Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 24, 1913, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    1 HMK, ( &
S --tm-- ' :--3-.k ... . u- . , ..pe.-.. Me 5.-a.!n ijwBatrtatwir xe,,M, j.i, I., .-"BM K vr- H-a.u k 'Wam- It-itt&mr- ,5 -
,, . -i L; ir " . -r . -n---- r , f - - - - ---W .. - - t ,, ,-.,.,..,.... .-. - --
MMMMMMMM WMni M" ''. ' ' " " ' "
.. ... v -
" ' ' ' , . , v ... .
t ' " .. . , . H ' ' i , '
1" ; 5 j . ' , . v -. -. ' -
; .. '. f '''! ' . , I s J ,
, . , i ' i t , ' f . ' ' ' y ' ' ,
' , f .- , . . f , 1 !
i ,' ; ; l I . - i - '" ' ' ,.! , ' ,
f t t $ ö i i ' , , . ' i ,
, , . . ; . . , - . . ' , i ; ; .
! : " - ' i - i ' , 'i ...-' . T . ' ; ' , .
i ; . . . . . ' -f . f 4 1 ; ' ' . . X , ( .'; 1 . ' -
i ' iif 1- ' '' ai - 1. x . . ' -
-W u l ' , ? ; . s- ; 1s ,f;r , - :
l ' ;- r ::'.fk.
,WWK -Vr, ,M , , .M M,ch.- , ,. - ' .vv.- i ( J-J . . ' '"vaf I 1 ' ' j' . V, ' ' ' ' 1 ' ' v 1 1 - -- 1
'. j, !,". 1 1 ' I I
- - in , 1 -. . - - - - - - - - - v ' ,' ' i , : I I
' ' - 1 . ' t. ' ! I
'!. ! '., I -rl fjf?M ,lfSlt
j;fjt. r'utU;tjnS f-IoftiJl
Vcnksch wsiafr,ka5. wr xuui
u-ut! ül.ViItJifjiti'tt.
W
f f('tt P.4 ' 't rt fl d'k
4 sä".1"' ifi rt 3 ". '
'. jr
5 f"."t ...
ii-i.
14
fi-O
tt!
tu
f sünpf-
'akbdi.,''
iM.'T
CW.vf.H t'.JtUH, lln3 üll a?
rrtf
h t) !
r. r'Ü k !dk
UI
CotifJ L!'. VVi:!j tratst. 83
St !!.' Aj:ji.iI'liUittt
tUfn
f-J;
af irem ttfüittinlin rna4 uai sag
tf.i dein jur;,ni Icuifit ;!ia4t 1i
tttn o'tifaniffS C;i'tn:r.nica cta k. Z
h l-.f tcrjKi.
Uni wer r.n unfitrn tUft CariS
Iiafta ifrtff iufj2:g rn Itutf
und tKsiif, Hit sich etiBiiftn, mit
tZrt auch fcott fiht bt bniifirti Nsls
Ria!!k,dnnIc lustig saättt. In Un
CAcufinftftn sah ma;t trjrlir.fm!.
:.Sgckl.t. d tfit gki-nmigrn du!lch
Gciifjntsit und kinkz X ctt O fctisi
pfir (atj UJ.'ftufen mit tc2cr.6cn
Uajot. färittrstixn fcp?a urd einem
Zktto?ke!!Zkh barfrcHtes; afle ZgidSläkker
waren voll voa'Ilifsionor n R-iscdk!"
?k:sodrn. die sich spahsfie, ILitniturx mit
iwi vrd Sr?ksd,!en eifr'zkkn: Ober
zeichnete seine unudettrefflichen
S2kS!tiDet; Frieda ton 'Mlen schrieb
ihrcv ,2roper.lo2et", und sil:e!i4 brau
gen flaij a2t':tei niit sehr freSitcLIe 0e
rn,'e über die bärtige SetSaftunj ta die
Eeft. GAmarjieSer xrc-phzeileil bei
supe fceaisien !?lonie alles mögliche
. UnfenlDoSe, und jaeifclljaftt Patrwten
fleSien die Engländer a!Z .olonijcilaren
ton &eiUi Gnaden hin. denen ggeiiber
die Teutschen die Finger lieber auZ dem
Cptel lagert sollten. 0 bejann die beut
sche Rotoaie in Cftafiita.
Und l,t-ic Z
Wunderbar? Z hat Teutschland in den
Vsar Tezenni. gkleisiet. die seit jerien
2.ZZ!N dahinlzrrauscht sind. Ich lernte
:aijz) in ftim AzfangZstadium len
e, qnt habe eZ im vorigen Jahr, nach
ku.izehn Jahren, wieder besuckt. Se
radeLu u!:zlai.blich ist der Aufschwung,
ind man kann wirklich sagen: Jeder Teut
sche sollte sto?z daraus sein, daß sein Va
trrlnd solche Kolonien beschtl
Zoik sah ei aber auch ia den Tagen
m l) der Besitzergreifung oui! TaZ ganze
$hter!artd war damals ei weißer Fleck
ruf der Karte. Aber doi will icht hei
he, daß es sich um unbesi?lker!e. brach
liegeudk Länder ohne Verkehr handelte.
Im Eegentheil. Neben, der eingeborenen
schmarzen ZZevölZcrung hausten drt seit
diele Jahrhunderten wilde Araber
flamme, die aus ihren Beutezügen Step
pen. Wüsten und Urwälder durchquerten
nd die da spater mit den Holländern
und Portugiese blutige Fehde sührten.
Und al! die Teutsche ihre Herrenrechte
a der Ostlüste antraten, blieben Unruhen
mit Araber at Eingeborenen auch nicht
ou3.
Man sh sich in Feindesland und ce
rahm sich dementsprechend. Man mußte
sich seiner Haut wehre. Und daß es
dabei nicht immer zahm zuging, ist selbst
rerfiandlich. Tiefer Umstand aber ist
park in Betracht zu ziehen, wenn man von
den Ausschieitungkir hört, die damals
torkamen und in de, Presse ungebührlich
tikikgetreten wurden.
Teutschland machte eben seine Kvlo
kiialLehrjabn durch und die brachten
recht Unerfreuliches mit sich. Zweifels
ehm. es ging toll her in jener guten alten
.Zeit, a!S och die Bierflasche und die Nil
pfkrSpki'.sche in den Handen junger euro
xZisck-ee Beamter und Offiziere die höchste
zekutiv Gewalt repräsentirteu.
llüi tm damals tu einem erbärmlich
Lei Dampfer wie etwa dem Bun
Sratlj in der neuen Kolonie an.
KandllgZgelegenhsiten gab e nicht, son
dem man wurde auf den Rücken der
schwarzen durch da Waffer getragen.
Auf demselben Wege solgten Koffer,
Ctückllter, Pianvs und dergleichen. Die
beiden Haseustädte sind Tar-eS-Talaam
uns Tanga. Ta Zollamt in Tang be
stand au4 einem einsamen offenen Schup
pen am Clrand. Turch eine von Pal
wir besiandciie Schlucht schlangelte man
sich durch tief'n Sand nach dem höher
elkgeiir Torf. Der Gasthof .Zum lu
.igcn HznS" war so ziemlich der nobelste,
und selbst zu seinem Bau hatte man statt
der liii-iicrfteine leere Bierslaschen benutzt.
Tenn deren flcb es genug' alle Straßen,
Hüse, ftticn Plötze und ber ganze Strand
warez damit besät. Nein Zweifel
Gambrinuk hatten bie braven Teur
jfca euch in die junge Ziolonie mitgt
bracht, und die Opfer, die aus ber dem
Wo1 gegenubekllezenden Todieninsel be
U;tit wurden, waren dementsprechend
auch nicht gering. EZ ging hoch her da
malö. Tumult und wildei Geschrei er,
tön!? au dm NegerhÜiten, wenn in den
Zriih,' !U!srgnstunden der iurot tento
ttkm sich in die stille Vehnufunge der
schkftgden J.inge)CEitrt ' ergoß als
!'.' große Hatz nach einer durchschwärm
t:n Nachk.
Lter auch litt kann man tri'd,' s"!
iTvUVUtt MVr r?ai !.rM H ' ' '"" - ' . -i ' ' I ' ll I . . ' . ' . : ' : -s,
....... . .-. ... ' . . t - . Jltt '. 't f-'f (. t . I 7 : '. i ' ! 1 f III f. ., i I I I I A i i . . ' Sk. I I
jjii! i',t ti:w,( ti iJ..tir ..roMi-vinw. ' " ' " . , 11 w ' tllll '' t ' . c ..' v l l
in o-.;f d, d-u.".:.n kck:ll!'', d'.n I !i"j", d', . ''. rr lr v '' ' :; 1- '.-- U II I -B tti . . z ' . X
p ia'tt. k,, 1! :..-iZ.k:i!:.k.q..dtws.is.,.hw.ms,. . 'i' c' 'i ilU',t i '. -? ' ' v
Pcutf,!' fitfan.'i?.
s.-k'klk-k.'. - Per Attfs.k'tt'ttN)
Ccu ist 5cr lVrtiIlunj Du-
IVju folMijloTt lK'tn!,'l;t. J
t zz-'d!
t-vi?ff!rn
.'!,:, uT.i tk.chk' fcn ,,kkNLn 1
, v L.ts,ti!:i
.an?u7.a'd:ue fuhrt in hina.: ;
Zt.ctfch'., fni ,a 0cbkauch kereik.
erm.Z ra.t.t sktz die Vgenr sn
scherze, 'iliken wchllhaiig tem.ik
Izt da man aa anderen Haienplen.
zuak trt A.'gypten, dcn jabtingliiea öiii
fetortnen ndenlrl beluf!:t und Lteisor
li wird und man degiktt sich mit
einem SesilZl de SeborzenseinI zum
rc:ei.
Meine ??a5,l wzr aus da Afrika 5?!ek
Sssa2en. da einem elken Kameraden nb
urenkämxfck Namen k?adow 'Hort
Tie lö'dienu.ig rcirutirt sich grobnlheii!
aus uubanteu ta langen weiken Üt
wändern. mit einem Ff auf dem strps.
Srner dersce ersie, aul , achtle Woe
gen irnd saqte rrirt einer glimme, die
irqendwo u dem Keller herzukommen
sckien: Zschakulla tajari, Bana! (da
(Zssen ist fertig. Herr) und nun began
nen meine Ucderrafchungen. Ta hcißt.
wenn auch Alle sich verändert batte
das Bier war noch immer da Leibaetränk
ber braven Kolonisatoren und einige an
bere Begleiterscheinungen waren nicht
minder lehrreich.
Tie Hihe war um diese stunde bereits
eine berartige. daß man sich in einem tür
tischen Bad wähne konnte. Kein Lüs!
chcn regte sich in den hohen Palmen
wipftkn vor der Beranda, noch über dem
Epiegel der See, noch sonstwo. Z lag
wie Blei in der Luft. Ter Stehkragen
war pappmeich und er ließ melancholisch
die Ohren Hanges. Im Uebrigen kam
man sich doiv wie burch Tyrup gezogen.
In dieser Verfassung geleitete mich der
Voy zur Friihsiückstafel und hier muß
ich eine Pause machen: (5 wird Jedem
einleuchten, daß man im Sommer ander
lebt wie im Winter; und in Indien auch
nicht etwa wie in Hinterpommern; und in
Afrika verschieden von antarktischen Brei,
teru Lebensweise, Kleidung. Zciteinthei
hing, alle ist grundverschieden. Ganz
besonder ist auch der Küchenzettel bem
entsprechend in den Tropen eingerichtet.
In heißen Klimaten besteht beispielsweise
die Morgenmahlzeit au einem leichten
Imbiß, vornehmlich einer Auswahl von
frischen Früchten, einer Tasse Thee etwa,
sowie Toast und Marmelade und den
tucll einem weichen öi.
Auf Derartige spitzte ich mich. alZ ich
Grabow'j Beranda hcrabschritt. aus den
Fleck zu, wo eine sehr einladende Tafel
stand. Es hatten bereit! einige Herren
Platz genommen, die sich, da sie aus Teut
schen und Italienern bestanden, in der
Suaheli-Sprache unterhielten. Ich beor
derte Oatmeal und Milch, aber der Boy
zeigte mir nur seiue blendend weißen
Zähne und schüttelte den Kopf. Ich bat
um Thee, Marmelade oder begleichen.
Vergeblich. Er wie mit einladender Ge
bärde auf ein paar gewaltige Schusseln,
die auf dem Tisch standen und schenkte
mir eine vorzüglich Tasse einheimischen
llsambara, Kaffee, ein, der aber so stark
war, bah ber sprichwörtliche Lösfel barin
stehen konnte.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit also
ben vorhandenen Gerichten zu und hatte
meine Umschau och nicht beendet, als
mein Gegenüber mit einem wahren Bier
baß sagte: .Hier müssen Sie feste essen,
lieber Herr, sonst halten Sie da Klima
nicht aus. Boy, noch eine Flasche Pschorr
bräu. Sehen Sie, ich bin gerade wegen
Fieber von oben au dem Land gekommen,
um mich zu erholen, da muh man sich
ordentlich nähren . . . . Er ließ den
Worten die That folgen und schnitt sich
ein kräftiges Stück Schinken ab.
Neben diesem Schinken, nahm ich nun
wahr, prangte auf einer anderen Riesen
schussel echte deutsche Sülze auS Fett und
Flkischwürfeln, Schweineohren und den
bekannten anderen Zuthaten. Komplet
tirt wurde dieser famose Frühftückskisch,
in der Tropenhitze, durch ein paar Würste
und hollandischen Käse. Tazu gab e ein
kraftlose Weißbrot. E war thatsächlich
das Tollste, a mir noch i meiner gan.
zcn Praxis von fünfundzwanzigjährigem
Aufenthalt in Indien und Afrika borge
kommen war. Unverdaulicheres gab eö
nicht! Ganz starr sagte ich: Fieber!
Und dann essen Sie Fleisch, zs?
Schweinefleisch In dieser Knallhitze?"
.Warum nichts sagt, er mit ehrliche,
Verwunderung. Eben habe ich zwei
Tabletten Ehinin genommen. Um 11
Uhr wieder ein paar mein Doktor sagt,
ich könnte ruhig essen. So' bischen Fie
ber muh einen nicht gleich umschmeißen."
Na. ich danke, dachte ich bei mir selber.
Vt solchem Diaufloslebe ist es freilich j
TA V-. nl-t, d-ri ,.!Z. f f.,l, 'j ' J 1 ' " ' ' X1
's "-. !.-!, i( 11 rrT::n t ? ' ', J' " ' 5 " ,
an--:,:':,::,t .,-,'!;'l;'; ' - I ' V
tu tf,-n i,-fcf, ..., mit u.pm if ji-' ' . ' " "" " r ' " I : " ' ,nr : ' '. Jl II D'I..' , ,. , . , , f . . I
Hf':!.,pii:t Hun) l'( M .ri' ,:';!' ! "' V. ' ' yl I I f ' ; V V; , i '
filaa.w ntlona?,. fc(e (I tk-..z? b-uf. 2 Aixnnt n ' . r ' v ' AV ; . ' . ,.- k r t. i ', . J I
H'vhffifn wzck ii' d:. fi,.s, r:i l.'.'g .- ."') . ' , . ' ip- ' .J,,' ,
Sfn'MDiv!!! unl hsi-.ttr'Ji kmö,"" v-lurt-; nt!. ::, ?..'a. " flC-.0v r .:tr ' ' . I
üHkl"yr,y'r':l irLTtflK'N !! tfWMD l " ' Sv'
I I l , , I M S ' ' V
'i'-i ,.' 1 v 1 - '1 . '. ' . .
l :' il ! J. J ' i
i , ! " " ""' " . fi , 1
P': 5-- ;f . '. ' . . .V. .
" i -1 ti ! i " " ' i r i' f .r " xjsw : . i, rf , . . . i h.Mt4 l
' ct-M ,1 n-, -: , ' , '.. l lU.K '" XV
',J 'V-V.,",.! ':',"!"-,1r..As: , ' tlNGLOQfZCNZ AI's ßtt JAGD
t. itir-, X j - j-' - . .
ine .:i)nt tffrni ' " A Vi-vXJ'hi' j n I I I '. - 1 " . .4 1
. , , . w. ., ...,..,,.,.' -.. i. m . u v. i i . i't...' . , . iviT r . KI
ys-ptt s'ch ".,g ' dkk a.,:.,!kj " " i:. A '-i'H, .' ' ; -'y.;, ,1
MUMANSCHAKO X , .'''''''rj
i ,?. .'',4 ' i
ruy .. ,
' ' -i''
( ,- ' "J . . im u . A . . . fV' ... i ml t . i ? i
... ' " -r - tf " ' G, ... , - ;- J t
. t , , - ' , ' . . : ' ' w, t . . , ' ,
" ' U . . ? ,w ' ' . - U"
t . ' .' ''. V .., - ...: ' -K
' i' !1 "tf.-- . - . . ) t . . ' J.;. - - . .
Ir . - . - . ,tt- . . c . ' j
! l " " w V " - ,? 'Jt . 1 ' - H
I " . 't- jw-sn? )7J'f. ..,,''--; .'"i ' J ' i nfsUN-1i
t-'. , . .w-.'. - ' .
t ! .,--f Jw , j 'J .t ;-. (v I 1 V , V'- 5 .
.i -2. - .i -r w .-V.
'
y ' V
LV' fc t
, 3, .,
5
:f i .:i ' '. ,v . -:t '
- - f L-I-f-
" l' "Tste-L
. tlt'U-
HUm,
, . vv
.... '
,. -
' '..-.v
.
" ,. f .
- , V
rABFUKNLAGEEi!(WBWeRTVfte.
nicht verwunderlich, wenn man ein Dasein
in der Kolonie ohne Chininflasche für un
denkbar hält. TaZ Tasein in dcr Tropen
ist sicher schön, man darf aber keinen Au
genblick dercussen, daß man sich in Fein
deiland befindet.
Bald darauf befand ich mich ouf einer
Wanderung durch die Stadt. Tie Ctra
ßen und sllgcinelnen Anlagen von Tar
eS-Salaam, dem Regierungsfch, sowohl
Kolonialfoldaten, wie der englischen Zulu
Polizei in Südafrika; der portugiesischen
Eipays. oder franzostschea Neger in Se
negambien.
Man findet unter dieftn AskariZ. hier
und ba. noch welche, bie mit Wunder und
Verehrung von ihrem tapferen Führer Ma
jor Wihmann sprecken. dessen Waffen
thaten sie in ihren Gesängen verherrlichen.
Die Militärkapelle, die gälich ouö
schwarzen Spielleuten besteht, ist allkge
Zeichnet, und dasselbe gilt von dem militä
rlschen Trill aller Soldaten.
Meine Obliegenheiten sührten mich auch
zum Bezirkshaupkmann und einigen an
deren Vermaltunksbeamtcn, und nichts
kann den Wandel der Zeiten besser illustri
ren, als das überaus liebenswürdige Be
streben dieser Herren, einem völlig Frem
ben die Wege zu ebenen. In der allen
Zeit de starren BeamtenthumS und der
Militärverwaltung war da nicht so. Da
mals beging man noch den bekannten Feh
kcr, im Publikum den Feind, oder winde
stenS den untertänigen Diener vx sehen.
Mit dem Aufschwung der wirthschaftlichen
Verhältnisse änderte sich das, Man sah
em, ratz eine überseeische Kolonie nicht
unter dem Zeichen des Säbels gedeihen
kann und bequemte sich zum freundlicheren
Ton der englischen Staatöangestellten.
; Deutsch Ost.alrika sällt dem Reich nicht
mehr zur Last. Seine Kolonisten haben
sie!) ihre eigenen Hilfsquellen erschlossen.
Man bat, selbst als Besucher, das Ge
fühl, daß seine Bewohner eine feste wirlh
schaftliche Basis betreten haben. Die etwa
50 Millionen 'Mark betragenden innah
wen des Landes setz?n sich auS Steuern.
Zöllen etc. und Landcsprodu'ten zusam
wen.
Bon Dar'kL-Salaam su'hrt die Centra!
bahn, und von Tanga die UsambaraEi
senbahn in Innere. Die letztere ist zu
beiden Seiten weite Strecken lang von
Plantagen begleitet. Man erblickt Baum
Wollfelder, und die blaugrünen Stauden
stachlicher Sifel Agaden ziehen ihre schnür
geraden Reihen b! weit über die Berge;
kleine Wälder von Kautschukbäumen schlie
ßen den Bahnstrang ein und Kafseeplan.
tagen ziehen sich an den Höhen hin. Auf
den Stationen werden ausgezeichnete
Orangen und Bananen feilgeboten. Die
Usambara-Bohn führt bis in die Nähe
des Killmanschars und wird zweifelsohne
allmählich verlängert werden. In weiter
man sich von der Küste entsernt. desto
mannigfaltiger wird daS LandschaftSbilb.
Mist geht cS burch den dichten Urwald. In
V '
. - ' ' '-,: - f '
. j . . j . . 1 s I Y 4 ! 1 l . " ' ti .
- v , ' ' . . 1 f l WM V . i 1 . ' . 1
- , .t. ,.'".
T ' '....,,.'.. i ,j . 4 t 1 .k" , f , "' .i . , ' . '
' " " - U C i" '
- ' ' -''' "
';- . ' . .
sO'.-sC-iC-Y " ' -
sA4C'A'$A V"---; V.v';'
r''?r.i.iv.rsh. -:. ... ..
-.-'. . 'rJJP
St-W - ? -.v-
. ' , :-yK' . " ' ' ! - . -c- s
dessen gelegentlichen Lichtungen daS H?lz
für die Fcucrur.g bet Maschine sauber
aufgeschichtet lizt; zuweilen kommt man
an bkdeu!end!n Höhenzügen vorbei, wie
die de Parrgedirgcs, und für mehrere
Stunden artcl das Terrain in absolut
wasserlose Sfrpe aus. Am Fuß des Ki
limanscharo, bs höchsten deutschen Ber
gej, befindet rcem sich in einer Art ge
mäßigten Zone, wo Viehzucht aedeiht unb
Maisbau lehrt. In Wilhekmsthak. einem
von der Baln etwa entfernten Ort, wer
ben alle Gemiilk mit Erfolg gezogen, auch
giebt eS dort b.reit eine Konservenfabrik,
und der Platz g'nießt einen Ruf für ror
zügliche F!?is.ivsaren. Frische Butter
scheint meist überall erhältlich zu sein.
Das materitlle Leben in Ostafrika läßt
nichts zu wünschen Übrig und die deutsche
Heimischkeit ist so unverkennbar, wie in
irgend einn anderen Theil der Erde, wo
sich Teutsche ansiedeln. Die Frauen sind
mehr oder weniger noch Treibhauspflan
zen, und die ltinder werden wohl mei
sten in Europa erzogen. Da gesellschaft
liche Leben ist ein äußerst angenehmes.
Zwar wird et:r,:S mehr auf Formen ge
halten wie et, in Südafrika, aber das
ist eine Art von Selbstschutz, die im Kolo.
nwllkben ganz am Platze erscheint.
Eine lanbiuirthschastlicht Bersuchsan
statt, unter Leitung einer Anzahl nam
hasler deutscher Gelehrten, befindet sich
in Amani. Es ist eine in den Urwald
gesprengte Station, die sich von der Thal
fohle bis zu einer ganz erheblichen gso
graphischen Höhe erhebt, und dergestalt
gestattet den orschiebenen Hähegraben ber
Pflanzenwelt Rechnung zu tragen. Fremde
können sich daselbst aushalten und ihren
Studien obliegen, wobei eine vorzügliche
Bibliothek und die freie Benutzung der
Laboratorien geschätzte Dienste lusten.
Tie ttkZknd ist daselbst einzig schön. Ta
Sigithal mit seinem Sägewerk über dem
rauschenden Zhom, heimelt den Beschauer
förmlich an. Auf ausgezeichneten Wegen
wandelt man daselbst wie im Bron? Park
oder Berliner Thiergarten, nur eben daß
die enormen Baumstämme mit ihrem Lia
nenbehang und die unaussprechliche Ein
samkeit einen daran erinnern, daß man
sich in einem fremden Land befindet.
Tas Zeitbild bildet zufällig eine ganz
gute Charakteristik der verschiedenen le
mente. die dazu beitragen, dcr Kolonie zu
einem Erslr zu verhelfen. Ta ist zunächst
da Gouvernement durch den Landmesser
vertreten, dem die Zelte gehören: ferner
Kommandant Krantz, der Transvaal ver
ließ, um seine Heimaih in Ost Afrika auf
zuschlagen, wo er nun Plantaczenbesider ist
und über einen ansehnlichen Bichstand der
fügt; der korpulente Herr auf dem Stuhl
ist ein zwanzigjähriger Millionär au Ber
lin. der sein Kapital in die Kolonie trägt,
und schließlich ein fremder Besucher,
der die vorgeschrittenen Methoden der Lan
deskulluren kennen lernen will.
Allk lJkif.en ist maik sobald der Bach.
f '
: Sn
ÄiWvKKi,
t ' r w
" "' :' ' ,.. . . . V,.-
VJ'
-,i
OSIZ S!SALFA$Efl ;f
sträng hinter einem liegt, auf das bewährte
BeförderungZmitiel angewiesen: bie Schul
tern und Kopse der Neger. Eine andere
Methode giebt's nicht. Neiiefel sieht man
nur ausnahmsweise und Gefährte über
haup! nicht. In der Regel wird der Euro
paer in einem Tragstuhl von vier Tchwar
zen transportirt. Tas Gepäck folgt aus
den Köpfen der Neger. Diese Leute haben
eine erstaunliche Traasäigkcit und Aus'
dauer. Achtzig Pfund können sie ohne zu
rasten meilenweit tragen, aber die regulä
ren Lasten betragen wohl nicht mehr als
vierzig Pfund.
Einen besseren Borwurf für einen Kine
watoraphen kannte man sich nicht denken,
als solch ein bunter ErpcditionSzug im In
nern des Landes. Zumal wenn der betref
sende lZuropäer sich auf dem Wohnunas
Weisel befindet. Schon auö beträchtlicher
Enisrrnung vernimmt man das Heran
nahen des Zuge, Boran geht gewöhnlich
ein starker Neger, ber dem Kubu Horn
bumpfe Fanfaren entlockt. Ihm folgen
Träger mit Zelten. Bündeln, Packkisten,!
Kochgeschirren, Ballen; bann kcmmt eine
Abtheilung Aekaris. Nun erscheint derj
stolze bana kubiva hoher Herr, elbfl.
, In seinem Tragstuhl sitzend mit dem wei
sßen Schirm in einer, nd einer Ullstein
j Novelle in der anderen Hand. Rechts und
1 links an feinen Ellenbogen inarfchiren die
! getreues Leibboys mit dem in feuchtem Se
geltnch gekühlten Bier, dahinter schreiten
wichtig die Träger von Schroigewehr und
Buchse. Andere Träger folgen Mit wei
tercn Gegenständen. Sie balanciren Bade
wannen, Grammophone, Stühle, Tische,
Spicgel kurz alle möglichen Gebrauchs
gegenstande auf ihren Köpfen und folgen
sich in schier endloser Kette. Ohne den
üblichen Gesang und das obligate Horn
geblase geht es natürlich nicht ab und wenn
solch eine Kavalkade glücklich an einem
vorüber ist, sieht man wie traumverloren
ii der abermaligen Einsamkeit und starrt
der seltsamen Erscheinung nach, wie sich
ire bunie Linie ollmiihlig in dcr sonnen
beschienenen Landschaft verliert oder im
Wald verschwindet.
Der Wildreichthum in Ost'Asrika ist
noch immer ungeleuer, obschnn, wie über
all, das Großwild im Vergleich zu frühe
ren Jahren abgenommen hat und weiter
inS Innere zuruagevranak worden ist.
Immerhin kommen professionelle Jäger
noch auf ihre Kosten. Es ist ein entbeh
rungsreicher. gefährlicher Beruf, der einen
ganzen Mann erfordert. Am einträglich
sten ist vai Erlegen von Elephanten und
Hippopotami, da da! Elfenbein und die
zu Peitschen verarbeiteten Häuie einen so
ortigcn Markt finden. Unter den Bunn
sind auch Girafsenfelle sehr begehrt, da sie
daraus den oberen schweren Theil ihrer
langen Ochsenpeitschen sabriziren; während
die Felle einiger kleiner Antilopevarten für
da untere Ende dieser Peitschen dienen.
Als ein ber gefährlichsten Thiere gilt der
Büöel. beffen Hörner als Wandschmuck be
f"l,' '' ' ' "s. ' .'. i R"
' " ' V -r. 1 1
vir-- Vr; - - rt V- -
l':(r ' u ' ' ii
; -,-'-,1V, 'i ' -l
vV'. fZ'-1'': "V
ii'w , k'- '4rY v tK
,-?:-: - -f-'-'T. i,.l"?U't r '
;vv
tl.Vs
.
. ,!, . . , II'O
&f. ?! , ; -',l 't' iWa1,'-' üf l-
i wt'
L -s . , T 1 , t
.." !s' v
r,
,i;
1 ' luVnl
CCC05PALME.
gehrt sind und an Ort und Stelle mit $13
bezahlt werden. Einem ähnlichen Zweck
!,:,en die Nashörner d?s Rhinoceros,
welches Thier die unangenehme Angewohn
iit hct, alles ihm Befremdliche zu attocki
ren; besonders srappiren es die weißen
Wände eines Zeltes im Walde?grün und
da es sofort zur Attacke übergeht, auf dcr
einen Seite hinein und auf der anderen
wieder rausstürmt, so bleibt von der Lein
wanddehausung meist nicht viel übrig. DaS
interessanteste Thier ist und bleibt natür
lich der Löwe. Er erfreut sich zahlloser
Anekdoten, und die Eingeborenen erjählen
sich bei ihrem Lagerfeuer eigentlich von
nichts Anderem. Man nimmt an. daß er
kein ausrecht gehendes Wesen so ehne wei'
teres angreist. Sind Weiße und Einge
borene beisammen, wird er sich zuerst den
Schwarzen langen, wahrscheinlich weil ihm
dcr Weiße zu sehr nach Fusel und Nikotin
duftet aber so ganz kann man sich auf
diese Regel doch nicht verlassen, und eS ist
immerhin räthlich, sich von Zeit zu Zeit
nach einem hohen Baum umzusehen, wenn
man sich in der Nachbarschaft von Löwen
glaubt. Drei Arten können einem bcson
ders gefährlich werden: Alte Löwen, die
nicht mehr behende genug sind, ihr Wild
selbst zu erlegen und deshalb lieber am
Weg auf Wanderer lauern; sehr hungrige
Löwen, die mit irgend etwas vorlicb nch
wen. um ihren Hunger zu stillen; und'Fr und befahl ihr. olle Habseligkeiten
schließlich die sogenannten mnn tot, d.
h. Feinsebmecker, die einen Appetit für
Mcnschenfleisch kultivirm.
Man kann die glühenden Schilderungen
Freiligrath'S erst richtig würdigen, wenn
man in dem majestätischen, feierlichen
Cchw-ien einer Tropennacht plötzlich daS
erschütternde Brüllen de Löwen hört, dem
unmittelbar das tiefe Grunzen der Löwin
folgt, da diese Thiere immer in Paaren
jagen. Dann schweigt AllcS in dcr Thier
Welt. ES ist, als wenn man nach einem
grellen Blitz auf den Donner wartet. Die
diebischen Affen im Maisfeld hören auf zu
schnttern. daS Bieh lauscht, am Lagerscuer
wird'S still und ber weiße Mann greift
nach seinem Schießgewehr.
Außer dem Löwen giebt eS noch andere
große Staken, wie die Leopciroen. die be
sonders den Ziegen und anderem ilcinvieh
gefährlich werden. Sie haben vor ihrem
großen Vetter daS voraus, daß sie in Bäu
men klettern können, waS der Löwe gott
lob nicht kann.
Unter der Bogelwelt kann man sich auch
manche Beute holen, zumal haben einiae
Reiherarten geschätzte und theure bezahlte
Federn.
So bietet Ost'Afrika dem Naturfreund
manche Abwechslung, und wohl dem, der
davon Gebrauch macht. Den iver in solche
Gegenden zieht, muß sich darüber klar wer
den. daß er Theater. Bälle und sonstige
Kurzweil der Civilisation zurückläßt und
anderen Zeitvertreib suchen muß.
Ueber da! MissionSwesen ließe sich
Manche! sagen, benn Afrika ist ja bai
Missionsland par paecllorice. Aber daS
Publikunm hat davon schon genug gehört.
Die Kolonisten sehen die ganze Bewegung
nicht mit sehr wohlwollenden Augen an.
da die saenannte .Eieburu der schar.
V"U
. f
- ' 1
... (n.fi...... 11 k. ...t:rx. f..f 11k
flt.i ucuunuuiuj um um uui.i;u,tu jiui 1."
turbe strebungen ber weißen Ansiedler oft
in direktem Widerspruch steht. Statt die
Pflanzungen von Unkraut zu befreien,
Kautschuk zu zapfen oder Sifel zu entfa
fern, drückt sich ein Neger natürlich lieber
in der Missionsschule herum. Ter Sonn
tag wird vnn ihm heilig gehalten, soweit
eS sich um Nichtsthun handelt. Dabei ar
bkiten die Weiber in den eigene Feldern
den ganzen lieben Sonntag.
Außer den hier bereits genannten Orten
Tar-es-Salaam und Tanga giebt t noch
mehrere andere Kustcnorte wir: Bagamojo,
Kilma, Lindi, Pangani u. a., wo ttokoS
miß und Zuckerplantagen sind. Größer,
Niederlassungen sind Langenburg.Muanza.
Lindi. Mikindanj und Mosch!. Ein paar
Bezirksstellen sind Aruscha und Kilossa.
Wer übrigen? zur weiteren Kenntnisnahme
der deutschen Tropen geneigt ist, eine Reis
dorthin zu unternehmen, kann diel sehr
leicht thun, da Woermann'i Teutsch Ost
Afrika Lnie Rundreisen um ganz Aftiis
herum eingerichtet hat.
Dietrich E. Brau.
Bergebene Likbesmiih.
Am Abend der Präsidentenwahl, kam
ein schwarzer Republikaner in Greenville.
?lll.. beräraert nack Lause, weckte kkine
zusammenzupacken.
Ij v 1 . p i
wv)'hiviv v .itiiu.uiiju' yt i im (ii (.
und ich will nicht länger In einem solchki,
r- i 1 .t 71 i- I k .'
1 1 1 1 ti ni es nrt 1 Ttßmnrrnitim AfittrHm
- V V UVUli JV WH ttv.
Eine Weile lief der Mann wüthend tot
Zimmer auf und ab, dann stülpte er den
Hut auf und ging auf die Straße, um
Weiteres über den Ausfall der Wahl zu
erfahren.
Nach einer Stunde kam er wieder, legte
ruhig den Hut auf den Tisch, setzte sich In
den Lehnstuhl und sagte:
Pack nur wieder oS, die Demokraten
haben uns kein Plätzchen übrig gelassen,
wo wr hinziehen könnten.'
Eine Auszeichnung.
DaS Londoner Witzblatt Nuttt
schreibt:
.Der Fürst von WaleS hat eine Par
sorcetour durch Frankfurt am Main ge
macht; er hat sich den Dom von Auße
und Innen in genau fünf Minuten ange
sehen. Es besteht die Absicht, den Fürsten
zum Ehrenamerikaner zu ernennen."
Der ELperle.
Ein Arzt war zu einem Kranken geru
fcn worden und erkannte sofort, daß jede
Hülfe vergebens war. Er sagte der Frau
offen die Wahrheit: .Ihr Ggtik liegt in
den letzten Zügen, fein Leben zählt nur
noch nach Augenblicken. Nach einer kur
zen Pause fugte er hinzu: .Da Ende ist
gekommen; Ihr Gatte ist todt.'
Der Patient drehte jedoch den Kops
nach dem Arzte und sagte .Sie irren sich,
ich lebe noch!
.Pst flüsterte die Frau reg' dich
nicht auf ... der Herr Dvk! muß bat
doch besser wijsen.'
i
I