Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 12, 1913, Image 4

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    CmiU Xtüiu Samstag den 12. April 1913.
OMAHA TRIBUNE
TRIBÜNE PUBLISHING CO.
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Omaha, Neb., 12. April 1011
, Pfälzischer, klakurschochpark.
jT D.tiick te selsiik S?rsnalbeS am :
i T,nnser.
Nachdem sich seit Jahttn sowohl
' der Pflanzen clä auch in der
: ' rwelt ein bedenklicher Rückgang
r..;:Z,tt Arten bemerkbar gemacht hat,
i ?."Zt Gewächse und Tierarten sogar
iu Aus sterben begriffen sind, ist man
auch in der Pfalz dem Sedanke
näher getreten, inen Slaturfchutzpark
zu fckaffen. Mebr und mehr drängte
sich das Bewußtsein auf, daß da
Recht der Wilons" gegenüber den
schablonisierenden KultiLierunsbestre'
düngen ewahrt werden rnüsse. Es
gilt, nach Mögsichkeit alle? zu retten,
waö noch irgendwie den Charakter bei
Urwüchsigen an sich trägt. Bereits
im Jahre 1903 hat PrF. Lauterborn
den ersten Schritt in dieser Hinsicht
getan, indem er für Schaffung von
.Asylen einer ursprünglichen Pflan-
zen. und Tierwelt in der Pfalz' aus!
wärmste eintrat; damals schlug diese?
Gelehrte als Naturschutzpark .ein
Stück deZ charalteristischen felsigen
LergwaldeZ om Donnersberg' vor.
Lei einer Linnftier der Obmann
schaft Pfalz der bayerischen botani
schen Gesellschaft am 20. Mai 1907
auf dem. Donnersbrrge wurde diese
Anregung aufgenommen, und im
Jahre 1903 vereinbarte der pfälzische
Arcisausschuß für Naturpflege mit
der Regierung (stammet der Forsten),
daß ein Teil des Höhenrückens zwi-,
schen Spende! nd Wildensteiner
Tol in seinem patü.r,ttchen Zustand
erhalten bleibe. . 1
Im vorige Jahre ivurbe nun die
IZeservatfläche näher begrenzt. Die
betreffende Fläche wird durch einen
Graben unifchloffen und bis auf toei
teres die Nutzung des Lande? auf die
Aufarbeitung des Dürrholzes be
schränkt. DaZ Pflücken und Abreißen
aller Pflanzen ist verboten, ausgenom
men das Sammeln wildwachsender
Pflaszen zu wissenschaftlichen Zlvek
ken, wozu behördliche Erlaubnis nötig
ist. Hoffentlich geht man mit dieser
Erlaubnis recht sparsam um, denn es
l.at sich verschiedentlich herausgestellt,
das gerade Botaniker seltene Pslan'
zen durch eifriges Sammeln und ein
intensives Tauschgeschäft völlig aus
rotten halfen, wie das an einigen
Stellen des Haardtrandes mit Sicher,
deit festgestellt wurde. Auch auf den
Naturwiefen im Schifferstadte?
lllheintal sind viele Pflanzenseltenhei
ken infolge emsigen Sammelns nahezu
Verschwunden, wie die auf den dorti
gen alten Gräberhügeln einst massen
'haft wachsenden Pflanzen .Adonis
ternalis' und Rosa galliea." Frü
her leuteien diese prähistorischen
Grabhügel förmlich im Schmuck der
änlichen goldgelben Blüten einer
fremden Pflanzenwelt. Jetzt kommen
kaum noch einige Dutzend dieser
Pflanzen vor.
WaS die Vogelwelt in der Pfalz
trifft, fo sind der Kolkrabe und der
lihu a!S ausgestorben zu betrachten,
fclä sondere Seltenheit kann man
den Schlangenadler betrachten, von
den im , Vorjahr drei Exemplare
(beide Eltern und ein junger Vogel)
em Drachenfels erbeutet wurden und
in den Besitz der .Pollichia' gelang
t;u Stark zurückgegangen sind in
der letzten Zeit die verschiedenen Wür
f,erarten. die Schleiereule, der Fisch
reihrr. der Steinrötel, der noch vor
ktwa fünf Jahren am Haardtrand
nistete, der Storch, welcher fast gar
keine Nistgelegenheit mehr hat und der
Eisvogel. Merkwürdigerweise haben
sich etwas vermehrt: die früher sehr
seltenen Schwarzfpechte und die klei
ncn Waldkäuze, die besonders in den
m Qaldrand liegenden Ebenen durch
Vertilgung der Mäuse sehr ' nützlich
Hirten. Sine langsame Vermehrung
irhhrtn infolg deß Schutzes: der
f..iitz und der Wiedehopf. ' DaS als
(lltzbiet bestimmte Stuck bildet
e'.7.en Teil des gewaltigen, in der
Hauptsache aus Quarzporphyren le
sichenden DonnerSbergstockes. der im
niakstuhl. der höchsten Erhebung
der Wi, eine Hohe do 37 Meter
eracht.
Dcfche Frau, erst kurze Zeit im
Lande, sucht Beschäftigung als
'iztm oder für allgemeine
r ffr?m rtlrtrrin
tfr!- -r kil mm
V -U.etraLc,
Zollfreie ifobwolle.
Der HauSauSschuß für Tarifangelegenheiten hat dem Wunsche be
Präsidenten nachzegeden und beschlossen.. Rohwolle auf die Freiliste zu setzen.
.lZin grober Seg für die demokratische Harmonie', so melden Bericht
statter aus Washington. .Denn so kommt der Tarif.Sntwurf in völlig,
Uebereiirfiimmung mit den Ansichten BrnanS."
Die Harmonie zwischen ttongreb und Administration und die Harmo
nie zwischen dem Präsidenten und Lryan in allen Ehren. Aber kommt nicht
auch ebensoviel darauf an, daß die Partei in Harmonie mit den Interessen
der Masse von Farmern bleibe, die Wollschafzucht treiben?
ßl wird zwar von den Befürwortern der freien Wolle gesagt, der jfjjuie
Zoll, der etwa 11 C,nts auf das Pfund beträgt, komme den Züchtern gar
nicht zu gute. Der Nollbändler und der Fabrikant stecke ihn ein und be
gründe doch mit ihm die Notwendigkeit, höhere Preise für daS fcrüge Web
Produkt zu verlangen. Das werde nun fortfallen, er werde jetzt billigere
Webprodukte liefern müssen.
Aber wenn die Wollverarbeiter jetzt im Stande sind, die 11 Cent
einzuheimsen und doch, trotz des zusätzlichen Profits, ho chzu verlaufen, so
werden sie auch hoch verkaufen können, ohne diese 11 Cent Profit. Und
das für um fo notwendiger halten, als nach dieser Behauptung, daß sie dn
Sotyoll einheimsen, ihnen die Rohwolle doch um 11 Cents teurer wird.
Macht über den Lerkaufsmarkt liegt im Zoll auf fertige Produkte. Die
fall gebroäxn werden durch Herabsetzung der Zölle auch darauf.
Nun sind aber die Fabrikanten nicht Maschinen. Cit sind denkende
M mschcn. Und sie werden ihren Profit ausgleichen wollen. Infolge des
sen werden sie dem Wollzüchter weniger für die Rohwolle bieten, und wenn
er zu dem niedrigeren Preise nicht verkaufen will. Rohwolle aus Asien und
Australien importieren. Wir haben kein Monopol auf Wollzucht, wie aus
die BaunÄvollzucht.
Und wir sind durch das ganze lZrperiment schon einmal unter Cleve
land gegangen. Mit dem Erfolg, daß die demokratische Partei alle Farmer
stimmen verlor. Eine neue Generation ist herangewachsen. Viele sind der
Part gewonnen worden. Es scheint, daß man der Harmonie in Washing
ton wegen dieselbe Erfahrung noch einmal zu machen bereit ist.
Allerdings ist eS fraglich, ob der Kongreß wirklich darauf eingeht. ES
wird selten etwaS so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und sehr großer
Enthmsiasmus für das Experiment scheint ja bei den Führern im Kongreß
nicht geherrscht zu haben, da sie vom Präsidenten gedrängt werden mußten.
Die lsndwirtschzttllcb. Vedcutung Neu ZSulgliricns.
Das Landwirtschaftsministerium Bulgariens hatte vor etwa zwei Mo
naeen in die Bezirke von Kir! Kilisseh, Adri.incpel, Cerrcs. Gümü'dschina,
Struma :.nd Jstip Ausschüsse au! hervorragenden Fachleuten geschickt,
welche den jetzigen Zustand der dortigen Landwirtschaft und die Aussichten
für die Zukunft genau prüfen sollten. Grenzen. Oberflächen-Gestaltung.
Einwohnerschaft nach ihren verschiedenen Rassen und ihren Hauptdeschäfti
gungen. Brennpunkte und Mittel des Verkehrs. Art des Grundbesitzes. Do
denbultur und Ertrag. Forstwirtschaft, Fischerei u. f. w.. alle! sollte festge
stellt werden. Die Ausschüsse sind mit sehr umfangreichem, durch fleißige
Arbeit gewonnenem Material zurückgekehrt, das nun noch eingehend behandelt
werden soll. Allgemeines Erstaunen herrscht über den Reichtum des Bodens
und der Natur der eroberten Provinzen, deren Fruchtbarkeit und ausgezeich
netes Klima der Entwickelung der Landwirtschaft die schönsten Aussichten
eröffnet. Augenblicklich ist allerdings eine völlige Vernachlässigung die Re
gel, da die türkischen Behörden nichts für die Erschließung des Landes getan
haben und die Bevölkerung in Sorglosigkeit und Unwissenheit befangen ist.
Besonders vernachlässigt ist der staatliche Grundbesitz. Die Wälder sind
fast überall vernichtet, und es wird schwere Mühe kosten, hier Wandel zu
schaffen. Der fruchtbare Boden eignet sich für den Anbau von Mohn, Reis,
Baumwolle, Tabak, der durch die Tätigkeit der Regie schon in hoher Blüte
sieht, besonoers in den Bezirken von
gezeichnete Sorten gebaut werden, die hohe Erträge liefern, die sich auf viele
Millionen Wert beziffern. Aehnlich steht es um den Weinbau und die Sei
dcngewinn'Ntg. Getreide wächst überall und verspricht noch steigenden Er
rrag. Die Lkvölkciung ist an und für sich geweckt, arbeitsam und eignet sich
schnell Verbesserungen an. Sie hat nur Belehrung nötig. Die materiellen
Vorbedingungen sind also gegeben, und es müssen nur Ruhe und Ordnung,
Sicherheit der Person und der Güter und planmäßiges Vorgehen der Re
.icrung eintreten, um in großartiges Aufblühen hervorzurufen.
0
Lnglands VUndnisverpkllcbtungen.
Die Westminster Gazette' schreibt zu der Erklärung, die unlängst der
Premier auf eine Anfrage Hugh Cecils
kanntermaßen nicht behaupten, daß
pflichtungea stehen, aber es handelt
'chlechtweg. Nach dem Gerücht, auf
diplomatische Versicherungen abgegeben, die eine Ehrenschuld darstellen sollen.
Die Anhänger der allgemeinen Wehrpflicht haben dielfach von diesem Gerücht
Gebrauch gemacht; das hat uns im
höchste Zeit, daß die Negierung ein maßgebende Wort sprach. Wir hoffen,
daß die Erklärung des Premierministers die Kombinationen beendet, die
durch daS Gerücht angeregt worden
rnd unseren europäischen Nachbarn
artige geheime Diplomatie haben. Unsere VrtragZverpsl,chtungen sind aller
Welt bekannt. Sie enthalten keine Verpflichtungen oder Garantien, daß wir
unser Landheer für militärische Operationen auf dem europäischen Festland
zur Verfügung stellen. Wir sind keine Ehrenschuld eingegangen, die unS
verpflichtet, unsere Wehrverfafsung zu ändern. Unsere Politik und unsere
Diplomatie beruhen wesentlich auf unserer Seemacht. DaS beste Mittel,
um unS selbst zu verteidigen und unseren Freunden in der Not bekzustehen.
ist. unsere Flotte in höchster Leistungsfähigkeit zu erhalten. Wir halten eS
?ür eine völlige Verkennung der Tatfachen, daß wir alS Faktor in der euro
päischen Politik nicht beachtenswert sein sollten, well wir nicht eine große
Militärmacht in europäischem Cinne sind. Wir wünschen unsere Seemacht
'ür den Frieden, nicht für den Krieg zu gebrauchen, aber eS liegt in unserem
eigenen Interesse und in dem unserer europäischen Freunde., daß wir unS
hierauf konzentrieren und nicht unsere Kräfte durch militärische Anstrengun
gen zersplittern, die im Vergleich mit den Anstrengungen der Militärmächte
völlig unz.!?'ichtnd wären.'
Sescktkt und rltterltcb,
Es hnte ursprünglich etwas Tragisches, diese Landung dek Zeppelin
Luftschiffe? uf einem französischen Exerzierplatz und seine Gefangennahme.
Es kam ai.f den guten Willen der Franzosen an, wie sich die Angelegenheit
entwickeln würde. Sie haben den guten Geschmack gehabt, ihr einen sehr
!,iebenswükiig wirkenden Anstrich zu geben. Alles ist geschehen, um die
Sicherheit des ungeladenen Gastes zu gewährleisten, obgleich alleß dazu
improvisiert werden mußte. Und nach der Neubeschaffung von Triebmateria!
'Lr die Mtoren wurde das deutsche Militärluftschiff uf seine Fahrt in die
Heimat entlassen. Als stillen Lohn haben sie vielleicht wertvolle Konftruk
lionSgehcimnisse eingeheimst. Wer weiß.
Aber t haben jedensallS einer Angelegenheit, die bei weniger gutem
lSillen sehr unangenehm hatte werden können, in sehr ritterlicher Weise zu
thu? srtul'dnachbarlichen Hilfeleistung umgestaltet. Lei Militärsachen hat
vaS seine Bedeutung, lind wird den Eindruck nirgend verfehlen. Am
wenigsten Deutschluld. - . -
Serres und Gümüldschina. wo auZ-
abgegeben hat: Man kann ancr
wir unter irgend welchen Vertragsver
sich nicht km Vertragsverpflichtungea
das Cecil anspielte, haben wir dielmehr
Auslande diel geschadet. Ei war die
sind. Wir sind eS dem eigenen Lande
schuldig, zu sogen, daß wir keine der
Die weitere Lnlwlcklung nicdt vorauszusehen.
Herr don Jagow hat vor dem ReichStagSAuSschuß Au?kiinfte über die
Ausfassunzcn der Regierung zu den Balkan.Erelgnissen gegeben. Da! sind
Auskünfte, die zum Teil vertraulich sind und don denen man daher nur einen
Teil erfahrt.
Ader wai man erfährt, ist nicht imstande, die Ueberzeugung zu erwecken,
daß die Regierung von der Erhaltung dei Frieden überzeugt ist. DaS ist
eine Angkl'genhklt. die Angesichts de trutzigen Verhalten der Balkanliln
der. namentlich Montenegros, wieder dem Auge de Laien zweifelhafter er
scheint, all seit langem. Und Laien und Tiplomalenauge scheint so ziem
lich dakselbe zu sehen.
Man traut offenbar in den Kabinetten Rußland nicht. Dem nicht, daß
sein Einfluß auf die Ballanstaaten übereinstimmt mit den Zusicherungen
seiner Staatsmänner im Rte der Mächte.
Herr ?on Jzgow hat Rußland nicht genannt. Aber hat gesagt: Erst
war'n die Mächte für die Erhaltung deS Status qno", dann für die Loka
lisierung tni Krieges, und schließlich für die Wiederherstellung des Frieden
rurch Regulierung der albanischen Frage. Aber die weitere Entwickelung
könne niemand voraussehen. ,
Man kann sie nickt voraussehen, weil Rußland für Friedensbedingun
gen ist. die eine möglichst große Spannung zwischen den Slldslaven und
Oesterreich zurücklassen. Da ist da
tie Dardankllenfragk. Und je langer der Friedensschluß sich hinauszieht,
desto größ'r werden die Forderungen Bulgariens. Desto mehr ist eS in der
Lage, auf einer Grenze zu bestehen, die nicht am Aegäifchen Meer beginnt,
sondern im MarmaraMeer. und zum Beherrscher des Hellesspontes und
der Dardanellen macht, so daß seine Schiffe jederzeit don der östlichen Küste
on die südwestliche gelangen können und umgekehrt. Der Bosporus in tür
tischem Besitz ist kein Hindern,, denn an ihm liegt Konstantinopel. Schiffs
gefchützen pnisgfgebkn, wenn die Schiffe einmal da sind.
Sobald aber Bulgariens Kriegsschiffen die Durchfahrt freigegeben ist,
ist sie auch Rußland! Flotte nicht mehr zu wehren. Dorthin zu gelangen.
daS war dr Grund, weihalb Bulgarien Adrianepel einnehmen mußte. DeS
halb mußt? der Krirq. mit der Ermutigung durch Rußland, hinausgezogen
werden, da dazu auch die anderen Balkanstaaten ermutigen mußte. Denn
allein hätte Bulgarien das nicht gekonnt.
So wrde ZNontenegio im Stillen in den Angriffen auf Scutari be
stärkt. Serbien ermutigt, ihm Hilfe zu leisten. Griechenland gewann Zeit
zur Einnahme von Janina.
Wie weit die Garaniieen gegangen sind, die Rußland Serbien und
Montenegro gab. das weiß man nicht. Aber sie müssen ziemlich bindend
dahin gehütet haben, daß wenn Montenegro Seutari einnehmen könne,
Rußland dafür wirken werde, daß ei den Preis behalte. Sonst wäre die
Fortdauer der Belagerung gegen den Einspruch Europas unerklärlich. Und !
unerklärlich wäre es, daß Oesterreich nicht mit den Lußersten Maßregeln ,
sich durchsetzt. !
Rußland spielt ein Doppelspiel. Das scheint sicher. Und darum ist
die weitere Entwickelung von niemand vorauszusehen'.
o
Ein Lcudalberrscher der finanz.
Richt überraschend ist John P. Morgans Tod gekommen. Schon seit
Wochen wußte man, trotz aller Beschönigungen, daß seine Tage gezählt wa
ren. Intime wußten e schon länger. Die ersten Andeutungen drangen in
die Öffentlichkeit, alt die Vernehmungen vor dem Pujo-Komitce stattfanden.
Mit ihm scheidet eine der typischsten Persönlichkeiten einer versinkenden
Periode in der amerikanischen Entwickelung. Der hervorragendste noch
übrig gewesene Vertreter des kapitalistischen Feudalismus. i
Denn Feudalismus ist nicht an Titel gebunden. Er ist ein Machtzu
stand. Und er bildet sich aus, so gut in dem Cumberlandgebirge, wo er
mit Pulver und Blei auf Meuchelmord seine Herrschaft stützt, und der staat
lichen Gewalt Trotz bietet, indem er ihrer Machtformen sich bemächtigt; wie
tn den Kontoren der Metropole, in denen er die Herrschaft über Kredit
und Umlaufsmittel errafft, den Gesetzgebern seine Wünsche diktiert, und
Auflehnungen mit .Anschauungsunterricht' ahndet, der wirtschaftliche Not
bedeutet.
Es müssen starke und tatkräftige Männer sein, die solche Herrfchaft
üben können. Aber einseitig hervorragend begabte. Solche, bei denen die
einseitige Begabung für das Erfassen alles dessen, waö ihnen in ihr Ziel
paßt, leinen Raum läßt sür den Blick, der auch die unvermeidlichen Folgen
für die Gesamtheit erkennt, und die unvermeidliche Rückwirkung dieser
Erkenntnis.
ES können Titanen sein nach der Art eines Napoleon, Melteroberer. Es
ist ein WelteroberungZplan gewesen, die Kontrolle über die natürlichen
Hilfsquellen des Lande, seine grundlegenden Jndustricen, seine Verkehrs-
tge, und sein Geld und Kredittvesen in denselben Händen zu vereinigen,
und so die wirtschaftliche Beherrschung der ganzen Nation durch dieselben
HLnde herbeizuführen. Es war ein ungeheures Unternehmen. Millionen
von Wert zu dekretieren, sie zu schaffen, durch ein Fiat' und dafür
Millionen an wirklichen Werten einzuheimsen. Und eS war ein gigantischer
Plan, diese! System nicht nur aus unser Land, sondern durch die Dollar
Politik auch auf andere Länder auszudehnen. -
Blindheit bezüglich dessen, wa andere Menschen ertragen wollen, und
der Mittel, die ihnen zu Gebote stehen, um e! abzuwehren, das war die
große Schwäche in diesem Kalkül. Und als die Schwache offenbar wurde,
alS der Titane anfangen mußte, sich zu beugen, als d!e Schlachten auf
finanziellem Gebiete nicht mehr lauter zweifellose Siege brachten, da brach
die Lebenstraft zusammen. Ein Scitenstück zu Mark Hanna, zu dem er
auch im Lben eine! gewesen ist.
Versinkende Zeiten. ' Gestorbene Menschen. Große ihrer Zeit und ihrer
Richtung. Aber einer Richtung, deren Fortgang zu Katastrophen hätte süh
ren müssen. Der Ueberzang zur neuen Zeit, die begonnen hat. wird nicht
jchwerrr werden dadurch, daß sie nicht mehr sind. Und leine Jinanzpanik
wird entstehen durch MorganS Tod.
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Ltwas ncbsiebtscr.
Bei der Durchfahrt durch die Dardanellen hört die dritisch'kussische
Intimität auf, und der Interessengegensatz sängt an. derart, daß England
dazu getrieben wird, sich den Dreibundmächien zuzuneigen.
Die Wirkung zeigt sich in der Antwort der Balkanstaaten auf die
FriedenSvorschläge der Mächte. Sie bedeutet, auch wenn sie, noch nicht ein
glattes Eingehen ist, eine bedeutende Milderung der bis bor kurzem bekannt
gegebenen Ansprüche. Die forderten Skutari. Die forderten eine Kriegs
Entschädigung, deren Minima'betrag angegeben war. Und sie verlangten
den Ausgangspunkt der bulgarischen Grenze mitten im Marmarameer. Also
den Schlüssel der Durchfahrt zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer.
England liegt wegen deZ Suezkanals daran, daß die russische Flotte im
Schwarzen Meer eingestöpselt bleibe. Hier trennen sich seine Interessen don
denen Rußlands, darum mußte es heranrücken an die Auffassung Oester
reich Ungarns, und dai gab dem Dreibund da Uebergewicht. Wenn es
aber bezüglich der Dardanellenfrage nichts erreichen kann, so hat sein stilles
Wirken für die Verlängerung des Kriege? seinen eigentlickzen Zweck verloren.
Und daS wiederum macht die Balkanmächte nachgiebiger.
Bulgarien verliert nur momentan dabei. E ist unbequem, zwei M
resfronten zu haben, zwischen denen daS freie Recht der Flottenbewegung
fehlt. Aber Bulgarien hat noch keine Flotte. ES wird Jahrzehnte brau
chen, sich don den Anstrengungen dieses Krieges zu erholen. Wenn daS ge
schehen ist. ist es Zeit, für die Verbindung der beiden Küsten zu forsten.
eine. DaS wichtigere aber ist ihm
Ihr braucht nur $1.00
zum Beginn eine Cparkonioö in dek
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