TSgliche CmaU TtMnt. -vl f . Vit-Tz. Ss:"3ä25i; M WeMerlMWein Noman von ;SE:Ütf VfSSSSS (3. Fortsetzung.) Leider, schloß da Cchr'iren. er laubt ihm seine Zeit nicht, sich Person lich vom Bater zu verabschielen. Von ihr wieder kein Wort. Trotz Ul un kindlichen, trotzigen Verhaltens seine Sohnei bedachte sich der Vater nicht lange; er reis! noch an demselben Tage nach stiel ab, um seinen Ein zigen vvr der pressen Weise noch ein mal zu icyen. Mi kam zwar eine ;oi melle Aussöhnung zustande, aber der Kroll in dein iünaeren und der Schmerz in dem alteren Herrn blieb noch weiter bestehen. Die weite um fernung. die neuen Eindrücke, der Aufenthalt unter ganz sremden Menschen stimmten den Sobn all ,!!,s! tntitr ffirifnff IltUtyilUJ lUltUlk. fit mit dem Bater wurde immer leb basier und inniger, und endlich fern tie längst erwartete Bitte um Berzei hung. die der (-ohn an den maier richtete. Und am Schluß dieses Brie fe wurde zum erstenmal der Sites mutier Erwäbnuna aetan: .Litte m'.ch Deiner Göttin bestens zu em tfeblen." AuZ der .Empfehlu!'. wurde in den weiteren Briefen des CohneS .ergebenste und herzlichste Kkiikk". und scklieklich richtete er auch direkt an die .verehrte Mama ein freundliches Schreiben. Und nun nach dreijähriger Abwesenheit kehrte der Sohn zu längcrem Aufenthalte in Vaterhaus zurück mit dem auf richtigen Vorsah, persönliche gute Beiiebunaen wischen sich und der Stiefmutter anzubahnen. Freilich. si leicht, wie er eS sich in der Ferne ge dacht, war eS nun doch nicht. Ange sichtS deS ungleichen PaareS wollte sich der alte Unwille wieder in ihm legen. Denoch zwang er sich, als er m:t seiner Begleiterin die Bahnhc,fS Halle betrat, in der er seinen 3:1 mit zwei Gepäckträgern verhandeln iah. der Stiefmutter ine Artigkeit IZU sagen. .Ich möchte Ihnen meinen Dank vuödrücken." nahm er mit ehern freundlichen Blick daö Wort. .Wofür?" .Papa sieht so vortrefflich auS. ein Beweis, daß Sie ihn ausgezeich net gepflegt haben Eine feine Nöte stieg ihr inS Ge ficht. , O, das ist doch selbstverständlich." rwiderte sie schlicht, .das ist doch meine Pflicht, und er hat eS doch ge hiß um mich verdient." Ihre Antwort bewirkte, daß er mit kiner impulsiven Bewegung ihren Arm für eine Sekunde mit dem ei nen drückte. Da kam deer alte Herr, dem das Bild der so friedlich nebeneinander schreitenden beiden Menschen, in denen sich dak Glück seines LebenS verlor perte, eine sichtlich große Freude betet te. lebhaft aus sie zu. - , .Alles geordnet, Kinder!" Kommt, wir wollen uns beeilen, nach hause zu kommen. Richard hat gewiß einen Bärenhunger!" Unterwegs im Automobil bot die lange, interessante Seereise, die der junge Marineoffizier hinter sich hatte, ten Gesprächsstoff. Ab und zu warf der Heimkehrende einen verstohlen prüfenden Blick auf seinen Vater und auf die neben ihm sitzende junge Frau. Der alte Herr sah in der Tat wohl und munter und von Heizen zufrieden aus. Die Ehe mit der um - 28 Jahre jüngeren Frau schien ihm keineswegs Unruhe, ärgerliche Auf regungen und Kummer bereitet zu baben, wie er in seinem Borurteil befürchtet hatte. Freilich, ob die junge Frau in der Ehe dasselbe Glück ge funden, daö dem alten Herrn zuteil geworden zu sein schien, dünkte ihm mindestens fraglich. So sah kcine Frau aus. die im herzlichen Einver ständnis mit ihrem Gatten lebte und sich in ihrem Eheleben voll befriedigt fühlte. Ihr Auge war blaß und ver riet Zeichen der Abspannung. In ihren Augen und Mienen lag etwas Unruhiges. Scheues. So oft der rite Herr in seinem Glücksgefühl ihre Hand herzlich erfaßte, erhielt das Lächeln in ihrem Gesicht, ihre Haltung und ihr ganzes Wesen etwas Er . zwungeneS, Gekünsteltes, fühlte ste sich nicht glücklich? Hatte die Ehe mit dem so viel älteren Manne ihr bereits die große Enttäuschung, die Unlust und Verbitterung bereitet, die bet so ungleichen Paaren auf der einen oder anderen Seite einzutreten pflegt? . Z. , Als Richard Werder am anderen Morgen durch den Korridor der Woh r.ung schritt, um in das Wohnz'm rner zu gelangen, hörte er plötzlich ei nen kurzen, schrillen Schrei. Rasch riß er die Tür auf. Ein fchreckener ngender Anblick bot sich ihm. Auf! dem Fußboden, neben dem Stuhl, von dem ste offenbar eben herabge glitten war, lag Frau Jrmgc.rd, totenbleich, mit geschlossenen Augen. In ihrer Rechten hielt sie sumpf haft ein Zeitungsblatt, m dem sie wahrscheinlich kurz vor dem ' Ohn Machtsanfall gelesen hatte. Tatkräftig und geistesgegenwärtig ob der junge Omzier die Bewußt S Arthur Zapp. s -AMMM los empor und trug sie zu dem nahen Sofa. Tann eilte er zur Tiir und rief um Hilfe. Der Vater, der noch in feinem Schlafzimmer beim Ankleben war. eilte erschreckt herbei, und gleich nach ihm kam auch eins der beiden Dienstmädchen dkS Hauseö. Richard Werder rieb der Ohnmdch tigen die Schläfe mit Eau de Co'og ne, die ihm daS junge Mädchen in einem Jlakon gereicht hatte. Die Frau kam zu sich. Ihre Augen aufschlagend, sah sie sich verwundert und verstört um. Als sie den jungen Offizier erblickte, schoß ihr eine jähe Röte in'S Gesicht, und mit einer raschen Bewegung richtete ste sich empor. .WaS denn? WaS ist denn?" stot terte sie. , Ihr Gatte gab ihr die Erklärung: Richard fand Dich ohnmächtig, Du hieltst ein ZeitungSblatt in der Hand. Vielleicht hat Dich die Schilderung ir gknd eines Verbrechens oder Unglücks kalles entsetzt und Dir Deine Schwä cheanwandlung zugezogen. Die junge Frau warf einen un willkürlichen, forschenden Blick nach dem Tisch, auf den der junge Cffi' zier die Zeitung gelegt hatte. Eine Erinnerung schien ihr zu kommen; sie wechselte heftig die Mrbe. ihre Au genlider begannen ruhelos zu irren, und Schrecken und Entsetzen drückten sich tn ihren zuckenden Mnen aus .Was war es den?" fragte der Landgerichtsrat besorgt, und beugte sich mit liebevoll fragendem Blick über die Zitternde. .WaS hat Dich denn so erschreckt? Sie antwortete nicht; vor den auf ste genchteten Blicken der Männer rasch ihr Gesicht senkend, athmete sie schwer; ein sichtlicher Schauer lief durch ihre hohe schlanke Gesiali. Sie schien von einer namenlosen Angst und Unruhe erfaßt; ihr Mund üjf nete lim. aber es war nur tin dumpfes Keuchen und Stöhnen. 08 cus der rinaenden Brust heraufkam Plötzlich schlug sie die Hände vor daS Gesicht und brach in ein fassungsloses, krampfartiges Schluchzen aus. Der alte Herr war auf's Ticiste erschüttert. Sie sanft umfassend, und ihre Stirn und Kopf liebevoll strei wein, rief er: .Aber mein liebes, au tes Kind, waS ist Dir denn?" Er unterbrach sich und drehte seinen Kopf zu dem Dienstmädchen um: Schnell. Anna, laufen Sie zum Arzt! Er möchte doch sofort " Aber die Schluchzende richtete sich rasch in die Höhe und ihre Hände sin ken lassend und sich mit starker An strengung beherrschend, hielt sie die Fluchtige zurück, Nern. Anna. lassen Sie nur! Mir ist schon besser!" Zugleich erhob ste sich. .Was war es denn, waS Dich so erschreckt hat?" fragte der Gatte, sie stutzend. Sie zwang sich zu einem Lachein. .Nichts. Es war nur ich las gerade daS Feuilleton, als mir auf einmal furchtbar übel wurde. Es ist wohl Schwache ich habe mich in letzter Zeit überhaupt nicht wohl ge fühlt!" Der alte Herr nickte eifrig. Ja, ich habe es auch schon bemerkt. Dein Appetit ist miserabel, und auch mit dem Schlaf scheint eS zu hapern. Du stehst immer so früh auf. Mir scheint, daß eine krankhafte Unruhe und Nervosität in Dir steckt. Wir wollen doch einmal den Arzt befra gen!" Er geleitete seineFrau auS dem Zimmer, während der junge Ossi zier, im Wohnzimer zurückbleibend, die Zeitung ergriff und die einzelnen Spalten durchlas. Doch kein grau siger Mord, noch der Bericht irgend eines besonderen entsetzlichen Un glücksfalls, dessen blutige Einzelheiten einer schwachnervigen Dame wohl eine Schwächeanwandlung zuziehen konn ten, fand sich in der Rubrik .Tages ereignisse und Vermischtes" vor. Kopfschüttelnd und sinnend , sah er nach der Tür, hinter der die bleiche. angegriffene junge Frau am Arm ih res Gatten verschwunden war. Merkwürdig, wie sehr sie sick verän dert hatte! Er hatte sie als jungeSMöd cyen gekannt, damals war sie ,hm im mer alS die Frische und Gesundheit selbst erschienen und von munterem, heiterem Temperament. Die Ehe hatte sie auffallend verwandelt. Und der Gedanke von gestern mittaq und die weiteren Beobachtungen, die er wäh rend des TügeS und des AbendS e; macht hatte, wurden wieder lebendig n ihm. So sah sicherlich keine gluck iche junge Frau aus . . . . Frau Jrmaard legte sich in ihrem Schlafzimmer auf die Chaiselongue. Der besorgte Gatte nahm neben ihr Platz und liebkoste ihre bleichen' Man gen. meinen liebevollen Fragen, ober wich sie auö, indem sie matt die Au gen schloß. AIS er sich nach einer Stunde von hr verabschiedete, um sich nach dem Gericht zu begeben, fragte er sie. ob sie noch irgend einen Wunsch habe. Vle erhob ihren Oberkörper eb haft, sich auf einen Arm stützend. ; - ? i . r .5 , , - I, oiiie, leieoyoniere vom an Jngeborg Du weißt, an den Kauf :' -li:-'f-J. , . ,. mann Kerstkn unten im Hause. Der schickt hinauf zu ihr. Ich lasse sie bitten, in bißchen zu mir zu fern men." Eine Stunde später der Land gerichtSrot befanv sich bereits auf dem Gericht, und auch der Marine leutnant hate die Wohnung verlas sen. um eine dienstliche Meldung ab zustatten traf die junge Kusine der Hausfrau, Jngeborg Ruland, ein. Die junge Dame war ein dunkelhacri geS Mädchen mit lebhaften, braunen Augen, auS denen eine starke geistige Regsamkeit blitzte. WaS die Gestalt anbetraf, so hatte sie in dieser Hin sicht viel Ähnlichkeit mit der um et wa vier Jahre älteren Frau; auch sie war groß und schlank und wohlproxor tioniert. Sie waren beide nicht nur verwandt, sondern von Kindheit an innig befreundet. Die äußeren Ber bältnisse der jüngeren waren bestere als dieJrmgardS; sie hatte zwar keine Eltern mehr, lebte aber in sorgen freien Verhältnissen, denn die Zin sen deS ererbten Vermögens reichten aus. ihre Bedürfnisse und die einer weitläufig verwandten älttten Dame, die bei ihr lebte, reichlich zu bestreilen. Die Leidende lag noch auf der Chaiselongue im Schlafzimmer, die Kusine fetzte sich zu ihr, und eine stunde lang blieben die beioen )a wen in lanaem Gespräch beisammen. Als Jngeborg sich wieder vcrabsäiie den wollte, weil sie dringend zu tun habe, hielt die andere sie mit hefti aer Dringlichkeit zurück. .Rein, nein! Ich lasse Dich noch nicht!" .Aber Dir wird gut tun. allein zu sein und zu ruben." .Nein, nein! Denkst Du. ich konn te schlafen mit dieser Unruhe und Angst im Herzen?" DaS jungt Mädchen ließ sich nicht lange bitten. ES mochten wohl auch die Neugierde und der geheime Wunsch dabei mitsprechen, den Ma rineofizier, dessen Bild noch treu in ihrer Erinnerung lebte, wiederzusehen. Als Richard Werder eine Stunde später nach Hause kam. befanden sich die beiden jungen Damen Jrmgard hatte inzwischen Toilette gemacht und schien sich bereits völlig erholt zu ha ben im Salon. Der junge Manne offuier war offenbar sehr angen?ym überrascht, sich Jngeborg Ruland, die er im fernen Asien ,nicht vergeben hatte, gegenüber zu sehen. Mit leuch tenden Äugen, in denen sich sein leb Haftes Interesse spiegelte, betrach tete er die leicht Errötende. Sie haben sich sehr verändert, gnädiges Fräulein," kam eS ihm un willkürlich über die Lippen. Sie lächelte. Dasselbe wollte ich Ihnen eben sagen, Herr Werber. .Ich bin eben drei Jahre älter ge worden, gnädiges Fräulein." Waren es nur drei Jahre? Einem Manne kann man das ja sagen: Sie sehen um zehn Jahre reiset aus. Er verneigte sich leicht und ent gegncte mit ernstem Gesicht: Drei Jähre im Ausland zählen doppelt und dreifach. Man erlebt da eine Menge und reift deshalb wohl schnel ler äußerlich und innerlich." Sie nahmen beide im Erker Platz, in dem außer zwei Puffs nur ein kleines Tischchen und eine Palme standen. Frau Jrmgard verließ leise das Zimmer, um in der Kllch; Anord nungen zu treffen. Und in welcher Hinsicht habe ich mich so sehr verändert?" fragte Inge borg Ruland trotz ihres Ernstes und ihrer geistigen Interessen mit einem Anflug natürlicher Koketterie. Richard Werder ließ seme Blicke sinnend und prüfend auf dm Ant litz der jungen Dame ruhen, über daö sich wieder eine sanfte Röte derbrei tete. die den ernsten, gedankenvollen Zügen in Verbindung mit einer leich ten Besangcnheit, deren sie stch Nicht erwehren konnte, etwas mehr Lied licheS und mehr Mädchenhaftes iver lieh, als ihr fönst eigen war. ' Der Leutnant begann zu sprechen, zuerst langsam, als müsse er sich erst das Resultat seiner Beobachtungen vergegenwärtigen, dann lebhafter, schneller: Ich war mir im ersten Moment nicht klar Über die doch so fort auffallende Veränderung.. ES schien mir zunächst nur die natürliche Folge der drei Jahre, während deren wir uns nicht gesehen. Aber das allein tritt ja in Ihren Jahren nicht so merklich ,g die Erscheinung. Nein! Es ist die Wirkung deS geistiaen Le benS, daS Sie führen, fleißiger, an gestrengter Denkarbeit, die Sie in der verhältnismäßig doch kurzen Zejt spanne geleistet haben. Ja, daö ist eS: das Studium hat Ihrem Antlitz einen anderen Charakter gegeben!" Sie lachte laut aus und verbarg die angenehme Empfin!?ung tek Ge schmeicheltseinS unter einer gekünstel ten humoristischen Miene der Ge kranktheit: .Sie meinen, etwa Blau strumpfiges, fo etwas Berstaubteö? Aber sie streckte mit einer gra ziösen Bewegung ihre Händ; auö Tintenklere habe ich nicht an den Fingern." , Er sah ihr bewunderend m Auge und wollte mit einer instinktiven Be wegung ihre Hände ergreifen, ober sie zog sie hastig zurück. - (Fortsetzung folgt.) In SudderSfield Morkshire) kommt aus je 100 Einwohner ein Au o. ES werden dort viele billige Cv !cle ,. .CarS auf' Abzahlung gekauft. Eine gksährliche SikdeuSart. All eine recht bedenkliche und oft von unheilvollen Folgen begleitete vievensarr rann sich da! vielfach ge brauchte Wort .ES geht nicht an derS!" erweisen. Der Mann ist von verschiedenen guten Freunden oder Bekannten wiederholt aufgefordert worden, dem . klub" beizutreten. .sie" spötteln über den geizigen Phi lister. also eS geht nicht an derS!". der Beitritt muß geschehen, obgleich die Sache nicht gerade billig ist. Die Frau hat einen Winterman tel, der zwar noch nicht schlecht ist. aber unmodern, .sie" traut sich gar nicht mehr unter die Leute, hat schon längst gemerkt, daß man" sie dar auf ansieht, also .eS geht nicht anders!", eö muß ein neuer Mantel beschafft werden. Die Tapete in der guten Stube sieht auS. als stammt; sie schon auS der Großmutterzeit, al so .eS geht nicht anderZ!" die .apeie muß erneuert v:n ,t. yp t muß in die Tanzstunde, Laura muß Klavierunterricht nehmen, eS geht nicht anders!". Schluß diese, Regi sterS! Nun aber die trockene Frage: .Weshalb geht eS nicht anders?" In neun unter zehn Fallen steht die Ne denSart ES geht nicht anders!" un ter dem Gesichtswinkel der Frage: .Was sagen .die Leute" dazu, wenn wir dieS und daS nicht anschaffen oder mitmachen?" Diese leider so häufig getane Frage ist aber lange nicht so wichtig wie die: WaS sagt der Geldbeutel dazu?" Sagt dieser: .Ja, die Ausgabe kann gemacht w den, ohne daß ihr in Verlegenheit kommt , dann drangt sich bei beson nenen Wirtschaftlern noch eine andere Frage auf, nämlich die: Ist eS klug gehandelt, alle vorhandenen Mitte flüssig" zu machen und dadurch da Ansammeln eines kleinen Notpfen nigS soder noch besser eines große ren) sur die unsichere Zukunft zu verhindern?" Auch der Gedanke an die .unvorhergesehenen" Ausgaben, welche schon manche schone Rech nung" kläglich zuschandcn gemacht haben, hat ein Recht, beachtet zu wer den. Ist daS alles wohl überlegt, dann tritt vielleicht an die Stelle des ES geht nicht anderS!" daS .ES geht auch anders!" Viel bedenklicher aber ist eS. wenn auch bei nicht ausreichenden Mitteln noch die Redensart .Es geht nicht anders!" zu einer unordentlich' Handlungsweise führt. Wer etwa durch das Gerede der Leute" aus den verhängnisvollen Irrweg geleitet wird, der möge sich merken, daß dann die Leute nicht zu uns. aber von uns (sehr richtig) urteilen: Wozu nur diese Menschen solchen Aufwc.n? machen, es weiß ja doch -eder. daß nichts dahinter steckt! Lassen wir die Leut:" ganz und gar aus dem Spiele und richten unZ vorlommendcnfalls nach der Vorzug lichcn Lebensreael: Auf das. was dir nicht werden kann, Sollst du den Blick nicht kehren; Oder ja. sieh' recht es an. So siehst du gewiß, du kannst's ent behren." Undankbare Kinder. Einer der bittersten Schmerzen, die ein Mutterherz heimsuchen können, hat seine Ursache in der Undankbarkeit heranreifender und erwachsener Kin der. Da hat z. B. eine nicht mit Glücks gütern gesegnete Witwe unter außer ordentlichen Entbehrungen ihren Sohn studieren lassen in der frohen. zuversichtlichen Erwartung, daß ihr dieser die schweren Opfer .ernst- wy nen und sie mit kindlicher Liebe um geben, sie vielleicht aller Not ent hebend unterstützen werde. Statt dessen muß sie wahrnehmen, daß er das Geld in schlechter Gesellschaft ver mudct und der immer opferbereiten Mutter den letzten, sauer verdienten Groschen abnimmt vielleicht gar auf Abwege gerät! Oder wir wollen ga, nicht so weit gehen. Er knüpft gegebenenfalls frühzeitig ein Bündnis mit einem der Mutter feindlich gegen überstehenden Mädchen, das er heim fithrt, während die Mutter, um ihre einzige Hoffnung betrogen, in einem Dachstübchen mit halber Unterstützung .weiter darbt," Sind diese Falle, in denen vag Mutterherz Tantalusqualen leidet. gar so selten, und treten sie in ebenso krasser, wenn auch in veränderter Ge stalt. nicht auch im Verhältnis der Tochter, zur Mutter zutage? Wie manches zitternde Mütterchen ist der Herrschsucht der hochgradigen Pietät lostgkeit ihrer Tochter preisgegeben! Man hört die Klagen einer solche Mutter an, schüttelt teilnehmend den Kopf, weiß aber kaum, daß man an einem der bittersten Schmerzenskelche, die es gibt, vorübergegangen ist. Aber auch gebrechliche, weißbärtige Bäter. die auf die Gnade ihrer Kinder ange wiesen sind, haben mitunter nicht minder schwer unter der Undankbar keit ihres Sohnes oder ihrer Tochter zu leiden. Woch wir wollen in Berucrlchtlgung deS Umstände, daß auch die Vater und Mutterpflichten oft zu wünschen übrig lassen, weder sentimental och ungerecht sein und lieber die Frage be antworten: .Wosur sind eigentlich Kinder ihren Eltern zu Dank ver pflichtet?" Dafür, daß jie auf der Welt sind? Kaum. Dafür, daß sie ernährt worden sind? Sehr fraglich. Wohl aber in erster Linie dafür, daß ihnen von den Eltern heiße Cie'e und manche? Opfer dargebracht worden ist. daß um ihre Entwicklung und um ihre Charakterbildung insbesondere, uner müdlich gesorgt, gebangt, gehofft, ge litten wurde! In dieser iHnsicht ist jede? Kind einem guten Vater und einer guten Mutter zu höchstem Tanke und inniger Verehrung verpflichtet! Tragen die Eltern aber nicht selten selbst einige Schuld aran. wenn sich ihre Kinder undankbar 'egen sie zei gen? Haben sie ihnen die Dankbar keit gelehrt, sie von dem vergiftenden Einfluß deS Klatsch,, ösen Witze und der Zweideutigkeit ferngehalten? Haben sie nicht da weiche Kinderherz einst mit eisiger Kälte berührt, daß sich ein Reif darauf legte, der alle zar ten Triebe vernichtete? Haben sie ihre Kinder sorgfältig von gemeiner Den kungSweise ferngehalten und s Jdea Ten der Nächstenliebe, Treue und deS Mitleid mit dem Schwächeren entge gengeführt? Waren sie streng in der Zucht und innig zugleich, und war das Verhältnis der Eltern unterem ander ein herzlich'S? Denn gar zu viel liegt an gutem Beispiel. Wo auf die Charakterwerte und die Achtung anderer Menschen ert gelegt worden ist. und nicht Aeußerlichkeiten eineS Menschen dazu gedient haben, seinen Wert zu bestimmen, dort wird auch nur selten ein Kind später den Eltern Verehrung und Dankbarkeii versagen. Weibliche Cpiovr. Beispiele ihrer Tätigkeit In verschiede nen Ländern. Vor einiger Zeit stand vor den eng lischen Gerichten eine Sprachlehrer unter der Anklage, einer fremden Macht Spionendienste geleistet zu haben. Sie hatte versucht, ihre Be kanntschaft, mit einem Offizier der Marineartillerie auszunutzen, um Einzelheiten über englische Geschütze zu erfahren, die geheim gehalten wer den. In der Nachbarschaft glaubte man. ste sei mit dem Offizier, mit dem zusammen man sie oft sah. ver lobt, und sie bestärkte die Leute na türlich in ihrem Glauben. Dem Of fizier fiel das merkwürdige Interesse der Dame für Geschütze auf, und als sie ihm eines TageS eine bedeutende Summe für den Verrat militärischer Geheimnisse anbot, benachrichtigte er seinen nächsten Vorgesetzten, und die Dame wurde verhastet. In bezug auf das Spionwesen," so bemerkt hierzu eine englische Wochenschrift, sind wir aber nicht besser, als un sere Nachbarn." und hierfür weih sie auch Belege anzuführen. Nach ihren Angaben hat die englische Regierung Spione und noch mehr Spioninnen im Dienste und gibt hierfür beträcht liche Summen, vielleicht , 50.000 Pfund jährlich auS. Allerdings un terstützt die Regierung Spioninnen ge nau wie Spione nur mit Geld, bie tet ihnen aber keinen Rückhalt, wenn sie ertappt werden. em Lord Wolseley fuhrt ,n seinem Soldatcntaschknbuch" an, daß Frau en als Spione oft die wertvollsten Nachrichten geliefert haben. Während des südafrikanischen Kampfes bei spiclsweise befanden sich unter den Krankenpflegerinnen solche, die zwar wirkliche Krankenpflegerinnen waren. baneben aber auch ,als Spione ta tig waren, und auS gefangenen Bu ren durch geschickte Gespräche aller let Nachrichten herausholten, die sehr gute Dienste leisteten. Während des russisch mpanischen Krieges sollen ich sogar Damen der obersten Ge sellschaftfchichten zu Spionendiensten hergegeben haben. Ein japanischer Offizier soll in die Schlingen einer solchen Spionin gefallen sein, die sein Herz zu betören wußte und ihn dazu brachte daß er ihr Urkunden und Feldzugspläne, die ihm zugäng lich waren, ausliefern wollte. , Einer feiner Kameraden, der da verdäch tig häufig Zusammensein, de Offi zierS mit der Russin bemerkt hatte, brachte heraus, wa im Gange war. und daS Ergebnis war, daß eines Ta- geS der japanische Offizie: und die Russin verschwunden waren. Ihr Schicksal laßt sich erraten. Aehnliche Fälle sind auS beinahe allen Ländern bekannt, und das Verfahren der Spioninnen ist immer das gleiche, daß sie Offiziere, denen wichtige Papiere zugänglich sind, oder die militärische Geheimnisse im Dienstwege erfahren haben, in ihre Netze locken. , Nach den Angaben deS englischen BlatteS ist die oben erwähnte Jahreöausgabe von 60,000 Pfund für den Spionen dienst bescheiden neben den entspre chenden Ausgaben anderer, Länder. Für Frankreich wird da beispielsweise eine Summe von 180,000 Pfund. $900,000 genannt, für ; Ruß land sogar 335.000 Pfund, $1,625. 000. r ; In London hat sich eine'Ge sellschaft gebildet, die mehrere Linien von Frachtdampfern. die mit'Oelma schinen betrieben werden, errichten will. DieRubenSsche Thermo säule ist so empfindlich, daß die Strahlung einer Kerze in 10 Meter Entfernung noch erheblicht Auöschläae glvr. Allerlei Neuerungen. ? de eue Vrlsldente von Frankreich kingkskhrt. Mit einem Mute und einem Er findergeist, die vielleicht keine vollen sieben Jahre ouSdauern, stürzt der neue Präsident die heilige Tradition de .Protocole". Wenn er da Tempo seiner bisherigen Amtitätig keit einhalten will, hat er jedenfalls viel zu tun. Im Elyfe begann er mit einer gründlichen Vereinfachung. Er verabschiedete zwei Würdenträger, die bisher niemand anzutasten wagte. AIS Herr Poincarö die erste Nacht im Elysöe zubrachte, entdeckte er vor seinem Schlafzimmer einen .Garde Mpublicain", der sich anschickte, vor ver Türe des prasidentiellen Schlaf zimmerS sich ein Feldbett aufzufchla gen. Gehen Sie nach Haufe, lieber Freund", sagte er ihm. .ich schlafe ohne Sie ebenso sicher und fest." Durch diese Anekdote wird erst öf fentlich bekannt, daß daö demokrati sche Staatsoberhaupt noch bewacht wurde, wie ein Sultan von seinen Mameluken. Die zweite Tat war die Entlas sung deS Vorreiter Troude. Dieser Vorreiter schien bisher ebenso un entbehrlich, wie der Präsident, vor dessen Wagen er bei offiziellen AuS fahrten einherritt. Montjarret. der Vorreiter Felix FaureS, ist berühmt geworden, weil er die Welt zu Über zeugen wußte, daß sie ohne ihn nicht existierte. Herr Troude war weniger selbstbewußt, aber auch er empfand sein Amt alS eine hohe Mission, und nach seinem Abschied hat er sich in terviewen lassen, wik ein Weggeschick ter Minister oder Botschafter. Eine rührende Aufopferung beweist Herr PoincarS bei den Rundgängen, mit denen er Ausstellungen aller Art eröffnen muh. Beim Concour Agricole" kam er am folgenden Tage noch einmal, weil er auf einmal nicht alleS so gründlich sehen konnte, wie er wollte. Ganz überraschend waren die Neu heiten beim ersten großen Empfang im Elysöe. Bisher war cS strenger Brauch, daß der Präsident, die Mi nister. die Diplomaten sich in einen besonderen Salon zurückzogen, den die Masse der übrigen Geladenen nicht betrete durfte. D,ie .Hulssiers wachten an den Türen, damit kein Unberechtigter eindringe, und die Neugierigen stauten sich davor wie vor den Scheiben eines Aquariums. Am EmpfangSabend waren 'alle Grenzen verwischt. Freilich. eS war auch kern sogenannter beschränkter Empfang, wohl zu unterscheiden von den Bällen", zu denen Tausende und Tausende geladen werden. Diese Bälle werden erst im Mai beginnen. damit der illuminierte Garten helfen kann, die Massen besser zu verteilen. Einen ganz revolutionären Etikette bruch beging Herr Poincars bald darauf. Er eröffnete die jährliche Kunstausstellung des Epatant", des großen Klubs, der einst der Cercle Jmporial hieß und der bisher we- ,niüenS,noch nicht gerade für einen .publikanisch - demokratischer Propaganda galt. Modernes Dionysosfest. Von einem eigentümlichen Volks feste, das noch heute um diese Zeit jährlich in Thrazien gefeiert wird, be, richtet ein Londoner Blatt. Die Fest lichkeiten finden in den thrazischen Dörfern in der Umgebung von Viza, etwa in der Mine zwischen Konstan tinopel und Adrianopel, statt. Die Idee des Festes und seine Ursache find vollkommen vergessen, die Be völkerung folgt nur noch einer alten überkommenen Tradition. Den Haupt- teil der Feier bildet ein großes mimr scheS Schauspiel, bei dem die Da steller eine Art Altar errichten, vor dem dann im Spiel eine Ehe ge schlössen wird. Aber ein Freund des Gatten mordet dann im Verlaufe der Aufführung den Neuvermählten, und nun beginnt ein allgemeines Wehkla gen um den Toten, bis der Leichnam plötzlich wieder aufersteht. Dann wird er im Triumph umhergetragen und feierlich auf eine Pflugschar ge setzt, die beim Altare bereitsteht. Ein großer Umzug folgt, an dem daö ganze Dorf teilnimmt und bei dem unausgesetzt Rufe erschallen: .Weizen zu 10 Piastern! Gerste zu 5 Pia stern! Gib, o Herr, auf daß eS wahr werde, daß die Armen ihren Hunger stillen können." Der Tag endet dann mit einem allgemeinen Festtrubel, der manchmal den Charakter einer Orgie annimmt. DaS Fest erinnert in seinen Ein zelheiten und in feinen Umrissen an die großen Dionysosfeste, die im Al tertum in jener Gegend Thraziens gefeiert wurden. Die heutigen Feste in Thrazien zeigen sogar noch die selbe Art der Bekleidungsstücke: die Mimen tragen Ziegenfelle. Die Feiern um Viza (in denen man auch den Anklang an christliche Vorstellungen nicht verkennt) sind ein typisches Bei, spiel sür daS Fortleben eines heidni schen KulteS inmitten einer christlichen Bevölkerung. Eine englische Gesellschaft will auf den Philippinen eine KokoS nußöl Fabrik mit einer monatlichen Kapazität von 6,000,000 Nüssen er richten Unsere Schviltililijjkr-Vstkrtc 9492. Tamenschiirze au einem Etück. Hier ist eine Schür, die nicht nur allein einfach und vraktisck ist. sondern auch gut aussieht. Sie wird mitteilt einer Falte unter , dem Ann an den Körper angepaßt und der Nockteil ist voll genug, um das ganze Kleid zu bc decken. Gingham, Linnen oder Per cale kann sür dieses Dessin verwendet werden. Das Muster kommt in 3 Giö hen: klein, mittelgroß und groß. ES benötigt 4 Yards 8zölligen Stoff für eine Schürze von mittlerer Kröhe. Preis oes Musters 1 ients. Neuer FrühiahrS und Sommer Katalog mit allen neuesten Moden fertig. Jeder Leserin der Omaha Tnbune für 10 Cents zugesandt." LeftellungS-Antveisungen: Diese Muster werden an irgend eine Adttffe gegen Einsendung deS Preise geschickt. Man gebe ummer und Grcf,e und die volle Adresse deut lich ri und schicke ten Coupon nebst dem oben ettvSbnten Prei an da PatternDept, OrnahaTribiine 1311 tattjorti St. Zwei Fd eche.ider". Ein Göttinger Sammler Hat ein 80 Jahre altes Manuskript erwor den. daS seinerzeit Anlaß zu einem vielbelachten Mißverständnis gib. Bei den hannbverschcn Kavallerie regimentern war man zu jener Zeit., wo der landwirtschaftliche Maschinen bau noch sehr in , den Kinderschuhen steckte, stets in großer Verlegenheit um geschickte Häckselfchneider. Der königlich großbritannisch-hannover sche Assentierungs- und Werbe kommissarius zu Göttingen erhielt daher eines Tages den schriftlichen Befehl, für die Garnison Hannover zwei Futterschneider anzuwerben. Prompt wurde der Befehl . ausge führt und nach Hannover per Post gemeldet, die Leute würden alsbald dorthin transportiert werden. Wer beschreibt aber- das Erstaunen deS Garnisonkommandos in Hannover, alS'dort, eskortiert von einem Land jäger,- zwei Leiterwagen angerasselt kamen, die dicht mit Schneideraesel len besetzt waren, die der Göttinger Werbekommissar in der Stadt Göt tingen und in den umliegenden Aem tern auSgehoben hatte. Wie sich nun herausstellte, hatte d? Schreiber der Order mit der Orthographie aus dem Kriegsfuß j. gestanden, er hatte nämlich statt zwei Futterschnei der" geschrieben 'zwei Fuder Schneider", und der 'Zerbekommissa? hatt, den Befehl wörtlich auögefiih. Ein Drittel unserer Staaten vefttzen keine Gesetze für Regulierung de Baus öffentlicher Schulhäufer. Die besten Gesetze dieser Art hat dtt Staat $lo. : jj i : ! fl o. , , . I . o '"!'!' ! jD : i . t - u i o 7; tj ö fco : : is .52 11 - o . . !2 4 ! I 5 : s : . . 'C : ,& : i 2 : -9 . ) : . u o Z , ; 3 fi S jzz a s. B C I Cd S : : & : : : ö 1 ä : : : I 09 t : g j W S I 6v U