f j ti ISzNche CtnaU Ixiiunu Tovnerötag, den 27. März 1913. h h Detttsäe Treue 4 LonC. ZokllttLloiihart. (16. Fortsetzung,) im schickst mich fort?" flammte s't au ihrer gebrochenen Haltung noch mall aus. ffin iinfslatiA bitterei Zucken sii ,K., butult GtHitt Liu. Er strich sich ein paarmal mit der Hand iiwr v pocqenoen vsajiaTin, au wollte die wandernden Gedanken sammeln. Wie ihr Frauen die Sache geschickt auf den Kops zu stellen versteht! sagte Paul nach schwüler Pause mit trübem Lächeln. Du stellst mir die Wahl zwischen Landesverrat und et nm Besitz, und nun möchtest du mich weil ich mist) gegen oas enieyren , Wnlinnm emvörie UM Desvo V V 1 1 1 1 -- - T V ii sr s)n fiinrt,fcnh , im ituifiin, . ..v)-... Weib von der ehelichen Schwelle treibt. Noch einmal, Olga, sa wahr ,! Kott im ßimrnel lebt, du machst xnich elend für Leben, wenn du von mir gehstZ aber eienoer noq wuroe sein in deinem goldenen Käfia. trenn eJ überhaupt denkbar wäre, daß A bet Augenblick käme, wo ist) miq AI. n . s stz. h3. KlDl Dtiaajltn mußic, v r iuu t ich dann, oa ich oas even nicyk . . vn(n ein fetuno meyr eriruge. xuiiln du bei mir aueharren großer Gott ich will dir auf den Knien hauten, mein aanS Leben lang, ich will dich auf Händen tragen, ich will " -Ich will..." Snug der Phrasen!" schnitt st ihm schross oas jüjoii ao. HvJtt gei ten nicht die Worte alS Liebesbewejse, nur Taten." .Gut denn mir auch!" klang e! berb zurück. Er raffte seinen ganzen Manneömut zusammen, um unge beugt ihr gegenüberzustehen. .Gib mir mein Kind, mein mit Schmerzen geborenes Kind." Nein!" sprach er kurz. Ich beschwöre dich!" flehte sie mit klUigkyoocncn nimm. .Nein und tausendmal nein!" lehn 1 er immer schroffer ab, und fein Fuß trat hart dabei auf. ' .Der Säugling gehört zur Mut ter!" plaidierte sie immer dringender. Ja, wenn sie sich dessen würdig zeigt!" " Paul!" schrie ste beleidigt auf. ' Mein Sohn, das Kind eines deut schen Baters. soll nicht mit der Mut ' termilch den Verrat an beschworen Treue einsaugen. Er soll von mir mit den ersten stammelnden Lauten l lernen, daß es ein Höheres gibt al persönliches Glück oder Unglück. Ich 'will ihn ' stählen gegen die erfüll 'nrstimme des Goldes und des 2Bet bes. daß die Stunde der Versuchung ' ikn Inft sa nfafternfirii fest finde wie seinen unglücklichen Vater." , ' Olga machte eine unwillkürliche , Bewegung vorwärts, dem tieserschllt terten Manne entgegen. O, hätte : er sie gesehen, hätte er ihr noch ein mal die j Arme versöhnlich zugebr'itet vielleicht, vielleicht wär's anders gekommen, vielleicht hätte stch das von den widerstreitendsten Emfindungen , folterte junge Jükib mit seinem bre chenden Herzen hineingefluchtet. Er aber hielt stch schon halb rückwärts oedreht, die beiden Hände über die Äugen gelegt, in denen es stedend heiß aufstieg. Sie brauchte die allzu ver räterischen Spuren des Gefühlsstur , meS nicht zu sehen. Die Stolze, Her . zerSkalte follte nicht triumphieren, mit wie unsäglich schwerem Kampf er stch von ihr losriß. AIS er nach einer Minute sich zu jhr umwandte, hatte er alle äußeren ' Anzeichen der Erschütterung nieder . gezwungen und blickte ihr scheinbar unbewegt in totenblasse Gestcht. -Wann reifest du?" Sie stierte ihn mit' entsetzten Au gen an. Heißt du mich gehen," öchzte sie . und hielt , sich schwankend an dem ' Türrahmen. . . ' , Bleib', wenn du kannst, urfb wenn ...Im gehen mußt, mach eS für unS bei de kurz!" ' ..Wir werden unS übersehen!" 'rief ste mit stolz Zuversicht. . Er zuckte die Achseln. .Du opferst mich einer Schimäre! ' Die Seifenblase wird bald zerplat. zeit und nichts als ihre ätzende Lau ge wird für dich übrig bleiben. .Dann opferte ich mich und mein LebenSglück weniasteni einem idealen Gedanken du aibst mich für schnö den Mammon hin." Nein, auch meine Treue fordert die Dankbarkeit. Nein, nein." ver teidiqte sie stch immer heftiger. eS ' ist nicht der Mammon, der mich ieht. Nein, ich, will dich zum TSlück zwingen!" ' Er lachte schneidend auf und sag te mit unbeschreiblicher Bitterkeit: . Ein merkmürdiae Mittel, die Säu jsr. zu zerbrechen, auf denen daS Dach de? ffamilienbrufeS ruht!" .Ich will ein festeres, dauernderes für un aufrichten. Die Sehnsncki wird dick mir nachtreiben, bald wirst du mi? folgen!" . jnu " Jet,t' schüttelt? ste zweifelnd ihr i7ii?.ersck,önel Hauvt. ' , Mlt eisernem 5'riff umspannt Paul eine Sekunde iZ? zartcJ Hindgelenk. .Gib dich keiner Täuschung hin. Hast du diese Schwelle einmal über schritten, ist ei vorbei viit unk. Nicht, nicht! und riefefl du mick, vom Totenbett oui könnte mich je zu dir zurückführen." Sie lZchelte ungläubig, und er ließ hoffnungslos ihre Hand fallen. .Gib mir schriftlich Bescheid. Leb wohl!" rief er fast rauh und wandte ihr kurz den Nücken. Er mochte seiner Beherrschungs kraft nicht län ger trauen und einen gewaltigen SchmerzenSauebruch fürchten. ' Er floh vor der Gefahr, sich schwach und unmännlich in d'esem letzten Augen, blick zu zeigen, bis in sein letzte Zim mer. Und hinter verriegelten Türen aufstöhnend wie ein sterbendes Tier, brach er fassungslos zusammen. Olga hatte stch auch zurück in ihr Wohnzimmer geschleppt. daS bis zur Geburt de! Kindes ihr gemeinschaft lichel Schlafgemoch gewesen. Allei da blickte sie liebvertraut an, inner te mit tausend Stimmen an die ver gangenen Tage seligen Glücke!. Auf dem Toilettentisch stand in zierlicher Base sein altgewohnter Morgengruß, ein Strauß Rosen, die ihr Paul je den Tag au! dem Garten frisch zu holen und auf das Kopfkissen zu le gen pflegte, um ste durch den süßen Duft zu wecken. Heute, nach der Gemitterfchwüle deS letzten TageS, ließen die gelblichen dicken Knospen müde die Köpfe hängen, und kein Ersatz lag auf der Spitzendecke, die sich in ungestörter Ordnung über daS breite Himmelbett hinstreckte. Olga hatte ihr Lager ja nicht berührt. Sie stieß die Läden auf und blick te hinein in den jungen Tag. Im Osten rötete stch der Himmel. Die Singvögel stimmten erst leise zwit, schernd ihre Zwiegespräche in den Weitschattenden Platanen an, dann jubelten sie laut hinein in die. strah lend erwachende Purpurröte, aus der stch die Sonne in voller Glorie lang sam erhob. Zum ersten Male in ihrem Leben sah Olga daS Erwachen der Natur, und mit wie weher Brust lauschte ste den tausend wie ein Hymnus em vorsteiaenden Stimmen. Gestern noch hätte sie, mit hineingejauchzt in diese Sommerrrunkenyeit oer Bestim munasvollendung. gestern noch teilte ie den glückseligen Traum der tau end Kreaturen, die ihren Schöpfer riesen, heute war alles tot, am Bo den Nlkvergeichmettert in iyr MM) einen einzigen Keulenschlag oeS Schicksal. ' Und wenn ste xetzt noch umkehrte in zwölfter Stunde, wenn ste dem Zuge des Herzens einzig und allein folgte und alle Sorgen der Zukunft dem höheren Walten da droben über ließ Dann qefland sie ihm ihre Schwa che ein. Der Weg zu seinem Herzen zurück war eine Demütigung ohne gleichen. Die stolze Fürstin Karsa kosf. die gefeierte Smonheit des Pe tersburger Hofes, wallt noch einmal trotzig in ihr auf. Sie wollte die tausend beredten Stimmen da drau ßen in GotteS heerlicher Natur, die alle die Vollbefriedigung ihrer Lie besbestimmung predigten, nicht län ger anhören. Sie würde ihn stch zu Füßen zuruckzwingen. gesegelter, gebundener denn je oder DaS Oder wollte ste jetzt nicht ve denken. Sie warf das Fenster klir rend zu und klingelte ihrer Kammer frau. .Einpacken!" herrschte sie sie an. und alS die Frau demütig stch zu fragen erlaubte: .Natürlich für den kleinen Veter Paul ebenfalls?" stieg eine glühende Röte der Verlegenheit in das bleiche Gestcht der jungen Frau. 'Nein" sagte sie hart. DaS Nö tigste nur, mein Onkel ist erkrankt," suchte ste vor der Dienerin doch zu erklären, die ehrerbietig stumm, aber mit verwunderten Mienen hastig alles herbeitrug und es der Herrin zur Auswahl vorlegte. ' , . mir ganz egal, nur schnell." befahl ste, gleichgültig stch abwendend, und dann klingelte sie kurz ntschlos sen. .Der Neisewagen deS Fürsten war tet doch noch angespannt?" .Zu Befehl!" dienerte öer Lakai. .Soll in einer halben Stunde vor fahren." Ob er sich nicht besinnen wird. wenn er das Geräusch des auffahren den WauenS in der Stille feines Zimmers hört, wenn ' er steht, wie fest entschlossen ste ist? Ob er in letzter Minute nicht gefügig wird uno nachgibt? ,. ES ist ein verzweifeltes Mittel. ein doppelschneid'.zes Schwert; aber di junge Frau baut noch immer auf die Macht ihrer steghaften Schönheit, auf den gewaltigen Eindruck deS Ab! schtebnehmenS. , DaS zerdrückte Gewand wirft ste on stch, und mit würgenden Tränen in der Kehle wählte ste noch einmal mit Koketterie ein raffiniert reizende Neisetoilette. die ste. nachdem, ste stch schnell durch ein Lad erfrischt hatte ; und sorgfältig frisieren ließ. zum Snt iMtn kleidete. Da! etwa! blässere Gestcht mit de leicht umschatteten Augen txst ,me ressanter noch au! alt die blühend Uvviae SckiLnbkit in den Tagen un getrübten Glucke!. Da! rotgoldige Haar kräuselt sich iii duftigen LocT chen fast bis an die pikant gefchweif ten dunklen Brauen, und die Silber, färbe deS duftigen Schlei! liegt vom Vikisehütchen wie ine Aureole um den edel geschnittenen Kameenkops. In dem eng anschmiegenden, blaß grauen Neisekostllm ist Olga Daulow na so wunderschön und so siegeSge, wih. daß in leise! Lächeln sogar wieder ihren Mund umzittert, da ste die weichen Handschuhe bi! an die Ellenbogen hinaufstreift und mit ei nem schnellen Blick in den Spiegel, einem bastlaen Abschiednehmen in die Nunde entschlossen auf die Verbin dungStür zuschreitet, die durch ein kleine! Toilettenzimmer auf , den Raum fuhrt, der ihm seit den letz ten fünf Wochen al! Nachtlogiö dient. .... Ihr Blick fällt noch einmal halb wehmütig, halb trotzend auf all die tausend so wohlbekannten Dtnge, vie da umherliegen: seine Uniform, wie er st gestern verlassen, den Stiesel knecht, den ste eigenhändig mlt sei nem Monogramm in einem Vergiß meinnichtkranz bestickt, zwischen dessen HackenauSschnitt noch der zierlich ele gante Stiefel steckt, den er gestern trug, als er. liebesgefchwellt. in freu big Ueberraschung im Gartensaal auf ste zugeflogen kam. Da liegt noch in Etwas am Boden, dai Bücher ei ner wig sorgend bedachten Liebe für sie redete, wenn sie ihr Herz dem Fürsprecher nicht gewaltsam verschlie ßen wollte: eine halbofftne. große Tüte mit dem türkischen Konfekt, da! sie fo sehr liebt. Immer um ste bedacht und nur ihr lebend und alle? mit meinem Gel de bezahlt fährt ein häßlicher Gedanke ihr durch den Sinn, al! ste auf einem Fauteuil ein lichtblau und silbern durchwirktes Gewebe in orien talifchem Geschmack hingebreitet steht. daS er ihr sicher als Ueberraschung bestimmt hatte. Sie geht daran vorüber, als jetzt der Reisewagen , vor dem Portal der Villa aufdonnert und der Kut scher sich mit Peitschenknallen anmel det. . Sie nickt kurz vor sich hin. ehe ste mit gebieterischem Fing schnell an seine Tür anklopft. .Jetzt oder nie", stachelt ste sich mit zusammengebisse nen Zähnen zu wilder Entschlossenheit auf. .Wer da?" fragt feine müde Stim me. .Ich'.' .Was willst du?" ruft er wieder apathisch. .., , . , .Abschied nehmen." .Leb wohl!" kommt die stumpfe Antwort. Laß mich ein!" ruft ste gebiete risch. ' .Bitte, erspare un! da!! Be hüt dich Gott!" kommt es dumpf zu rück. . Eine Minute klammert stch Olga mit beiden Händen an die Türklinke. um nicht umzusinken. S wtro lei chenblaß und ihre Stirn näßt Angst schweiß. Dann rast ihr Dämon, ihr stolzes, zügelloses Temperament, ihr wahnsinniger, alle Besinnung neh mender Jähzorn, ibr beleidigtes, hochmütige Selbstgefühl in ihr auf und bringt ste ganz von Sinnen. Verworfen von ihm dein sich die Fürstin in Liebe zuneigt, da ist ,u viel! .Ohne Adieu denn!" ruft sie mit einem grell herausfordernden Lachen, das sie mit übermenschlicher Beherr schungskraft erzwingt, schwenkt auf dem Absatz um. rauscht abstchiiich geräuschvoll durch daS kleine Zim mer. dann durch ihr 'eigenes Gemach, aus dem die Diener die Koffer tra gen. In dem Vestibül auf dem bunten Steinmosaik steht ste ine Sekunde unscklllssia still und vret die Land. stch scheu umblickend, ob S auch sei ner gewahrt, aus oas aufzuckenoe f,,. da eine leise wimmernde Kin derstimme auS den inneren Räumen an ihr Ohr schlägt. Sie muß der tie fen Ergriffenheit Herr werden, die ste i übermannen drobt. Da kommt die Kammerfrau reisefertig auS einer Seitentllr. Nun heißt S, Position fassen, vorwärts or. . . , Nein. nein. Oloa Paulowna. ae banne ftlirftin Karlakoks. kann nickit mehr zurück, wenn er sie nicht auf seinen Knieen bettelnd heimholt, nach dem er ihr. einmal öie 2ur gcme sen. . ' Drobend sieben siä ivre sckön ab zeichneten Brauen zusammen. Ueber dem ganzen Hauswesen liegt ikne sckmülbeklommene Atmosvbäre. in der urplötzlich Uneinigkeit einge kehrt, für die kein Mensch eine Erkia runa findet. Die Dienerscbakt sckleickt scheu auf unhörbaren Sohlen um her. ' S,e' sehen alle bestückt und ver sckücktert aus. diele sonst so freund lichfrohn Gesichter", die In diesem jungen Hausstande voll Frohsin .. n..n r..:i... cm:.. . ' mm ui eint vtiicic amtnc jciycsi durften. , (Fortsetzung fosgt.) Heilserum tut Schlagrgift. ai (t In ksllli crsiittnliin Vksil, Iti chl,,,nlfft. Eine! der interessantesten Heilin stitute Amerikas, und in mancher Be ziehung ganz eigenartig, ist in dem großen brasilischen Kasseebau.Staate Sao Paulo zu finden. Und ollem Anschein nach tst e! auch eines der der dienstlichsten. Wie in den meisten Ländern mit warmem Klima und üppigem Pflan zenwuch, find auch in Brasilien die Schlangen sehr zahlreich. Doch stnd nur drei Gattungen darunter, deren Biß häufig todbringend ist, oder e! vor noch nicht langer Zeit meisten! war: nämlich die Klapperschlange nickt wesentlich verschieden von der jenigen in den Ber. Staaten, aber noch etwa! bö!artiger die söge nannte Korallenschlange, welche in unserem Süden auch nicht unbekannt tst, und endlich die Jararaca. Die erste und die dritte dieser Gattungen sind die weitaus schlimmsten, während die Korallen'Schlange zwar ebenso bochgradig giftig, ober von trug friedlichem Temperament ist und den Menschen nur selten beißt. Vor we nigen Jahren noch sind im Staate Sao Paulo allein jährlich etwa 500 Personen an den Bissen von Schlan en gestorben! Heute aber ist die ahl der Opser sehr stark vermindert: ja ein tötlich Ausgang kommt fast nur an Oertlichkeiten vor, wo keine prompte ärztliche Hilfe zu haben ist. Diese große Besserung der Lage ist hauptsachlich dem Therapeutischen Serum-Jnstitut von Butantan zu verdanken. Hier hat man aus den Giften der Schlangen drei Arten Se rum gewonnen und diese wiederum zu einem Präparat vereinigt, welches bei rechtzeitiger Anwendung als ein beinahe unfehlbares Heilmittel für die Bisse aller Giftschlangen befunden worden ist. Mit der Anstalt sieht eine biologi sche Station zum allgemeinen Stu dium deS Lebens und der Gewöhn heiten von Schlangen in Verbindung. Hier wnden nicht nur giftige Schlan gen gezüchtet, um das Serum zu er langen, fondern auch viele für den Menschen harmlose oder nützliche. Jä ger fangen regelmäßig Schlangen für diese Station ein, wobei sie eine Schlinge und einen gegabelten Stock anwenden; und sie haben sich darin eine große Geschicklichkeit angeeignet. Wenn daö gefangene Reptil wieder das Tageslicht schaut, ist es im Sn pentarium der obigen Anstalt, wo ein behagliches Leben seiner harrt. Ein großer eingefriedigter Raum ist mit üppigem Pflanzenwuchs ge füllt und von anmutigen kleinen Bächlein durchflossn. Nahrung sin det die Schlange reichlich; und schwer lich fühlt ste ihre Gefangenschaft. Aber eS kommt ein unangenehmer Tag für ste. falls eS eine Giftschlange ist. obwohl ste nicht getötet wird. Ihr idyllisches Leben erfährt eine kurze, aber grausame Unterbrechung. Ez scheint ein Kurator mit sei nem Gehilfen: abermals wird der Schlange unbarmherzig die Schlinge über den Kopf geworfen, der HalS wird aufwärts gegen die Gabel gezo gen, und ein Finger und ein Dau men pressen sich am unteren Ende der Kinnlade fest an. Dies besorgt der Gehilfe, und dann hält der Ku rator ein kleines gläsernes Schüssel chen unmittelbar vor den aufgesperr ten Rachen der kampfenden Schlange. Diese beißt in der höchsten Wut auf den Rand deS GlaSbehalters, und daS Gift ergießt stch auS ihren Drü fen in daS Schüsselchen hinein. Die Schlange solcherart ihres Giftes zu berauben, erfordert aber nicht nur große Gewandtheit, fondern einen Mut. der an Tollkühnheit grenzt! Jede Bewegung muß mit der größten Präzision und dabei sehr rasch ge macht werden. Wenn der Gift-Vorrat der Schlan ge erschöpft ist, wird sie wieder frei gelassen und setzt ihr voriges Leben fort. blS sich abermals, wie erwartet. ein genügender Vorrat deS unHeim Ilchen FlmdumS in ihren Drusen an gehaust hat. Die Jararaca, und auch die Klapperschlange, kann eine verhältnismäßig sehr große Menge Gift ausscheiden; auS einem einzigen Biß in daS gläserne Schllsselchen er langt man mitunter einen Kudik Centime! deS Giftes, welches ge trocknet 80 Milligramm gibt. DaS ist für die massenhafte Herstellung deS Heil-SerumS sehr günstig. Die nicht-giftigen und für den Menschen nützlichen Schlangen, die gleichfalls in dieser Anstalt gezüchtet wnden darunter die machtige Mussurema. welche auf Giftschlangen Jagd macht , werden nie behelligt und nach einer bestimmten Zeit der freien Natur zurückgegeben. ';? w ' TZTSSl. JndcndeutschenKolonien bestanden im Jahre 1909 für den Un terricht von Europäerkindern insge samt IS Schulen mit 588 Zöglingen, kür den Unterricht von Eingebore nen mehr als. 2280 Schulen mit mehr als 108475 Schülern. Der fast runde Leib der Hausspinne von Trinidad ist z!em lich so groß wie ein 50 Cents Stück, !.... .t. I M . . . . it. . .. . 5, x . iy aqr eine rouroen ausgenrear bis zum S?ande eine! . gewöhnlichen Tie Farbe de! Secuiass!. SkN!rng einer lesen nvkrflSndllchk Natnxerschklnuns. Wer hätte nicht schon vom tief blauen Mcereispiegel der Riviera. von den mattgrllnen Wogen und Wellen der Nordsee, vom Roten und schwarzen Meere, von der blauen Donau und vom grünen Rhein und von dem bnühmten himmelblauen singen und fagen hören? Wohl hat di' Phantasie de! Dicht! und Sänger! tn den Liedern und Bnl laden auch in den starben gemalt, aber denn?ch hat. wie w'r ja elle wissen, auch da! Wasser eine Farbe. Die am schärfsten in die Augen tre lend Wassersärbung rührt aller ding! vom Widerschein de! Himmel!, der Ufergegenden und de! Flußbett geflein! her. Bunsen hat jedoch den Nachweis gebracht, daß chemisch rei neS Wasser eine blaue Eigenfarbe besitzt, die davon herrührt, daß von solchem Wasser die roten Farben der Umgebung sehr stark, die blauen und oieletten aber so gut wie gar nicht aufgenommen (absorbiert) werden. Auch daZ Seewasser hat natürlich eine Eigenfarbe. Die Hauptunter schiede beruhen hier auf dem Vor herrschen der blauen oder der brau nen Töne, die ihrerseits wieder rein chemisch bedingt stnd durch den Ge holt an gelöstem Kalk, beziehungZ weise an gelöster Humuösäure. Auf diese Weise hat man für die Fär bung deS SeewasserS vier Gruppen angenommen: in der ersten wird blau gar nicht absorbiert, daS Wasser ist daher ausgesprochen blau, z. B. in Bayern der Achensee; in der zweiten Gruppe wird blau nur wenig auf genommen, die Farbe dringt also nur teilweise in daS Wasser ein, und es erscheint infolge deS Restbestandes an nicht aufgenommenem Blau bläulich grün, wie der bayerische Walchensee; in der dritten Gruppe wird blau stark absorbiert, dai Wasser 'erscheint hellgrün, wie der KönigSsee. Zur vierten Gruppe endlich wird daS Seewasser gerechnet, welches die blaue Farbe völlig aufnimmt; das Wasser erscheint dann gelb bis braun, wie im Stafselsee. Die maßgebendste Spenderin der blauen Farbe ist natürlich der Him mel. Nach dieser Theorie ist daher daS Meerwasser in Neapel und Capri nicht blau, weil über ihm tiefblauer' Himmel thront, sondern infolge sei ner Eigenschaft, dieses Himmelblau nicht zu absorbieren. , Selbst ftändlich kann bei der genauen Be stimmung der, Wasserfarbe daS freie Auge nicht endgültig entscheiden. Dafür aber gibt eS ein ebenso ein faches als sicheres Hilfsmittel, daS Tafchenspektroskop, ein- .geradsichti ges" Prisma oder bessn ein Pris mensütz. in welchem wohl die Ab lenkung. ab nicht die Farben sireuung aufgehoben ist. Blickt man durch daS Spektroskop gegen - das Tageslicht, so sieht daS Auge ein kontinuierliches Spektrum, welches (bei entsprechender Abblendung) die Fraunhoferfchen Linien zeigt. Lei tet man nun in daS Spektroskop daS aus dem See zurückgeworfenen Licht, so zeigt sich, ob und wie stark das Blau absorbiert wird. Fünf bis sieben Meter unter, dem Wasserfpie gel wird eine weiße Scheibe von et wa. einem Meter Durchmesser gehal ten auf trüben Wässern weniger tief, so weit man ste eben von oben noch sehen kann. Unter einemschwar zen Tuch, das auf der Seeoberfläche aufliegt, blickt' man dann durch das Spektroskop gegen die weiße Scheibe und bestimmt die Färbung des Was serö. Die Konstatierung der Absorp tion ist nun für die physikalischen und chemischen und. damit für die biolo gischen. Verhältnisse von größter Be deutung. Wenn also in einem . See wasser das . Blau völlig absorbiert wird, so ist damit ein hoher Gehalt von Humussäure konstatiert und dar getan, daß das Licht nicht allzu tief in den See. dringt, was vor allem für die thermischen , Verhältnisse be deutungsvoll ist. Hat man überdies die Sichttiefe genau genug bestimmt und damit erkannt, ob das Wasser trüb oder klar ist, so ermöglicht stch unmittelbar ein Schluß auf die ther mischen Verhältnisse. Die Buschmänner verwen. den de Saft eines Kwiebelaewäck seS. sowie daS Gift der Puffoiter als Pfeilgift. Auch aus zwei Käfer arten, der Diamphidia Simplex und Biepharida Evanida, . wird durch Ausvressuna deS Leibesfaftes Tnrnl. bumin gewonnen, daS jedoch wesent lich langsamer wirkt als das Haema i:- nii...:rt im uuu uciyii. . ?!i kZ!kKiKi. " ) k V 1 u i 1 ' D ' Frida Rettig auS Zwickau In Sach fen, Lie in Merane bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater lebt, hat stch während der Nacht vom Glauchau Geraer Zuge-überfahren lassen. DaS Mädchen war sofort tot. Als Ursa che zu der Tat wird Furcht vor Stra fe wegen zu späten Nachhausekommcns angenommen. . 'Brasilien, hat jedt auch, wie Belgien. Holland und die Schweiz, die Einfuhr von Absinth verboten. rtm-?"' ! S . A ) ! . v'i". H . . ; . . r h f X s 1 - X " W;f h ; '"' r"'"- ' yf5.V'i --Sv fry-i.rti-i - -'"'" -P' ifAÄ i X ? '5 X - .. ' A-a rJii & V V; vVVv 1 . v. v. 4jjSwA wVJ w Vi . f "T ' . ä-' . Um', wif.t it-'K , ' ; ' fcZ'MtirwC 'i 1?,?S'iv;.v Ai'rtJv'rv-K : ifA' ; n fii&i r Jif$ s H r ''i Mi . - LWft4lW4? BwM)&smm ' v- i LH-'iZ T f f, PA' 'KYt' r-.i'Vh-'J Mm$& W MmMsMß . P-tLitT-?i' k i f'Tf' J' fl-i :M$Päy tt v v -&i :-i ) i 7 'gäTI Xr-. &&kijf' ii tt ' wtepm vJWt mi$??ß J iUW Mi! VA K-mm&ji s mm i'i';!: v X f, , I V l , , t rvc? V r'1r r-inc. v-i vj.YvTF?irJr:' " ' WjS .m.vr.? -::Jl7$ k. y.) ' j&frWnH&frJWM i --'---'-'-''''''' 1 ' " '" " "r""'lirl 1 "" Xie ll,.lsentaill, tel?t Utt Spitzen werden für neue Blusen gebraucht. Die Untertaille ist häufig aus pastrl gefärbtem Ehjffgn, manchmal aus weißem Chiffon oder Seide gemacht, und hier und da, wenn ein emffalleiider und dabei ziemlich gewagter Effekt erzielt wer den soll, au fleischfarbigem Chiffon. Tie Bluse aus Ehantillt,Spitzen ist aus rahmfarbiger Liberty-Deide gemacht, und daS Desfin der Bluse ist absichtlich ein fach, sodaß daS elegant Muster der Spitze recht vorteilhaft absticht. Unfälle ins der Bühne. Beispiele nan-nel,mer Zusülligkrit im . Thkitektkben. Eine Nadel am Korsage seiner Partnerin hat jüngst den .göttlichen' Caruso nicht unerheblich verletzt, als er .Floria" im zweiten Akte der Oper .La Tosca" nach Vorschrift stürmisch umarmte. Caruso ist ein .Opfer seines Berufes" geworden. Bühnenunfälle sind so alt, wie da! Theater selbst. Von den durch ho hcre Gewalt' bewirkten Unfällen sei hier abgesehen. Ein nicht geringer Teil der Bühnenunfälle ist die Folge allzu meisterhaften Spiels. . Der Schauspieler vergißt, daß er schau spielert" und spielt seine Rolle mit einer feinem Partner (oder seiner Partnerin) verhängnisvollen Natur lichkeit. Ab weit mehr .Unfälle" werden durch die Eifersucht geboren. Man hat behauptet, daß ' nirgends die Eifersucht so im Schwünge sei, wie unter dem Theatervölkchen. Sei dem, wie dem sei. Die Fälle stnd zahlreich, wo die Rivalität zwischen Bühnen kllnstlern zu heimtückischen Attentaten geführt hat, die in die Form von nUfällen" gekleidet wurden. Die ke rühmte Tragödin Georges, die zur Zeit Napoleons eine bedeutende Rolle spielte, erfreute fich der ganz beson deren Gunst und Wertschätzung ihres kaiserlichen Herrn. Kein Wunder, daß ihr viele Neiderinnen erwuchsen, und eines Abends wurde ein Attentat auf sie verübt, dem sie nur durch einen Zufall entging. In einer Tragödie hatte ste zum Schlüsse durch Erdolchen mit einem 'Stilet einen Selbstmord zu fingieren. Bei einer Vorstellung ward, nun der sogenannte Theater dolch, dessen Klinge sich beim Auf drllcken durch einm Mechanismus in das Heft zurückschiebt, mit einem richtigen Dolche vertauscht. Eö würde um das Leben der Tragödin gesche hen gewesen sein, wenn ste nicht ein Stahlkorsett" wegen ihre? üppigen Körperfülle getragen hätte. . Weiter gibt es auf dem Theater Unfälle, die auf Nachlässigkeit zurückzuführen sind. So wäre der unsterbliche Mou net.Sully im letzten Akte des .Mar tyriums" von Richepin, wo er an Kreuz gebunden wurde, einmal bei nahe erstickt, weil man seine Fesseln allzugut ' angezogen ' hatte, ohne daß er stch wehren konnte. Die Nachlässigkeit eines Theater arbeitcrS ,hätte ebenfalls . der großen tschechischen Tragödin Benoni einmal beinahe das Leben gekostet. Als die Benoni alS Julia in der Schlußszene von Romeo und Julia" sich er dolchte", da entrang sich ihren Lip pen zum Entsetzen der Zuschaun plötzlich ein . Schmerzensschrei, und Blut quoll aus einer Wunde. Der Theaterarbeiter hatte irrtümlicher weise statt eines Theaterdolches einen richtigen Dolch bereit gelegt. Zwei Schauspieler, die in einem Stück sich zu duellieren, hatten, kamen leichtstn Niger Weise scherzhaft übercin, auch in ihren Augen dem Duelle einen ernsten Anstrich zu geben, indem ste die Schutzköpfe von den Stoßdegen fortließen. Aber einer von ihnen glitt auS und erlitt eine nicht geringe Ver letzung. Unglücklicherweise mußte ge rade er nach Vorschrift des Stückes als Sieger aus dem Duell hervorge hen. wahrend der Sieq hatte ' tötet" werden müssen. Man kann sich die Verwunderung der Zuschauer und oen Zorn oes ltiegisseurs denken. . ' y. . -,. Zy;S?l-. .. . j?-' v'vhc- - w;' jm VLWl JM ' ji.-i vIElM ltlieit. lover'Stickenien und Allober Aber eine noch größere Verwun derung muß die Zuschauer eineS Stückes ergriffen haben, da? in den fünfziger Jahren des vorigen Jahr Hunderts in .einem Pariser Theater aufgeführt wurde. Der Held hatte sich in Gegenwart deS Königs zu ver giften, aber alö der große Augenblick gekommen war, da stellte eS sich her aus, daß der Giftbecher fehlte. Kein. Dolch, kein Schwert, kein Revolver, kurz, keine totbringcnde Waffe war zur Hand. Da drehte sich der Held kurzerhand um, der König gab ihm einen derben Fußtritt und der Held brach zusammen mit dem Ausruse: .Weh mir, ich bin vergiftet." J Eine türkische Prophezeiung. Nach einer türkischen Sage soll die Hnrschaft der- Mohammedaner in Europa nur wenige ' Jahrhunderte dauern, um dann in Asien und Afri ka um so glänzend wiederaufzu. blühen. - AuS diesem Grunde lassen sich strenggläubige Türken aus Kon stantmopel, wenn ihre Mittel es ge statten, nicht in Stambul, sondern vorsichtshalber auf dem großen Fneo Hof vor Kadi KLi (Skutari), an der kleinasiatischen Küste begraben. Die Friedhöfe vor Skutari sind da her weit ausgedehnter, alS es der Größe und Einwohnerzahl. des OrteS entspricht. Nichts ist dem frommen Türken schrecklicher als der Gedanke, einst in unheiliger Erde, im . Lande der Ungläubigen, ruhen zu müssen, und bei der Verhandlung wegen der Uebngabe Adrianopels spielte be kanntlich die Rücksicht auf die dort bestatteten Türken eine nicht unbedeu tende Rolle. Die alte Prophezeiung über diö Dauer der Türkenherrschaft lebte be sonders vor 69 Jahren wieder auf, alS Fürst Wenschikow als russischer Gesandter nach Konstantinopel kam und am 2. März 1853 in Paletot und schmutzigen Stiefeln in der sei, erlichen Sitzung des Diwan erschien, um in herausfordernder Weise die russischen Wünsche zu übermitteln. Im Oktober kam es dann zum Kne ge, und damals mag man dann die Zeit der Türkenherrschaft auf gerade 400 Jahre normiert haben; denn 400 Jahre waren feit der Erobttung Konstantinopels verflossen. Ab die türkische Prophezeiung teilte das Schicksal der Lehnin und andere? Weissagungen: ste ging nicht in Er füllung. Da aber jede wichtig Weissagung eine oder mehrere Hin tertüren hat, sagt man auch, daß mit dem Fall Konstantinopels 1453 die Herrschaft der Türken - in . Europa noch nicht vollendet war; man kann auch die Regierungszeit Selims I. (15121519) annehmen. Dann wa re es um das Schicksal der Türken jetzt so schlecht bestellt, wie um die Richtigkeit deS zweiten Teils der Weissagung, wonach ein Aufblühen , der Türkcnmacht in Asten und Afri ka zu erwarten ist. Vorläufig sind nämlich dafür keine greifbaren An hal!spunkte zu bemerken. Ein vor sichtig Prophet wird also in Zu kunft seine Weissagungen so allge mein fassen, daß sie auf alle Fälle passen, und' stch jeder bestimmten An gäbe enthalten. Musterbeispiele lie ferte daS Orakel von Delphr. Jn Montengro -ist eine Bluttat, die alS Ermordung auf ei ne Beleidigung erfolgt, nur .dann strafbar, wenn ' sie später alä ine halbe Stunde danach erfolgt. Die Kose hat , keine Dorn., sondern Stacheln, d. h. Auswüchse mit selbständigen, von der Si:o& Wachse unabhängigem Ursprunz. : ; ' f-