lüglich? Omaha ?riöue. 1 - v i"t -. 'i SMS s Der Ssllhauszlev Ucbersctt von Anna Ncllnrr. p l w (14. Fortsetzung). ' .Man hält ihn für einen sehr in Klligenlen und vielversprechenden jungkn Mann, da will auch sehr diel sagen, besondert in Teutschland, wo die Mehrzahl der Arisiokraten so Nasiert ist. So, Mama?" .Gewiß, mein Kind. Und vergleicht ttn Laron einmal mit unseren jun s,en Leuten!" sagte die Gräfin trium Mietenden Tones. .Da wirst du gleich einen Unterschied sehen. Schau' dir zum Beispiel den Freund US BaronS, den Mr. Bunker an, der jz, wie ich gern zugeben will, ein sehr netter und unterhaltender Mann ist, aber schnu' dir den Unterschied an!" .Worin besteht der Unterschied, Mama?" fragte Alicia. .Worin er besteht?- wiederholte die Gräfin. Nun, in in in dem gekitteten Austreten, in der gu ten Abkunft!- .Haltst du Mr. Bunker nicht auch für gebildet, Mama, und von guter Abkunft ?- .Gewiß, er ist ein netter, unter haltender Mensch, aber du darfst nicht vergessen, tofe der Baron in seiner Muttersprache sicher ebenso unterhaltend sein wird. Mr. Bunker hat eine oberflächliche Kenntnis von allen Tagesfragen, aber der Baron sprach mir über eine halbe Stunde von dem von den Beziehungen ich weiß nicht mehr von welchen Be Ziehungen in Deutschland zu zu ich kann dir versichern, er verriet sehr grundliche Kenntnisse. Alicia." Und die Gräfin blickte ihre Toch sei zärtlich an, dann stand sie plöd lich auf. küßte sie liebevoll und fuhr fort: .Mein'liebeZ, liebeS Kind! Er ist alles in allem ein sehr begehrenö teertet junger Mann. Und meine Lllicia könnte Sie unterbrach sich? wahrscheinlch hielt selbst sie. die von Natur dazu geneigt war, alles rasch und ent schloffen zu Ende zu führen, sich in diesem Punkte doch für ein wenig zu voreilig. Sie gab also Alicia noch einen üärtlicben ftufi und sagte ver ßnügt: .Aber eZ wird spät, und wir wollen doch un ein Svazieraana. ma chcn! Wir dür nicht so enttäu ;en die beiden öerren sehen. UebrigenS hab' 'ebr interessante Dis ich auch eine hiilion mit Mr. Bunker in der Mit te abbrechen müssen, auf deren Fort, setzung ich mich wirklich freue." , - Die arme Lady Alicia wußt, nicht. ,was sie den' i sollte; jedenfalls war J si .itft4lDfi. bei ,'brem nächsten Zusammentreffen mit dem Baron den .'Plänen ihrer Mutter keine Nahrung zu geben. Sie konnte freilich nicht verhindern, daß ihre Mutter es ar rangierte, an wessen Seite sie spazie ten ging, aber das stand bei ihr fest: die Liebenswürdigkeiten des BaronS sollten auf steinigen Boden fallen. Doch sie hatte ein weicheS Herz. Der verliebte Baron, der sich im sie benten Himmel befand, war so lie benswikdig und ritterlich, daß Lady Alicia schon nach einer halben Stun de ihrem strengen Entschluß untreu wurde. Er erzählte ihr beredt von seinen Reisen, von seinen Abenteuern, sagte treuherzig seine Meinungen über verschiedene gesellschaftliche und politische Angelegenheiten, und end lich kam auch das Familiengespenst an die Reihe und die Herrlichkeiten Bayerns. Und Alicia hörte ihm mit einem Interesse zu, das ihm rührend erschien. .Ich wundere mich", sagte s un gekünstelt, daß Sie in England et was finden, was Ihrer Bewunde rung wert ist ich meine, mit Bay k.?n verglichen .In meiner Heimat vermisse ich , zweierlei," antwortete er mit einer (S Handbewegung gegen den Horizont. " as eine ist wie sagen doch Jlz re'Dichter? daS alte, heil'ge. ewl ge Meer, das andre" und er legte die Hand auf das Herz ist Lady Alicia ä Ihre." . Es gibt Menschen, auf die daS Gefühl ansteckend wirkt, toi auf andere das Heufieber. So kam eS. daß die Antwort des jungen Mäd chens auch viel weicher war. als-sie beabsichtigt hatte, um so mehr, als sie daS Kompliment deS BaronS nur für eine leere Redensart hielt. O, mich dürfen Sie nicht ein schließen." sagte sie; ich bin doch keine große Anziehung! Haben Sie sonst ieinen Menschen oder irgend etwa? in London gefunden, was Jh re Bewunderung erregte?" Äcncherlei, waS mir gefiel.- ant wartete der Baron. waS mich vor ükseraebend entzückte, aber nichts. was in meiner Erinnerung fortleben . v . tjc. .:. iviro, rociin iaj ii'icucc in muiiu Heimat bin. " Der Baron seufzte, und Alicia fühlte sich verpflichtet, ihm mit schwe , sittlicher Freundlichkeit zu sagen: .Der Gedanke, daß Sie mich unS nicht ganz vergessen werden, ist unS na:lirlich j?hr angenehm." DnS haben Sie wahrhaftig nicht zu befürchten. Lady Alicia.- Pfthh yltti-ia batik die Embfinduna. ,daß das Gespräch eine gefährliche Wendung nehmen könnte, und so rief fei k M : . LSWWWTMMA-TZÄ sie plötzlich aul: .Wa auch der Dam pfer dort hinfährt !" Der Baron blickt auf dat Meer kinauk, jedoch nicht mit dem tiefen Interesse, dat man an einem er klärten Bewunderer det .alten, heil. en. ewigen Meeret hatte voraut etzen dürfen. Zerstreut sagte er auf die Frage der Lady Alicta: .Ach so!" Einige Schritte hinter ihnen folg te die Gräfin mit Bunker. Lady Grillyer teilte ihre Aufmerksamkeit zwischen der angenehmen Unterhal tung Bunkert und dem erfreulichen Anblick det jungen Paaret. Erst spät abendt trennten sich die Damen von den Herren. Diese be gaben sich in ihren Salon, wo Bun ker sich auf dem Sofa ausstreckte, während der Baron in ungewohnter Stille rauchte. Mehrmals warf er einen unruhigen Blick auf seinen Freund, als bedürfe er freundlichen Zuspruches, um fein Herz auSzuschüt ten. Endlich wurde ihm daS Schwei gen unerträglich. .Bunker!" rief er aus. indem seinen ganzen Mut zusammenraffte. Bunker, der ein wenig eingenickt war. öffnete die Augen und sehte sich .Bunker! Ich bin verliebt!" Bunker lächelte und legte sich wie der hin. .Ich bin auch verliebt gewesen," antwortete er. .Jetzt sind Sie'S nicht mehr?" siegte der Baron. .Leider nicht," versetzte Bunker. .Warum sagen Sie leider?" .Weil eine Torheit ohne Illusion einem mit der Zeit verteufelt lang weilig wird." Der Baron lächelt ein wenig al dern. .Ich fürchte." sagte er, .ich habe die Illusion." Eine kleine Pause trat ein, dann rief er enthusiastisch aus: .Aber, sa gen Sie. Bunker, ist sie nicht reizend? Wenn sie mir nur ihre Gegenliebe schenken wollte, dann wär' ich der glücklichste Mensch unter der Sonne." .Sie haben jedenfalls nicht viel Zeit versäumt, Baron." Halb melancholisch, halb vergnügt schüttelte der Baron den Kopf. Sind Sie aber auch sicher, daß cs diesmal die wahre Liebe ist?" fragte Bunker den Freund. .Vollkommen sicher," antwortete der Baron mit der Festigkeit eines Märtyrers. .Es gibt so viele Nachahmungen," meinte Bunker. .Nicht so täuschende." verletzte der Baron, .daß man sich davon irre leiten läßt." ,Hahahahah!" lachte Bunker. .Die Symptome im ersten Stadium sind allen Nachahmungen eigentümlich. wenn die Sattattonen auch zahllos sind. Ich selbst habe an acht ver schiedenen Formen dieses Uebels ge litten. Erstens die Jugendeselet, dann das sinnliche Verlangen, dessen Begleiterscheinung eine gewisse ro tische Lektüre ist. drittens die pla' tonische Liebe, die wenigstens zwei Unterabteilungen hat . . ." .Halt! Genug!" rief der Baron lachend aus. .Der Teufel auch, da muß ich mein Herz wirklich genau prüfen. Und doch, Bunker, bin ich schon jetzt davon überzeugt, daß mei ne Liebe die wahre, die echte ist." .Das sind sie alle, mein lieber Freund. Aber tun Sie, waS Sie nicht lassen können." , , IV. ES war um die Mitte des folgen den Tages. Die Gesellschaft saß chon'beim Lunch, nur ver Baron ehlte. Als er endlich etwas ver bätet erschien, hielt er einen offenen Brief in der Hand. .Ich habe soeben einen rief von einer Familie erhalten, an die ich ebenfalls von unserem Gesandten empfohlen bin." fagte er, indem er seinen Platz emnaym; .sie laver micy auf ihr Landgut ein; aber ich werde die Einladung wohl nicht annehmen." Nach diesen Worten warf er einen verliebten Blick auf Lady Alicia. der. wie die wachsame Mutter deutete, die Ursache der beabsichtigten Ableh nurg verriet. .Wer ist'S denn?" fragte Bunker. .Sir Richard Brierley of Arier ley Park in Dampshire." .Sir Richard Brierley?" rief die Gräfin aus. .Wir. Alicia und ich. fahren zu Verwandten, die nicht wi ter als eine halbe Stunde von Arier ley Park wohnen. Für wann hat er Sie ingeladen. Herr Baron?" ' ' Für Ende nächster Woche." '.Welch ein seltsames Zusammen treffen!" fuhr di Gräfin fort. .Wir gehen auch Ende nächster Woche nach Dampshire. Da müssen Sie aber annehmen, Herr Baron!" .Unter solchen Umständen natür lich!" rief der Baron hocherfreut aus. .Nicht wahr, Bunker, wir neh men an?" .Sie vergessen, lieber Freund, daß ich nicht in Betracht komme, denn ich bin leider nicht eingeladen." .Ach. .da. macht nichts meinte der Baron, .ich werd's ihm jagen." 3Bi et Ihnen beliebt, Baron." versetzte Bunker mit einem Blick auf Alicia. Ter über die Maßen verliebte Ba :on hatte bereits mit Schrecken an die (tunde der Trennung gedacht und war nicht wenig froh, daß sich jetzt alles so gUnstig gestaltete. Er war in fo guter Laune, daß er die ganze 2DU: hätte umarmen mögen. Nach dem Lunch gingen sie alle spazieren; während nun der Baron mit Lady Grillyer sprach, waren Lady Alicia und Bunker voraus gegangen, ober so rasch, daß sie nun außer Hörweite waren. Ter Baron machte ein lange? Gesicht. Inzwischen fragte Lunker seine Begleiterin: .Soll ich auch mit nach Dampshire gehen. Lady Alicia?" .(58 kommt daraus an, ob Sie Lust dazu haben," antwortete daS junge Mädchen. .Nun, die Trennung von dem Ba ron würde mir leid tun." Lady Alicia hatte eine ander Antwort rwartet, und tatsächlich hatt? Bunker auch eine andere Ant wort geben wollen, aber sich'S dann drch überlegt. .Wenn Sie sich so schwer vom Ba ron trennen können." versetzte Lady Alicia, .dann müssen Sie ihn frei lich begleiten." .Gewiß fällt ei mir schwer, einen sy reizenden Menschen wie den Ba ron zu verlassen können Sie da nicbt mit mir suhlen?" .Ich finde ihn sehr nett, Lady Alicm." ,So?" sagte daS junge Mädchen im gleichgiltigsten Tone von der Welt; einen Augenblick später wech fette daS Thema. Dem Baron wurde es inzwischen immer schwüler zumute. Er fand eS nur natürlich, daß S Bunker ein Vergnügen war. mit dem entzückend sten Geschöpf unter der Sonne ein wenig zu plaudern; dielleicht verstand er eS bei dieser Gelegenheit sogar, geschickt für ihn einzutreten. Trotz dem war dem Baron sehr unbehaglich zumute. Der Gedanke, welches Glück der bildhübsche Mensch, der so geist reich zu plaudern, so liebenswürdig zu lächeln wußte, drückte ihn nieder, und er wünschte im stillen, daß Bun ker seine Künste an Lady Grillyer verschwendet hätte. Diese war in folge des Sturmschritt, den der Baron behufs Ueberholung des Paares eingeschlagen hatte, ziemlich erschöpft und atemlos, vielleicht auch ein ganz klein wenig übler Laune. . .Müssen wir wirklich so lausen. Herr Baron?" fragte sie endlich. .Ach, entschuldigen Sie, Frau Gräfin." erwiderte er; .ich habe ganz vergessen . . . ." Er verlangsamte seinen Schritt, eine Minute später schlug er jedoch wieder ein beschleunigtes Tempo ein. '.Ich habe Ihre letzte Bemerkung nicht recht . . . verstanden." sagte Lady Grillyer fast keuchend. .Ach ja ... ich fagte ... ich weiß eS wirklich nicht mehr, Frau Grä jin," erwiderte der Baron. .Nein, Herr Baron, ich kann wirk lich nicht weiter." sagte Lady Gril lyer in entschiedenem Tone. .Bitte, kehren wir um, die andern werden schon nachkommen." Der unglückselige Baron hatte durch sein hitziges Laufen keine an dere Wirkung erzielt. alS daß selbst die mütterliche Stimme im Herzen der Gräfin verstummte, so müde war sie. Er litt Folterqualen, denn es dauerte anderthalb Stunden, bevor Lady Alicia und Bunker wieder zum Vorschein kamen. Am Abend schriee der Baron an Sir Richard Brierley. daß er die Einladung dan kend annehme, erwähnte aber nichts davon, daß er gern noch einen Freund mitbringen möchte. , In der folgenden Woche war der Baron fo vielen Gemütsstimmungen unterworfen, als der Tag Stunden hat. Er unternahm Spaziergänge mit Lady Alicia, ritt und fuhr mit ihr und suchte zu diesem Zwecke die romantischsten Orte der Umgebung von St. Egbert's aus. Er kaufte sich eine ganze Menge Golfkellen und versuchte dieses gefährlichste aller Spiele für Männlein und Weiblein unter ihrer Leitung zu erlernen; er zerbrach mit der Zeit jede einzeln Kelle in seinem Besitz und hieb föm liche Mulden in den Spielplatz, nur daS Herz der Lady Alicia vermoch te er, wie es schien, nicht zu verwun den. Es kam immer wieder ein Mo ment, in dem ihn sein Mut verließ, und diese verhängnisvolle Pause be nllgte sie jedesmal, um mit der un schuldigsten Miene von der Welt ein anderes Thema anzuschlagen. Zuweilen erfüllte ihn heftigste Ei tersucht; warum war sie gerade an jenem Tage, da er sein Schicksal er fahren wollte, mit Bunker verschwun den? Er hatte zwar jeden Morgen den festen Entschluß, sich Gewißheit 511 verschaffen, aber damals hätte er ganz bestimmt der Ungewißheit ein Ende gemacht. Und dann kam .noch eine zauberisch schöne Mond nacht und auch da mußte er mit der nüchternen Gesellschaft der Lady Grillyer vorlieb nehmen. Seinen Besuch in Brierley Park erwähnte er mit keinem Wort, er ver mied eS sogar, mit seinem einstigen Busenfreund davon zu sprechen. (Fortsetzung solgt.Z 3 elg eß,ß. Von I. W a r n r. ' ' ? tummeln sich im tollen ?an tie Tropfen wirbelnd durch die Lust Und plumpsen klalsckd In den Teich. Tripptrapvcliid f den Ufersaud. Lie sprühn in olle Wipskl ftlut Und rinnen Iihinl b,r Rinden hin lind lausen lustig bbtrt 2aub, vorbei an Mem K'lutcnmund. Hinab, hinab ,u Grai und Grund; Schon flieht der graue Zcind. dcrTlaub; ,I,r frischer, Keller Höhensinn Crfüllt die Welt mit Ucbermut. 5a reck' ich keck die flache Hand nl tauin.kltriink'ne Tänzerreich Qh. wie da Völkchen s,irt,t und pufft l Ter Neigen scheint ein La-.,zenkranz. Trr vierte Mau. Skizze von VZaurice Prar Zu den Stammgästen, die allabend lich im Eaf6 de la Terrasse beisam men saßen, gehörten die drei Jungg: sellen Pierre, der Steuereinnehmer, der Tierarzt Gabourin und der Ge richtssekretär Walentin. DaS kleine Provinzialstädtchen Montamaury zählte über tausend Einwohner, ruhi ge, häusliche, sparsame Bürger, die sich deS Abends im Sommer in Ge sellschaft der Nachbarn auf der Bank vor der Tür und im Winter im trau ten Stäbchen nach dei TageS Mühen ausruhten und sich den LuxuS, in? Eafs zu gehen, nur bet besonderen Gelegenheiten erlaubten. Die drei Junggesellen aber suhlten sich nur im EafS de la Terrasse ge mlltlich, wenn sie ihren Absinth oder hr Bier tranken, dem sie tüchtig zu sprachen, rauchten dabei ihre Pseifen und waren außerdem leidenschaftliche Spieler, die bei den Karten die Sor gen und Unannehmlichkeiten ihrer Ta gesbekhäftigung vergaßen. Jedoch der fl? & t. M f t IM umuano, oag ne nur .yrei waren, bedrückte sie täglich aufs neue. Zu einem ausgiebigeren Spiel, zu ihrem herrlichen und interessanten L'hombr; gehörte ein vierter, der neue Finessen, neue Züge hineinbrachte. Um den vierten Mann zu gewin nen. forderten sie alle Junggesellen des Städtchens auf, überhäuften sie mit Einladungen und Aufmerksamkeiten, aber alles war umsonst, alle Ausgaben für Lagen Bier und Likör wcggewor fenes Geld.' Der Apotheker Collier war während acht Tagen an ihrem Tisch erschienen, aufregende und er giebige Spiele wurden in diesen acht Tagen gemacht, aber am neunten Abend hatte Collier ein Spiel, das er sicher zu gewinnen glaubte, verlo- ren der zweite Bube war ihm ge schnitten worden und er geriet dar über derartig in Wut, daß er einen Syphon auf der Erde zertrümmerte, eine derartige Spielerei für unerhört erklärte und die Tür hinter sich hart ms Schloß warf. - Er war nie wiedergekommen. Eines Abends erschien im Caf6 de la Ter- rasse ein anstandig gekleideter Herr in den vierziger Jahren, der mit größter Höflichkeit grüßte. .Aha," murmelte Pierre. .Wer mag daS wohl fein?" fragte Gabourin. Der Unbekannte ließ sich in der Nähe der Spieler nieder, bestellte ei nen Absinth, verfolgte während erni ger Zeit das Spiel und ging fort. .Es wird wohl em Reisender ge- Wesen sein." vermutete der Wirt. Am nächsten und folgenden Abend erschien der Herr ebenfalls wieder. Das war in der Tat ein Ereignis. Valentin hatte auf feinen Erkundi gungswegen erfahren, daß der Unbe kannte Rentier sei und seit acht Ta gen im Hotel zur Sonne wohne, Du pont heiße und beabsichtige, sich dau ernd im Städtchen niederzulassen. Am nächsten Abend als Herr Dupont wieder erschien, verstand Pierre s, mit ihm eine Unterhaltung anzu knüpsen. und schließlich nahm er auf seine Bitte an ihrem Stammtisch Platz. Gabourin gab zur Feier dieses Ereignisses eine Lage Bier zum besten, Herr Valentin folgte dem Beispiel, dem sich schließlich auch der Wirt o' schloß. Aber Dupont spielte den Noblen und ließ eine Flasche Cham pagner . auffahren. Man stieß an, trank und stieß wieder an. Herr Pierre erzählte einen lustigen Schwank. Gabourin eine noch saftigere Anekdote und schließlich erachtete Herr Valentin den geeigneten Zeit Punkt für gekommen, um plötzlich mit der Frage herauszuplatzen: Spielen Sie auch L'hombre, Herr Dupont?" .L'hombre und wie!" antwortet. der Rentier mit Begeisterung. .Dann machen wir, wenn eS Ihnen genehm ist, eine Partie." Los! Schnell!" schrie Gabourin fröhlich. Und es wurde ein andauerndes, ab wechslungsreicheS Spielen. Sie wa ren so verteilt, daß sie bis tief in die Nacht hinein spielten und nur zum Essen kurze Zeit aussetzten. Ein neues wundervolles Leben begann; sie hatten endlich den ersehnten vierten .Mann! Geistreich, witzig, ein stets angenehmer Gesellschafter, vorzüglicher Spieler, ausdauernder Trinker, kurz ein Mu stermensch. Herr Dupont hatte ein Geschäft in Paris gehabt, sich ein kleines Vermö gen erspart und beabsichtigte nun, sich in einer kleinen Etadt anzusiedeln Er hatte eS nicht gerade so eilig da mit, aber wtntt sich ine günstige Ge legenhelt böte, würde er ein kleines Häutchen mit großem Garten lausen und sich barin gemütlich einrichten. Inzwischen lebte er im Hotel, wat ihm aber nicht besondert gesiel. Uno so nahm er ohne Umstände die freund, liche Aufforderung Gabourinl an. ein seiner Zimmer zu beziehen und da eS ihm auch langweilia war. allein zu speisen, dinierte er bald bei dem einen, bald bei dem anderen Herrn. Er spielte L hombre geradezu aran dioS, machte außerdem die großartig ften Kartenkunststücke, war ebenso her. vorragend im Billardspiel, kurz er war in Tausendsassa, der eben allet konnte. Herr Walentin wollte ihn mit aller Gewalt zum Stadtverordneten oder wenigsten Beisitzenden vorschlagen. Eines Abend erschien Herr Dupont sehr niedergeschlagen im Caf6 de la Terrasse und nach der Ursache seine? Verstimmung gefragt, erklärte er schließlich: Er wäre aezwunger. schleunigst nach Paris zurückzukehren, sein Nachfolger befände sich in äugen blicklichen Geschäftsschwierigkeiten und stehe unmittelbar vor dem Konkurs, wenn er nicht innerhalb 43 Stunden einen fälligen Wechsel von 6000 Francs einlösen könne. Da er ihm selbst mehrere Gefalligkeitsakzepte ge geben habe, so würde er alles verlie ren, wenn der Konkurs angemeldet würde. Er verfüge hier nicht über fo viel flüssiges Geld und wäre deshalb genötigt, nach Paris zu fahren, um sich bei feinen Freunden solches zu be- schassen. Er bedauere sehr, die ihm so angenehme Gesellschaft, wenn auch nur aus unbestimmte Zeit, verlassen zu müssen. Aber diese schrecklichen Ge schäfte, am Ende müßte er daS fein.' auch noch wieder selbst in die Hand nehmen. Pierre, Gabourin. Valentin waren ganz niedergeschlagen und bestürzt. Dieser famose vierte Mann, der ihnen sozusagen vom Himmel gefallen war, wollte sie plötzlich wieder verlassen! Die Angst wieder wie früher nur zu dritt zu spielen, drückte sich ordent lich auf ihren Gesichtern aus. .Müssen Sie wirklich reisen. Herr Dupont, Sie spaßen doch nur?" mein te Pierre betrübten Tones. In der Tat muß ich fort da'Z Geschäft geht vor", antwortete Du pont. .aber seien Sie versichert, daß ch deswegen ebenso betrübt bm wie Sie." .Senden Sie doch Ihrem ver dämmten Nachfolger die 6000 Francs, damit er sich allein aus dieser un glücklichen Klemme herausbringt!" rief Gabourin. .Sie haben gut reden. Wenn ich das vermaledeite Geld hätte! Ich habe mein ganzes Vermögen im Ge- schaft stehen lassen, da ich memen Nachfolger als ehrlichen Mann kann te und Verluste nicht zu befürchten hatte." Gabourin nahm wieder das Wort: Herr Dupont, ich werde Ihnen ei- nen Vorschlag machen. Wollen Sie, daß wir Ihnen die 6000 Francs vor schießen? Ich bin überzeugt, Pierre und. Valentin werden sich mir an schließen. 6000 Francs ist ja kein so großes Kapital, und Sie werden sie unS in sechs Monaten zurllckcrsiat ten. Nicht wahr, Sie nehmen unser Anerbieten an, und auf diese Weis; bleiben Sie bei uns." Pierre und Valentin stimmten dem Vorschlag bei. Aber Dupont wollte nichts davon hören. Nein, nein, daran wäre nicht zu denken. Er hätte nie Schulden gemacht und wolle jetzt mu seinen 47 Jahren nicht damit anfan gen. Es soll auch kein Darlehn sein, drang Gabourin in ihm ein, es ist ja nur ein kleiner Dienst, den wir Jh nen und uns leisten und damit basta! Also zieren Sie sich nicht lange und sagen Sie: ja!" Es geniert mich doch schrecklich in der Tat es ist mir peinlich " meinte Dupont unschlüssig, nahm aber schließlich doch an. Am nächsten Tage um fünf Uhr überreichten ihm seine Freunde die versprochene Summe und er dankte mit gerührter Stimme. Sie machten darauf eine Partie. Dupont spielte wie noch nie und gab schließlich wie zu Anfang ihrer Bekanntschaft eine Flasche Champagner zum besten. Er hatte es ja auch gar nicht so eilig. Der letzte Zug nach der Haupt station ging erst um 12.16 Uhr nachts er mußte diesen wohl genommen haben Pierre. Gabourin, Valentin sahen ihn und ihre 6000 Francs niemals wieder und mußten fortan auf den vierten Mann verzichten. Inder JnstruUionö stund e. Unteroffizier: Was kann passieren, wenn der Lauf des Ge loehreS nicht ordentlich gereinigt ist?" Rekrut Piefke: Der Schuß könn ie stecken bleiben!" . - ' Unteroffizier: Falsch!" Rekrut Mudicke: .Die Flinte könn te platzen!" Unteroffizier: Falsch !"' Rekrut Stöpsel: Der Schuß könnte hinten rausgehen!" Unteroffizier: Alles Quatsch! Wenn Ihr Himmelhunde Eure Ge wehre nicht ordentlich putzt, dann kann passieren, daß ich Euch eine ganz gehörige Ohrfeige appelziere (axpliziere)!" . , .i. i , , i lynmn i, .i,,,,.,, , ....., 1 f 1 ,Jlf ' VX , ....,...,.., J ' - ', r... . , I S i l ' X' V-V X M . .. 4 ' 'i X. -r. ' :'v ! v v V '; . " . ! ' --'-v , - ' . M ' J v. 4 ' . i - i I v s-vK k ' " - ' i - t I ' r y- -I l J : - 1 '( V "!"' "mL mml ,' v I ' ' ' ', -imL 'KS ' Z S b HT"' ' ri S iiTsii "irsii" inirs-i -"iT-'is 'Trinn'iii i um iiCTWWITIff&iiiiiiiiiiiiii' in" i ,, .TW! " ' , Tchwarz und weis, immer noch sehr beliebt. TaS Kostüm in weiß und schwarzen Echaklicrungen ist immer noch so elegant und steht allgemein so gut z Gc,icht und ist dabei für so diele Gclcgcnheüen u gebrauchen, daß es von einer zur anderen Saison in Mode bleibt. Das bier abgebildete Kostüm ist aus schivarzcin Lansdowne, ein cide und Worsted Gewebe, das jetzt sehr popu lär ist. Der Trapierte Stock, das Iackct eilvas blusenartig auf eine hohe Taillen linie gebracht und Fichu-glciche Neiicrs auS weiß sind alles moderne Dinge. Tie ftcdcrn auf den, Hut sind graziös angebracht und zu dem Kostüm werden Knöpfschuhe aus Lackleder getragen. Trr Kuß. Der Kuß ist so alt wie Vt Mensch- j heit, und er wird in Ehren bleiben, so lange es auf dieser Erde Men schen gibt. Er geht mit ihnen durch Freud und Leid des Daseins, streift die blühende Jugend und berührt das sterbende Antlitz als ein Zeichen der Liebe und Freundschaft. Gar viel ist über den Kuß geschrieben und gesun gen worden, und gar mannigfach sind die Erklärungen über fein Wesen. Am treffendsten erklärt ihn wohl Paul Verlaine als die feurige Be gleitung auf der Tastatur der Zahne zu den lieblichen Liedern, die die Lie be eines brennenden Herzens singt". Nickt überall bei den Völkern er freut sich indessen der Kuß gleicher Beliebtheit. Darwin ha! festgestellt. daß manche Volker ihn uveryaupt nicht kennen, z. B. die Feuerläuder, die Neuseeländer, die Eingeborenen von Tahiti, die Papuas, die Soma lis in Afrika und die Eskimos. Bei anderen Völkern wieder, aum Bei spiel bei gewissen finnischen Stam men, gilt er für ungehörig; . Taylor erzählt, eine finnische Frau habe ihm auf seine Aeußerung, daß in England Mann und Frau sich küssen, geantwortet, wenn ihr Mann das probierte, so würde er minde siens eine Woche darunter zu leiden haben. Aus dem Altertum erzählt Valerius Maximus als Merkwürdig keit, daß die numidischen Könige nicht küßten. Die Völker, die den Kuß nicht kennen, haben statt seiner zumeist andere Sitten, um mit- der geliebten Person in nahe Berührung zu kommen: sie ersetzen den Kuß, in dem sie die Nasen aneinander reiben und drücken, so die Neuseeländer und Lappländer und afrikanischen Ne gerstämme; andere, indem sie sich die Arme klopfen; bei noch anderen Völ kern streichelt man das Gesicht mit den Händen. Die Chinesen über Haupt die mongolische Rasse küs sen sich ebenfalls nicht in unserem Sinne. Bei den indogermanischen Vclksstämmen dagegen ist der Kuß eine althergebrachte Sitte. Während er bei den germanischen Völkern sast ausschließlich das Zeichen eines herz lichen Verhältnisses zwischen Weib und Mann ist, kommt er bei den Ro manen und Slawen auch vielfach als Beqrükungttuß vor. Zeremonielle Küsse sind schon früh zeitig im Gebrauch gewesen, so der altchristliche Friedenskuß. der noch im Ostergruß der griechischen Kir chen erhalten ist; vielleicht stammt auch die englische Sitte des Weih nnckiskusses und der Kuft am The- odortnge in Rumänien von diesem Gebrauche ab. Im Mittelalter ezt stierte auch ein sogenannter Lebens kuß. der bei Uebernahme eines Le bens und bei Abschluß eines Verira ges erfolgte und in dem heutigen Verlobungskusse erhalten geblieben ist. Der Kuß ist ein Massenartikel; wenn ein findiger Finanzminister es erreichen könnte, die Küsse, wenn auch nur pro Stück mit einem Cent, zu besteuern, er konnte alle übrigen vl rosten und indirekten Steuern sofort abschaffen, -denn die Kußsteuer brächte ihm mehr Millionen ein, als er sich träumen ließe. Ein Sonder ling in London hat einmal eine seit same Statistik aufgestellt: er hat sorgfältig alle, Küsse verzeichnet, die er mit seiner Frau in einem. Zeit raa.n von 10 Jahren gewechselt hat. Danach erreichten diese Liebesbeweise im ersten Jahre, die gewaltige Zahl von 86.000, dqs sind pro Tag etwa 100 Stuck; rm zweiten Jahre vermin betten sie sich um die Hälfte, im drit ten Jahre war die Leistung täglich etwa 10. Nach fünf Jahren zählte man nur noch 2 Küsse täglich, den Morgen- und Abendkuß, später wird nur hier und da noch einer ausge tauscht. In der Ehe scheint also hiernach die Kußlinie eine entfchie den absteigende Tendenz zu haben. Die Geschichte fuhrt Beispiele da für an. daß für einen Kuß von schönen Frauenlippen oft große Sum men gezahlt wurden. Eine Freun bin der Maintenon empfing für ei nen Kuß, mit dem sie einen Kava lier des französischen Hofes beglück te. eine Anweisung auf 100.000 Fr. Ein spanischer Grande überreichte ei ner schönen Schauspielerin für einen ihm gewährten Kuß einen verschlos senen Brief, den sie aber erst am Ziel der Reise , die sie gerade unternahm, öffnen wollte. Es stellte sich heraus, daß der Brief einen Scheck über 5125.000 enthielt. ES gibt eine Reihe von Aerzten und Hygienikern, die das Küssen vom hygienischen Standpunkte , aus ver urteilen. Zum Beispiel erklärt der Züricher Professor Eichhorst den Kuß geradezu als eine medizinische Rück sichtslosigkeit". Von der unwiderstch lichen Macht des Kusses auf die Menschenkinder wird sich indessen die Autorität des Arztes allenthalben wohl oder übel beugen müssen. Ursachen der Zahnfäule. Die wahre Ursache der zunehmen den Zahnsäule findet Dr. Kunert aus Breslau in unserer heutigen tö richten Art der Ernährung, die arm an Nährstoffen, vor allem zu arm an Kalk und Eisensalzen ist. Wir genießen die meisten Nahrungs Mittel heute in verfeinertem, ver künsteltem Zustande, nicht so, wie die Natur sie uns bietet. Wir essen nur feine Graupen, feinen Grieö, geschäl ten Reis, vor allem aber nur noch Weißbrot und Weizengebäck, statt, wie unsere Vorfahren, grobe Grau pcn, ungeschälte Erbsen, groben Reis und vor allem ein gutes Schwarz brot aus dem ganzen Getreidekorn zu genießen. Es überwiegen in un ftrer Ernährung allerlei gehaltlose Reiz- und Genußmittcl, wahrend wir uns von genuß- und kraftverleibcn' den .derberen Nahrungsmitteln nbge wandt haben. Aber noch andere Ur fachen sind für den Mangel an Nähr falzen verantwortlich zu machen, I die oft falsche Art der Nahrung! -Zubereitung, der zunehmende Genus, von weichem, kalkarmem Wasser, tfe Abnahme der Stillfähigkeit der Frau e, die Zunahme des Fleisch und Zuckerkonsums.