Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 08, 1913, Image 3

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duktö di menschlichen ErsindungZ
gkistcS zu Nutze gemacht haben. Wie
groß die Arbits' und Zeitersparnis
ist, welche die Melkmaschienen bewir
kn. läßt sich mit Ltichtigkeit ouS der
Tatsache ermessen, daß man mit einer
kinzigen Masine innuhalb einer
Stunde etwa 16 fliifx melken kann,
da jedesmal zwei Kühe zugleich mit
dem Melkapparat verbunden werden
können. Obgleich diese Arbeit und
Zeitersparnis natürlich den Haupt
nuen der Einrichtung ausmacht, so
werden noch als weitere Borteile her
vorgehoben die beim Melken beobach
teien peinliche Sauberkeit, die Gründ
lichkeit. mit welcher die Kühe ausge
molken werden, und die geringen
Störungen, denen daS Vieh bei der
Operation deS Melkens unterzogen
werden, ja wir möchten sagen, daS
Wohlbehagen, welches die Kühe beim
Melken mit einer solchen Maschine
empfinden. ES ist eine Freude, an
zusehen, wie ruhig' sich die Tiere in
einer mit Melkmaschinen ausgerüsteten
Milchwirtschaft während der Melke
zeit verhalten, und da naturgemäß in
solch fortschrittlichen Betrieben auch
für alle andnen Erfordernisse zum
Wohlgedeihen deS Bestandes, gute
Ställe mit den besten sanitären Ein
richtungen, sorgfältig Pflege der
Tiere etc., ausS beste gesorgt wird, so
ist daS Resultat ein gesundes und
kräftiges Aussehen des Biehbestan
deS.
Eine Melkmaschine, wie sie in un
seren Abbildungen veranschaulicht'
wird, besteht aus einer Gasolinma
fchine von zwei Pfekdekräften zum Be
trieb einer Vacuumpumpe, verbunden
mit einem galvanisierten Behälter, der
wiederum mit zwei Röhrenleitungen
mit Hahn und Ausfluß an jeder
Milchstation. daS heißt bei je zwei
Kühen, in Verbindung steht. Auf je
der Leitung sind VacuumMesser an
gebracht, und ein Ventil an dem Ve
hälter öffnet sich, sobald die Luftver
dllnnung zu stark wird, und fchlietzt
sich wieder automatisch beim gecigne
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Reinigen der Schläuche nach dein Mel
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itn Punkt 1512 Zoll. Zur Erklä.
rung für Leser, die mit den techni
schen Ausdrücken nicht genügend ver
traut sind, möge gesagt sein, daß der
normal atmosphärische Druck eine
Quecksilbersäule annähernd 30 Zoll
in die Höhe treibt, oder eine Säule
Wasser 34 Fuß. DieS entspricht ei
nem Druck von 2116 Pfund auf den
Ouadratfuß. oder annähernd 14
Pfund auf den Ouadratzoll. Ein La
cuum von 15 Zoll bedeutet daher,
daß der normale - Druck durch die
Pumpe um so viel reduziert ist, daß
eine Quecksilbersäule nur 15, anstatt
30 Zoll in die Höhe getrieben wer.
den , würde, oder, was dasselbe ist,
daß daS Vacuum eine Sangung von
etwa 7 Pfund auf den Quadratzoll
erzeugt.
Der eigentliche Melkapparat besteht
aus einem Gummischlauch von passen
der Länge, verbunden mit dem Va
cuum'Nöhrkiishstcm, und zu dem
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j';ilch l.inn dom l?ufrr in die Zitze,
sl'kfen. um dann von neuem heiauZ
pptn zu werden. Der Prozeß ist
13 kiaentlich derselbe, wie beim Hand
melken, Daumen und Zeigesingek
anstatt deS Gummirings daS Schlie
ln und ifdereffnen der Zihe beior
fen? nur wird die Milch auS der Zitze
picht httauSgesaugt. sondern mit der
Handfläche hkrausgedriickt.
An der Verbindungsstelle jede
MilchschlauchS mit dem Eimer ist ine
ttlasröbre angebracht, in der man den
Milchfluß beobachten und feststellen
kann, wann derselbe aushört. Der
Eimer hat eine aufrechte Scheidewand,
die ihn in zwei Teile teilt, fodaß die
Milch von jeder Kuh getrennt gehalten
wird, für den Fall, daß man sie che
milch uniersuchen und über ihr Ver
fassung und Zusammensetzung Buch
führen will, waS in jeder vollkomm
nen Milchwirtschaft geschehen follte.
Nach dem Gebrauch deS Apparats
Tie einzelnen Teile der Maschine.
sollten die Schläuche gründlich gerei
nigt werden, und zwar zuerst mit
kaltem, und dann mit siedendem
Wasser.
Verwertung der Knochen.
Knochen bilden das. Rohmaterial
für eine ganze Reihe wichtiger Pro
dukte. ES sind dieS: Knochenfett,
Leim, Knochenmehl und Knochen
kohle? das Hauptprodukt ist daS
Knochenmehl, die anderen Fabrikate
stellen mehr oder weniger Nebenpro
dukte der Knochenmehlfäbrikation
dar. Die Knochen sind also !eins
NegS wertlose Körper, als welche sie
unsere Hausfrauen einzuschätzen be
lieben. Die Knochen bestehen der
Hauptsache nach auS anorganischen
Stoffen, der Knochenerde". die etwa
70 Prozent des Knochens ausmachen,
und organischen Substanzen, dem
..Knochenknorpel, die wieder zu etwa
10 Prozent der ganzen Knochenmas
se auö Fetten bestehen. Die Kno
chenerde liefert bei der Verwertung
das Knochenmehl. daS sich feit lan
gem als Düngemittel großer Be
liebtheit erfreut. Enthält doch nach
den Berechnungen deS grolZen Agri
kulturchemikerS Just. v. Liebig ein
Pfund Knochen so diel Phoöphorsäu
re wie ein Zentner Getreide.
Der Knochen zeigt einen festen Po
rösen Teil, die eigentliche Knochen
substanz, einen knorpeligen Teil, die
lcimgebende Substanz, und einen
weichen Teil, daS Mark, die fetthal
tige Substanz. Dementsprechend
passieren die Knochen nach der Sor
tierung, bei der stark knorbelige Kno
chen von markhaltigen getrennt wer
den, zu Verarbeitung zu Knochenmehl
drei Stationen: die Fctteztrakttion,
die Leimstation und die Knochen
mehlstation. Bei der Fetteztraktion,
der nur die markhaltigen Knochen
unterzogen werden, wird mit Benzin
dämpfen daS Fett auS den erst zer
kleinerten Knochen gezogen. Dann
werden sie mit Wasserdämpsen unter"
Druck behandelt, wobei der Leim
auSgesotten wird. Die noch übrig
bleibend Masse zerkleinert dann die
Knochenmühle" zu feinem Knochen
ichs. Dieses enthält Phosphor und
kohlensauren Kalk, phosphorsaure
5Zagnsia, geringe Mengen von Ei
sen, Aluminium, Kalium- und Na
triumsalzen, lauter Substanzen, die
für die Ernährung von Pflanzen
von größter Wichtigkeit sind. Darau
erklärt sich die große wirtschaftliche
Bedeutung des Knochenmehls als
Düngemittel.
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In Jedem Jahre balen wir in die
Millionen gehende Verluste durch
dI Bekderbn von ikin zu rerzeich
nen, da auf die falsche 7lrt der Be
Handlung und des Versandt! zurück
zuführen ist. Der gieszik Teil dieser
Verluste wird durch die Unkenntnis
oder Wlkichgültigkeit des Farmers
und Produzenten verursacht, und nur
ein kleiner Teil durch die Nachlässig
keit deS Käufers oder Großhänd
lerS.
Von Seiten der Bundesregierung
sind nun gründliche Untersuchungen
angestellt worden, um den Ursachen
solcher Uebelftände auf den Grund zu
gehen und Mittel und Wege zu fin
den. den Verlusten vorzubeugen. Die
Untersuchungen erstreckten sich Haupt
sächlich auf das Aufbewahren der
Eier in Wohnhäusern und Sturm
kellern, auf die Beschaffenheit und
Lokalität der Legenester und dergl.
ES stellte sich dabei folgendes heraus:
Unbefruchtete Eier halten sich besser
alS befruchtete. Ein Drittel deS
jährlichen Verlustes an Eiern ist auf
Blutringe" zurückzuführen. Ein
Blutring wird hervorgebracht durch
die Entwicklung und späteres Ab
sterben eineS Embryos in einem der
Hitze ausgesetzten Ei. In einem un
befruchteten Ei kann sich kein Em
bryo entwickeln, einerlei wie lange eS
der Hitze ausgesetzt ist. Ein befruch
tcteS Ei wird, wenn eS nicht sofort
abgekühlt und kühl gehalten wird, bei
heißem Wetter fast ebenso schnell ver
derben, , wie frisch gemolkene Milch.
Manche Verluste durch Faulen" ,und
Flecke" werden verursacht durch An
fteckung im Nest und können zum
großen Teil, wenn nicht gänzlich,
vermieden werden.
Eier, die in Sturmkellern aufbe
wahrt wurden, erwiesen sich im gro
ßen und ganzen als besser im Ver
gleich mit solchen, die unter anderen
Verhältnissen gehalten wurden. Ein
ungeheiztes Zimmer in einem Wohn
hause ist nicht geeignet, die Eier
lange frisch zu erhalten. In den hei
ßen Monaten wird die Entstehung
von Flecken, Blutrinaen und Fäule
gefördert durch die Umgebung der
Nester im Unkraut, in Strohschobern
oder unter Maisschobern. Zwei
Drittel der Verluste an befruchteten
und unbefruchteten Eiern entstehen
auf. der Farm, durch sorglose Be
Handlung deS Geflügels und der ge
legten Eier. Die Gewinnung von
unbefruchteten Eiern ist die beste Ga
rantse für ein längerei Frischbleiben
derselben. Um gute Resultate zu er
zielen, sollten Farmer und Produ
zenten folgende Regeln beobachten:
Gebt den Hühnern reine Nester!
Sammelt die Eier wenigstens einmal
am Tage! Bewahrt die Ei' an ei
nem kühlen, trockenen Orte auf!
Bringt Euer Produkt wenigstens
zweimal in der Woche zum. Markt!
Tötet oder verkauft alle erwachsenen
Liähne, sobald die Brutzeit vorüber
ist!
-Jm Wiederaufnahme'
verfahren ist ein Bergmann im West
Mischen Ort Hamborn. der wegen
Mißhandlung Arbeitswilliger aus
Grund von Aussagen dreier Jungen
im Alter von 12. bis 15 Jahren zu
fünf Monaten Gefängnis verurteilt
worden und die Strafe auch bereits
verkllßt hatte, freigesprochen worden.
Die Mutter des mißgehandelten
Bergmann hatte für Namhaftma
chung deS Täters eine Belohnung von
75 Pfennig versprochen, und einer
der den Bergmann belastenden Jun
gen hatte auch das Geld erhalten.
Die jugendlichen Belastungszeugen
blieben auch bei der RevisionSinstanz
bei ihrer Behauptung, während 14
erwachsene Zeugen das Gegenteil be
kündeten. DaS Gericht hielt die,
Unschuld deS Verurteilten für voll
erwiesen und legte sämtliche Koste
der Staatskasse auf. Die Entfcha
digung für die unschuldig erlittene
Strafe belibt einem besonderen Ver
fairen vorbehalten
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