r d ti .awbaagea s sss-.gy.i&te v vf v:; v Doilna 3uctv Erzählung V (2. Fertsetzunz.) .Hm- üufcene Dieser, nachdem tx .tnirh angehört, .der Mann hatte je lenfjtU Gründe, von San Juan wegzukommen, und ist auch wohl am Und ßac kein Meritaner. Möglich, d.iß er zur Partei det Qitmull Tuero gehört und ihm entkreder der Sieben zu beik wurde oder em an der nxf , ihn nach Norden f iir)rt, Wenn er Kenntnis von den Geweh. m t)al, fsllte mich M nicht wun. dem, denn verschwieln ist 3 nicht geblieben, wie tse daraus seyen Ion ten. daß mir die Nebellen Stauten träge machen liefe. Indessen ist e) ganz gleichgültig, was uns wer der Mann eizentlich ist, und waS er vom Zustande der kampfendeg .Parteien und unserer Ladung weife, (fr mag seine Arbeit tun, uns tn ruzillo entlasse ich ihn. WaS er da vom notwendigen Uuslreuzen nach Norden gesagt hat, so beucht mir titi, der ich diese Gewässer auch kenne, nicht wahrscheinlich, und stellt sich eine westliche Lustströmung ein. welche dciö Ansegln von Truzillk erschwert, so halten wir den Strich nach Norden, und der Teufel kann das Nest holen.' Damit war die Cache abgetan, und wir behielten OstlurS, um weiter vom Lande abzukommen.. Bald nach Sonne.'.'mterganz frischt, der Wind ouf, und irr Kapitän lxfahl, bis ge gen Mitternacht nach Osier. zu halten, darin das Boot nach Norden umzu legen und nur mit Klüver, Haupt und Stagsegel vor dem Winde her zulaufen. ... Kurz vor Mitternacht wurden alle Mann an Deck gerufen und die Brigg umgelegt. Der Wind war etwas nach Ost herumgegangen uvd blies kräfti ger. Der Kapitän war selbst an Deck beim Umlegen des Schiffes und de fahl dem ersten Steuermann, die Hundewache zu tun, d. h. die von zwölf bis vier Uhr, da ich bis jetzt ununterbrochen von früh an an der Arbeit gewesen war ' und einiger Stunden Schlaf bedürfte. Mein Maat war von der Anord nung nicht erbaut, denn diefe Wache kam dem zweiten Steuermann zu, er fügte sich natürlich, wenn auch brum mend, und ich ging hinab und schlief ein. als ich mich kaum in der Koje eusgestreckt hatte. Kein Menfch schläft so fest, wie ein erschöpfter Seemann, und ich hat te die Müdigkeit eineö arbeitsvollen Tages in den Gliedern. Ich erwachte, als eme kraftige Hand meine Schul .j rüttelte. ' Stürmann up!" schrie mir der Junge ins Ohr, der mit der Laterne "vor mir stand. - Den Schlaf abschüttelnd, fühlte ich , sofori am Stampfen des Schiffes, daß wir hohen Seegang haben muß ten. Schnell war ich in meinen Klei dern und stieg an Deck. Der Wind war zur starken Brise geworden und blieS, wie mich ein Blick auf den Kompaß belehrte, aus Südost. Die Brigg lag Nordkurs an. Der erste Steuermann übergab mir das Kommando und ging hinab, mit ihm zugleich auch der Mexikaner, der am Nad gewesen war. Es war stockdunkel, Wolken der hüllten die Sterne, und die weiß müßigen Wellen stürmten gleich Sei Zterrossen auf den .Albatros" ein. ' Die Brigg trug noch die gleichen Segel wie vorhin, konnte sie auch noch tragen, wenn sich der Wind nicht zum Sturm verstärkte, aber die Brassen waren bereits bis zum Zer springen angezogen. , Mit fchämnendem Bug jagten wir durch das Wasser, mit jedem Nieder stampfen eine starke See aufnehmend. Das Schiff lag stät unter dem Se geldruck, und irgendeine Gefahr war nicht zu befürchten, denn bis' zu Sonnenaufgang, es war jetzt vier Uhr, hätten wir Seeraum genug ae habt, auch wenn wir mit der Ge schwindigkeit eines Kurierzuges nach vorn gerast waren. Während ich noch überlegte, ob es geboten sei, den Kapitän aufzurufen, erschien der gewissenhafte Komman dant schon auf Deck. Ein rascher Blick auf See, Himmel und Takelage genügte, ihn die Lage des Schiffes erkennen zu lassen, ein zweiter nach dem Kompaß und dem Rad sagte ihm, daß wir scharf Nord anlagen. .Die Brigg zitljt mit mindestens zwölf Knoten durchs Wasser, Wal tcr", sagte er zu mir, und wir wer den noch eine ganze Mütze voll Wind kriegen. . Rufen Sie alle Mann an Deck, wir wollen doch ein Reef ins große Segel schlagen." Augenblicklich wurde das Komman do gegeben nd die eben abgcgan aene Wache erschien wieder an Deck; denn das große Stück Leinwand bei dem Luftzug zu reefen, erforderte ranz ungewöhnlichen Kraftaufwand. Das Segel wurde unter großen An srengungcn verkürzt, und die Leute kamen alle glücklich herab. Der Me?i k.'7.er, der im Scheine der großen ' .':"aternk neben mir stand, sagte ft?7.er ruhigen, höflichen Art: ,. ,' Sie mir eine Bemerkung ccr.ncr?" . , . U '! w den F. Tteßet. t i .Was wollen Sie?" fragte ich et ma, unwirsch. .Ich besaht diese Gewässer seit vielen Jahren und verstehe leib st ein Schiff zu führen, Senner, ich würde Nordist onlegkn. dieser Kurs dringt uns der Küste zu nahe. Ich war nicht wenig erstaunt, erst lich darüber. dfe ich in dem Matro sen einen Osfizier vor mir hatte, und U-nn, laß Utui Nordstkur, anriet, .Weshalb sollten wir Nordost an legen?" .Ich glaube, wir haben dann gro feeren Seeraum." Ich antwortete ihm nicht, sondern ging nach dem Hinterdeck und teilte das eben Gehörte Kapitän Boysen mit. -i ' , Der verwunderte sich auch. , sagte aoer: Vioicouf untinn. In an derthalb Stunden haben wir Tag. so lange wollen wir auf Nord liegen bleiben." Der Wind wurde stärker und ltär ker. so daß.es nötig wurde, noch ein Reef in Hauptsegel zu schlagen. Bon der Mannschaft ging niemand hinun ter. nur unser erster Steuermann schnarchte sorglos in seiner Koje. An das Steuer hatten wir bereits zwei Leute stellen müssen. Endlich flogen die ersten rötlichen Lichter im Osten empor, und mit der jenen Breiten eigentümlichen Schnei ligkeit stieg der konnenvail über dem Horizont auf und verbreitete fein durch Wolken verschleiertes Licht. Ja wenigen Minuten war eö hell genug, um AuSguck halten zu können. Heulend fuhr der Sturm jetzt war der Wind zum Sturm gewor den durch das Takelwerk, und die Stengen bogen sich gleich Weidenger ten. Wild stampfte die Brigg durch die Wogen, Wasser aufnehmend, daß es mitunter fußhoch auf dem Mittel deck stand. Oftmals hüllte der fchäu wende Gischt, den der dahinstürmende Orkan den Wellenköpsen entriß, das ganze Schiff ein. Die kurze Leinwand hielt den Druck noch aus, und wir sausten gleich ei nem Renner durch das Wasser. Der Kapitän suchte mit seinem GlaS den Horizont ab und stieß dann, als er sich nach Lee wandte, einen Ruf deS Schreckens aus. Ich stand neben ihm, beide hielten dir uns an der Reling. Er reichte mir das Glas, sem sonst so ruhiges Gesicht war verstört: .Schau nach Lee, Junge!" Als das Schiff sich hob. richtete ich das Glas dahin und erfchrak nicht minder. Deutlich war die nur wenige Meilen entfernte Kufte Mhr zunehmen. .Was ist das? Wie kommen wir so weit nach West?" Ich mußte die Antwort schuldig ble.ben. .Wie hat das Schiff gelegen wäh rend deiner Wache?" Er nannte mich in. vertrautester oder erregter Stim mung immer noch du. Boll Nord. Herr! Ich habe das Deck nicht verlassen und alle fünf bis zehn Minuten nach der Bussole gesehen." Er kannte meine Gewissenhaftig keit und wußte, daß ich die Wahrheit sagte. Wer hat am Rad während der Hundewache gestanden?" .Der Mexikaner." Schaff' mir den Kerl herbei!" Der Mann stand im Mittelschiff, und ich winkte ihn heran. Er gehorchte au genblicklich und kam unter Anstren gung nach dem Hinterdeck. Der Alte sprach selbst erträglich spanisch und fragte: .Welchen Kurs hat die Brigg gelegen während deiner Wache?" Zu unserem schreckenvollen Ersiau nen entgegnete er mit der bisher an ihm beobachteten Ruhe: .Hart Nord West, Sennor." , Der Kapitän wurde so bleich, als seine gebräunte Gesichtsfarbe eS ge stattete, denn diese Antwort ließ die Gefahr, in der wir uns befanden, zur Gewißheit werden. Mühsam- brachte der Alte nun hervor: .Welcher Kurs war der befohlene?" , .Nord, Sennor." ' .Und du Hund' Hund!" furchtbar brach der Zorn des Mannes aus .du hältst Nordwest! Warte, das soll dir teuer zu stehen kom men." Walter!" schrie er mir zu: Auf Vorderkastell, und schau nach vorn nach Land aus!" Ich arbeitete mich über das über schwemmte Deck und stieg in die Wanten des Fockmastes. Zum Bor derdeck konnte ich der Seen wegen, die über Bord schlugen, nicht gelan gen. Ich erblickte nur das tobende Meer vor mir, so weit das Glas reichte, doch war bei den schwer her niederhängenden Wolken und der mit Gischt gefüllten Luft der Ausblick beschränkt. Gleich kehrte ich zurück und stattete Meldung ab. .Vorwärts!" donnerte der Kapi tan jetzt. Er hatte seine Ruhe und Energie, die wir an ihm kannten, wiedergewonnen. Legt das Schiff über den rechten Bug." .Die Brassen bemannt!" schrie ich durch das Sturmgeheul mit Aufgebot aller Kraft. Die Leute witterten Gefahr und waren so rasch, wie das furchtbare Rollen und Stampfen des Schiffes und die das Deck überflu .... V: tenden Seen et gestatteten, an den Brassen, die scharf angeholt wurden, während die beiden Männer am Rad mit Aufgebot aller Kräfte das Ruder hart Backbord rissen. Das wackere Schisf. welches unter dem Anprall ver Wogen vo oben bis unten iti terte. gehorchte und lag bald über dem rechten Buz. .Wenn wir Kap Punta hinter uns haben, werden wir von dieser verma leveiien u st loskommen.' Ter Mexikaner stand noch immer wartend aus dem Hinterdeck. Was konnt dich bewegen, West kur zu halten, Halunke!" schnauzte ivn Boy en an. .Capitano", sagte dieser kurz, .in unserer Lage sind nicht viel Worte zu verlieren. Ich bin Offizier unter den Insurgenten und abgesandt, aus ee noch einen juerucr zu machen. Euch zu bewegen, uns die Gewehr zu überlassen. Da der Steuermann sich wahrend meiner Wache nicht um mich kümmerte, hielt ich westlich ob, um in der Nähe meines Landes zu bleiben. Heute morgen wollte ich mit Euch verhandeln, diesen Sturm konnte ich nicht voraussehen." Der Kapitän stufe einen wilden Fluch au!. ( - Vir Wir lind Manner. Capktano. und müssen der Gefahr ins Auge sehen. Haben wir Kap Punta bereits hinter uns. fo ,st es möglich, daß dieses treffliche Fahrzeug vom Land ab kommt. Haben wir das Kav noch vor uns, so ist das Swiff verloren, wenn eS mir nicht gelingt, eö in die Moralaqune zu leiten. daS ist unsere einzige Rettung. ' Ich bin Seeoffizier und in diesen Gewässern zu Hause. Gebt mir daS las,' daß ich AuS guck halten kann." Der Kapitän, unter dem Eindruck der furchtbaren Gefahr, in welche daS Schiff lief, und der Ruh des vor ihm stehenden Mannes, gab ihm das Glas. . Der Mexikaner flies wie ich in die Wanten und schaute stch um. Er kam zurück und sagte mit tiefernstem Gesicht: .DaS Kap liegt vor uns. die heilige Jungfrau sei uns gnädig." AIS du Woge uns hob. sah ich auch das , Vorgebirge in einigen Meilen Entfernung vor uns. Es zu Hinge hen. war unmöglich, besonderes da das Schiff, trotzdem eS so geschwind nach dorn zog, stark auftrieb. Noch ,st Aussicht auf Rettuna. Ich denke den Eingang zur Lagune zu tlnden, wenn Sie mir das Komman do anvertrauen." Einen Augenblick sah der Kapitän verstört bor sich hin. .Es ist nicht anders, Walter, wir müssen nach ibitt umlegen. 5ö der starken Ab trift kommen wir nie klar vom Kap ab und zersplittern daran wie Glas. Das einzige ist noch, aus das Land da drüben aufzulaufen, die Küste ist siacy und sandig. Lassen Sie daS Schiff umlegen, und dann kann der Herr versuchen, sein Lagune zu sin den." Au nicht geringem Erstaunen der Leute kam der Befehl, daS Schiff umzulegen, ober sie gehorchten und brachten es vor den Wind. Kaum hatte es diesen boll von hinten, als es mit den sich überstürzenden Wellen um die Wette nach vorn jagte. (seben ie den reuten am Steuer Befehl, meinem Winke zu folgen", sagte der Mexikaner im Kammando ton, .sonst sind wir verloren. Der Kapitän sah ein. daß mchiZ anderes übrig blieb, als den Mann den Versuch machen zu lassen, daL Schiff noch zu retten, und gab den Leuten am Steuer den verlangten Befehl. Ter Mexikaner stieg in die Wanten, lugte nach vorn und winkte mu der rechten Hand den Leuten am Rade zu, wie sie steuern sollten. Die Lage, rn der wir unZ befan den, war wild und fchreckenerregend. Furchtbar ward das Schiff auf und ab geschleudert, und auf jedem neuen Wellenkamm sahen wir zetzt Ixt Küste näher vor uns. Das Heulen deS Sturmes im Takelwerk klang unS gleich einem Grablied. Alle schauten angstvoll nach vorn. Wir näherten uns der Küste mit einer, rafenden Eile. Deutlich waren durch den die Luft anfüllenden Gischt zwei einander benachbarte Bergspit zen zu erkennen, welche weiter im Lande sich erhoben. Zwischen Diese ließ der Mexikaner halten. Immer näher und näher erschien die Küste durch den Wellenspruhregen. Plötzlich brach der Fockmast zu sammen und stürzte nach vorn, fast im gleichen Augenblick! rannte daS Schin auf mit furchtbarer Ge walt. Ter Kapitän, ich, die Leute am Rade, stürzten zu Boden, eine Woge brach, von hinten hoch auf steigend, herein überflutete unS und von ihr fortgerissen, verlor ich die Besinnung. (Fortsetzung folgt.) $ Unverfroren. Bankier (zu einem Bettler): .Sie Unverschämter! Was klopfen Sie bei mir an? Sehen Sie nicht das Schild dort: .Verein gegen Bette lei"?" ' Bettler: .Nichts für unjut, Herr! Ich iehöre Se nämlich auch dem .Verein gegen Bettelei" an und da wollte ich Sie bloß um etwas Reiseunter stutzung bitten. EinPechvogel. .Nun, w war's; hast Du gut Quartiere ge habt?" .Hunger hab' ich gelitten; überall, wohin ich gekommen bin, hat die Kö chin schon einen Fchatz gehabt!" , . Kabcht. , Von Hi'.d Sie in! Je. Ueber Berlin laz Aprilsonne. Ei glänzte auf den Straßen und Plät ! t . ! tf !r:..m urV Ki. r-..- en, liei kvik fiuillgc, vjviv mi tjuw ii herunter und drängte in dik gen ter hinein. Jte Maströw. die Zetcynertn. stan am geöffneten Fenster mitten in der leckenden Sonne und sah ouf die Gärten hinab, über denen ein grü ner Schimmer lag. Sie konnte nicht arbeiten, obwohl die Arbeit zur Ablieferung drängte. Sie konnte nicht. Ihre Gedanken liefen mit den Sonnenstrahlen mit wie der hurtige Falter, die ruhelos weitergaukeln. Oder waren s die gelben Osterblumen, die in bauchiger Schale auf dem kleinen Teetisch stan den, die sie so unruhig machten, so sehnsüchtig . . .Wonach?" grübelte das Mädchen, dai in seinem Beruf den Lebensin halt gefunden zu haben dachte, dai stch eine Unabhängigkeit geschaffen latte, die sie zu stolz und herbe auf treten ließ. .Nach dem Mann?" spöttelte sie. Gab es denn überhaupt einen, vor dem sie den feinen, kühlen Kopf senken konnte? Wohl war schon es begehren zu :hr geflackert, wohl hotte schon mancher sie zum Weibe gewollt, aber sie hatt immer der neint, immer wieder gewartet. Ge wartet auf den, der einmal kommen mußte . Jahre waren vergangen. Sie schritt dem Ausgange der Zwan zig zu. Es machte sie nicht trübe. roy nahm sie von zedem Jahr, das ik älter mochte. Besitz, und jedeS Jahr, dai ging, gab ihr seine Ersah rungen und innerlichen Reichtum mit. Jte Maströw. die Starke, stand am offenen Fenster im Sonnenschein. der sie zärtlichwarm einhüllte. Aber sie war lcht mehr starr. In ihrem tiefsten Innern, daß sie noch keinem Menschen bloßgelcgt hatte, war eine verzweifelte Oede. Sie empfand die Ruhe ihres Ateliers, die sie sonst jo liebte, alö Einsamkeit, die sie wie ein Ring einschloß. Sie schrie inner lich nach Menschen und wußte, daß sie nur nebenan zu telephonieren brauchte, und der Raum war doller lauter Stimmen. Das aber wollie sie ja nicht. DaS nicht . . . Und sie neigte den Kopf vor innerer Erkenntnis, die ihre Wei besnatur sie lehrte, daß Weib und Mann sich ergänzen müssen, um im Kinde vollkommen zu sein. Mit einem raschen Ruck wandte sie stch vom Fenster. Es litt sie nicht mehr im Zimmer. DaS Jackett zog ste an, den Hut setzte sie auf. uikd eS war zum erstenmal, daß Jte ih rer Arbeit, die ihr Erholung und Le benszweck war. entfloh. Durch den Tiergarten ging sie, in dem sich Kinder tummelten und Spreewälderinnen breitmachten. ' Und ste suchte und fand einsamere Wege. Da ging sie nun und at mete tief, ganz tief die herbe, son nige Luft, und ein Knospen und Drängen war um sie her. Immer langsamer wurde ihr Schritt, immer zögernder . . . Ein paar Kinder liefen an ihr vorüber. Reizende Schelmengestchter. Sie sah aus sie hin mit heißen klugen, sie. Jte Maströw. die Starke, die an diesem FrühlingSnachmittag nichts anderes war olS ein junges, versonnenes Weib. Schliefekich setzte ste sich auf eine Bank und faß da. zusammenge schmiegt in stch selbst und vcrwun dtrt. daß solche Frühlingstage Em Pfindungen hervorholen können, die den ganzen Winter verstaubt und der drängt in ihrem geheimste Seelen schrein gelegen hatten. Und als ste noch so vergrübelt und ein wenig lächelnd dasaß, da kam ein junger Mann deS WegeS und sah sie an. und ste hob die Augen zu ihm. Ein frohes Erkennen ging über ih Gesichter, sie schüttelten stch grü ßend die Hände und nannten ihr Wiedersehen Zufall. Vielleicht war eS in Zufall. Aber es war wohl schon vorher so , jchicksalsbeftimmt gewesen. j Sie kannten sich von ihrer Kind i heit her. Dann liefen ihre Wege ge j trennt. Vor zwei Jahren hatten ste wieder eine kurze Zeit gemeinsam ver lebt. .Wie du dasaßest."sagte er und lach tc .wie ein kleines Kätzchen, das für fein Leben gern gestreichelt werden möchte." .Vielleicht wollte ich lieber strei cheln." antwortete ste lächelnd, .und steh da. Reimer, die Kätzchen, die du so sorgsam irgendwo geplündert hast, werden gern meinen Wunsch erflll len!" Und sie streckte die schmale Hand nach den Weidenkätzchen und fuhr zärtlich-leise über die samt weichen Köpfchen. .Wir wollen ein wenig weiterge hen." sagte er, .wenn es dir recht ist!" Gewiß Reimer!" Er war ein paar Jahre älter alS sie, groß und schlank. Sein klugeö, helles Gesicht wandte r ihr beim Sprechen zu. und ste sah gern in sei ne scharfen,gedankenvollen Augen. .Ich bin nun wieder ständig in Berlin," fagte er. mein Redakteur Posten ist ebenso vieseitig wie an strengend. Außerdem werde ich demnächst Cbefredakteur" Er nana te eine, bedeutende Berliner Zei rung. .Und du bist verheiratet?" fragt sie, denn r war verlobt gewesen, als sie ihn zuletzt sah. .Nein, I!. die Sache ist au,. Es fehlte .ihr" twaS. eine Kleinigkeit, etwas ungeheuer Ueberflüssiges, ei was. womit stch ein moderner Mensch klüglich überhaupt nicht belastet: Ge müt." Wieso? Sie war ein so relzvol ler Mensch!" .Ich liebte so sehr daS Reizvolle, daß ich den Menschen vergaß. BiS er sich kn sonderbarer Weis zeigte. Reizend war sie gewiß, gewiß, nt zückend. Ihr Toiletten waren rie sg stilvoll, und st macht zu jedem Kleide ein anderes Gesicht. DaS rein äußerlich. Aber innerlich wie soll ich daS sagen? . . Sie verstand z. B. nicht, daß man sich in einen kleinen Ort verkriechen konnte, wo keine Lu zuShotels und legante Leute wa ren. Daß man eine Oper einer Ope rette vorzog und nach der Vorstellung aufgerüttelt fein konnte und . nichts von den Nebenlogenbesuchern wußte. Co Kleinigkeiten sind daS, nicht? Sie kommen so allmählich zum Vor schein. Zuerst will man gar nicht glauben, daß dem geliebten Wesen daS Mitempfinden fehlt. ES ist wie ein Dunkel, vor dem man sieht, man will nicht tiefer dringen, man ahnt, daß ein hohlei Nichts dahinter ifi. Man schließt angstvoll seine Augen und will, daß eS nicht wahr ist. nicht wahr sein darf . . . Aber die Wayr heit wird immer greller und schließ lich. zuletzt" Er atmete tief und schloß finster: .Ich bin fort gereist, war lange, lange Zeit No made. Die Verlobung wurde gelost, und der Traum war zu Ende." .Und sie' fragte Jte erschüttert hinein. Liebe Jte, ste war schon und jung und reich verheiratet natürlich." Und sie schritten, groß und stark, tiefer in die stillen Berge. Der Wind überrauschte sie, ober sie hoben nur höher die hellen Köpfe ihm ent Legen. Ich bin sehr froh, daß ich dich getroffen habe. Jte. Du siehst vor züglich aus, alS ob du an einem Werke arbeitest, das herrlich wer den wird." Sie lächelte weh. .Ich zeichne für Zeitungen, Rei mer. Brotarbeit! Wer ein Werk schassen will, der muß durch Schmer zen und Wonnen eines Erlebnisses gehen. Ich erlebe nichts. Ich ver diene blos Geld!" Da rannte es hinter ihnen her. Drei, vier Kinder so im fünften, sechsten Jahre. Gerade neben Jte fiel daS kleinste auf die Erde. ES ging so schnell. Ganz hilflos und erschrocken lag tS da. Dann wem te eS lautlos uud heftig. Jte hatte sich schon hinabaebeugt und hob es mit fraulicher Lieblichkeit auf. Redete ihm gut zu. Kniete nie der vor dem Menfchlein und rieb ihm die Tränchen, die unaufhaltsam über die runden Wangen liefen, zärtlich mit ihrem Taschentuch ab. Nicht mehr weinen, du kleines Dummerchen." tröstete sie, die Bu den lachen dich ja auch! So ein biß chen hinfallen! Das merkt ja solch tapferes Mädelchen wie du bist, gar richt! Aber hast du auch schon Kätz chcn gesehen, solche, wie ich hier Ha ttr Der Tränenstrom versiegte. Neu gierig wurden die Kinderaugen. Jte nahm Reimer ein paar Wei denkätzchen aus der Hand und reich te sie dem Kinde. Ließ sein Händ chen leise über die weichen Köpfchen streicheln und schenkte sie ihm. Als das Kino zu den anderen lies, lachte es glückselig und schwenkte sein Kätzchen ... .Wie em Mütterchen bist du." sagte Reimer und sah ste zärtlich cn, .wie ein Mütterchen." Ein reizendes Rot überlief ihr Ge sicht und machte es ganz juva.. Ihr leuchtender Blick ging dem ' Kinde nach'. .. ' Hans Reimer brachte sie bis vor die Hausiüre, und da schüttelten sie sich wieder die Hände und sahen sich lächelnd in die bewegten Gesichter und wunderten sich tiesinnerlich," wie na he sie sich in den kurzen Stunden gekommen waren ... Er gab ihr die paar Kätzchen, die er noch hatte, und sagte weich dazu: Da. du Kätzchen!" denn er dachte daran, wie er sie auf der Bank ge funden. Danke." sagte sie frolz. ' Auf Wiedersehen! Jte Maströw!" Auf Wiedersehen! Hans Reimer!" Und sie ging in das Haus, ging mit ihren schönen, festen Schritten die vielen Treppen zu ihrem Atelier hinauf. Die Abendsonne grüßte hinein und legte ihr rotes Kupfcrgold über Bo den und Möbel und die goldigen Nahmen der Bilder. Jte Maströw trat an das immer noch geöffnete Fenster. Eine wunder volle Ruhe war in ihr. Sie sah mit einem ernsten, reifen Blick über die grünenden Gärten und in die har momsche Behaglichkeit ihres Ale liers. ' Und eine Segnung lag in dieser Stunde über ihr, denn sie fühlte die geheimnisvolle ;. Wendung in ihrem Leben und die ahnunqssckwere, n: schauernde Weih der Liebe . . IW X - 7 .4 ny;- - ." ic. & -. Jv.-VV"' mA ; ii X, o n 'H: ; r y.-..t 1 .... V i ' '! - I ' 1 ym it - l '; W T ' , -uJ, : , I'- '- :'---w.,9 ...,. v,w tf ... ,. mmmmmmmmmmwmmmmmttms . ' , mmm mt mmmm f , m ? ui ' ' ' , - " " ' ('. ", fr V j --A " ! i v".i ' . ' m . v '"-Riflr-MMvi-.; , Vfk ?d schwär sine fesche L,mbintin slir da Kind. Ta Kleid mit fan Gürtel lit dieses Jahr sehr modern sur kleine Mädchen und den meisten füttern gefällt diese Mode sehr gt. da von selbst in graziösen Linien fallen, wenn der lose Gürtel richtig angebracht ist. Buss.sarbigcS Linen ist in dieser Eaison ganz speziell fashionabel und das hier abgebildete Kleidchen ist au buss'farbigem Linnen mit hübschen schivarzen Verzie runarn gemacht. Eine schlvarzseidrne Halsbinde ist unter dem Kragen auS weist Maschinem'tickerei geknüpft; die Perlmuttcrknöpse haben schwarz nochenränder und der Gürtel ist au schwarzem Leder. Und sie straffte kraftvoll ihren biegsamen Körper, denn es durch lief sie wie neues, herrliches Leben und Schaffen-Wollen. ' Theodor Fontaneö Gedicht siel ihr ein. Sie empfand eö auS ihrem Innersten heraus nach, und sie sprach eS laut und klingend in den fonnendurch glühten Raum: ....Wohl Keime wecken mag der Re gen. Ter in die Scholle niederbricht Doch golden Korn und Erntesegen. Reift nur heran bei Sonnenlicht." .v ''. i Sprachreinigung. t' Tie Teutsche Turn.-schast tritt euer gisch das? in. Ein millionenköpfiger Deutscher Sprachverein besteht neben dem von Riegel gegründeten Verein in der Teutschen Turnerschast. Als solcher hat er zwar keine Satzungen, hält er keine Vorstandssitzungen, feiert er keine Feste, aber er legt trotzdem den größten Nachdruck auf die Reinheit, Richtigkeit und Allgemeinverständlich keit der deutschen Sprache. Ueber die Losung deö Allgemeinen deutschen Sprachverein: .Kein Fremdwort für das. was gut deutsch ausgedrückt werden kann," geht die deutsche Tur nerschaft sogar noch hinaus, indem ste kein einziges Fremdwort für die Turnsprache zuläßt. Sie bewegt stch mit dieser ausnahmslosen Ausschlie ßung in den Fußtapfen Zahns. Der Sprachreiniger Iahn ist freilich hin ter dem Turnvater Iahn heute fast gänzlich in Vergessenheit geraten, aber angesichts der Jahrhundertfeier der Befreiungskrieg und des 12. Deutschen Turnfestes, daS im Juli in Leipzig gefeiert und die Riefen blüte feines LebenswerkeS zeigen wird, ist es eine Ehrenpflicht, daran zu erinnern, daß Iahn neben Ernst Moritz Arndt und Fichte -für daS Heimatrecht und die Herrlichkeit un fercr SNutterfprache reckenhaft ge kämpft hat. Er ging dabei von der Ueberzeugung aus, daß der Gebrauch von Fremdwörtern nicht blos als ei ne Schädigung der Sprachreinheit, sondern sogar als ein Vergehen gegen die innerste Lebenskraft unseres Vol lis anzusehen sei: Wir sind schon längst durch die Sprache- und den Geist der Franzosen besiegt gewesen, bevor wir durch ihr Schwert besiegt wurden." rief er ingrimmig feinen zeitgenössischen Anbetern der franzö fischen Sprache und Mode zu. Wie er bitter Klage führte über die un würdige Zurücksetzung der deutschen Sprache, so ging er unbarmherzig der Fremdwörterei zu Leibe. Es ging ihm dabei um das Sein oder Nicht fein der Weltstellung Teutschlands. Wie er mit all. Glut der Vater landsliebe und mit jedem Mittel der Wissenschaft für das Recht der Mut tcrfprache in Wort und Schrift in trat, fo beteiligte er sich auch mit mannigfaltigen Arbeiten tatkräftig an der Sprachreinigung. Er wurde Mitbegründer der Berlinischen Ge sellschaft für deutsche Sprache, einer Borläuferin des Allgemeinen deut fchen Sprachvereins. Sein starke? Sprachgefühl machte ihn zum Sprachschöpfer' und Sprachgestalter. Geblieben ist in der Turnfprache eine ganze Anzahl von Ausdrücken, die fein erfinderischer Geist eingeführt hat. wie Reck, Barren, Riege. Ger. oder neu geprägt hat. AuS dem Lehnwort Turnen hat er eine ganze Wortfamilie, wie Turnkunll. .Turn ' ) diele Kleidchen leicht zu machen sind uno platz usw. neu gebildet, und die scknste Frucht seiner Wortbildung! kunst. das Wort olkstum, ist gleich dieser Familie Gemeingut unseres Volkes geworden. Freilich grisf er bisweilen zu Sonderlichkeiten, aber sie erblassen neben seinen Verdiensten um die Sprachreinigung. Tie Pflege der Reinheit der Mut icrsprache betrachtet die Deutsche Turnerschaft als ein teures Vermächt nis ihres Meisters. Ein Spiegelbild dieser Bestrebung gibt das von Bern hard Striegler herausgegebene Bilder buch zur Turnsprache.' Es enthält einen ganzen Schatz turnerischer Fachauödrücke und gewahrt zwischen den Zeilen einen Einblick in die wis senschaftliche Gründlichkeit der Wort bildungen. , Mit Glück sind alte Um sormungen oder Lehnwörter über rommen worden, wie die Beispiele entern für eutrer, Grätsche für ür ecart?, Finte für finta. bewei en. Frisch und frei wird für neu Übersetzungen Bahn gemacht, indein man Hindernislauf für kskaladieren, Schläger für Racket. Netzballspiel für lawn-tennis, volkstümlich He düngen für Leichtathletik fagt. Welche fast unerschöpfliche Fundgrube neben der Eindeutschung die Neubildung von Wörtern ist, beweist ein großes Heer von zusammengefetzten Bezeich, nungen wie Armkreis, Doppelkehre Fechtsprung. Seitliegestütz. Zugstem me und eine ganze R:ihe andere Aus drück derselben Gattung, die sprach liche Zusammensetzung mit sachliche? Anschaulichkeit glücklich verbinden. Mit den Worten Fuß, Knie, Schen kel, Kreuz, Arm, Schulter, Kops hat man ebensoviel geschickte Zusammen setzungen gebildet wie nützliche Uebun gen bezeichnet. Und wer kennt nicht wenigstens einige Abkömmlinge aus den zahlreichen Wortfamilien, die entsprossen sind aus der Vermählung von Dingwörtern mit den Umstand Wörtern auf, quer, um, unter, den Zeitwörtern beugen, drehen, liegen, stützen, den Dingwörtern Beug, Lie gc. Sturz. Wende? Nach alter Ueberi lieferung wird auch aus der Vorrats kammer der Berufssprache Zufuhr für neues Sprachgut geholt.Zusammenst zungen mit Nadel. Mühle, - Nad. Schraube, Speiche, Wage gehören au dem gebräuchlichsten Wortschatz der Jahnjünger. -ßb'ren S' mir mit dem &turmi auf. da kann ich oleich. wenn Ick nack Hause komme, die Fenster wieder putzen!" E r k l a r t. Lehriunae: JSRtt sterin, Sie werden sicher mal ooch in 'ner Siegeshalle ausgestellt ..." , Meisterin: Ick? Wieso?" Lkhriunge: Weil Sie immer beim Streit mit'm Meester Siegerin blei, ben!" . Größere Leistung.' Freund: Ich begreife nicht, wie Du die bittere Medizin trinken kannst. ' , Vatient: Eben habe ick ' loaat meiner Schwiegermutter einen Kuß gegeben." AuS de? Kinderstube. Fritzchen (zur S,.ama): Nicht wahr, weil jetzt alleö, was früher Fuß hieß. Meter genannt wird, fg darf man auch zum Beispiel nicht mehr sagen: DaS Mädchen geht bei dem kalten Wetter barfuß" fondern: barome ter" nicht wahr? Und die Tante sagt noch immer barfuß. ' - S