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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 15, 1913)
r .) i&USt Ctrwfia Tribüne. ft "wf K3! Im warmen lest. Noma do E. von (W. Fortsetzung.) Sie waren zuletzt durch Ct. Paul! 'st'saren, dessen Leben und Treiben Öilfe amüsiert beobachtete, und end lies) landeten sie in Wortes Neller, )tt sie essen wollten. In diesem vor mbmen Restaurant hatte Herr Nil kelson ein Diner zusammenstellen lassen, da selbst dem verwohn testen Gaumen gemundet hätte. Gilse aber war durchaus nicht der höhnt. Sie hotte nie diel Wert au da Essen gelegt, und so schmeckte ei ihr wirklich ausgezeichnet, und der fenriae Wein brachte so rofiae ffar den auf ihren Wangen hervor, dah ihr lebhafter, schwarzäugiger Be gleit immer unruhiger wurde. Er tupfte mit dem seidenen Ta schentuch deS öfteren die Perlen von der Stirn, und feine Aeuglein schwammen schon in einem recht der dä'cbtiaen Glänze. Als er einmal GilfeS Hand, die rieben ihrem GlaS auf dem Tische lag. festhalten wolle, zuckte sie vor diesen detsen. feuchten ffingern zu ruck, als sei ein Neptil über ihre Hont gekrochen. - Um GotteS Willen. eS wurde hoch sie Zeit, daß diese intime Sitzung zu zweien hier ein Ende fand! Gilfe klickte sich 'energisch gerade. lehnte sich dann weit in ihren Stuhl zurück und faltete sie Hände tt in einander. .Und nun, Herr Nickelson, müssen Kir endlich zu unserer geschäftlichen Besprechung kommen. Sie meinen elso Covent Garden, und das viel leicht für den nächsten Winter? Wann bürden dann die Gastspiele fein?' .Ach, Schönsie. lassen Sie doch setzt daS Geschäft! In einem so er hebenden Moment soll man doch nicht von Jeschäften reden. Ick wer' zur Zeit d'ran denken! Man kriegt den Mumpitz so satt und freut sich, wenn man mal einen Menschen trifft wie Sie, holde Fee, die noch nicht mit euen unoen gehetzt ist wie die nm sien anderen. Bloß aus'S Jeld sind se alle alle! Neee, heute, hier dürfen Sie mir nicht damit kommen. Hier bin ich Mensch, hier will ich' ein!" .Und doch müssen wir heute davon sprechen." bcharrte Gilfe. .Morgen reise ich? mein Urlaub dauert nicht langer. Wollen wir jetzt nicht aus brechen, damit wir in Ihrem Bureau die Kontrakte einsehen lön nen? Ich muß Ihnen doch auch noch X mein Rollenfach genau angeben, mein Repertoire ausschreiben und notieren, laß ich Italienisch singe." .Ach. larifari! Weiß ich ja. toeijj ich alleö! Do'nt rnake ms tagry, roy dear! Sie sind solch' ein wonniges Püppchen, das kriegt - überall ein Engagement. Und wenn Sie sich den hraben Nickelson hübsch warm halten, sorgt er für Sie wie ein Vater. Wissen Sie, wie mich meine Schützlinge nennen? Nicky! Also seien Sie mal nett und sagen ' Sie auch Nicky! Für einen .Nicky" auS Ihrem Munde bringe ich Sie. wohin Sie wollen: Covent Garden oder Berlin oder New gork. Also, mein Schäfchen?" .Herr Nickelson, ich muß Sie dringend bitten!" Gilfe' war aufgestanden. Sie stand hochaufgcrichtet bor dem llei nen Mann, den ste fast um Haup teölänge überragte und sah flam wenden Auges auf ihn herunter. .Na, na, na," lachte er etwas ver legen, .werden Sie doch nicht unge mütlich! Ich mein's doch nur gut." Da in diesem Augenblick ein neu gieriges Kellnergesicht um die Ecke blickte mit der Frage, ob die Herr fchaften noch einen Befehl hätten. Jahr Nickelson wütend herum und "donnerte den Borwitzigen an: War len Sie, bis Sie gerusen werdn! verstanden?" Der Befragte verschwand eilendö. Nickelson streckte seine Hand nach Gilfe auö und wollte sie auf ihren Sitz zurückziehen. Aber Gilfe wuchs fast noch, so kerzengerade und schlank stand sie jetzt ausgerichtet. Nein, Herr Nickelson. ich möchte jetzt gehen. Sie sind heute nicht zum Verhandeln aufgelegt! Können wir dielleicht morgen" .Freilich, freilich'." Er hatte begriffen, daß er jetzt und hier nichts ausrichten könne, und er fand sich so rasch in die Roll des, tadellosen Ehrenmannes zurück, daß Gilfe , selbst erstaunt rar. .Also ich lasse daö Auto kommen." .Nein, danke, ich möchte in'S Hotel gehen. ES sind ja nur ein paar Schritte." .Schön, schön, ' ganz wie Sie Msien, Fräulein Vrachmann. Ich darf Sie doch begleiten? Sie sin den sich allein doch Wohl nicht zurecht. Und heute abend darf ich Ihnen ein IrM zum Theater besorgen? Sie müssen doch auch unsere Bühne se hen. Berühmt genug ist sie ja. Biel leicht lockt eS sie. hierzubleiben. Ich könnte Sie auch hier anbringen." , .Ein Billett bekommt ich doch ) LzMUM? "'"H Wintersrld'Wargow. mm.tif'!h ,VFFK? auch sicher im Hotel durch den Bor tier." .Nein. nein, da dürfte sehr frag lich sein. Heute ist .Rheingold da ran. Wir spielen hier äugen ilicklich den ganzen .Ring" herunter. da ist olle belekt und lange vor her bestellt. Also ein Billett müssen Sie schon von mir annehmen; oder wollen Sie auch daS nicht?" ö'ilfe dachte daran, wie sie si In Hannover daS Engagement dur, ibre Flucht verscherzt hatte. Sie ifrna, sich zu einem freundliche Lächeln und sagte: .Doch, gewiß, Sie sind sehr gütig. Ich nehme es aio mit Ban! an. AIS Mr. Nickelson jetzt mit dem evner oie Rechnung ordnete, schlupf te Gift schnell in k zren Mantel. Sie noiu dem Impresario die Gelegen rit nehmen, ihr helfen zu können ist machte auch wirklich ein ent öufchfcs Gesicht? aber er hatte sich doch zu. gut in der Gewalt. In all Höflichkeit brachte er sie biS zu ihrem Hotel und sprach unter weg den dem hiesigen Theater und seinen Bllhnengrößen. Er erzählte dabei so cmusant von früheren Ster nen der Bühne, von der Klafski und ror. dem Ehepaar LIKmann und vielen anderen, daß Gilfe sogar laihen mußte über seine originellen Bemerkungen und über daS Funkeln feiner sie listig anblinzelnden klei nen Raitenäuqlein. Nur beim Abschied vor dem So tcl flog sein Blick dlöklicb wieder so sinnlich lüstern über ibre Gestalt. Daß es sie unangenehm überraschte Aber m cemselben Augenblick senk tcn sich die Lider. Er sagt ihr kurz und förmlich Adieu und ver sprach nur noch, ein Billett schicken zu rcoke.i. Da er zu Anfang ihres Belsam menftins von ein ? Verabredung ae sprechen hmte. die ihn für den Abend dinöe, hotste Gilfe. , daS Theater ab lein besuchen zu können. Sie dankte ihm nochmals und verabschiedete sich mit den Worten: .Also morgen frug um zehn Uhr in Ihrem Bureau!' Schmunzelnd schritt bm Nickel son seiner Wohnung zu. Gii e aber legte lich ein Stund cyen zum Ruhen hin. vielseitigen Eindrücke des heutigen TageS hatten sie müde ae macht. Vielleicht war auch der Wein schuld daran. Sie schlief fest ein. AIS sie erwachte, war S bScksie eit. sich zur das Theater anzuklei öen. Sie hatte sich keine eleaant Toi leite mitgebracht, nur eine nm seidene durchbrochene Bluse hatte sie hier. Doch hätte sie gar nicht schöner und frischer aussehen können, als ,e es jedt nach dem erauickenden Schlaf in der lichten Bluse tat. die ihren zarten Hals etwas frei ließ. Der Portier hielt das Billett für le bereit und hatte auch für eine Aukodroschke gesorgt. Sie hielt schon vor der Tur. und Gilfe konnte gleich einsteigen. Erst im Theater sah sie. daß ihr illet aus ProszeniumLloge lautete Ter Logendiener o fnete ihr die Tür. ES war niemand darin, trotzdem da Theater sonst schon ganz gefüllt war. unö oas Orchester soeben ein eöte. Da wurde ihr schreckhaft klar. daß eS sicher Herrn NickelsonS eigene Loge war, in die er sie gebracht hatte. Gottlob, daß er anderweitig in Anspruch genommen war, so konn te sie hoffentlich allein den Genuß und zugleich die glänzende Wieder gäbe deS Abends haben. Bald nah men Wagners Musik und zugleich die glänzende Wiedergabe deS Werkes le gefangen. &ie blickte gespannt auf die Buh ne und horchte auf jeden Ton. So mit sie auch nicht bemerkt, da die Logentür leise geöffnet worden war. Plötzlich aber wehte es sie wie ein heißer Atem an. Beklommen safz sie und wagte nicht, sich umzusehen. Dann spurte sie den fußen, schwe ren Duft von frischen Rosen, und plötzlich lagen einige langgestkelte, Kerrliche La ffrance in ihrem Schoß. Nun blickte sie doch scheu hinter ich. Da sah sie in Mr. NickelsonS chwarz Aeuglein. die sie aus dem Dunkel der Loge anfunkelten. Unser Diner gut bekommen, Frau ein Brachmann?" Ich dachte, Sie waren eingeladen!" Gil e stotterte fast vor Beklommen heit und Schrecken. . No, my dear!" lachte er. .War ch, war ich! Aber wozu gibt's denn Auto? Bin schleunigst hingefah ren, habe die Sache geordnet und habe nun meinen Abend frei ganz i... .. ?-:.! rci iu iri Er lächelte ein klein wenig boö haft. ES machte ihm SvaK. daß sie sichtlich so befangen war. Donnerwetter, das war noch mal Äst ein Weib! Schon und klug und doch so scheu wie ein Kind. So wat Itltait man nickt olle laatl Er keimte sich weiter vor. Die rosige Haut ihre Nacken schimmerte durch da seine Gewebe. Da lich te Blcnd tbrer IViare leuchtete in der Umrabmuna de Loaenbilde. Sie kühlte seinen Blick. .Wollen wir nicht jetzt die Mu fir .Ja. ja. Sie wollen hören! Kann ich verstehen! Jeben Sie sich janz dem nenuft bin. M wer' oermei ein wenia vennen!" ES aina alle bet ihm durchei ander. Enalilch und Teutsch und Berlinisch. Doch ließ er sie jetz vorläukia unaeltört. Gilfe versuch te sich in die andächtige, gehobene Stimmung zurückzuversetzen. Ei wollte nickt alücken. Sie sah die Rbeintöchter. sie borte ihren Gesang .Wala. Walaia!" Aber sie empfand nichts mehr dabei. Der innere Zu fammenhang zwischen ihr und der Szene war zerrissen und ließ sich nicht wieder zusammenknüpfen. Sie horchte nur angestrengt hin er sich, ob ihr Peiniger etwas von ich merken lasse. Denn S peinigte ie iekt wirklich der Gedanke: .Sehen dich aus dem Dunkel der Loge auch wieder die kleinen, scharfen Augen an? Betasten sie gleichsam mit neu . ' ' . mfi . V VfT . - gierigen rnacn in vcwi uv w Jen? Sie fühlte e wie einen körper lichen Schauer sie durchbeben. Und doch saß Herr Nickelson ganz still. Er merkte ja immer wie der: er durste sie nicht zu sruy er schrecken. Er spielte mit ihr wie die KaKe mit der MauS. die das MauS lein auch immer wieder Kufen läßt, bis sie endlich mit den Samtpfötchen zuschlagt. Die Oper ging ihrem unoe em gegen. Und so gut die Tarstellung anet) war, so atmete Gilse doch aus, ais sie wußte: nun hatt sie es bald überstanden. Dies Sitzen in dem engen, heißen Raum, im Dunkel mit dem ihr immer unsympathischer werdenden Manne gestaltete sich ihr zu einer unsagbaren Qual. Und wohin gehen wir heute abend?" flüsterte er plötzlich dicht an ihrem Ohr. Ich möchte in'S Hotel. Ich bin müde. I bewahre das gibi's doch gar nicht! Wir müssen doch irgend wo zu Abend essen, und dann bum mein wir noch ein bischen durch St. Pauli. und ich zeige Ihnen Ham bura bei Nacht." Plötzlich lag sein Arm um ihre Taille. . Sie wollte aufspringen, ruck te schon an dem Stuhl mit schnellem Ruck da wurde aus dem Theater räum ein energisches .Pst!" lautund verschiedene Augen wandten sich zu der kleinen Loge. Gtise mußte sitzen bleiben. Er lacht leise und zynisch auf. .Entwischen gibt's hier nicht, mein chönes Kind." raunte er, und sein heißer Atem streifte sie wieder. Ich oll Ihnen doch eine glänzende Stel unq besorgen. Also für was. will was! Wenn Sie nicht zu unlieben? würdig sind, schaffe ich Ihnen alles,' aber nicht zu spröde fein, mein schö lies Kind! Und wieder legte sich sein Arm um sie. Er preßte sich um ihren Nacken und wollte sie zu sich her überziehen da stieß sie ihn mit Gewalt zurück, ergriff mit der freien Hand ihren Mantel und war zur Tür hinaus. Was kümmerte sie das unwillige Murren, das über die plötzliche Störung im Zuschauerraum laut wurde! Sie warf im Laufen den Mantel um die Schultern und rann wie gejagt davon. (Fortsetzung folgt.) Seine Schwagerin. Eine amerikanische Geschichte von Ru Dolf ucht. Mr. Jonathan Brir tauchte eines TageS in unserem Klub auf. von rgendeinem Mitglied eingeführt, man wußte gar nicht wie. Er war an- angs der fünfziger, von ?tner ziem- ichen Behäbigkeit, und trug sich eigentlich zu protzig für unseren soli )... m... I. I.rn.-n ! .. . dcii lllv, cer liilliisoeiioioeniger von schwerreichen Leuten besucht wurde. Mr. Brix lebte behaglich als Rentier in einem Bororte, wo er ein beleidi gend verschwenderisch ausgestattetes Heim bewohnte, wenn man ein Rari atenkabinett überhaupt noch ein Heim nennen kann, und kam nur abends nach Boston, um sich gegen zwölf von seinem Automobil aus dem Klub abholen zu lassen. Mr. Brir hatte bald die Oberlei- ungs des Klubs. an sich gerissen, da er von ganz erstaunlicher Beweglich- keit war und ohne Beschäftigung nicht auskommen konnte. Außerdem kostete ihn dieses Ehrenamt nur Geld und brachte zahlreiche Unannehmlichkeiten mit sich. Wie reich er war. wußte niemand mit Sicherheit anzugeben; man sprach von 4060 Millionen. die er im Perlenhandel verdient hatte. Seine Frau war ein unbedeutendes, mit Juwelen behängtes Wesen. daS nur an Festtagen sichtbar ward und gedrückt in den Ecken saß. da ihr lusti- ger Jonathan nur mit den anderen Damen tanzte. ie ihn seiner übertue- benen Galanterie wei.en liebten. Sonst war er, man konnt e nicht leugnen, ein amüsanter und witzizer Gesellschafter, der fabelhafte Anekdo len zu erzählen wußte. E war wohl nicht al ein kleine, leicht verzeihliche Schwäche, dak er immer der 5e!d der Abenteuer gewesen war, die thn in aller Welt ge agt hatten. Auch seine Verwandten mußten nach seinen Worten wahr Wunder tiere fein, obgleich man niemalt einen zu sehen bekam, sie lebten in den Slldstaaten und in Europa, wie Mk. Bri?. erzählt hatte. Ein Fabelwesen seltsamster Art aber war seine .Schwägerin". Nie sprach er eigent lich ausführlich von ihr. niemals er zählte er ihre Lebensgeschichte, auf die wir alle neugierig waren, immer nur, wenn ein zurückkehrender Globetrotter unsere? Kreisel eine besonder haar sträubende Begebenheit zu berichten wußte, dann konnte man sicher sein, daß Mr. Jonathan einfallen würde: ,Auch meiner Schwagerin ist e ahnlich gegangen, als sie sich an dem erwähnten Ort befand." Und dann folgte die Anekdote, die er fließend, ohne auch nur einmal zu stocken, erzählte, obgleich wir sicher waren, daß er sie augenblicklich er dichtete. Ein Schwindler war Mr. Brir sicherlich nicht, nicht einmal ein Auf schneide?, er flunkerte sicherlich gern ein bischen, obgleich ihm niemand eine Unwahrheit nachweisen konnte un? wir nicht sicher waren, ob er sich nicht im Grunde über das lustig machte. Aber wie niemand ungestört leben kann, wenn eS der bös Nachbar an derS will, so hatte auch Jonathan Brix einen Feind in unserem Klub, ohne daß er eS ahnte, denn er hatte auch was ebenfalls sonderbar war keinen ftrnrno. es war dies Abfalom FreemanS. der schon alS junger Mensch in den Besitz eines um sangreichen Vermögens gekommen war und zumeist aus Rei en gelebt hatte. da ihm, alS Junggesellen, an der Ver- gioßerung seines Bankkontos nichts lag. Mr. Absolom FreemanS lächelte nicht allein auf eine so impertinente Weise, wenn Mr. Brix von seiner Schwägerin zu erzählen anhub.daß es zuletzt auffällig wurde, und das Lächeln sich auf den Gesichtern aller Zuhörer fortsetzte, er ließ auch, wenn die alten Mitglieder unter sich waren. geheimnisvolle Andeutungen wie Knallerbsen fallen. Sonderbare Person, diese Schwä germ. bemerkte er einmal, 'oazie eigentlich nur wissen, wie alt sie ist! Den Bürgerkrieg der .Staaten" hat ie als kleines Kind erlebt, ist einmal in die Hände der Siourindianer und ein andermal in die der Apachen ge allen und nur mit knapper Not vor dem Skalpieren bewahrt worden. Einmal hat sie blonde Locken gehabt und dann wieder straffes schwarzes Haar scheint viele Färbemittel zu lenutzen; denn, Sie erinnern sich, daß der Präsident Carno! ihren Pfirsich zarten Teint gerühmt hat, während die Patti sie einmal nach dem interes enten Braun ihrer Wangen fragte. Von der Cheopspyramid ist sie gefal en. hat sich einen doppelten Unter chenkelbruch zugezogen, daß sie stän- big einen Gummisirumpf tragen muß, und dennoch konnte sie im vorigen Sommer die Jungfrau und den klei nen St. Bernhard ersteigen. Hm hm!" Abfalom FreemanS biß wütend ein Stück Kaugummi ab und starrte mit boshaftem Lächeln auf den Persertep pich, dessen Muster seine Aufmerksam keit zu erregen schien. Wir sahen uns verlegen an, denn darauf war noch niemand gekommen. Gewiß, diese Gegensatze ließen sich nicht überbrücken: wie mochte es erst um die Dinge stehen, die wir im Laufe der Z:it gehört, aber .wieder vergessen hatten! Ich meine, das genügt doch wohl! Im übrigen will ich gegen Mr. Brix nichts gesagt haben," meinte Free manns, stand auf und ging auf den Zeitungsständer zu, dem er die Nmes entnahm, hinter deren Zeilen sein är gerliches Gesicht verschwand. Ein paar Tage nach diesem Zwi chenfall blieb unser Jonathan ein aar Wochen unsichtbar und kam erst wieder, als daS Bridgerournier Die Meisterschaft von Boston" auszefoch en wurde. Ihre Schwägerin ," rief Mr. Freemans mit affektierter Schärfe und boshaftem Augenzwinkern da- wischen. Wie? Sie wissen darum?!" Mr. Brir starrte den anderen an. Ja. meine liebe Schwägerin ist aus einer Segelfahrt im Eriesee ertrunken. Das Boot wurde vom Sturm umge worfen ... Sie wissen doch, bei lenem plötzlich hereinbrechenden Un wetter, das . soviele Opfer forderte. D Zeitungen haben ja haarklein darüber berichtet." Absaloms Gesicht wurde blau vor Erregung und zitiernd wankte er in einen Nebenraum, wo er wie betäubt in einen Schaukelstuhl fiel, den er wütend auf und ab bewegte. Der Kerl treibt die Frechheit denn doch zu weit," murmelte er, .aber warte nur mein Bursche, mal fasse ich Dich doch! Gott se, Dank, daß die Schwage rin jetzt tot ist, nun wird er ihr, hos en wir. die ewige Ruhe gönnen. Kurz darauf reiste Mr. Freemans nach Europa. Mr. Brix hatte in San Francisco zu tun, so da, eine se trächilicht Entspannung eintrat, und die Klubabende um viele! gemütlicher verliefen. Leider wollte e der Zufall, daß beide nach vier Monaten an demselben Abend wieder in den Kluoräumen zu sammenirasen. Abfalom Freeman saß im Rauchzimmer bei einer guten Upmannn nud erzählt seine Pariser Erlebnisse in der Tonart, in der Her ren stets Pariser Erlebnisse erzählen wenn sie unter sich sind. Mr. Brix pflanzte sich an den Tisch des Erzähler, dem wohl dreißig Her ren mit jovialem Lächeln zuhörten, be stellte sich einen Whisky mit Soda und paßte mit mutiger Geschwindig keit einen Augenblick ab, in welchem sein Gegner innehielt er war noch lange nicht fertig mit feiner Geschichte um gerauschvoll mit seinen Erleb nissen einzufallen. .O diese Flugwoche in San Fran cisco!" Jonathan zappelte vor Ver gnügen. .Erhebend, einfach erhebend Ich bin ja sogar persönlich daran in teressiert gewesen, da meine Schwa aerin ja in einem Blriot aufgestiegen rk . . . i. t . d . c L. .. I . ili uno im oyenreroro an oie vier Stell ..." Bei den Worten Schwägerin war ssreemans aufgesprungen, iekt aber brüllte er mit überschnappender Stim me: Herr! Was erlauben Sie sich denn! Ihre Schwägerin 'st vor dem Bürgerkrieg geboren also heute eine Matrone, hat die Nilauellen er forscht, ist in Tibet gewesen, hat eine Nordpolezpedition mitgemacht, Tiger in Indien unr Elefanten in Afrika geschossen, ist 1870 im belagerten Pa riS gewesen, hat Carnot, die Patti, Cocquelin, Meyerbeer und weiß Gott wen gekannt! Dann ist sie neulich im Eriesee ertrunken, hat hinterher, wie ich eben höre, den Doktor in Zürich gemacht, und jetzt ist sie gar in einen Aeroplan geklettert! Halten Sie uns denn für Idioten, daß wir über diese Widersprüche nicht stolpern sollen! Fröhlich lächelnd, wie immer, blickte Mr. Jonathan Bri? in das wutvcr zerrte Antlitz seines Gegners, aber um seine Mundwinkel zuckte eS wie ver la'.'ene'. 'k.ttt. Verehrtefler," sagte er mit unge looknl:cb sanfter Stimme, wozu zu Lärm?! Wer sagt Ihnen denn, daß d., immer eine und dieselbe Person war? Meine Frau und ich entstam men Hinterwäldlerfamilien. Ich haoe zwölf verheiratete Brüder, und meine Frau hat vierzehn lebende Schwe stern!" Und dann mischte er ganz ruhig feinen Whisky mit Soda . . . Tie unsichtliare Flugmaschine. In den Zeiten der Entdeckung neuer Erdteile und unbekannter Inseln er zählten die Seefahrer von Seeschlan gen und anderen Meerungetllmen, von den haarsträubendsten und un möglichsten Erlebnissen und Beobacht tungen in fremden Landen. Heute, im Zeitalter der technischen Erfindun- gun, spaziert die Phantasie auf ande ren Pfaden. Die wunderbaren tech nischen Errungenschaften haben die Gemüter dafür empfänglich gemacht. auch die seltsamsten Hirngespinste gläubig hinzunehmen. Nur wenn es gar zu arg wird, schüttelt man den Kopf. Kürzlich las man in einigen Blät tern von unsichtbaren Flugmaschinen. Aladdins Wunderlampe, die Tarn kappe, die Zeitmaschine von 'Wells, und alle die Seltsamkeiten alter und neuer Märchen sind nichts gegen ein; Maschine, die unsichtbar durch die blaue Luft fliegt. Wieviel Wahres an dieser sensationellen Erfindung ist, wird man den folgenden Zeilen ent nehmen. Films sind bekanntlich durchsichtige Häutchen, die durch Eintrocknen einer Lösung von besonders präpariertem Zellstoff lAcetylzellulose) gewonnen werden. Solche Losungen hat man bereits seit geraumer Zeit zum Lak kieren von Aeroplanflächen benutzt. Platten aus Acetylzellulose (Cellon). also dicke Films, die biegsam, nicht brennend und durchsichtig sind, wer den seit einigen Jahren in die Trag- flächen von Aeroplanen und in die Fliegersitze eingebaut. Im Jahre 1912 waren Rumpler Tauben mit Cellonfenstern und Grade . Flieger, in deren Tragflächen Cellonscheiben eingesetzt waren, ausgestellt. Mit Hilfe von Cellon, diesem umgewandelten, unsichtbar" gemachten Holz, kann man also Teile von Flugzeugen un- sichtbar machen. Neuerdings stellt eine französische Firma Tragslachen her. die ganz aus (.rmierten Cellon blatten bestehen. Die damit ausgerü- steten Aeroplane jrnd die .unsichtba ren Flugmaschinen." Em derartiges Flugzeug mag wohl schwerer zu erkennen sein als ein ge- wöhnliches; sichtbar bleibt noch sehr, sehr viel an ihm. Die Tarnkappe für Flugmaschinen ist noch nicht er- funden. Größenwahn. Berliner lim Alpendorf zum Schulzen): Hö- ren Sie mal, hat man denn neulich die Sonnenfinsternis in dem kleinen Neste da ooch sehen können?" Anzeige. Gestohlen eine Uhr im Werte von $25, wenn der Dieb sie wiederbringt, kann er er fahren, wo er eine stehlen kann, die dreimal so viel wert ist. Etreit vor Zeuge. Daß die Menschen sich doch nicht daran gewöhnen können, da, wai sie aneinander auszusetzen haben, sich nur unter vier Auge zu sagen! Abgese hen davon, daß e dann meist aus bes. seren Boden sällt, al wenn die Scham vor Dritten Trotz weckt, so liegt auch eine Rücksichtslosigkeit ge gen den unfreiwilligen Zuhörer darin, in seiner Gegenwart Streitsachen zu erörtern, die ihn nicht im geringste zu interessieren Pflegen. Trotzdem wird in der Aufregung deS Augen blick losgewettert vom ssleck weg, ganz gleich, wer Zeuge deS Gewitter wird. Hageldicht prasseln die Bor würse hernieder, und der Dritte er hält nicht nur erschöpfende Kenntni vom gegenwärtigen ctinan dekll, son dern die Erregung brodelt auch den trüben Schlamm längst versumpfter Aergernisse wieder an die Oberfläche. Daß also immer ein Dritter sich freut, wenn zwei streiten, dürfte in solchen Fällen keineswegs zutreffen. Im Mgenteil muß es überaus Pein lich für ihn fein, besonders wenn er noch hie und da als Richter angeru scn wird und Partei ergreifen foll. Auch zwischen Ehepaaren flamm so leicht ein Streit auf in Geaenwar der Kinder. Und daS ist ganz be sonders bedenklich, weil Vater und Mutter dann von der Höhe herabstei gen, die sie in den Augen der Kinder stets behalten sollten. Sobald sie ich gegen eilig worwur e machen und einander die Schwachen vorhalten, wird unweigerlich der Autorität, glaube des Kinde? untergraben und der erzieherische Einkluk der Eltern paralysiert. Am schlimmsten natür lich. falls das Kind fühlt, daß sich der Streit um seine eigene werte kleine Person dreht und ein Teil der Eltern für, der andere gegen seine Wunsche Partei nimmt. Da kann natürlich ein nachhaltkgerSchaden für den Werdegang des Kindes und sein ganzes Verhältnis zu den Eltern nicht ausbleiben. Wenn nur Eltern das bedenken und das Austragen ihrer Meinunasver schiedenheiten bis zum Alleinsein ver schieben wollten: Mir ein wenig Selbstbeherrschung sollte daS doch er wachsenen Menschen nicht unerreich- bar sein. Es bedeutet stets einen Mangel an Selbstzucht, wenn man leben Augenblick teglicher Stimmung nachgibt, statt sie einzudämmen und hr, wenn es schon überhaupt sein muß, doch erst zu gelegener Zeit und an richtiger Stelle freies Wort zu der tatten. Freut euch des Lebens . . ," Ein jeder kennt das Lied, dos mit diesen Worten beginnt. Wohl ein jeder von uns hat es auch schon un gezählte Male ,m fröhlichen Kreise gelungen, aber nur sehr wenige wif en, wem sie die Existenz dieses ein achen. doch gerade deswegen wme mein beliebten und verbreiteten Liedes zu danken haben. Wer weiß heute noch den Namen des Dichters, der vor 150 Jahren, am 12. April 17bZ, in Zürich als Sohn einer wohlhaben den Kaufmannsfamilie geboren wur de? Nur eine kleine Gemeinde ist es. die, wenn der Becher fröhlich die Runde macht und schließlich jene zum Volkslicde gewordene Melodie ange timmt wird, sich erinnert, daß als Schöpfer dieser Dichtung Johann Martin Usteri zu preisen ist. Freut euch des Lebens" hat Usteri für ein Fest der Züricher KLnstlergesellschaft m Jahre 1793 gedichtet, doch blieb es merkwürdigerweise viele Jahre hin- durch bei den Zeitgenossen unbe konnt. Zuerst ist es im .Göttinger Musenalmanach für 1796" ohne Na men des Verfassers, jedoch mit der heute noch gesungenen Melodie, von Hans Georg Nägeli gedruckt, erfchie nen. Erst durch Zutun des Dichters und Malers David Heß ist seit 1819 der Dichter jenes Liedes dem großen Publikum bekannt geworden. Heß ist es auch, der nach dem Tode Usteris eine Dichtungen und Schriften ge ammelt und herausgegeben hat. Am meisten hat Usteri in der schweizeri chen Mundart geschrieben, und diese Dichtungen sind es auch, durch die sein Name in der Literaturgcschichte Bestand haben wird. Wenig Eigen art und Selbständigkeit dagegen weist Teil seiner hochdeutschen Dich ungen aus, die deutlich als unter dem Einfluß von Claudius und Hölty entstanden sich kennzeichnen. Usten gehört zu ienen Auserwahlten. die nicht nur Dichter waren, sondern auch Zeichentalent in hohem Maße besaßen: 'n ihm regte der bildende Kunstler den dichtenden, und dieser den bildenden an. - Vlappermäulchen. Elschen: Ach, Mama, wo ist denn das schone Piano her?" Mama: .Das hab' ich als Ange binde fürs ' kleine Schwesterchen be kommen." Elschen: .Da hat eS der Storch wohl gleich mitgebracht?!" AUS einem Testament. Ich vermache mein ganzes Vermögen meiner Gattin unter der Bedingung, daß sie spätestens ein Jahr nach mei nem Tode sich wieder vermähle. So bin ich sicher, daß es wenigstens einen Menschen gibt, der alltäglich mein frühes Hinscheiden aufrichtig bedauern wird. , Unsere Schnillnchr-Gssttk, T 1 952?. Ein sehr iLösches "Ü'leidchen für d, keine Mädchen. TicscS hübsche kleine Modell wiird, aus braniikni ttalatca mit weißem B? satz nd Pcrlmuiterknöpfen gemacht TaZ Weihe ist mit rot abgenäht unk sieht dadurch ' ankerordenillch hi'ibsä aus. ES könnte auch auS Galaica Mngham, Cbambrcq. Linnen. Ceer suckcr oder Tuch gemacht werden. Tc Aermcl in voller Länge wird mit eine, Bandmanschette versehen. In kürzere Länge bildet eine faconierte Manscheltt einen hübschen Abschluß. Tie Jochver zierung kann auch wegbleiben. Ta Muster ist in 4 Größen geschnitten: 4, ,8 und 10 Jahren. Es benötigt 8!i ?1ardS 4ölliaen Stoss für die acht zährige &tör,t. Preis des Muster? 1 Cents. Neuer nruliiahrS' und Sommer Katalog mit allen neuesten Mode jetzt fertig. 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Nun hat man aber bei Sektionen gefunden, daß fast alle Menschen, unbeschadet ihrer so zialen Lage, Reste von Tuberkulose aufweisen, und auch Probe-Jmpfun' gen, die man zur Feststellung der Di agnose bei Lebenden vornimmt, den en darauf hm, daß die wohlhaben den Kreise der Ansteckung genau in demselben Maße ausgefetzt sind, wie die armen. So nahm Professor Kruse in Bonn Impfungen . unter einen Hörern vor, und er fand, daß 84 Prozent auf die Tuberkulinimp una reagierten. Mindestens ebenso viel müssen mit Tuberkelbazillen an gesteckt sein. Daraus ist der Schluß zu ziehen, daß auch der wohlhabend: Teil der Bevölkerung von der Tu berkuloseansteckung weit mehr bedroht st. als man erwarten konnte. Die Ansteckungsfahigkeit dieser Krankheit st tatsächlich so groß, daß sie ein Forscher mit den Masern verglichen hat. Daß aber die Wohlhabenden der Ansteckung viel weniger erliegen, als die Armen, rührt zweifellos da her. daß ste eine größere Widern tandöfahiqkeit besiken, die durch die bessere Ernährung, günstigeren Woh nungsverhaltnlsien bedingt w,rd. Hyperbel. Ihr Mann urchtbar eitel. Ja, der behalt sogar nachts im Bett den Kragen um ! Anstandshalber. Gat in (zu ihrem Mann, der berauscht nach Hause kommt): Fritz, Du bist a betrunken:- Gatte: .Aber. Emma, beut' Latten wir Stiftungsfest km Berein und .da muß man es doch anstandshalber sein!