-. r Die VrnndkMel. f t Gin KnegZnlkbniZ. Sk wo? vor Nkw Orkan. Nur unter grohca Anstrengungen wür S dem Qkmtl von der 2ann Gelungen, mit dem ersten bayerischen AkMkkkorpZ und der zwkisndzwaaztg sten preußischen Division, die zumeist au Thürinqern bestand, die Stadt zu halten. Die Franzosen setzten unö du, hartnäckigsten Widerstand entge, gen und bereiteten vnS, die wir nach La Uiuid,ia Taoen von Getan den Krieg all so gut wie beendigt enge sehen hatten. manche bittere Enttäu schung. Diese von lüarnbetta auZ der Eroe gestampfte Loire Armee, über die wir bisher nur gelächelt hatten, ungeschutt und schlecht ausgerüstet, war beseelt som Jener der Lerzweis lung, von der GlukdeZ HasscS gegen die Eindringlinge, Wir Bayern merk ten bald den Unterschied. Bei Wörth ad Cedan hatten dir mit Leuten zu tun gehabt, die auf' unS schössen, weil ihre Offiziere eS befahlen; hker ftern den wir dem Volke in Waffen gegen über, dem Wolke, daZ für feine heilig 'sten Guter kämpfte DaZ Regiment, dem ich als Adju tant dej ersten Bataillons angehörte, hatte daS Dorf Virelogne besetzt. Van lies! nichts darüber in den An nalen dej Krieges. - In meinen Erin autragen aber sind die Szenen, die bei der Eroberung dieses Torfes stattfan den, das Schrecklichste, was ich erlebt habe. Die rasenden Bauern hatten jedes Haus, jede Scheune in eine Festung umgewandelt, die sie mit 2o des?trclchtung verteidigten. Wir muß ten, in kleine Trupps zerteilt, in die einzelnen Gehöfte eindringen, die Barrikaden sprengen und Brust an Brust mit den erbitterten Feinden kämpfen. Pardon wurde nicht ver langt und nicht gegeben. Die Bauern wußten, daß man sie nicht als Solda ten, 'sondern als Aufrührer behandeln werde, und wir anderseits waren so erzürnt über den Widerstand, daß jener Grimm in uns erwacht war, der keine Rücksicht, kein Mitleid mehr kannte. Alles, was gefangen wurde, wurde standrechtlich erschossen. Endlich war die Blutarbeit getan. Wir quartierten uns in dem Dorfe ein. froh, nach den furchtbaren Strapaze der letzten Wochen für einige Zeit zuk Ruhe zu kommen. Freilich war ö nur eine halbe Ruhe. Kaum ein Kilometer von uns entfernt befand sich eine starke Abteilung fran zösischer Infanterie, die sich in einem von breiten Wassergräben umgebenen alte Schlosse eingenistet hatte, von wo aus sie uns fortwährend beunru higte. .Wir erwarteten jeden Tag Be fehl, gegen diese fast uneinnehmbare Festütig vorzugehen, und es graute uns im Stillen davor. Doch der Be fehl blieb auS. Unser Regiments kommündeur. Oberst v. Lerchenfeld, beschrankte sich darauf, Schützengrä ben hinter dem Dorfe anlegen zu las fen. auf die wir uns zurückziehen soll ten, falls wir von emer überlegenen Macht angegriffen würden, und alle Maßnahmen zu treffen, um uns vor jeittem plötzlichen Ueberfall zu schützen. ' LZrelogne war von seinen Einwoh rna fast vollständig verlassen worden. Ersehe von den vielen, die .im wr?. ':r-vV ?-' . ''t r S t wmzkM i-mm mmm ?.! : t;h;c$ntf schleppen ftjre Habe fort, :?en waren, hattett die i a rör?:zogen, zu verschwin 5" ::ckzeblieben waren nur alit. gtzitt r?an?5 z:nZ Hilf- efÄ- 5 MWÄW ,mmmm : . ZWWW , j- AS1Ä . !l !!' ML A?imj " - n - & I ' T. zSg L 4 $'9 imriY. M -W ff ( -ss) . Pi 1 mjr, . tfTTi'pa firtr'- V'iT' ifrttf Srf'& V WtwWOT' Feldwache an der Loire im Fcldzugk 187071. k r.,f.ctSYfi c ,n - MJ,T!f ',l tYfl'WlKhsM ifi H ChjYy'Wi k li ja"- i"'" 2-f-ifv't 'lMs w vl1tiJ i t r uiicz i Von Wilhelm Hille. los aller Art. Man sah fast ichs von ihnen. Sie hielten sich ängstlich in ihren Häusern und schlichen nur des Nachts verstohlen in den Sassen herum, um sich zu besuchen und einan der ihr Herz auszuschütten, Wr taten ihm jchtS zuleide. Die lln glücklichen dauerten uns. und Jeder von uns. glaub, ich. hätte gern beige tragen, ihr Los z erleichtern, wenn er es gekonnt hatte. EineS Zages tetbrer-ft sich daS Gerücht, daß ein französisch Armee korps unter General Le Dreuil in Eilmärschen herannahe, um uns das so mühsam eroberte Orleans wieder zu entreißen. Kam es zum Kampfe, so hatten wir, die wir den am weite sten vorgeschobenen Posten innehatten, für die anderen die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Ein Befehl unseres Obersten, der bald daraus re kannt gemacht wurde, schien dies Ge rücht zu bestätigen. Er ordnete an. daß sämtliche noch zurückgebliebenen Bewohner von Birelongue den Ort binnen vierundzwanziz Stunden zu verlassen hätten. Uns Offizieren wurde am anderen Vorgen bei der Paroleausgabe mitgeteilt, daß die Absicht bestehe, falls wir gezwungen feien, das Dorf wieder aufzugeben, dieses vollständig zu zerstören, denn es müsse auf jeden Fall verhindert werden, daß sich der Feind aufs neue darin festsetze. Auf einem Hügel dicht vor dem Torfe wurde eine Signalstange ausge richtet. Sobald dc? Feind zum An griff Überging, sollte an ihrer Spitze ein Flammenpgnal emporlodern, das unserer nächftgelegenen rückwärtigen Batterie das Zeichen gab. ihr Feuer auf den Ort zu richten. Virelogne war also dem Untergänge geweiht. Infolge dieses, alsbald durch alle Häuser verkündeten Befehls entwickelte sich nun eine Szene des Jammers, die felbst in unseren, durch die vielen erlebten Schrecknisse bereits abgehär teten Gemütern das innigste Mitleid erweckte.- Eine Schar von Männern und Weibern, halb gebrochen von Alter und Siechtum, von Gram und Verzweiflung, sammelte sich auf der Dorfstraße, die einen laut klagend, andere in ohnmächtiger Wut ihr Schicksal und uns verfluchend, noch andere in stummer, fchmerzlicherResig Nation vor sich hin starrend. Sie, denen der Krieg alles genommen hatte, die nur noch nach einem stillen Platz chen verlangten, wo sie in Frieden sterben konnten, sahen sich durch das eiserne Gesetz des Krieges gezwungen, ihre müden Leiber weiterzuschleppen, so weit, bis sie zusammenbrechen wür den. Manchem von uns standen die Tränen in den Augen, als sie an uns vorbeiwankten, ihre armselige Habe in einem Bündel auf dem Rücken oder in einer Schubkarre vor sich her fahrend. Wir empfanden es förmlich wie eine Erleichterung, als der klägliche Zug endlich unseren Augen entschwunden war, und tn mehr als einem regte sich der Gedanke, ob diese von unserem Obersten verfügte Maßregel nicht eine unnütze Grausamkeit sei. Und doch sagte uns unser Verstand, daß es in Wirklichkeit ein Akt der Humanität war. Noch waren die Greuel, die sich bei der Eroberung des Dorfes abge spielt hatten, in aller Erlnncruna. Ihre Wiederholung mußte unbedingt vermieden weröcn. und es aab keinen anderen Weg. sie zu vermeiden,' alS die völlige Einäscherung des Platzes. Denn so viel war klar: wenn wir jetzt auch, der Uebermacht nachgebend, das Gewonnene preisgaben, es würde nicht lange dauern, bis wir zurückkehrten. Die Kapitulation don Metz konnte jeden Tag erfolgen, und dann würde die ganze Armee deS Prinzen Fried kich Kart zü uns stoßen und den Feind vor sich her treiben. -Am Abend erhielt ich den Auftrag, die in dem verlassenen Dorfe etwa noch vorhandenen für ünl brauch baren Vorräte an Hcu, Stroh, Decken und dergleichen zu sammeln. Ich der teilt meine Leute, auf die einzelnen Gehöfte, immer zwei oder drei Mann zusammen, und nahm selbst mit dem Feldwebel die Durchsuchung des r i-iii - jfn m 'B 1 li li Erste Bkgkgmmg mit der altert FranMil. größten Hofes in Angriff. Wir zün beten uns Fackeln an und tasteten uns in ihrem ungewissen Schein nicht ohne Schwierigkeiten durch die Räume. Auf der Diele war kaum in freies Plätzchen zu finden; alles war vollge pfropft mit Möbeln. Kisten. Wirt schafis. und Küchengeräten, Der Zuganz zur Treppe war, osfenbar noch von den letzten verzweifelten Kämpfen her, mit Schränken und Kommoden verbarrikadiert, so daß wir tüchtig zufassen mußten, bis es uns gelang, einen schmalen Durch gang frei zu bekommen. Dann stieg ich. während der Feldwebel unter den aufgestapelten Schätzen da unten weitere Musterung hielt, die schmale knarrende Treppe hinauf. Auch hier oben fand ich alles in derselben wüsten Unordnung. Aber war da? eine Wachsfigur oder ein Gespenst, was da im Hintergrunde am Kamin in einer buntbemalten Lade hockte, unbeweglich, die Hände gefaltet und in seltsam verzerrten Ge sichtszügen? .Weib", rief ich. alS ich mich von meiner Ueberrafchung erholt hatte, .was soll das heißen? Ist Ihnen der Befehl, augenblicklich daS Torf zu verlassen, nicht zugegangen?' Die alte Frau antwortete nicht; nur sah ich. daß sich ihre Lippen leise bewegten. Als ich näher hinzutrat, erhob sie den Arm und wies mit be fchlender Miene nach der Tür. .Sind Sie krank, daß Qsie nicht gehen können?" sagte ich in freund llcherem Tone. .Ich werde Ihnen einige Leute schicken, die Ihnen helfen sollen." Ein Blitz des Hasses brach aus ihren Augen hervor. Sie wiederholte ihre nicht mißzuvcrstehende Bewegung und sagt mit harter Stimme: Geh, verlaß mein Haus!" .Aber verstehen Sie denn nicht, daß dieses Torf dem Untergang geweiht ist? Wollen Sie sich unker seinen Trümmern begraben lassen V .Ich will sterben." .Haben &u keine Angehörigen? Wir werden sie benachrichtigen. Wir vergießen kein Blut friedlicher Bür ger, und wenn wir Sie zwingen, sich zu entfernen, sa geschieht eS nur in Rücksicht auf Ihr eigenes Wohl. Wo sind Ihre BerwandtenZ" Die Alte richtete sich hoch auf und stand in voller Größe vor mir. Ber- wandte? Angehörige? Mörder, Du fragst, wo sie sind!" Sie zog mich an das einzige Fenster des Stäbchens und zeigte mit einem dürren, harten Finger, der wie ein Geierfchnabel ge- krümmt war, nach dem Hügel hin. auf dem dieSignalstange errichtet war, die das Zeichen der allgemeinen Ber nichtunz geben sollte. Sieh dahin, junger Mensch, wenn Du wissen willst, wo sie sind! Da oben Hegen sie unter dem Rasen alle auf einem Haufen, Jean, Pierre, Clöment alle. Und auf der anderen Seite, in einer Grube für sich, da liegt mein Jüngster, mein Louis. O, ich sah es von hier aus, wie Ihr ihn zwanget. selbst das Loch auszuschaufeln, wie er versuchte. Eure Knie zu umfassen und Euch zu rühren. Aber Ihr hattet kein Erbarmen mit seinem jungen Leben und seiner armen alten Mutter, die am Fenster stand und um Gnade schrie. Aber, so wahr ein Gott im Himmel lebt, die Strafe für diese Greuel wird nicht ausbleiben!" Meine Herren: Metz ist gefallen. Tittt Stimme, anfänglich raub und fest, war in ein wildes, gellendes Kreischen übergegangen. - Liebe Frau , sagte ich ausS. tief sie erschüttert, .wenn Ihr, Sohn er schössen worden ist. so aeickab es. weil er. obnk Soldat ,i f?in. tick om Kampfe beteiligt hat. DaZ bartk Ge- vot ves öttteges forderte, saz, er ster ben mußte.. Und nun .nehmen Sie I 5 I "W 1 Wrl I i biiK-' ZI ßSmT" Ti- hliX -'-llVitSJv' TV . . frWiC N , fl ' ff iv i l 1 iV'Tl v fr? r-r-k mm A 4 & tA TÄSl Vernunft an und verlassen Eit biet Haus. Ich werd, nicht gehen. Ich bin hier auf meinem Grund und Boden, und niemand hat daS Recht, mich zu vertreiben.' .Wenn Sie sich weiaern. so werde ich Sie mit Gewalt entfernen lassen. ' Versuche es!" rief sie, in ein son derbares Gelächter ausbrechend. .Versuche es. Mutter Tuvache au ihrem Hause zu jagen. Sie wird im mer wiederkommen ! .Aber t ist Ihr sicherer Tod. wenn Sie hier bleiben. Sehen Sie die Stange da beZ Wissen Sie, wa sie zu bedeuten hat Sobald an ihrer Spitze der Jeuerbrand empor lodert, werden Hunderte von Grana ten angeflogen kommen und Sie unter den Trümmern JhreS Hauses bezra ben." Mögen sie kommen. Ihr habt den armen Jungen umgebracht, da könnt Ihr auch die alten Weiber um bringen." Weitere Verhandlungen mit dieser halb wahnsinnigen Alten waren zweck los. Sollte ich meine Drohung aus führen und sie mit Gewalt fortschaffen lassen? Aber wobin mit ihr? Es war schon fast finster geworden; sie jetzt bet Nacht und Nebel auf die Straße z setzen. Kätte ebenfalls den fast sicheren Tod für sie bedeutet. Vielleicht überlegte sie sich während der Nacht die Sache noch einmal und ginq dann am anderen Morgen frei-willig. S'i7' ':h-'lf KMHN MNPij i IvV I- " I " I' ' 'WWW - . vi--i . : L. , 7 i fä mm vj ". - . ' 'v!arr.- Ein schauerlicher Ritt. Unsere Untersuchung war inzwi schen beendigt. Viel war nicht dabei herausgekommen. Als ich in das Haus des Bürgermeisters, das uns Offizieren als Quartier diente, zu rückgekehrt war. meldete ich dem Obersten den Vorfall mit der alten Frau. Er zuckte die Achseln und meinte, er sehe keinen Grund, sie ge waltsam zu entfernen, wenn sie ihres Lebens überdrüssig sei. Wir hätten wichtigere Dinge zu tun. als uns um verrückte alte Weiber zu kümmern. Dadurch, daß man sie von dem Be vorstehenden in Kenntnis geseht habe, sei dn Gebote der Humanität Ge nüge geschehen, und daS Uebrige habe sie sich selber zuzuschreiben. Am nächsten Morgen deckte ein dichter, schwerer Nebl die lur. der sich nur langsam mit der steigenden Sonne zu lichten begann. Die um liegenden Höhenzüge waren nur in ihren Umrissen zu erkennen und ließen unö über die Absichten der Feinde vol lig im Unklaren. Desto sicherer und übereinstimmender aber lauteten die Nachrichten, die bald darauf von unse ren Patrouillen eintrafen. Sie be ftätigten das Gerücht vom Anmärsche des Generals Le Breuil und von dem bevorstehenden allgemeinen Angriffe auf Virelogne. Also wieder diese ent setzliche Blutarbeit, dies erbitterte ge genseitige Abschlachten um des Phantomes und des Ruhmes willen! Aber es mußte sein. Die Ehre deS Vaterlandes verlangte, daß wir vom Obersten bis zum gemeinen Mann unsere Pflicht taten. Wir trafen unsere Vorbereitungen. Viele von uns schrieben mit Bleifeder an ihre Angehörigen einige Worte, die ihnen im Falle des Todes über bracht werden sollten. ' Wußten wir doch, daß wir es mit einer vielleicht zehnfachen Uebermacht zu tun haben würden, und daß unser Oberst nur im äußersten Falle daS Signal zum Rückzüge geben würde. Doch es kam alles ' ganz anders. Während die Truppen sich auf dem Marktplatze aufstellten, versammelte Oberst v. Lerchenfeld die Offiziere um sich.. Seine Miene hatte etwas Feier licheS, GeheimnisvoUeS. Meine Herren", sagte er, ich freue mich. Ihnen eine Mitteilung machen zu können, die mir soeben zugegangen ist. Metz hat kapituliert." Die freudige Erregung war allge mein. Wir umarmten uns gegensei tig. Die Truppen bracher, in don nernde Hochrufe auf den König und den Prinzen Friedrich Karl aus. Als der erste Taumel sich gelegt hatte, fuhr der Oberst fort: .Durch dieS Ereignis wird die Armee des Prinzen Friedrich Karl frei und kann sich mit uns vereinigen. Da die Truppen jedoch vor acht Tagen keinen falls hier eingreifen können, so hat der Herr General befohlen, um bis dahin nutzloses Blutvergießen zu vermeiden, im Falle ine Angriffes uns auf Orleans zurückzuziehen. Sie werden also alles zum Rückzüge vorbereiten. Daß Dorf muß natürlich niedergelegt werden." Also Rückzug das war deS Pu dels Kern. Es mußte dem alten Haudegen schwer genug geworden sein, ! diesen Befehl zu geben. Aber Qene ral von der Tan mußte ja wohl seine guten Gründe haben. Noch waren wir damit kefchästkgt. unsere Biigage auf de einzelne Wagen zu verpacken, als die Franzo sen gegen da Torf anzustürmen be aannen. Wir ließen sie halbwegS herankommen und sandten ihnen dann eine wohlgezielte Sa! entgegen. deren Wirkung war, daß sie sich in einen Graben warfen, um uns von dort aus mit einem Hagel oon Kugeln zu überschütten. TaS dauerte geraume Zeit, bis alle unsere Bagagemagen in Sicherheit gebracht waren. Dann begannen wir selbst, da die Gefahr einer Ueberslu geluna immer mehr anwuchs, uns zu rückzuziehen. Langsam, immerfort schießend und jede sich bietend Tel- kung benutzend, zogen wir uns auS dem Torfe zurück an dem Hügel vor bei. auf dem die Brandfackelstang er richtet war. Sie war mit Werg und Stroh umwickelt, und neben ihr stand ein Unteroffizier, der dazu bestimmt war, das Signal zu geben, das Vire logne der Vernichtung überliefert. Die Fackel anstecken, sowie der letzte Mann vorbei ist!" rief ein vor übersprengender Hauptmann dem Unteroffizier zu. " Ich halte über all den vielen wuch tigen Eindrücken, die auf mich eingc stürmt waren, die alte Frau ganz ver gessen. die da oben in ihrem Hause sterben wollte. Ob sie nicht doch vor gezogen hatte, sich in Sicherheit zu bringen? Aber wenn sie wirklich ge blieben war, war eS nicht Christen Pflicht, noch inen letzten Bcrfuch zu ihrer Rettung zu machen, anstatt sie fg einfach einem schrecklichen Schick sale zu überlassen? Ich warf einen zögernden Blick auf das Fanal, dann gab ich meinem Rosse die Sporen und lenkte in die Querstraße ein. in der daS Haus der Alten la?. Ich warf die Zügel des PferdeS iibe? das eiserne Gitter deS Vorgartens und eilte die Treppe hinauf. Sie saß unbeweglich auf ihrer Lade wie gestern und erhob nicht einmal die Augen, als ich eintrat. .Auf. Mutter Tuvache!" rief ich. ES ist höchste Zeit, DaS Lombarde rnent kann jeden Augenblick beginnen." Sie antwortete nicht; ihre harten Finger spielten mechanisch mit den Korallen eines Rosenkranzes. Ich eilte auf sie zu und umfaßte sie, um ihr beim Aufstehen zu helfen. . Da kam es wie ein zorniges Fau chen von ihren Liipen: Geh! Du sollst mich nicht anrühren!" Aber verstehen Sie denn nicht, daß es Ihr Tod ist. wenn S noch zögern?" schrie ich in heller Berzweif. lung über solchen Starrsinn. Sie haben nur noch wenige Minuten. Unsere Batterie wartet bereits auf das Feuerzeichen von da drüben. So wie es auflodert, werden Hunderte von Granaten kommen und Sie in Stücke reißen." .Ich will sterben." Nun denn, so ist Gott mein Zeuge, daß ich Sie habe retten wol len." sagte ich und wandte mich zum Gehen. .Wenn Ihre Landsleute kom mn und Ihre Leiche finden, werden sie nicht fagen können, daß wir wehr lose Frauen niederkartätscht hätten." Die Alte sah mich plötzlich groß an. Wie? Kehren denn meine Lands leute zurück?" Die Schüsse, die Sie da drüben hören, kommen auS französischen Flinten. Wir müssen uns zurückzie hen, weil wir von einer Uebermacht angegriffen werden." Sie sprang wie elektrisiert auf. Sie kommen die Retter, die Rq cher!" schrie sie. O mein Gott, ich danke Dir! Du willst die Gebete der Mutter Tuvache erhören, Du willst Frankreich nicht ganz unter gehen lassen! Oh, nun will ich gern sterben!" Nein. Mutter Tuvache nicht sterben, sondern leben!" rief ich, von diesem elementaren Ausbruch von Pa triotismus ganz gerührt. Ich schlang meinen Arm um sie und wollte sie nach der Tür ziehen. Sie machte sich mit Gewalt frei von mir. Warte einen Augenblick. Söhnchen! Nur einen Augenblick!" murmelte sie und rannte eilfertig hin und her. Da stand sie plötzlich an der Tür. drehte den Schliissel.zweimal herum und zog ihn ab. Dann, ehe ich noch begriff, was sie vor hatte, trat sie ans Fenster und warf den Schlüs sei in weitem Bogen hinaus. Ein gellende Gelächter schlug an mein Ohr. So, mein Söhnchen! Nun sier den wir zusammen! Ich für Frank reich, Du für meinen armen Louis!" Ich stürzte an die Tür und ver suchte sie durch Fußtritte zu sprengen. Sie war fester, als ich dachte. Alle meine Bemühungen waren umsonst. Die Schweißtropfen standen mir an der Stirn. Ich. stemmte meinen Sä- bel zwischen die Türpfosten und das Schloß. ES war olide Arbeit und spottete meinen An strengungen. Wie ein Blitz zuckte der Gedanke durch i " . -- w.r. ijt L..s.. r.i mein vieuirn, oa ,cy ckivren ici, verloren durch den verräterischen Handstreich dieser erbitterten alten Heze. daß ich sterben müsse, nicht rühmlich auf dem Schlachtfelde, son der unter den Granaten der eigenen Geschütze. Aber nein. daS konnte ja nicht sein! Mit verzweifelter Hast arbeitete ich weiter. ""- Schau doch. Svhnchen!" hörte ich die Alt kreischen. Ich drehte den Kopf nach dem Fen sier. Ein lange leuchtend Schlange wand sich an der Eignalstange empor. Roch war sie nicht zur Spitze gekro chen, da blitzte eö dreimal hintereinan der am westlichen Horizonte auf. O. sie waren pünktlich! Und ei würde nicht lange dauern, bis sie sich einge I 5H 1 -.kIcS. ü ft.r.wiPr v ck. yiHWfvix v h ßj) x . f?fW?f CiTjL jftMi&rtm ' iä'yA YVtIl '? . :ilK,yw Vi l - MWMHLÄM. il I I "r"fr "- , schössen hatten, und dann würde jeder Schutz sitzen. Schon hörte ich den seltsam zischen den Laut, mit dem die Granaten her schwirrten. Immer näher schlugen sie auf und fprangen mit ohrbetäubendem Krachen auseinander. Jeder Augen blick konnte mein letzter sein. Da fühlte ich. wie das Türschloß nachzu geben begann. Da, ein neues Hinder nis! Die Alt mochte bemerkt haben, daß ich imBegriff war, ihrer Rache zu entrinnen, Sie stürzte sich plötzlich auf mich, umklammerte mich von hin ten und versuchte mich mit aller Ge walt von der Tür wegzuziehen. In meiner Todesangst stieß ich mit einer letzten Anstrengung die Tür auf und rannte die Treppe hinunter. Ich warf mich auf den Gaul, der unruhig am Zügel zerrte, und ließ ihn laufen, so schnell er konnte. Es war in schauerlicher Ritt. RingS um mich grinste der Tod; neben mir, vor mir platzten die Gra naten. We S zugegangen ist, daß mich keiner dieser Splitter verletzte, ist mir noch heute ein Rätsel. Ein furchtbares Bersten und Kra chen erscholl hinter mir. Ich wandte mich um. Der Giebel des Hauses, das ich eben verlassen hatte, war von einem dieser mächtigen Geschosse wie weggefegt worden. Mutter Tuvache hatte ihr Ende gefunden. Meine Kameraden machten große Augen, als ich bei der Truppe ankam. Major v. Eichler, mein Bataillons kommandeur, hatte mich schon ver mißt und runzelte mißvergnügt die Stirn, als ich mich bei ihm meldete. Ich berichtete ihm, was mir zugesto ßen war. Sie haben da eine großartige Dummheit gemacht," sagte er, als ich fertig war. Ja, eine großartige Dummheit, nehmen Sie mir das nicht übel. Gutmütigkeit in Feindesland ist Dummheit. Sie hätten eigentlich wegen, unerlaubten Entfernens vom Truppenteil noch Strafe verdient. Na, lassen Mirs gut sein. Der Schreck, den Sie ausgestanden haben, ist Strafe genug. Und nun bringen Sie Ihren äußeren Menschen wieder in Ordnung und kommen Sie heute abend mit Ihren Kameraden zu mir, um die Uebergabe don Metz zu feiern." In der Schweiz und in Frankreich werden nikotinfreie Zigar ren und Zigaretten fabriziert, welche bei den verwöhntesten Rauchern An klang finden. ZDr- - $)n 8 1 tol Meilen von Paulsboro. N. I.. entfernte Oert chen Mount Royal-rst llvzr ven K,kkstmord der 18-iäbriaen Elisa keth Farrzeh ganz aufgeregt. Da Mädchen hatte mit einem verheirate ten Mann, der angevilch eine ange ffkn m&t bei der Barber AS phalt Company" in Philadelphia be kleidet, seit längerer Zeit eine Be kanntschaft. Die Eltern baieit sie wiederholt, den Mann zu meiden, doch war alles umsonst. Sie erhielt am letzten Montag, ihrem Geburtö tag. eine Kamera zum Geschenk, doch drangen ihre Eitern oaraus, vag ie hisif hrtm Berebrer zurückgebe. Kürzlich Hatte die Mutter mit dem Manne eine erregie Ausernanoerier zung, in deren Verlauf er erklärt Haben soll, er werde von dem Mäd chen nicht ablassen. Am nächsten Abend griff die Tochter Eüza beth zur Giftflasche. Sie trank Karbolsäure und war wenige Minu m spater eine eiHe -- Eine deuliche Erslü:y. Jrmentrud. die edle Fraue, Resolut und aufgeweckt, Ward von Bertram, ihrem Gatten, Jeden Morgen arg geneckt. Um vor Winterfroft zu schützen Ihre, Eheherrn Gebein. Hüllte sie ihm Knie und Schenkel Sorgsam in ein Wolltuch ein. R- Ä!; Einfach nicht war die? Verfahren, Ward eS sorglich ausgeführt. Denn das Tuch. daS große, lose. Ward mit Band kreuzweiS umschnürt. Bertram aber, immer lustig. Liebte derbe Scherze sehr, Warf die langen Heldenbeine Hoch und nieder, hin und her. Wurde Jrmentrud mal grimmig Küßte er den roten Mund. Ach. des Gatten Beinkleidschnürung Nahm in Anspruch eine Stund. Und inzwischen brüllten Kühe, Die gemolken wollten sein. Faule Mägde schwatzten draußen. Auch daS Kind fing an zu schrei. Höchst verwundert war der Gatte, Als er grad bei Tische saß Und die Frau mit einer Latte ' Seiner Beine Länge maß. Als er dann war fortgegangen Zu der Kegelbahn Besuch. Warf sie schnell mit schwarzer Krnv Eine Zeichnung auf daS Tuch. Und mit einer großen Schere Schnitt sie nach der Zeichnung stramr? Wohlgeformte Hosenbeine, Nähte diese gut zusamm'. Hab! Bereits am andern Morae Trat sie vor den Hausherrn hin, , Zeigte ihm da neue Kunstwerk -Mit den Worten: Steig mal rin!' Schleunigst sprang er au dem Bette, Stieg hinein, entzückt, beglückt... ; Hurra hoch! Die erste Hose - ' Hat daS Licht der Welt erblickt! Ja, das war ein großer Treffer! s Alle Landgenossen sah'n Höchst verwundert, baff und bäfftt ' Selbige Erfindung an. -ü . AS'7r r-l pmtm.'- i -Vvi. 5 ' 1 ' j ii MW5s i' ) -B --.t." Selbst der König wünschte faktisch Jrmentrud persönlich Glück: ' Höchst bequem und äußerst praktisch Ist daS neue Kleidungsstück!" AA . ß - Auörede. Dame: Nun, Herr Graf. olS ich dor zwei Jahren Ihre Werbung abwieS, wollten Sie sich doch auö Verzweiflung erschießen? Graf: Wollte ich auch! Hatte mir schon von verschiedenes Waffen Handlungen Preislisten kommen las sen. - Die Wahl unter den Revolver fiel mir aber so schwer, daß ich mei nen Selbstmordplan habe müssen fal len lassen! Zart ausgedrückt. U. (Satte einer sehr phlegmatischen Frau zu seinem Freund, den er zum Esse eingeladen hatte): Nun, liebe: Freund, jetzt sage mir aufrichtig, wie gefällt dir meine Minna? Freund B.: Sie ist jedenfalls eine vortreffliche Frau. nur etwa? ner vöser dürste sie. sein! ,,,f .....,. iWln i