Tomschatz untergebracht, der eine Fülle von Reliquien und ungemrin werth vollen Kunstgegenständcn. namentlich prächtige alte Silbcrarbeiten, enthält. Nach der im Jahr 1871 vollendeten zwanzig jährigen Nestaurirung. ergab sich bald die Nothwendigkeit, die beiden Thürme abzu tragen, um einer Katastrophe vorzubeu gen; das geschah in den Jahren 18&3 bis 1886 und zehn Jahre später wurde der Wiederaufbau begonnen und vollendet. Nahe dem Haupteingang des Tomcs liegt der sogenannte Teufels-, Leggen oder Lügenstein, eines der Wahrzeichen Halber stadts, wahrscheinlich ein heidnischer Opferallar. An ein ehemals berühmte? Erzeugnis der. Stadt erinnert In anderes Wahr zeichen, das Lroyanmännchen an einem Haus der Worih; der nach fteM el Konrad Broyan dar, der 1526 zuerst in Halbersiadt das nach ihm benannt Getränk braute, Die Entwicklung der Stadt wurdk durch ihre zentrale Lage insofern gestörr, als sie in den großen Kriegen immer der Zantapfel der Parteien war. Kaiser Heinrich der Fünfte brannte sie triebet; der Wclfenherzog Heinrich der Löwt jer störte sie und während des DttifztgjZhri gen Krieges stritten sich Schweden und Kaiserliche um ihren Besitz. Auch wäh rend der riapoleonischen Kriege spielte Halberstadt eine Rolle. Durch die HalberstLdter Schweiz" g" langen wir in den eigentlichen Harz, nach den alten Burgen und festen SchlLssnn. die jlch wie schützen Bollwerke am Rande des Harzgebirgel hinziehen. pit Vansncnschslc. Erzählung von Ernst Frank. Kommerzienrath Rümelia faß früh acht ühr in seinem Bureau Und arbeitete seine soeben eingelaufene Prwatkorrespondenz durch. Seine zwischen das Telephon und die Diktirmafchine getheilte Thätigkeit war nur flüchtig durch den Morgcngruh seines Töchlerchens unterbrochen worden. , Hugo Rllnrelin war ein schwerreicher Vnnn. &tint weitblickenden Grundstücks geschäfte, die er seit mehreren Jahrzehnten b'trkb, hatt ihm ein riesiges Vermögen eingebracht. Als Inhaber und Leiter einer der bedeutendsten Bau und Architektur firmen war er in der Lage, dies Vermö gen jährlich um Hunderttausende zu der größern. Der Ruf feines Reichthums wak benss derbreitet wie die Erzählung von der abgöttischen Liebe, mit der er. seit Jahren Wittivet, an feinem einzigen Töchterchen, dek zwölfjährigen, reizenden Alfhild Rümelin hing. Alfhild die Lichtholde! Alan ranme das wunderhubscke kleine Mädchen gut in d-'i Siadt. Man sah es täglich, wenn S, die langen, goldblonden Haare offen und :ik in der Mitte durch ein schwarzes Cantintband leicht ziisammeNflehaltcn. in Brgli'ilung seiner Bonne Morgens zur Hchllle ginq und Mittags kzeimrnsnderte, ii war Alfhild's größter Eckmerz, daß der Vater ihr trotz aller zärtlichen Liebe nicht gestatten wollte, für ihre Schulwege eins der eleganten Autos zu benutzen, die m der Garage standen. Tl? Kommerzienrath griff nach einigen ?rikfen. die er wahrend der ersten Durch sich! deS EinlalifZ bei Seite gelegt hatte, und las sie aufmerksam durch. Zuerst ein Bettelbrief. Den bekam der Privatsekretä'r zur weiteren wohlwollen dl-n Vihcl!idl,r.g., Nach ein Bettelbrief. Dann ri Ersindkrbrirf. Das Perpetuum . du lieber Gott! Wieder ein Bettelbrief. Aber hier? Was war das? Tag war kein Bettelbrief! Tas war eine abgrundtiefe, höllische Schurkerei, das war ach, Unsinn! Hugo Rämelin sprang empor und riß das Fenster auf. Das Blut war ihm doch zum Herzen geströmt. Tann griff er wieder nach dem Brief und überflog nochmals die Zeilen: ' Wenn Sie nicht bis Freitag früh fünf tausend Mark in fünf Tausendmarkschei' nen unter II. N. 50 auf Postamt XIII hinterlegen, wird Ihre Tochter ermordet. Sie werden vielleicht die Polizei benach- richtigen. Es nützt Ihnen dies aber nichts, denn wir sind vorsichtig. ' Die schwarze Hand." Kommerzienrath Rümelin hatte einen Augenblick geschwankt. Aber er war nicht der Mann der bleichen Furcht. Er tele nirte ott die Polizei, und eine halbe Stunde später war ein Kommissär bei ihm. dk den Erpresserbrief auf's sorgfäl tigste untersuchte und mit dem Kommer zienrath verschiedene Schritte vereinbarte, die zur Entlarvung des Thäters führen sollten. Keine Sorge, Herr Kommerzienrath", sagte er lächelnd. .Den dreisten Burschen fassen wir schon. Alle Verbrecher sind dumm. Jeder tritt in seiner lichtscheuen Laufbahn einmal, wenn ich so sagen darf, auf eine Bananenschale, die er nicht beach tet hat, gleitet aus und kommt zu Fall. Passen Sie auf: Die schwarze Hand wird Sie nicht lange beunruhigen." Der Kommissar ging und nahm den Brief mit. Am nächsten Tage erschien das Faksimile der Erpresserzeilen in sämmtli chen Zeitungen der Etadt. Alfhild Rümelin besuchte in den fol genden Tagen die Schule nicht, und wenn sie das Haus verließ, geschah ei nur im Auto und in Begleitung ihres Baters oder Karls, seines alten, erprobten Kam merdieners. Die Erpresseraffä des Kommerzirn ratlos Rümelin war dc,s schauerlich in teressante Stadtgespräch. Da Schicksal, das der reizenden kleinen Alfhild drohte, wurde an ollen Kaffeetischen mit Eifer und Theilnahme besprochen. Aber das Dunkel um den Verbrecher lichtete sich nicht. Die Polizei und der Kommerzienrath bekamen zahlreiche ans nyme Briete, in denen aus diesen oder jenen als Thäter hingewiesen wurde. Jede Spur wurde verfolgt, jeder , Verdacht geprüft, ober alle Nachforschungen blie ben ergebnislos. Einzelne Verhaftungen, die vorgenommen wurden, konnten nicht aufrecht erhalten werden. Die Sorge im Hause des Kommer zienraths wuchs von Tag zu Tag. Ter bewußte Freitag verstrich. Aber der unter II. IC. 50 auf Postamt XIII hinter legte, mit Papierfchnitzeln gefüllte Brief war nicht abgeholt worden, obwohl man diese Deckadresse der Oessentlichkeit dorenthal. ten hatte. Die im Postamt bersteckten Detektivs warteten während der Schal terstunden vergeblich auf das Erscheinen des Erpressers oder feiner Abgesandten. Inzwischen kamen neue Briefe. Immer drängender und drohender. Man sei nicht so dumm, den Polizisten in die Hände zu laufen. bM rl darin. Luch würden jetzt fünftausend Mark nicht mehr geniigen, es müßten fünfzigtausend sein. Zu hinterlegen seien sie, in braunes Pa Pier eingeschnürt, unter der .Großen Brücke', n einer Stelle, die genau be zeichnet wurde. Eine letzte Frist von drei Tagen würde noch gewährt. Dann müsse Alfhild Rümelin eine qualvollen Todes sterben. Auch diese Briefe wurden, in genauer Nachbildung der Handschrift, in den Zeitungen veröffentlicht. Aber der erhoffte Erfolg blieb aus. Eines Tages, bald darauf, fuhr das Nllmclin'sche Auto, in dem Alfhild mit dem treuen Karl eine Spazierfahrt ge macht hatte, in rasender Fahrt zur Villa des Kommerzienraths zurück. Karl sprang heraus und hob das kleine Mädchen, das, bleich und ohnmächtig in den Ledpolstern lehnte, aus dem Wagen. Ihr weißes Spitzenkleidchen hing beschmutzt und zcr schlissen an ihr herunter. Karl berichtete dem entsetzten Bater. Während der Fahrt, die mit besonderer polizeilicher Erlaubnis imm sehr rasch vor sich ging und die die vorgeschriebene SchNelligkettsgrenze beträchtlich überschritt, hatte rin Individuum einen Gegenstand in das Auto geworfen, der sich als ein unzulänglich verkorktes Fläschchen mit einer atzenden Säure erwies. Glücklicherweise hatte die Flüssigkeit nur d Kleider Alfhild' verdorben, wahrend sie wohl dazu bestimmt gewesen war. das liebliche Mädchen auf' Furchtbarste zu entstellen. Alfhild war, von dem Schrecken abgesehen, unverletzt geblieben. Bei der schnellen Fahrt des Wagen war es dem Thäter, den natürlich Niemand erkannt hatte, ein Leichtes gewesen, unbemerkt zu verschwinden. Am selben Tage noch bracht die Abend. Post einen neuen Brief dct Erpressers. Die Sprach war noch unverschämter und drohender. Er verlangte jetzt rund hun dertlausend Mark. Man hab ja wohl gesehen, daß er Ernst mache und Wort halt. Hunderttausend Mark war eine Klei nigkeit für den reichen Herrn Kammer zienrath. Ob ihm da Leben seiner Tochter nicht so viel werth sei? Zwei Tage geb er noch, dann sei Alfhild Rü melin verloren. Der ganzen Stadt bemächtigte sich eine nervöse Aufreaung. al mit der Nach richt von dem Attentat auf da Kommer tienrathstöchterchen auch dieser letzte Brief in der nicht unschönen, nur ein bißchen verschnörkelten Handschrift des Wer brechn, die aus int gewisse Bildung schließen ließ, in den Blattern vcröffent licht wurde. Der Kommerzienrath war nach dem Attentat auf fein vergötterte Kind völlig gebrochen. Xu Belohnung von tausend I Mark, die r gleich anfangs aus die Er Mittelung ausgesetzt hatte, war Von ihm bald auf da dreifache, dann aus daS fünffache erhöht worden. Tie zwei Tage Frist, die der Wer brechcr noch gegeben hatte, waren bereit verstrichen, als eine bescheidene, altere Tam bei dem Portier der Rümelin'schcn Villa schien und den Kommerzienrath zu sprechen wünschte. Der betreßte Portier sah d! einfache Frau mit dem altmodischen Hut und dem Klemmer auf der spitzen Nase sehr von oben herab an und rwidert kurz: .Heer Kommerzienrath ist nicht zu sprechen." Ja, aber sie müsse in dringender An gelegenheit persönlich mit ihm reden. Es handle sich um die Erpresseraffäre. Nun machte der Portier ein nachdenk liche Gesicht, verschwand tn seiner Loge und telephonirte hinauf. Kurz daraus tam r zurück: Herr Kommerzienrath läßt bitten u warten." Sie mußte ziemlich lang warten. Al dann ein Diener kam und sie in das Arbeitszimmer des Kommerzienraths führte, fand sie dort außer Rümelin. den sie von Bildern her kannte, noch zwei andere Herren vor. Sie hoben mich dringend in dieser Erpressergeschichte zu sprechen verlangt, Frau ' .Nissel. Fräulein Nissel, Herr Kom merzienralh." So ja also, bitte, wo hakn Sie mir mitzutheilen?" Fräulein Nissel wurde, befangen, nahm ihren Klemmer ob) setzte ihn mit zittern den Händen wieder auf, ndlich stot terte sie: Ja, ich weiß nicht ich bin nämlich Volksschullehrerin ' Ja doch, ja doch ' Ich bin in einem Lesezirkel abon nirt ' Ja. aber was hat da V ' Jetzt platzte Fraulein Nissel in ihrer Verzweiflung herau? Und die Handschrift vom Verbrecher kenn' ich!" Was? Ja, wieso denn?" Tie drei Herren sahen sich kopfschüt telnd an. Endlich sagte der eine: Also. Fräulein Nissel. nun erzählen Sie mal in aller Ruhe, was Sie eigen! lich wissen, und woher S! die Handschrift kennen." Und Fräulein Nissel erzählte, erzählte t iwas verworrrner und sich überstürzen der Weise, die aber doch ein ziemlich klares Bild gab. Sie war in einem Lese, zirkel abonniert und las allwöchentlich zahlreiche illustrierte Journale. Bor allem die Romane. Dann aber auch alles an dere. Und nicht zuletzt die Handschriften deutungen, die einzelne Zeitschriften ihren Lesern boten. Diese las sie sogar mit besonderem Interesse, weil sie selbst sie lächelte verlegen, als sie das gestand sich ein wtnig bei ihren Schülerinnen in der Deutung von Handschriften versuchte. Und unter den Handschriften im grapho logischen Briefkasten der am Orte r scheinenden Wochenschrift Da Familien glück' war vor längerer Zeit auch die Handschrift de. Erpresser gewesen, .so wahr ich hier vor Ihnen sitze, Herr Kom merzienrath!" Die seltsam verschnörkelte Handschrift de Verbrecher, die sie in den Zeitungen gesehen hotte, war ihr gleich bekannt vorgekommen, und allma 'mäh te sie lich war sie daraus gerathen, wo s. chon ae den hatt, Zehn Minuten nach dieser Unterredung hielt Rümelin, Auto, in dem die drei Herren mit Fräulein Nissel saßen, bor der Redaktion des Familienglücks". Die Volksschullehrcrin hatte sich nicht geirrt. Eine Stunde später war die Po lizei im Besitz der genauen Adresse de Eroresseibriesschreiber. Am Abend der haftete sie ihn in einer Wirthschaft nahe seiner Wohnung. E war ein achtzehn jähriger, stellenloser Tapezierer. Als aus der Redaktion de .Familien alücks" sein Brief an den graphologischen riefkastenonkel gesunden wurde, ging ein Aufathmen durch die versammelten Herr schaften. .Da haben wir die Bananenfchalk, Herr Kommerzienrath", sagte der Kom missar und hob den werthvollen Brief, der genau die Handschrift der Erpresserbriefe auswies, befriedigt in dit Höhe. .Di alte Geschichte! Alle Verbrecher sind dumm. Aber daß einer so dumm ist mit und stelltet - Handschrift Ervresserbritf zu schreiben, nachdem er einige Monate vor her sein Handschrift hat begutachte lassen, da hätte man nicht für möglich halten sollen. Fräulein Nissel erhielt die Belohnung don fünftausend Mark. Sie bethätigte sich fortan in ihren Mußestunden al ge wissenhafte und geschätzte Graphologin, die nie verfehlte, mit geziemender Beschei, denheit auf den ersten, großen Erfolg hin zuweisen, der ihr aus diesem Gebiete bt schieden war. Franz Trwele 70. Geburtstag. Franz Temele, einer der beliebtesten Komiker der Wiener Bühne, beging kürz lich seinen 70. Geburtstag. Er ist selbst ein aeborener Wiener und kein Nam ist mit der Wiener Theatergefchichte de ktzte yaloen Jahrhundert eng verbunden. Seine Vühnentäiiakeit in Wien, die nur durch ein dreijährige Wirksamkeit am Berl ner NesidenrtKeater vmUrfiTH&m wurde, begann im Jahre 18C5. Seitdem hat er durch sein, ursprüngliche ksmische Begabung in unzähligen Rollen die Lacher auf seine Seite gebracht. Bon seinem Humor zeugen auch seine Erinneklinaen". tn hatten n i fntn faltiges Register seiner Bühnenwirksam keit esllbrt bat. Aus Irund hhfn Slk. Zeichnungen laßt sich genau feststellen. U er im ersten halben Jahrhundert seiner BÜbnentbätiakeit (185ii bis lffll i kämmen 1000 RNn in 71 ZNnt.N,!. gen gespielt hat. Er hat dabei 2519 mal leyenaiyet uno um mal die Treue ge rochen, welche MiKaelcbick dakür i?, 1445 mal von anderen angethan wurde.