TiAÜäje Conti Trftjuue, au' 'i O ? tV v fiHAH Dev Sollhttuszlev Uebcrsctzt von SÄ , f6. Fortsetzung.) yj Sechzehn Minuten bor fünf Uhr st.znd Beverigde hinter einem Baum der Clankmoodschcn Allee; er suhlte sich sehr behaglich in dem warmen P?fj fr? Dr. (HcoÜ und rauchte eine seiner ausgezeichneten Zigarren. (53 war schon ziemlich dunkel, die Luft kalt, schneidend; wie in erwar tunasvoller Stille lag der düstere. massige Park da. Wenn Beveridge nicht die hohen Mauern hinler sich lassen konnte, so nützte ihm auch daS Geld nichts. daS er wohlverwahrt tn der Brusttasche hatte, seine ganze Hoffnung hatte er aus ein Maochen g:baut. Wer er hatte Vertrauen zum weiblichen Geschlecht 'und lächelte selbstzufrieden, während' er rauchte. Er mochte etwa drei Minuten ße wartet haben, als das Getrappel von Pferdehufen an sein Ohr drang; gleich darauf wurden die Lichter einer Equipage sichtbar, die von dem An- staltsaebäude herkam. AIs ie ,hn er reickte. kiel er den Pferden in die Zügel, indem er gleichzeitig dem Jlut scher zurief, zu halten. Ohne ein ei tereS Wort zu verlieren, öffnete er die Wagentur und sprang hinein: da der Kutscher keinerlei Einspruch vernaym. schwang er die Peitsche, und Beveridge fuhr in der gräflich Grillyerschen Eauivaqe an der Seite der schuchter nen, furchtsamen Lady Alicia k Fyre durch den Clankwoobichen Pari. Selbst in diesem Augenblick hoch sier Erregung und freudigen Triumphs verleugnete Beveridge seine musterhaften Manieren nicht; die erste Frage, die er an die junge Dame rich tete. war: .Erlauben Sie, daß ich rauche, Lady Alicia ?" In ihrer Verwirrung vermochte Lady Alicia nur das Wort .Bitte!" hervorzubringen; erst später fiel ihr ein, daß der Zigarrenrauch an ihrem Kleide haften würde, und daß ihre Mutter einen ungewöhnlich scharfen Geruchssinn befaß. .... Beveridge lehnte sich behaglich in die Kissen zurück und blickte schwei gend erst durch das eine, dann durch das andere Wagenfenster. Rafch sich ren sie durch die Allee, hielten einen Augenblick beim Pförtnerhäuschen. Beveridge hörte, wie seine Kerkertore geöffnet wurden, die Pferde zogen an. wie im ffluge sausten sie an einer Reihe erleuchteter Fenster vorüber. . jinh im nächsten Augenblick befanden sie sich auf der von Hecken umsäum- ten Landstraße. Lady Alicia brach das Schweigen zuerst. Ich hab' nicht geglaubt, daß Sie wirklich kommen wurden , sagte sie; .wie haben Sie es nur angestellt, sich unbemerkt zu entfernen?" .Da mein Freund Dr. Escott mir kein Hindernis in den Weg legte, ging ich einfach fort." - .Ließ er Sie wirklich so ohne wer teres gehen?" fragte Lady Alicia er staunt. .Er stellte mich nicht einmal zur Nede." .Und es hat niemand Einspruch dagen erhoben?" .Einsprache wird gegen 'meine Schritte gewöhnlich erst dann erhoben, wenn ich sie bereits getan habe." .Ich bin so froh, daß Sie nun frei sind!" flüsterte sie, bereute aber ihre Worte sofort. .Sie können nicht froher sein, als ich", erwiderte er, indem er ihre Hand ergriff und herzlich drückte. .Jetzt möchte ich aber gern wissen," fuhr er nach einer kleinen Pause fort, .ob Sie mit mir bis Ashditch June tion fahren werden." .Wo wollen Sie denn hin. ; Mr. Beveridge?" Natürlich nach London! Wohin denn sonst, meine liebe Alicia?" . Aber Sie sagten ja. Sie wollten in Ihre Gemeinde zurückkehren", wen dete sie verwirrt ein. Einen Augenblick war auch er der legen, dann antwortete er: .Das wer de ich auch, sobald ich mir die nötige Ausrüstung besorgt, eine Anzahl theo logischer Bücher gekauft und meinen, B'ichof besucht habe." ; . Bei diesen Worten empfand Lady Alicia eine große Erleichterung: nun war ihre Teilnahme an dem Aben teurer gerechtfertigt! - Bitte, bringen Sie mich so nahe als möglich' zur Eisenbahnstation", sagte er. :.. ' 1 .Ich fürchte sehr", versetzte sie, .ich meine, eS wäre besser für Sie, wenn Sie bald aussteigen wollten. Die erste Straße rechts führt zum Bahn kns . . , , .Dann muß ich also Abschied von I5neu nehmen", seufzte er; .leben Sie irrll, meine Wohltäterin, meine holde Alicia!.' Werde ich Sie je wiedersehen, teerten Sie etwas von sich hören las j'n?" -,, .- .Ich mochte . . . ich möchte Ihnen r?xr, einmal schreiben, wenn ... , wenn daran liegt . ..." 7 h danke Ihnen", sagte Beveridge ; jch werde sehnsüchtig auf f. t . 'j ü x j. i. j !- jj V! w M V) Auua ttcllncr. JxQItS yifj.i:.-' stören Brief warten, sich werde de Kutscher jetzt halten las en, denk' ich. Er ließ das Fenster herunter, da sagte sie hastig: .Aber wein j Ihre Adre se nicht. Mi ler iöeveridge Er überlegte einen Augenblick, dann erwiderte er: .Wenn Sie mir an vi Adresse des Erzbischoss von Fork schreiben wollten, das wurde mich zu verlassig erreichen. Wie um seine innere Bewegung zu verbergen, steckte er den !lopf zum Fenster hinaus und rief dem Kutscher zu. er moae halten. .Leben Sie wohl" flüsterte er zart lich, mit der einen Hand die ihre drückend, mit der anderen den Wagen schlag öffnend. .Vergessen Sie mich nicht ganz" sagte sie leise. .Niemals!" versetzte er, im Be griffe auszustehen; aber er wendete sich noch einmal um, und im nächsten Augenblick fühlte Lady Alina einen Kuß auf ihren Lippen. Er sprang hinaus und schloß den Schlag: die Pferde zogen an und der Wagen war im Dunkel der Nach bald seinen Blicken entschwunden. Etwa zwanzig Minuten später spa zierte er gemächlich auf dem Bahnho von Ashditch Junction, ging auf den Stationsvorstand zu und fragte ihn, wann der letzte ?,ua nach London ginge. Er erfuhr, daß der Eilzug erst ,n drei Viertelstunden vorbei käme. Ein bißchen lange", dachte Beve ridge und stellte den Kragen des Pel zes auf. worauf er sich noch eine Zi garre des rechtmäßigen Eigentümers anzündete. Um sich vor Kälte zu schützen und seine Freundschaft mit dem Stations- Vorstände zu befestigen, bat er diesen, einen Whisky mit ihm zu trinken, der a in Clankwood zu den größten Sei- enheiten geHort hatte. Im Laufe von sünfunddreißig Minuten war es ,hm gelungen, nicht nur ein halbes Dutzend Whiskys in feinen Magen zu befördern, sondern auch das Herz des Stationsvorstandes zu erobern. Da nur noch fünf Minuten bis zum Abgang des Zuges fehlten, nahm er herzlichen Abschied von der Bufctt- dame und begab sich zur me, um ich eine Fahrkarte zu losen. Kaum hatte e? die Tür des Spei- esaales hinter sich czeschlossen, als er auf dem gegenüberliegenden Bahn- steige eine verteufelt bekannte Gestalt erblickte, die soeben in atemlosem Laufe dahergeschossen kam; das Licht einer Laterne fiel auf fein glühendes Gesicht; es war Moggridge. Welchem noch so standhaften Men schen wäre bei diesem Anblicke nicht aller Mut gesunken? Beveridge wen dete sich einfach zu seinem neuen Freunde um und sage: .Da sehe ich eben auf dem gegenüberliegenden Bahnsteige einen meiner Pflegebefoh- lenen. der durchgebrannt sein muß; ich bitte Sie, Herr Stationsvorstand, mir freundlichst zwei starke Träger zu verschaffen, denn der Mensch ist ungemein kräftig und geschickt. Hier meine Karte." M't diesen Worten zog er eine Bi sitcAl'arte aus der Brusttasche hervor, auf der der Name stand: .Dr. Char les Escott. Clankwood." Moggridge hatte inzwischen prü sende Blicke umhergeworfen; da er blickte er auf dem anderen Bahnsteige eine hohe, schlanke, in einen Pelz ge kleidete Gestalt. Ohne sich's lange zu überlegen, sprang er auf den Schienenstrang und kletterte auf der anderen Seite empor, als der Sta tionsvorftand und zwei handfeste Männer ihm entgegentraten. Da Beveridge die Verbündeten an feiner Seite wußte, redete er kein Wort. sondern legte den Hut ab, beugte den Kopf und faßte mit einem plötzlichen Satz Moggridge um die Knie, fo daß dieser sofort auf den Rücken zu lie gen . kam. Bevor der Wärter sich dessen versah, saßen die beiden Trä gcr auf seiner Brust und banden ihn mit dem bereitgehaltenen Seil. Zwei Minuten später saß Moga, ridge gefesselt im Wartesaal und re dete auf das belustigte Publikum mit begreiflicher Aufregung ein, die je doch nur die Wirkung hatte, daß die Bahnbcamten von Ashditch sich im stillen gratulierten, einen so gefahr lichen Wahnsinnigen dingfest gemacht zu haben. . . Inzwischen brauste der Erbreßzua heran, und Beveridge stieg in einen Wagen erster Klasse, nicht ohne dem Stationsvcrstand für fein liebens würdiges Entgegenkommen zu danken. Ich wäre Ihnen sehr verbunden. Herr Stationsvorstand", sagte er zum schlug, mdem er den Rauch der letz ten Escottschen Havanna in die Luft blleS, .wenn Sie die Güte hätten. den armen Teufel bis morgen hier zu behalten. Wäre das möglich?' Gute Nacht denn und nochmalz schönsten Dank!" Ein Pfiff, und der Zug setzte sich in Bewegung. Behaglich streckte sich Beveridse auf die Kissen hin und blickte lächelnd zum Fenster hinaus. Ter Zug hielt nirgend, und I dauerte nicht gar so lange, bis die Lichter der ersten Borstadt von Lon don sichtbar wurden. Im Borbei sichren erhäschte Beveridne einen Blick auf erleuchtete Ladenfenster. gedrängt volle Straßen, fahrende Omnibusse; bald war er wieder mitten iin Leben drin, und er lochte wie ein entzücktes stind im Borgeschmack dieseö köstlichen Lebens. In Eufton Station stieg er auS und schlenderte ohne Gepäck, ohn festen Plan Euston Noad entlang. .Für einen gescheiten Menschen", sagte er sich, .selbst wenn er und nicht ohne zwingenden Grn? für wahnsinnig erklärt worden ist, muß es nicht schwer sein, in diesem ungeheuren London ein paar Narren zu finden, die ihn mit dem Nötigen versorgen. Wie ein zweiter Diogenes will ich mich mit der Laterne auf den Weg machen, um einen solchen Nar ren zu suchen. Heur will ich ein mal eine lustige ?!acht verbringen". beschloß er; .vielleicht .haben" sie mich morgen schon. Er lachte laut auf und fchlug den eg nach Holborn ein. Er war fröhlich und glücklich wie ein Kind. Die Luft war klar, die Lichter brann- ten hell, die Menschenmenge wogte geschäftig auf und nieder, selbst die -chutzmanner schienen ihn freundlich anzublicken. Er wendete sich west- Ivans, und als er an einem Haar cyneiniaion voruoeriam, lernen er eine plötzliche Eingebung zu haben Mit leisem Bedauern strich er sich über den Bart, drehte er den lan gen, seidenweichen Schnurrbart; dann rief er aus: .Exir, Francis Beve ridge!" und trat in den Laden. Zweiter Teil. I. V Baron Rudolf v. Blitzender saß allein an einem Tische im Speise- aal des größten und vornehmsten Hotels von London. Er war ein blühender junger Mann von echt deut chem Typus, besaß großen Unter- nehmungsgeist und Wißbegierde, so- wie ein beträchtliches Vermögen und hatte das heimatliche Schloß in Bayern verlassen, um das politische und gesellschaftliche Leben Englands einige Monate zu studieren. In der englischen Sprache wohlbewandert. versprach er sich einen vergnügten und ehrreichen Aufenthalt ,n London. Aber obwohl er erst heute morgen angekommen war, begann er doch chon eine leise Furcht zu empfinden, ob er nicht etwa in beiden Punkten eine Enttäuschung erfahren würde. Da er nicht die Absicht hegte, gar zu viele Bekanntschaften zu machen, hatte er sich von dem englischen Gesandten nur vier Empfehlungen geben lassen, aber er hatte schon im Laufe des er ten Tages zu seinem größten Be- dauern in Erfahrung gebracht, daß alle diese Familien der Hauptstadt ern waren, ja, daß sie sich auch nicht aus. ihren Gütern befanden; zwei Fa milien waren auf dem Kontinent, eine an der See, um sich vom Mumps zu erholen, die vierte befand sich auf einer Besuchstournee.' Blitzenberg wußte nicht, was er mit ich anfangen sollte, und fo schlen derte er denn bei Einbruch der Dun kelheit auf die Straße hinaus, in der leisen Hoffnung, irgendein Aben euer zu erleben oder auf einen halb- vergessenen Bekannten aus der Zeit einer diplomatischen Karriere zu fta en. Die Straßen waren gedrängt voll, aber kein Mensch nahm auch nur die geringste Notiz von ihm, Mannlein und Weiblein gingen chweigend, unentwegt ihren geheim- nisdolsen Zielen zu. Das Räderge räusch und Pferdegetrappel, die gel enden Rufe der Omnibuskondukteure und Zeitungsjungen bereinigten sich u einem fo lärmenden Durcheinan der, daß der Baron ganz verwirrt war. Nachdem er sich viermal der irrt hatte und jedesmal von einem reundlichen Wachmann wieder auf den rechten Weg geleitet worden war, arbeitete er sich mühsam zu seinem Hotel zurück; dort verbrachte er die Zeit, indem er das Kommen und Ge en der andere Hotelbewohner be- rachtete, bis es Zeit war, sich zum Diner umzukleiden. Gegen acht Uhr setzte er sich zu sei ner einsamen Mahlzeit nieder. Der '.rgoldete. getäfelte Speiseiaal wim- melte von Gästen und Kellnern, aber s war nicht ein' einziges bekanntes Gesicht unter allen. Er hatte gerade ein Gericht Lachs verzehrt, als sein Blick auf einen Herrn fiel, der ziemlich Ib tbewußt ,n die mittt des Saales rat und sich umblickte, als sucht er er einen Bekannten oder einen passen den Tisch. Tr Fremde, der groß und schlank und glattrasiert war, sah hr distinguiert aus. In diesem Moment streifte sein Blick den Baron, der plötzlich die Empfindung hatte, als prüfte ihm der Neuankömmling erz und Nieren. (Fortsetzung solgt.) ' . Guter Trost. Mann: WaS meinst Tu, ob ich auch meinen Buch Halter zu unserer silbernen Hochzeit einlade?" Frau: .Aber. Oskar, das wird zu viel; wo sollen wir mit all' den Leu en hin ... sage ihm. Tu wirst ihn zur goldenen Hochzeit einladen!" Tagaus! Skizze von A. Gnber. Der Ch-s hake zu Ollt) Braun gc sagt: .Geln Sie doch wal seiker hin z JurqenZ & SaV'l.rr. graule,!,. Sie wissen ja Bkick'id mit der Cache Tiefe endlosen Sch?5!bereien führen uns dua) nickt zum Ziels. Machen tc sich gleich fertig, bitte!" TCanuoi war die gepolsterte Thür hinter ihm in Schloß oegliiten. !!u mußte den Brief, den si dem Elef zur Unterschriit vorgelegt hatte, wieder n Stücke reifxn. Es war heute ie reit? das dritte Mal. daß Herr Kauffmonn . ihre AuZeinand.'rsetzun gen über die Tisferenz cuf Um Konto Jürgens & Schreiler nicht gutheißen wollte. Sie klavvte die fflüic: zusammen. schob dag Schreibzeuz zurück und steckte die Papiere, deren sie benoligie. in ibre sch.tane Handtasche. Tann kleidete sie sich an und cing. Ein eisiger Wind ftzte durch die Ctraßen. als sie ciis dem Hause trat. Klingender Frost baüe nnt dem jun gln Jahr: seinen Einzug geyanen. und Asphalt und Pflaster glänzen wie frisck,c?cbol,nleZ Varkktt. Tie Winterluft färbte I"ie Wangen deS Mädchens mit leuchiknden Pucpurfar den. Ah! Olly atmete tief auf. Wie selten kam sie um ise Stunde ein mal auf die Strafe! Das Treiben ringsum erschien ihr ganz neu. fremd artig und ungewohnt: mit erwachen den Sinnen fühlte sie den Pulsschlag fcs Großstadt'reiben. das durch die Enge der Stunden m't. Ter gewal tige Rhythmus der Arbeit stand aus Hochdruck gespannt. . . ES ging tag auf; Handel und Ver!:hr. Arbeit und Lebensfreude stieln krgan wie der junge Tag. der sich mehr und mehr von der Fülle des Lichtes zu eigen nabm. das Frau Sonne in ihren un erschöpflichcn Retorten bereit hi:lt. Die trüben Gedaen, die wahrend des Morgens Ollyo Hie geplagt hatten, waren wie weaaeweht durch tiefe reine, köstliche Wi'erlust. Sie dc.chte kaum mebr an die Kette von kleinen Aergernisse?', die ihr den Morgen verdorben hatten. Der Zank mit der kleineren Schwejier. das ver- gessene Frühstück, der unangenehme Nachbar in der Elektrischen. . . sie htte weinen mögen darüber am Mor c.en. und nun mußte sie lachn, wenn sic daran dachte! Und mr. diesen la-. chenden Augen trat sie, srzhnch gru ßend, ins Kontor vcn Jü.'gens & j Schreiber ein und wunderte sich, daß sie sich vorder der dickem Wge 0 sehr geängstigt hat'k. Es war fast drei Uhr geworden. ebe sie !n Rückweg antreten kannte. In breiten Streifen floß das Son nenlicht über ih:en Weg. als sei der schönste Frühlirztag gekommen. Olly war glücklich und zufrieden. Die Bc sprechunz der Differenzen hatte tat sächlich all; Mißverständnisse beige- egt, und zetzt war alleZ. wi: die Her- ren ielvit es veiialigi ijanen, in chonsier O'NUng". Ollys Selbst gefühl. das nach den ärgerlichen Wor- en ihres Ehe's stark geinten yallc, war gestiegen wie die Some, die den Zenith erreicht hat, und mit blitzen n Augen und hochroten Wangen eilte sie dahin. Inmitten des weiten Platzes, den sie durchqueren mußte, stand eine Kirche, und Wagen auf Wagen fuhr bei dem geöffneten Portale vor. Hoch zeitsgäsie in fieudig-helle: Kleidung verfchwanden im Dämmer des Ein gangs. . . Gerc.de als Olly vorüber kam. stieg das Brautpaar aus. Olly blieb sieben. Sie sah ein Gewoge von Schleiern und Spitzen, dazwi schen ein schmales, vor Erregung blasses Gesichtchen. Kleine, feine ffü ße hlitten in myrthengeschmückten Schuhen über den breiten, roten Prunklau'cr, und die Häne um schlössen fest das Brautbukett. Däne ben schritt er. Fast jugendlich aussehend Lurch die kleine Gestalt und das bartlose Gesicht, und dabei doch in jeder Bewegung Sicherheit und Initiative bekundend. Er is 'n Doktor!" flüsterten die Frauen ringsum in bewundernder Scheu. Sie macht 'ne brilliante Partie. . . Langsam ging Olly weiter. Ein feltsames, welches Gefühl war plötz lich über sie glommen; stille Wehmut zog durch ihr Herz.' Sieben Jahre war's jetzt her, daß. . . Olly Braun war mit achtzehn Iah ren verlobt gewesen. Damals, als ihr Bruder Hans noch nicht die tollen Striche begangen hatte, die dem Va ter seine Stellung, der Mutter die Gesundet, ihr selbst daS Lebens- glück geraubt hatten. Ihr Verlobter hatte für OllyZ Bcud:r gutgesagt, und die Deckung stiner Schulden hat ir daS ganze väterliche Ebteil des jun gen Männ:Z verschlungen. Ollys Ba ter aber hatie darauf bestanden, daß die Verlcbuna gelöst werde. Er wollte nicht, daß das Unglück seiner Familie daS LebenLglück des jungen Mannes vernichte; s?,n Kind sollte nicht zur Fessel für den Helfer werden, zum Mnetekel, zu einer dauernden Last. . . Was half alles Bitten . Ollys alles Zureden der Mutter, tn? nützten alle Beteuerungen des Fassungslosen? Das überfeine Ehrgefühl des Alten erkannte nur den Weg als den rich-! tigen en. dir dem Betrogenen die per j ,'ök.lich PvMt, die Loklöu.1,? von aner unglIlickM Fam.Iie cli Dank fi'c da Opfer bot. Hank Braun war bald darauf einem typhö. fen Fieber erlegen. Die El!ern wa ren mit ihrer Tochter in die entlegen !en Straßin einer Borstadt gezogen. und Georg Harnt, der isletlcite Ollys. hitte Etikvta kald daraus verlassen. seitdem hatte O?Y ruch!3 wieder von .hm gehört. Die Alleen de! Mädns wurden feucht, aii sie jener Znt gedachte. Und zwischkn diese trüben Bilder wob sich iit lichte Ailv der lieblichen Braut, die sreben ibren Weg gekreuzt hdte. Eine l rennende Sehnsucht erwachte plötzlich in ihrer Seele. Ach! Nur einmal noch ein weifte! iiirtb n t:nntn 1,1 I rniltil Ati Vtfff! Nur ein einzig Mal in so weisen Schu h.'n über die Teppich schreiten, In wie aendem lau uUt den spiegelnden Parkettboden fliegen, geleitet von se fern, sicheren Arm. . . Ein einzig Mal wieder sröblich sein, so recht sorglos fröhlich! Seit Jahren war sie k ja nicht mehr gewesen. Als si; ls aoends beim?ehrle, lag auf dem Tiscke die Einladung deS Vereins, der ihnen alljährlich Ein trittNarten zu seinem Winterfeste an bot. Hier hat? Olly damals ihre seliasten, ihre schönsten Stunden der Freude an Georgs Seite verlebt. Wie gern hätte sie einmal die alt'n Räu- me. oie liebln kannten alle wieder ge'sehen! ES war ihr ja alleS heute so gut geglückt; ob es ihr nicht auch gelang, den Vater einmal wieder zum Lesuchk s Festes zu gewrn nen? ?lkr sie siebte, bettelte, schmeichelte umsonst. .Geh' auein. wenn DU willst. . .' Mtinie er in verbissenem Groll. Iii Olly erwachte plötzlich ein ecker Trotz, den das Gefühl verant- wortungsvollcr Selbständigkeit sesng- Warum sollte sie nicht allein hingehen können, und w'nn es auch nur für ciniae tunixn '.sei, um ich an dem Anblick fröhlicher Men- chen zu stauen, sich auS des ?eoh sinns Ouellen neue Kraft zu schöpf fen für da ermüdende Gleichmaß der Pflichten? Sie stand mitten in d:in breiten Licht des Scheinwerfers, dessen wech jelndes Farbl-nspiel schimmernde Re- lere auf das milde Weig ihres Klei des zauberte, und empfand es mit ast körperlichem Wohlbehagen, wie ie rote, claue, grüne und bernstein arbene Flut über sie l'inflc'. sie mit weichen Wellen umkoste. Langsam glitt sie auf weißen Schuhen dahin. und die Klunae des Orchesters zo aen ihre durstige Seele hinein in das süße Traumland der Lbenssreude. ES kam ihr vor, als erlebte sie ein Märchen. Und w!e ein Märchen war es auch, daß der Eine plötzlich vor ihr stand, den sie nicht hatte der aessen könmn in ?llen den Jahren bitteeen Leides, an den sie anch heute ohne Unterlaß gedacht hatte. Mit feste:', im Kampfe mit dem Schicksal erstarkten Armen hatte er sie an sich gezogen und nichts weiter gesagt olS: Olly! Endlich!" .Ach, wenn doch der Tanz lein Ende nehmen wollt:", denkt sie. .Wenn es doch dauern möchte wie im Märchen, in alle Ewigkeit. . .!" .Wo sind die Elterni' fragt er. und fchaat sich 'm Saale um. Und sie sagt ihm, daß sie allein gekommen ist, weil k'.ne undezwingliche behn sucht sie hergezogen I)a0e. Er sieht sie groß an. Seine Augen sind noch ganz dieselben, wie einst, aber seine Zuge haben t frühere Weichheit ver loren. Ehern wölbt sich die Stirn unter dem an den Schlafen gellchte- ten, leicht ergrauenden Haar. -Weißt Du, warum?" sagte er mit dem vollen, weichen Klang früherer Tage in der Stimme. Mein Wunsch rief Dich her, meine Licbe! Wie habe' ich Dich gesucht, mein Mädchen, seitdem ich wieder hier bin! Vor wenigen Tacten bin ich heimgekehrt aus fernen Landern, reich an neu schen Gütern ein gemachter Mar.rj Was ich hier verlor, ich habe es drüben auf fremder Erde doppelt wiedergefundn. Stundenlang bin ich vor hm Hause, in dem Du wohnst, auf und nieder gegangen, um Dich zu erwarten, denn ich wollte Dich zuerst sprechen, bevor mich der Vater fah Und schließlich dachte ich: Vielleicht kommt sie hierher, n den Ort einstigen Glückes, wenn Tei ne Sehnsucht sie ruft!" Ja!" sagte sie versonnen. Ist denn dasMärchcn immer noch nichi zu Ende? Rosen reicht er ihr. die an den Ecken des Saales als Damen spende verteilt werden, und-sie -gibt ihm eine davon zurück, nachdem ihre Kippen daraus geruht yalxn. Georg und Olly treten inS Neben zimmer, gehen schweigend weiter biZ ans Fenster und lüften die Verhänge. Fahle Dämmerung lieg! über der stil len Stadt. Im fernen Osten ver kündet ein rötlicher Schein am Him mel daS Nahen des neuen Tages. .Tagauf!" sagt er, und sein Auge blickt fest und zuversichtlich hinaus in den erwachenden Morgen. Und vertrauensvoll, in seliger Hingabe, schmiegt sie sich an ihn. Sie weiß. daZ Märchen ist zu Ende, und nun kommt die Wirklichkeit; aber die ist noch viel schöner als ein Mär chen. . I ., ;" I' j r - '-riirrminnn.iiiirit-T 1- m : - tiki J m - ,.i i . -X ' '' u i i .. ', j - :; i ü y s, -Y ii'c. Y, Uyo- , Y - V l i V' U ! V V- u .1 Jil 1 ) ' I , jijjjj 1 mmmmnntm .tj ;fttww . l , ' 9m-jmmmmü 1 1 1 1 1 1 2IJLi4&u ,':jxä. i . ; t mmmttaJülliL - CnriA . : ' " ;v.$4 J ; j ' ) f ' sr Sli " i ' V . ..... 'i ... W: .J$r Knöpfe bei dem stiarnierungSplane kennht. In diesem einfachen Kleidä aiiS Tcriie für ttrühjahrSgcbrauch für ein Tchiilmädchcn ist die Trapcrie sehr originell anaedeulrt. Tret Allen ron nöpfkn sind vorbanden, die groszcn iiber 'genen an dcr Taille ,id den Rockknntcn; die kleinen übcrzogknen an den kleinen i'rzicrunjikil dcS EloffcZ an Taille und Rock und noch kleinere GlaSknöpfe cnllana dcr .anie des Tragens. Ticscr .raacn ist ebenfalls eine neue dee. ilt ist niii einem Streifen hubscher Maschinem'iickerei gemacht, umgclegt über dem geraden Rol'ec-pierrc ,;acon und über den Enden angenäht, welche die Vor derteile bilden, mir 2 kreisen von roter Moure Ccide, an welche die GlaöknöpsH angenäht werden. ' Wrack.Bcrgungs'Bräuche. Alte und neue Rechtsbkgrisfe, die dabei masigebrnd sind. Die meisten Seefahrer leben be ständig in der Hoffnung, eines Ta ces so glücklich zu sein, ein bedräng tc3 oder aufgegebenes, wertvolles Fahrzeug aufgreifen und bergen zu können, nicht besonders aus men schenfreundlichem Dränge, sondern vielmehr wegen des winkenden Wer gungs-Lohnes. In den letzten paar Jahren sind fiele der feiten BergungsPreise, na mentlich an den Küsten des nördlichen Stillen Ozeans, an Tramp"-Damp fer gefallen, die zufällig im rechten Äugenblick in nächster Nähe waren, sowie auch an zahlreiche Schlepp lcote, welche im Hinblick auf eine et waige solche' Angelegenheit einen gro ßcn Teil ihrer Zeit auf das Kreu ?en unfern des Gestades wenden. Aber auch regelrecht fahrende Schiffe mit Pafagieren nehmen, wie groß auch ihre sonstigen Interessen der zeit sein mögen, in der Regel jede Gelegenheit zu einer Schiffs-Bergung gewahr, wenn dieselbe lohnend und nicht allzu gefährlich für sie ist. Passagiere, deren Reise sich dadurch verzögert, Passagiere, deren Reise sich dadurch verzögert, müssen sich eben mit der interessanten Abwechslung in ihren Erfahrungen trösten und ha len unter solchen Umständen keines falls Ansprüche für irgendwelche Ver- lüfte, welche ihnen aus der Verzö gerung erwachsen mögen. Wahrscheinlich ist eine Schiffs Bergung der einzige Fall in den Ge setzen irgend eines Landes, wo Je mand haftpflichtig für Dienste wer den kannj welch feinem Eigentum ohne feine Zustimmung erwiesen trcrden. Und ein solcher Anspruch hat auch den gesetzlichen Vorrang vor ellen anderen. Ansprüchen. Tie Höhe deS BergungS-LohneS wird von einem Admiralitäts-Gericht festgesetzt. Sie richtet sich Haupt sächlich nach drei Erwägungen, näm lich: Die dabei bestandene Gefahr, die Natur des erwiesenen Dienstes imd der Wert des geborgenen Eigen tums. Lange Zeit pflegte man, auf noch einen Faktor dabei Rücksicht zu neh wen. auf welchen aber heute nur wenig Gewicht gelegt wird, während in sonstiger Beziehung das Bergunqs recht ziemlich unverändert geblie ben ist. Es herrschte, nämlich allgemein der Grundsatz vor, daß, solange irgend ein Hauötier, wie ein Hund, cder eine Katze, oder ein Schwein, lebendig auf einem Schiff zuruckge blieben fei. dieses n i ch t als .aufge ceben" betrachtet werden könne. Und cin solcher Faktor beeinträchtigte die Hohe des zuerkannten Zergu.ngsloy res allemal wesentlich. Wie dieser Grundsatz sich heraus bildete, das läßt sich nicht mehr ge nau bestimmen; aber wahrscheinlich hielt man dasür, daß, wenn die, Wit j ., i1 -' " " - ' r n tcrungsverhältnisse besonders schlimm! nach dem Ausgeben des Schiffes fei tens der menschlichen Insassen gewkB fen wären, alles Leben vor dem Ein treffen der Bergungs-Matrofen um eelommen sein würde. Jedenfalls ober spielt dieses Prinzip heute nt mals mehr eine wichtige Rolle. Sind aber die zur 'Zeit bestehen den Verhältnisse von Wind und Wo gen als sehr ungünstig bekannt, so er kennt das Zuspruchs-Gericht unter al len Umständen ein solches Schiff als berechtigten Gegenstand für Bergung an, und es macht dabei wenig oder nichts aus, wie groß und stark daZ Schiff sein mag. Denn es mag sich plötzlich irgend ereignen, . was : den mächtigen Kasten in den ' .Keller sendet oder als absolut hilfloses undl anderen Fahrzeugen gefährlicheZ Wrack dahintreiben läßt. Die Schiffs-Bergung ist auch s eine Art Hebung von Schätzen und bil det als solche einen der letzten Re sie abenteuerlicher Romanti! im mm dernen Ozean-Verkehr, welcher Pir terei und Strandräuberei nicht mehk kennt! ... . m m m m j ' P , n i b l e. Der Hauptmann Schneidig ist ei äußerst vorsichtiger Formenmenschz unvollständiges Schließen des Kra gens, loaeres umschnallen ' oes . et tenqewehrs und dergleichen bedeutet für ihn ein Kapitalverbrechen. - Die Kompagnie ist auf . .dem 'Schießplatze, ein Gefreiter schießt lie gend aufgelegt und ist gerade int Begriffe, Druckpunkt zu nehmen, alZ, der Herr Hauptmann mit allen Zel chen des Entsetzens : ein plötzliche? Halt" kommandiert. .Gefreiter, schießen Sie nicht; schießen StVirnr Gotteswillen nicht; stehen Sie 'auf sichern Sie, nehmen Sie Gewehr ab, auf der Stelle, ich befehle eS Ihnen." Zitternd gehorcht der Gefreite, in deiz Annahme, einen Menschen erschösse zu haben, wenn der Schuß losgegan gen wäre. Gott sei Dank," sagt,; tiefaufatmend der Herr Hauptmann, Mensch,, wenn Sie geschossen h'cit ten, Sie wären auf Festung geflogen. Kommt der Kerl zum Schießen und hat gar keine Halsbinde unter deut Rockkragen!" ' ' ! -, , , . m m m ,! Kurz vor Abf chluß thu neuen Expedition in Kamerun 1912 13, die Prof. Thorbecke in Gemein schaft mit seiner Gattin und Dr. Waibel unternommen hatte und auf der er die Distrikte Tikar, Wute und Tibati erforschte, hat der Gelehrte im Nguttegebirge eine Kolonne von eini gen hundert Zwergmenschen entdeckt. Diese Wilden sind seßhafte Ackerbauer, gcworden.nachdem sie von den größere und stärkeren Negern zu Sklaven ge, macht worden waren. Es ist der erste Nachweis des Borkommens , einer Zwergbevölkerung im alten Teile deS Schutzgebietes, wahrend Voraussicht lich in Neukamerun noch weitere Ver trter der afrikanischen Urbcvölkerun aufgesunden werden dürften.