Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 31, 1913, Image 2

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schöner Traum wird hier nie ahr wer
den; in ihrir Schcnkungsurkundc, in dir
hrau S. C. Goodhue. bie Wittm bes
wohlhabenden New Aorker liausmanne!
Charles C. Goodhue, bie 50 Acker große
Farm der Kinder-HilfS-Gesellsazast bedi.
zirle. hat sie cusdrücküch Kstimmt, dah,
waj immer auch um Woodybrook Farm
Lorgehn möge, tiefe selbst auf alle Zeiten
eine Eeholungs und Bildungsstätte ber
Jug'nd bleiben solle.
Woodybrook Farm ist sein Waifenastzl,
keine Schule im landläufigen Cinne bcZ
Wortes. Hier lernt dir ber Fürsorge der
Kinder-Hilfsgesellschaft, nicht zu verTech
sein mit ber Kindcrschuh-Gesellschaft, an
virtraute Jugend etwas, was sie in den
von dieser Organisation unterh ktenen
Schulen nicht lernt. Hier wird Arithme
tik nick-it mit Ziffern und Zahlen getrieben,
Geometric nicht Mit Lineal und Zirkel.
Natürlich nicht ouS Büchern und Bildern
erlernt; der Unterricht auf diesem wundir
baren alten Herrensitze ist rreit praktischer;
die Rinder erlernen, was sie erleben und
erleben, tcai sie lernen. Hier wird zur
Zeit mit einer Lehrmethode experimeniirt.
die wir, im kleineren Maßstabe, auch in
unseren New ?)orker Echulqärten erpro-
ben, hier ist das Lernen Cpie! und Ais
senschaft zugleich, ist Freude und Ent
hufiasmuS. Hier hat die Kinder-HilfS
gesellfchaft ihre Garicnschule, ihren Schul
garten.
Ter Platz ist eine kleine Cirecke WegS
don einem unserer großen städtischen
Fährhäuser gelcgen, nicht weit von ai
lors' Snug Harbor, dem Altenhcim für
Seefahrer. Seit dem Frühjahr hat all
wöchentlich ein Trupp tr 0000 in den
Schulen der sellschaft unterrichteten
Kinder zwei Ausflüge nach Woodybrook
ffarm unternommen, um seine Miniatur
Gärten zu bestellen, zu graben, zu säen
und die Caat zu betreuen. Auf einem
Hügel, umgeben von dichtem Walde, sind
hier 150 gZärtchen ausgelegt, die, ebenso
wie der Ertrag, den sie liefern, für diesen
Sommer das individueLe Eigenthum von
350 anaemischcn Kindern, Buben und
Mädeln, aus der Großstadt sind. '
5z war eine Freude, dies ffruhjahr.
als der erste Trupp jungcr Farmer hin
illtt kam, als der Schwärm, ahnlich wie
hei der Erschließung von Negierungslän
dereicn, auf das frisch gepflügie Gelände
losgelassen wurde, jedes mit einem Maß
siebe b'wasfnet, jedes berechtigt, sich ein
L hi 10 Fuß messende Etlichen Land
c:b.,us!ccken! TZ war bald gethan. Tann
g!ng '& aus Bearbeiten der Erde. Co man
chir der juaenblichcn Bleichsüchtigen hielt
zum ersten Male einen kleinen Cpaten in
srinen vor freudiger Erregung zitternden
Hdchcn, ss manchem wurde zum ersten
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Speisezettel. Tafür sind sogenannte Be
obachtungsBeete da, auf denen die lan
desüblichen Jarmprodukte, wie Mais,
Weizen. Klee. Alfalfa. ja selbst Tabak.
Baumwolle und Erdnüsse gezogen werden,
damit bie Ctadtjungen lernen, wie auch
bieZ Zeug wächst. Auch Eartenkräuter,
Fenchel, Estragon, Lavendel, Rosmarin,
Thymian, Pfefferminz u. s. w. sind da,
und dann Blumen, Blumen und Blumen,
nicht zu vergessen die wilden, die Butter
blumen, Veilchen. Anemonen, Morgueri
ten, Azaleen und andere, mit denen die
Wiesen übersät sind, und die sich Im
Walde im Dickicht verstecken. Neben den
individuellen Beeten der jungen Gärtner
sind dann noch größere, allgemeine Beete
da? dort wachsen Blumenkohl und Knob
lauch, Zwiebeln und Lauch, Mangold.
Kohlrabi, Kohl und viel dergleichen. Auch
diese Beete werden von den Kleinen ge
pflegt, zum allgemeinen Besten, benn sie
liefern für die allgemeinen Mahlzeiten,
die eine nicht unwesentliche Nummn aus
dem Tagesprogramm bilden, bie leckeren
Gemüse. Ter Unterricht steht unter Auf
ficht eines Supervisors und von fünf Leh
rern. Xit Kinder lernen nicht nur das
Aufgehen ihrer Saat beobachten, das Be
arbeiten ihrer artchen mit Harke und
Hacke und Grabscheit, sie lernen auch, was
jeder unserer geehrten Commuters", dr
seinen 20 zu 20 Fuß großen Garten selbst
hegt und pslegt, zu seinem Leidwesen er
fahren muß, daß jede Pflanze reichlich in
halbes Dutzend Feinde, im Boden und
darüber hat, daß jede Gemllse einer An
zahl Krankheiten ausgesetzt ist, sie lernen
die Mittel kennen, mit denen man diesen
Krankheiten und den Feinden aus der
Jnsektenwelt vorbeugt, sie bekämpft, wenn
sie trotz aller Vorsicht in die Erscheinung
getreten sind. Sie lernen die Arbeit bes
Ackerbauern setzen, die nicht mit dem
Aussäen und Einernten gethan, sondern
ein bestandiger, ein unaufhörlicher Kampf
von früh bis spät ist, ein Kampf mit tau
send Widrigkeiten, mit tausend Unbiit'
chenbarkeiten, mit tausend Gcsahren. Und
sie lernen auch unsere Bäume und Sträu
cher an ihrem Wuchs, ihren Blättern und
Nadeln, ihren Früchten und Beeren eilen
nen, sie haben Gelegenheit, Hunderte un
ferst Garten und Feldblumen, unserer
Schattenbäume etc. zu studiren, zu be
obachten, sie können an dreihundert oder
mehr Aosenbüscherl und Bäumen die un
zähligen Varianten der Königin der
Blumen kennen lernen.
DaS Gute, was dieser Arbeit für Leib
und Seele, für Herz und Hirn und Hand
entsprießt, faßt Charles Lorina Brace, der
Sekretär der Kinder-Hilfsgesellschaft in
die folgenden Sätze zusammen:
Dadurch, daß die Kinder ihr eiaeneS
Land beackern, die Saat selbst, säen, die
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Im Schwimmbassin.
spricht, eine Sprache, die sonst für die mei
ften Kinder der Großstadt stumm. Sie
lernen die Bedeutung, den Werth ber Na
turgcsetze kennen. Zum ersten Male wird
hier Gesetz und Regel mit ihrem eigenen
Thun in direkte Verbindung gebracht. Ter
Junge, daö Mädchen lernt, daß es gewisse
Gesetze, gewisse Regeln giebt, die streng
beobachtet werden müssen, soll eine Ernte
ihrer Mühe Lohn sein. Und es sollte nicht
schwer fein, all' diese hier zur Geltung
kommenden Gesetze auch auf das tägliche,
das öffentliche, das politische und private
Leben anzuwenden, dem kleinen Volke den
engen Zusammenhang zwischen den Na
turgesctzen und den Gesetzen klar zu ma
chen, die wir in der Schule als Gesund
heitslehre, Lehre über Bllrgcrthum, usm.
lehren.
Sie glauben gar nicht, welche Hilfe
uns diese Schul-Gärten im regulären
Schulunterricht sind. Im Schulzimmer
kann sich das Kinb beim Rechenunterricht
selten eine richtige Vorstellung vom Werth
der Ziffern und Zahlen in ihrem Ler
hältnis zueinander machen. Co ziemlich
ein jedes Kind in den oberen Klassen kann
Ihnen den Flächeninhalt eineS Stückchens
Boden von zehn Fuß Länge und fünf
Fuß Breite angeben, keines aber hat ein
geistiges Bild von einem solchen Stück
Erde. Wenn sie aber selbst mit dem Zoll
stab die Lange und Breite des Fleckens
abgemessen haben, bann haben sie für alle
Zeiten eine ganz beutliche, eine ganz klare
Vorstellung von ber Bedeutung des Ve
griffeö fünfzig Quadratfuß.
Die KindergartenArbeit ist jedoch
nicht die einzige, z deren Inangriffnahme
die Schenkung der Frau Goodhue die
Kindcr.Hilfsqesellschaft instand gefetzt hat.
Im Laufe dieses Sommers werden auf
dem Gute nicht weniger als vierhundert
Jungen truppweise kampiren. Jeder
Trupp schlägt seine Zelte zwei Wochen
lang auf. Außerdem nimmt die Gesell
schaft hundert Jungen jeweils über
Samstag und Sonntag hinüber nach der
waldigen Insel. ES war die Absicht,
während des SommerS auch zweihundert
Müttern mit Babies jeweils eintägigen
Aufenthalt auf der Woodybrook Farm
verschaffen zu können, der Plan mußte
aber für diescS Jahr aufgegeoen werden,
und zwar auS einem Grunde, aus dem so
mancher Plan aufgegeben wird, wegen
Mangel an Geld. Ter durchschnitliche
tägliche Besuch während dieses SommerS
wird auf VjT Köpfe veranschlagt. Zwei
mal so viel könnten untergebracht werden,
stünden die Mittel zur Verfügung. Ein
zweiwöchiger Ferienaufenthalt in Woody
brovk kostet etwa fünf Dollars per Kind,
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Skizze tcw Oatts Gsiwald.
frisch und lieb aussah in dem leichten
Sommerkleid und dem Hut mit dem
schwarzen Band. Wie daö blonde Haar
leuchtete in dem Sonnenstreifen, der von
den hohen Dächern herabkam . . . Wie die
rosigen Ohren glühten und wie weiß
der Hals auö dem viereckigen Ausschnitt
herausschaute . . .
Und bai sollte nun warten unk warten,
bis ber junge Mensch einmal eine hohe
Stelle erhalten würde I Tal wer weiß,
ob daS je geschah. . . . Und schließlich
wurde Walli inzwischen wclt und grau.
Ihr Haar leuchtete nicht mehr so: die
Ohren waren blaß und der weiße Hals
faltig, und au! dem schlanken, fülligen
Mädchen von heute war ine alte, hagere
Person geworden.
Ja, ja eS ist geradezu in Berbre
chen von ihm!" wiederholte die Mutter,
eindringlicher und schärfer alS vorher.
Walli bastelte immer noch an ihrem
Hut. Sie wehrte ihr Mutter ab:
Ab red' boch nicht so was!"
.Na. wenn Tu ein wenig vernünftig
wärst, würbest Tu auf mich hören. Ich
mache keinen Spaß. Ich habe doch Er
fahrung. Ich weiß doch, wie' zugeht! . . .
Wenn'S soweit ist, nimmt er schließlich
doch eine mit Geld. Und er hat ja recht."
Mutter, ich will daS nicht immer alle!
hören!' rief Walli laut, drehte sich' um
und sah ihrer Mutter ernst in die Augen.
Brauchst mich nicht so anzusehen",
sagte die Mutter. .Ja, wenn sich weiter
kein Mensch um Dich kümmern würde! . . .
Aber Tu weißt doch, daß vorgestern Her,
Golmer hier war. DaS ist doch gewiß
ein ehrlicher Mensch . . ,"
Dagegen will ich gar nichts sagen.
Gewiß. daS ist er." meinte Walli, ben
Kopf senkend und die Handschuhe bctrach
tend, die sie mit den Fingern lang zog.
Aber, Mädchen, dann sei doch vernllns
tig und zieh Dich nicht so lange und so
unnütz mit dem Sekretär herum! ... Ich
versteh' Dich nicht! . . . Warft doch sonst
immer so verständig!"
Ja. ja gewiß ... Du magst ja
auch in allem recht hoben " murmelte
Walli, immer noch an ihren Handschuhe
ziehend.
.Ja, ich habe auch recht!" sogt bie Mut
ter nachdrücklich.
.Und trotzdem . . wendete Walli in.
.WaS benn trotzdem?" Die Mutter
stellte bie Teller wieder auf den Tisch. Sie
ging hin zu ihrer Tochter und legt ihre
Hand auf den Arm des MLdchenS. Ich
werde Dir wal sagen: Du thust mir in
fach leid. Ich kann dal nicht mit an
sehen, wie Du Deine Jugend so unnütz
verbringst hier im Hinterhaus und
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im flesf ist. Xu doch g'wiß etl Frau
Irret ein antun! üfben bittest, 'iUalli
stand f!:ll und r..:.! : er Sie hatte ja
im Geschäft gut und gründlich das Rkch
nen gcle:nt. Ur.d sie war gar rTiiit darauf
aus, romantisch ihr Le'en und ihre te
siin Jahri zu virsck'vcT'.den. euch
die Bekanntsckast mit dem Sekretär die
eigenkllcdt Romantik ihre! Lebens bideu
tetk und ihr so viel Schwärmerei entlockt
hatte, wie nur eben möglich war. Ja,
sie hatte sich weit mehr schoben gefühlt,
weit über die anderen alle.
Aber sie hatte doch auch ganz gut rech
nen gelernt. Und mehrere Jahre ihr,s
Lebens, ihrer Jugend galten ihr schon was.
.Er läßt mich ja nicht so leicht! Er
Hä7,gt ja viel zu sebr an mir!" Mit diesen
Worten wollte sie ihre Zweifel und ihren
Hang zum kühlen Ueberlegen betäuben.
Uns das gelang ihr auch beinahe. Doch
ein Rest von Gesühl blieb, den sie nickt
abschütteln konnte Wie hätte sie wohl
dem Sekretär bin Laufpaß gchen sollen?
Schreiben konnte sie so was nicht. Und
ihm ins Gesicht sagen, er solle sie nicht
mehr abholen und es sei aus bos schien
ihr nicht möglich. Sie wußte nicht, waS
sie thun sollte.
Da sagte di Mutter: .Versuch'S boch
einmal. Sag' ihm doch mal, daß ein an
derer um Dich angehalten habe "
Walli schüttelte bie Hand der Mutter
don sich ob:
.Ach, laß mich, ich muß jetzt ini Ge
schaft!"
Sie ging hinaus. Nicht mit so heite
rein Gesicht wie sonst. Weich und nach
denklich blickten ihre großen grauen Au
gen. Es ging doch über ihre Kraft, sich
so rasch in eine ganz andere Empfindung
hineinzuleben, sich so rasch in eine andere
Zukunft hineinzudenken ... Es fehlte nicht
viel, so kamen ihr Thränen in die Augen.
Sie bemitleidete sich fast, daß sie vor solch
eine schwe Aufgabe gestellt wurde.
Zugleich aber kam ein leichter Zorn in
ihr hoch. War eS nicht wirklich ein Ver
brechen, daß er sie herumziehen wollte?..
Sie freute sich gar nicht auf die halbe
Stunde, die sie nun mit ihm beisammen
sein sollte, wie immer Mittags.
gr erwortftt sie vor der Hausthür, lu
stig und fröhlich wie sonst. Und mit dank
baren Blicken begrüßte er sie.
Heute war es ihr zum erstenmal pein
lich. daß die Bäckersrau und die Milch
f ndlerin sahen, wie sie abgeholt wurde,
ie legte auch nicht ihren Arm in den
seinen.
.Es ist zu heih heute!" meint sie.
Bis zur Ecke schwieg er. verblüfft über
ihre Zurückhaltung und über ihre Kälte,
die er sonst nicht an ihr gewöhnt war.
Dann fragte er:
.Run sage mal. Walli, wa hast Du?"
Sie antworte! nicht. Seine Worte und
deren Klang waren ihr so sonderbar er
schienen, harten sie bis ins innerste be
weg. Sie wär ihm am liebsten um den
HalS gefallen. Doch war der Trotz, den
die Worte ihrer Mutter in ihr geweckt hat
ten, nicht minder stark als die Luft, ihm
wal Liebes zu thun.
Ob sie ek wirklich versuchen sollte? Ihr:
Augen sahen starr vor sich hin. Wie die
Menschen oll eilig dahinliefen trotz der
großen Hitze. Wie sie all hier auf der
Schattenseite gingen, bedacht, nur nicht
von der Sonne gettoffen zu werden . . .
All drängten sie sich in den schmalen
Schottenstreifen.
Sie mußte dicht neben ihn gehen, um
auch ein wenig von dem Schatten zu ha
ben. Sie mußt ihre Schulter gegen sei
nen Arm lehnen, um nicht in die Sonne
gehen zu brauchen. Und sie that ei gern.
ES war. als könnt sie mit dieser unab
sichtlichen Berührung, mit diesem Nahe
beieinandnsein so viele gut machen. Ihr
Herz schlug so heftig, baß eS sie schmerzte.
Er mußte da ja fühlen. Er mußte doch
merken, baß ihr Gefühl ganz bet ihm war,
daß eS ihm gehörte. Aber ihr Munb
sprach ander, al ihr Herz sllhlte.
Nun sage mir mal ehrlich, warum
willst Du erst so lange warten, ehe Du
mich hcirathen willst?"
Aber Walli habe ich Dir daS nicht
schon hundertmal gesagt? . . . Wozu müs
sen ir denn immer, wieder davon spre
chen, wozu?"
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Ktltt voll! Slttndl.'Slllill.
nlmoliüische Stiftt reu Alfred Captif,
Cbrj pefüll! tjlif sich das GfandftAiml
M'l btt feeben irartretinin H!.'iei!ia
Ik.kist. Im Kreise d,r ganzen r'.nz
j.it.!i'N Luria und Bussen zu bin ans,
silxn'na kstsikaufleutea, und durch die
Hiirath bis Ctten bsi einen Haufe mit
der iinz!sn Tochter btt anderen Famitit
entstand wieder ein neues greßfs Vermö
(!'N. Ach in anderer Beziehung pcß!en
die junqen ?!ega!!in zusammen. Es
mono Lurkau tvar schtundzwanzig und
Henriette Bjffon neunzehn J'chre all. Er
iir ei g'inz huschet Bursche, braun mit
entern flotten Schnurr bart und sie ttr
frisch, blond und niedlich. Der fdertich
Tag war herangekommen. Edinond Lu
reau hatte den festen Er.tftluß gefaßt,
glücklich zu sein, und er spürte nur jene
unbestimmte Unruhe in sich, bie jedermann
rmvsindet, der in Frack und weißer Kro
toast vor bem Standesbeamten steht.
Der Bürgermcistcr in Person wollte da
Paar zusammengehen, und man Mußte
au sicherer Quelle, daß er eine Rede hal
ten würde. Die Zeremonie wurde für die
Gäste dadurch noch anziehender. Die
Rathhausdiener beschäftigten sich in ge
wvhnter Weise mit der HochzeitSasell
sckaft. Der eine von ihnen, ein älterer
Mann mit einem jronisckin Gesichtsaus
druck, ging don einer Reihe zur anderen
und sagte: Herr Bürgermeister wird
gleich kommen." Als r bei dem Brautr
gam vorbei kam, murmelt er, ohne tan
anzugucken, und als ob er zu sich selbst
spräche: .Sie thun unrecht." Dann ent
fernte er sich und brummte etwas in fei
nen Bart.
.Worin begeh ich in Unrecht?" dachte
Edmond. Aber was bin ich für ein
dummer Kerl, diese Bemerkung galt mir
gar nicht."
Der Bürgermeister kam noch nicht. Die
Anwesenden begannen mit einander zu
plaudern. Mehrere waren ausgestanden.
Die Diener winkten ihnen zu, wieder Platz
zu nehmen. ,
.Herr Bürgermeister ist im Nedensaol.
Er kommt gleich herein." Und der Alte
ging auf das junge Paar zu und sagte:
.Wollen Sie sich aus dies beiden
Stühle setzen?"
Während Edmond S mechanisch that,
hörte er, wie der Diener jetzt wieder und
deutlicher sagte:
.Sie thun unrecht, sich zu verheiraihen."
.DicscS Mal." dachte Edmond. .hat er
sich wirklich an mich gewandt. WaS will
der Schaftkopf don mir?"
Er runzelte die Stirn, steckte vorsichtig
den Arm aus, um den Alten zu packen,
aber dieser war schon verschwunden.
.Hast Tu gehört, was der Mann da
sagte. Henriette?" fragte er leise sein
Braut.
.Nein, mein Lieber." Und lächelnd,
ohne ihm den Kops zuzwenden, fragt sie:
Kennst Du den Diener?"
.Es schien mir, all ob er etwaS zu mir
sagte. Aber schließlich kann ich mich auch
getäuscht haben."
Nein, nein, nein," dachte er, .ich habe
mich nicht geirrt. Dieser alte Narr hat
mir gesagt, daß eS unrecht von mir sei,
mich zu verheiraten. Wenn ich Zeit
hätte, würde ich ihm gcljrig Bescheid sa
gen. Ich thu eS sich nach der Zeremo
nie."
Und wie im Zorn trat er mit dem Fuß
aus den Teppich. Er blickte rings umher
und suchte den Frechling zu entdecken. Der
alte Diener stand an der Thür, durch bie
ber Bürgermeister kommen mußte. Sein
Gesicht war ausbruckSloö, er starrte durch
baS Fenster bcS Saals, da aus Gärten
hinausführte. So verflossen einige Mi
nuten. Endlich öffnete sich die Thür, und
der Diener rief:
Der Herr Bürgermeister."
Allei erhob sich. Der Bürgermeister
grüßte leicht und schritt auf seinen Platz
zu. Während die Gäste sich wieber setzten,
und r an die Thür zurückkehrte, mur
melte er zum dritte Mole, ober so laut,
baß der Bräutigam ihn hören konnte:
Sie thun unrecht, sich zu verheirathen."
' Edmond Fäuste ballten sich. Er hatte
Lust, ihm an die Gurgel zu springen, aber
er scheute sich, einen so fürchterlichen Skan
bai heraufzubeschwören. Der Alte hatte
sich mit. zwei oder drei anderen Dienern
in eine Ecke de Saale gestellt, um die
Feierlichkeit mit anzusehen. Edmond sah
sich nach ihm um. Die Feierlichkeiten be
gannen. Edmond biß sich nervös aus die
Lippen. Mit Wuth dachte er an den
Dummkopf, der eS gewagt hatte, sich ine
solche Grobheit zu klauben, und den r
nicht nur gleich auS dem Nathhau jagen
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taflische ustd Uebeinatürliche in biesem
Atiiiteuek, Niemals, seit Menschengeben,
ff n. hatte man einen RaikzuSdiener süns
Minuten vor ber Eheschließung zu einem
Bräutigam sagen hören, daß er unrecht
t'.te. sich u verlieirathen. Ware biefer
Mann verrückt, so wäre e doch bestimmt
nicht zum ersten Male, baß sein Wohnsinn
sich kund gab, und Iväre dal schon einmal
der Fall gewesen, so hätte man ihn nicht
im Amt gelassen; war er aber nicht ver
rückt, so mußte seine Bemerkung doch
einen stichhaltigen ernsten, entscheidenden
Grund haben. Aber wa. was Diese
Unruhe wurde unerträglich.
Ter Bürgermeister hatt die Verlesung
der Akten beendet und ging jetzt zu den
Paragraphen de Gesetzbuches über, di
für baS Glück der Ehegatten Sorg tru
gen. Edmond sah sich nach dem Alte
um, der unbeweglich in seiner Ecke stand.
Und merkwürdig! Der Blick deS Alte
hatte nichts Ironisches mehr. Im Segen
theil, er war sanft, väterlich, ja wie mit
leidig erschien er Edmond. Der Bräuti
gam mußte unwillkürlich mit dem Zeige
singet seiner linken Hand aus ben gestick
ten Einsatz feine! OberhembS fassen, wie,
als ob er ben Alten selbst fragen wollte:
.Bin ich es wirklich, bin ich e!, an de
Sie sich wenden? Bin ich eS. der chier
steht, der unrecht hat. sich zu verheirathen?
Sie bestehen darauf? Irren Sie sich
nicht?"
Der Blick antwortete: .Ja, ja. Sie
meine ich." Dann glitt er zu anderen
Gegenständen weiter.
Eine Minute lang war Edmond von
einer bitteren Herzensangst gepeinigt.
Nein, der Diener war kein Narr, ber Die
ner wollte sich keinen schlechten Scherz mit
ihm machen. Der Diener wußte etwas, er
interefstrte'sich für ihn. für Edmond. Al
er ihn in diesem RathhauSsaal sah, gerade
im Begriff sich zu verheirathen und Hen
rietia zu heirathen, war er oußerordent
lich erstaunt gewesen. Er muß! Wohl im
Besitz eineS jener Familiengeheimnisse
sein, die ber Zufall manchmal dem tsten
Besten auslieferte; er kannte seine Braut,
r war von irgend etwa Geheimnisvollem
unterrichtet.
Ich weiß es," antwortet Edmond mit
einer Lippenbewegung, und fügte hinzu:
Kommen Sie näher heran. Ich möchte
Ihnen etwa sagen. Wie heißen Sie?"
Jean."
Und all ob er ihm inen Auftrag geben
wollte, der sich auf die Feier bezog, nahm
ihn Edmond bei Seite und sagte schnell:
.Sagen Sie mir, wa Sie wissen. Hier
haben Sie hundert Frank."
.Ich? Ich weiß nicht, mein Hetr."
sagte lächelnd der Diener.
Sie wissen nichts, Sie kennen mich
nicht?"
Nein doch, mein Herr!"
Aber Sie, elender Kerl, weshalb sa
gen Sie mir denn, daß ich unrecht hübe,
mich zu verheirathen?"
Der alte Diener schnitt ein Gesicht.
Und während dieser Minuten zogen ine
Menge kleiner Ereignisse, unbedeutender
Einzelheiten an seinem Geiste vorbei und
er sagte sich verzweifelt: .Ja, er hat recht,
ich hatte unrecht, mich zu verheirathen.
Es war zu spät. Beide Ja'.Worte
waren gefallen, Unterschriften erledigt,
und es erhob sich da übliche Stimmenge
wirr. Dah sah Edmond Lureau den al
ten Diener auf sich zukommen und er be
trachtete ihn ohne Zorn.
Sie haben untecht gethan, sich zu der
heirathen," meinte undeutlich brummend
der Alte.
ES ist meine Ansicht, mein Herr. Ich
bin Junggeselle, ich finde, man hat unrecht
sich zu verheirathen. Ich bin nämlich ge
gen die Ehe. Wenn ich auch Beamter auf
dem Ssandesamt bin. Ich bin einmal ge
gen die Ehe. Weil ich die Welt kenne.
Und darum warne ich jeden, so lange noch
Zeit ist. Dos bin ich der Menschheit
schuldig. Sie haben nicht auf mich oe
hört, Sie hoben bie Sack) nun ouSzuba
den. Glück auf den Weg, mein Herr, und
nichts für ungut."
Schaftkopf!" wollte Edmond sagen,
aber er sagte es nicht
Zink kommt gediegen nur an einem
Punkte der Erde (Brunswick bei Mel
bourne) vor.
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