Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 12, 1913, Image 3

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Urberfttzt fco An Kellurr. '
-atTmri-Tmrrr.mrts&w m -mWSSSS
(22. Fortsetzung und Schluß.)
eigentlich ist ti ja längst
frlkdlgt." erwiderte Welsh.
.Nein bebaute Twiddle.
.Also, wa, schlägst du vor?"
.Daß jeder die Hälfte bekomme
.Tu alaubst also wirklich, bös)
h auf Ms Hälsl, Anrecht hast?"
fragte Welsh entriisiet.
DaS Nislko hab' eigentlich ich
dlein zu tragen." sägte Twiddle.
.Pah!" entgegnete Welsh. .Und ich
habe nicht aufs Spiel gesetzt? 0h
rettn wir von etivai anderem."
Bitte, begehr' nur nicht mit mir
aus." rief Twiddle. der schon ziem
lich erhitzt war. .und setz' dich nicht
cufa hohe Roß du bist jetzt nicht
mehr Mr. Mandell-Essinatonl"
Der junge Geistliche fuhr heftig
zusammen, dann schlug er mit der
Z?aust auf den Tisch, dah eS dröhn
n und rief mit lauter Stimme aui:
.Gott sei icanf,- nun yao xaj ian
endlich!-
?
V.
freier ungewöhnliche AuZbruck
f Vlter den Anwesenden natürlich
L.cfjeS Erstaunen hervor.
.Ls ",!" rief Twiddle auS, und
dendek. Jch um? da sah er auch schon
Un jungen Geistlichen vor sich f"
hen, der ihn mit der größten 6xm
rung anblickte.' '
.Darf ich Sie fragen. Herr To!
tot, was Sie von dem Herrn wis
Jen, dessen Namen Sie soeben ge
nannt haben?," fragte er Twiddle
böflich. '
' Der von Gewissensbissen gepeinig
ie Doktor sah ihn fassungslos an,
alle Farbe war auS feinem Gesicht.
Aber die Nerven seines FreundeS
Welsh waren stärker, und als dieser
dem jungen Geistlichen ins Gesicht
blickte, blitzten seine Augen in trium
phierendem Lichte auf.
.Er ist's!" rief er aus, bevor
Twiddle seine Geistesgegenwart wie
dergefunden hatte. .Er ist's
Keveridge oder Bunker oder wie er
sich sonst nennt! Kellner!"
Drei Kellner auf einmal, die be
gierig horchend dagestanden hatten,
eilten auf seinen Ruf herbei.
j Butler war überrascht; er hatte
wohl erwartet, daß die beiden der
wirrt sein würden, nicht aber, daß
ihre Werleaenheit diese Form an-
Athmen könnte.
i .Entschuldigen Sie begann er,
über Welsh unterbrach ihn. indem er
dem Oberkellner zurief: .Holen Sie
,emen Zweispänner und einen Wach
znann, rasch! Der Mann da ist ein
auS dem Irrenhaus entflohener TM
Häusler." -
i ' Der Kellner ging auf die Tür zu,
fcls Butler ihm rasch folgte und ihn
aushielt.
, .Warten Sie noch .eine Minute,
sagte er in vollkommener Ruhe, die
unbedingt einen guten Eindruck ma
chen mutzte, .seh' ich wie ein Irr
sinniger aus? Bitte, rufen Sie den
Besitzer her."
Der dicke Wirt war bereits auf
lern Wege zu ihrem Tische, und die
leiden Gäste, die noch im Speise
iaale anwesend waren, kamen eben
falls herbei. Selbst auf Welfh schie
r.en die Worte des jungen Geist
liehen Eindruck zu machen, und da
begann er denn zu poltern.
.Es wird Ihnen doch nichts nüt
zen, mein Lieber." rief Welsh auö.
.Hole doch jemand einen Wagen."
.Waä geht hier vor?" fragte der
Wirt.
.ES scheint, daß Ihr Wein für
diesen Herrn etwas zu park war.
erklärte Butler mit einem Lächeln.
-Sie" scke nen nicht au wissen, err
Wirt." brauste Welsh auf. daß Sie
hier einen Irrsinnigen haben."
-SU werden es vielleicht doch be
kcttS erraten haben." versetzte Butler
mit einem Blick auf Welsh.
Die Kellner begannen zu lachen
und Welsh raffte sich zusammen.
?,?,z ist mein streunt). Dr,
Twiddle." sagte er. ein Arzt, der
in London wohlbekannt ist. Er
wird Ihnen bestätigen, daß dieser
Wnnn irrsinnig ist . Und in tineiN
Irrenhause untergebracht wurde, daß
er aber nachher aus ver niiau ein
sprang. Ist ks so. Twiddle?"
. ?kawobl." antwortete Twiddle,
dessen Farbe langsam zurückzukehren
begann.
.Wer sind Sie. mein Herr?" frag
it hft Wirt.
.Sier ist meine Karte.- versetzte
?lkt,und reichte sie dem Wirt
.Gib auch deine her, Twiddle."
Twiddle kam der Aufforderung
nach, und der Wirt betrachtete beide
Visitenkarten.
.Mein Name ist Mandell-Essing
inn
.Sein- Name . . warf Welsh
ein,
Haben Sie eine Karte bei sich,
fragte der Wirt.
.Leider nicht." antwortete er.
.Sein Name ist FranciZ Beve
xizt.m feinte Welsh.
.Nandell Essington." erwiderte
ruhig.
f
Vielleicht noch ein Signalement?"
ragte Welsh höhnisch.
Ein Gentleman,- aniworirir
Mandell.Essington gelassen: -
Sonst kein Beruf,'
Nein." verlebte Mandell.Essing
ton. .ei wäre denn, man fahle fcal
Amt eine Friedensrichter, da ich
ckleide. eil Beruf ans."
-Und dock verkleidet sich all
Geistlicher!" rief Welsh triumphierend
au, indem er sich an den Wirt wen
dete.
Sie sind kein Geistlicher?" fragte
der Wirt argwöhnisch.
.Glücklicherweise nicht." antworte
Mandell.Essington offen.
.Warum tragen Sie dann ein
geistliches Habit?" fuhr der Wirt
ort.
.AuS Hochachtung vor dem Beruf,
erwiderte Mandell.Essington. dessen
Zunge wieder mit ihm davonlief.
hab' Ich e angelegt, nandsyal
der muh ich eö 1a woh halten."
.Wahnsinnig sagte lsh mit ei
r.tt höchst dramatischen Gebärde, die
nicht wirkunaiio blies die An
wesenden waren geneigt, sich seiner
Ansicht anzuschließen.
Können Sie keine andere Aus
unft über sich geben" fragte der
Wirt.
Gewiß, Lerr Wirt." antwortete
Mandell-Essington. .ich habe sogar
den dringenden Wunsch danach, aber
ein öffentliche Restaurant ist nicht
der Ort dazu.
Holen Sie doch endlich einen
Zweispänner und einen Wachmann."
agte Welsh von neuem.
Än diesem Augenblick trat ein neu
er Gast in den Speisesaal, und bei
einem Anblick erhellte sich das Ge
sicbt Mandell-Essmaton. und er
hielt den Kellner mit den Worten zu
rück: .Warten Sie noch einen Augen
blick, hier kommt in Herr, der mich
kennt." -
Alle wendeten sich um und erblicki
ten einen fcingekleideten jungen Mann
mit blondem Schnurrbart und froh
lichem Gesicht. -
.Ab. Bunker!" rief er au.
Nun hätte man erwarten müssen,
daß die Bestätigung dieses Namens
die beiden Verschworer angenehm ve
riihrte. statt dessen brachte sie eine
merkwürdige Wirkung kervor:Twloo
Ie sank ganz m sich zusammen, unv
selbst Welsh verlieft feine Unter
'chamtheit vollkommen, Kein von
beiden svrack ein Wort, als der Ba
ronjbon Blitzenberg seinen Freund
mit großer Herzlichkeit begrüßte.
Ab. mein freund, es tut meinem
Herzen wohl. Sie wiederzuseyen:
, m
Aber was ist, das?'.
Lieber Baron." antwortete Man
dell-Essington. .es hat sich ein un
liebsames Mißverständnis ereignet;
die beiden Herren hier ...
Er hielt inne. denn der Baron
starrte zuerst Welsh. dann Twiddle
mit erstaunten Blicken an.
Ah. Mr. Mandell.Essington,
lief er aus, .wenn ich nicht ine?
indem er sich an Welsh wendete.
iKtx zognir einen tugcnoiia,
r . . i - - r. - tflji
dann erwiderte er: .Nein, Sie irren
sich."
DaS ist doch unmöglich, Sie wa
ren dock in Foaelschlok in Bayern?
versetzte der Baron. .Und daS ist
dock Dr. Twiddle?"
Nein, ja a." itammeue oie er
mit einem Blick auf Welsh.
Wieder betrachtete der Baron zu
erst den einen, dann den anderen
in höchstem Erstaunen, als der junge
Geistliche, den diese llnlerreoung aucy
nicht wenig überraschte, dzn Baron
fragte:
.Sie bauen oiesen Meniqen für
Mr. Mandell-Essington, lieber Ba
ron?" '
.Als den hat er sich -ausgegeben
antwortete der Baron.
.Wo haben Sie ihn kennen gel?t.
Baron?"
.In Bayern, in meinem Schlosse."
Sie irren sich, mein Herr," wie
derholte Welsh.
.Und wann war daS. lieber Ba
ron?" fragte Mandell-Essington.
.Bevor ich nach England abreiste.
Er reiste mit diesem Herrn. Dr.
Twiddle." versicherte der Baron.
Mandell'Essington ging ein Licht
auf.
.AuS GesundheitSrücksichien?" wie
derholte er, dann sagte er mit einem
höflichen Lächeln zu Welsh: .Da
rüder wollen wir doch ein wenig
sprechen, mein Herr."
.Bedauere sehr, aber ich muß ge
hen." erklärte Welsh und griff nach
feinem Hut und Rock.
.Wie? Ohne Ihren TollhäuSler?"
fragte Mandell-Essington.
.DaS geht mich eigentlich nichts
an. sondern Dr. Twiddle., Bitte,
mich durchzulassen." '
. .Nein. Mr. Welsh." entgegnete
Mandell-Essington. .Wenn Sie
jetzt gehen, dann wird e3 in Gemein
schaft des Wachmannes sein, den sie
durchaus holen lassen wollten."
Ton und Blick des jungen Manne?
waren so drobend, daß Welfh stehen
blieb.
rtrüiW trnn!Yw tnl Ttt nn!(T
' VUWtWt WMVtft T
IrtJE9fiMi
pkechen. Mr. Welsh." wiederhol!
Mandell.Sffingtog deutlich: .bitte
Plad nehmen. i habe an Ql
und Ihren Freund Dr. Twiddle meh
rere ffragen ,u richten."
Weish murmeile etwa ,wn
den Zähnen, hängte aber Rock und
Hut wieder hin, setzte sich und sah
Mandell.Sssington mit größter Un
Verschämtheit an.
eaen c-le lo. mt. Manoeu
Esslngton Veveridge Bunker.
oder wie Sie sich sonst noch zu nen
nen Pflegen." bemerkte er.
Ohne diesen Worten die gering te
Aufmerksamkeit zu schenken, wendete
n cm c y rr rr c . .
vcq canoeu'vningion zu vrm vrr
blufften Wirt und sagte zur groß
ten Enttäuschung der anderen Zu
Hörer: Darf ich Sie bitten, un setzt
ein wenig allein zu lassen, Herr
Wirt? Wir haben eine private Ange
Ikgenhklt miteinander zu besprechen."
Nachdem sich alle Nichtbeteiligten
entfernt hatten, holte Mandell-Essing
ton einen Sessel für den Baron her
tei. und alle vier fehlen sich um den
runden Tisch.
.Wollen S' zunächst die Gute ha
ben," fagte Mandell.Essington zu
Welsh. .mir ganz genau mitzuteilen,
was Sie von Mitte November bis
jetzt gemacht haben?"
Hol mich der Teufel, ob mir das
einfällt!" antwortete Welsh.
.Mein Herr,' wendete sich der Ba
ron würdevoll an Welsh. .ich weiß
nicht, wer Sie sind, aber daß Sie
kein Gentleman sind, da sehe ich.
Wenn Sie sich in Gesellschaft von
Gentlemen und Adeligen - be
finden, müssen Sie schon die Güte
baben. anständig zu sprechen.
Welsh starrte den Baron an. ohne
etwas zu erwioern; aber o,e Wir
kuna. die er damit erzielte, war
schwach.
.Vielleicht können Sie mir die
Frage beantworten, Herr Doktor, die
ich an den Mr. Wel h richtete?'
fragte Mandell.Essington den jun
gen Arzt.
Der arme Mensch warf einen Blick
auf seinen Freund, zögerte und stam
melte endlich: .Ich sehe
die Notwendigkeit nicht ein.
Mandell'Essington zog ein Papier
aus seiner Tasche hervor und reichte
es Dr. Twiddle mit den Worten
.Vielleicht sehen Sie jetzt die Not
wendigkeit ein. Herr Doktor."
Als der Doktor einen Blick auf die
Rechnung für die lebte Wasche des
FranciS Beveridge warf, verließ ihn
der letzte Funke von Mut; er blickte
seinen Freund hilflos an, dieser aber
erwiderte den Blick mit einer Miene
grenzenloser Gleichgiltigkeit. Twidd
le bekam plötzlich tugendhafte An
Wandlungen.
.WaS wünschen Sie zu Kissen,
mein öerr? fragte er.
.Erstens, wie k. im Sie dazu,
überhaupt etwas nm .nir zu tun zu
baben?
Welsh warf schnell ein: '.Wenn
t&l tni& srt srtrt'S tfirn trtHFif
9 iiiuyi vvipi jv uy y
Twiddle!'
Aber der Ruckfall TwiddleS zur
Tugend schien vollstandiz zu sein .
.Ich wurde ersucht, Sie unter mei
ne Obhut zu nehmen, während . . .'
5?öaernd Kielt er inne.
.Wahrend ich nicht ganz wohl
war." ergänzte Mandell.Essington
lächelnd, .nickt wahr?
.Ich sollte mit Ihnen auf Reisen
gehen.
Ab!"
.Aber ich hatte keine große Lust
dazu, und so und so machte
Welsh mir den Borschlag, i h n mit
unebmen."
Während Sie mich in Clankwood
einsperrten? .
' .Ja." ' ; ' '
.Hahahah!" " lachte :' Mandell,
Essington. .DaS muß ich sagen; ei'
ne verteufelt drollige Idee!"
Twiddle faßte Mut und sagte:
SA bedauere sehr
Da unterbrach ihn der Baron mit
den Worten: .Also welches ist Ihr
Wichtiger Name. Bunker?' , .
.Mandell.Essington, lieber Ba
ron."
Der Baron betrachtete uers!
Welsh. dann Dr. Twiddle mit weit
aufgerissenen Augen, oann wenvne
er sich entrulker an Mii,y:,ie irn
tss in Betriiaer? Sie kommen in
mein HauS und nennen sich einen
Gentleman uns erzählen m von
Ahrer Familie und Ihren Gütern,
Sie Sie Sie gemeiner Schuft!
Bunker, ich kann mit solchen Leuten
nicht an einem Tische sitzen!"
Mit diesen Worten erhob er sich.
..Einen Augenblick noch. Baron!
bat Mandell.Essington. .Bevor wir
diese Herren ihrer vielversprechenden
bktrila'rischkn Laulbabn überlassen,
habe ich noch einige Fragen an sie
zu richten.
.Was sollten Sie für Honorar be
fnmw' frnnlt tr t. ?widdle.
.Fünfhundert Pfund." antwortete
te dieser. . -
Mandell.Essington riß die Au
etn fliif
.Darauf gibt man mein Geld
nuar Anritt fubk er fort: .Au
5rfirr finsuAt. mick wieder in Jh
re Gewalt zu bekommen, schließe ich.
daß Sie das Eunvengeio noq nicy
K,kmm?n KllbkN?"
Nkin " antwortete Dr. Twiddle.
.ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich
S noch nicht bekommen yave.
.Auf da gebe ich nicht viel."
versekt Mandell Essinaton: .eS ist
wohl überflüssig. Ihnen mitzuteilen,
aß Sie sich umsonst bemüht haben."
Er betrachte! beide, oll wenn sie
eltsame Raubtiere waren, und fuhr
ori. .Sie. Mr. Welsh. sind ei ab
kseimter Schurke; I freut mich.
hkt Bekanntschaft gemacht zu haben.
Sie können jetzt gehen."
All Welsh trotzig itze uud, jagte
er hinzu: .Aber auch f o f o 1 1, der
landen? Sonst werden fci zu Ihrer
Beförderung einen Zweispänner und
tinen Wachmann draußen vorfinden."
Welsh setzte sich schwelgend feinen
Hut auf, warf den Rock über den
Arm und ging auf oie zur zu, an
ein Kellner ihm entgegentrat.
.Ihre Rechnung, mein Hrr!"
.Mein Freund zahlt schon für
mich." antwortete Welsh.
Nein. Mr. Welsh. rief Manvell
Essington au, .bezahlen Sie Ihre
Zeche nur selbst!" Welsh sah den
Wirt bereit auf sich zukommen, er
uhr also mit der Hand tn die 2a
Ae: ,uvor jedoch warf er Twiddle
einen Blick zu. der diesem nicht Gu
e verhieß, wenn y txi wiener ai
ein waren.
Sie. Herr Doktor, wendete sich
Mandellössington hierauf an
ddle. .scheinen mir ein ungiua
konstruierter Zweifüßler zu sein.
Sie lassen sich in ein höchst origi
nelle Abenteuer ein; aber Sie sind
nicht gescheit genug, ei auch anflän
tig zu Ende zu führen. Hol' micki
der Henker, ob ich die Geschichte nicht
ganz ander angestellt hätte! Bevor
Sie au der Geieuiazair von vzenr
lemen verschwinden, muß ich Sie
noch um eine Gefälligkeit bitten. Sie
werden morgen in aller Frühe nach
Clankwood fahren, dem Dr. Congle
ton vorlügen, wa die wollen, unv
meine gesetzliche Entlassung, oder wie
der Schwindel sanft heißt, erwirken.
Dann gehen Sie zum Teufel oder,
wa wohl auf dasselbe herauökom
men wird, zu Mr. Welsh. Sie wer
den tun. wa ich Ihnen gesagt habe?"
.Ja a. ganz bestimmt," flotter
te Twiddle.
.Und nun machen Sie. dasz k,ie
fortkommen je schneller, desto U
ser!"
Als der niedergeschlagene Doktor
kort war. sagte der Baron ärgerlich:
Diese Schurken! Sie sind wirklich
diel zu nachsichtig. lieber Freund,
Sie hätten sie verhaften lassen sol
len!"
Lieber Baron, ich bin den beiden
Halunken eigentlich zu Dank ver
pflichtet: ich hab' in den letzten Wo,
chen daS vergnügteste Leben von der
Welt geführt, und dann: hab' ich
nicht meinen besten Freund kennen
gelernt?"
.Ach, Bunker r rief der Baron
aus. .Aber was sag' rch da!? Sie
sind nicht mehr Bunker, und doch
darf ,ch Sie in Erinnerung an
schon verlebte Tage noch so nen
nen."
ES ist mir ein Vergnügen, lieber
Baron aber jetzt, wollen wir
essen."
.Zuerst." sagte der Baron errötend,
.muß ich Ihnen noch eine Neuig,
keit mitteilen.
.Lieber Baron, daS hab' ich U
reitS erraten."
Alicka ist mem! Wünschen Sie
mir Gluck!"
.Bon ganzem Herzen. , lieber
Freund!"
in ii m m i i ?
Die Telegraphenstange d Welt.
Teilweise auf Grund von Mittei
lungen der Verwaltungen und teil,
weise aus Grund von fachversiandi
gen Schätzungen darf man anneh
men, daß sich die Zahl der auf der
ganzen Erde voryanvenen Teiegra
zhenstanaen aus 6 bis 70 Millionen
n den Telegraphen und Fernsprech
linken und aus weitere 15 bis 20
Millionen in Linien mit Kraft und
Lichtleitungen beläuft. DaS Deutsche
Reich besitzt daS größte Telegraphen
und Fernsprechnetz. Ihm am nach
sten stehen d an die Bordsee gren
zendcn Länder. Unter dem Durch
schnitt Europa bleiben Rußland,
Schweden, Norwegen, d Balkanlan
der. Spanien und Portugal.
In Amerika haben die Bereinigten
Staaten daS ausgedehnteste Netz. In
der ganzen Welt mögen heute rund
3.7 Millionen Kilometer Ueberland
linien mit nahe an 18 Millionen Kt
lometer Leitung vorhanden fein
Welche Bedeutung bei diesen Linien
die Stangen spielen, geht daraus her
vor. daß in den eigentlichen Kultur
landein auf etwa 10 Einwohner eine
Stange kommt, und daß auf jeden
Bewohner dieser Lander für das Ge
stänge einschließlich der Kosten de
EinbauS 50 Cents entfallen. Die
überwiegende Mehrzahl der in Eu
ropa gebrauchten Stangen sind Stt
fern, in Amerika überwiegt die Ze
der. Dabei verdient beachtet zu wer
den. ' daß Amerika, das Land der
großartigsten Eisenindustrie der Wel
wie kaum ein anderes Land, unbe
dinat ' am , Lolzmast festhält. Die
Lebensdauer der einzelnen Holzarten
ist naturgemäß sehr verschieden
Während die Zeder eine mittlere
Dauer von 15 bis IS Jahren er
reicht, stellt sich die der Kiefer nur
. 1 rt Oi.t.. r, ? U t .
aus 4 ö zayrr. y-
" 1 '" ' '
Angewandte Red' in
art. Frau: Weißt du , schon?
Unser Sausarzt t t tot.
Mann: Siehst du. wer ander
Ntrubgräb I,lbkMin.
Pt SchrkütLssHt.
Ein Brief von Tage Hermann.
Du willst wissen, wie I in der
schrecklichen Nackt uaegangen ist.
Du willst wissen, wa für ine Lege
benheit da war, die ln den Lauf der
Dinge eingr, s, an va, ungiua ge
tj s im. rir
lajao. jvvl itnnii nuaj t zuvklm,
ligen Menschen, darum kannst Du t
nicht verstehen.
Verstehen E ist nicht
dabei zu verstehen. Verstehst Du .
wenn in der großen Stadt jemandem
ein Dachziegel auf den Kopf fallt?
Der Ziegel stürzt eben vom Dach hin
ab, wahrend der Msnn unten die
Straße passiert. Oder ein kleiner
Junge kaust Reismeyi, wenn iem
Mutter ihm aufgetragen hat: Hol in
Pfund Sagomehl! Verstehst Du
auch da nicht? Oder verstehst Du
ben Fußballspieler nicht, der stinen
Ball nach der verkehrten Richtung
tritt? Meinst Du. da wäre uveryaupr
etwa zu verstehen?
E war eine finstere, nevnge 3(0031,
n der ,ebn en unve ver Wame.
Drinnen im Bureau lösten die Assi
stenten einander ab; ich stans m oer
Tür und schaut hinein.
Holm saß am Telegraphen uno
lckrikb ein Telearamm inS Journal
ein. Chriftensen la in dem Uebertra
gungsbuch drüben am i.
Nichts zu vemerien, vlm, irug
te Chri ten n.
Nein. nickt außer der Zugverle
auna hier, die ich gerade eintrage",
erwiderte Holm.
.Aha! Also der gewoynttqe Wirr
warr!" Christensen dachte en die Zug.
berboluna in X.. die nach 51. verlegt
zu nxrden pfkgte. wodurch die Zug
folge ja auch bet un geanoerr ivuroe.
Aber heute abend hatte der erste Zug
so diel Verspätung, daß die Ueberho
lung auf unserer eigenen Station er
olgen sollte.
Na ia. dann will ick machen, daß
ich zum Abendbrot nach Hause kom
me!" sagte Holm. t
.Gute Nackt. Christensen. und gute
Wack' Gute Nackt. Skov!"
Muli Nach ' erwiderte t. Guie
Nacht", sagte auch Christensen.
Als Lolm aeaanaen war. wanoie
kick Ebristensen an mich: .Ja. Sie
haben also gehört, is?iov, was por
iiegt?"
.Jawohl."
Und dann ging ich nach dem St.
leise hinaus.
n der lehnten Stunde der Wach
ist txr Geist schlaff. Ter ganze or.
per bewegt sich mechanisch, weil das
Gehirn, während die Glleixr aroeuen.
bereits begonnen hat, Borschuß auf
die Ruhe zu nehmen.
kck bebielt die Mütze in der Hand.
als ich in den stillen Regen hinaus
kam. Ich ' dachte nicht daran, den
Kopf zu bedecken, oder ich vergaß es,
1 Tl XI. js.1
ooer 10) mocyir niui.
In dem Gastyauswagen ram ein
Mann gefahren. Der Knecht
sprang vom Bock, und ich ergriff den
Koffer. ' . . m,-
Der fein Herr gav mit Psen
. . 1 ? Tl.1
nig. die ich n oie ..aiaie ncaic
' mtjt :i
Dann tXlievle ich oa, Eepaaiiua mu
den Stationszeichen, während r daS
Billett löste. Ich erinnere mich sei
ner noch so genau. Er war in einen
dicken Vek gehüllt und hatte eine
Reisemütze auf; die Gläser seines
Kneifers schimmerten hell. Auf der
. ' r.c. ri-.3 m.t
Unken uuange laß ein iwuijc
rrnal und aus der Nase ine Warze.
Auf all daS besinne ich mich, wie ich
mich auf all llelnen. unoeoeuienoen
Dinge aus jener entsetzlichen Nacht
besinne.
Und sieh, wie ruhig ich erzähle,
weil mein Hirn wohl geborgen sein
fnff, um ick den schweren Gang mei
nes LebenS mit zersetzter Seele zu
Ende gehen mufl.
Kur, darauf schlug die Glocke.
(Tfirifttnitn klovlte drimal auf die
Luke der Gepäckkamm; das. ist ein
verabredetes Welchen uno oeoeuin,
daß daS Signal gesetzt nxrden soll.
Ich antwortet mit inem Schlage
und mache in dem Bureau erst Mel.
dung. wenn alles in Krönung in;
dann sieht der Assistent die Zugroute
nach.
So auch an diesem Abend. Alles
tvrVxef aam wie gewöhnlich, ick Vllcktk
dkn kalten, taufeuchten eisernen Hand-
griff und zog an dem langen, tragen
V 1 . -w - . m m, L r
Drahtwerk. Es war 10 um, vag icn
hiirrft den Nebelregen den rasselnden
Laut der emporschnellenden Signal
flllgel horte.
Dann schloß ich das Törchen und
in uk den Verron zurück, wo bäu
fig dies oder zeneS für einen zu tun
ist.
Der Zug kam herangestampft. Ich
finrt den schnurrenden Laut der
Bremsen und sah die Siernenglorie
um das weige lqr oer oromotlve
k'rum. Die Couvötllren wurden
aufgerissen, und ich hörte rauh und
roh tlmgenoe klimmen. 01 oen 'ca
men der Station ausriefen. Ich ging
in ianalbütte zurück, um .Salti-
zu signalisieren, wurde aber aufge
halten durch den ' Zuruf: .Skov,
hallo, kann ich die Karre mttneh
men?" Es war dr MUHlenknecht.
der fein Fahrrad über den Zaun
schwang. '
Das Signal konnte ja noch stehen
blrilm. Es war nickt Absicht, son
dern, Wnt, , unbewußte, , meKanijSe
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JglantS fiir die Trintanttn. Daß VolcmtS die -nächste Nockmobe dilbett
werden, scheint sehr wahrscheinlich, denn viele der Sommerkleider aui de
Händen der autoritativen Modisten zeigen wei oder drei Volant? am Rocke;
trotzdem ist in jedem ZZalle der schlanke nd tn?,t Rock erhalten. Das hier ab
gebildete reizende Soinmerkleid für eine Debütantin vereint Allovcr Batist
Stickerei, vandykte Bänder von schwererer Stickerei und Val La VolantZ.
Der Aermel aus gefältelter Spitze, zu dem Dessin deS Rockes passend, ist aller
liebst.
Handlung, als ich mit seinem Rade
nach dem Packwagen am vorderen
Zugende lief, während er sebst in in
CoupS stieg.
Da kam Christensen gestürzt und
rief mir totenblaß ein paar Worte
zu, weil er gesehen hatte, daß daS
Signal immer noch .Freie Fahrt!"
anzeigte. Aber der Laut seiner
Stimme ging unter in einem Lärm,
r aus dem Wunrel hinter mir her
vorwuchs.
Ich sprang aus daS Signalhaus
chen zu, stieß mit dem Kopf hart ge
gen einen Laternenpfahl und fiel zu
Boden. Drei heisere Pfiffe, daS
Kreischen scharf angezogener Brem
sen. Ein Schrei der Todesangst.
Ein Krachen. Ich sprang auf und
sah. . .
Gott im Himmel! Ich war em
leeres Gebäuse. Blutige Nebel trie
ben vor meinen BlAen dahin. Zlln
gelnde Flammen schlugen um mich
empor. Christensen packte meinen Arm
und schrie meinen Namen. Ich tau
melte und stürzte, während ich Au
gen und Ohren zu verstopfen suchie
mit meinen armen, zitternden Men
schenhänden, meinen blutbesudelten
Moroersausten.
Das übrige kennst Du ia aus oer
Leitung. Mich liefe man liegen, wo
ich lag, bis ein PolizeileNtnant sich
meiner Person vemacyllgie.
schlug ihm mit der geballten Faust ins
Gesicht, aber er wollte mich nicht mit
seinem Revolver niederschießen. Da
bat ich ihn flehentlich, mir oie Waffe
zu leihen, aber auch das war ver
gebens.
Mein Leben ist nun vorbei. Ich
bin kein Mensch mehr. 5tä habe viele
Verhöre durchgemacht, in denen ich
erklaren sollte, warum ver Lieget vom
Dache fällt und den Zvoruvergeyenoen
trifft.
Ich erwarte meine Strafe; als ov
es nicht Strafe genug Ware, daß
Gott im Bimmel mich zlu seinem
Werkeua erkor, als er das Unglück
in der schrecklichen Nacht geschehen
lien. öam t das Anlli einer unoe
kannten Seele bleich und in Angst
zum Himmel emporblickte. Als ob eS
mcht Straf genug roare, oay ,aj
Nackt für Nackt aufwache, in Schweiß
gebadet, daß mir die Zunge trocken
am Gaumen klebt und die Hände
blutia sind von dem kramp yanen
Druck der Näael!
Man kann mich nicht strafen. Ich
erleide all den fürchterlichen Schmerz,
den em Mcnfch erleioen rann.
Gegen mem Hnn klopft vom HJttt
aen bis zum Abend nur ein hui
er Gedanke. Ein Gedanke, der kel
ner ist und doch das Einzige, wozu
meine zersplitterte ich ausrai
fen kann: Warum mume ico es
fein? Warum traf dieser Zufall
mich? Bin ich doch nur einer von
zehntaufenol
Der Stationsvorsteher saat in ab
len Berbören. ,u allen Nevortern. zu
allen Menschen der Welt: Skov ist
ein tücktiaer. nüchterner Mann zwan
zig Jahre lang gewesen, an jedem
Tage zehn L?tunoen ymourch. vas
mackt 73.000 Stunden. Und doch
bedeutet das alles nichts dagegen, daß
ick in mer einzigen Minute ver aa.
., .,;... ,,r.,,u.-.:.- .
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Vielleicht bedeutet 5 twaS für di
Nlchter. aver nicyr zur mich. aau
Leben ist vorbei. .
5ätte der Äufall mich dazu aus,
erkoren, bei Erfüllung meiner Vflichl
unter die scharfen Räder zu geraten,
. . . ü . -i. l : - x r : X . n . : X .
C Toait las nun ciuc luuiuujc jciujc(
mein Schrei war in die uste geftie
en. ?!ekt aber bin ick ein lebendiger.
zerfetzter Leichnam, der Schrei jener
entsetzlichen Nacht gellt in mein llyr.
und blutige Nebel senken sich dichter
und dichter um mein giuyenoes E?cza
0
.igeyaufe. . .
Wo es keine Dyspepsie gibt.
Ein amerikanische eingeborene
Rasse, welche es klingt schier un
glaublich vollkommen frei von
Dyspepsie oder Verdauungs Ve
schwerde ist, haben wir in den Eski
mo. Und doch bietet der Eskimo allen,
bei uns anerkannten Gesetzen deS Ge
sundheitsschutzes mit eherner Stirne
oder vielmehr mit ehernen Zähnen
Trotz! Erstens ist er ein starker
Esser um nicht zu sagen, Ire er
dessen Aufnahme Fähigkeit keine
bekannten Grenzen hat; jedenfalls läßt
r niemals einen, Fetzen seiner Mahl
zeit übrig, uno wäre oiese nocy o
groß gewesen. .
Er kann freilich auch nie einen Feh
ln mit seinem Kochen machen: denn
in der Regel kocht er sein Essen über
Haupt nicht, wenn er ine fremoen
Gäst hat. Soweit seine wichtigste
Nahrung in Betracht kommt, namlicy
die Tran-Blase und das Fett arkti
scher Wasser und Landtier, ißt er
dieselbe eigentlich gar nicht, sondern
verschlingt sie blos! Er schneidet
diese Nahrung in lange Streifen,
welche etwa einen Zoll breit und ei
nen Zoll dick sind, und läßt diese
Streifen in oie Tiefe feiner Kehle
versckwinden. als ob er ein Tau In
einen Brunnen hinunter ließe.
Damit soll nicht aesaat sein, das?
er von seinen Zähnen nicht tüchtig
Gebrauch mache, nicht nur zu die
len andern Zwecken, zu denen Unser
eins fi nicht vrauchr, fonoern reu
weise auch zum Essen selbst. Denn
er kann sich auch ein gutes Mahl aus
dem Fleisch und der H a u t des Wal
rosses machen. uns oas givr eine
so harte und zähe Speise, daß man
beim Zerschneiden des Tieres daS
Messer fort und fort scharf machen
muß! Aber die Zähne brauchen kein
Schärfen. ;
Reisende und Nachbarn, welche es
auS der Beobachtung wissen sollten,
behaupten, das Eskimo-Kind habe
schon Zähne, welche in ein Stück
Walroß-Haut so gut einbeißen könn
ten. wie die Zähne eines gewöhnlichen
amerikanischen Kindes in inen Apfel.
Dabei ist dies Haut einen halben bis
zu einem ganzen Zoll dick und nicht
sehr unähnlich iner Elephanten.
Haut!
Bei alledem steht Indigestion noch
heute nicht im Wörterbuch deS Eski
moS, trotz seines vielen Verkehrs mit
Weißen. . Er ist darum gewiH zu l
neiden, , ' ,
guinffMHlMMI
i
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