Tägliche CmoH Tritismf. s Cine der vielen Eigenarten der titsjährigm Iriihjahrlmvde ist die. dah man zu den hocheleganten ?ioch!iitagdkleidkrn verschiedenartige GürteZschärpn, trögt, die auch on den Schneiderkostümen und an den Gesellschaft"" eine Rolle spielen. Sind die Schärpen, deren Länge und Breite üom persönlichen Geschmack athZngen, an dem Stoff bei An zugel, so nxrden sie mit schmalen Pelzpreisen. auch mit Spitzen, tixtV sach gold oder silbergestickt, um säumt, an den' unteren Enden ent weder besranzr oder auch m einer be schweren den Quaste zusammengenom. rren. Cchärpea aus Liberty in he!, Kn strahlenden Farben, deren Mate xlal in Gruppen von schmalen LangZfalien gelegt, in die Länge oder die Breite durchweg gefaltet oder gebauscht, auch mit Puffen zwi schen Stoffspalten geziert wird, pas s:n zu einfarbigen FrühjahrSkleidern. Orientalische, sehr breite, weiche Sei denschärpen in den lebhaftesten Cchattierunaen umwickeln die Gestalt in breiten Lagen bis zur Büste Hin auf und bis über die Hüften hinab, iriihrend die Enden dorn lose der sckjungen herabfallen. Bajaderen schärpen aus ' perlen- und flitter durchwirkter Seidengaze unterftrei chen die moderne Neigung des vorn hohen, rückseitig' sehr tiefen, seitlich schrägten Gürtelschlusses, oder um ivinden, von den Schultern ausge hend, seitlich geknotet, die Gestalt. Bon den Phantasieschärpen bis zu der. Fichumantillen ist nur ein schritt; man trägt diese jetzt noch auS Rauchwerk, meist aus Chinchilla, vielfach aus reinwkißem Hermelin: letzterer wird mit den kleinen dunk- len Schwanzchen, die auf emem be pulten breiten Spitzenvolant ruhen, umfranzt und zu ersteren setzt man gern Goldspitzen oder auch goioqe stickte persische Seidenborten zu. Mit der zunehmenden Wärme entfernt man sich allmählich von den kleineren Pelzhüllen und trägt anstatt ihrer -um doch auch daS Gefällige an der jcgen Mode, hervorzuheben sehr IWsche lose Oberhüllen, sogenannte Ocstc directoires. die im Rücken leicht anliegend, vorn ziemlich gerade r:7.d lose herabfallen. Die wenig '-.fangreiche.' sehr bequeme Früh '4:JhülIt öffnet sich über einem we s:7.artigen Halbmieder, daS in Far li iJ Stoff m,it,dem. sehr hohen, ' ' z Um lege! gen uns dem den :l völlig umsäumenden lose übereinstimmt. . Man fer , s;:7e Directoire-Jackel! (eigeni , r:r.i:Iei3) cul AtlaZ. aus gla dsi&f V zL 1 i i- . , i. , X ' 1 11 i A I L-rIj II. ( uJ? IIL ciertem Taft oder aus Charmeuse, und manschettiert die ziemlich weiten geraden Aermel mit dem Innen bezw. Kragen- und Umschlagstoff. Das Modell unseres ersten mm (Fig. 1) ist geeignet für ein Kleid aus leichter rühjahrsseide oder ei nem Stoff wie Eponge und derglei chen. Der aufgesetzte Vorderteil der Bluse hat einen Einschnitt, durch welchen scheinbar die Enden einer Spigenrllsche tretet, die als Fortsei- zung eines Spitzenkragens erscheinen können. Dieses Kleid würde sich sehr hübsch ausnehmen, wenn es aus naturfarbiger Pong- oder Shan- tunz Seide, die kleinen Schleifchen, welche die Bluse und Aermel verzie- ren, aus goldbraunem Atlas qefer tigt würden, während die Spitze am Kragen und den Aermclmanschetten eine reiche Ecru - Farbe haben würde. Der dazu passende Hut aus naturfarbigem Stroh hat eine Krone aus gelben Rosen, mit Schleifen aus braunem Atlas. Das einfache Kleid des nächsten Bildes (Fig. 2) kann aus Eingham. Leinen. Chambray oder irgend einem anderen passenden Waschstoff geser tigt werden. Die Bluse weist eine schmale eingesetzte Weste aus demsel- den oder einem kontrastierenden Stoff auf, der, wenn er karriert ist, schräg geschnitten werden kann. Der Kragen und die breiten Aermelauf schlage sind mit einer schmalen Stil sche aus Spitze oder einfachem Ba tist besetzt, ebenso die Kanten der Llusentaille, welche über die Weste fallen. Der Rock hat ein einfaches Mittclpanel ohne Lesatz. Zur Wer zierung von Bluse und Rock wurden kleine Perlmutterknopfe verwandt. Die eng anschließenden Turbane, fp-Jtq Z53 m'nSS o , ? ll " IV. jSSf J vWCpA w rfi sisi r 4-jJi ' V ijÜi X. . wie ein solcher Im nächsten Bilde iFig. 3) skizziert ist. sind besonder, kleidsam für junge Mädchen. Sie passen vor allem sehr gut zu 2ail leurkleidern. Diese neuesten Fa?onk sind aus so seinem Stroh gefertigt, deß sie in irgend eine beliebige Form gebogen werden können. Bei unserem Modell wurde seine schwarze! Stroh verwandt, mit Kronenband und Ein fassunq aus Samt. Tie einzige an dere Garnitur bildet ein durch star ken Draht aufrecht gehaltene Schlei fenraar ans weißem Tüll. Das nächste Kleid (Fig. 4) ist ein Sommerkleid für ein sechzehnjähri ges Mädchen und ist auS waschbarem Hxift gefertigt. AU Besatz wurden Streifen von besticktem Cr,pe der wandt. Tie Stickerei kann in Weih oder farbig ausgeführt werden. Eine breite Falte auf der Bluse ruft einen Bolero-Effekt hervor, der noch er lwht wird durch den schmalen Band- besatz auS besticktem Erpe. welcher mit dem Rande parallel läuft. Den XL vorn befindlichen Schluß der Bluse ui.d des Rockes bilden aebalelte Knöpfe. Der Rock ist unten auf je der Seite oeschlidt und mit den Knöpfen und der Stickerei verziert. Das für den Strakengevrauch be stimmte Kinderkleidchen des nächsten Bildes (Fig. 5) ist aus dunkelblauer Serge gefertigt, während für Kra gen. Aermclauffchläge und Gürtel ein Seidenstoff in matter blauer ssarbe verwandt wurde. Auch kann das Kleidchen sehr vorteilhaft aus irgend einem waschbaren Stoss her gestellt werden. Der Schnitt ist im Stil der russischen Bluse gehalten, mit Schulterstreifen, die mit Knöp fen besetzt sind. Dieselbe Knopfver zierung tragen die breiten Aermel aufschläae. unter welchen die ziemlich weiten Aermel ein wenig eingezogen sind. Tie im Schisserknoten ver tnüpfte Krawatte kann aus Seide oder ähnlichem Stoff gefertigt wer den. Ein bübsckes RachmittaaSkleid auS changierender Faille-Seide einer da schönsten Seidenstoffe, die es gibt ist im lebten Bilde (Fia. 6) dar gestellt. Die Schönheit des Stoffes spricht bei dem einfachen, aber gra liefen Schnitt für sich selber. Die Bluse schließt schräg über der Brust und zwischen zwei schmalen Revers, die ebenso wie der Kragen und die Aermelmanschetien auS dunklerem Atlasstoff gefertigt sind, tritt eine schmale Weste aus getauftem Aez stoff zu Tage. Der überaus einfa che Rock hat seinen Schluß gerade an der Front herunter. Durch den Hut aus Hanf und Seide ist eine Pfauenfeder gesteckt, deren schillern den, Farben mit der oes Klel0stosses harmonieren. . In unerhörter Weise ist in Rom die jugendliche Tochter des Münchener Psychiater Profes sor Kreapelin am hellichten Tage belästigt worden. Auf der Piazza San Carlo wurde die junge Dame plötzlich von einem Manne sestge halten, der sich für einen Kriminal Polizisten ausgab und ' Fräulein Kraepelin aufforderte, ihm zu fol gen. AIS die Dame sich entschieden weigerte, faßte der rohe Bursche sie brutal an, um sie zu einem Wagen zu schleppen. Die Dame wehrte sich: es sammelte sich eine große Men schenmenge an, vor der der angeb liehe Polizist das Mädchen einem mi nutiösen Berhör unterzog, wobei er wahrhaft groteske Fragen stellte. Die Dame antwortete ,n mangelhaftem Italienisch, so gut sie konnte, bestand cber auf ihrer Weigerung, in den Wa gen einzusteigen, als der Bursche daS Ansinnen nach beendetem Verhöre nochmals an sie stellte. Da die Men e nun gegen ihn Partei zu ergreifen begann, mußte er 'schließlich . von jev turn Opfer ablassen.' ES ist; rüchr festgestellt, ob es sich um den Ueber griff eines wirklichen Polizisten oder tm einen Rowdy mit üblen Wich t,tcn handelt. mJMfx Twk W I I 5s r er äfft. Von Hermann Horn. Bon einer Brise gebeugt, über der tf- blaue Himmel lachte, ward die Bark von ihren weißen Segeln über daS windgestreiste Meer nach der Küste gktwgen. Die Anker rasselten in die liefe, und wie die Matrosen oben auf den Rahen daS Segeltuch beschlugen. sahen sie die Küste deut lich vor sich liegen. Gerade vor ih nen war schneeweißer Sana, links d.wirn eine Bucht, in die ein Fluß mundete, hinter dem sich die Maha aoni und Zedern Wälder dehnten, deren Stämme sie laden sollten; und rechts träumte dai Meer über der borgene Klippen hinweg, über die es von Zeit zu Zeit erschrocken ausfuhr und wilde Satze machte. Gegen Abend schwieg der Wind, und während das Land in schwere Farben gehüllt langsam in der Tun kelheit versank, kam ein Boot geru dert. Bon seinen Riemen glitzerte daS tropfende Wasser von vielen sun kelnden Pünktchen durchseht und vorn glitten die Lcuchtwcllen ins weiche Meer. Ein bleicher deuischer Kauf mann, mit blauen Augen, stieg auS zum Besuche des Kapitäns. Und un ten im Boot legten sich die braunen Ruderer lang auS, starrten gegen den Himmel, der Sterne bekm, und san gen eintönig vor sich hin. Die Mannschaft guckie kaum da nach; sie kannten die braunen Umbri zur Genüge, weil sie sä:on seit vie len Wochen hier an der Küste um hersegelten und hungrig waren nach den gebratenen Bananen, die aus der Küche dufteten. AIs sie aber nach dem Essen vor sich hinträumend vorn in der Dun kelheit umherlagen und ihre Pfeifen rauchten, ertönte plötzlich ein wüten- des Bellen des kleinen, weißen Hun des des Steuermanns, und als einer hinlief, fah er daS Tier aufgeregt nach einer Masse bellen, die auf der Reling gelagert schien. Tem Matro sen ward unheimlich. ,He", schrie er, waS ist das?" .Verdammt, waS ist das", feuerte er sich selber an. Da kam plötzlich Leben in die Masse, man hörte behende Sohlen auf dem Rand der Reling sich davon greifen, dann plumpste etwas ms Wasser, ein glühender Streifen glitt durchs Meer, und einen Augenblick sah der Mairose einen Mann in ei nem kleinen Boot in der Dunkelheit verschwinden. Aber drüben lagen noch die beiden braunen Umbri im Boot und sangen gegen den Himmel. Der Matrose lief das Schiff bis zur Kapitänskajüte, um nach dem Boote zu spähet, und rief den Ka pitän mit aufgeregten Werten an. Der tauchte aus dem' hellen Raum auf mit dem Steuermann und dem Gast dahinter. Der Kapitän hörte ihm zu. dann sagte er: ,O, das war nur der See äffe" und wandte sich an den blei chen Deutschen: Hast Du ihn gese hen?" Aber der lächelte wie zu etwas Bekanntem und Natürlichem, und schüttelte den Kopf. Seeaffe Seeaffe , dachte der Matrose, wahrend er wieder . nach vorn ging, und füllte die Köpfe der andern mit seiner Erzählung. Den andern Tag fing die schwere Arbeit an. Anker mit Bojen dran wurden ausgeworfen gegen daS Land zu, und schwere Taue liefen daran vom Ufer nach der Bark, die ihre lee ren Rahen spreizte. An dem Tau es waren noch Boote vorgespannt zogen die braunen Arbeiter die Flö ße von gelben viereckig behauenen Zedernftämmen von jener Flußmün dung aus anS Schiff. Tief lagen die Rafften im Wasser, daö darüber hinspülte. AIS der erste Balken an Bord ge. hievt ujix, sprang plötzlich etwa? davon ab und saß auf der Reling wie ein großer Affe. Aber es war ein Mann ohne Beine. Der ganze Rumpf war mit grauen Haaren be deckt, und die Arme wuchsen wie zwei rotbraune, keulenartige Stamme au! der Bordwand, die die großen Hän umspannten. Er schaukelte den Kör per mit vorsichtigen Bewegungen zwischen den Armen hin und her, während seine braunen, .wilden Au gen tastloS von einem zum andern wanderten. Wie er den kleinen, weißen Hund des Steuermanns an Deck herum springen sah, der seiner noch nicht gewahr geworden war, warf, er plöh lich mit einem Ruck den Körper nach hinten, ließ sich in die Ellbogen fal len, und blökte den Hund zähneflet schend an, daß das Tier erschrocken zurückwich. Als eS dann wütend zu bellen begann, ließ dieses seltsame Wesen ein hartes, lauteS Gelächter erschallen, wie es Taubstumme an sich haben. Darauf watschelte er bIS zur nächsten Wante. an der er stq wie der Wind hinaufhantelte. In halber Masthöhe hängte er sich an ei nen Arm, daß er wie eine große Fle dermauS aussah. Dann nahm er in Sturm den ganzen Mast bis zur obersten Rahe. Dort hing er in bei den Armen, ließ wie ein Vogel klat schend etwa an Deck fallen und stieß ein wildes Gelächter aus. Am Ende fukjr! er bis an die Rahnock hinaus, ergriff in Brassentau und ließ sich dargn heruntergleiten, daß er mit dem nachgebenden Tu in weiten Bögen in der 'Luft sckwana. bis er aus einmal wieder auf seiner Reling sag. den Körper langsam zwischen den Keulenarmen schaukelte und die Augen von einem zum andern glei ten ließ. Jetzt setzte er sich, trommelte sich mit beiden Handen aus Brust uns Bauch und schrie: mangcr, man tjer, plcnty Iningcr, plcnty liiinjrcr r Aber ehe ihm noch einer etwaS hatte geben können, fuhr er plötzlich wie besessen mit einem dumpsknur renden Laut von innen die Wanten hinauf: und wie er jetzt mit einer Hand hängen blieb, sah man. daß der kleine, weiße Hund dei Steuer mannS sich tn seine Hüfte verbissen hatte und an ihm hing. Er tastete vorsichtig nach ihm und schloß seine riesige Hand, die innen faltig und hart wie eine Bärentatze war, um die Kehle bei Hundei. bis der die Zäh ne frei gab. Tann hob er ihn mit dem Kopf zu sich und beobachtet; ihn, wie er zu verenden schien unter seiner mörderischen Faust. Da gerade hieb ihm der Steuer mann mit einem harten Tauende quer über den Buckel, daß er den Hund erschrocken fallen ließ und wei ter hinauf eilte, ehe er sich umsah. Da stand der Steuermann noch und drohte ihm hinauf. Die Mann schaft stand erschrocken und aufgeregt vor dem Spuk. Der Kapitän und der bleiche deutsche Kaufmann waren auch gerade an Deck gekommen und lachten, ohne daS Vorhergehende ge sehen zu haben. .He. der Seeafse." rief der Kapitän und verzog grin send sein Schisfergestcht. laß ,hn man. Steuermann!" Darüber wurde der Steuermann noch weißer als er schon war, und seine schwarzen Augen glühten: Egal," rief er. so lange ich hier bin. komm! er mir nicht mehr an Bord!" Der Kapitän wollte noch etwas sagen, aber er schwieg, als er dem Steuermann ins Gesicht sah, uns ging in seine Kajüte; denn wenn der von diesen Anfällen besessen war, konnte sich ihm keiner widersetzen. Tie Schauerleute in Hamburg sind gewiß verwegene und selbstherrliche Leute. Aber der Kapitän und die Mannschaft hatten einmal mitange sehen, wie er mehr denn zwanzig von ihnen in solchem Anfall zu Paaren getrieben hatte. Er hatte ihnen de fohlen, die Lücken des Laderaumes zu schließen, und sie wollten davon laufen, ohne gehorcht zu haben. Da war er vor sie getreten und hatte geschworen: keiner verließe das Schiff, ehe die Arbeit nicht getan sei; und so machtig hatte seine Stimme und seine Leidenschaft gewirkt, daß die erregten und schreienden Leute plötzlich ganz still wurden und das Verlangte taten. Und vor seinen Augen mußten sie, die Lücken so dich! machen, als ginge es in See. Als sie fertig waren, hatte er leise auf geseufzt, und jeder war überzeugt gewesen, er hätte den getötet, der nicht gehorcht hätte. Ter Seeaffe guckte eine Weile nach dem Steuermann herunter, dann j schwang er sich mit einem PlumpS ins Meer, und man sah ihn mit seinen langen Armen den roten Kör per unter dem Wasser vorwärts be wegen, daß er aussah wie ein krebs artiges Meertier. In seinem kleinen Boot hockte er sich nieder, rang sein blaueS Lendentuch aus. befühlte fei ne Wunde mit den Fingern und de trachtete daS Blut, daS an denen klebte. Bald darauf sah man ihn in seinem Boote treiben, worin er vorn kauerte und mit dem Speer in der Hand auf Fische lauerte. Wenn er einen gespießt hatte, stieß er einen gellenden Schrei dei Triumphes aui. An Bord war ein brauner Lotse, dem befahl der Steuermann, er rnö ge dem Seeaffen mitteilen, wenn er noch einmal an Bord und in die Masten käme, schösse er ihn herun ter. Die braunen Umbri. denen der Lotse daS mitteilte, erhuben ein Ge schnatter und Gelächter, und riefen dem Seeaffen allerlei zu. Keiner wußte mehr von dem See offen. Er wohnte weit oben am Flußufer tn einer Hütte für sich. Kei ner vermochte zu sagen, ob er seine Beine verloren oder von Geburt an so hatte. Nur wenn Schiffe kamen, war er da, half den braunen Umbri wie dem Schiffsvolk, bettelte um al lerhand Dinge und kletterte stun denlang in den Masten umher. Der Steuermann war nach dem Borfall mit der Mannschaft wieder an di: Arbeit gegangen und sprach kein Wort darüber. Als aber am Abend der Seeaffe kam und Fische zum Kauf anbot, wieS ihn der Steuer mann, ohne ein Wort zu sagen mit erhobenem Arme fort. DaS seltsame Geschöpf gab einen Schwall von Worten von sich, griff an feine blu tende Wunde, zeigte sie und schwang seine Arme. Aber der Steuermann sah ihn nur mit seinen glühenden Augen an und streckte weiterhin die Hand fortdeutend auS. So wandte der Seeaffe sein Boot und ruderte wieder davon. ' MS aber der Steuermann zum Essen unter Deck gegangen war und die Mannfchaft nach dem Boote quS guckte, lag eS langsfeit und "der Seeaffe mit lauernden Augen darin nen. Als sie sich ' vorbeugten, um besser zu sehen erhob er,, ..sich und zog me Decke von einem Haufin Muscheln. Fischen, geschnitzten Sto koSnußschalen und Flaschenkürbissen. Jedem drückte er davon in die Hans mit eindringlichen Gebärden. Und während die Matrosen daS zögernd nahmen und betrachteten, deutete er nach dem Masten, stieß allerlei kla gende und sehnsüchtige Laute aui und suchte mit den Augen zwinkernd ihr Einverständnis. Die Leute lacq ten verlegen, zuckten die Achseln, lie ßen ihn aber gewähren, als er dai Schiff bestieg. Bald faß er oben auf der Bram rahe und schaukelte den Körper mit vorsichtigen Bewegungen zwischen den Armen hin und her, und als die glitzernde, leuchtende Dämmerung des heutigen Abends daö Takelwert in schwarze Kreuze und dunkle Netze verwandelte, hing er wie in Stück davon, ganz versunken da oben in seinen Armen und ward mit den verschlafenen Bewegungen de Schis sei hin und her gewiegt. So ge, wahrte ihn der Steuermann, als er wieder an Deck kam. Er betrachtete ihn genau durch sein GlaS und ging dann, als sehe er die herumstehende Mannschaft nicht, mit festen Schril ten ?ach seiner Kammer. Bald kam er wieder mit seiner Flinte. Er luv sie vor aller Augen und schoß nach dem Seeaffen hinauf. Der fuhr, vom Bogeldunst getrof fen, wild zusammen, hantelte sich ei lig die Rahe entlang und ließ sich von ganz da eben sofort ins Wasser fal len. Wie ein Seehund taucht er vor sichtig mit dem Kopf neben seinem Boot auf, bestieg ei eilig und rüder te davon. Außer Schußweite fuhr er dreimal um da Schiff herum, dann hörte man ihn ein Gebrüll ausstoßen, in welchem Schmerz und Zorn gemischt waren, und er der schwand m der Dunkelheit. Drohend wuchsen die Mairosen in der Dunkelheit zusammen, und da sie sich beieinander suhlten, erhoben sie ein Gemurmel. Da drang des Steu ermanns Stimme in einem seltsam gellenden Ton, als bändigte sie einen Sturm, vom Achterdeck herüber: .Wenn einer waS zu sagen hat her mit ihm wenn nicht in die Ko je und die Ankerwache an Deck!" DaS Gemurmel verstummte, und ihre Gestalten verschwanden. Die Matrosen hatten dem Seeaf- fen durch die braunen Umbri Tabak. Salzfleisch und Hartbrot schicken lassen. Er kam zedoch nur selten in die Nähe des Schiffes. Bon wei tem sah man ihn bisweilen nach dem Schiff herüberstarren; und wenn er seinen Speer nach den Fischen warf, vernahm man nicht mehr seinen get lenden Schrei. Eines Spätnachmittags war eine Rafft von Zedernftämmen abgetrieben und ein Teil der Mannschaft rüder te sie mit dem großen Boot wieder heran. Der Steuermann ließ gleich zeitig vom Bord aus an einem Tau ziehen, das an der Rafft befestigt war. Sein kleiner, weißer Hund war vom Boot aus aufs Floß gesprun gen und bellte von da aus die Wel len an, die nach seinen kleinen Pfo ten leckten. AIS er eben ein wenig zitternd, mit eingeklemmtem Schwanzstummel am Rande stand, kam unter dem Heck der Bark der Seeafse in seinem kleinen Boot angeschossen und kriegte ihn zu fassen. Er schwang ihn in sein Boot, ließ die Ruder sinken und zerpflückte das schrecklich brüllende Tierchen vor den Augen seines Herrn. Glied um Glied riß er ihm auS mit seinen Keulenarmen und Bärentatzen, und schleuderte sie knurrend und bel lend nach dem Steuermann on Deck. Dann stieß er sein gellendes Lachen quS und ruderte davon. Der Steuermann ward schneeweiß vor der versammelten Mannschaft und hielt sich am Geländer fest, wo er stand. Plötzlich riß er feinen schweren Körper herum und lief mir vorgebeugtem Kopf und gebogenen Knien davon. Alle' seine Bewegun gen fingen sich in einem feltsamen, schweren Gestampfe, wie bei einer angeheizten Maschine, und ebenso kam er wieder mit seinem Gewehre und einer Hand voll Patronen. Steuermann, Ihr werdet Euch doch nicht unglücklich machen." raun te ihm der Kapitän zu. Doch der Steuermann blickte nur nach dem enteilenden Boote, berech nele, daß eS für einen Schrotschuß schon $u weit sei, wandte sich, nur mit seiner Leidenschaft beschäftigt, mit ebenso seltsam schweren ,Bewe gungen um, eilte daS Deck entlang und sprang in deS Kapitäns kleine Gig, die neben der Fallreep schau leite. Bald darauf sah man ihn hinter dem andern Boot dreinfahren. Lan ge sahen ihm alle nach, bis er mit dem Boot deS Seeaffen in einem fei nen, weißlichen Dunst der Ferne ver schwand. Und bald kam die Nacht. Keiner sah die beiden wieder. Kein Schuß, kein Schrei war vernommen worden, selbst die Boote waren nichl mehr aufzufinden. Wahrscheinlich hatten die braunen, schnatternden Umbri sie gestohlen.. Gedankensplitter. Bei gilbte .Stammbücher" lehren uni, wie t anspruchslos wir tinjt waren. Schlampige Unisormen. Elfllinmf (inrl ArinniftH ttitb rini (Inttwt feirtnf. ,SInd Sie schon einmal in .Deutschland gewesen?" fragt Clment, ! Baute! im Pariser Matin". SDeniF ! Sie dort waren, ist Ihnen sicherlich die Eleganz der deutschen Soldaten uniformen aufgefallen. Am Sonn tag kann der Ausländer leicht auf den rti.V 1 L.C i.!. fU..Mlf. i viiuuiiicn icmmrn, vag Die uiuinu nur aus Unteroffizieren bestehe. Der gemeine Soldat trägt ine Uniform von feinem Tuch, die offenbar eigeni für ihn angefertigt worden ist; sein Ledergurt ist lackiert; seine Kopfbe deckung. Helm oder Mütze, ist beinahe schick ... Wenn man nicht Bescheid weiß, sagt man bewundernd: Wil Helm hat sich aber sehr in Unkosten gestürzt, um seine Soldaten proper zu kleiden!" ... So ist daS aber nicht. Diese Uniformen kommen nicht auS dem Kompagniemagazin. Nach alter Sitte nimmt der deutsche Soldat, wenn er eingezogen wird, eine nagelneue Eztrauniform mit: sie ist in Geschenk seiner Familie oder, wai noch häufiger der Fall ist, der Familie seiner Braut. Damit Fritz. . Hermann oder Otto al! Soldat schön aussehen, bringen ihre Angehörigen manche! Opfer: sie rüsten den Rekru ten vom Kopf bis zu den Füßen aui. ES braucht kaum gesagt zu werden, , daß diese Uniform nur für die Son 1 tagsouSgänge dient; daneben gibt 's eine weit weniger schmucke vorschrifti mäßige Uniform, die der deutsche Soldat an der Kaserne oder bei der Uebung trägt. Ich will nicht vorschlagen, daß dai alles, auch in Frankreich, so gemacht werden soll. Wir sind sparsamer ali die Deutschen, und unserem Dumanet ist ein Postanweisung lieber als ein noch so blitzblanker Ledergurt. Gan, abgesehen davon, daß in Frankreich der gemeine Soldat eine Extrauni form nicht tragen darf. Da nun aber die dreijährige Dienstzeit wieder ein geführt werden soll, möchten wir die Militärbehörde bitten, diese Pille ein , wenig zu überzuckern, indem sie unsere Soldaten ein bischen besser kleidet. Wenn man Liebe zur Uniform er wecken will, muß man diese Uniform reizvoller gestalten ... Und man wende mir nicht ein. daß dieS nutzlos vertanes Geld wäre: gar viele gehen nur deshalb zum Militär, weil ihnen die Litzen und die Uniformschnüre sa gut gefallen ..." 'Auf diesen Vorschlag zur Gute hat Element Baute! bereits e.ine Antwort erhalten; ein Schneider schreibt ihm: Geehrter Herr! Sie behaupten, daß die Uniformen unserer Soldaten nicht elegant genug aussehen, weil sie schlecht zugeschnitten und schlecht ge . arbeitet seien . . . Sehr richtig! Und Z als Schneider und Patriot bin ich sehr betrübt darüber, daß unsere Sol daien so herumlaufen müssen. O, diese Röcke, die mit dem Hackbeil zuge schnitten zu sein scheinen! Und diese Hosen, mein Herr, die um zehn Zenti . meter zu kurz sind, und deren Ta schenöffnungen so wit auseinander klaffen wie die Zugänge zur Unier grundbahn! Deswegen sind wohl auch die Freiwilligen bei unS so sel ten ... Mit 18 oder 20 Jahren ist man noch eitel, will man noch gefal len: die jüngeren unter meinen Kun den sind besonders schwer zufrieden zustellen. Sie lönnen sich also den ken, daß sie keine besondere Lust haben, einen Beruf zu ergreifen, in dem man so schlecht gekleidet ist! ... Gegenwärtig werden neue Unifor men entworfen. Eine vortreffliche Gelegenheit für Herren da oben, sich ein wenig um die Eleganz unserer Soldaten zu kümmern. Kraft alter Tradition werden mit dem Ent Wurf" der Uniformen die Maler be traut. Mische ich mich etwa ein, wenn es gilt, Fresken für dai Pantheon zu entwerfen? Könnt man nach so viel mißlungenen Versuchen nicht die Schneidermeister, also Leute, die etwas vom Zuschneiden und vom Nä hen verstehen, beauftragen, die neuen Uniformen zu entwerfen? Ich sehe Sie lächeln... Warum denn? Sind wir nicht dazu da. die Mode zu schaf fen und die Leute anzuziehen? Ist es txnn gar so komisch wenn ein Buchhalterposten ausnahmsweise ein mal einem Buchhalter und nicht einem Tanzmeister übertragen wird? Wir wollen die französische Armee anzie hen, dann mögen die Herren Maler sie anmalen ... Wenn wir diese Ee nugtuung nicht erhalten, sind wir Schneidermeister entschlossen, im Sa lon festzustellen!" Der 19jiihrige Rechts, braktikant Mat. vo. Scbesfel. btt des Dichters Namen forterhalten sollt, ist rv . . . in 5. ? . cni . ia . r r. flCDi a-dge nacq hinein maiti, ojepy von Scheffel, in Karlsruhe an dest Folgen einer Lungenentzündung ge storben. - 7-Auf seinem Gute tn der Nähe von Newport ist dieser Ta ge der angeblich reichste Mann von England, Bjscount Tredegar. gestor len. Sein jährliches Einkommen (meistens aus Minen in WaleS und anderen Teilen deS Königreiches so wie großen Besitzungen in Indien und anderen Kolonien) wird auf l fünf Millionen Dollar attä'M. Den Kriinkrieg hatte er als junger issizier mllgemacyt uno warz einer der beiden einzigen Lberlebendetz Os siziere die den berühmten TodeSritt c.uf Balaclava mitgemacht hatten.