- V Tägliche Omaha Irt6uBr."1V. Uwe Weserkuhrt. . Man sann mit Recht sagen, daß tt Weser auf dem Zhürii'.gkk üflalbe. schon h Ut Nah Ut bayerischen Grenze, entspringt, denn die W e r r a. ' um deren Ursprung kl sich hier han ist nach uralter Ueberlieferung derselbe Strom, wie l't Weser. Bei den allen Germanen hießen Aura ,und Weser gemeinsam .Wisr.Äha'. , h. Weftstrom. Späte? erst haben 'sich die beiden verschiedenen Namen 'gebildet. Im mitteldeuiichkn pracn fc.ebiei, welche! der Werra genannte Jeil del EttomeZ dursiiezzk, wuroe r.ul Um G in 23ifcf ein 2t, wäh. sicnd die Klederdcutschen Anwohner lda! G behielten und den Strömn .wen Wksera-nn zu Weser ab i- y M il.-Jr. -r zt. rC ' ji:t:r- --M . '?'T.V"1VT"f K müfefemü .mmtwmrn ipfc I ; fc-nii"!r fcM? i tai MÄ?tÄ?liM ?I ZI , 4 sl iLr ! : !.:; :?.n 3 r?rvjjWf raitorLn fFWil tf,"ViV.vJ "-', n:N:;i : " ' '5.s L-' tt 1 pi. st '." zt "j trk'M MMMMK hsiaxMmissäi . - ' tC - 1 - . , , ... .7 . .AC. -.H TaZ NattensZngcrhauS !n Hamcln. kürzten. Die Fulda, welche nach der neueren Annahme nach ihrer Lercini Hing mit der Werra bei Münden den Fluß Weser bilden soll, galt in der Anschauung der Borfahren als Ne benflutz der Wisera-Aha. Tie Fulda entspringt auf dem Rhöngebirge. hat einen kürzeren Lauf, als der Schwe fierstrom, führt ober fast reichlich so viel Wasser, wie die Werra. In Süddeutschland sucht man jetzt eifrig nach einer direkten Wasserver bindung mit der Nordsee. Man will -den oberen Lauf des Mains mit dem Oberlauf der Werra durch einen Ka nai verbinden und dann beide Flüsse bis zu ihrem oberen Laufe kanali fieren. Aber zwischen den beiden Quellgebieten liegt noch ein tüchtiges yi' -VfeÄ Sw Tie Trende Stück Gebirge. Ter eifrigste För derer des Projektes ist der jetzige Herrscher von Bayern, Prinzregent 'Ludwig. Er hat durch Fachmänner gründliche Aufnahmen der Gegend .machen lassen und ist zu der Ueber Zeugung gekommen, daß eine Verbin dung von Main und Werra möglich ist. Es ist sogar davon gesprochen worden, das zwischen beiden Flüssen liegende Gebirge vermittelst eines Ka .altunnels zu überwinden, ein oller ding! recht abenteuerlicher Plan. Auch in Bremen ist man für Lud wigs Projekt sehr eingenommen. Bre mcn besitzt viel zu wenig Hinterland für seinen Verkehr, durch eine Was ferosrbindung mit dem Main würde der Hansasiadt aber ein großes und sehr verkehrsreiches Gebiet erschlossen werden. . Prinzregent Ludwig ist .'' - r : ZAZ$?'r i "iijf i 1 ., j!- AXsSvÄ?: Hferfe AtwWmäzi Mife0 - r - V PW ?.ffl ':Mf;MmmWi ml 1 f ir -1 r j tf- G. , U ' i n - giüging 3itr Wtei Corvcy. l'lerh,v.i;-t ein Enthusiast auf dem r : :;tf ter Wasserbauten. Er ist der ";' r:? Befürworter eines besseren '-'IttwegeZ auf dem Mittelmain und :c!t schon lange mit Preußen, ' z Main 'bis Aschassendurz A A l t -tLi-r-t r Ltl ' t-1 HT14 I -t SL- - "v P i eSsrw-'Ajrrrr . s?: . j- . Zzz. , SS" .e : t1M?-'??W' -- N?Äv4-. J'f Cr VSsCflfeSi " llSSij 'Ä.o iiSilttx Wf& fel WJA mfmmi ' rrvsäti4&aS . vX' - --. :-s.-7A-' .. -S. JWjy- f1 stV'tSt'""' X 1 r - ö!Ä!c A, hAA MsMMMMMWÄM .vmr -r ' Y'l -S - mJZ Jctill M) ., . t ' v1 dift 5Stai: au i-n v tM t .i . j. . S- ' . f-. itfc ' w.'7j 1 u 9 f v ' tiX" mfzzr' ijt MMMUMsMW- . I. "iiir ar Wir i W - - . ' -s -w i i . '"ii "'.iiiiD "' TT-Ü- ju'fr schiffbar machen und so einen besseren Verkehr mit dem Rhein anbahnen soll. Auch tiefe! Projekt wird in absehbarer Zeit verwirklicht irerden. Ter Lieblingswunsch Ui Kaiser, den Rhein mit der ölbe zu vcrbin. den, hat jetzt auch bessere Auisicht auf Äerwirklichunz. und außerdem ist das alte Projekt der Schaffung einer deutschen Rhemmündung bei Cmden, durch Ableitung eine Teil fcei Rheinwasscri bei Wesel oder bei öln und Aushebung eine! 20 Fuh tiefen. Kanals nach der EmSmiin dunz. wieder in den Vordergrund ge treten.. Werden alle diese Pläne au, geführt, so werden die Wasserverbin düngen Deutschlands großartiger wer den. als diejenigen irgend einet an deren europäischen Lande. Doch daß sei nur nebenbei erwähnt. Möge unZ der Leser heute aus einer Dampferfahrt auf der unteren Weser von Münden bis Hameln in der heutigen Provinz Hannover Je gleiten. Münden, wo Fulda und Werra sich finden und nach heutiger An schauung die Weser bilden, ist eine der schönsten Kleinstädte Teutsch lerne 8. Goethe hat eS da! deutsche Tempe genannt Zu den beiden, oder wenn man will, zu den d r i schönen Strömen fallen die Waldberge, welche den Talkessel von Münden inrech men. oft steil ab. mit der hellroten Färbung ihrer Felsen geben sie ein stimmungsvolles Bild ob, das mit dem Dunkelgrün des WaldeS und den glitzernden Wellen der hier mit slar kem Gefalle einströmenden Flüsse scharf kontrastiert. Dazwischen liegt die turmreiche altersgraue Stadt, de ren Mauern noch wohlcrhalten sind. Tilly hat sie im dreißigjährigen Kriege erstürmt und die Chronik mel det. daß am Pnngsttaae 1626 an 3000 Leichen in der Stadt gelegen haben. - Da! Rathaus, die Kirchen und der mächtige Klotz des ölten Welfenschlosfes sind weitberühmte Prachtbauten. Tie Neuzeit hat mo deine Villenquartiere dazu geschaffen. Münden ist auch eine der schönsten Gartenstädte Deutschlands geworden, namentlich eine Lieblingsstätte der rei chen Bremer Handelsherren. Jetzt sollen die Wasserkräfte der Werra und Fulda bei Münden durch ein Elektrizitätswerk ausgebeutet werden, wofür der preußische Etat von 1913 fünf Millionen Mark abgeworfen hat. lenburg. Wirf" Die Stadt war früher der Stapel ort für das Umladen der Waren, welche vom Norden auf der Weser ankamen und hier für den Weiter transport auf die Frachtwagen nach Thüringen und Hessen verladen wur den. Die Gilde der Mündenschen Schiffer und Umlader besaß bedeu tende Privilegien. In Kassel, wel ches nur wenige Stunden von Mün den liegt, hatte schon im Jahre 1687 der Hugenotte Dionysius Papin (ein Flüchtling aus Frankreich) ein klei nes Dampfschiff gebaut. Als dieses auf der Fulda bis Münden gekommen war. zerschlugen es die Mündenschen Schiffer und vernichte ten damit den Vorläufer einer der wichtigsten Erfindungen der Neuzeit. Erst im Jahre 1819 kam wieder ein Dampfschiff nach Münden, und zwar von Bremen. Jetzt laufen fünf schöne und bequeme Dampfer zwi fchen Münden und Hameln. und wenn sich dieser Verkehr auch nicht mit der Rheinschiffahrt messen kann, so ist er doch im steten Wachsen begriffen und die Zahl der Passagiere beträgt schon gegen 120,000 im Jahre. Die Yahri ist eine außerordentlich interessante. Man sährt auf einem schönen Strome dahin, dessen Ufer meistens auS prachtvollen Buchenwäldern bestehen, welche die bis zu 400 Meter hohen Berge bedecken. Wo die Berge zurüä treten, ist jeder Fuß Landes mit üp pigen Wiesen und Feldern bedeckt. Keine Großstadt wird hier berührt, aber zahlreich sind die schmucken Dör fer, die alten Burgen und die Klein städte cim Ufer. - 5.- Es war ein sonniger September morgen, als sich der schmuck Perfo 'nendampfer in Bewegung setzte. Noch .,?-..t,'' , slUf - iiiJM"! Münden, dann gleiten am linken Ufer die üppigen, an steilen Hängen zw! fchen riesigen Farren hinanllimmen den Buchen und Cichenbeständt dt lfiO-SW Mlp'trPf'ti ! V tp.--Z g. A- ( j vFnV r! - '-ms., Ü- ' "" ' iMiüpmiim wMiWikmyJfi Ä?iMsIiW EickeschcS Hau? ' in kinbeck. viele weite Meilen lang gestreckten Reinhardtswaldez vorbei. Da ist ein etwa 30 Kilometer langes und 10 Km. breite Waldgebiet. Im Mittelalter war es der Tummelplatz von Tausenden von wilden Ebern. Jetzt ist daS Schwarzwild dort stark zurückgegangen und das kaiserliche Jagdgebiet auf Sauen befindet sich jetzt bei Springe im Sollingwalde, der etwas weiter nördlich im Wcser lande liegt. Bewaldete Höhen und weite Wiesen sie bilden den be ständigen Rahmen der fortwährend in Krümmungen gehenden Fahrt. Eine Ortschaft mit einem am Wald rand stehenden Hüttenwerk und alter tümlichen Fachwerkhäusern tritt hcr vor Veckerhagen. In diesem Hüt tenwerk wurde vor über zweihundert Jahren der von Papin zu seinem Dampfboot konstruierte Tampfzylin der gegossen. Andere, neuerdings viel als Luftkurorte besuchte Ortschaften mit den dahinter liegenden Gestüten Sababurg und Beberveck folgen, und nirgends wird die idyllische Ruhe der Ufer von einer Eisenbahn untcrbro chen. Alte Klöster wechseln ab mit Dörfern, die ihre Entstehung den hier angesiedelten Hugenotten aus dem Languedoc verdanken und in denen noch vor dreißig Jahren Französisch gesprochen wurde ja, deren Be wohnern noch heute die südländische Gesichtsbildung anhaftet. Von einem Nebenfluß, der Schwlllme, umspült, die hier in die Weser mündet, steigt zur Linken das bewaldete Bergmas siv des Solling auf, aus dessen dunk lem Grün klaffend der erste feiner berühmten Steinbrüche nach der Stromfeite hervortritt. Ein hübscher Flecken mit einer schmucken neuen Kirche, einem alten Turm und dem ersten Bahnhofsgebäude, daS uns an den Ufern begegnet, reiht sich an Bodenfelde. Dann spannt sich, von einer malerischen Ruine, der Kruken bürg, überragt, auf steinernen Pfei lern eine eiserne Brücke über den Strom Station Karlshafen. Der Fremde wird von dem An blick des Städtchens nicht wenig überrascht. Gleich am Ufer öffnet sich vor ihm ein großer, von gleichförmi gen. schlicht m Zopfstil gehaltenen Häusern umsäumter Platz, in den von rechts und links breite, ansehnliche, von ebensolchen Gebäuden eingefaßte Straßen einmünden, während feine Mitte von einem großen, ummauer ten Wasserbecken eingenommen wird. Erst aber, wenn man auf die das Städtchen umlagernden Berge steigt, kann man seine symmetrisch in vier eckige Komplexe geteilte Anlagt ganz übersehen. Wie die erwähnten Hu genotiendorfer, so ist auch Karlsha sen ursprünglich eine Niederlassung von Refugi. Auf dem Platz steht ein einfaches Denkmal, das den Grün der der Stadt darstellt, den Land , i- ' M,- " J-'--f H. .. !" .X "v',,n. yj . . -, . .i'v, Köhlerhütte im Vogeler. . grasen Karl von Hessen. Wälder. Wiesen und Teiche bezeichneten vor 220 Jahren noch die Gegend, wy heute Karlshafen steht. Landgraf Karl gehörte zu den vielen curieu sen" Herren, die zu seiner Zeit auf deutschen Thronen saßen. Seine Passion war die Mechanik. Von ihm stammen die Wasserkünste auf Wil lzelmshöhe. Aber er erfand auch einen Stuhl, der durch Blasebalge ganze Stockwerke hoch getriebea werden konnte, ferner ein lcdernes. luftge füllteöMerd aufdem der seinem MstMM ÄiUl-'Ä" 'l'r" 'VMV&r!!TfiilLM?J 4 i.t..Vi.n. IfvElvf 'W'l'vRIFy WÄrFjM MOMM?PG- i r A ,'.- 's ' rl . AfiC yA , R V s v. Yfc1l5-'- iT l" iU l . 'XH'msZAW VAi ÄMWNWMM Ip-jl TtI V isJSs wv v Wä!V v M AWU WfiihVmmU i ixmi MM S j -I i MM i?&&f t ; l " vv Vfe -1; . j. a S "ji 'L z?"jr7- .-?...;! Herr ergeben Landspritzenmeister in der Fukd herumschwamm, und da! berühmt, Katzenklavier, wobei ' vier zehn Katzen. jed,.a Alter und verschieden, derart in einen Kasten eingesperrt wurden, daß jede den Schwanz heraussteckte; die Schwänze wurden von spitzigen Tasten berührt, worauf die ölten und jun gen, die großen und kleinen dirzehn gestochenen Bestien Töne von sich ga den, von denen vielleicht anzunehmen ist. daß sie gewissen allermodernsicn Opernkomponisten zu ihren Werken erst überhaupt die entscheidende An regung gegeben haben. Auch die spater on deutschen Jürstenhöfen zu ss, hoher Blüte gelangte Soldaten verkäuferei ist in Erfindung dej Landgrafen Karl. Daneben muß ihm aber zugebilligt werden, daß er auch um daS Wohl seines Landes besorgt war. Seine Absicht war. dem Lande eine neue, mit einem Hafen und SchiffSkanälen versehene Fabrik und Handelsstadt zu schassen. Der Name der Stadt lautete an fänglich nach einem an ihrer Ostseite sich erhebenden Berge Sieburg. So wird Karlihasen von der umliegenden Landbewohnerschast meist noch heute genannt. Erst später nahm eS zu Ehren seines Gründers feinen jetzigen Namen an. Karlshafen ist wohl die einzige Stadt der Welt, in der eS keine Kirche gibt. waS um so verwunder, licher erscheint, wenn man sich der yevn .- - ) i . . ' &.L c . 1 l Mltä-bA K W Mfn'h ix vfiT? A fr.vcAM lftL .'TTiT-'1 MZ-Tss 5? h '-siTTr hi h, f,'j 3 mw? tmj rr-.-s.'-wA 4, :;l B c V -u. ..s-. . - r.K 1 M hmmBnf Ncithau in r.lmiiis'n 31m-1-Taae ihrer Entste hung erinnert. Nur ein kleines, auf einem Hügel stehendes urmazen mir inem Geläute von drei Glocken ist dafür vorhanden, das von einigen Amerikanern, die einmal oer iaoi einen Besuch abstatteten und schmerz lich ein Gotteshaus vermißten, gestif tet worden ist. Wer in Karlshafen fmmm sein will, MUN slck in dik Kapelle des Jnvalidenhauses bemü ' -9 t 1 . I f ,l j f 'm -A V jfli--rr m mwmkz rB ....A ir- . -i"" ' , r, V . 2' wei Fährleute. Vatcr und Sohn. uZ V Wehrdcil. hen. Die Zahl der noch heut in Karlshafen vertretenen sranzöstfchen Familiennamen wird auf nur , noch zehn beziffert. Weiter geht die Fahrt. Nach kur zer Zeit treten am linken Ufer in mitten eines Dörfchens die Reste der alten Burg Herstelle, der Residenz Karls des Großen, hervor, dann rechts auf hohem Felsen das ebenso alte Schloß Fürstenberg. in dem sich jetzt eine Porzellanmanufaktur befin det blühende Flecken, reizende Landsitze, von schattigen Linden um gebene Gasthöfe schweben vorbei, und beständig wechseln die Ufer ihre terri toriale, Zugehörigkeit, bald gehören sie zu Hessen, bald zu Braunschweig, zu Hannover, zu Westfalen. Bon Lppi gen Fluren und den bewaldeten Wer gen umfchlosfen, ragen an einer Krümmung deS Stromes hinter einer Brücke die Türm eines oltertllmli chen Städtchens auf Hözter. Was die Stadt Höxter zur Hansa zeit zu ihrer großen Blüte brachte, von der noch heute so manches schöne Fachwerkhaus, zum Beispiel da Rat haus, zeugt. daS sollte später in den Kriegen auch ihr Verderben werden nämlich ihre Lage an.ewer der ehemaligen Hauptverkehrsstraßen zwi schen Osten und Westen, und so zählt Höxter zu den wenigen deutschen Städten, die an Bedeutung und Ein Wohnerzahl heutzutage zu einem Schatten ihrer Vergangenheit herab, gesunken sind. Wie Karlshafen, so wird auch Hözter wegen seiner schö nen landschaftlichen , Lage ' gern be sucht, besonders wege der berühm ten, in unmittelbarer Nähe liegenden ehemaligen Abtei Corvcy. f Man wan mimL lilMf mm dert zu ihr durch ein am Stromufer sich hinziehend Kastanienallee. EI sind die schönsten und größte BZume dieser Art wohl in ganj Deutschland, tim&Vm - rT-- : tt 1 ijflz 4M T 1 ) -- , Hugenotten aul Gwiffcurukj. si sollen iiber zweihundert Jahr alt sein, also noch der Zeit entstammen, wo die Kastanie in Deutschland ein geführt wurde. Die Abtei selbst ist ein riesiger, von einem großen Gar ten umzogener Bau, der sich wie au ßen so auch innen mehr durch seine kolossalen Räumlichkeiten als durch irgend welchen Schmuck oder sonstige Merkwürdigkeiten auszeichnet und seinen Besuchern deshalb häufig Ausrufe der Enttäuschung entlockt. Auch die große Bibliothek wird ge zeigt, in der Hofsmann von FallerS leben IS Bibliothekar gewaltet hat. Am Eingang der Allee ist ihm neuer ,i-VL iL4 urt m 1 j, jfe tttt if j-i mZ:J h iTirn I'. i.. '.Vl Münden. dingS ein recht anspruchsloses Denk mal gesetzt worden, und hinter der zu der Abtei gehörigen einfachen alten Kirche befindet sich fein und feiner Gattin ganz mit Efeu überzogenes schlichtes, aber wohlgepflegtes Grab, daß zu einem Wallfahrtsort geworden ist. Während meiner Anwesenheit in Corvey weilte auch ein Sohn des Dichters hier, der rühmlichst bekannte Landschaftsmaler. Hinter der alten grauen Thonen bürg winkt der Kirchturm von Holz winden, überragt von der kahlen Kuppe deS Köterberges. der höchsten Erhebung des Weseraebirges. Und wieder Dörfer, Schlösser, Ruinen, biß die Ufer immer steiler, felsiger, düsterer werden und sich endlich von neuem zu einem heiteren Tale öffnen, in dem sich an den Fuß der von Lp pigen Eichen und Luchen bewachse nen Berge, umwuchert von Gärten mit bunten Herbstblumen und schwer belasteten Obstbäumen, ein altei Städtchen lehnt Bodenwerdtr. Mit seinen 1800 Einwohnern ist Bodenwerder heutzutage die kleinste Stadt Hannovers, während es im Mittelalter eine ähnlich bedeutende Rolle wie Hözter spielte und schon am Ende deS zwölften Jahrhunderts mehr Einwohner zählte, als heute. DaS bischen Industrie. daS sich Bo denwerder in die Gegenwart herüber gerettet hat, besteht in der Fabrika tion von Kunstwolle, chemischem Dünger und Leder. Dafür ist daS Städtchen mit einer andersartigen Berühmtheit behaftet. Ein paar Mi nuten vom Ufer entfernt sieht in einem hübschen Garten ein stattliches, l.MM K mr-m i"f "5 LMG-rZiMZ XTVW C lM"-i ' 3"" -""r m mmtf4 lk ira UV- ' I 1 fr - - i t-ti--irif Tp Z.JMim Rathmiötreppe in Münden. behäbiges Hau? im Zopfstil, daö WehnhauZ des Lügen-Münchhaufen, in dem er auch geboren und gestorben -MMKi Ppf) MWW i x 'rVwt im1; Aii'M,li' '-vi i HH,WM)H - Mt3i,J5v WSW MMM; f d UM iti-W'i'U ä. MB 1 1 , rri Hi ÄWlljly- nfV.ftj Zji ' -" ' ist. Längst ist e auS dem Besitz der Jamili Miinchhaufe in andere Hände übergegangen und dient heute als Mietshaus. Eine kleine Strecke dahinter erhebt sich, düster von Ka ftanien und Ahornbäumen beschat tet. mit verwilderten Wegen und ver witterten Denksteinen, einen Hügel hlnanklimmend, MünchhausenS Berg garten", in dem jetzt eine Bierwirt fchast betrieben wird und in dem noch der kleine Pavillon steht, wo der lustige Baron beim Wein der Freun deirund seine Abenteuer auftischte. In einem Aiertelstündchen kommt man von Bodenwerder nach dein Nachbardorfe Kemnade. Dort in der alten Kirche liegt er begraben. Aber kein Grabstein bezeichnet die Stelle, wo er ruht. Der Kantor von Kem nade erzählt, wie er als Kind bei einer Renovierung der Kirche die Gruft der hier im Schiff beigesetzten Geschlechter ösfnen sah und wie blank damals noch an den vielen schwarzen Särgen die versilberten Griffe fun kelten. Auch der Sarg des unsterb lichen Lügners war darunter. Wo er aber nachher seinen Platz g'fun den, darum hat sich niemand gekllm mert. Nordöstlich vom Solling und von ihm getrennt durch den Bergzug. der die Ruine der alten ehemaligen Wel fcnburg Grubenhagen trägt (293 Me ter), liegt am Rande einer sruchtba ren Keuper und LiaSmulde die ein stige Hansastadt Einbeck (8700 Ein wohn), von alterS her berühmt durch ihre Leinweber und noch mehr durch daj Bier, von dem schon Herzog Erich I. von Calenberg auf dem Wormser Reichstage Luthern eine Kanne spendete. Die Brauerei nimmt neben anderen Gewerbezweigen, z. B. der Zuckerfabrikation und der Fahr radindustrie. noch immer eine Haupt stelle in der Arbeit der Bewohner ein und liefert besonder pasteurisiertes Flaschenbier zur Ausfuhr in die 2ro pen. Bedeutende Kirchen, ein statt licheS RathauS und schöne geschnitzte Holzhäuser auS der Renaissancezeit bezeugen die ehemalige Blüte der Stadt. An der mittleren Unterweser ist die bedeutendste Siedlung Holzminden (10.000 Einwohner), welches eine er heb.1che Steinindustrie besitzt, ander 22lz Prozent der Bewohnerschaft be teiligt sind. Die meisten der Brüche liegen an der West und an der Nordseite deS SollingS. Auch Be verungen, Lauenförde, weiter ober halb Polle. wären noch zu nennen, In Hameln, der alten Rattenfän gerstadt, endet unsere Fahrt. Ha mein ist eine wundervoll gelegene, ausblühende Stadt von ungefähr 20.000 Einwohnern. Da gefürch tete Hameler Loch in der Weser ist jetzt durch Sprengungen ungefährlich gemacht worden und die Weserschiffe können die Stadt jetzt, passieren, ohne umgeladen werden zu müssen. Der Verkehr hat sich seitdem mächtig ge hoben. Im Jahre 1881 kamen hier kaum 50.000 Tonnen Fracht auf der Weser durch, jetzt beträgt der Ver kehr bereits 500.000 Tonnen. WaS den baulichen Charakter HamelnS an langt, so reichen sich hier Mittelalter und Neuzeit die Hand. Da be wundern wir daS ehrwürdige Boni fatius . Münster, dessen Ursprung vielleicht noch auf die Karolingerzeil zurückgeht, dessen älteste erhaltene Teile der Spätblüte deS romanischen Stiles und dessen Umbauten der gotischen Zeit angehören. Da er freuen wir unS an den Renaissance Schöpfungen jenes unbekannten Mei sters, der in dem Hochzeitshause eine.. Bau für allgemeine städtische Zwecke, in dem sogenannten Rattenfänger hause ein behagliche Patrizierheim und in -den benachbarten Schlössern Schwöbber und Hämelschenburg Edel sitz nach dem neuen Geschmack von 1600 herzustellen wußte. Umgeben ist die Stadt von einem Kranz zier licher Landhäuser. Und wahrlich, man kann es verstehen, wenn Wirt schaftlich unabhängige Menschen sich diesen Wohnplatz aussuchen. Der Klüt, ein unmittelbar üver der Stadt am linken Weserufer ziemlich schroff aufsteigender Berg, ist die Szene der Rattenfängersage. Steinböcke i der Schweiz. Zur Zeit werden hierAnstrengungen gemacht, im Hochgebirge den Stein bock wieder einzubürgern. Diese Tierart ist seit langer Zeit auSgestor ben, und nur im WalliS, an den Felshängen der Monte Rosa Mas sirS, trifft man hier und da verein zelteS Steinwild, das auS den könig lich italienischen Revieren versprengt worden ist. Im St. GaVer Ober land hat man vor zwei Jahren ein Steinbock Kolonie, die ursprünglich in einem Wildpark gehegt worden war, im Jagdbaubezirk der Grauen Hörner in Freiheit gesetzt. Man war sthr gespannt darauf, wie sich die Tier verhalten würden. Im ersten Winter haben sie sich immer wieder auf einer Futterstelle eingefunden. wo ihnen ein Wildhüter regelmäßig Nah rung hingelegt hat. Diesen zweiten Winter aber sind die Tiere nicht mehr auf den Futterplatz gekommen; sie haben sich bereits vollständig .emanzi piert" und sind verwildert. Die Wildhüter berichten, daß die Kolonie sich in der Freiheit ganz wohl befinde und sich auch bereits auf sechs Stück vermehrt habe. Im Werner Oberland hat die KurhauSgefellschaft Jnterkake einen größeren Kredit für die Wieder einbllrgerung del Steinwild in den Berner Alpen bewilligt. Endlich spricht man auch im Engadln davon, Cteinwild auszusetzen, und zwar im Nationalpark im Aal Cluoza. dal sich vorzüglich für die Einbürgerung die fer Tiere eignet. - ' ') Daa UM der Sichler. Seitdem daS Bier ward hergestellt Und Freude herrschte auf der Welt, Hit im Germanentum Sich voll entwickelt da, vcmlU Und Poesie ist da erblüht, Tie blaue Märchenblume. Der Wald, der Fels, der Meeres strand, Ter leblo starre Gegenstand Begann mit ihm zu reden, Und Zwicsprach flog der deutsch, Held Mit einer iiberird'schcn Welt Er wurde zum Poeten. In jedem Spalt und yelsenritz' Sah er der Zwerglein Zlpfelmütz, Er sah den Elfenreigen. Waldfräulcin saß im hohlen Bam. AuS kühler Flut und Wcllenschaum Sah er die Nize steigen. l&wxv. 4$Mflk mutl&Tm f W--C' IM I w rr, CTY , A fl - i:?'?'57., M.-r . M. A v r - 77- tec riwma vfeV Die Schlangenkönigin am Stein Trug ein demantnes Krönelein, Der Waldschrat ging spazieren. Die Vöglein gaben guten Rat, Eidechsen spielten trefflich 'Skat, Fröfchlein ließ sich rasieren. Der Urgermane, weltentrückt. Ging auf und ab, entzückt, beglückt !Jm grünen Waldgemache Und fand für daS, was er geschaut, Fremdart'ger Worte seltnen Laut, Et fand die Dichtersprache. Doch war'n die Dichter jener Zeit ' Voll edelster Selbstlosigkeit Und ohne alle Mucken. Sie quälten Feind und Freunde nicht Mit ihrem neuesten Gedicht Und ließen's niemals drucken. Deshalb ist Lyrik ganz verhallt In Ali-Germanienö Liederwald. Vielleicht hat Tronje Hagen, Der Siegfried fchlug aus Nieder tracht. Vorher manch Lenzgedicht gemacht ' Und wollt' eS nur nicht fagen. Als aus dem deutschen Lolksgemül Frau Poesie war hold erblüht, : Da folgte ihr im Neigen ' Ein andrer nach. ES wuchs empor Sieghaft, unsterblich ... der Humor Dem deutschen Volke eigen. Im Wikingschiffe raunte er Gar lust'gen Schnack trotz Stur und Meer; ..- ftr fhrnrfi cra Saalestrande Das echte, rechte Jagdlatein, Er sang viel Schnadahüpfel fein Im Bajuvarenlande. H. S ch a e f f e r. - . i uch ein Likulrerirug. Wie unverschämt dieJranzosen. als sie vor hundert Jahren in Deutschland hausten, in ihren Forderungen waren, haben auch die Einwohner deS Stadi chen Zehdenick bei Berlin erfahren müssen. Ehrsame Handwerksleute in der Berliner Straße daselbst erhielten als Einquartierung einen Offizier. Diesem wurde die gute Stube einge räumt; dem Gast war sie aber noch nicht gut genug. Er bezeichnete daS Zimmer, auf daS die Leute stolz wa ren, als gut genig für oclion, Auch die Bewirtung fand nicht den Beifall deS Herrn Franzmann. Di ihm gebrachten Butterbrote, fein säu berlich mit delikatem Schinken belegt, wollte er der Wirtin an den Kopf werfen, schließlich klatschte er sie an die Wand. Die Flecken waren dort zur Erinnerung an die schwere Zeit noch viele Jahre lang zu sehen. Um sie in Augenschein zu nehmen, braucht man nur ein Bild zu entfernen. Unter den Franzosen scheinen auch große Verehrer von Schweinefleisch gewesen zu sein. In einem Nachbar hause, das einem Tischlermeister ge hörte, war der Stall mit einem feisten Schwein besetzt. Daö Grunzen deö Borstentieres mußte den Appetit der ungebetenen Gäste erregt haben. Eines Abends erhob sich Zn dem Schweinestall ein entsetzliches Ge quietsche, als ob eS seinem Insasse ans Leben ginge. Nichts Gutes ahnend, eilte man dorthin und fand, daß dem Tier bei lebendigem Leibe in großes Stück auS dem Schinken geschnitten war.' Auch die Heldentat eines Kriegers des großen Korsen. J m K Tttil ' 3 A jfc- l J - v Z&T-v" "fT 4Y WmMJ z&mm -mmm mm . -ITr . JTTSrZ'A r ... i