gl!e cwoq iribfinfc Monsun 21. April 1913. 3m warmen Nest. Nvman von (?. von ix rn .nTB-gai (4. Fortsetzung.) 6it ktle landwirtschaftliche Be tatungkn mit Ctatthaltkr Willens, der wohl allein hätte fertig werden können, der es ober für seine Pflicht hielt, ihr nun über jedes Stück Virh und über den Sang der Ernte genau en Bescheid zu geben. Dazwischen eilte s,e on Eilfe, Krankenbett, hatte Konsultationen mit Toltor Jenssen und Doltor Ewald der seinen jungen Kollegen auf dessen Wunsch begleitet hatte. Die Pflege selbst besorgte in der. ersten Zeit Miete mit Gertruds Hil fe. Endlich aber mußten sie sich doch entschließen, eine Krankenschwester zu nehmen, weil die Nachtwachen für iie alte Stiel ,u anstrengend wur den. Gertrud allein konnte die Ver ontwortung nicht tragen. Und Kla rat Gegenwart regte die Kranke immer mehr auf. So waren Wochen vergangen. Jetzt endlich schien die Gemalt der Krankheit gebrochen zu sein. Gilfe bat ruhiq. wenn auch noch sehr matt. :m ericyicn uq ivugr" wieder bei den Schwestern. Bis da hin hatt sie gesagt. GilseS Krank heit könne ebensogut 2yphuS sein, und sie müsse sich vor Ansteckung ihres Kindes wegen hüten. Die schöne, verwöhnt Frau haßte und fürchtete nichts mehr wie Krankheiten und Krankenpflege. Ihr Mann hatte e zwar für feine Pflicht gehalten, sich täglich nach GilfeS Befinden zu er kundigen. Aber bei diesen Pflicht besuchen war es geblieben. Irgend eine Hilfe waren Bruder und Schwa gerin für die Schwester nicht gewesen. Allerdings hatte Wilhelm ja auch selber viel zu tun in dieser Zeit. Die Ordnung des väterlichen Nachlasses nahm seine Kräfte in Anspruch. Er mußte die Gelder flüssig machen zur Auszahlung an die verheirateten Schiresicrn. Auch hatte er es über rommen, das Geld für feinen 58m in Eberhard anzulegen. Für Hennings Erbe sorgte Justiz rat Salburg. Einmal hatte Wilhelm bei seinem Besuch Klara gefragt, ob sie wisse, was wohl die Ursache zu Gilfes plötz licher Erkrankung gewesen sei. ' Klara blickte verwirrt vor sich nieder. Sie hatte immer ein drücken des Gefühl der Schwester gegenüber. Ihr war. als sei sie schuld an deren Krankheit. Hatte doch Gilfe es ihr W jenem Tage hart und grausam in'ö Gesicht geschrien: Du bist schuld, daß ich nicht kommen sollte, du bist schuld. d.'.ß da Testament so lau tctc, und daß ich jetzt hier gefesselt bin." Nein, sie sollte hier nicht gefesselt .i . ff- . X i ftKrt sein. .Das hatte sich Klara in den angstvollen Stunden an Gilfes Kran, kenbett gelobt. Gilfe sollte Freiheit haben, zu tun. was sie wollte. Sie solle in Berlin leben. Musik studieren und gut Bühne gehen können. Klara woll t die Mittel flüssig machen. Und eS würde schon möglich zu machen sein. DaS hat! sie auch Wilhelm ge sagt. Aber der war anderer Meinung. Weshalb willst du gleich zu an fang deiner Geschäftsübernahme., ge wissermaßen in deine LehrlingSjahre hinein, dir diese besondere Schwierig keit bereiten? Vater hat S nun mal so gewünscht. Ob es mir lieb war. daß er es so bestimmt hat. daS ist eine andere Cache. DaS hat nichts damit zu tun. wenn ich jetzt sage: Wir all haben unö Vaters Vestimmun gen zu fügen' gehabt. Folglich hat auch' Gilfe sich zu fügen. Dieser Wunsch., zur Bühne zu gehen, ist Überhaupt kindisch von ihr. Laß sie "Tods) hier so viel singen, wie sie will. Zur Bühne braucht sie nicht! Abge sehen davon, daß ich meine Schwester gar nicht gern auf der Buhn sehe, nimmt sie nur armen Mädchen die Stellung und daö Brot fort. Außer dcm bezweifle ich noch, daß sie wirk lich die Begabung hat." .Aber wenn es sie so unglücklich -macht, hier zu leben?!" Pah. unglücklich?! Ueberspannt ist sie! Und du. meine lieb Klara, bist noch viel zu weich und viel zu gefühl roll, um dem großen Betrieb und dem zreßn Vermögen vorstehen zu kön nen, das mit BaterS Testament in deine Hände gelegt worden ist. Na. ich, begreife ja den Later überhaupt nicht! Er war doch bei Lebzeiten such nicht gerade solch' ein schwär merischer Anhänger der Frauen bewegung.". .Frauenemanzipation? Was hat l i cy. t . : i ... i,.q tti Die mir inrinrr aiuc zu miiv iyut tüchtige Frauenarbeit ist Vater alle zeit gewesen. Und ich hoffe, dir zu be weisen, daß ich ek lernen werde, mein Lmt auszufüllen, wenn ich S auch iekt nock nickt verliebe. ?lck, hoffe, dir w zeigen, daß Frauenarbeit eurer Männerarbeit nicht nachsteht, trotz em mein Herz vielleicht noch zu weib Sieb und zu weich denkt. Harte ist iUt auck, nicht nötig dabei nur qielb'wi'ßtskin und Celbstbeherfchung. db ich sie haben werde? Ich hoffe e. Versd aber deshalb will ick) Gilfe Wintkrscld''uruo,.,. keinen Zwang antun. Ist sie fest ge nug, um nach dieser Krankheit ihrem Wunsch treu zu bleiben, und vor al lein hat ihre Stimme nicht gelitten. f werde ich sie nicht zurückhalten, nach Berlin zu gehen. Im Gegen teil, ich werde versuchen, ihr ie Wege zu ebnen. Glückt eS ihr nicht, so bleibt ihr immer noch daS Heim, in daS sie zurückkehren kann Und du willst dich hier allein quälen?" Em wehmütiges Lächeln glitt über Klaras stille Züge. Vielleicht wird Gilfe im Gegen teil sagten: Und Klara wird allein herrschen! Aber ich will daS Beste! Ob es mir immer glücken wird, ist ja eine andere Frage." Wilhelm lächelte mitleidig und machte sein überlegenes Gesicht", wie eS Gertrud nannte. Er dachte: Gott, wie sich die gute Klara wichtig vorkommt seit dieser neuen Wendung in ihrem Leben! Wie sie sich als Mittelpunkt fühlt! Man könnte wirklich etwas ungeduldig werden! Und Klara fühlte sich doch gar nicht stolz. Im Gegenteil: sie hatte so oft Anwandlungen tiefsten Ber zagenS, wenn sie bedachte, was jetzt clleS auf ihren Schultern lag. was alles von ihr verlangt und erwartet wurde. Sie konnte nur nicht ertra gen. wenn Vaters Bestimmungen be mangelt wurden. Dann bäumte sie sich auf. dann rief sie ihren Stolz zu Hilfe. Und dann sprach sie so. wie eben zu ihrem Bruder, so daß er wirklich denken konnte, sie sei hoch mütig und selbstbewußt geworden. Wie kleinmütig und verzagt sie oft war. das wußten nur zwei Men schen. Der eine war Justizrat Sal bürg, der alle ihre Kämpfe miter lebte, der ihr redlich half, ihren Kleinmut zu überwinden, und der sie in allem unterwies, was sie jetzt ler nen mußte. Dahin gehörten auch Kurs- und Zinsberechnungen, daS Anlegnen von Geld, der An- und Verkauf von Papieren, und so viele, viele Dinge, von denen sie bisher kci ne Ahnung gehabt hatte. Denn sie wollt auch darin selbständig werden. Mußte sie ihre Gelder von dem Bru der verwalten lassen, so war sie auch nicht freie Herrin über die Einnah men und Ueberschüsse, die die Ziege lei bringen würde. Der zweite Mensch, der Klara jetzt genau kennen lernte und durchschaute, daS war Gertrud. Das kindliche Mädchen. daS in manchen Dingen noch ein richtiger Backfisch war, hing mit fast fana tilcher Liebe an dieser Schwester, die ihr ja stets die Mutter ersetzt hatte. Und sie empfand mit dem feinen Ge fühl der Liebe, wie fchwer es ihrer bescheidenen Schwester wurde, sich in diese dominierende Stellung zu fin den, wie fchwer es ihr auch gemacht wurde durch den schiveigenden Wider stand ihres BrudcrS und seiner schö nen, stolzen Frau. Frau Eva war in allen ihren Hoff nungen getäuscht worden, und daS verzieh sie Klara nie. Sie sagte, wie Gilfe gesagt hatte: Das glaube ich nie. daß Klara nicht, um daS Testa ment gewußt hat. DaS hat sie ge wollt, und das ist ihretwegen so ge macht Korden. Man weiß ja, wie sie den Alten zu nehmen wußte." Daß ihr Mann außer der Glas Hütte, die allerdings erst eine neuere Schöpfung ihres Schwiegervaters war. auch die Sägemühle geerbt hat te. das vergaß sie ganz. Und daö Sägewerk war doch das erste und bedeutendste der Brachmannschen Werke. Es war daS uralte Geschäft, das den Namen und den Wohlstand der Familie begründet hatte. Seit dem Jahre 1640 befand es sich nach weislich in den Händen eines Zim mermeisterS und Bürgermeister? Kon rad Brachmann in der kleinen Stadt Seefeld und war damals eine ein fache Zimmerei, die aber beständig vergrößert wurde. Jetzt hatte eS Dampfmaschinen für Holzbearbeitung, doppelte Voll gatter. die die stärksten Baumstämme in wenigen Minuten zersägten, und Hobelmaschinen und ssräsemaschinen mm Glätten der Bretter. All diese Maschinen bearbeiteten das Holz, das, zu Flößen vereint, den Kanal herunterkam, und daS. in großen Kähnen sauber geschichtet, auf dem Wasserwege wieder feiner Bestimmung zufuhr. Neben der Sägemühle war der große Holzhof. auf dem Massen ge fchnittenen Holzes lagerten, das me terweise bezahlt wurde. Dieses Säge werk hätte den jungen Brachmanns allein ein mehr als reichliches Aus kommen gewährt. Qi schuf ihnen eine sichere Einnahm und trug so gut wie gar kein eigenes Risiko. DaS war alles sehr klar geordnet. Dazu bot die Clarahllt ihnen in hllbscheS Heim, geräumig genug für sie beide und daS einzige Töchterlein Elfe. Und doch dachte Frau Eva nur daran, daß sie daS große elter liche HauS nicht geerbt hatten nicht die Equipage und den alten, vorneh men Park. Da konnte sie dem Schwiegervater nicht verzeihen. Um all ihre stolzen Träume hatt er sie betrogen. So war die eine erzürnt, daß ihr die Ziegelei samt HauS und Hof ent gangen war, und die andere Gilfe war außer sich, daß sie ein verhaß tcs Erbe antreten sollte. Die arme Klara aber stand zwl fcben beiden und mußte die Verant wortung für alle tragen. Dai fühlte sogar Gertruds kind liche Gemüt. Und sie gab sich Mü he. der Schuster zu helfen, ws p konnte,' ihr die sckwere Zeit zu er leichtern dunch Fröhlichkeit und LIe be. ihr zu zeigen: eine derstebt dich und dankt dir für alles, was du für uns tust. Und Klara merkte ei wohl, waS Gertrud empfand, und eS erfüllte sie mit Freude, daß sie wenigsten? diei Herz ganz befaß. Sie wollte eS hüten als ihren kostbarsten Schatz. Die BrachmannS beherrschten hier in dieser Gegend gewissermaßen den ganzen Kanal. Zunächst an der Stadt lag die Ziegelei, einige tau send Schritte weiter kam daS Säge werk und wieder eine Viertelstunde am Wasser aufwärts die Klarahütte. Aber sie lag etwaö tiefer ins Land hinein. Dagegen war die Ziegelei ebenso wie dos Sägewerk unmittel bar an dem berühmten Kanal ange baut, der die zwei großen Flüsse verbindet. Auch die Steine gingen stets auf dem Wasserwege in die Welt. Sie wurden gleich in . die Kähne geladen, und olleö Leben und Treiben spielte sich am Wasser ab. Von einer schleuse bis zur andern zogen die Treidelpfcrde an mächtigen Tauen die .schwerbeladenen Kähne, und der Schiffer stieß zugleich mit seiner Stang immer vom Ufer ab und half dadurch dem Schiffe weiter. Aber die Hauptarbeit verrichteten die armen Pferde. Und so viel Freu de Klara auch immer an dem Trei bcn auf dem Kanal gehabt hatte, die armen Tiere taten ihr stets leid, die Tag für Tag ihre schwere Last ziehen mußten. Ein jammervolles Schicksal für ein so stolze. edleS Tier, wie das Pferd es ist. das kühn und flink unter dem Reiter dahin fliegen mochte, stolz den Kopf erho ben, wiehernd in der frohen Lust, über den grünen Rasen oder die glatte Bahn dahinjagen. Hier aber trugen sie die Köpfe gebeugt, schwer traten die Hufe in den harten Boden, und mühsam zogen sie an den Tauen die beladenen Kähne stromauf. Klara kam sich jetzt manchmal vor, als ob man sie auch so in die Sielen gespannt hätte. Würde sie nun so an ihrer Last ziehen müssen, Tag für Tag. jahrein, jahraus? - Nein, es mußt auch wieder anders kommen. Wenn sie sich nur erst eingelebt hatte, dann würde auch so manches wieder von selbst gehen, wie eS zu Baters Zeiten auch gegangen war. Sie konnte sich gar nicht erinnern, daß Vater auch täglich angeschrieben hatte, wieviel Ziegel gebrannt, wie viel verladen worden, daß Willens von jeder Fuhre Heu und von jedem Liter Milch berichtet hatte. War daö nur das Neue, waS eS eben so schwer machte? Eben lehnte sie an der Brüstung der großen Veranda, die auf , den Kanal hinausging, und sah verlöre nen Blickes auf ein Boot. daS unten langsam vorüberzog. Und mit ei nem Male glitt ein Lächeln über ih re ernsten Züge. Auf dem Schiffe lief ein kleiner Knabe im Hemdchen fröhlich auf dem Bootsrande ent lang. Er hatte keine Ahnung von, der Gefahr, die ihm auf dem schma len Steig drohen konnte. In demselben Augenblick kam der Hund des Schiffers, ein kleiner Spitz, und zerrte den Kleinen am Hemdchen von dem gefährlichen Spazierwege herunter. Der Kleine machte ein ärgerliches Gcsichtchen und wollte nach dem Hunde schlagen; der aber fetzt sich ruhig und stolz daneben, und man las von seinem klugen Spitzgesicht den Gedanken ab: Schimpf du nur ich habe meine Pflicht getan!" ' ' Da kam aus der Kajüte die Frau des Schiffers gelaufen und nahm den Kleinen, der ihr beim Ankleiden ent wischt war, beim Schöpf. Dem Spitz klopfte sie dankbar den Kops. Klara hatte schon oft mit stillem Vergnügen diese häuslichen Szenen beobachtet, die sich auf. den Booten abspielten. Beim. Durchschleusen, wenn der Mann mit dem Abstoßen beschäftigt war, stand meistens die Frau am Steuerruder, . hoch aufge richtet, frei in Wind und Wetter. Man sah prachtvolle Gestalten darun ter. Die Leute lebten ja ganz auf ihrem Kahn, sie wuschen und trock neten Wäsche, sie kochten und zogen sogar Blumen in künstlichen Blu menkästen. Es war eben ihr alles, dieses schwimmende Heim. Und hatte ihr der Anblick der ge plagten Treidelpferde daS Herz schwer gemacht, so heiterte diei klei ne Genrebildchen sie jetzt wieder auf. Sie wollte es machen wie der brave Spitz: ihre Pflicht tu; mochten tonn auch die andern fchelt'. A- (Fortsetzung solo , v Tevid Livingstone. Gin Werk m hd,rtfte ','' Uti grißrn fforschkk. Durch seine zähe Beharrlichkeit hat sich David Livinastone aus eige ner Kraft auS den ärmlichsten Ber hältnissen zu einem der größten Afrikaforscher aller Völker und Zei ten aufgeschwungen. Als Sohn ei' neS armen TeehandlerS Im Dorf: Blantyre In der Nähe Glasgow! mußte. er bereit? als zehnjähriger Knabe zum Unterhalte der Familie beitragen, indem er in einer Baum Wollspinner! Handlangerdienste tat und die abgerissenen Fäden wieder zusammenknüpfte. Von morgens 6 bis abends 8 Uhr war er mit dieser elenden Arbeit beschäftigt. Sie lieh ihm Muße zum Lesen, und während die Maschine 'hin- und herging, lern te Livingstone Lateinisch aus einem Buche, das er sich von seinem ersten Wochenlohne gekauft hatte. Mit achtzehn Jahren rückte Li dingstone auf; er wurde richtiger Spinner in der Fabrik und erhielt nun mehr Lohn. .In dieser Zeit träumte er schon von Reisen in die fernsten Länder, durch ganz Europa hindurch bis nach Asien, durch In dien bis nach China hin. Aeußcre Er' eignisse bewirkten es, daß er diese Pläne in dieser Form nicht ausfüh ren konnte. Daß er aber dennoch Erforscher unbekannter Erdteile wurde, setzte er trotz aller Schwierig leiten durch. Der Engländer Basil Mathews hat mit liebevoller Hand den Lebenslauf David LivingstoneZ in einzelnen Bildern ausgemalt, und der Verlag der Basler Mission, buchhandlung" läßt diese Biographie zum hundertsten Geburtstage deS großen Forschers in einer trefflichen Uebersctzung von Luise Oehler in deutscher Sprache unter dem Titel Livingstone, der Pfadsinder" er. scheinen. Gützlaff, der deutsche Missionär in China, so wird von dort berichtet, war Livingstones Vorbild gewesen; ihm wollte r es gleichtun, wenn er von Reifen nach China phantasierte. Daß er große Weltrei sen machen würde, stand für ihn fest; allerdings teilte er seine, ehrgei zigen Pläne nur selnen Eltern und seinem Pfarre: mit. Seine Absicht war, während des Sommers fleißig in der Spinnerei zu arbeiten unv von den Ersparnissen im Winter in Glasgow zu studieren. Im Jahre 1826 konnte Livingstone mit der Ausführung dieses Vorhabens be ginnen; er studierte den Winter übn in Glasgow, im Sommer des fol genden Jahres war er wieder Spin ner. aber diesmal reichten seine Er sparnisse nicht für das Studium während des Winters. Freund rke ten ihm, sich an die Londoner Mit sionsgesellschaft zu wenden, die ihn vielleicht ausbilden lassen werde. Die sem guten Rate folgte Livingstone. und er hatte dabei viel Glück: die Missionsgesellschaft übernahm seine Ausbildung, um ihn dann als Hei denmissionär reisen zu lassen. Bis zum Jahre 1840 studierte Livingstone nun in London Medizin; dann machte er in Glasgow seinen Doktor und sollte nun nach China abreisen. Der Krieg zwischen Eng land und China, der damals gerade ausbrach, machte einen Strich durch seine Pläne. Um diese Zeit macht: Livingstone eine Bekanntschaft, die für fein ganzes Leben entscheidend werden sollte: der Forscher und Mii sionär Robert Moffat. Livingstones späterer Schwiegervater, kam gerade aus Afrika zurück, dem Lande der Geheimnisse, dessen Inneres auf der Karte einen einzigen großen weißen Fleck bildete. Moffat erzählte von Tausenden von Dörfern, die noch nie der Fluß eines Weißen betreten ha be. und so reiste in Livingstone über raschend schnell der Entschluß, nach Afrika zu gehen. Die Londoner Missionsgesellschaft gab sogleich ihre Zustimmung; am 17. November 1840 brachte der alte Livingstone seinen Sohn an Bord des Georg", und Livingstone verließ sein Heimatland, um es erst sechzehn Jahre später wiederzusehen. , Als er im Jahre 1856 wieder nach Groß britannien kam, war er ein berühm ter Mann, von dessen Entdeckungen die ganze Welt sprach. Er mußte überall Verträge halten, und auch die Königin Viktoria ließ ihn zu sich ent- bieten. Er sagte ihr. er freue sich sehr, daß er feinen Afrikanern sagen könne, er habe seine große weiße Häuptlingin gesehen, und sie lachte laut, als er hinzufügte: Sie werden mich dann zu allererst fragen: wieviel Kühe hat sie? Denn die Afrikaner haben ja kein Geld, darum schätzen sie ihren Reichtum nach Rindern und nach Elefantzahnen." Nachjahrelangen, mühe vollen Untersuchungen hat der Privat dozent Sigmar Schultze Gallera in Halle festgestellt, daß die berühmte Burg Giebichenstein bei HcLle in ei nem Teil, der Alten Burg", eine prähistorische Wallburg darstellt, die zum Schutz der Salzquelle errichtet war. Die in der Geschichte bekannte Burg wurde von deutschen Kaifern bis Heinrich IV. benutzt. Der zweite Teil der Burg, die Unterburg", war die Residenz der Erzbischöfe. der dritte Teil, die Oberburg" eine Zitadelle. KZnig WeargV Vkksbnlichk d,m ermird'Ik Herrscher GrirchkiilandS. Man hat in früheren Jahren KZ nig Georg Mutter, die hochbetagt! Königin Witwe Luise von Däne mark, gern die Schwiegermutter Eu ropa genannt. Mit ebensoviel Be rechtigung hätte man den 1 jetzt er mordeten Fürsten den Better Euro pai nennen können. Denn ei gidt In der Tat kaum eine evangelische oder vrtho.?c?e Fürstenfamilie in Eil' ropa,. zu der daS griechische Königs HauS nicht in verwandtschaftlichen Beziehungen stünde. So kam es, da' der König sich auch in den Haupt städten Europas beiilahe wohler fühlte, als in seiner klassischen Resp denz. Alljährlich besuchte er Wien. Kopenhagen und Paris, wo er über all wie zu Hause war. So wohnte er. w'nn er in der Kaiserstadt an der Donau weilte, gewöhnlich im Hotel Krantz auf dem Neuen Markt, einem gutbürgerlichen Hause, wo er eS sich in zwei bis drei Zimmern deS ersten Stocks bequem machte. Bon hier aus fuhr er :n die Hofburg ode: noch Schönbrunn zum Kaiser, fast nie in einer Hofequipage. sondern ge wöhnlich in seinem Stammfiaker. Häufig ging er ganz allein durch die Kärntner Straße oder ' über den Graben und er kehrte auch gern al lein in ein Restaurant ein, wo er sich nach gut bürgerlicher Art etwa das berühmte Wiener Rindfleisch munden ließ. Freilich war König Georg auch daheim ein einfacher und guter Hausvater, und es wurde im Palais zu Athen nichts angeschafft, ohne daß er es persönlich genehmigt hatte. Bei einem Diner ereignete sich es liegt das freilich schon Jahre zurück folgende niedliche Geschichte: Ein Gast hatte das Mißgeschick, ein Glas Rotwein umzuschütten. Der König, dessen scharfem Auge dies nicht ent gangen war, winkte sogleich einem Lakeien und flüsterte ihm zu. man möge nach dem Diner darauf bedacyl sein, den Flecken zu entfernen, da es eines der besten Gedecke sei". Groß: Sprünge durfte sich König Georg ol lerdings auch nicht leisten; bezog er doch die niedrigste Apanage aller eu ropäischen Könige. Sein Einkommen betrug nur 125,000 Drachmen, al so nicht viel mehr als eine Viertel Million Dollars im Jahre. Von Hause aus besaß er überhaupt kein Vermögen, und um sein Budget auf recht erhalten zu können, bedürfte kl mehrerer. Zuschüsse zu seiner Zivils sie, die ihm von Engknd, Frankreich und Rußland in der Höhe von je 100.000 Drachmen jährlich gewährt wurden. Westeuropäische , Jnter Viewer, deren Ehrgeiz es war, einen König auszufragen, brauchten nur nach Athen zu reisen; König Georg war stets gern bereit, ihnen Rede und Antwort zu stehen, wenn er auch mit Geschick vermied, den Zeitungsteuten mehr zu sagen, als er politisch hätte verantworten können. Er verstand sogar ganz ausgezeichnet die Kunst, viel zu reden, ohne etwas zu sagen. Zeltlebens blieb König Georg AuS länder in feinem Reiche, und es ist bekannt, daß er es in einem halben Jahrhundert nicht verstanden hat, die Landessprache auch nur einigermaßen zu meistern. Nicht viel anders war es mit der Königin, die sich al rus sische Großfürstin in Athen auch nie sonderlich wohlgefllhlt hat. Das glet che sagt man von der bisherigen Kronprinzessin Sophie, der jetzigen Königin, die auch lieber in der deuk schen Heimat als im Lande der Gric chen weilt. Allerdings bietet das Land dem Königshaufe noch heute nicht die kulturellen ( Errungenschaf ten, an die feine Mitglieder von der Heimat her gewöhnt waren. Und wie sah es erst in Athen aus. als Gc org 1. vor nun fast 50 Jahren dort seinen Einzug hielt! Der König hatte sich gerade hierüber vor einigen Jahren einmal einem Interviewer ge genüber geäußert: Im Jahre 1863". so erzählte Kö nig Georg, stand das königliche Pa lais einsam da. Wenn ich des Abends Gäste bei mir hatte, mußten sie den Weg mit Laternen zurücklegen. Heute gibt es in der Umgebung des könig lichen Palais fchöne Gebäude Athen hat elektrische Bahnen, gute Stadtbeleuchtung, Automobile, Tele phone! Athen kann sich doch auch als moderne Stadt sehen lassen- Und in ganz Griechenland gibt es Eisenbah nen. Die Griechen haben Fort schritte in jeder Hinsicht gemacht. Wir würden auch dem übrigen Europa näher sein, wenn uns nicht die Tür sei durch Verweigerung der Bahnan schlußlinie längs des Meeres die An Näherung an Europa unmöglich ge macht hätte..." An dem Tage, da König Wil Helm I. zum erstenmal das preußisch gewordene Frankfurt a. M. betrat, brannte der uralte Dom ab. G r o ß f U r st C o n st a n t i n be saß, eine Sammlung von 33 in Ma röquin gebundenen. Bänden von der utoli Merlauaaenjir Bnie. " ' ' Um SMmOr-Wck jWMK f-j i fr" iSn$& "' fL . 3 iCZÖi'': " 9239. ;. " ," 3 Hauskleid für Damkn., In einem Kleide dieser Art wird eins Frau immer nett uSfthen, wenn e? aus eincin weißen oder anderen kleidsamen Stoffe hergestellt ist. Das Dessin eignet sich auch sehr gut für ein Nachmittagskleid. Die ovale Halsöfsnung i)t bequem und hübsch, der Schluß an der Seite sehr praktisch. Die Gioson-Falte ibt den Schultern die Breite und die langen Acrmel lassen den unteren Arm frei und komfortabel, was nämlich bei den Hausarbeiten sehr gut ist. Der Rock ist ein fünf Gehren-Modcll. Das Muster ist in Grötzen geschnitten: 82, 84, 3. 3S. 40 und 42 Noll Bruitlveite. t3 bcnöriat 6'A Nards 44üölliaen (Stoss für die Lzöllige Größe. Preis des Musters 10 Cents. I Neuer Frühjahrs und CommerKatalag mit allen neueste Mode fertig. Jeder Leserin der Omaha Tribune" für 10 Cents zsgessndt. B e st e l l u n g s A n w e i s u n g e n Diese Muster werden an irgend eine Adresse gegen Einsendmg del, 5?reiseS geschickt. Man gebe Nummer und Grrs'.e und die voNe Adresse deut ich n und schicke den Coupon nebst den: oben erwäbnten Preis an d . Pattera Department, Omaha Tribüne, 1311 Lzward Lt. . Der Smaßa x'Mm" Fattern ßoupon. Ich wünsche Muster Ns. ....... , .... Zoll, Brust oder TaiÄemveite (Iahn .... bei Kindersachen.) . ' . . "W, ' . . ' ' Name No. .. Straße Cchillcrs Werke. Ursache deS Verschwinden der Origi. nalkjandschriften. Im Gegensatz zu der reichen Fülle Goethescher Originalmanuskripte, die sich erhalten haben, sind die ersten Niederschriften der Werke Schillers, zumal seiner späteren, fast völlig ver schwunden. und es ist nicht selten die Frage aufgeworfen worden, worin diese doch immerhin seltsame Erschei nung ihren Grund haben mag. Als Schiller am 9. Mai 1805 starb, fanden sich in seinem Schreib tisch neben zahlreichen Entwürfen. Plänen, Aufzeichnungen und derglei chen die Nicderfchrift des Demetrius fragments und die des Wilhelm Tell". Die Tellhandschrift ist jetzt nur noch in Bruchstücken vorhanden, da die Familie Schiller in einer unserem Empfinden unbegreiflichen Weise die Handschrift zerschnitten hat, und die einzelnen Verse an Autographen- sammler und Verehrer des Bichters zu verschenken pflegte. Noch um die Mitet der 1880er Jahre waren fast auf allen Autographenversteigerungen solche Zettel aus Tell" für billiges Geld zu kaufen, heute sind sie nicht Mehr zu finden, also wohl in den Ve sitz von Bibliotheken und Museen übergegangen. Hat sich somit aus dem Manuskript des Tell" wenig stens einiges erhalten, so sind die übrigen Manuskripte unauffindbar geworden. Es liegt nun ein Brief des ältesten Sohnes Schillers. Karl v. Schiller, vor, der die Frage nach dem Verbleib der Originalmanuskripte in einer sehr klaren Weise' löst. Als sich beim Herannahen des hundertsten Geburts tages Schillers im ganzen deutschen LandeVereine bildeten, die feinen Na men trugen, schrieb der Leipziger Schillerverein an den damals in Lorch (Württemberg) lebenden Sohn Schil lers und bat ihn. den Sammlungen des Vereins ein Manuskript des Dich- terS zur Verfügung stellen zu wollen. Stadt mrilfUiim Darauf erwiderte Karl k Schiller, daß er zu seinem Bedauern nicht in der Lage sei, den Wunsch deS BeremS zu erfüllen, da der große Dichter- die Gewohnheit gehabt habe, feine Manu fkripte sofort zu verbrennen, wenn eine Abschrift davon genommen war. Der Grund hierfür mag vielleicht in der Abneigung Schillers zu suchen sein, einen Einblick in die Art seines Schaffens und in die zahlreichen Am derungen zu gewähren, die er vor der Vollendung feiner Werke an ihnen vornahm. " Auch über den , erhaltenen Hand-, fchriften. Schillers hat, wie wir in der Internationalen Sammlerzeitung (Herausgeber Norbert Ehrliche Wien) lesen, ein eigenartiges Schicksal gewal tet. Auf die Zerstörung der Tell Handschrift ist schon Hingewiesen kor den, aber auch die Niederschrift der Huldigung der Künste" ist verloren gegangen. Schiller hatte sie der Großfürstin Marie Paulowna bei ihrem Einzug in Weimar geschenkt, und die Großfürstin, die spätere Großherzogin, die si noch im späten Alter als höchsten Schatz aufbewahrte, hatte sie bei ihrem Tode der kaiser lichen Bibliothek in Petersburg über weisen lassen. Der Wille der Groß Herzogin wurde auch erfüllt, aber daS kostbare Manuskript, ist in Petersburg nicht mehr zu finden. Daß Galmeiveilchen. eine Abart des Stiefmütterchens, soll seine besondere Färbung dem erzführenden Boden verdanken. Der französische U terstaatssekretär für das Postwes Chaumet macht augenblicklich V suche mit einem 24 Stundenziffer, blatt, das nur zwölf Stunden aus weist und mit dem Glockenschlage 1? automatisch ein neues - Zifferblatt mit den Zahlen von 13 bis 24 er hält. Die bisherigen Versuche, die in der Pariser Zentrale und in es nigen bedeutenderen Filialen voj nommen i wurden, sollen ein erfremt'' ches Ergebnis gehabt Haben, , ' M " - " ff '"' ' ,- - " i -fjbM