Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 16, 1913, Image 3

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(14. Formung.)
Tal Äimmer. in da! be: Jlornrnif'
sät trat, war einkensteria. Ü8 siel
btm Eintretenden auf, daß die Tür,
oll r sie breit offne!?, aus Wider
stand fließ.
.Aha!' Er lächelte vergnügt, als
,r einen weiten Mann bemerkte, der
sich zwischen Tür und Wand befand
und sich so dünn als möglich zu ma
chen bestrebt.
. .Was machen Sie denn hier, alter
freund? fragte er jovial. Dem Er
fchrockenen, der sich nur' schwach
sträubte und der ein kleines, schwach
lickjel Kerlchen war, am NoZkraaen
weiter in? Zimmer ziehend. WaS
sind Cie und waS wollen Si? hier?'
.Ich?' stotterte der Unbekannte
kreidtbleich. Ich wollte mal blcß
meinen reund Niemann besuchen!
ES war ihm in seiner Auflegung
yerauegesayren.
Ein Lächeln deS Triumph,? brel
tete sich liber das Gesicht d,S Seain
ten, und wandte sich an die hinter
.ihm stehende junge Frau.
Nun werden Sie doch nicht mebr
''leugnen, den Niemann zu kennen?'
Und als sie nichts erwidert?, scn
Kern - nur einen zornigen Blick auf
den Verräter warf, fuhr .c fort:
.Dem Leichtsinn Ihres ungetreuen
Liebhaber haben Sie es zu rerdan
len. tak wir hier sind. Wenn er
nicht zu der Schönfeld gezoa?n wä
re, hätten wir vielleicht noch lange
nicht seinen Sck'lupfwinkel Iner ent
deckt
Der zweite Mann, der noch immer
wie Espenlaub zitterte, wurde eoen
falls gefesselt und die Taschen wur
den'lhm untersucht. DaS Ergebnis
war überraschend. Der Mann hatte
eine ganze Anzahl von Hundertmark
scheinen bei sich, die noch gan, frisch
schienen, und di: alle, wie der Komis
far sofort feststellte, den ffehler der
auf der rechten Seite fehlenden vier
Blätter zeigte.
Der Kommissar rieb sich in
steiqender froher Laune die Hände.
.Wir scheinen richtig n der
Quelle zu fein." scherzte er. Daraus
sah er sich im Zimmer um Zwei
Aettcn und ein Sofa befanden sich
darin und nahmen fast deir ganzen
Raum ein. Er warf sich kiuf den
fsubboden nieder und hielt unter den
Betten Umschau. Mit einem freudigen
Aufschrei' zog' er ein: HandBuch
druckerpresse hervor.
,D? ist ja schon etmas!" sagte er.
.Nun wollen wir mal weiter sehen!'
Er näherte sich der Tür. die in ein
Nebenzimmer zu führen schien. Aber
die Tür war verschlossen.
.Den Schlüssel!" sagte er befehlznd
zu der ftrau. Die aber enteignete,
daß sje ihn nicht besitze. Den habe
ihr Schlafbursche, der fortg'gangen
Jet, : mitgenommen.
.Wie heißt der Bursche?'
.Müller."
.So so!'
Die Durchsuchung der Kiderta
fchen der Frau beförderte den Schlüs
sei nicht zutage, auch im Besitze der
Männer fand er sich, nicht. Der
Kommissar bedachte sich nicht lange,
sondern öffnete das Fenster, zog seine
, kleine Sianakpfeife und ließ einen
kirellen Pfiff ertönen. Wenige Minu
ten später hörte man die schweren
Tritte eines ManneZ. Der Kommis
sar , öffnete selbst und der unifor
mierte Schutzmann, den er vorher auf
der Straße instruiert hatte, rrschien
auf der, Bildfläche. Der Kommissar
gebot Ihm.' seinen Säbel zn ziehen
und ihn zwischen Tür und Svalte ,u
klemmen. Er selbst lehnte sich mit
e.Un Kraft gegen die Tür. und den
tereinten Anstrengungen gelang es,
iVlat Schloß zu sprengen. Der Kom
issar flog der Länge nach auf den
Boden.. 'als die Tür plötzlich nachgab.
AIS k sich wieder aufgerappelt hatte,
konnte r seine Freude nicht beherr
schen und schmetterte ein lauteZ Vik
torla' auS.
Der Anblick war allerdings stau
nenerregend. Quer durch das Zimmer
waren starke Bindfäden gezcyen. auf
der,en frisch gefertigte, nock nasse.
Um Banknoten ,u Dutzenden hin
sen. Alles Hundertmarkschein! Aber
daZ-wör 'nicht der einzige Beweis,
las) nun endlich die Falschmünzer
wkkkstatt entdeckt war. Mitten im
?immer stand eine Kupferdr-kckpresse
und auf derselben lagen zwe: Kupfer
Platten, die die beiden Seiten eineS
Hundertmarkscheines m sauberstem
Stich auswiesen. Der Kommissar
nahm beide Platten abw:chselnd in
die Hand und betrachtete die mit be
wunderswerter Präzision ausgeführ
ten Kltpferstiche. In seinen Auaen
und seinen Mienen prägte sich ine
zwiespältige Empfindung aus.
.Schade!" drängte es sich ibm über
die Lippen.- .Schade um den talent
vollen Menschen."
Aber 'diese Anwandlung schüttelte
. tt rasch ab und sah sich weiter im
Zimmer um. Aus einem kleinen
' Tisch in der einen Ecke standen mehre
e NaZcken. die einen scharf sauber
liche Geruch ausströmten. Wahr
lich waren es Säuren, die zum
Druä gebraucht wurden. Außerdem
MSS
Arthur Zapp.
LiiyJMJmqg
befanden sich noch einige stiften in
l O! et. i ü f. C.t Mt
vem immer, oir naiumuj
nau durchforscht wurde.. Auch sie
enthielten Materialien, die der Falsch
münzer teils zu seinem verbttchkri
schn Werk, teils zu srühece:, Der
suchen benutzt hatte, ferner eine Sa
tiniermaschine, Kupferplatten mit gal
dänischem Niederschlag, photographi
sche Gelatineplatlen und eine ganze
Anzahl mißlungener Falsifikate. Zu
letzt machte der Polizeibeamte noch
einen interessanten, überraschenden
Fund. In einer Kiste, sauber ein
gepackt, befanden sich Zwei Kupfer
platten, die auch in feinstem Stich die
beiden Seiten einer russischen 25
Nubelnote auswiesen; auch eine An
zahl bereits fertig gedruckter, wie eS
schien, tadellos gelungener 25-Rubel
scheine fanden sich vor.
.Aha!' sagte der Kommissar. .Jetzt
wissen wir auch, waS die Anwesen
heit deS Goliath von Russen hier zu
bedeuten hat.
Er begab sich eilig in den Korri
dor zurück, wo der Russe noch immer
unter Bewachung deS inen Krimi
nalbeamten verharrte.
.Nun. alter Freund," redete er den
finster vor sich Hinstarrenden an.
SU sind eS ja wohl gewesen, der
die 25'Rubelnoten bei Niemann be
stellt hat?'
Aber der Russe gab keine Antwort,
sondern murmelte nur auf russisch
etwaS vor sich hin, daS wie ein Fluch
klang.
Dagegen legte der andere, schmäch
tige Mensch, der in der Falschmünzer
Werkstatt festgenommen worden war,
sofort ein volles Geständnis ab. Er
war ein stellenloser Kellner, er hatte
in einem Lokale Niemanns Bekannt
schaft gemacht und sich von ihm der
leiten lassen, falsche Hundertmark
scheine abzusetzen. Er hatte gerade
einen neuen Vorrat von Falsifikaten
von der Riebe in Empfang genom
wen, als der überraschende, gänzlich
unvermutete Besuch der Polizei er
folgt war.
Inzwischen hatte sich der unifor
mierte Schutzmann nach der nächsten
Revierwache begeben, um eine Anzahl
von Schutzleuten herbeizurufen. Von
diesen eskortiert begab sich die ganze
Gesellschaft nach der Polizeiwache,
rm hier das Eintreffen eine tele
phonisch herbeigerufenen Polizeiwa
gens abzuwarten, der die verhafteten
drei Helfershelfer dek Falschmünzers
nach dem Polizeipräsidium überführ
te.
Ein köstliches Gefühl tiefer Be
friedigung und Genugtuung durch
strömte die drei Kriminaibeamten.
als sie sich in später Abendstunde nach
ihren Wohnungen begaben. Sie hat
ten ein nützliches. Wer! vollbracht,
indem sie die Falschmünzerwerkstätte
aufgehoben, die Unsicherheit und Un
ruhe in der Geschäftswelt der Stadt
verbreitet hatte. Und außerdem war
ihnen eine Belohnug von der vorge
setzten Behörde gewiß.
12.
Die Ueberzeugung des Untersu
chungsrichters. daß der Maler Fritz
Standen der Hauptschuldige sei. hatte
bereits einen starken Stoß erlitten
und auch an der Anahme, die AuS
sage Jngeborg RulandS, daß sie dem
jungen Mann den ihm abgenommenen
falschen Hundertmarkschein geschenkt
habe, beruhe lediglich auf Erfindung,
hielt er nicht mehr so hartnäckig fest,
immerhin war an eine Entlassung deS
Üntersuchungsgefangenen noch nicht
Zu denken, denn Beweise für die
Schuld des jüngst in Haft genomme
Nen. wegen Falschmünzerei schon Bor
bestraften waren noch nicht erbracht.
Auch war es ja nicht ausgeschlossen,
daß zwischen den beiden, dem Maler
und dem Kupferstecher, ein Zusam
menhang bestand. Freilich, als er
nun die beiden einander gegenüber
stellte, konnte er diese Möglichkeit
kaum mehr gelten lassen. eS hatt
vielmehr ganz den Anschein, daß Fritz
Stangen und Adolf Niemann einan
der gänzlich fremd waren. '
Dagegen erwachte in betreff der
Schuld Jngeborg Rulands immer
mehr Zweifel in Landgerichterat Wer
der. die Haltung seines Sohnes und
das Benehmen feiner fkrau gab ihm
zu denken, und wenn er sich das gan
jie Wesen der jungen Dame dergkgrn
wältigte, die er doch seit Jahren
kannte, so schien ihm das allerdings
nicht recht gut zu dem Bilde zu pas
sen, das er sich nach den Aussagen
des Malers und nach ihren eigenen
Zugeständnissen gemacht hatte. Aber
freilich, die kriminalistische Erfahrung
hatte ja nicht selten derartige Fälle'
zu verzeichnen, daß Leute, die bei ih
rer Umgebung lange Jahre hin
durch alS Muster eineS moralischen!
Lebenswandels gegolten, infolge ir
pendeiner Unvorsichtigkeit oder eineS '
sensationellen Ereignisse? plötzlich ih ,
ren wahren, nichts weniger als ein
wandsfrrien Character offenbarten.
Dazu kam. daß die Studentin bei
ihrem letzten Verhöre, von ihm in die
Enge getrieben, daS meiste von dem,
was r ihr zur Last gelegt, zugegeben
hatte. "
Wn
'
WSSWlS
ZhWt
Landgericht!! Werder beschloß,
sich beglich der Beziehungen Inge
borg RulandS zu dem jungen Maler
durch eine Gegenllberstellrng ver vei
den Klarheit zu verschaffen. EI
wollte ihm scheinen. alS ob die Stu
dentin, die in dem Verhandlung!
zimmer erschien, in dem sich der Un
suchllngigkfanaene bereits befand,
kein Zeichen der Wiedererkennung gab.
Interessiert, aber noch fremd, ließ sie
ihre Augen auf dem jungen Mann
ruhen.
.Kennen Sie die Dame?' fragte er.
un Maler scharf fixierend.
Die Antwort kam ohne Zögern und
ohne Uederlegung.
.Nein!'
Der Untersuchungsrichter war nicht
k i rr r m
uoerraiql. r i,agie , van ein yieji
ton Ritterlichkeit den Verhafteten be
wog. feine geheimen Beziehungen zu
der Studentin zu verleugnen.
Und nun wandte er sich an die
Jeugin.
.Sie kennen den Herrn nicht?'
Eine leichte Röte stieg der Gefrag
ten in, Gesicht.
.Doch!' entgegnete sie. anscheinend
verschämt, nach kurzem Zaudern.
.Wer ist eS?'
.Der Kunstmaler Herr Fritz Stan
gen.'
Die Antwort geschah prompte Der
Untersuchungsrichter beobachtet wohl,
oag oas vsseneEingestanoniS der jun
gen Dame den UntersuchungSgefanae
nen überraschte. Er zuckte sichtbar
zusammen; in seinem von der wo
chtnlangen Haft gebleichten Gesicht
prägten sich Befremden und Bestür
zung aus. Er zog sein: Stirn in
Falten, strich sich mit der Hand über
die Stirn und legt seinem ganzen
Verhalten eine peinliche Empfindung
an den Tag. Es fchien ihm ganz
offenbar nicht zu gefallen, daß die
Studentin nicht auf seine Taktik, ein
fach jede Bekanntschaft mi! inander
abzustreiten, eingegangen war und
ihn sofort Lügen aestrast hatte. Sein
Blick huschte fcheu zu der ihm Gegen
überstehenden hinüber, die den Blick
fest, mit entschlossenen strahlenden
Augen zurückgab, als wollte sie fagen:
Wozu erst lugen?
.Also.' wandte sich der Richter wie
der an den jungen Mnn, jetzt geben
Sie doch zu, d,e Dame zu kennen?
Aber Fritz Stangen schien sich noch
immer nicht zu einem Eingeständnis
bequemen zu können; man sah ihm
an, wie unbehaglich ,ihm die Situa
tion war. Seine Blicke logen un
gewiß und wie ratlos zwischen der
ihm gegenüberstehenden Dame und
dem Beamten hin und her, ohne daß
er sich zu einem Entschlüsse aufraffen
konnte.
Der Untersuchungsrichter schüttelte
m,t dem Kops und ärgerliche Entrü
stuna stieg wieder in ihm hoch.
.Das ist geradezu kindisch und un
sinnig!' grollte er. .Wie kann man
nur, so verstockt sein? Wollen Sie
denn trotz der Erklärung der Zeugin
noch immer darauf beharren, sie nicht
zu kennen?
.Aber Fritz, so sag' doch schon, daß
ich Jngeborg Ruland
Die Studentin hatte es hastig aus
gerufen, der Untersuchungsrichter un
terbrach sie streng.
Sie haben nicht einzugreifen!' ge
bot er. .Ich bitte, nur dann zu
reden, wenn ich Sie frage.
Ueber den Maler kam eine auf
wallende Erregung. Sein Gesicht
wechselte wiederholt die Farbe; die
Ratlosigkeit in seinen Mienen und in
der ganzen Haltung der in sich zusam
mengesunkenen Gestalt prägte sich
noch sichtbarer aus; seine Hände zuck
ten nervös; seine Augen sahen mit
einem Ausdruck größter Bewunderung
zu dem couragierten jungen Mädchen
hinüber, deren Entschlossenheit einen
so starken Gegensatz bot zu seiner
Zaghaftigkeit und Unentschiedenheit.
.Sie geben nun hoffentlich zu,
Fräulein Jngeborg Ruland zu ken
nen?' wiederholte der Unterfuchungö
richter ungeduldig.
Noch ein kurzes Zögern und Kämp
fen; dann endlich kam ein schwaches,
verschüchtertes Ja' aus der schwer
atmenden Brust herauf.
Und Sie räumen ferner ein, daß
Fräulein Ruland die verschleierte Da
me war, die Sie wiederholt in Ih
rer Wohnung besucht hat und in die
ser . Kleidung da?' Er deutete auf
die Robe der Studentin, die wieder
das braune Kleid, mit dem Passe
menteriebesatz angelegt hatte und da
zu. den breiten Rembrandthut trug.
Der Maler heftete seine Blicke auf
die ihm Gegenüberstehende und be
trachtete sie angelegentlich. Ein
grenzenlose Staunen prägte sich da
bei in seinem Gesicht aus.
.Antworten Sie!' gebot der Un
tersuchungsrichter ärgerlich.
Aber der Untersuchungsgesangene
schien sich noch nicht zu der gewünsch
ten Antwort entschließen zu können.
.Gestehe doch schon!" rief die Stu
dentin. der sich ebenfalls eine wach
sende Ungeduld zu bemächtigen schien,
und die die peinliche Szene offenbar
gern zum Abschluß bringen wollte.
Der Untersuchungsrichter fuhr zor
nig auf.
.Sie sollten Nicht sprechen, lagte
ich Ihnen schon V. . Nun?' Er dreh
te sein unwillig gerötetes Gesicht dem
jungen Manne zu.
' (Fortsetzung folgt
Cmafjti Tritünf. v
Juß ktb,.
von Julius Hammer.
t?tö.' nickt den Traum der Kinder,
Wenn eine Llt sie h'rt;
?!!r Lieh smerzt sie nicht minder,
Zl!I dich da tkiiie schmerzt l
fr! KS.it wollt manche, Me,
Dc fr -tt längst ittdit mehr flammt,
!m Anklid eine ZZalte,
Ile auS der flindfcit stammt.
Pellst welkt die Blum' Vl Abend.
Weil achtlo d verwischt
Ttn Trugen Tan, der lalend
Am borgen sie erfrischt.
Jungöien.
Skizze von Edith Siepen.
Er war sehr häßlich, daran war
gar nicht zu zweifeln, aber er hatte
einen so schönen Charakter, daß jeder
Ihn gern mochte. Am meiesin liebten
ihn die Kinder, denn er ließ sich von
ihnen alles gefallen und war trotz fe!
nes vorgeschrittenen AlterS immer
noch ein famoser Spielkamerad.
Wie Jllngchen aussah? Eine Be
schreibung ist nicht leicht. Seine
Mutter wahr wohl eine Art Foxter
rier, nur alles andere als echt, und
fein Bater hatte irgend etwas sein
können vom Polizeihund bis Spty.
JiingchenS Haar war borstig und
graumeliert; fein Schwanz war ge
rade lang genug, um damit seiner
Freude Ausdruck geben zu können,
und er machte reichlich Gebrauch da
von; seine Augen waren die Fenster
seines treuen Hundeherzens. Er hinkte
ein wenig, und sein Gebiß hatte mit
den Jahren gelitten, er war ober im
merhin noch recht munter und wach
sam.
Auch Jüngchens Frauchen war
nicht schön. Sie war fehr klein, und
eine Schulter war höher als die an
dere, aber er liebte sie über alles, er
ging für sie durchs Feuer, denn er
konnte nie vergessen, daß s.e ihn vor
einem grausamen Tod gerettet hatte.
Fraulein Stephany lebte seit 20
Jahren in Berlin und bewohnte seit
neun Jahren dieselbe Wohnung. Ei
gentlich konnte man es eine Wohnung
nicht nennen, das winzige Stäbchen
unter dem Dach in einem Teil von
Alt-Berlin. der bald auf immer der
schwinden wird. Fräulein Stephany
hatte sich so heimisch eingerichtet, wie
eS nur möglich war. Die Hauptmö
bel bestanden aus einem Betichen, ei
ner alten Nähmaschine unter dem klei
nen Fenster, einem Stuhl und Tisch
und Jüngchens Korb dicht am Ofen.
Seine Herrin war nicht mehr jung,
als sie mit ihrem Vater nach Berlin
zog. Sie hatte die Heimat ein
märkisches Dorf sehr lieb und
konnte sich nie an die Großstadtluft
und den Lärm gewöhnen. Herr Ste
phany aber wollte es, und Eulalie
fügte sich wie immer dem Wunsche
ihres angebeteten Baters. Er war
L.hrer gelvesen, ein Man.i. wie sich
seine Tochter stets gern und stolz er
innerte. von Bildung. Mein Baier
war Lehrer", sagte sie öfter in späte
ren Jahren, und sie sazie die Worte
mit gehobenem Haupte und einer ge
wissen Bescheidenheit. Es war unge
fähr, als wenn sie sagen wollte:
.Mein Vater war Feldmarschall. aber
ich will mich Euch gegenüber deswegen
nicht hervortun.'
Berlin hatte es Stephany angetan.
Ein Träumer von Natur, schwelgte
er in den Museen und Bibliotheken,
bis sein bißchen Vermögen alle war.
Eine Anstellung fand er nicht, und er
fristete in kümmerliches Dasein mit
Stundengeben und desgleichen, wäh
rrnd Eulalie sich als Kinderfräulein
vermietete. Dann erkrankte er und
starb, und sie war allein in der Welt.
Ms das Schreckliche vorüber war
und die Kosten mit großer Schwierig
keit gedeckt waren, bezog Fräulein
Stephany das kleine Zimmer, wo sie
jetzt wohnte. Sie hatte kein Glück
mehr mit Kindern, sie war zu ernst
geworden und zu häßlich, und s.e be
mühte sich. Näh- und Ausbesserunqs
ürbkit zu bekommen. Allmählich
wurde das kleine bucklige Fräulein
in, der Nachbarschaft alö fleißig und
gewissenhaft bekannt, dor allen Din
gen arbeitete sie sehr billig, und so
lebte sie ihr einsames Leben weiter.
Sie hatte keine Freunde, sie konnte
nicht vergessen, daß sie bessere Tage
gekannt hatte, und die Armseligkeit
ihrer Wohnung versuchte sie so viel
wie möglich sogar vor ihren Hausge
nossen zu verbergen. Nie ließ sie
jemanden hinein, und mit der Zeit
wurde sie als etwas wunderlich' be
zeichnet.
Dann kam Jungchen. Eines Tages
als die kleine Ausbesserin gerade Ar
beit abgeliefert hatte, begegnete sie
nahe dem Spreeufer einer Schar Kna
ken. Einer davon trug einen alten
Einholekorb, woraus ein schwaches
Quiken kam. Sie vernahm im Vor
übergehen die Worte: .Det wird ulkig
sein, wenn er schwimmt
Fräulein Stephany hielt die Kinder
an. Was wollt Ihr mit dem Tier
machen?' sagte sie streng, ihre
Schüchternheit vergessend. Zuerst
wurde sie verhöhnt, dann fragte sie der
Knabe, der den Korb trug, ob sie den
Hund kaufen wollte, sonst sollte er er
saufen. . Sie sah sich daS Tierchen an.
Ek wai ein winziges, unschönes
Eremvlar. ober seine blauen Puppn
äugen guckten treuherzig in die ihri
gen, und er hotte aus zu quiken.
; Die AukbesserungSarbeit hatte 1.25
Mark gemacht, uns Fräulein Sie
phany wollte mehrere Tage davon
leben. Sie zog ihr schäbige! Porte
monnaie aul der Tasche und zählt
fünf ZchnpsennigstÜcke.
.Mehr kann ich Dir nicht geben
sagte sie.
Der Knabe war großmütig. Er
nahm daS Geld und übergab dem klei
ren Fräulein dai Tier. .
Sie hielt eS fest unter ihrer Jacke,
denn der Tag war kalt, und rannte
fast nach Haufe. Außer Atem stieg
si: den letzten Absatz empor und drehte
mit zitternden Fingern den Schlüssel
um. die Tür hinter sich wieder schlie
ßend. Dann setzte sie daS klein Ge
schöpf auf ihr Bett und kniete vor ihm
nieder. Sie streichelte sein Köpfchen
und den weichen, runden Körper mit
ihrer knochigen Hand. Er spielte in
feiner Babyart mit ihr und biß sie
sanft mit den weißen fpitzen Zähn
chen. Eulalie hatte daL Lachen fast
verlernt, aber jetzt lachte sie auS öol
lem Halse ein, zwei dreimal, dann
nahm sie plötzlich daS ungelenke Tier
chen und preßte eS gegen ihre Brust
und küßte eS, während eine Träne
nach der anderen ihre dünnen Wangen
herabrollte. Es waren aber Freuden
tränen. Sie war nicht mehr allein!
Don der Stunde an waren Frau
lein Stephany und ihr Hündchen un
zertrennlich. Jüngchen nannte sie
ihn, und stolz nannte sie sich Frau
chen, als sie mit ihm sprach. Alles
teilten sie sich, aber Jüngchen bekam
stet? die größere Portion Milch und
Brot, besonders als er klein war.
Sonntags bekam er immer Fleisch,
ein saftiges Beefsteak von dem Roß
fchlächter an der Ecke, und wenn daS
Geld langte, aß fein Frauchen auch
eins, allein sie hatte nie viel Appetit
und erzählte Jüngchen, ein Teller
Brotsuppe wäre, für sie ebenso gut
und käme bedeutend billiger. Jung
chlN dagegen hatte einen auSgezeichue
ten Appetit,, und manchmal war er
sogar nicht ganz satt. AlS er älter
wurde, ließ er jedoch Frauchen das nie
merken, denn er wußte, es würde sie
traurig machen; und .ie über ihre
Skhicksalsschläge hinwegzutrösten und
sie aufzuheitern, betrachtete Jüngchen
cl? seine Lebensaufgabe.
Lange war Jüngchen nicht in sein
neues Heim eingezogen, als , der
Steuererheber kam. Fräulein Sie
phany müßte 20 Mark im Jahre für
ihren Liebling bezahlen. Daran hatte
sie eigentlich nicht gedacht. Es hals
alles nicht, daß sie erzählt, er wäre
fönst eines grausamen 2od:s gestor
ben, daß er über ihre Wohnung in
ihrer Abwesenheit wachte und schließ
lich, daß sie mal gelesen hätte, die
Hundesteuer in England betrage nur
7,50 Mark. Der Mann des Gesetzes
lächelte höhnisch. Sie müßte zahlen
oder ' Und seine "Herrin
schauderte und zahlte. Es fiel ihr
schwer, sehr schwer, aber es gelang ihr
mit vielen Entbehrungen, und Jung
chens Blechmarke klapperte heiter ge
gen das feine Halsband, daö Fräu
lein Stephany in t& ersten Fremde
mit verschwenderischem Aufwand ge
kauft hatte.
Eines schönen SommermorgenS
schliefen Jüngchen und sein Frauchen,
bis die Sonne durch das kleine, sau
bergeputzte Fensterlein schon lange
lachte. Das war für Jüngchen nichts
Außergewöhnliches, denn er war acht
Jahre alt und stand gern etwas spät
auf. Aber feine Herrin war stets früh
auf den Beinen.
Sie stand nun auf und schaute er
staunt um sich. .Wie ist es heute
finster", dachte sie. eS muß neblig
draußen fein.' Sie sah nach dem
blauen Himmel und dann, sachte, um
Jüngchen nicht zu stören, suchte sie
Streichhölzer und steckte die Kerze an.
Fräulein Stephany zwinkerte mit
den Augen. Sie sah nur einen mat
ten, gelblichen Schimmer.
.WaS ist mir?' stotterte sie.
und eisig kalt und bebend in jedem
Glied, setzte sie sich oufs Bett. Sie
rieb verzweifelt die Augen. Alles
blieb nebelig. Dann fetzte sie ihre
Brille auf und sah nach der alten Uhr.
Die großen Ziffern konnte sie gerade
lesen. Es war halb neun Uhr am
hellen Julimorgen!
Wie im Bann saß sie da. Sich an
zukleiden, war sie nicht imstande.
Jetzt erinnerte sie sich, daß ihre Augen
in der letzten Zeit immer schlechter ge
worden waren,, sie dachte, die Brille
wäre daran schuld.
.ES ist der Anfang vom Ende."
flüsterte sie in stummer Verzweiflung,
der Ansang vom Ende:
So saß sie da, bis Jüngchen auf
wachte. Er war sichtlich überrascht,
sein Frauchen noch im tiefsten Negli
aee zu sehen, vegruszte sie aber wie
immer sehr herzlich. Fräulein Sie
phany breitete, ihre dünnen Arme aus
und preßte ihren Liebling eng, eng an
ihr Herz. Ach Jllngchen! Jung
chen! Jüngchen!' kam es lang
gezogen, wehklagend aus den blassen
Lippen. Dann setzte sie ihn auf die
Erde und zog sich langsam an.
Spater ging sie m die Augenklinik.
Sie bekam eine sehr scharfe Brille,
aber die half nicht viel. . Der Arzt,
als er hörte, daß sie ihren Lebens
unterhalt durch Nähen verdiente, sah
die kleine, bucklige Person mitleidig
an.
Haben Sie nichts zuruckaeleat?"
fragte er freundlich.
.eioer nem. Herr Prote or. er
widert Fräulein Stephany. .mein
Vater war Lehrer. Er war lange
krank." -
.Sie haken doch sicherlich Ver
wandte, nicht wahr, die Ihnen helfen
können?'
,DaI auch nicht antwortete sie
leise, .mein Bater und ich waren
allein in der Welt
Der freundliche Arzt meinte, sie
solle sich an die Armenkommission
wenden und nach einiger Zeit ihn wie
der besuchen.
Fräulein Stephany bedankte sich
höflich und ging langsam nach Hause.
Sie wußte alles
All sie ganz jung war, - glaubte sie
an Gott. Herr Stephany sagte, be
vor er starb: .Früher dachte ich. eS
gäb inen Gott, einen gütigen Gott,
Lali, aber jetzt weiß ich, daß eS ent
weder keinen glbt.oder er ist taub, und
ein tauber Gott ist nicht zu gedraa
chen. Also. Lali. vertrau auf Dich
selber und nicht auf Gott!' Fräulein
Stephany hielt diese letzten Wort
ihres BaterS für logisch und machte ei
zum Prinzip, seinem Rat zu folgen.
ES vergingen einige Tage. Sie
ging nicht viel fort, nur wenn Jung
chens Gewohnheiten es verlangten.
Eines Tage sprach sie auf der
Straße ein Nachbarskinv an, das den
Hund im Vorübergehen streichelte.
.Möchtest Du Jüngchen haben?
Ganz für Dich? $ch ich verreise
nämlich zu meinen Verwandten
und kann ihn nicht mitnehmen.
.Wirklich. Fräulein? Et. daö wär'
fein! Ich werde gleich Muttern fra
gen.'
.Du kannst mir die Antwrot nach
her bringen,' sagte Fräulein Ste
phany und ging hinauf.
Bald klopfte es an ihrer Tür. Sie
öffnete wie immer nur eine Spalte,
durch die zwei Kinderaugen neugierig
guckten.
.Mutter läßt sagen. Fräulein, sie
würde Jüngchen gerne nehmen, aber
sie kann die Hundesteuer nicht bezah
len. Es ist sehr schade.' fügte die
Kleine hinzu.
.Ja. es ist sehr schade," wiederholte
Fräulein Stephany tonlos und schloß
die Tür wieder zu.
Sie sah sich um. Das Zimmer war
merkwürdig leer geworden. Eigent
lich fehlte so ziemlich alles. Nur das
Bettchen und Jüngchens Korb und ein
paar Kleinigkeiten waren noch dor
Handen.
Sie küßte Jüngchen zärtlich meh
rere Male. .Ach ja. , die Steuer!'
sagte sie leise. .
Die kleine Ausbesserin schlief diese
Nacht gar nicht. Jüngchen war auch
immerzu wach. Er fühlte, daß es mit
seinem geliebten Frauchen nicht ganz
in Ordnung war, und er dachte lange
nach, was sie nur haben könnte und
was er für sie tun könnt. ' Endlich
verließ er seinen Korb und legte sich
zu ihr und seufzte zufrieden, als sie
mit ihrer weißen Hand seinen Kopf
streichelte.
Es war noch ziemlich früh am
Tage, als Fräulein Stephany, die sich
nicht ausgezogen hatte, aufstand und
die Treppe vorsichtig hinunterging.
Ueber die Straße ging sie zum Milch
keller und forderte einen halben Liter.
Ich bezahle das nächste Mal. wenn
es Ihnen recht ist. Frau Klimsch.'
.Na jewiß, Fräulein, ick kenne Sie
doch,' und Frau Klimsch nickte
freundlich.
Fräulein Stephany stieg daS Blut
in die fönst blassen Wangen. Es war
ihr erster und ihr letzter Betrug.
Zum ersten Mal in seinem langen
Leben wollte Jüngchen schöne, frischte
Milch verschmähen. Er konnte sie mit
dem besten Willen nicht saufen, denn
sie schmeckte zu sonderbar. Jllngchen
war kein Kostverächter, aber diese
Milch war doch unter aller Kanone.
Frauchen setzte sich zu ihm auf die
Erde, schmeichelte ihm und trank auch
etwas davon, sie rief sogar die
.Mies', die Jüngchen seine Milch
austrinken würde, wenn er nicht fix
machte. Es half alles nicht. Dann
verlor seine Herrin ihre Ruhe. Dicke
Tränen rollten ihre Wangen herab.
.Ach Jüngchen, mein liebes liebes
Jllngchen, Du mußt trinken! - Es ist
kein anderer Ausweg. Tue es mir
zuliebe. Jllngchen! Du mußt trinken,
hörst Du. Du mußt!" Aus ihrer
sanften Stimme wurde ein rauher
Schmerzmsschrei.
Jüngchen sah entsetzt zu ihr auf
mit seinen treuen Augen. Hier ging
doch etwas vor, was ihm zu schwer
verständlich war. Eins war ihm nur
klar: Frauchen wollte durchaus, daß
er die ekelhafte Milch saufen sollte.
Und ihr zuliebe tat er dies. Er leerte
den Napf in großen, schnellen Züoen.
weil ihm dabei übel wurde.
Fräulein Stephanys Auaen leuchte
ten merkwürdig. Liebkosend nahm sie
ihn in ihre Arme und legte sich mit
ihm auf das Bett. Blitzschnell nahm
sie dann eine kleine Flasche und setzte.
sie an ihre Lippen.
Bald wurde es still, sehr still in der
winzigen Dachstube. Keiner störte
diese Stille zwei Tag lang, und dann
wurden die , Nachbarn besorgt. Die
Polizei wurde benachrichtigt und die
Tür erbrochen.
Fräulein Stephany und Jüngchen
logen zusammen und schliefen fest
den ewigen Schlaf. Um den Mund
der buckligen kleinen Näherin lag ein
feltsam glückliches Lächeln, wie eS kei
ner im Leben da gesehen hatte. Es
mcchte ihr Gesicht beinahe schön. .
Unsere
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Ei hübsche Rachtgewand.
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mono-Ttil ehalten ist. Die Nockteile
sind voll. Croßbar VkuSlin,- mit Val.
Svitzen-Sinsak und Kanten als Besatz,
würde sich sehr gut für dieses' Modell ,
eignen. Ein febr hübscher Esfekt wird
durch das Sticken des Jochs erzielt,
dasselbe kann auch auS Lllover oder
abwechselnden Falten und Einsatz aus
geführt werden. Das Wkuftev ist in drei
Größen geschnitten: klein, nüttelgroJ
und groß. ES benötigt 5 gard 86.
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Kuustledcr aus Schimmelpilzen.
Der Bedarf an Leder ist zur Zeit
außerordentlich groß. Man 'benutzt
daher fchon seit längerer Zeit nicht
etwa nur in der Galanteriewaren
branche, sondern auch in der Koffer-,
und Schuhfabrikation - neben ' dem
natürlichen Leder bielfach ein Sur
rogat, das sogenannte Kunstleder. , Zu.
seiner Herstellung verwendet ma
entweder Lederabfälle,, die nach den
verschiedensten, zum Teil patentierten
Verfahren verarbeitet werden, oder
man geht aus von Celluloid und Kol
lodmm in Verbindung mit Oelen und'
Harzen. Ein wertvoller Ledereersatz'
ist auch die Vulkanfiber" geworden,
dre aus Cellulose durch Pergament
tierung" gewonnen wird.
Neuerdings hat sich eine bekannte
deutsche Gesellschaft ein ' Verfahren
schützen lassen, um aus MikroorganiI
men lederähnliche Häute zu erzeugen.
Eine mit ein halbProzent Mkohol ver
setzw Nährsubstanz, z. B. Bierwürze,
kann als Ausgang Lmaterial dienen.
Sie wird mit Schimmelpilzen ge
impft und in Räumen oder Behältern
von 20 bis 35 Grad aufgestellt. Hier
bei bildet sich infolge der Tätigkeit der
Bakterien auf der Oberfläche eine
gleichmäßige Schicht, die j nach Grö
ß der Gefäße und .der Dauer des
Wachsens in beliebiger Stärke und
Ausdehnung erhalten werden kann.
Die so dargestellten Häut werden iu
Natronlauge gebracht und nach dem
Auswaschen genau wie natürliches
Leder mit Gerbstoff gegerbt. Will
man besonders dichte und feste Häute
erzielen, so werden sie vor der Ger
bung in Fullflotflosungen sHarzfene)
eingelegt., Surch Zusatz von Fett oder
Nicinusot zum Fullmatenal wird cit
gegerbte Haut besonders geschmeidig.
Sie soll im übrigen große Aehnlich
keit mit tierischen Häuten bestden und
dürfte demnach mannigfache r.tu
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