lltfifa CmaU XrifiSut Txri Freio3s:r,eise-f W'''''''''''''''' k ifca tzü"' r 3 1 F r tt t Trosfcllicd und Zinkenschlag: Neu erweichter Frühlingstag. Ueberall ein Musizieren. Pfeifen, Zwitschern, Jubilieren In der schönen Lcnzeözeit. FruhlingSodem, milde Luft: Tausendfacher süßer Tust; Junges Grün in Waldesballen. Büchlein traute Lieder lallen In der schönen Frühlingszeit. Was ia lebet im (?cäst. Feiert täglich- Fest auf Fest. v Lottes Segen strömt hernieder, Sing' auch dil dem Schöpfer Lieder In der schönen Frühlingszeit. v Ins Märchen. icf im.Wald, wo der Nicselbronncn Ueber moosige Trümmer rauscht. Von den Ranken irr 23iIÖni3 um ' svonm Webt das Märchen, liiiu" sinnt und lauscht. , , Seine rosigen Wangen blühen, Seine Locken wehen im Wind Und, die Augen wie Sterne glühen, Tie dom Himmel gefallen sind, Traumverloren schauts in die Weite Mit, den Blicken sehnsuchtSgrofz, ,Turch das duftende Tmmengcbrcite Huscht der Schein Lber Farn und Moos. Nehmt den Nahm nicht afc" Kleine Blumen, kleine Blätter Finden sich auf jedem Pfad; Jeder kann sich ihrer freuen, Wer nur Augen dafür hat. Kleine Dornen, kleine Steine Giebt es auch an jedem Ort; Frischer Mut und guter Wille Helfen bald darüber fort. Kleine Wonnen, kleine Freuden Hüte still mit reinem. Sinn, Nimm sie dankbar, streu sie freundlich Andern in das Leben hink Kleine Sorgen, kleine Leiden Türsen trüben nicht den Blick: Kämpft man nur mit reinen, Herzen, Stören nimmer sie das Glück. Der Ztestranber. Wo gehst du jetzt hin, Hansli? fragte die Mutter ihren Jüngsten, als er seine Kappe vom Nagel riß und davonsiürmcn wollte. Tcr An geredete schien etwas verlegen, ant wartete dann aber leichthin: Ich gehe nur mit Nachbars Fritz aufs Feld. Um z'Vicri bin ich wieder zurück. Recht so, Hanöli, aber denke daran, daß du nur verbrochen hast, keine Tierchen mehr zu plagen!" Mutter keimt ihren Jungen. Nur . 51 leicht laßt er sich von seinem et waS älteren Kameraden überreden und zu irgend einem Unfug verlei ten,, den er später selber bereut. Beinahe in. Stunde vergeht. Da hört Mütterchen plötzlich lautes Kin dergeschrei. Sie horcht aus. Das ist sicher der Hansli. Es miC ihm et was zugestoßen sein, denn so leicht schreit er nicht. Kopfschüttelnd legt d! Mutter ihre Arbeit auf den Tisch und geht hinaus in den Gar ten. Ueber den Zaun hinweg sieht . sie aufs Feld, und gleich wird ihr i die Ursache des Schreiens klar. Un gefahr in halber Hohe des Stam ; mcS eines vereinzelten Baumes sieht sie ihren Hansli, sich mit Händen und Füßen sest anklammernd. Hoch oben in den Zweigen befindet sich ein Nest, das sich der kleine Schlin. Ij l i ng. In dem Forste Schlag auf Schlag: Spcchtin hämmert früh am Tag. Zeisig, Amsel, Fink und Meise, Jedes preist in seiner Weise Unsres iöottcs (Äütigkcit. In der Bäume Vlütcnflor Summet der Insekten Chor, Um den Frühling einzuweihen, Tönen Waldhorn und Schalmeien, Alles atmet Seligkeit. Aus verborgenem Hciliatiime Winkt es grüßend mit weißer Hand Uno die leuchtende blaue Blume Schmiegt sich zärtlich an sein Gc wand . Toch nicht jedem glückt cZ hienieden Auszuflnden den Märcheittvald: , Sonntagskindern nur Ist es beschio den. Einmal zu schaun feine Lichtgestalt Wer lym glaubig zu Fuszcn ge se sfcn, Wem sein Liebreiz zu Herzen svrach Wird es nimmer rind nie vergessen, wlg wirket sein Zauber nach. Kleine Mühen, kleine Pflichten Trage, nimm sie wohl in acht! Große Treu' in kleinen Tingcn Hat das Größte schon vollbracht. Offnen Blickes, offnen Herzens Mach mit Kleinem dich vertraut; Ist aus tausend kleinen Tingen Doch das Leben aufgebaut. Aber vor den kleinen Sünden, Wie man sie oft gerne nennt. Hüte dich mit allein Fleiße Auch ein kleines Feuer brennt. Sei dagegen treu im Kleinen, Tann wird Großes dir vertraut! Treulich wandelt, wirkt und waltet. Wer auf Gottes Wege schaut. gcl wahrscheinlich als Ziel gesetzt hatte. Tie hinzugeflcgene Krähe schien rechtzeitig die Gefahr für, ihre Zungen vemcril zu yaven und um flattert krächzend den waghalsigen Schreier, ihn mit Schnabel und ztrallcn bedrohend. Schnell hat Mütterchen die Sach läge e-kannt und winkt einem vor übergehenden Bauer, ihr mit dem Hinübertragen einer Leiter behilflich zu sein, denn Hansli weiß vor lau. tcr Schreck nicht, was er tun soll Der Bauer steigt hinauf, nimmt den Jungen um den Leib und bringt Um seiner Mutter. Diese ist ziem lich betrübt wegen seines Ungehor sams, meint aber, der ausgestan dcne Schrecken sei Strafe genug gewesen, und erläßt ihm für diesmal eine körperliche Züchtigung. Hansli beteuert seine Unsch"!!.. Ich habe ganz gewiö die Vögel nicht plagen wollen? aber Fritz hat mir von den ganz kleinen Bögclchen erzählt und da habe ich sie auch sehen wollen." ,'ubci schaut er sich, nach seinem Ka meraden um; aber der. ist, nirgends zu erblicken. Da 'merkt denn der Hansli, daß. sie' aus . verbotenem Wege waren, und verspricht feinem lieben Mütterchen nie mehr Vogel nestern nachzusteigen und, diö Böge! zu aiigstigen.' ," Die Kinder Vater und Mutter gingen einmal spazieren und die Kinder gingen auch mit. Als sie eine Wrile' gegan peit waren, kamen sie an einen jcho ncn Garten und gingen hinein. In dem Garten standen viele schöne Bliirn,'n: rote, blaue, gelbe, weiße und bunte. Tie Kinder freuten sich sehr, als sie die schönen Blumen sahen. In dem Garten standen auch viele Bänke und Tische, daran saßen geputzte Herren und Damen und auch kleine Kinder, die tranken alle Kaffee und aßen Kuchen. Tie Kin der aber bekamen süße Milch und auch ein Stück Kuchen dazu. Als nun die Kinder gegessen und getrunken hatten, standen sie auf und gingen im Garten umher und besahen die Blumen. Der kleine Fritz aber wollte alles abpflücken, was ihm gefiel. Da rief das artige Such, Fing, Strom und Meer. Zum Flusse sprach der Bach Ich mag nicht länger ziehn alleine hier; ich geh' mit dir. Da sprach der Fluß, das kann geschehen! Er nahm ihn auf in seinen Lauf, und von dem Bache war nichts mehr zu sehen. Zuni Strome kam der Fluß und sprach: Mir macht's Verdruß t zu wandern so allem hier; ich geh' mit dir. Da sprach der Strom: Mtlund Rätsel, l. WaS man daS für ein Reiter fein? Tcr Sattel ist von Fleisch und Bein; Er hat zwer Augen grog und licht, Doch braucht er )tc zum Sehen nicht; Er reitet ohne ?,aul und Svoren Und hat die Füize hinter den Ohren. 2. ES steht etwas am Raine Auf einem dünnen Beine; A!3 elegantes Hütchen Trägt eS ein Weihes Blütchen; i. i - !' ,::...!... l uiio Iviro inn grünes jiuyiuitn ui, so kriegst bu es zum Vesperbrot. . Mit einem fahrt, wer Geld will sparen. Mit ivein kutschiert der Bürgersmann, Tcr Edelmann spannt mere an, Mit Seckkcn kann der Koma fahren. Nun sage mir, wer nach Belieben Durch Stadt und Lande fährt mit hieven. l?.weisilbia.) Tie erste trägt der Fürst, Tie ziveite ist sein Sohn, Ten man das Ganze nennt, lvolnt er einst auf dem Thron. '.Joch strahlt er dann imGlanze, Ist er nicht mehr das Ganze. Nicht Luft und Wind Cff ntMihWnS Als ich; in Welten reis' ich. Tie nie ein Menschenauge sah, , Bin in Sekunden dort und da Nun rat, wie heiß ich? 6. . Ich kenn ein Baumchen, gar sein und zart. Tag trägt euch Früchte seltener Art; Es funkelt und leuchtet niit Hellem Schein Weit in dc? Winters Nacht hinein; TaS sehen die Binder und freuen sich sehr, Und pflücken bom Bäuinchen und pflük lcn es teer. 7. In einem kleinen Bccherlein, Bicl süßer noch als Most und Wein, Trutkjahn und Truthöhnchcn. ,l Hört,, Kinder, das will ich euch sa gen: , ' Ihr,. müßt euch artig betragen, DaS 'Kollern und Zanken schickt sich .': ,': . nicht: ; . Macht . gleich..,,? der -Stelle , ein , ' freundlich Gesicht! im Barte. Lcnchcn oft: Fritz, nichts apslü5 ken, die Leute zanken!" Aber der kleine Fritz war uugezögen und hör te nicht darauf. Er pflückte viele schone rote und blaue Blumen ab und dann zerrupfte er sie und war sie fort. Das sah der Gärtner und kam schnell gelaufen und sagte Warte, du ungezogener Bube, Dein Schwesterchen ist viel besser als Du, Sich, das sieht sich die Blumen überall an und frcut sich darüber und riecht wohl auch manchmal dao an, aber es pflückt keine ab, wie Tu, garstiger Junge." Da lief Fritz schnell zu Vater und Mutter. Und als nun die Leute mit den Kindern fortgingen, da kam der Gärtner wieder und gab dem arti gen Lcnchen einen schönen Blumen. strauß, aber der ungezogene Fritz bekam nichts. Das kann geschehen! Er nahm ihn aus in seinen Lauf, und von dem Flusse war nichts mehr zu sehen. Der Strom, der kam ans Meer und rief: Es fkbut mich sehr, daß ich dich eben finde hier, ich geh' mit dir! Da sprach das Meer: Das kann geschehen! Auf tat es feinen Schoß, so riesengroß, und von dem Strome war nichts mehr zu sehen SMeefteTI Schenkt dirs ein Blumenmädchen ein. Nun rat, du kleines Zecherlein: Wer ina bn& Bl,,n,?n,n?i,,?n siin Und was das Schlückchen süß und fein? 8. Ta draukcn faö ick einen Mann. Will sehn, wer mir ihn nennen rann, Ter bei der Arbeit rückwärts geht, Sie in die Länge zieht und dreht. Und ob . auch nicht Seide spinnt. Doch vorwärts kommt und Geld ge winnr. 9. Kein Gold, kein Silber kann Heller, Kein Bogcl in Lüsten kann schneller. Kein Pfeil durchdringender sein; verwahret die Fenster und Riegel: Ich breche nicht Stäbe no& Siegel Und komme doch überall plötzlich hinein. 10. Ein Faß ist'S, klein und rund. " Doch ohne Reifen und Spund; Gefüllt lit eS mit 9tahhrnrii. Daraus wird künftig gar ein Tier. Jervria,,! ou es. icm ottcher lanns Dir jemals machen wieder ganz. 11 Bin außen glatt, doch innen rauh, -i enn oia)i gesuur tir mir der Bauch Mit .ftlcte. . nur. niit Puff (nnny Manch harter Schlag wird mir gegeben, Vnb .k. ,.t -j-i. UD rnup uui uuu uicucc imiveoen. Und Platz ich nicht. ist'S wunderbar. Lösuse der NÄtsel i ri, Nummer. 1. Die Kegel. 2. Der Uhu. 3. Rebe. Eber. 4. Das Schneckenhaus. 5. Esel, Lese (Weinlese). 6. Die Achse. 7. Ein, nie. 3. Mark. Kram. 9. Wachsstock. 1. Taschendieb. 11. Der Mond. 12. Der Zucker. 13. Das Wörtchcn .nicht". 14. Die Nase. : Da kam auf den Hos von ungefähr Ein Knabe mit roter Mütze her. Da wurde so bös der Truthahn dort Und lärmte und schrie: Die Mütze fort! Der Knabe sprach lachend: Herr Puterhahn Was hat dir denn meine Mütze ge nr9". Ich habe kürzlich iiber .weiße Sklaven" geschrieben, und ei wurden mir von ein paar Seiten Emwen düngen' gemacht. Man faqte, ich wußte nicht, was eS heiße, mit 43 Dollars Wochen lohn leben zu müssen, und könne oa her kein Urteil abgeben. Nun. ich schöpfe meine Erfahrun gen aus dem Leben, und was ich nicht selber zu tragen hatte, das half ich andern tragen, so gut ti ging. Ich weiß, waS sparen heißt, und ich will auch gleich mit näheren Angaben dienen. Ich habe niemals behauptet, daß cS leicht oder gar ein Vergnügen sei, mit jedem Cent rechnen zu müssen, ober ich glaube, wer nun einmal nicht in der Lage ist. mehr zu verdienen, der muß sich eben, so lange es nö tig ist, .nach der Decke sirecken". Und wenn auch ein solches LoS kein glänzendes ist, jedenfalls aber ist die Zukunft eines arbeitswilligen jungen Mädchens, das ehrlich bleibt und sich bemuht, mit wenigem auszu kommen, bis es sich durch Fleiß und Energie eine bessere Lage schaffen kann, Heller und hoffnungsvoller, als cs die Zukunft jener Mädchen ist, die in den bescheidenen Verhältnissen ei ne Erniedrigung und Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit sehen und daS .Los der Arbeitersklaverei" ab schütteln, um einer viel drückenderen Sklaverei entgegenzueilen, von der allerdings eine Befreiung kaum mehr möglich ist. Wenn ich nicht voll in den Kriegs ruf gegen geringe Löhne einstimme und für diese in erster Linie die un geeignete Erziehung unserer Jugend verantwortlich mache, so geschieht es n:cht, weil ich etwa eine Reqeluna der Lohnfrage nicht für dringend nötig halte, es geschieht vor allem, um so wohl manche Mütter wie junge Mädchen darauf hinzuweisen, daß es in ihrer Hand liest, sich aufzu schwingen, und daß sie nicht mit so geringer Entlohnung vorlieb neh nien müßten, wenn sie Tüchtiges zu leisten verstanden; es geschieht, um darauf hinzuweisen, daß schon im Kinde jenes Pflichtgefühl erweckt werden muß, das die erste Grundlage sur den ganzen Lebensweg bedeutet. Lehrt das Kind i n a l l e m Pflicht treu und arbeitsfroh fein, und es wird von selbst darnach streben, im Leben nicht zu den letzten zu zah len. WaS nützt es, wenn wir dem jun gen Mädchen, das noch nicht viel lci sten kann, einflüstern, es fei ein Op er der Sklaverei , wenn wir ihm die Arbeits Lust rauben,, ohne dadurch einen Arbeits-Wert zu heben, aber der Schaden, den solches vermeint- ehe Wohltun übt,, kann schwere Fol- gen zeitigen und kann die Mädchen eben dahin treiben, wovor wir sie be- Huten wollten. Viel mehr Wert sollte auf das Fa milienleben gelegt werden. Die Toch ter sollte nicht der Mutter Auge urchten uno darum lieber aus dem Hause gehen, sie , sollte sich vielmehr reudig und dankbar unter ihren Schutz stellen, cs würden dann nicht o viele Madchen allein und der assen" in gefahrvoller Selbständig- keit an fremden Orten leben, und ein großer Teil würde nicht zu kar ger Selbsterhaltung für geringen Lohn gezwungen fein. Und solche Frauen und Mädchen, ie t a t fä ch l i ch allein im Leben iehen, die sollten sich in Gruppen zu ammenflnden und gemeinsam Haus halten, wie wir ja an der .Noung Women's Christian Association" ein glänzendes Beispiel gemeinsamen Wirkens haben. Aber ein Leben in solchen Jnstitu tonen bedingt gesitteten Lebenswan del und ein Unterordnen unter qe- wisse Hausregeln, wozu sich eben nicht olle Freundinnen voller Unabhän- gigkeit" gerne verstehen. Und nun zu memer obenerwahn en Beweisführung: Als ich ln New Nork wohnte. hatte ich Gelegenheit zu lernen, wie luge Ueberlegung das schwere Prob rm, mit wenigem auszukommen", praktisch und erfolgreich zu lösen der , and. In einer freundlichen Wohnung an 10. Straße, bestehend aus einem Simmer und Schlafraum, lebte eine Witwe mit ihrem achtjährigen Töch terchen und einem jungen Mädchen. Bie Frau, die des Kindes wegen Wasserträger in Ekuador. Naturgemäß ist in allen trockenen und heißen Ländern der Verkäufer von gewöhnlichem süßen Wasser ein wichtiger Faktor; in der flldameri anifchen Republik Ecuador, und na mentlich in der Stadt Auito, gehört er entschieden zu den Sehenswürdig' leiten für den Fremden. Im Gegensatz zu feinen Kollegen in manchen anderen flldamerikanischen Gegenden, befördert, er daS kostbare Naß nidtjt auf Maulesels Rücken, son- Ein Attsweg. nicht in die Fabrik gehen konnte, nahm Arbeit in! HauS. Sie konnte, da sie zugleich den klei ien Haushalt leitete, nicht ununler brechen an der Maschine sitzen und erreichte selten mehr olS fünf Dol larS Wochenverdienst. Da junge Mädchen war Werkäu ferin in einem Departement-Laden an 14. Straße, und brachte, da eS noch zu den Anfängerinnen gehörte, nur vier Dollars und 50 Cents nach Haufe. Doch hatte sie die Anwart fchaft auf spatere Aufbesserung lhreS Einkommens. Das Kind ging zur Schule. Von diesen gemeinsam erworbe ncn 9 Dollars 50 Cents nun sollten die drei Personen leben. Die Miete für die Wohnung be trug 2 Dollars per Woche. Die Mahlzeiten waren einfach, aber nahr haft und genügend. Es gab z. B. Sauerkraut mit Klößen, wovon ge nug gekocht wurde, daß daS Gemü fe auch für den nächsten Tag reich te. Am zweiten Tag bereicherte eine Auflage von einem Pfund Würft chen daS Menu. Die übrig geblie ketten Klöße, in Scheiben geschnitten und geröstet, ergaben ein fchmackhaf tes Beigericht. Ebenso reichten Bohnen für 2 Ta g. Dazu gab eS zwei Pfund Schaf fleisch, in Stückchen geschnitten und mit den Bohnen gekocht, und selbst bereitete Nudeln, mit braun gebra tenen Speckwllrfeln. Das Fett fand anderweitige Verwendung. Gekochte Lunge, eine in Oesterreich unter dem Namen Wiener Beuschel" sehr beliebte Speise, ergab ein nicht minder ausreichendes und schmack Haftes Gericht. Dazu wurde die weichgekochte Lunge in dünne Streif chen geschnitten und mit gesäuerter Sauce vermengt; .Spätzle" vervoll ständigten daS Mahl. Sonntags kam Rmdsfupve. das Fleisch davon gebraten und mit Kar tosfeln belegt, und ein prächtiger Apfelstrudel auf den Tisch. Das scheint doch lukullisch, aber die Kosten bewegten sich in sehr mä ßigen ahnen. Hier die Aufstellung: ' 2 Pfund Sauerkraut $ .05 l Psuno Wur,tchen 07 1 Pfund Bohnen .05 2 Pfund Schafsleisch .' .15 Lunge .00 1 Pfund Rindfleisch .03 Acpfel .10 3 Eier .10 Speck. Zwiebeln etc 10 Mehl u .10 Milch, kondensiert .20 Kaffee .15 Brot (altgcbackcn, daher billiger als das frische) 30 Zucker ' .05 Kleinigkeiten , .14 $1.70 .$2.00 Miete Zusammen $3.70 Es blieben daher für andere Bedürf nisse 5 Dollars 80 Cents per Woche. Die nächste Woche kamen Kar tosfel, Reis, haschiertes Fleisch an die Reihe, oder es gab Leberklöße, aber immer bewirkte eine einfache Mehl speise, etwa mit Quarkkäse oder ge rösteten Bröseln bestreut, die völlige Sättigung. Die oben angeführte Lifte mochte immerhin um ein paar Cents variie ren, das Menu je nach der Jahres zeit eine Aenderung erfahren, obwohl das Material immer ' an billigster Quelle beschafft wurde, doch hielt sie sich zumeist in gleicher Höhe. , Butter wurde nicht verbraucht, die Gemüse mit sogenannter Einbrenne" nahrhaft und ausreichend zubereitet. An Abwechslung war kein Mangel. Hülsenfrüchte am Abend vorher in Wasser aufgequollen, Kohl und Rll benarten, Spinat und Tomaten, alles zur Saison, wenn sie am bil ligsten sind, lieferten die Hauptmahl zciten. Reste davon ergaben gute Suppen und die drei bescheidenen Menschen hatten nicht Ursache, sich unglücklich zu fühlen. Freilich, Jcecream Parlors" und Candies" waren nicht im Bud get vorgesehen, auch nicht Theater und Tanzhallen, aber das junge Mädchen brachte oft gute Bücher aus der nahen Bibliothek heim, und an Sonntagen wandelte das Klee dlatt wohlgemut nach dem Central- park und vergnügte sich an dem mun tcren Treiben der flinken zahmen Eichhörnchen oder stattete den Be wohnern des dort befindlichen Tier gartcns einen Besuch ab. dern auf feinem eigenen, und zwar in einem großen irdenen Krug, welcher eine weite Oeffnung hat und etwa 40 Quart halt. Dieser Krug ,st mit ledernen Riemen an der Schulter be festigt, und nie trennt sich der Trä ger von ihm, fei es um ihn zu fül len, oder um Kunden Wasser zu verabfolgen. Jeden Morgen kommt er an einen Springbrunnen auf einem der öffent liehen Plätze; er wendet einfach den Rücken derart, daß der Krug unter einen der Wasserstrahler kommt und lauscht mit wohlgeübten Ohren auf Straßenbahnen wurden nicht fV nutzt und! waren an Wochentagen euch nicht nötig. Tie Herstellung deS MahleS nahm, wenig Zeit in Anspruch und auch die scostcn der Feuerung stellten sich nur iiering. Die Frauen hatten, meinem Rate folgend, sich eine Kochkiste zu gelegt, die ihnen -gar wohl zu statten kam. . ES war eine Kiste, 2020 Zoll hoch und breit (der Kaufmann gab sie umsonst). Innen wurde sie bis cuf den Rqum, den ein runder Waschtopf aus Blech einnahm, mit reingewaschenen alten Teppichresten, dollgestopft. .Ind Boden und Deckel' dementsprechend ausgestattet. Auch der Deckel wurde mit einer Blech Platte versehen, so daß der Innen räum vollständig mit Blechschutz um geben war. "Zwes flache Steine (im Notfalle Backsteine), denen dicke Drahtgrisse angefestigt waren, der bollständigtey, den nahezu kostenlosen Kochapparat.' , , ' Die Speise wurde in einem Koch topfe, der in den vorhin erwähnten Waschtovf vakte. anS ??euer aefekt und zum Kochen gebracht, und auch c,e beiden Steine gleichzeitig erhitzt. Nach 10 bis 15 Minuten brauchte nun nur zuerst ein Stein, dann der momoeroeaie ocyiops mil oer pei se und zuletzt der zweite Stein in den Avvarat aeftellt und die Kiste hermetisch verschlossen zu werden. uno oas Garweroen vollzog sich von selbst, ohne daß weitere Mübe not- wendig war. ' Die Frau Konnte nun ruhig an ihrer Arbeit bleiben und hatte nur nötig, kur, vor der Essensstunde die letzten Zubereitungen zu vollenden. eyispeisen" wurden m größeren Quantitäten im voraus am Abend oder in den Ruhepausen zubereitet, so can die uoein usw. für den Ge brauch rechtzeitig vorhanden waren. Die nötiacn Einkäufe beforate daS kleine Mädchen, wenn es aus der Schule kam; die Bewegung im Frei cn diente zugleich als Erholung. Die Kleidung des jungen Mäd chens zeigte wohl keinen Luxus, war aber immer nett und rein, denn da es nach den Gefchäftsstunden nicht mit jungen Burschen zu verkehren ' t siegte, fand immer Zeit,' Wä-, sche und Kleidung in Ordnung zu halten. Ihr einfaches .Hütchen, das' nur ein schlichtes Band schmückte, wog in ihrem genügsamen , fröhli chen Sinn den kostbarsten Modetand cuf. Der herzliche Verkehr mit der rei feren Frau wirkte sehr günstig auf das junge Gemüt, und als sich dann endlich die Verhältnisse beider freund, licher gestalteten, aber eine Trennung erforderten, da fand sich das junge Mädchen um viele Erfahrungen rei cher, die später im eigenen Heim ih re wertvollste Mitgabe bildeten. Diese kleine, wenn auch unvoll kommene, doch der Wirklichkeit entnommene Skizze möae als N?w?s dienen, daß es immerhin Mittel und rege glvk. auch mit geringem Ein kommen leben zu können, obne fallen zu müssen, wenn der gute l I l e dazu v o r h a n d e n ! st. Allerdings haben hier zwei Perso nen zum Lebensunterhalte beigesteu crt, für einzelne Mädchen dürfte die fer Plan schon wegen der Zuberei tung der Nahruna Schmierfak-ifen bieten, so wie anderseits das Woh- nen in einem Klubhaufe nicht nach dem Gesckmrikf- man.ps ntfir;fii den Gemütes ist. Aber zwei oder drei Mädchen fänden sich leicht zu gemein samem Haushalte und auch eine öl tcre ??rau lieke firn n?k-;s,kl , . v- ' ' U' l 7 tvvii ib"r die nebenbei die Wäsche usw. befor lci lvnliir, uno unier veren Obhut der kleine Hausbalt r,i r v , " i-7 o vf war bescheidenen, aber doch behag , ., ' "vcu ytim gesiaucn wurde. Allerdinas eine Krundie?ni,n muß immer vorhanden fein: Die T'caocven müssen rein bleiben wol. len. und dürfen sich nicht freiwil ha in Kefabr hentn m k. diesen redlichen Willen 'in den jun. gen Wesen zu stärken, dürften sie "lcht entmutigt tonhpn m? ,s jetzt geschieht, und sie dürften nicht trnm.i. s t. ir.iv... . i r """ "i uumweioensroerte izie schöpfe beklagt werden, sonst werden sie nur zu bald der Arbeit müde, werfen die Flinte ins, Korn und werden rettungslos: .Weiße , Skla ven". . , Frau Karo'lkne ' SVV die Musik des. in den Krug einströin menden Wassers. Danach weiß er ge nau, wann der Krug voll ist. - Ge wöhnlich sind alle, .Aquadores" (wie man diese Klasse , hier nennt) der Stadt gleichzeitig um den Brunnen versammelt. . , , Im Haufe, eines Kunden anlan gend, geht der Wasser . Hausierer un mmeivar auf den. bereitstehenden Be hälter zu. macht eine tiefe Verbeugung und verschwindet dann fiinter in,m kleinen Wasscrfall. ' DieS verfehlt nie. aus oen ungewohnten emen sehr ko mischen Eindruck zu machen.