Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 23, 1913, Image 5

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    Omaha Tribüne, Freitag bf 23. Mal 1913.
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Aus dem Staate Iowa.
Nockwell City. Edward Falk, ein
junger Mann von 19 Jahren, der
mit mehreren jungen Tamen in
seinem Autoinobil fuhr, verlor die
Kontrolle über die !aschine und
als er zwei und eine halbe Meile
von der Stadt sich befand, kippte
das Automobil ,urn, die Mädchen
wurden weit über das Feld geschleu
dert, doch zum Glück nicht schwer
verletzt, während der junge Falk
den Tod fand, indem er sein Genick
brach.
Marshalltown. Während der Be
sichtiguug des Geleises in der Nähe
von Haverhill wrirde der Geleise
inspektor Casper Nickerl durch den
Passagierzua überfahren und sofort
grtödtet. Nickerl war ein Mann
von 56 Jahren, seit 25 Jahren als
Streckenaufsehn m Diensten der
Milwaukee Bahn und hinterläßt
eine Frau und 11 Kinder. Die
20-jäjhrige Altha Fiseus, Tochter
des wohlhabenden Farmers Nel
son Fiscus, beging Selbstmord durch
Erhängen. Tie Ursache zu der
That lies; sich nicht feststellen, da
die junge Tame geistig und kör
Perlich vollständig gesund war. Da
sie ebenfalls ein heiteres und
freundliches Gemüth besasz, so ist
der Grund zum Selbstmord schwer
zu errathen.
Wetter und Ernte.
.Tcs Moines. 22. Mai. Das Wct
ter und Erntcbullctin für die mit
dein 18. beendete Woche besagt: Be
richte von allen Theilen des Staa
tcs melden kühles, trübes Wetter,
häufige und ftarle Schauer, sowie
Verspätung bet Farmarbeit. Die
Temperatur war indeiscn in der
Ciidhälfte des Staates nur wenig
unter normal und der Negcnfall in
den südlichen Counties war erheb
lich weniger als ein Zoll. In der
?l'ordhälfte war die Temperatur aber
4 bis 8 Grad unter normal und
der Regen übennäßig: besonders in
den centralwestlichen und nordwest
lichcn Counties, wo die Bäche über
liefen und viel niedriges Land über
schwemmt wurde. Wahrscheinlich
ist noch nicht mehr als ein Viertel
des Korns gepflanzt und vtel Bo
den ist noch zu pflügen. Abgesehen
von der Verspätung mit Pflügen
und Kornpflanzen waren die Regen
aber von Vortheil. Alles Klein
gtreide und die Gräser sind in vor.
züglichcin Zustande und die Obst
gärten sowie die Becrcnfriichte sind
vielversprechend.
Solbatcnlebcn
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Zui dem Berliner .Tag",
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Beim DorfcRisano am nördlichen
Gestade der weiten Bucht von Cat
taro, die nach gestalt ein zum Meer
vergrößerter Äierwaldstätter Cee ge
nannt werden könnte, setzt ein Lokal
Kämpfer aui Cattaro nach dr?istün
diger Fahrt die lekten Außenläufer
bürgerlichen SkschnftZ und Verkehr?
ob. Bon dem schmalen Streifen
fruchtbaren UferlandeS weiter ins
schroff aufsteigende, felsige Hochland
der Arivosije gegen Montenegro vor
zubringen, verlohnt, sich nur für den
Ziegcnhirten. der weder ahn noch
Postkutsche braucht. Doch die öfter
reichische Armee darf die nackten Hö
hen nicht der Möglichkeit einer plötz
lichen Besetzung durch den eventuellen
Gegner aussetzen. Ihr dalmatini
sches Korps lebt und arbeitet an sich
im Schatten himmelhoher Berge, auf
denen montenegrinische Geschütze sie
hen. Darum spielt sich dort schon
im Frieden ein stilles Ringen um
Höhensiellungen ab. Die Natur be
günstigt den Gegner. Wenn eö den
Oesterreichern gelingt, eine bislang
unzugängliche FelLkuppe mit einem
Wert zu krönen, wissen die Montene
grincr (mit Hilfe der Russen, aber
auch Italiener) Geschütze auf einer
noch höheren zu postieren. Trotzdem
darf die Armee die Wanderung ins
Hochland und daö Leben auf den
grauen Wellen kineö steinernen Mee
res nicht scheuen. Für den Verkehr
mit ihren Außenposten und für ihren
Nachschub muß sie dort, wo weder
Bahn noch Post fährt, selbst sorgen.
Darum steht im Dorfe Risano eine
Trainkompagnie. Ihre Aufgabe ist
es. mit Saumtieren das 1100 Meter
höher gelegene DefensionZlager von
Crkvice und dessen teilweise um noch
vier- bis fünfhundert Meter höhere
Außenwerke mit Verpflegung und
sonst Nötigem zu versorgen.
Was eine Höhe von 1100 Meter für
den Menschen auf Schusters Rappen
bedeutet, spürt man erst, wenn sie wie
hinter Risano vom Meeresspiegel aus
zu erklimmen ist. Im Tal reiften in
schwüler Hitze Apfelsinen und Feigen
an den Bäumen. In der grauen Ne
belwolke auf halber Höhe deS BergcS
wurde es empfindlich kühl. Der feine
Regen erstarrte bald zu Schnee.
Ueber der Wolke blaute zwar für
kurze Zeit wieder der Himmel, aber
doch war es eine Wohltat, im Frem-
denzimmer des Lager? ein prasseln
des Feuer zu finden. Nicht nur daS
erinnerte an das Betreten emeS AI
penklosters. War man doch zwischen
den steinernen Mauern der Kaserne
in einer reinen Männerkolonie. Der
verheiratete Offizier, der dort als
Grenzwächter lebt, muß Frau und
Kinder daheim lassen. DaS ist nicht
selten das Los des oster,relchlsch-un
aarischen Offiziers. Neben Stand-
orten, in denen die Damen kein Un
tcrkommen finden, gibt es andere, in
denen sie das Klima oft nicht vertra
gen, und schließlich, viele, in denen es
für die Kinder keine Schulen gibt.
Wird doch in den fremdsprachigen
Landen deutscher Unterricht oft über
Haupt nicht erteilt. Nur der Oberst-
leutnant und Kommandant kann in
Crkvice mit seiner Gattin vereint
leben. Dafür steht er auch schon im
vierten Jahre dort oben und ist als
ein kleiner Koma im Reich der Lüste.
als Befehlshaber über 15 Grenzwerke
dauernd unabkömmlich". So hat
ihm das Aerar die sogenannte Gene
ralsbaracke eingeräumt. Es ist, wie
der Name andeutet, ein gar stattlicher
Bau, in dem der Stabsoffizier für
sich und seine Familie drei Räume
findet. Wie es uns gefällt? Na.
meine Frau hat die gute Lust, und
ich habe ein selbständiges Kom
mando. Man darf nicht unbescheiden
sein. Die jüngeren Herren haben ihre
kleine Zulage. Wenn's vernünftig
sind und sparen, können's gelegentlich
nach Cattaro fahren und den Kava
lier spielen!" Von den Möglichkeiten,
in Caiiaro auch eine Perle den
Kavalier zu spielen, werden wir noch
hören.
Dann bot sich die Gelegenheit, auch
die jüngeren Herren Klosterbrüder zu
befragen, wie es ihnen auf Brocken
höhe gefalle. Stumm, aber lachend
wiesen sie auf das Eßgeschirr, daS
als vormals der Genie Direktion
gehörig die Buchstaben G. I). trug.
Und das heißt?" Das heißt: Ge
meines Dasein!" Immer spricht ein
fröhlicher Humor, niemals Verbitte
rung aus solchen Scherzen. Stumpf
sinn und Grübeln sind ihre Tischgc
nossen nicht. Sie verstehen zu lachen,
und ihr Lachen steckt sogar an, ob
wohl sie in der steinigen Einöde auf
einem winzigen runden Felsenteller
leben und zum Spaziergang nur den
kahlen Hang hinauf und hinab klel
tcrn können. Zeitungen oder Briefe
kommen zu ihnen vier Tage alt. Mit
drei Tage alten Zeitungen muß sich
überhaupt ein erheblicher Bruchteil
der Armee bescheiden, und fern jedem
Theater, jedem Buchladen, oft fern
sogar jedem Barbier, jeder Bade
wanne, die sie nicht selbst tragen, le
ben die Offiziere ganzer Armee
korpz. Ob di; vom IS. in der Herze
in eöterrdcb.
Woliirrfl.
gowlna oder vom 16. in Dalmatien
im Lager oder tn einer Stadt woh
nen, scheint völlig einerlei, weil die
Ortschaften, abgesehen von Nagusa
und vielleicht noch Mostar, gleich we
nig wie Lager auf dem ffeliboden der
Wildni bieten. Im Luger ist ei
immerhin sauber. Sa eng war der
Felsenteller, daß sich unwillkürlich
die Frage nach dem Ererzierplaije für
die Auebildung der jungen Mann
schaft aufdrängte. Für da Batail
Ion bestimmt, bot er nach bei Frem
den Urteil Raum für eine Kompagnie,
aber ein Hauptmann meinte: Wir
brauchen nicht mehr, denn nach drei
Wochen führen wir die Rekruten in
die Berge. Für den Gebirgskrieg
sind sie bestimmt, und den Parade
schritt üben wir nur selten als Ge
lenkllbung!" Die ganze Armee scheint
weniger Wert aus die Ekerzier als
auf eine ungemein strenge Gefechts
disziplin zu legen. Ei ist erstaun
lich, wie schnell ihre Schützenzüge
nach Ueberwindung von Hindernis
sen, die wir nicht kennen, die Ord
nung wiederherstellen. Die ansang
lich unbeholfenen Rekruten aus dem
Flachlande krazeln über Felsen wie
montenegrinische Ziegenhirten. Die
Gebirgsbatterien nehmen jede Kuppe
und können der Straßen völlig ent
raten. Oberster Grundsatz ihrer Ge
birgstaktik scheint, den gesamten Ver
ein von der durch Schluchten führen
den Straße auf die Grate und Krp
pen zu werfen. DaS kostet Opfer an
Tieren und Menschenknochen, ist aber
nötig. Den Train, kleine bepackte
Pferdchen, sieht man abseits der
Straße glatte, steinige Hänge hinauf
traben traben!
Durch Gespräche mit den Herren,
die einsam an den Endpunkten
menschlichen Verkehr? der darüber
hinaus in der Wildnis leben, klang
zweimal die gleiche, sehr männliche,
aber auch sehr pathetische und entsa
gungsschwere Redensart: Ja. sehen
Sie, wir müssen wie es einmal in
einem Feuilleton hieß ohne Nach
denken den Pflug schnell in die Erde
stoßen und die Gedanken immer nur
auf die Scholle vor uns, als die
nächste Arbeit, konzentrieren". Das
letztere trifft zu. Sie haben über
Diensteifer verlernt, von der Arbeit,
solange sie dauert, aufzublicken. Die
Liebe, mit der sie die. Arbeit versehen,
verrät schon der fast zärtliche Aus
druck Merkel. Mein Merkel," sagen
sie von ihrer Kompagnie, vom Ba
taillon und vom Dienstbetrieb. Ihr
Handwerksstolz offenbart sich, wenn
sie, als die guten Kameraden, die sie
sind, einem anderen hinter seinem
Rücken als höchstes Lob nachsagen:
Ja. der hat sein Merkel am Schnür
chcn!" Auch daß sie frei von Konkur
renzneid und Strebertum sind, ist
bei solchen Worten zu ahnen.
Verlorene, flüchtige Worte in der
Unterhaltung dort oben ließen, ob
wohl viel Lachen durch den Raum
klang, doch spüren, welche Opfer
Diensttreue zu bringen hat. Die Post
war eben geksmmen. Ein Kopf
beugte sich mit teilnahmsvoller Miene
vor: Noch kein Brief?" Drüben ein
Zusammenpressen der Lippen, ein
Kopfschütteln und: Das Telegramm
kam ja erst vor zwei Tagen!" Dar
auf ein Augenzwinkern, das bedeu
tete, man habe ja Rücksichten zu neh
men. Ein Hauptmann wurde nach
Nachrichten von seiner Gattin gefragt.
Sie hatte zu Weihnachten den Mann
unten im Tal getroffen und wird
ihn wohl übers Jahr wiedersehen!
Zurück zu der Redensart: Sie ge
hen in der Tat schnell hinter dem
Pflug, aber nicht ohne Nachdenken.
Vielleicht wird in keiner Armee mehr
gedacht als in dieser, weil ihre Koni
Mandanten (sie sagen Zugs-. Kom-pagnie-
usw. bis zu Korpskomman
dant) einmal mancherlei selbständiges
Verfügungsrecht haben, und dann
mit ungemein geringen Mitteln sich
behelfen müssen. Der Hauptmann,
der an einer ewig über Felsen
kraxelnden Kompagnie auch nur sechs
Paar Stiefeln für den Notfall spa
ren will, hat dort nicht selten sein
Hirn zu befragen, wie es menschen
möglich sei, und wenn er für sein
Merkel nur drei rechte Bajonettierge
wehre erhält, heißt es schon ein Rätsel
lösen, ehe Holz gefunden ist, aus dem
der Tischler mehr Fechtgewehre ma
chen kann. Verglichen mit anderen
Aemeen, kann man von der ihren
häufig sagen: sie kriegt nichts und
hat alles, weil sie erfinderisch ist, sich
s-zu helfen und zu denken versteht!
Trotzdem wird der Dienst mit seinen
hundert Sorgen wenig in das Ge
fpräch getragen. Ist ja auch immer
einer unter ihnen, der eben aus an
deren Welten, von anderen Völketn
des weiten Reiches kommt und zu er
zählen hat. Das Wandern weitet
den Blick, und gerade die Einsamkeit
regt sie zur Betätigung auf mancher
lei Gebieten oder auch zum Studium
an. Es fehlt ihnen weder an der ge
selligen Frohnatur des lungen Herrn,
der seines Glücke volles Maß findet,
wenn er nach getanem Dienst im öden
Nest nur Pilsener Bier und um den
Tisch Kameraden hat, noch an dem
künftigen Seydlitz, der freimütig
sagt, daß er seinem König - e! war
ein Ungar mit dem Gesäß", ober
weniger dem Kopf dienen will und
darum sich dai Recht auf einen
Brummschädel vorbehält; doch in
überraschend großer Zahl üben Offi'
ziere mit Ernst und kaum noch als
Dilettanten eine Kunst oder ein Siu
dium. Ein Oberstleutnant in Dal
matien versorgt Zoologische Gärten
mit allerhand Getier, gilt al? Sach
verständiger namentlich in der Welt
der Eidechsen, deren eine neu von ihm
gefundene seinen Namen trägt. Sehr
viele Herren versuchen Pflanzen.
Sträucher oder Bäume in dem Neu
land zu akklimatisieren. Daß die Ar,
mee dem Lande namhafte Maler.
Bildhauer und Schriftsteller gab, ist
bekannt. Vielleicht übten sie' ihre
Kunst zuerst in einer kleinen Gar
nison.
Wie die Anregung zur Geiflesbe
tätigung kommt, war in Crkvice zu
bemerken. Während alle Herren die
graue Bluse trugen, saß einer in dem
knappen Waffenrock ohne Achselstücke,
der so eng um Schultern. Brust und
Rücken liegt. Er hatte sich eben bei
dem Vorgesetzten abgemeldet, um für
etwa sechs Monate eins der Forts zu
beziehen. Ueber dem Biß einer Gift
schlänge trug er einen Verband um
den Zeigefinger, und wohl um die
Heilung zu beschleunigen, neckten ihn
die Kameraden viel. Schlangenbisse
sind dort nichts Seltenes. Die
Truppe führt feit Jahren Gegenmit
tel bei sich und hat neuerdings ein so
wirksames, daß. wie hier der Leut
nant, auch tags zuvor ein Feldwebel
auf dem anderen Ufer der Bucht we
nige Stunden nach der Verletzung
wieder dienstfähig war. AIS meine
Zeit zum Aufbruch kam, meinte der
junge Leutnant: Ich schließe mich'
an, damit ich noch für zwei Stunden
eine Menschenstimme hören kann."
Nach der Verbeugung gegen seine
Vorgesetzten nahm er von den Käme
raden Abschied, wie es ein junger
Soldat so tut. Ein Servus" hier,
ein Händruck dort, und die Mahnung:
Betragt euch gut und geht nicht zu
viel ins Theater!" Dann stand er
unten reisefertig (für ein halbes
Jahr) im Kasernentor. Die hohe
Kappe über der Stirn, den gerollten
Mantel auf dem Rücken und den Sä
bel für den Marsch über der Hüfte
hochgehakt, wog er mit der Hand ab,
ob der kleine Rucksack auf seines Bur
schen Rücken für eiliges Wandern
leicht genug sei. Auf die Frage, wie
er sich oben die Zeit zu vertreiben ge
denke, bekannte er sich unterwegs zum
Schlangenvogel: Darum macht es
mir Spaß, hinaufzukommen. Hier
unten ist mir jetzt verboten, Schlan
gen zu fangen, weil ich zweimal ge
bissen wurde. Aber oben bin 'ich
mein eigener Herr!" Er fängt alles
im Karst kreuchende Getier, sperrt es
in Kasten und beobachtet es: Wissen
Sie, so 'ne Eidechse ist gar nicht so
dumm, wie sie aussieht! Nun hab: ich
mir aus Wien allerhand Bücher be
sorgt, in denen über das Gewürm zu
lesen ist, und wenn man die Tiere
beim Lesen neben sich hat, ist es sehr
interessant. Man findet auch immer
noch was Neues hinzu!"
Es dürfte Hunderte von jungen
österreichischen Leutnants geben, die
für Monate allein in den Grenzforts
leben. Hier an der montenegrinischen
Grenze haben sie in dem kleinen Bau
auf der Bergeshöhe, der von unten
fast einer alten Ritterburg ähnelt, ein
Zimmer, dessen Fenster sich gegen die
Grenze öffnen. Draußen sehen sie
für Monate kein Leben, sondern nur
Himmel und Steine ein graues,
gewelltes, steinernes Meer, auf dem
mit tiefem Schweigen eine grausige,
wilde Schwermut zu liegen scheint.
Die Sonne kommt und die Sonne
geht. Sie bewirft die Felsen mit
eigenartigen Reflexen und badet sie
an klaren Tagen zweimal in blut
rotes Leuchten, aber das Meer bleibt
unbeweglich, starr und tot, bietet im
mer das gleiche unheimliche Bild einer
Höhenwelt ohne Keimen und ohne
Leben! Die Existenz des vielbedau
erten Leuchtturmwärters auf entlege
ner Klippe bietet den Augen tausend
fach mehr Wechsel als das Dasein des
Leutnants im Fort. Seine dienst
liche Stellung könnte man mit der
eines Torpedoboots , Kommandan
ten vergleichen. Er ist selbständig
für die Ausbildung und Verpflegung
seiner Leute verantwortlich. Zum
Schießen hat er sie nicht weit zu
führen, denn die Scheibe mag er hin
stellen, wo es ihm beliebt und wo des
Herrgotts dort unsanfte Winde sie
dulden. Sein Mittagsmahl ist das
der Mannschaft. Abends verkleinert
er den Schinken oder die Wurst.
Schickt die Kompagnie wieder einmal
Lasttiere, die unserem jungen Herrn
auch die ersehnten Bücher bei Ge
legenheit nachbringen werden,
dann bereitet ihm der Bursche wohl
ein Steak oder eine Eierspeise.
Nach zweistündiger gemeinsamer
Wanderung trennten sich die Wege.
Wie lange haben Sie noch?"
Fünf Stunden!" (Mit einem be
dauernden Blick auf Rucksack und
Burschen.) Und wie hoch werden
Sie wohnen?" Vierzehnhundert,
undsechzig!" Dann watete er durch
das steinerne Meer bergan. Die hohe
Kappe verschwand hinter grauen Wel
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