Australiens Hnsenlmeg. Wv dl Fkldkanliichsn ihr Paradlkk sanken mifc die furchtbarst Landplag wur. drn. l'kft ukralienl V,rz,islunkamps ,re sie. S!rk,,d an er ( msaNknd nk kijispklr Zchutswehre eae die tHnrfcr. 2104) 8WeiUit Zaun, biexnlex 1200 ton Cjea , Ozean. Wie der Znun kdt wurde, unk I er derteidtgt wird. Strapaze,, un 1 d,t,uer der au. Reiter mit der V.'alur nd mit wilden Oieb,renen Wasire , rrkkhrngen in der Wust. Allerlei Arte Iran,p,rt. . aninchc Landwehr dewöhrt ftck, rrsordert der ewig Wachsamkeit! Waö in Australien, dem Lande ttx Ungewöhnlichkeiten. schon alle getan worden ist und noch getan wird, um sich der der , maledeiten sseldkaninchen zu erweh un, lai läßt sich geradezu mit den endlosen militärischen Rüstungen eu ropäischer Länder .für die Erhal tun? deS Friedens" vergleichen, selbst in seiner Kostspieligkeit die , wenigstens verhältnismäblg eine enor me ist! Vielen der werten Leser ist ei na türlich nicht? Neue? mehr, daß der australische Erdteil schon seit einer -Reihe Jahre eine große Kaninchen Landplage hat, welche ursprünglich mlMi&ll Im Morast versunken. duS England eingeschleppt wurde, wie anderswo die Spatzen und sonstige schöne Dinge. Und manche haben ,v?ohl auch einiges von dem Krieg ge gen dieses zahllose Teufelswild ge lesen - einen Krieg, gegen welchen die gelegentlichen MassenTreibjagden auf Kaninchen in Teilen unseres , eigenen Westens rein gar nichts sind! Nachstehende Schilderungen gelten ober einer bestimmten Phase dieses 'Krieges, welche sich erst in neuerer entwickelt hat und gerade die ff, TiatMm. y MMZAM, ' M'WWMT WWÄ M Wffi!iffiRW"i . MG MMMVMW. .3 i 'äb ) Mmm&wmMttPtöhßMir m im, v v rÄB Es MMWM'W li. IV c . jr.:'- KamelKaratvane, mit Vorräten für eine WüstenStatlon. merkwürdigste von allen ist und an Großzügigkeit unerreicht da steht. - Der Schauplatz dieses besonderen Kampfes und dieser umfassenden Wehr-Rüstungen ist das westliche Australien. Im übrigen dauert gleich zeitig in sonstigen Regionen dieses Erdteils die bisherige Kriegführung gegen das vierbeinige Hunnen-Volk in mancherlei Formen beständig fort; und man ist sehr froh, wenn man das , knuppernde Unheil in halbwegS erträglichen Grenzen halten kann. In zahllosen Millionen samt lich Nachkommen von zwei Paar, die ein unglücklicher Emigrant, dessen Name nur deswegen nicht verflucht wird, weil man ihn längst vergessen hat, auS Alt-England ahnungslos mitbrachte haben sich die Kanin Ende deS ZaurieS am Ozean. chen über den ganzen australischen Kontinent ausgebreitet und sogar noch größeren Fluch über das Land gebracht, als die berühmten Dürren im Innern dieses Erdteiles. Ste scheinen hier geradezu ihr gelobtes Land gefunden zu haben, und sie entwickelten sich zu einer b e s o n d e reit Gattung von fast unglaub licher Gefräßigkeit und Ausdauer. Meistens bewegten sie sich in großen Armeen vorwärts, und beim Ueber gang in neues Gebiet sandten sie ihre Späher und Vorposten voraus. Bald seufzten alle östlichen Staaten Australiens unter dieser Heimsuchung, trotzdem man alleS Er dcnkliche tat, sie zu verringern, und sich auch alle Mühe gab, daS Uebel geschäftlich in schwunghaftem Maße auszubeuten. . . Massenhaft wurden k " Kaninchen.Felle an Hut und Hand schuh'Fabrikantkn der alten Welt ver kauft, und viele Tausende von Pfund Fleisch wurden gekühlt nach dem Lande der Stamm.Kaninchcn zurück gesandt, um dort von Reich und Arm verzehrt zu werden, während früher in England die Kaninchen, sorgfältig in Wildparks beschirmt, nur ein Leckerbissen für die Reichen waren und ihr unbe ugtei Schießen oder Fangen sehr schwer bestraft wurde! Diese Geschäfte werden noch jetzt beständig - fortgesetzt; aber ihr Erträgnis ist weit entfernt, die un geheuren Verluste durch diese Land plage aufzuwZkgen. Doch dies alles betraf zunächst nur das östliche und daS südliche Austra licn der Westen war bis vor we nigen Jahren glücklich von Kaninchen frei. Ein Bollwerk in Gestalt einer anscheinend undurchdringlichen Wüste schien für alle Zeiten Schutz gegen diese Plage zu bieten. Natürlich hätte irgend jemand persönlich solche Geschöpfe einschleppen können; aber kein westlicher Pionier wäre je auf einen folchen tollen Gedanken Versal len! Wenn aber doch, so wäre er mit einem sehr strengen Gesetz in Konflikt gekommen. Mit Schaudern und mit tiefem Mitleid hörten oder lasen die West länder die Geschichten von dieser Heimsuchung in den anderen Teilen deS Kontinents, und sie dankten ih rem Schöpfer für ihre Isolierung durch die Wüste. Aber endlich sollte daS Verhängnis auch den Westen erreichen! Die Kaninchen-Horden hatten vor der Wüste nur so lange Halt ge macht, bis einmal eine ungewöhnlich günstige Saison kam und eine feucht grüne Brücke über die Oede fchlug. EineS fchönen TageS sah ein Reiter am Saum der Wüste zweimal etwas Braunes über den Pfad hüpfen. In dem einen Falle brachte er die Er scheinung mit einem Schuß zur Strecke. Kein Zweifel: Es war ein Kaninchen, wahrscheinlich ein Späher einer nachdringenden Armee! In rasendem Galopp sprengte der Reiter mit dem braunen Aas nach der nächsten Siedlung, und die Schreckenskunde wurde sofort an die Regierung telegraphiert. Erst unterdrückte der damalige Premierminister von West-Australien, Sir John Forrest, die unheimliche Nachricht. Er wollte erst, ehe er das ganze Land alarmierte, durch eine kleine Erpedition vertraulich den ge nauen Tatbestand feststellen lassen. Vielleicht waren jene zwei Racker die einzigen Schwalben", und hatte am Ende doch irgend ein Rasender das Gesetz verletzt. . . . Doch die ganze furchtbare Wahrheit stand vor ihm, als diese Expedition nach drei Mo naten, zurückkehrte und ihm berichtete, daß ganze Armeen der Teufelshasen sich durch die Wüste westwärts be wegten! Da mußte mit aller Schneidigkeit und Opferwilligkeit eingeschritten werden. Die Sache wurde sofort dem Staats-Parlament unterbreitet, das gerade in Sitzung war; und dieses beschloß nach einer sehr erregten De batte, einen großen Kaninchen-Zaun quer über ganz West-Australien von einem Ozean nach dem anderen bauen zu lassen. Der bereits eingedrunge nen Horden hoffte man durch Pulver, Gist und auf andere Weise sich ent ledigen zu können. Ganz ohne Beispiel war das Un ternehmen nicht. Man hatte durch Netz'Zaunwerk in den östlichen Staa ten gewisse Distrikte mit ziemlichem Erfolg vor der hungrigen Nager-Brut geschützt; aber die jetzt geplante chi nesische Mauer", noch dazu mit ihrem ständigen Patrouillen-Dikmst, war weitaus die größte und teuerste Schutzwehr, die jemals ein Land sich gegen Kaninchen geleistet hat! Und für ein Land mit dem verhältnismä ßig sehr geringen Einkommen von 3 Millionen Dollars , pro Jahr ' war das Unterfangen ein besonders küh nes. ' ' ' Natürlich ' mußte man mit der größten Eile die Schutzwchr bauen; denn die Heerscharen der Kaninchen warteten ja nicht auf ihre Vollen dung, sondern setzten ihr Vordringen beständig fort. Kaum waren die n? I tiaen Vermessungen ausgeführt, an die Nonstruktloni.Abteilungen die bauliche Arbeit in Angriff nahmen. West Australien mit' Kaninchen-Zaun von Meer zu Meer. ' Als südlicher Ausgangspunkt wur de Bedford Harbour gewählt. Ur sprünglich war bestimmt, daß der große Netz-Zaun möglichst schnurze rade nach der nordwestlichen Küste laufe, indes fand man es bald ange bracht, ,ihn einwärts zurückweichen zu lassen. behufS umfassenderer AuS sperrung der schon am weitesten vor gedrungenen Horden. Aber o weh! AIS man sich nach einigen Monaten schon dazu gratu lierte. daß auS dem dicht besiedelten Teil des Staates diese Pest wirksam ausgesperrt sei, kam wie ein Donner schlag die Botschaft, daß riesige Men gen den unvollendeten Zaun umgan gen hätten und gerade in dem Gebiete seien, welches man vor allem schützen wollte! Mit grimmer Entschlossenheit und fieberifcher Hast begann man die Er bauung eines zweiten Zaunes. 100 Meilen westlich vom ersten, und diesem möglichst parallel laufend. Die Konstruktions'Abteilungen Wetteifer ten wütend mit einander, und das Werk wuchs erstaunlich, aber die Kaninchen-Scharen waren doch noch schneller und fanden nordwärts noch immer einen Durchgang in die geseg neten Ländereien herein! Da beord derte die Regierung die Anlegung einer dritten Schutzwehr. Diese wurde aber rechtwinkelig zur zweiten gelegt, um zu verhindern, daß die auf den nördlichen Viehzucht-Gebieten schwärmenden Kaninchen seitwärts vordringen konnten. , " So hatte man endlich die Ackerbau Distrikte auf zwei Seiten vollkom men eingeschlossen, die dritte und die vierte Seite des Quadrats aber wurde von den Meeren selbst gebildet. Inzwischen wurde an der Schutz wehr No. 1 weitergebaut, und über drei Jahre waren zu ihrer Vollen dung erforderlich: denn sie ist reich lich 1200 Meilen lang und geht zum Teil durch Gelände, welches zu dem ungastlichsten der Welt gehört! Von dem übrigen Gebiete kann man das zwar durchaus nicht sagen; aber die Wllsten-Strecken schufen die größte Verzögerung. Hier mußte man alle benötigtenMaterialien Hun derte von Meilen weit von der nächsten Bahnlinie herbeikarren, oder eS wur den zum Teil auch Kamele ver wendet, namentlich zur Beförderung von Zaunpfosten und von Nahrung und Wasser für die Arbeiter. Trotz des im ' allgemeinen furcht bar trockenen Landes stellte sich mit unter eine gewaltige Hochflut ein, welche Meilen und Meilen der neu erbauten Schutzwehr niederriß, bis sie sich im Sande verlor; ,oder ein schrecklicher Wirbelfturm vom West australischen Volke Willy-Willy' ge nannt zerstörte lange Strecken des Baues, und die Arbeit mußte wieder von vorne begonnen werden. Aber Entmutigung stand nicht im Wörter buch der Arbeiter und der Regierung. Endlich war der ganze dreifache Kaninchsn-Trubbau vollendet; im ganzen haben die Zäune eine Länge von 2100 Meilen! ä)er Haupt-Zaun aber ist. wie gesagt, 1200 Metten lang. Die gesamten baulichen Kosten werden auf Millionen Dollars s-, 1 -."A-l mWM ftWfeP . .ftiU :r . i . i m: 'Äffl'lft I r . ' . Bmmm 3ßM2rTa-Tnv- 1 . iW T n R fckJ V 1 WsttWZ 'Jf r tt m j .' ' , Schwarze bon Nordaustralien. , . angegeben, was nach allem Gesagten nicht besonders auffallen kann. Dies ist aber nur ein Posten der Laienkriea-Aufwendunaen einma ligen und fortlaufenden und die gesamten bisherigen Kriegskosten in allen Teilen des australischen Kon tinents wurden in den letzten Berich ten schön auf 20 Millionen Dollars benssert! ES ist m bedenken, daß .. -. " , - i der. Krieg, ovscyon er ,m rceu.inj ;&:?r::.-JP . ...y( lS. ;. . i- tittfA.JiU ,'' " JyK ;v: m&js vj :'ti WEST jtlsigiMMPM W i ÄAU STAtt ALI EU m.lHp ' v f. ' y$LVwM ' ' ' -V 1 0.nwV 9 . " ' ' 1 . X .A , . ArVW ' kamutru i .'; Tägliche Cmafi !TriÜiinr. " Australien noch ziemlich neuen Da tumk ist, im ganzen schon etwa in halbe! Jahrhundert dauert. Und dai Ende ist noch nicht abzusehen. Wehe wenn man in den AbwkhrVorkehrun gen erlahmen würde! Der Feind ist steti vor den Toren. , E bleibt noch diele! über diesen Krieg und die Rüstungen zu sagen. Bor allem ist eS von Interesse, die baulichen Einzelheiten der Kaninchen Zäune etmaS näher inS Auge zu fas sen. Oberflächlich betrachtet, sieht ein solcher Zaun nicht viel ander? auS, als irgend eine alltägliche Drahtnetz Einfriedigung in Amerika oder sonst wo in der Welt, nur daß die Länge eine ungeheure ist. Er ist aber nicht bloß durch seine Größe einzigartig. DaS Netzwerk ist an ungewöhnlich dicken Drähten befestigt, und diese wiederum sind zwischen sehr starken Pfosten ausgespannt, welche tief in den Boden gerammt und mit Teer behandelt sind, um sie Widerstands fähiger gegen die Angriffe der be rllchtigten Termiten oder weißen Ameisen zu machen. ' Auf vielen Meilen mußten Löcher für die Pfo sien in hartes- FelSgestein gesprengt werden! Auch der untere Rand deS Netzwerkes selbst, ist einige Zoll in den Boden gelassen, um möglichst zu verhüten, daß die Kaninchen sich un ter demselben hindurchwühlen. Und der Draht am oberen Ende muß gleichfalls sehr stark sein, um den An griffen von Känguruhs und EmuS widerstehen zu können. In den Zwischenräumen von wen! gen Meilen ist jeweils noch ein kurzer Zaun wie ein Flügel gebaut, der ge rade wie eine Oeffnung aussieht und als Falle bestimmt ist. Gewöhnlich machen Kaninchen keinen Versuch, sich unter dem Zaun hindurchzuwühlen, bis sie überall nach einer Oeffnung gespäht haben. Dabei kommen sie an den Flügel, laufen in die Falle, kön nen nicht mehr zurück und sterben zu Hunderten. Dasselbe Schicksal erleidet auch noch manches andere Getier, wie wilde Hunde, Wildkatzen u. s. w. Das ge fangen Raubzeug , lebt höchstens so lange, bis der Zaun-Reiter daherge sprengt kommt und es mit einem Schlag auf den Kopf abtut. An al len Eisenbahn-Uebergängen mußten noch Eztra-Fallen' konstruiert wer den. . ,. " ' Ueberall, wo ein Weg hindurch geht, wurden stärke Pforten angelegt, damit Siedler mit ihrem Vieh hin durchkommen können. Sie sind aber bei hohen Strafen gehalten, die Pfor ten prompt zu schließen. So impo sant aber auch die Schutzwehren sind, so würden sie nichts nützen, wenn sie nicht beständig abpatrouil l ! e r t und in guter 'Verfassung er halten würden. Das ist teilweise eine sehr strapaziöse und sogar ge fährliche Arbeit, und die betreffenden V.-" v. ..wWvTji, B pUWW- . . In wasserreicher Gegend. Vorkehrungen bilden eine schwere dauernde Belastung des Staatshaus Haltes, eine Art Steuer für be waffncten Frieden', der mit einer Menge kriegerischer Intermezzos ver bunden ist! DaS System der Abpatrouillierung ist indes ein einfaches. Ein Ober Inspektor, welcher West-Australien in allen seinen Teilen genau kennt, hat die Obhut über sämtliche Schutz wehren, und ihm sind Inspektoren und Aufseher unterstellt. Den Ge meinen im Kriegsheer, vergleichbar sind die Zaun-Reiter, nur daß ihre persönliche Verantwortung eine viel größere ist und sie gelegentlich noch den Beistand von Hilfstruppen ha ben. ' Jeder Zaun ist in Sektionen oder Längen" eingeteilt; und je ein Zaun Reiter in besonders bösen Gegen den. namentlich wo eingeborene Schwarze den Verkehr mehr oder minder unsicher machen, sind immer zwei beisammen hat eine Teil strecke abzureiten. Einmal jede Woche muß er die ganze Länge seiner Teil strecke, auf und ab, besuchen und alles nachsehen. Kein Leck keinerlei Schwäche irgendwo am Zaune darf ihm entgehen. Er hat Werkzeuge und Materialien genug bei sich, um Reparaturen von bescheidenem Um fange machen zu können; und stets kann er an gewissen Stätten in der Nähe einen Vorrat von Netzwerk. Draht und Pfosten wohlverwahrt vorfinden, sodaß er , auch manchen schwereren Schaden auszubessern in der Lage ist. V . Falls er aber der Situation nicht Herr werden kann, so besteht noch eine fliegende Gruxp" Hilfsarbeiter, wnrvmtTsr'i m vr -7. 9. n Ltujemer -A7j jni.r .-i .-" .uc. ' i'5!'"i!rs SttlilLsn tlHmXWmi' mmVfTMLiJt.lUAWiti. .. .un deren Beistand er jederzeit anrufen kann. Er muß ein scharfe Auge nicht nur auf jede Schadhaftigkeit am Zaune, sondern auch auf alle Ka ninchen haben, die sich am Ende doch .auf der falschen Seite der Barri lade" befinden sollten. In Scharen und einzeln wartet da verflixte Raubzeug unablässig aus Gelegenhei ten, einzudringen! Dann und wann gelingt eS einigen; aber sie sind der Gegenstand der schärfsten Verfolgung und können sich keinesfalls des Le benS im Lande der Fülle lange freuen die Zaun-Reiter sind schnelle und sichere Schützen. Nicht in allen Gegenden versehen die Zaun-Reiter und ihre Hilfstrup pen den Dienst zu Rosse; auf man chem Gelände bedienen sie sich deS ZweiradeS, und in den dürren Wll sten-Distrikten haben sie Kamele zur Verfügung, mit denen auch die In fpektoren und Aufseher ausgerüstet sind. Ohne Ausnahme sind diese Fenz Soldaten" Buschmänner von zähester Ausdauer und von größter Hilfsfin digkcit und Verläßlichkeit. Man kann sie mit unseren wildwestlichen .Eow boys", mit den Spähern der früheren Tage, mit der nordwestlichen Militär Polizei Kanada und anderen Grenz Wächtern der Zivilisation vergleichen. aber dies alles nur in manchen Vezichunn; denn sie sind eben eine Klasse für sich selbst, ein ureigenes Produkt dessen, was man in Austra lien der Busch" nennt. Ihr Leben verläuft meistens sehr eintönig und rauh. Oft sind sie Wochen, ja Monate, ganz allein in U. Ausrüstung eines Ober-JnspcktorS in der Wüste. Strichen, wo es weit und breit keine Siedelung gibt. Die Regierung sen det ihnen regelmäßig, aber nicht häu sig, Vorräte in ganzen Karawanen zu. Riesige Kosten hat schon allein die beständige Wasser Versor gung für Mensch und Vieh verur sacht. Ueberall, wo sich Oberfläche Wasser finden läßt, sind Brunnen angelegt worden, meistens Ziehbrun nen. Aber in den sehr ausgedehnten öden Sandwllstcn des Nordens muß man sich auf andere Weise helfen. Hier hat man am Zaun entlang in weiten Abständen sogenannte Re gen Schuppen gebaut. Der Regen, der vielleicht nur ein oder zweimal im Jahre fällt, wird auf zwei eisernen Dächern, die sich nach innen abwärts neigen, aufgefangen und läuft in große Behälter hinab; dieselben werden aber stets verschlos scn gehalten, und nur die Mannen dieses Dienstes haben Schlüssel dazu. Denn man will verhindern, daß durstige Schwarze daherkommen und das Wasser wegtrinken, oder am Ende gar das, was sie nicht gebrau chen,, in den Sand laufen lassen; sie sind ohnehin zu allerhand Unfug ge neigt und nehmen z. B. Draht und Netzwerk weg oder benutzen den Zaun unmittelbar als Rückhalt für ihre Hütten, oder beim Aufschlagen eines Lagers. So gefährlich, wie in frll heren Tagen, sind sie immerhin nicht mehr; aber es muß beständig große Vorsicht gegen sie geübt werden. Gewöhnliche weiße Wüsten-Reisen-de haben schon bitter darüber ge klagt, daß sie an keinem der Regen Schuppen ihren Durst stillen können, wenigstens nicht auf eigene Hand. Aber cs läßt sich eben einfach nichts von diesem kostbaren Naß entbehren; und die Reisenden können auch da und dort eine Wasserstelle in weiterer Entfernung vom Zaune aufsuchen, während die Fenz-Soldaten und ihre Tiere an diese sozusagen gebunden sind. .. ' Lassen wir schließlich einen Zek tungsmenschen, welcher eine der dienstlichen Touren des Ober-Jnspek tors an allen Schutzwehren entlang mitgemacht hat, selber einiges über seine Erfahrungen erzählen: Wochen und Wochen fuhren wir in einem Wagen mit leichter Bedachung, der von zwei Maultieren und zwei Pferden gezogen wurde; eine solche Ein Rcgenwaffcr , Schuppen. Gespann-Kombination ist selbst in Australien, wo man an alle möglichen seltsamen Verbindungen in dieser Art gewöhnt ist, nicht leicht zu jhandha- ben. .. . "M. MW DMMkR Wir kamen Über ein Gelände, wo kl gerade stark geregnet hatte. Die ,Vusch"Psade waren gut genug, so lange wir über da! Eisenstkln'Land un bewegten, ober als wir einen Teil deS Zaune erreichten, welcher durch tiefen Lehm ging, war der Teu fel loS! Nichts als vermorschter und gründlich nasser Boden, welcher nicht nur von Flut-Gewässern, fon dern vielfach auch von Kaninchen un terwllhlt war. Sieben volle Tage brauchten wir. um 00 Meilen zurück zulegen, während unter normalen Verhältnissen solche tn zwei Tagen ,u machen gewesen wäre. Freilich, Polar.Forscher kommen manchmal noch viel longsamer voran. Die zwei Maultiere waren im Vor dertrefsen. plötzlich stürzten sie gerade durch den Weg hindurch, und die schwereren Pferde über sie, und der Wagen versank bis zu den Achsen in dem heimtückischen Morast! E blieb für un nichts übrig, al selber in den Morast zu springen und die Köpfe der wildringenden Pferde nie derzudrllcken. bis dieselben nicht mehr über den Rücken der unglücklichen Maultiere herauszuklettern versuchten. Dann spannten wir zuerst die Maultiere los, breiteten abgehaueneS Mulga-Buschholz vor ihnen, sodaß sie Fuß fassen konnten und sich her ausziehen ließen. Dieselbe Prozedur mußten wir mit den beiden Pferden durchmachen. Zuletzt mußten wir die Räder des Wagens buchstäblich auS dem Lehm-Morast emporheben, und nachdem wir den Weg auf eine Längt von mindestens 100 Fuß mit Ge strllpp-Holz belegt hatten, konnten wir endlich den Wagen auf festen Boden ziehen und die zitternden Tiere ein spannen. DaS alles wäre schon schlimm ge nug gewesen, ober es wiederholte sich noch gar manches Mal, während dreier Tage! Wenn wir eine böse Stelle zu vermeiden suchten, so ge rieten wir gewiß in eine noch bösere. Um uns das Mißgeschick in kllnf tigen Fällen etwas zu erleichtern, spannten wir nicht mehr die Maul tiere vorne dran, sondern die gcwich tigeren Pferde. Wir setzten über manche überflutete Wasserläufe, welche elf Monate des Jahres so trok ken wie Staub sind. Auf der ganzen verflixten Strecke begegneten wir nur einem Mann, einem Fenz-Reiter, der auf einem Kamel saß und ein anderes führte. Am Tage zuvor war das zweite Re serve-Kamel durch den Boden ge stürzt und hatte feine Hüfte gebro chen; das bedeutete für die Regierung einen Verlust von mehr als 600 Dol lars. Kamele haben sonst Lehmboden nicht zu durchqueren; aber ein großer Teil der Dienst-Strecke dieses Man nes war Sand. Außer dem Aufseher, der höchstens einmal im Monat kam, und einem Kollegen, welchen er dann und wann an der Grenze seines Patrouille-Di striktes traf ebenso wenig in Füh lung mit .der Außenwelt, wie er sel ber waren wir die ersten Weißen, die er seit einem Jahre gesehen. Er war von Hause aus ein gebildeter Mensch und fast ebenso durstig nach Neuigkeiten, wie ein verschmachtender Wüsten-Reisender nach Wasser. Schließlich erreichten wir das rich tige Kamel-Land", eine Sandwüste von 100 Meilen Länge und 60 Mei len Breite. Hier gibt es niemals einen Tropfen Wasser, als das in den Regen-Schuppen der Regierung verschlossene, und wir waren sehr froh, daß wir von demselben Ge brauch machen konnten. Trotzdem es mitten im Winter . war. hatten wir große Beschwernisse zu bestehen. Un ser Gespann kam leidlich gut voran; aber Fahren gab es für uns nicht. Viele Meilen mußten wir durch einen Sand marschieren, welcher rasch un ser Schuhwerk abnutzte und unsere Fußsohlen wundrieb! Einen Teil der Tour machten wir bei Nacht! . Eine Herde Emus, auf der anderen Seite des Zaunes, folgte uns weit hin, gerade als wären es ebenfalls Fenz-Reiter. Für diese Vögel, ebenso wie für die Strauße, übt alles Glan zende eine große Anziehung. Dann kamen wir wieder in besseres Gelände, wo aber die Zaun-Reiter sehr über Belästigungen durch Schwarze zu klagen hatten. Kaninchen und sonstiges Wild sa hen wir auf der anderen Seite der Schutzwehr in Mengen; aber nach allem, was ich ermitteln konnte, be währt sich diese doch gut und lohnt ihre Kosten reichlich! V Eine furchtbare Tat verübten zehn buddhistische Priester in einem Kloster in der Nähe von Tai hoku, der Hauptstadt der japanischen Insel Formosa. Der religiöse Fana tismus dieser Männer, die sich schon seit langer Zeit von jeglichem Ver kehr mit der Außenwelt abgeschlossen hatten, artete schließlich in religiösen Wahnsinn aus. Sie setzten einen Tempel in Brand und stürzten sich. Gebete auf den Lippen, in die Flam men, um auf diese Weise geläutert ins Jenseits zu kommen. Alle diese Fanatiker. verbrannten bei lebendigem Leibe, ohne auch nur, einen Schmer zenslaut'auSzustoße.Nch i ..., WH, 1.1 II ! l' . MMIKkit tti ta Hilft ißticztx Ob einst der Mensch im Urzustand Die Urwelt urgemütlich fand? Zum Werkzeug, zu den Waffen alleit Hat' ihm gefehlt poch an Metallen. Verwenden konnte er ollein . Den Kiesel und den Feuerstein, Die offen sind zu Tag gelegen. Wal wußt' er von de Bergbauß Segen? j Ali Nadel dienie noch der Dorn, ' s All Trinkgefäß justier Horn, Und Knochensplitter nft&t' er nützul Zu Pfeilen und zu LanZenspitzen. J ff- ' !T ( . Jedoch zum Hammer und' zum Velk Zum Keil, zum Meißel und zur Feil, Zu? Säge und zu Messerschneiden Nahm et nut Stein in jenen Zelteil' Ein Mensch, noch ohne Pfropfenzieh't. War schließlich nur ein halbe? Tierj WaS machten heut die Redaktöre Mit einem Stein anstatt der Schere? Die Steinzeit, die so trostlos war, Hat noch gewährt viel tausend Jahö Und ließ die reichen und die magerrj Erzadern gänzlich zwecklos lagern. Erst als es Hopfen gab und Malz, ! Erfand man Schmelzen deS Metalls AuS Zinn xnd Kupfer floß zusammen; .Die Bronze' in deS OfenS Flammen Nun ward' der Schmied gar hvlkj geehrt; AuS Bronze schuf er Schild im? Schwert. AtM j Pokale, Becher, Panzerringe I Und ungezählte andre Dinge. r$:A 2 Die heutige Gelehrsamkeit Nennt jene Zeit die .Bronzezeit" Und läßt uns heut in den Museen Der Vorwelt Werke auferstehen. Als man die Schmiedekunst gepflegj Ward auch der Töpfer angeregt. l. Urne uS dunkel braunem Ton (GrS kerfeld bei PfSrten, Ar. Sorau). S. Butterdose ,(auS Tutllingen). Kanne. MaU Katfee ß trunken Kurde, 1. Tops mit 6 Hen kein (im Besitz bt Direktors arl ft4 in Ilmenau). Die Wiege der Metallgewinnung Stand weit , nicht von der Töpferinch 't-f. nung. ' J Damals hat jener Mann gelebt Und in der Tonkunst viel erstrebt, Der Künstler, der in lichten Stundeif Die Form des Maßkrugs hat erfug ', - v- den. Äjft-- Ob er wohl selber merkte grad, Wie sehr er durch die Geistestat Das Interesse hat vertreten Der Zecher, Künstler und Poetenk, ' W. mm Ja, ihm gelang in wilder Zeit' Das Urbild der Erhabenheit! ' , Was sind da Griechen und Hellenen Hier ist das Bild des .Ewig $3' ' : nen". Hätt' je gesehen solche .Maß" In Alt-Athen der Phidias, Hätt' er vor Scham sich wohl btU krochen, 1 Hätt' sich auS Wut und Neid e , siochen. Wie schaut das Volk mit schlichten,' Sinn Tagtäglich nach dem Maßkrug hin Erblickt begeistert und voll Rährung Die wunderbare Linienführung! H. Schaefser.! 3X' 11 " " ' 't. A ch s ol A: Warum konfus tierst du nicht einen Arzt wegen deiner Schlaflosigkeit? . B: Was? Wohl damit die Rech nung noch höher Y- Meine Dok torschulden sind gerade schuld daran,' ffirV-- ' V .-. z "7 2. Kanne. rni3 tu DWlWH; - ,v,jV ! Hr; w daß lch nicht schlafen lannl V imftfrif-r inr"n i ifr i iPv- tf n -Ä -:: J