Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 26, 1913, Image 5
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','.- Wimw -u ,'H'f rff -iN. . u !,, w i ',yy, m II mm u ' WW ; v- I ; ,, !. !L , s : 5WA nüfiftn un langsam der Stadt Koblenz, wo die malerische Schön lzeit des Rheines ein vorläufiges Ende fiv bet; aber als ob der Bater Rhein noch ein mal seine aan,e Herrlichkeit vor unS aus tttm möchte, streut er chtS und links an seinen Ufern noch eine Handvoll tost öcher Juwelen aus. . Gerade zwischen St. Goar und Koblenz ' entfaltet der Rhein seine stolzeste Pracht. gerade dort erscheint er in der Majestät, ' die, den Dichter zu einem der eindruckvoll' , ftcn Lieder, zu jenem Liede begeistert ha den mag. das man als d S Rheinlied knnt: Strömt herber, ihr VölZerfchaaren. Zu des deutschen Rheines Strand! ' Wollt ihr echte Luft erfahren O so reichet mir die Hand! Nur am Rheine will ich leben, , Nur am Rhein geboren sein, Wo die Berge tragen Reden Und die Reben gold'nen Wein! Giujcpxe. Bon L. vom PogekSberg. Vor dem vornehmen Hause mit dem einfachen Vorgärtchcn stand Giuseppe. Den Korb mit den Gypsfigure hielt er wie eine Reliquie an sich gepreßt und ver suchte dabei die blaurothen Hände anzu hauche. Da? half nicht viel, denn Giu seppe war den deutschen Winter noch nicht gewöhn So stand er eine Weile; dann halte er feinen Entschluß gefaßt. Da wollte er hin- auf, mußte hinauf; denn wenn er heute wieder kein Geld heimbrachte, prügelte ihn der Padrone, und er dürfte nicht in die darme Stube. Und Giuseppe fror so surchterlich. Aus den Fußspitzen schlich er durch das Gärtchen und stieß die Thür auf. die ein presttrtcS Dunstmadchen in der Eile wohl zu schließen vergessen hatte. Daß da an der Thür stand, Betteln und Haustren seien verboten, genirte Giuseppe nicht, zu mak it Überhaupt nicht lesen konnte. Drinnen, fileg er die Treppe hinauf. DaS blank polirte Geländer wagte er nicht anzufassen, und sorgsam trat er immer ' dahin, w der Teppichläufer die Stufen fttiließ. tij er sich endlich erinnerte, daß er ja eigentlich nicht auf den Dachboden, sonder in irgendeine Wohnung wollte. Und geradeswegs ging er auf die nächste Korridorthür zu. E hatte wohl überhaupt nicht gekliv' gelt, als Giuseppe so zaghaft auf den ' Knopf drückte. Tann wagte er den Ver such och einmal. Und nun bimmelte es tök drinnen, ganz sein uud heu; flinke Schritte klangen hinter der Thür, sie klappt aus. und ein underfchLner, blon dn Fralunkopf sals neugierig heraus, j.sum her hatte feine Eigcnthümerin den kleinen Giuseppe erblickt, der allerdings eia:m Bravo ähnlicher sah als einem Kulturmenschen, als auch schon die Thür daS Bestreben zeigte, hurtig ins Schloß zu sollen. $ Sicnora ... . ' Die Tl'ür hielt inne, und de? blonde Kopf kam wieder zum Vorschein. So sosderbar, wie der Kleine das gesagt hatte. Aber da gab sich die junge Frau tW.tw energischen Ruck. t LÖir geben nichts und kaufen auch xichts'." sagte sie und blieb danach stehen, tvaricte sie auf eine ErwiderunA. iAAV) --umiih MMi , - o KI IS r L - r Möge tausend schöne ffrauen Locken auch mit ihrer Pracht, Wo Italiens schöne Auen, Wo m Düfte schwelgt die Nacht; Nur am Rheine will ich lieben, Denn in jedes Auges Schein J Stehet feurig es geschrieben: Nur am Rheine darfst du frein! Mag der Franzmann eifrig loben Seines Weines Allgewalt, Mag er voll Begeisterung toben. Wenn der Kork der Flasche knallt; Nur, am Rheine will ich trinken Einen echten deutschen Trank. Und so lang noch Becher blinken, Zone laut ihm Lob und. Dank! Und wenn ich gelebt in Wonne Und geliebt in Seligkeit 1 ' Und geleeret manche Tonne. ä Wandr' ich gart zur Ewigkeit. Nur am Rheine will ich sterben, Nur am Rhein grabt mir meirt Grab, Und des letzten GlaseZ Scherben Werst in meine Gruft hinab! Zur Rechten deö FlusseZ zieht sich unter alten Nußbäumen don Bornhofcn der Weg hinab nach dem Dorfe Camp, dessen Na men man auf das lqteinische campn zu riickführen will, dann beginnt der Rkjein Jj Sianora . . . Hauchte Muiepve, wieder und blieb versteinert. Die junge Frau lächelte ein wemg ner döZ und ungeduldig; dabei betrachtete sie neugierig und ein wenig ängstlich die armselige Kleidung und den lieben, schwarzlockigen Kinderkopf deS kleinen Italieners. Und allgemach schienen ver schieden Anzeichen auf einen Stimmungs wechsel hinzudeuten. .Sie haben Gipsfiguren?" fragte sie und sah dabei auf den, Korb, über dem eine schwarze Wachstuchdecke lag. Da fuhr Giuseppe aus seiner Versun kenheit auf. Li, si, Sigaora I GipZ figuri. oh. fein!" Und eilfertig zog er das Tuch von sei nen eozänen. Aber die junge Frau schüttelt den Kopf. Der Gedanke, eine Gipsfigur in ihrer Wohnung zu wissen, erschien ihr aus einmal gradllch. Was wurde ihr !U!ann sagen! Ihre Freundinnen würden sie auslachen. Doch Giuseppe ließ nicht locker. .Sehen Sie, Signora, da Siller und da Bise marck und da die Kaiserr und hier, oh. seye & diese Dantes, excellente! Er machte ein so liebes .Bettelbubenge, sicht, indem er die Dantebüste hinhielt, daß es ver jungen grau nicht möglich schien. nein zu sagen. Sie fragte nach dem Preis, in der festen Absicht, doch nichts zu kaufen. Aber Giuseppe nahm den großen Dich ter und legte ihn ihr wie ein Baby auf den Arm. Es kosten nix!" versicherte er bej.tmmt, und das verträumte Lächeln lief wieder über sein Gesicht. : Beinahe hätte sie vor Ueberrgschung das gipserne Kunstwerk falle lassen. Es kostet nichts?" .Nein, n lenke! Aber warum denn nicht?" .Weil Signora so fö ist!" Wie ein stilles Gebet fielen die paar Worte, voll Dankbarkeit und Beglückung. Ein heißes Feuer flog über daj Gesicht der jungen Frau. Und doch konnte sie dem kleinen Buben nicht böse sein. Er stand vor ihr und sah sie an, so gläubig und voll Vertrauen, wie er daheim zu seiner Madonna aufsehen mochte. Das gab ihr die Sicherheit wieder, und sie suchte nach Worten für ihn. Und zum erstenmal be dauerte sie, daß sie von ihrer Hochzeits reise her auch nicht den geringsten italie nischen Brocken behalten hatte. ' .Aber, mein Kind, das darfst Du doch nicht verschenken?" , , Giuseppe schüttette lächelnd den Kopf. i(,V V' ' ;,r,,;',; . ; r ? "vvvV -M, :a tt . p- . uV . Z. ,MÄ.S' l! - - Sl..'-.... Jz&'JZ- " rrr V v - :' . J; 4 ... : , .. sT I"' ' v ' st z . ' ,, ' " I" ? i ... 4 V :4 - -vi' .iti&ctiC! wieder eine stärkere Wendung zu machen, und an seinem linken Ufer erscheint Bop Pard, lang hingestreckt, das mit seinen stattlichen Häusern, seinen Thürmen und alten' Festungswerken einen bedeutenden Eindruck macht. So heiter lacht des Le bens. der Gegenwart frischer Reiz, und fast vergessen wir, den Geist in die lange Geschichte zu versenken, von der Boppard zu erzählen weiß. Bon den Kelten, wurde das alte Bodobriga gegründet. Die Rö mer errichteten daselbst ein Wurfmaschi nen-Tepot (balistarii Bodobricae). Im vierten Jahrhundert, n. Chr. wurde der Ort von ihnen yon neuem stark befestigt. Bedeutende Reste dieser spätrömischen Festungsanlage sind noch erhalten. Es konnte festgestellt werden, daß dieselbe ein Rechteck von etwa 300 Meter Länge und halber Breite bildete und von einer 3 Me ter dicken und 8 Meter hohen Ringmauer, in der sich vier runde Eckthürme und 24 halbrunde Mauerthürme befanden, um geben war. Im dreizehnten Jahrhundert wurde Boppard, das seit dem zwölften Jahrhundert freie Reichsstadt gewesen war. zusammen mit Oberwescl an de Erzbischof von Trier verpfändet. Sehenswerth ist die Pfarrkirche aus den Jahren 1212 42, eine Pfeiler-Ba-silica ohne Querfchiff mit Emporen über Nein, Signora!" .Und wenn Du nun nach Hause kommst?" .Tann hauen mick die Padrone!" Er sagte das so selbstverständlich, und dabei leuchtete der Stolz so offenbar auS seinem blassen, schmalen Gesicht, daß die junge, schöne Frau eine seltsame Rührung überkam. Und kurz entschlossen packte sie den. Korb mit der einen Hand und ergriff mit der anderen den Buden an dem mür ben Aermel feines viel zu weiten RockeS und zog beide in die offene Thür. Drinnen schubste sie den Kleinen in die Küche und gab sich Mühe, ärgerlich zu er scheinen, während ihr das Wasser in den Augen stand. Und dann stellte sie Giu fepve einen Teller vor und lud ihm auf, als habe der kleine Kunstbeflissene seit Jahr und Tag gehungert. Sogar ein Glas Rothwein erschien. Giuseppe äß langsam und mit Anstand, während sie ihm gegenübersaß und ihm voll Theilnahme zusah. Ab und zu guckte er nach ihr hinüber und dann wieder auf seinen Teller, mit einem Lächeln, als hab er etwas Wunderschönes entdecktTer Wein hatte seine Wangen leicht gerathet, und daS Gefühl der Sättigung brachte die Lebensfreude in seine Augen. Da fragte sie ibn.nach seinem Namen. . Giuseppe Verante hieß er, und sein Dorf lag im Venezianischen. In diesem Sommer war er gekommen und wollte hier bleilxn. bis er reich geworden wäre, wenn ihn der Pavrone nicyl ooryer rooi vriiaelte. Ob denn daS so schlimm sei und ob er so wenig verkaufe. Das Prügeln war nicht so schlimm wie der Hunger, denn wenn er nichts verkauft habe, bekomme er auch nichts zu essen. Und Gipsfiguri fein dock so fön. Aber noch söne sind die suberle Figura in Be nezia und Firenzc! O Signora, da müssen Du hin. per vio!" Er war begeistert, und seine schwarzen Augen funkelten. Die junge Frau lächelte versonnen; sie war dort gewefenvor einigen Monaten, und hatte ihr junges Glück dort in Licht und Sonne genossen. Aber für die su perbe Figuri hatten sie alle beide damals wenig Zeit gehabt. ... So komisch kam ihr auf einmal die Situation vor; der kleine, zerlumpte Jta- licnerbube in ihrer stillen, vornehmen Wohnung, ui'd sie ihm gegenüber, wie einem alten Brannten. Und hastig stand jir -aus.. ' - ' ;-if-. "-'" :" c;,... iift"' , ' .. K -;- .,5 .-. :',''' S ' ' F . ; . , ' ' - , , ;i t"i't " ' ; ! r,y"- 'f r , "("'v ? , ' "f ' ' A , Vf-i '.f.: .. '' ' '" . , . ,', ' V. ' - ' ' u y , J l ",'- 7 1 ' " 1 S . . ' ' 'ff t 1 ' ' , . -vt ? ' - , i ' , ' f . tf 0 " ' " Ist, f ät:V 1 k WH - r. i i' t j., . lii i (K - z ' 3 - . ? ? i tg&kjttMMS'J&r Ooppard. den Arkaden der Seitenschiffe; daö Mittel schiff ist überwölbt, das Aeußere reich entwickelt und hat ein schönes Westportal. Die beiden stattlichen Thürme haben Ar kadenfenster und vier Giebel um die acht eckigen schlanken 'Helme. Die Carmeliter Kirche zeichnet sich aus durch die schönen Chorstühle aus dem 15. Jahrhundert, durch die Orgelbühne und Reste von Wandmalereien vom Jahre 1407. sowie Skulpturen und Epitaphe, Reste des TempelhofcS. Ein Marmorrelief, die heil. Dreifaltigkeit darstellend, ist Epitaphium der Frau Marg. . Eltz. j 1500. Das .Schlößchen Schwakbach' a. Rh. im go thischen Styl ist architektonisch bemcrkens werth. Unmittelbar daran stoßen die Reste des Franziskanerklosters. Beides ist von der Regierung zu einem Lehrer Seminar-Gebäude umgeschaffen. Die Gegend von Boppard bietet eine Menge der trefflichsten Ausslüge, u. A. den nach der Alteburg und den .Bier Seen'. Beim Mühlbad die Chaussee hinauf, zum Bergrücken .Alteburg". Oben am AbHange steht man den Rhein als vier verschiedene Becken, jedes gleichsam einen See bildend: das untere mit Dorf Filfcn, das zweite mit Schloß Licbeneck und Osterspay, dann Boppard selbst und end lich Camp mit dem vierten. Der in der Giuseppe hatte sich ebenfalls erhoben. O, Soral" sagte er und faßte nach ihrer Hand. Er suchte nach Dankes warten und sagte ihr ein paar Worte mit seiner weichen, klingenden Stimme. Aber als er sah, daß sie ihn nicht verstand, ließ er ihre Hand fallen und sah ihr wie der mit jenem gläubigen, glücklichen Blick ins Gesicht, der ihr so seltsam ans Herz griff. Sie faßte in die Tasche und holte ein Geldstück heraus. Aber Giuseppe wies es mit einem Ausdruck zurück, daß sie sah, sie müsse ihm wehgethan haben. Und beschämt ließ sie es wieder in die Schürze gleiten. r,; Kiusevve den Hut. nahm feinen Korb unter den Arm und gmg. Dann stand er draußen und ging gluck strahlend die Treppe hinunter und murmelte: .Söne Signora." Seine Prügel bekam er aber doch vom Padrone; das berührte ihn aber nicht im geringsten, er lächelte sogar dabei. Und als man ihn ohne Essen m seine kalte Ecke jagte, lächelte er wieverum. Es schien, als habe die junge, schöne Frau acht Tage später auf ihn gewartet. Draußen war eine klingende Kälte, und Giuseppe konnt, vor Frest kaum gehen. Aber kaum hatte er oben auf die Klingel gedrückt, als schon die Thür aufflog und ihn zwei kleine, feine Hände schnell ins Warme zogen. Da stand er und machte ein Gesicht, als fei er eben in den Himmel eingegangen. Und die junge Frau hatte vor Erregung geröthete Backen und fetzte eine geheim niswiN inedeckte. lanae Schüssel vor ihn hin. Die mußte Giuseppe aufdecken. Und als er sie aufgedeckt hatte, da lag ein Berg der, wundervollsten Makkaroni vor ihm. Zuerst war Giuseppe sprachlos, dann aber ging er auf die junge Frau zu, kni:te vor ihr nieder und küßte ihre Hände. .O gute Signora!" sagte er dabei. Dann ging er an die Arbeit. Mit seinen zierlichen Knabenfingern nahm er ein Bündel der leckeren Kost nach dem an der, legte den Schwarzkopf zurück und ließ es wie ein Sybarit hinuntcrgleiten. TInh nfa rt fertig war. da konnte sich die junge Frau nicht enthalten, mit lachendem Mund zu fragen: .Nicht, Giuseppe, da war die schönste Stunde deines Lebens?" Aber Giufevve wurde aan, ernst und schüttelte den Kovf. : " nein, Signoral.1 ;:; ' ; - . - K- - v r-'A,, , v-"') ' ' ' t-j ' ' 3 . : ' y'f. V'y 'JVf4 Oertlichkeit Fremde wird eö kaum erra then, daß die dazwischen liegenden Berg wände und der Rhein diefeS eigenthümliche Landschaftsbild der .Bier Seen" bilden. Bon dem freundliche Bilde BoppardS müssen zu schnell wir wieder scheiden. .Weiter geht die Fahrt, und auf eine hoch ragende steile Bergwand, die Bopparder Hamm genannt, steuert unser Schiff las. Quer ist diese dem Strome vorgelagert, der vor ihr nach Osten umbiegen muß. Keine Bergwand im ganzen Rheinthal, abgesehen vom Rüdesheimer Berg, hat eine solche günstig Lage nach Süden wie die Bopparder Hamm. Ein vorzüglicher Wein wächst auf derselben. Bis hoch hinauf ist sie mit Reben bepflanzt. Beim Vorbeifahren müssen wir den Kopf weit zurück in den Nacken legen, um zu den obersten Weinbergen hinaufschauen zu kön nen. Zur rechten Hand begleitet uns da gegen eine kleine Niederung, die dicht mit Bäumen bepflanzt ist. Der Gegensatz zwischen der hochragenden, steilen Fels wand zur Linken, auf der der Winzer feiner Rebe nur mit großer Mühe ein Plätzchen erobern konnte und erhalten kann und den fruchtbaren Thalgefilden zur Rechten, wo die Rheinbewohner mühe los pflanzen und ernten können, verleiht dem Rheinthal eine neuen Zauber. Bis Nicht? Was möchtest du denn?" Für dich sterben, Signora!" Aber warum denn das?" Weil du so fön bist. Signora!" " , Sie sagte nichts weiter; es war ihr so wunderbar zumuthe geworden. Jede Woche einmal kam nun Giuseppe. Immer war er heiter und guter Dinge, erzählte der bella Signora von seiner Heimath und wie sehr ihn der Padrone verprügelt hatte und freute sich mit ftil lem Staunen an der Schönheit der jun gen Frau. Bis man ihm eines Tages sagte, daß er nun ein paar Wochen lang nicht kom men dürfe. Signora wolle mit dem Sig nor eine Reife machen, vielleicht nach Rom. und man werde ihm von dort etwas Schönes mitbringen.. Aber Giuseppe ward trotz dieses Ver sprechens sehr traurig. Er nickte nur und sprach nichts. Nur als man ihm sagte, daß er noch einmal kommen dürfe, lächelte er glücklich und ging. Leise schlich er an diesem legten Tage die Treppe hinaus. So furchtbar traurig war ihm zumuthe. daß n sich am lieb sten zu SignoraS Füßen gelegt hätte und gestorben wäre. Oben stand die Murthllr offen. Und als Giuseppe eintrat, auf den Fußspitzen, da stand auch die Thür zum Wohnzim mer sperrangelweit aus. Verstohlen lugte Giuseppe hinein und hätte vor Schreck beinahe den Korb mu den Figuren fallen lassen. Denn da drm stand seine söne Signora" an die Wand gelehnt, bleich wie der Tod, und hielt die Hände weit von sich gestreckt. Und ihr gegenüber, wie auf dem Sprung, stand ein großer. wü fter Kerl und hielt ei Messer in der Hand, während ringsum erbrochenes Ge rath lag. Da siel Giuseppes Korb wirklich. Maladetw!" , , . Und wie eine Katze flog der Bube aus den großen Kerl und riß ihn im Fall mit zu Boden. Nu, noch ein Nennen und Rufen hörte er und fpllrte einen scharfen Schmerz In der Brust. Dann vergingen ihm die Sinne. Als er wieder zu sich kam, wußte Giu seppe, daß er sterben würde. Da lag er in Signoras Bett, und sie stand vor ihm und weinte, als ob ihr das Liebste gcstor ben wäre. Leise richtete sich Giuseppe auf und suchte die Hand der jungen Frgu. - .Nicht weinen, Signora jetzt sein piein fünfte Stunde." . , . rH),!!; . ' , MjJ UWVWFU WK KMM... ! f wCT7 iv V. -1- V-k, iit w n 1 Äil M HitäVW - -H ; : Tzwjii.i J ' '-! .1 v-riv 'y . M5 JLVM-X'-T1 MBWöWkÄ MWU ' f i WÄM . i I pTf ItM I f," W It V I L&1":ft Sri !1 - lJf-T:7 s .!Tt.fl ; 1 H tdJMlM fJr'.-K! -A-fj'' Pfil'MU 1 ,' triSsjf'sltHf-'- Sjr if, mww $mM cs t n !? Hifl iffP I li' ' Äl .... m m Coblenz hin bleibt ihm dieser Wechsel er halten. Wo die edelste Gabe des RheinlandeS so reich und gut gedeiht, wo der goldene Traubensaft so herrlich fließt, dort geht ihnen das Leben gar fröhlich und selig ein. Dort ist der Sinn leichter und das Herz lebhafter: dort erfüllt ck dn alt, Rheinweinlied: Ein Leben wie im Paradies Gewährt uns Bater Rhein; Ich geb' es zu. ein Kuß ist süß. Doch füßer ist der Wein! Ich bin so fröhlich, wie ein Reh, Daö um die Quelle tanzt, Wenn ich den lieben Schenktisch seh' Und Gläser drauf gepflanzt. WaS kümmert mich die ganze Welt, Wenn's liebe Gläschen winkt, Und Traubcnfaft. der mir gefällt. An meiner Lippe blinkt? Dann trink' ich wie ein Götterkind Die vollen Flaschen leer. Daß Gluth. mir durch die Adern rinnt. Und sordre taumelnd mehr. Die Erde wär' ein Jammerthal, Voll Grillenfang und Gicht. WUchs' uns zur Linderung unserer Qual Still sank die schöne, junge Frau neben seinem Bette nieder, während ein Wehes Schluchzen ihren Körper durchlief. .Du bist so sön. Signora!" sagte Giu seppe noch einmal Dann ging er mit einem Lächeln hinüber. , Irren ist menschlich. ; Entgleisungen, die vorkommen können. ' Der Assistent einer Irrenanstalt rühmt sich vor Kollegen, daß er einen der schwer sten Patienten durch feinen magischen Einfluß gezähmt habe, und beschließt, den Zweifelnden diesen Zögling vorzuführen. An der Spitze seiner Besucher begiebt er sich nach dem Zimmer des Kranken, klopft an, öffnet die Thüre, aber der Patient ist nirgends zu sehen. Herr Schulze, wo sind Sie?" ruft der Arzt. In diesem Augenblick svrinat der Ke- rusene hinter der Thüre vor und giebt vem Arzt eine derbe Ohrfeige. Entrüstet scynauzt lyn der an: ! Na, hören Sie mal! Was fällt Ihnen eigentlich ein? Sie sind wohl verrückt ge worden?" Bei einem Hochzeitsmahle erhebt sich ein Freund des Bräutigams zu einem Toast. Das Reden ist nicht seine starke Seite, aber es gelingt ihm über alles Erwarten, sich feiner Aufgabe zu entledigen bis auf den Schluß. Begeistert ergreift er das Glas und ruft: Meine Damen und Herren! Lassen Sie unS auf das Wohl meines Freundes, deS glücklichen Bräutigams trinken. Möge er noch recht viele Tage wie den heutigen erleben!" .Bester Herr Doktor, ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen danken kann. Ihrer Kunst ist es gelungen, die hartnäckige Flechte im Gesicht zu heilen; Sie haben meiner Frau ihre Schönheit wiederge geben!" Aber, ich bitte Sie das ist ja gar nicht der Rede werth." ,. Nachdem sie sich fünf Jahre lang nicht gesehen hatten, trafen sie sich bei einer Ge sellschaft wieder. .Auf mein Wort, Fräulein SearS, ich habe Sie kaum mehr erkannt, Sie haben ßch ganz außerordentlich verändert." 1 : 1 O I ' 1 m f'fr"sM ywjs ru h 'l ?? e.'IS Der edle Rheinwein nicht. Der hebt den Bettler auf den Thron, Schafft Erd' und Himmel um Uvd zaubert jeden Erdensohn Stracks inö Elystum. n ' ' Er ist die wahre Panacee, Verjüngt des Alten Blut. Verscheuchet' Hirn und Magenweh, .. -Und was er weiter thut! ' Drum lebe das gelobte Land. , Das uns den Wein erzog! .... . . Der Winzer, der ihn pflanzt' und band. Der Winzer lebe hoch! .. Und jeder schönen Winzerin. Die uns die Trauben las, -Weih' ich, als meiner Königin, ' Dies volle Deckelglas. Es lebe jeder deutsche Mann. Der seinen Rheinwein trinkt, So lang er's Kelchglas halten kann. Und dann zu Boden sinkt. Sie lassen das Veraanaen. dprnnn?n sein, gedenken nicht der alten Kelten und der römischen Wurkmaschinen sie freuen sich beim vollen Glas und mit vouem erzen des ebens. wie man sich even nur am Rhein des LebenS freut. In guter oder in schlechter Hinsicht, Herr Sterling?" Wie können Sie so etwas fragen. me!n Fräulein. Sie konnten sich doch nur zu Ihrem Vortheil verändern." Frau Vanflip hatte sich beim Aussici gen aus dem Automobil vor dem Opern haus eine leichte Verletzung am Finger zugezogen. Ein zufällig anwesender Arzt folgte ihv nach ihrer Loge, um einen Vcr band anzulegen. .Gnädige Frau, haben Sie vielleicht etwas bei sich, was man um den Finger wickeln kann?" .Ach bitte, Herr Doktor, rufen Sie mal meinen Gatten." . Beim Eintritt in daS Kollegium be merkt der Herr Professor auf dem Katheder einen alten Fetzen , und ver muthet. daß ihm die Studenten einen Schabernack spielen wollten. Mit vor wurfsvollem Blick wendet er sich an seine Hörer: Meine Herren, es scheint wir. daß sich jemand einen höchst unpassenden Scherz mit mir erlauben wollte. Ich finde eö geistlos und kindisch, mit so einem alten Lumpen (dabei hob er den Fetzen l,och) Schindluder zu treiben!" Ich bedauere, Herr Dizon, bei ?!fch nicht neben Ihnen sitzen zu können, ich bin bereits versagt; aber ich werde Sie einer hübschen und geistreichen Dame vor stellen, vielleicht " .Danke, ich will keine hübsche, geistreiche Dame, ich will Sie!" .''. .Entschuldigen Sie, mein Herr, ixiß ich immer lache, wenn ich etwas DunnneZ gesagt habe." .O bitte, mein Fräulein, ich b!n ti längst gewöhnt, Sie stets lachen zu sehen." Die junge Dame hatte ihrem ,Verclir?r einen Korb gegeben und er nahm e? ' sehr zu Herzen. Ich werde nun niemals heirathzn." . Seien Sie doch kein Tor, vxz.Vi wollen Sie nicht hcirathen?" Ja, wenn Sie mich nicht nehmen, w.-.' wird mich da überhaupt wollen?" . Der alte Erbonkel fragte:' Bist du immer so still, Tommie?" Nein, Onkel, aber Mama hak mir zehn Centk versprochen. Wenn ich artiq bin und nichts ii&ec deine Glatze sage!" ;;