Ttttftm 2mnm g" D I al f 1 See Ssllhätthlev LJL llc&crscfct von Ana Utüntt, tt4SClSrA-ZX?. J st7. ftotlfefeuna.) el,n. wo?" kragte fiJaron Sun !er, und der Oberst machte bei dieser e!kgen?ett die emerlung. van. er jurn erstenmal Das .lernn aus ivrack. .Louisdor". antwortete Trelawnch Die Versuchung war unweriieiz h. .Einverstanden", sagte der Baron, ' Nun spielle er in einer Weise, daß 2re!awneyS Gesicht immer länger und langer und Dr. GUott immer ausge regtet wurde. bis der falsche Baron lächelnd sein Queue niederlegte: er hatte die Partie grandir gewonnen. Alles schwiea. und Zrelamney reichte ikm schweiaend zwei ffun. vfundnoten. während der Oberst, ebenfalls ohne ein Wort zu sprechen. ,u tan? Wbislo üuruclikvric. r, lZScott konnte sich Nichttänzer zu rückhaltcn. sondern flüsterte Eir Richard leise etwas ins Ohr. worauf beide das Zimmer verlleen. Der falsche Baron plauderte ge lassen noch ein Weilchen, obwohl ihm niemand mehr zuhörte, dann bemerkte er. daß e: jetzt die Damen im Ealon aufsuchen wollte. Zwei Minuten später kehrte Sir Richard, der sehr veunruyigr scgien, wieder mit Dr. Escott zurucr. .Wo ist der Oaron?" fragte er. .Zu den Damen gegangen-, ant ortete Trelawncv. dann fügte er bmzu: .öol' ihn der Teufel." Aber der Baron war weder Sei den Damen, noch war sonst irgendwo im Hause eine Spur von ihm zu sinven, .Er ist fort" sagte Si: Richard, .WaZ soll das bedeuten?" fragte Trelawncy. Oberst Savage lächelte grimmig und sagte: .Vielleicht will er dem andern Betrüger die Hälfte von sei ncm Gewinn geben." .Dr. Escott wird Ihnen Aufklä rung geben können", .bemerkte Sir Richard., .Meine Herren", sagte Dr. Escolt. .der Mann, der sich hier als Baron v. Biitzenberg eingeschlichen . hat. ist niemand anders als ein, höchst schlau er und entschlossener Irrsinniger. Er brannte aus der Anstalt von Clank wood, .. wo ich Assistent, bin. durch, nachdem er mich fast ermordet harte; seither hat man ihn in London gefe hen. aber wie er hierhergekommen ist, weiß ich natürlich nicht." Taraufhin wurde der echte Baron - pus seiner Haft entlassen und mit den demütigsten Entschuldigungen und dem vortrefflichsten Souper getröstet. Der erzählte nun. was er von der Laufbahn Bunkers - in London wußte. Obwohl dieser Bericht na turgemaß nur fragmentarisch und einseitig war, besonders, weil der Baron eine begreifliche Scheu davor empfand, auch seine Heldentaten in St. Egbert's-on-Sea zu erwähnen, waren zum Schluß doch alle, selbst der übervorteilte Trelawney, darüber einig, daß Bunkers Begabung, so viele Schwächen er auch auszuweisen habe, einer besseren Sache würdig wäre. ' VII. ' Die Gesellschaft in Brierley Park hatte , sich zur Ruhe begeben. Dem Baron hatte man das Zimmer des Usurpators angewiesen. Die große Liebenswürdigkeit und Gkstfreund schaft Sir Richards und der anderen Anwesenden hatten den 'Zorn des Barons allmählich besänftigt, so daß er feine letzte Erfahrung bereits von der humoristischen Seite betrachtete; den Nebenbuhler Bunker war er nun auch glücklich losgeworden beru higten Gemüts war er nach Mitter nacht zu Bett aegangen und schlief auch gleich den Schlaf des. Gerechten. Es war drei Uhr morgens. Das Feuer war heruntergebrannt, tiefes Schweigen herrschte im Schlosse, nur von Zeit zu Zeit unterbrach das Seufzen des Windes in den Zweiten der alten Bäume die Stille. Da lie fan sich plötzlich leise Tritte auf der Treppe vernehmen, die im Korridor verstummten; ' ein 'Weilchen später waren sie vor der Tür hörbar, die in das Zimmer des Barons führte, leise wurde die Tür geöffnet, jemand steckte 'zuerst den stopf hinein und trat dann ein. ' ' ' Der' Baron schlief noch immer urd träumte von Bunker., Sie fuhren in einem Hanfom zusammen irgendwo hin. Bunker erzählte eine von seinen lustigen Geschichten, da erfolgt plöh lich ein Krach, der Hansom 'schien einen Luftsprung zu machen, über schlug sich - und der - Baron er fcachk :,:v''K'-V-,- - v- , Zuerst glaubte er er träume noch i.-nmer.. ' Das elektrische Licht war aufzed:,'t und, öaS Zimmer war so f:3 wie bei. TsZez' waS aber das er intl war: Bunker saß,, auf l::n Ceit desBarons und betrachtete ' r fAi einem halb nachdenklichen, ' :S belustigten Ausdruck. ' .I.h hofft. Sie fühlen sich in dle s .1 kciMtn Schlosse wohl, lieber , sagte er. , -Zzron war nun ganz munter. : r) k'.unt. daß er nicht imstan- f.r.e Ledanken zu sammeln ! ZZxl und eine Antwort zu geben. .Aber vergessen Sie nicht, lieber Baron," fuhr Banker fort. .NoMow l'k'I!",'! Ich öube den Baronen von Bayern einen Ruf gemacht, dem Sie nun gerecht werden müssen. Der entrüstete Baron hatte endlich seine fünf Sinne wieder beifam men. .Wenn Sie sich nicht im Augen blick entfernen." sagte er. indem er sich halb erhob und auf seine Ell bogen stützte, .werde ich Lärm schla gen. Sie scheinen ganz vergessen zu ha- ben. daß Sie mit einem gefährlichen Tollhäusler sprechen, der hochstwahr scheinlich stets sein Rasiermesser bei sich führt." warnte ihn Bunker. Der Baron erbleichte ein wenig doch fragte er mit fester Stimme: ,WaS wollen Sie eigentlich? Erstens will tch mein Kammzeug. etwa? Wäsche und Kleider und meine Handtasche. Es ist alles viel sckinel ler gekommen, als ich voraussah . Nehmen Sie sich, wag Sie wol- len." antwortete der Baron. .Tann möchte ich ein wenig mit Ihnen plaudern." fuhr Bunker fort; ,,ch glaube. Ihnen eine und die an dere Erklärung schuldig zu sein vielleicht auch eine Abbitte, und ich urchte. dies ist die letzte Gelegen hcit. die ich je haben werde." Sprechen Sie. Ich setze natürlich voraus, daß Sie nichts gegen mich unternehmen werden, bevor Sie mich zu Ende gehört haben. Sie werden es be greiflich finden, daß ein Verfolgter vorsichtig ist. . . .Ich werde Sie ungehindert fort lassen." sagte der Baron. .Ich danke Ihnen. Baron. Bunker kreuzte die Arme über die Brust, lehnte sich mit dem Rucken ge- gen das Fußende des Bettes und be- gann in seiner halbspottischen Art: Sie geben doch zu. daß ich tote zu- weilen recht gut unterhalten habe. Baron?" Ter Baron antwortete nicht. .Das schreib' ich mir gut', fuhr Bunker fort, .dagegen leugne ich nicht, daß ich eine Zeitlang einzig und al- lern von Ihrer Gute gelebt habe. Jetzt, lieber Baron, will ich Ihnen aber einmal eine wahre Geschichte er zählen und bei der Gelegenheit gleich erwähnen, daß dies eine Gunstbezci auna ist. die ich schon seit sehr lan- ger Zeit keinem Menschen erwiesen habe." Ter Baron hustete, erwiderte aber kein Wort. Meine Lebensgeschichte", erzählte Bunker weiter, .beginnt für mich in der stillen Zurückgezogenheit der Jr renanstalt von Clankwood. Wie ich dorthin kam, wer mich hingebracht hat, davon habe ich nicht die leiseste Erinnerung. Ich erwachte einfach ei nes Tages in der Anstalt mit der Empfindung einer ungeheuren Schläfrigkeit, der meiner Ansicht nach eine große seelische Erschütterung vorangegangen sein muß. Die Ur- ache dieser Erschütterung hastet nur ganz undeutlich in meiner Erinne- rung. hat auch mit meiner vorigen Geschichte nichts zu tun. Auch glau be ich. daß der Anfall nur von kur zer Dauer war. Als ich langsam wieder zu mir kam, war ich ein an irrer Mensch ob besser oder schlech- er, das kann ich wegen meines man- gelhaften Gedächtnisses natürlich nicht beurteilen denn ich hatte ganz und gar vergessen, wer ich war. ch hatte überhaupt alles vergerien. was sich auf mich bezog. Ich fand, daß man mich Francis Beveridge nannte, aber ich weiß ganz bestimmt, daß ich nicht so geheißen habe. Wie seltsam!" rief der Baron aus. den die Sache wider Willen lebhaft zu interessieren begann. Das allermerkwurdigsle ist aber, daß ich leider bis zum heutigen Tage nicht weiß, wie ich heiße. Ja. aber warum sollte man Jl nen einen andern Namen gegeben ha- ben? fragte der Baron. Das ist ja eben das Rätsel. War- um? Ich wollte, ich wüßte es!" Der Baron betrachtete ihn mit un- verhohlenem Interesse. .Wie sonderbar!" murmelte er achdenklich. , , .So war ich plötzlich gezwungen. in einer Irrenanstalt zu leben und auf einen neuen Namen zu hören," uhr Bunker fort. .Da ich nicht einmal zu sagen wußte, wie ich hieß. onnte ich natürlich auch keinen ge- gründeten Anspruch darauf erheben, aus der Anstalt entlassen zu werden. ch geHorte formlich hinein wie eine der dortigen Pflanzen. Uebrigens will ich auch gern zugeben, daß mein geistiges Gleichgewicht nicht völlig un gestört war. Herrgott, was waren das zuweilen für lustige Zeiten! Ha haha!" :,, , Seine Lustigkeit war so ansteckend. daß , der Baron herzlich mitlachen mußte, aber plötzlich sagte er mit warnender Stimme: .Nehmen , Sie sich in acht, Bunker, man könnte Sie hören!" .Dessenungeachtet", erzählte Bun ker weiter, .war ich fest entschlossen au dem Irrenhause zu enlslichen und es ist mir auch gelungen wie, das wird Ihnen mein Freund Dr, Escott bereit erzählt haben." Der Baron grinste und bejahte. Ich kam also nach London und hatte am allerersten Abend da Glück die Bekanntschaft des Baroni Rudol v. Blitzender zu machen wie Sie wissen durften. Zu meiner Entschul diguna kann ich nur sagen, daß ich die Details, die ich Ihnen damal! ansuyrte. aus meiner Einbildung? kraft schöpfen mußte, da ich doch von meiner Vergangenheit nichts, aber auch gar nichts in Erinnerung hatte, Ich weiß ja schließlich nicht einmal, ob sich nicht einiges wirklich o ver halt, wie ich erzählt habe, und da ich nun einmal die Wahrheit absolut nicht zu sagen vermochte, so unter drückte ich den Wunsch allmählich." tote Echwindler! warf der Ba ron nicht ohne Bewunderung ein. rz,t haben ganz recht, ich war ein Schwindler, und eS verursachte mir ein königliches Vergnügen. Ich sag Ihnen, lieber Baron, wenn Sie je einmal das Verlangen haben sollten, zu erfahren, wie unbegrenzt das Le ben fein kann, so werden Sie ein Irr- inniger: in man voll tanoiq un verantwortlich für seine Schulden. ür seine Verbrechen und last not leust für feine Reden. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie das den Horizont eines Menschen er weitcrt. Die ganze Zeit hindurch hab' ch natürlich me,n Gehirn zermartert oas sich übrigens in vieler Seite hung zu feinen Gunsten verändert hat , um herauszubekommen, wo und wie ich früher gelebt, was für einen Beruf ich gehabt habe, wenn ich überhaupt einen hatte, vor allem aber, wie ich heiße." Haben Sie gar keine Erinnerung an die Vergangenheit?" fragte ihn der Baron. Doch. Ich erinnere mich an ein großes Landhaus, das, glaube ich. mir gehört hat, aber ich habe keine Ahnung davon, in welchem Teile des Landes es sich befindet. Ich kann mich auch nicht an meine Familie erinnern, und da sich während mei nes Aufenthalts meines Wissens nie lemand nach mir erkundiqt. mich be ucht hat, so vermute ich. daß ich eine Verwandten habe. Vor meinem geistigen Auge stehen eine Menge Er- eignisse auf festliche, sportliche, er götzliche, auch ehrenrührige , ich er innere mich auch deutlich vieler Ge lchter, aber ich kann keinen Zusam- menhang finden. Sie erinnern sich doch auch, Baron. . daß in London mich zuweilen jemand angesprochen oder gegrüßt hat? Gewiß, sehr gut. und im stillen hab' ich mich auch immer gewundert versetzte der Baron. Die durften mich wohl gekannt und erkannt haben. In gewissem Sinne hab' ja auch ich sie gekannt. aber wenn man seinen eigenen Na men nicht weiß und Gefahr läuft. alls man identifiziert wird, in ein Irrenhaus gebracht zu werden, so ist man begreiflicherweife nicht sehr er picht darauf, alte Bekanntschaften zu erneuern. Erinnern Sie sich noch, Baron, wie ich in St. Egbert's-on Sea in den verschiedenen Ädreß- und Adclskalendern einen Namen suchte?" Jawohl.' Damals suchte ich meinen eige nen Namen." Haben Sie ihn gefunden?" .Nein. Wenn ich mich wenigstens erinnern wüßte, mit welchem zu Buchstaben er anfängt! Manchmal glaub' ich. es sei M oder N, dann wieder bin ich überzeugt, es sei E. Ich zweifle nicht daran, daß die Zeit kommen wird, da ich mich erinnern werde, aber bis dahin bin ich dazu verdammt, als ein Namenloser um- herzuwandern. Er erhob sich und lachte launig. .Jetzt, lieber Baron", fügte er inzu. will ich Ihnen noch meinen herzlichsten Dank für Ihre Güte sa gen, dann muß ich mich auf die Strümpfe machen, bevor der Hahn raht. Ich glaube, dos ist mein Kammzeug." Ter Baron schien etwas auf dem Herzen zu haben; er sah Bunker zu, wie er verschiedene Kleinigkeiten zu- ammenpackte und m eine kleine Handtasche tat, dann platzte er plötz lich heraus: Lieben Sie Lady Ali cia?" .Ach. die hab' ich wirklich ganz vergessen," sagte Bunker; .ich hätte Ihnen längst sagen sollen, daß ich sie schon von früher gekannt habe, und daß sie einem Unglücklichen in Clankwood großes Mitgefühl bewie sen und mit Rat und Tat beige standen hat. Das ist alles." .Sie lieben sie also nicht", fragte der Baron hartnäckig. .Ich, mein lieber Freund? Nein. Sie können sie haben und die Gräfin ebenfalls." .Und Lady Alicia. liebt sie Sie nicht?" , ; - , (Fortsetzung folgt). Ein Hausdiener in Phila dclphia hat ein Gerät zum Entfernen und Anbringen von Elektrisch-Licht Birne erfunden, bestehend aus ei v.tm Gummi-Saugbecher an ccnern Siiel. Zkre Freund! Kobellktt von öigki Kirs.ij. Nachmittag! sechl Uhr kam all täglich die Zeitung und umgab dann va Antlid des Amtsqe.'ichtSrats Un der wie eine große Mauer, die ihn schützend von der Umwelt abschloß, Viel Störungen war er auch nich ausgesetzt; seine Ehe war kinderlos, und seine Gattin atbbxit zu jenen ge räuschlo waltenden Hausgeistern die mit den Heinzelmännchen im Bunde zu stehen scheinen. Wie meist um die Zeit, saß Frau Armgard ein ihrem Nähtische am Fenster. .Jetzt bin ich wirklich neugierig waS aus dem Freunde geworden ist, bemerkte plötzlich in die Stille hin ein der Gerichtsrat, und sah, wie Antwort heischend, zu seiner Frau hinüber. Frau Armgard schrak leicht zusam men, aber sie ging zugleich mit der liebenswürdigen Anteilnahme, die sie stets für ihren Mann bereit hatie, auf seine Bemerkung ein, indem sie lächelnd erwiderte: .Die Frage ist für den Uneinge weihten schwer zu beantworten. Willst du mir nicht wenigstens verraten. welcher und wessen Freund verloren gegangen ,fl?" ., .Geschichten erzählen ist nicht mei ne Sache." verwahrte sich der Rat gegen diele Zumutung, .und Roma ne lesen sonst auch nicht Aber wie dieser hier aeschrieben ist." er schlug mit der flachen Hand bekräs tigend auf daS Zeitunqsblatt al e Achtung! Nicht nur der gewohnte Liebesbrei. in dem besonders die weiblichen Autoren gern herumrllh ren, nein, aroßartiae Naturschilde rungen! Und was mir am meisten Spaß macht gerade die Tour auf den Groß Glockncr. wird beschrie ben, genau so. wie wir sie vor zehn Jahren auf unserer Hochzeitsreise ge macht haben." Armgard erhob sich von ihrem Platze, und einen Arm auf die Schul er des Gatten legend, blickte sie ebenfalls in die Zeitung. In der Gletscherspalte, von Ernst Einsam", las sie laut. .Und der Roman fesselt dich? Das will bei dir schon etwas sagen. Ernst Ein am, welch seltsamer Name: fugte sie gedankenvoll hinzu. Er ist am Ende ein Pseudonym, und es steckt doch eine Frau dahinter!" Unsinn", ereiferte sich der HauS Herr, .so kraftvoll und ohne vsttt timentalität, dabei so sachlich richtig childert nur nn Wann. Werdings, eine Begeisterung für die Tour kann ich - nicht verstehen. War noch 'ne verdammte Krazelei da hinauf!" .Ja, der Weg zur Höhe ist immer beschwerlich", bestätigte Armgard. In hre Augen trat em Ausdruck von Fernensehnsucht, und ihre blassen Wangen überflog ein zartes Rot, als ik weitersprach: Mich zog es auf- wärts. wie mit Allgewalt". Der Rat schaute bei dieser Ant wort seiner Frau höchst unbehaglich aus. , Du' wirft ja ganz ergriffen." be- merkte er trockm. .Ich kann dir sa gen, ich war wie zerschlagen an al en Gliedern, als wir endlich oben anlangten!" Armgard seufzte, und der Glanz in ihren Augen erlosch. Aber an die See wurdest du mich eher bgeleiten? Was sagst du dazu?" fragte sie nach einer Pause zaghaft. Ich bin überhaupt kein Freund vom Reisen", sagte Enders verdrieß- ich. .Das ist auch so eine Errun- genschaft der Neuzeit, daß kein Mensch mehr zu Hause bleiben kann. Vor allem, ich bin kein Krösus, und nterstutze von meinem Gehalte noch Mutter und Schwester, wie du weißt!" O, wenn es nur um den elenden Mammon ist. Karl, darum sorge dich nicht; ich habe eine kleine Sum me aufgespart, du bist mein Gast." So reichlich bemesse ich das Wirt- chaftsgeld?" sagte ihr Mann auf- richtig erstaunt und überrascht. Die Gewitterwolken verschwanden von einer Stirn, obgleich er tadelnd de- merkte: .Besser wäre es wohl, du tatest deine Ersparnisse so an, daß ie Zinsen brachten." Reisen bringt auch Zinsen, be harrte seine sonst so fügsame Gat- in. .Vier oder fünf Prozent?" .Mehr, o weit mehr, Karl, denn du bewertest Gesundheit und fri- chen Arbeitsmut. die wir uns drau ßen holen in Gottes fchöner, weiter Welt, allzu gering! Und " fügt sie leiser, wie tastend hinzu '.viel leicht gehe ich auch noch einmal un er die Schriftsteller, du weißt boq: Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen!" Doch ihr Gatte iate sich diesen Zukunftsplänen durchaus abgeneigt. Na, sei so gut!" rief er mit osfen- barem Entsetzen, .das wäre für mich direkt ein Scheidungsgrund! Schöne Haushaltungen, in denen die Frau chreibt. der Mann sich die Knopfe elbst annäht und mittags angebrann en Reisbrei ißt! UebrigenS. Schatz," uhr er ablenkend und ein wenig be fangen fort, .du nimmst mir's doch nicht übel, wenn ich noch ein wenig zu meinem Stammtisch gehe? ES ist zwar dein Geburtstag heute, aber, hab ich dich nicht schon mit Sekt und einer Rede gestiert?" .Freilich. Männchen, geh du nur ruhig zu deinen Freunden." beeilte sich Armgard die Bedenklichkeilen Ih rek Gatten zu zerstreuen. .Du weiß ich libe auch eine liebe Freundin, die mich heut, wie alle Abende besuch wenn du fort bist. Da wird mir die Zeit nicht lang." .Merkwürdiges Wesen. daS immer verschwindet, wenn ich komme. Ist wohl total männerscheu? Werde sie mir aber doch mal anfeh n müssen! scherzte EnderS. froh ob deS liebenS würdigen Entgegenkommens seiner Frau. Tai Bau ernst übel zum Echten war wie geschaffen zu einem behaglichen Avcno choppen. .Ah, die hohe Gerichtsbarkeit!" rief .man Landgerichtsrat EnderS entgegen. alS dieser ms Zimmer trat, .Eigentlich gehörte ich heute nich hierher", sagte der Angeredete, nach. dem er. nach allen Seiten grüßeno. in den Hafcn feines Stammtisches eingelaufen war. .Meine Frau ha nämlich Geburtstag." ,Da hatte Ihre verehrte Gattin freilich mehr Anrecht auf Ihre Ge sellschaft als wir." bemerkte Sani tatSrat Neuhof. der allgemein de liebte Mittelpunkt der Tafelrunde Ja, ich muß wirklich sagen, mei ne Frau ist sehr vernünftig," gab der Gerichtsrat gnädig zu .und so sparsam dabei! Was meinen Sie wohl, meine Herren, da hat sie von ihrem nicht allzu üppigen Wirt schaftsgelde im Laufe des Jahres soviel zusammengespart, daß wir diesen Sommer davon an die See gehen werden. Na ja, und abgehen laßt sie mir dabei auch nichts! .DaS muß man Ihnen ohne wei teres glauben." sagte der Sanitätsrat und streifte mit einem lächelnden Seitenblick die behäbige Gestalt des Sprechers. .Und dabei habe ich im mer den Eindruck, als gingen die Interessen Ihrer Gattin weniger nach der praktischen Seite des Lebens. Sie hat einen so besonderen, ich mochte agen. durchgeistigten Zug im Ge :cht." fügte er gedankenvoll hinzu. .Da irren Sie sich grundlich, Herr Sanitätsrat, meine Frau ist eine durch und durch einfache, praktische Natur," widersprach Enders, dem dies Urteil unbehaglich war wie al les, waS seinen Wünschen zuwider ief. Ist mir auch lieb so. Bei den modernen, sogenannten schöngeistigen Frauen kommen Mann und Haus halt immer zu kurz. ' Nicht immer, widersprach der aniiaisrai in lcinci ruljiaeii au. Beistand und Pflichtgefühl müssen reilich Hand in Hand gehen, dann ann es uns nur wohltun, wenn wir geistig ebenbürtige Gefährtinnen und nicht nur Haushälterinnen an unse ren Frauen haben. Ihre liebe Frau, Herr Rat, wird die Abende zum Le en benutzen, wenn sie Ihre Gesell chaft entbehren muß," fügte er wie zur Vermittelung hinzu. Durchaus nicht," entgegnete dieser riumphierend. .Meine Frau zieht es vor, in meiner Abwesenheit mit einer Freundin zu plaudern, wobei es wohl nicht gerade allzu gelehrt zu gehen wird Gut gezogen, so 'ne Frau, d:e in Abwesenheit des Hausherrn kommt! Wie schaut s denn aus. das Veilchen, das im Verborgenen blüht?" mischte ich Rechtsanwalt Serno mit dem pottischen Ton, der ihm eigen war, in die Unterhaltung. Kenne sie gar nicht, entgegnete Enders trocken. Ist stets schon ort. wenn ich heimkomme." Wie? Eine Dame, die bei Ihnen allabendlich aus und eingeht, die kennen Sie nicht? Sonderbar! Hm! Rechtsanwalt Serno lächelte. Wer von den Herren war in dem etzten Kolonialvortrage?" fragte der Sanitätsrat ablenkend. . . Der größte Teil der Herren war dort gewesen, und bald war die Un erhaltung wieder eine allgemeine und ebhafte. Nur Landgerichtsrat En ders verhielt sich schweigsam, brach uch zeitiger auf als sonst, was man, in Anbetracht des häuslichen Famili enfestes, nur natürlich , fand. Der Herr Rat hatte sich geärgert, ogar über den liebenswürdigen Sa nitätsrat. Was wußte der vott sei ner Frau und ihren geistigen Be dürfnissen? Und nun der Serno! Merkwürdige . Freundin , hatte der alte Zyniker gesagt, und in dem darauffolgenden Hm" hatte noch mehr gelegen, als er aussprach. Dar über kam der Rat nicht hinweg. , Na ja, ein wunderliches Wesen mochte diese Freundin ja sein, die o merkwürdig . geheimnisvoll aus- und einging.. Eigentlich war dieser Verkehr auch nicht nach seinem Ge chmack. Sollte die Freundin am Ende? Unsinn, ganz ausgeschlossen bei seiner Frau, zudem, Armgard selbst hatte hn a aus die Besuche aufmerksam gemacht. Auf welch lächerliche, ver rückte Ideen ein Mann wie Serno. dem mchts heilig ist, einen harmlo- en Menschen bringen kann: . Zum ersten Male seit ihrer zehn ähkigen.Ehe kam dem Rat eine Ge wissensregung." Tagsüber auf dem Gericht, abends beim Schoppen, da blieb nicht diel Zeit für die Häui lichkeit übrig. Wa, seine junge Frau dachte und trieb n den vielen Stunden bei Alleinsein!, darüber hatte er eigentlich niemal! nachge dacht. E! wurde dem nächtlichen Wände rer seltsam und schwül zumute, er eilte vorwärt! und schlich sich dann auf leisen Sohlen, wie ein Dieb in sein HauS, in seine Wohnung. Da saß seine Frau in dem trau lichen Sofaplätzchen allein. Er atmete auf, wie von einem Alp be freit. Wie töricht! Warum hatte er sich so abgehetzt? Armgard hatte ein Heft vor sich und schrieb mit fliegender Feder. So vertieft war sie in ihre Beschäftigung, daß mehrere Minuten vergingen, ehe sie aufsah und den Eintretenden ge wahrte. Dann aber erhob sie sich, und daS Heft schließend, rief sie mit hörbare,? Befangenheit: .Karl, wie hast du mich erschreckt Ist eS denn schon so spät?" So spat komme ich doch woh niemals, erwioerie iyr lsatte, an scheinend gekränkt ob. deS wenig schmeichelhasten Empfanges. Deine Freundin hat dich wohl heute im Stiche gelassen?" Nein, sie war hier." ArmaardS Augen glänzten, wie in Ruckerinne rung genossener Freuden. Na. und jetzt ist sie fort, so plötzlich, wie vom Erdboden ver schluckt?" Mißtrauisch flogen Sn derS' Blicke im Zimmer umher, als müßte die Verschwundene in irgend emem Äernea zu entdecken sein. Einige Minuten vergingen, ehe Armgard antwortete. Dann, die linke Hand auf den Tisch stützend. als bedürfe sie eines Anhalts. wieS sie mit der rechten auf das silberne Schreibzeug. Dort ,st meine Freundin. .Dort? Wo?" Verständnislos folgte er der Bewegung ihrer Hand Du siehst so erhitzt aus. du hast doch nicht Lieber. Kind?" Sie lächelte: .Fieber? Nein. Karl. aber ich bin dir eine deutlichere Er kiarung schuldig. Die kleine, brau ne Stahlfeder ist meine Freundin, die treue Gefährtin Ernst Einsams, mit deren Hilfe ich den Roman schrie ben habe, der zu meiner Freude d nen Beifall fand." Der Landgerichtsrat war sprachlos Endlich faßte er sich: .Du scheinst zur Feier deines Ge, burtstages witzig aufgelegt zu sein. Der Sekt spukt wohl noch ein wenig in deinem Kopse. Armgard?" Bielleicht. und hoffentlich hat er meiner Arbeit gut getan", sagte sie achelnd. Jetzt aber ist der Rausch vorüber, und waS ich dir sage. Karl, st die reine, nüchterne Wahrheit: Jq chrrn teuere schon seit einigen Iah ren. Du wuktest mein GebernintS angst, es hat Mich oft schwer be drückt, aber ich kannte dein Vorur eil gegen schreibende Frauen, und urchtete den Kampf um meine Freun din, von der ich niemals mehr lassen ann. Langsam, mit schwerer Be onung fielen die letzten Worte von hren Lippen. Aber sie war keine ampfeslustiae Natur, die zartemp indende Frau, und wie um Frieden bittend, fugte sie hinzu: Willst du mir die Wonne geistigen Schaffens nicht gönnen? Sag, hast du in all' den Jahren etwas vermißt an der Gattin und Hausfrau? Enders dachte nach. Nein, eigent ich hatte er nichts vermißt. Aber er mußte es erst fassen, daS Unge heuerliche, mußte prüfen, ob ihm nicht ein Unrecht geschehen war. Daher," er wies auf die Feder, stammen wohl auch deine sogenann en Ersparnisse?" Ja, Karl. meine kleine Freun din soll, dir noch lieb werden!" Hoffen wir es," sagte er, .denn ich sehe schon, daß ich mich mit ihr abfinden muß. wie du dich all die Jahre mit meinem Abcndschoppen ab gefunden hast." Und dann in einer bei ihm selten gewordenen Gefühls aufwallung zog er sein Weib in sei ne Arme und blickte ihr mit banger Frage in die gedankentiefen Augen. ?ag. Ernst Einsam, wird mich deine Freundin auch niemals auS deinem Herzen verdrängen?" .Niemals, mem Karl, so unbe cheiden darf sie nicht sein!" sagte Armgard in schlichter Innigkeit. Er strich ihr zärtlich über daS braune Haar, aber sein Mißtrauen war noch nicht ganz besiegt: Und wenn ich einmal nicht zu meinem Abendschoppen gehen will, dann wünscht Ihr beiden mich inS Pfefferland, du und deine Freundin, weil ich Euch in Eurem trauten Be, ammensein störe, ist's nicht so?" orschte er. .Die Freundin kommt nur zu Ernst Einsam, und der bin ich nicht, wenn mein Mann bei mir ist," er widerte Armgard, und ihre Arme um den Hals des Gatten legend, sah ie ihn an mit einem Strahl warmen Glückes in, ihrem Blick. , Kriegsnvten. Die Lage in Valona gibt ein Bild von den Nöten und dem Elend, daS der Balkankrieg über viele Städte ge bracht hat. Ein am 23. April mit dem Lloyddampfer Albania" in Trieft angekommener Reisendel! tu Unsere Schniltinustkr-GIsttlk 05si(. i?in reizende Neglige. ' Japanischer Crcvc in kübschen blaur Cmaklirrunflcn mit Wölb, wurde fifc dieses Tesjin gebraucht. (!S kann bei auch aus Casl,mere. Henrietta. Boile, Lawn. Nainsokik. Crepe de Chine ode; Seide auSgesiihrt werden. Die Taille ist mit den Aermeln auS einem Etiick fleschnitten und die letzteren mit tiefen Manschetten verscben. Ter Rock ist hoch über der Taillenlinie geschnitten. Der Schlug ist dorne in der Mitte. Diesel Dessin ist leicht auszuführen und ist nicht nur komfortabel, sondern mich sehr schön. Das Muster ist in 3 Gröszen. ge schnitten: klein, mittelgroß und groh. CS benötigt 6'4 flards LIzöll., Stoff für die mittlere Gröste. Preis vcs Musters 10 Cents. Neuer Frühjahrs und Sommer Katalog mit allen neuesten Moden jetzt fertig. Jeder Leserin der Oma ha Tribune fu? 10 Cents zugesandt." Leftköull.S-Aueisuge; Oikl Muner werden an iratnb eine crefie aen Linsenduna bei Preise geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deut lich an und schicke den Couvon nebft dem oben erwähnten Prei an das PATTERN DEPARTMENT OMAHA TRIBUNE, 1311 Howard St. 2 T zk ii ! x k: is . 7: ?: V rt R z: f i: ! -E X H 62. 3 2 s? o co j JZ n V fr i o i i ü f. L 5 Q - S - 1 O 6l 8 -5 ? : L Z & Z zählt: Die Lage in Valona ist äußerst' rostlos. Die ganze Bevölkerung war am User versammelt und begrüßte den Dampfer. An Bord kamen der Lloydagent, der osterreichisch-ungari. che Konsul und ein türkischer .Milw ärarzt mit ihren Damen und viele andere Personen. Sie erklärten, daß in der Hauptstadt Albaniens die furchtbarste Hungersnot herrsche. Seit mehr als einem Monat habe die Bevölkerung kein Brot, kein Gemüse,-, eine Butter, sondern mu e sich nur- von wenig Fleisch, das in Oel gerö-' stet werde, ernähren. Der. türkische Militärarzt bat den Kommandanten, des Dampfers, ihm die Brodapotheke zu überlassen, da die Lage der türki chen Truppen die furchtbarste, sei.' Viele seien verwundet und krank. Er besitze nicht die geringsten Medika mente oder Verbandzeug und müsse ohnmächtig zusehen, wie die Soldaten unter qualvollen Leiden sterben. Der Kommandant der .Albania". übergab dem Arzt die ganze Schiffsapotheke.' Der turki che Arzt beklagte sich. daß, während alle Nationen, Hilfe nach Skutari geschickt haben, sie nichts' ur Valona getan hatten. Vom Kom Mandanten und der Besaßung wurden den Einwohnern reichliche Nahrungs Mittel, wie Tee. Zucker. Reis. Teig waren u. s. w. abgegeben. Auf einem Rundgange durch die Stadt begegnete man Leuten, an deren Gesichtern man die Spuren der Leiden erblickt. Die Soldaten schmachten vor Hunoer, tiM irren herum und nähren sich von Gras. Im Umkreise von etwa 60 Kilometer von Valona befinden sich i .f..'f r.f c.q i'!..'r f ' ' ueoervieiviel vcs luriiiazenHeeres von Janina, Kumanovo und Djakovar, in deren Lager eS ebenfalls sehr traurig aussieht. Goethe hat nach seinem Nück . tritt von der Intendanz nur doch zweimal das Weimarer Tbeater be.. sucht. ' " i J lAry' Mm h 11 I I ! MJJU j X