Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 11, 1913, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    &BvJKiftüS1"'-( U.rt.
jrsevf"rf
17
111 ii iocic teilte!,) oic r?C 1) Wc i-)
,f .F.
fit k 1im
'
.-..J
rJ
. ..
i :
, ,--Vbws-",'öO-'
Zk. ., t
'j, ' I
k;iJ' V''i.v.
i v x
.4 i '? r k
" J . F
1 )
l Tu f
: . ' l i
m : . i , f' - .
i ., : . N k I - l
r ' j I i , ' i
f-flimi f 1,-4 . : ' ' .. .
LA-. ) .mi . i
I-l (
t . J ' ' ' ?
L f 1 I
ff ' ""! ' I
i .! i V t .. f
: .. -. i I
5 i. I
f , V . 1 1 1 I I
IM
v . ' r;. i
'
i ;
J ' r
- .
.
A
f "arr--wrrsj .
. 1 r-i'-tf ?
L 4 I
"'l'! ilt-5
5 ' Zß ' '
I'-i i-iv t , 5
L T . ' - M, '
- 1 !
' yJlil''
yr '
V.
. 4- viw-
.
. . .
Litern? Die Earrttlbröck tfitd dar
l,yisim nnrhtnrffii. rtnt tu!
s1vn M , IWWWtMHljlll IIW KV
"f'sllli'l sagenumsponnenen, durch
die Eeschichtt und durch
seine Naturschönheit glei
chermaßen berühmten
Bierwaldstättersee, da
wo dit dunkelgrüne Neuh
seinen ffluthen enteilt,
hebt sich zu beiden Seiten bei Flussel
Luzern, ehemali die schlichte, bescheidene
Stätte gewerblichen und kaufmännischen
yleifzeS, beute die Zentrale deS intern
tionalen Fremdenverkehr in der Schweiz.
Wer zum erstenmal am Luzerner User
weg steht, wird überwältigt von der unbe
schreiblichen märchenhaften Schönheit der
Landschaft. Vor unS breitet sich die
glitzernde Fläche deZ herrlichen See: zur
Stechten ragt drohend xi düstere PilatuI,
zur Linken, Wer blühende Vorgelände,
erhebt sich die Nigl, gekrönt von ihre
weifischimmernden Gasthöfen; und da
zwischen drangt sich ein Heer mächtiger
Gipfel, die hell heriiberlcuchten iiber die
yliihe und griinen Halden der Vorbergt
hinweg zu unl staunenden, ob all der
Schönheit verstummenden Mnschenkin
dern.
o Lu,Sr f vi
Ikuckl ine lo no lelnl kchue:
Wie firftrf f bichst 06n Se,
Um tU schön, gtlchlt J'fte6.
"t Ist mit lu'fle bem biheli kcihklt
Hopfl hup hovp drlablnho, driahiahg, IrlohlaH!
'S itt nur Wege dem bchklt baütli
Hopp hopp hopp driuhlgh, Tliugia bMW
a'ifiViiisti libd b( 'S Etaen n,
ttnb uft ?umv!r bop'alfa
?tfl?: .Cnufib nil es,
Site milge tust ntb noch g'cho.
Srn Sallk'Vad ba chert mt-n tz
trinft f echpvli uel
5 Ijftfjt : .Wir wen bliebe d,
Mir wog nlimmk'N us d'Rigi chi,
Wa mer do sind us b'JKlut chg.
rfO1i ' ErnnentPltfAt vh
J.'u Irftb t WlwtdIt 0
tln fetb, hrigt no tei Ma.
Meilsql, bu Mi ftohe Muet.
K.H!t io flcBll. (ifiStt unb flut;
Itiirt fteugli fl'InQe mit au,
ti&rf i ta Ich Dwu.
TaS filütfllchc Madras.
Ui'.'er den Großstädten Indien, hat
MadrzI mit seiner halben Million Ein
wohner wahrend deS legten Jahrzehnts
kine e Njigartge und sehr erfreuliche Stel
lung eiiigenoinmen. Es sind jetzt 17
Jdee h'r. seit die Pest ihre Herrschaft
über fast g,nz Jadie ausgebreitet und
namentlich i den Gebitten dichtest Ve
dölkerung furchtbar? ki?erhrungtii ange
rtchiet h,t. Die SMdte hab, wie
,'wöhlich St LuL zu sei pslegl?
WV t--
-ZrT&tT Oiff?i M Ä
fWM
NMKA feöÄ
Vv'xV. mTWtJEir- -tifrf AV.V
KMMAMMW
4f" ''PWhs 4), latei
M.MW5 MM i ML MJ
l., vZn vm TpiH" Wr
MbMÄMM
MMlWD??:
-A.
rVySL.:51
MG
w
' ' ' .
'
S
t
- - kJ C . , j
v-'.- , i, v
! .'.k'..' - -
" i.f ' "
-Tf ' . .
.',"
; - . . J- ' ' ,
' J"-- : 'H
- ! .lMWU. lUi
.)!'
J- Jb-'T r
.r
I 1 . ..u . . 4
rsiJbHSfe.1 , A ..tat , t
EOKÄkxi
WtMrtana
Luzern ist die yremdenstadt jr
excellence! Sie ist der Sammelpunkt
aller Touristen, die von Norden nach Sii
den. von Osten nach Weste da Land
durchreisen. Seinen großartigen Auf
schwung zur weltbekannten Fremdenstadt
verdankt Luzern zum weitaus größten
Theil der Gotthardbahn.
In seltsamem Gegensatz zu dem bunten,
lebhaften Grofzstadttieiben der modernen
Hotclstadt steht da alte Luzern. da s,ck
dn Reufz entlang am Fuße de Misch
hinzieht. Diese Luzern kennt den Ernst
der Jahrhunderte und weih diel zu er
zählen von dem Entstehen, Wachsen und
Gedeihen de schweizerischen Bunde, von
dessen gefahrvollen Kämpfen gegen äußere
und innen Widersacher und von den glor
reichen Siegen Über die Feind der Volks
freiheit! Von den die beiden Reußufer
verbindenden Brücken ist die die Lteuß
schräg überführende, hölzerne Kapellbrücke
die bemertenkwerthkste. 1332 erbaut, ge
hört st ursprünglich zu den Bertheidi
gungwerken der Stadt. Sie ist mit 112
vom Maler Han Wegmann im Jahr
1609 gemalten Bildern geschmückt, die die
Heldenthaten der Eidgenossen, sowie da
Martyrium der beiden ttirchenpatrone St,
Leodegar und St. Mauritius berherr
lichen. Der mächtige achteckige Wasser
thurm mitten in der Neufz stammt au
dem 18. Jahrhundert. Früher Gefängnis
und Schabkaminer. Heute beherbergt r
einen Theil der Stadtarchiv und andere
werthvolle Dokumente. Ein andere Holz
brücke, die Spreuerbrücke. überschreitet
etwa weiter unten die Neuß.
Die Stadt Luzern verdankt ihren Ur
sprung und wahrscheinlich auch ihren ?ia
wen (Ludgaria, Luciaria) dem loster
St. Leodegar. da um 740 von Mönchen
der Abtei Murbach im Elsaß gestiftet
wurde und unter der Herrschaft de Mut
terkloster verblieb. Diese verkaufte die
Stadt 1291 an Rudolf von Habeburg,
aber 1332 trat Luzern in den Bund der
Waldstätte. ein Schritt, den ihm Oester
reich nie vergab und den e in der Schlacht
bei Sempach 1336 rächen wollte. Von
unter der Seuche am stärksten gelitten.
Bombay hat von seiner Einwohnerschaft,
die nicht ganz eine Million erreicht, rund
180,000 an der Pest verloren. Kalkutta
mit. etwa 1$ Million Einwohnern über
61.000. Andere indische Großstädte wie
Benariö, Lucknow usw. sind nicht viel
besser gefahren, und nur in Madras Hai
der Pestengel durchaus nicht festen fjufj
zu fassen vermocht.
Unter den mancherlei Räthseln, die der
brlttschm Verwaltung in Indien, durch
i ...j
i
tl
' l .
. - Mt
K a
t rl
V f .- i ' ,t7
Uül
JX
j)'-
' .
t .-
l
ö.vH;. .
-;'':
Malolwlief Winkrl im Hen Lnfrtt.
da an sind die Geschicke der Eidgenossen
schaft auch diejenigen Luzern. da wie
Zürich und Bern bis zum Jahre 1843
einen der Vororte des Bunde bildete.
Die Stadt ist reich an bemerken
then Bauten und Sehenswürdigkeiten aller
Art. DaS alte RathhauS. die Hoftirche,
dann die reichen Sammlunge de inter
nationalen Krieg und FriedenSmufeumk
fesseln in hohem Maße da Interesse de
Beschauer. Die allen Banner im Rath
hau und in der Franziskanerkirch erzäh
len, wie treu die Bürgerschaft in jenen
Schlachten mitgeholfen hat. in denen die
Schweiz ihre Selbständigkeit festigte. AI
da Land sich keiner Feinde mehr zu er
wehren hatte, da mochten die Luzerner die
Waffen doch noch nicht weglegen, sie wur
den Söldner in ausländischen Heeren.
Wie man über diese Söldnerdienste denken
will, die sie ollen andern Schweizern vor
an fremden Herrschern leisteten, in Stern
glänzt hell, derjenige ihrer Treue, die im
.Löwen von Luzer ein so künstlerisch
vollendete Denkmal fand. Dieser Löwe
von Luzern ist ein weltbekanntes Denkmal,
da den Namen von Luzern überall be
kannt gemacht hat und wurde in den Iah
ren 18201821 nach einem Modell Thor
waldfen'I geschaffen. Da Denkmal
wurde der Schweiz von König Ludwig
XVIII. geschenkt. Der sterbende Löwe
ist In UebcrlebenSgröße in einen Sand
ficinfelsm geschnitten und spiegelt sich in
einem von dichtem Gehölz umgebenen
Teich im Gletscheryarten.
Die Schwetzergarde, der diese Denkmal
errichtet wurde, gab bei der Erstürmung
der Tuilerten am 10. August 1792 ein
leuchtendes Beispiel ihre Muthe und
ihrer Treue, ol er galt, da Leben de un
glückliche König Loui, XVI. von
Frankreich zu schützen. In der Nacht
wurde Sturm geläutet und Alarm geschla
gen und ein ungeheuere Volksmenge mar
schirte gegen die Tuilerien. ES gelang den
Offizikren Dllrler und Vfyffer. beide auS
Luzern, und Heinrich von Saliö.ZizerS
ihre neunhundert Mann starke Schweizer
garde zu sammeln und gegen die Anstllr
diese' hartnäckige Epidemie aufgegeben
worden sind, ist da von Madras da ein
zig .erfreuliche. Zu wiederholten Malen
ist die Pest in diesen nächst Kalkutta be
deutendstem Hafen deö Bengalischen Meer
busenl eingeschleppt worden, aber es hat
sich nie in der Stadt selbst ine öpide
mie entwickelt, ausgenommen einmal vor
übergehend unter der Fischerbevölkerung,
die an der äußersten Grenze der Stadt
haust und kaum noch zu ihren Vewoh
neri, zu rechnen ist. Dabei steht Madras
1
N
,
i I
'
n
-L
'.. ;i7-j
. v.,
4'
.'x
menden vorzurücken. Die Schweizer, die
ihren Untergang ahnten, hatten ihre Fah
nen schon früher begraben, damit sie nicht
in die Hände der Feinde fallen sollten, und
todesmuthig zogen sie in den Kampf
jeder Einzelne ein Held, ein Opfer seiner
Treue, die einer besseren Sache würdig ge
Wesen wäre. Der König, der die Menge
nicht noch mehr reizen und unnothiges
Blutvergießen vermeiden wollte, gab den
Schweizern Befehl, sich nach dem Saal, in
dem die Nationalversammlung tagte, zu
rückzuziehen, aber nur der kleiner Theil
erreichte lebend da Gebäude. Eine Schaar
von dreißig Kämpfern, welche Lieutnant
Foresrier von Freiburg anführte, hatte sich
dem Zuge nach der Nationalversammlung
nicht anschließen können; da such
ten sie durch die Menge sich tmrchzuschla
gen und wurden sämmtlich niedergemetzelt.
Achtzig Schweizer, welche die große Treppe
vertheidigten, widerstanden dem Ansturm
zwanzig Minuten langbj jie alle ge
fallen waren. An der Spitze von sieben
Mann, dem Neste seiner Abtheilung, rief
Lieutenant Hubert v. DicLbach in frei
burgischer Mundart: ES lohnt sich nicht
der Mühe, so viele brave Leute zu über
leben", hob dak Gewehr ineS gefallenen
Soldaten auf und ging mit gefälltem
Bajonett den Seinen in den Tod voran.
Ueber fünfzig andere Schweizer, welche
gefangen nach dem Stadthaus gebracht
werden sollten, Wurden unterwegs von der
Volkswuth in Stücke gerissen.
Als die Kolonne vor dem Gebäude der
Nationalversammlung angekommen war,
rannte Heinrich v. SaliS-Zizer im Ueber
eifer mit erhobenem Säbel in den Saal
und erschreckte dadurch die Deputirten so
sehr, daß der Nus erscholl: .Die Schwei
zer! Die Schweizer!" wobei mehrere
durch die Fenster entwichen. Einige Uner
schrockene hingegen fiihrten den Hauptmann
Dürler zum stöniße, und , al DUrlcr
sagte: Sire, man will, daß ich die Was
sen niederlege", antwortete Ludwig: Las.
sen Sie Ihre Leute die Waffen zu Händen
der Nationalgarde niederlegen; ich will
nicht, daß so brave Leute, wie ihr seid, zu
mit allen Häfen in direkter Verbindung.
In denen die Pest eine recht große Zahl
von Opfern gefordert hat, und es ist un
zweifelhaft, daß außer angesteckten Waa
ren namentlich auch viele der so sehr ge
fürchteten Schifssratten mit dem Pestba
zillus jm Leibe nach Madras eingeführt
worden sind. Dazu kommt die nahe Ve
Ziehung und die lebhafte Eifenbahnder
bindung der Stadt mit dem Staate Mai
schür, wo namentlich in Bangalore die
Pest in den letzt,n Jahren besonder hef
. V
'
- ' t.
'(.r
"
I
. -
'
.
it..
f '
''"',,'' ;-"'" " " " ' , - i
' 1 9- m vMotiW . , c;
. ." .
, ' f .. . ,. .,:
' i ? ; ' i. :
S Ki-ftsas
v
i . m t .'-
.- '.JÖi-MiiV AV
4W - -''""S.; yl-
j . . V.'r'c-
rv-U -V-:
A- v. .
Mß.
j I ' - 'f v' -
S.- ' .
:v t? -'i -UV
i .
V-irO-
a ' "
. 'C-fv TT... '
- i .z -iW
T - K . y l ,. K , ' ' - '.'
4 - . ft. f v . uk ' 1 .
. yf.-'O . J" -r'-.
; -r . .f ' ,
.' ; t.JT- ' 'v - ' . .
r-"J- '" . , - p -X-...,' ' ,-... - . iv .. : ' v' r . .
. ;. , . . '
' 5 . . '. ,:,.' ." .Jh ' A 4
.. F v . 4l ii-r" ' vv5 i .i?1". r rf --.
. jj.,;'.t-- , w t .'-r-' v. - -
' ' , . M'5"'"''- ";" Y - Bvl w -V. a J - "
,Ä-:i- , , -IK . ;
? jgfrt;. nw .'. -cr:; "O-:-! ; v.'
, X' Nvjt tr--'A-v'4 t'v';Ci':V;Rn av? ? c'-
, t - , ' ' ,
;j ' ,f . ' i ;
( 7 tf r & ' ,'.V.'t' 7 0K rt VitvJ.rf ' , A fr V
Grunde gehen." Einen Augenblick nachher
erhielt Türler vom König ein von seiner
Hand geschrieben Billet, welche? lautet::
Der König befiehlt den Schweizern, un
verzüglich die Waffen niederzulegen und
sich in die Kaserne zurückzuziehen." Wie
ein Blitz traf dieser Befehl die Braven.
Tie einen riefen laut, sie wollten sich mit
ihren Bajonetten vertheidigen, die anderen
weinten vor Wuth. Aber auch jetzt ge
horchten sie. In die Kaserne konnten sie
freilich nicht zurückkehren, man hatte die
selbe in Brand gesteckt, und die Negi
mentskasse, in der sich 300,000 Livre be
fanden, war konMzirt worden. 6 bis 700
Schweizer sind ,m Kampfe gefallen, viele
auch auf den Straßen und in den Häusern
ermordet worden.
Am Abend des blutigen TageS hat sich
Napoleon, damals noch in Unbekannter,
in den Tuileriengarten gewagt, und so
sehr prägte sich das gräßliche Bild seiner
Erinnerung ein, daß et viel späternoch,
gegen da Ende seines Leben, davon die
Worte schrieb, keines seiner Schlachtfelder
habe ihm so sehr die Vorstellung eines
Leichenfeldes erweckt, wie hier die Massen
der gefallenen Schweizer.
Im Jahre 1821 ist den Helden deS 10.
August 1702 zu Ehren der schweizerischen
Treue und Tapferkeit" (Iielvetiorurn
fidd ao virtuti, wie seine Inschrift sagt)
ein Denkmal gesetzt worden: das Löwen
denknial in Ludern, ein Werk deS dänischen
Bildhauers Ti)orwaldsen. Der zu Tode
verwundete Löwe hält noch mit krampf
haftem Schmerze da Lilienbanner fest,
und die hohe Schönheit de Kunstwerks
gebietet jedem politischen Einwände
Schweigen.
Direkt neben dem berühmten Löwen in
Luzern besindet sich eine der interessante
sten und bemerkenswerthesien Sehcnswllr
digkeiicn Der Gletschcrgarten". Eine ein
zigartige Sehenswürdigkeit repräfentirt
dieser Gletschergarten, und Ist weit und
breit kein zweites gleiche Naturdenkmal
dieser Art zu finden. Entdeckt wurde der
Gletschcrgarten erst im Jahre 1872 und
zwar ganz zufällig. Man war daselbst
lig aufgetreten ist. In der ganzen langen
Zeit der Epidemie sind in Madras hoch
stenS 125 Pestfälle zu verzeichnen gewe
sen. Die für die Erforschung der Pest
eingesetzten Behörden haben jetzt endlich
auch Zeit gefunden, sich mit der ffrage
zu beschäftigen, warum wohl, MadraS
diese gesegnete Ausnahmestellung besitzt,
aber sie kiaben keine ausreichende Antwort
darauf gefunden. Die Wohnhäuser sind
nach Bauart und Zustand dort nicht besser
als in anderen großen Städten Indiens,
i
LtfIZfttt J
4 r.".! 1
l
EWL,i
"
;
wf'''' V,-...,
.: s
, '
' v ,-.
,
- . ,
' - A'-- - -
-
' . -
- ,. N , v
, f i' ,",' h-'i '
--.6; -
- A A . - . -
'wMlCr'--,i.j .
j-V.i ' ' t -
im Begriffe, Fundamentirungsarbeiten zu
einem Baue vorzunehmen, als man plotz
lich auf neun gewaltige Löcher stieß, und es
stellte sich bald heraus, daß dieselben
Strudellöcher einer sogenannten Gletscher
mühle einstigen Gletschers waren. In den
Löchern befanden sich abgerundete Steine,
die Mahlsteine, welche daS Gletscherwasser
durch fortwährende Rotierung abgerundet,
resp, gleichsam polirt hatte. Eine blci
bende Erinnerung an die Eiszeit.
Wir verlassen Luzern durch die PilatuS
und Hirschmattstraße, um einen Abstecher
nach Gah und Tribschen zu machen, wo
wir vor einem einsacken ländlichen Hause
Halt machen, das folgende Gedenktafel
schmückt:
In diesem Hause wohnte
Richard Wagner
vom April 186(3 bis April 1872.
Hier vollendete er
Die Meistersinger Siegfried
Götterdämmerung Beethoven
Kaisermarsch Siegfried-Idyll.
Dann eilen wir hinab an den See, um
mit dem Boot nach Alpnachstad, dem Aus
gangöpunkt der Pilatusbahn. zu fahren.
Die im Jahre 1889 vollendete Zahnrad
bahn, eines der kühnsten Werke der Bahn
baukunst, ist 5040 Yards lang und steigt
in einer Stunde und 23 Minuten bis nach
dem W28 Fuß hoch gelegenen PilatuS
Kulm. Um den PilatuS, den Mons
nileatu, den Berg mit dem Hut, hat
Volk und Zeit allerlei Sagen gesponnen:
Der Landpfleger Pontius Pilatus wde
wegen schlechter Verwaltung von Palästina
nach Rom berufen, hingerichtet und sein
Leichnam in den Tiber geworfen. DieS
regte den Fluß so gewaltig auf, daß er in
wilden Sturmfluthen den Körper des
Richters Jesu immer wieder auswarf.
Dasselbe war mit anderen Gewässern der
Fall. Endlich kam man auf die Idee, die
Leiche in die Alpen zu transportiren und
in einem kleinen See auf dem PilatuS zu
versenken. Hier trieb er als Spukgcist
jahrhundertelang sein Unwesen, schädigte
Hirten und Herden und wurde namentlich
bis zum Rasen wüthend, wenn jemand
der Klima ist namentlich im Winter einer
Epidemie günstig und auch Ratten giebt
es in Madras genug. Versuche haben so
gar bewiesen, daß die dortigen Hausratten
für den PestbazilluS besonder anfällig
sind.
Zivcifelhaft.
Gratulire mir, Freundchen! Ich habe
meiner angebeteten Anna über' Telephon
einen Hcirathsantrag gemacht und sie hat
mir ihr Jawort gegeben."
1
T 't. I
r fc'j-i. .
"r'Ai
-TLßicff U--'HA
rfiT frrr.Y
" '- '
".
fvnr5
LÜZERH
Qat Uwtndenkmal
i
. 1
Steine in den See warf. Dann tHfjtair
den gräßliche Ungewitter mit Hagel und
Verwüstung, so daß im 14. Jahrhundert
der Rath von Luzern bei hoher Strafe
verbot, den Berg zu besteigen und bcson
dere Wächter bestellte, welche die Zugänge
beaufsichtigten. (Nach einer anderen Les
art soll sich Pilatus von Gewissensbissen
über die Verurtheilung Christi gefoltert,
in die Alpen zurückgezogen und seinem
Leben durch einen Sturz in den kleinen
Bergs ein Ende gemacht haben.) ,Auch
jetzt noch gilt der Berg als Wetterprophet.
.Hat der PilatuS einen Hut. so wird da!
Wetter recht und gut;
Hat er aber einen Degen ) so kommt
sicher Regen.
Von der Höhe deS PilatuS. vom .Esel"
dem höchsten Gipfel sieht man hin
untek auf Luzern und daS Seejuwel, nach
dem Emmenthal. dem Melchthal. dem
Entlebuch. wo sie das schöne Lied singen:
E schSnn Löndlt cha nid
AI ,'änilibuch, ml Heimatylanb.
Wer twist da isch häbtt j'H.
Ta chltwt n 0 mit Herz mid Hand.
slm TiUii kMt üi, was mit ,.
Bild d'Wl!e gei 11 MftigS tSco
lind d'iMeh i jchonlle ifitt nl
äili SI, e lallt met nier.e ba.
Im Hutlig Mi tuet (tl)U
tot wcier Sreub unb Lust tl tmSI
ISet ba nit lebt, kdt ume öalb
Unb btbt no vor ein Her!, i 4'CäcaJ.
De ttbtoie ItU nie Tttchl.'N a,
üb tont unb ßiiiiiilet j'ul unb t'&utV,
Ute stimmt (ibiwrtlebll a,
Unb ,'Beb. ba (etunbiett bmiu.
W'NN'. aH uk de er, Ichneit
fci lebt rat ob, wie u, im IDiut,
Unb b'lutnt mit aller iHcbilchleit
Da unte anbei, u vt.
Und Meitlch, he,, h
IWu da für l,, ZrufiDl fU
feit ladK ein lo or t a,
t toivb'ä Her? im (Beuuart M derb,.
fcel tofertt aiiiilli a,
Unb äWaflll heiä, wie Milch unb luet.
Ub tat wer t, unb tat m a,
titia (,'tt n öwe be tio flnotl
Uie tfWplet fcitS 0pp W,
Te fuiat nie: .AM met echt enanbf"
Wem, i'imiiettt, d'r Seirt z'.iwrt git,
fco chniwlt ine mbH j'Hochziwanb.
De h'wrgt me fitfei Herd, und HuS.
tttett romm bin Hund t trnndl
Unb nicht, rva ammet werde muB,
Ijüt Gott unb siebt CutcUmib.
) 1
llDfel,
Langgestreckte ftmatea)t Wolksn mitet de
.Bist Du auch sicher, daß sie verstanden
hat, waS Du über das Telephon ge
sprachen hat?"
Die Unschuld.
War es Ihnen nicht peinlich, mit einem
jungen, unschuldigen Mädchen in dem
französischen Schwank zu sitzen?"
.Peinlich?! Ich soll's meinen sie
hat mir die Pikanter immer erst erklüreg
müssen, ehe Gie vstnden JhaU.' r