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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 26, 1913)
VtflU CmtU rribL.Mltttrch.26. at 1013. V V Deutsche Bon C. Zocllr.Llonhart. 'äs (15. Fortsetzung. Olga mißverstand tt. sie glaubte ihn schon halb gewonnen, hielt dies Milde für halbe, Nachgeben, ein leb . , rr . f . fl fLin d fanue oer,ivkn i " ' . ' ...tfji- imü fnn chütterten runosagr. uuait juii tMn öililitten. während tt da N1I, bei dem Kisesten Versuch, ihn seiner' Pflicht abtrünnig zu machen, schon so leidenschaftlich aufbrauste? Sie verstand die Regungen in seiner Brust nicht.- Gegen die eben der mahlte Braut, die seine Ehre anzwei felte. hatte sich sein Stolz empört, die bloße Zumutung hatte ihn aus rasen lassen. Der Mutter seine indes suhlte er sich mit echter deut scher ManneZtreue zu sest geeint, als dah r die heutig Versuchung an. der beyanoeln lonni wie oer ion,g lieh Löwe, der mit einem Kopfwew Un die ibn umsurrende Mücke gut mutig abschüttelt. Er maß in der ruhigen Beharrlichkeit seine Willens diesen Dingen nicht fite JUMajHgim bei. die sie selber lynen geoen roou, Olaa stachelte sich zu immer gestriger. .irr Aufgeregtheit auf. je gelassener er ,lieb. Es schien alle! umsonst. Bor würfe und ZorneSauöbrüche. Nun 1nmtn Bitten. Tränen, kleben. Olaa sieh stch Zuletzt zu einem Fuhsall her ab und beschwor ihn schluchzend, sie irres) seine Hartnäckigkeit nicht den uzewohnten Embehrungen seiner -CriftTii ouSiuikK'N. wenn er sie TIM""B o - - - - - r i wirkNch lieb hätte. Wie ein Kind hob Paul die er, regte Frau vom Boden auf, trug sie zurück auf ihr Ruhebett und legte ihr die Kissen unter dem Kopf zurecht, die immerfort Aufbäumende mit sanf ter Gewalt niederhaltend. Das aber entfesselte erst den ganzen lementa. ren Jähzorn in diesem dämonischen Charakter. Hätt er mit ihr gerungen um die Herrschaft, wild und erregt, wie sie eS selbst war. vielleicht hätte er in zwölfter Stund denSieg da vongetragen. Ein Messen der Kraft allein schon hätte ihr wahrfcheinlich genügt. Die Ueberlegenheit, die m seiner kühlen Rede lag. die kaltblütige Art. mir der er, ingedenk ihrer Scho nungöbedürftigkeit. Bitten und Bor würfe, Anklagen und Beschwörungen indruckSloö an sich abgleiten ließ, kam ihr wie Geringschätzung vor, er bittrten sie grenzenlos und entzünde ten in ihr ihren gefährlichsten Feind, ihren vesinnungs uns zügellosen Jähzorn. M AlleS. waS du bist, bist tu durch fmr stieß sie tn blinder Leiden chaft heraus. : j Paul wurde einen Augenblick brennend rot, dann leichenblaß. ES traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht, vag r fast taumelte. Er zog seine Händ zurück, die sie diS zu diesem Augenblick sanft niedergehalten, und stemmte d eine leicht zitternd auf die Tischplatte. Er sprach nicht eher, als bis er sich die Ruhe zutrauen durfte, seine Stimme zu beherrschen. Dann sagt er gelassen: Du könntest recht haben, wenn ich auch nur eme Se künde deinen Vorschlag in Erwä gung gezogen. Deine Beleidigung gleitet aber emdruckslog an mir ab: sie ist aber ein Beweis, wie- richtig iq handle, indem ich der Stimme ohne Schwanken folge, die in mir spricht.. - Ich wollte dich nicht kränken. eS ist aber zu schlecht von dir, zu schlecht!- schluchzte sie auf, daß du nicht auch an mich denkst und mir daZ kleine Opfer bringst. AuS Trotz, aus Eigensinn, bloß, um zu zeigen, daß du der Herr und Meister bist, der weigerst du'ö. Solche Kleinigkeit, solch ein kleines Opfer, das du mir .zuliebe bringen sollst!' jammerte sie nk ein verzogene; Kind. 1 Solch ein kleines Opfer!" lachte yfaul, zum ersten Male ungeduldig werdend,- bitter auf. .Das kleine Opfer meiner Ehre, daS kleine Opfer des Verrats an meinem Fürsten, an der Uniform, die ich trage, den ssah neneid, den ich geleistet die Klei nigkeit, in Landesverräter, ein Ue verlauf zu werden um elenden Vor teils halber. Wollt ihr mich nicht noch zum"' Spion dingen, und wel chen Preis bietet ihr?" wandte er sich kurz fragend, mit schneidendem SarkasmuS an die junge Frau, der ir nicht länger wehrte, als sie jetzt, imporgeschnellt, auf beiden Füßen stand. , Den Tisch zwischen sich, maßen sie sich mit zornigen Augen wie zwei feindliche Gegner. Du willst den'Ä wissen sllr deinen Uebertritt? flammte sie auf. ' Du s'-Tn kennen, wir wollen sehen, of . ; oir noch zu gering däucht. BishcU'be ich, ich ganz al lein Opfer zu bringen gehabt, jetzt sollst du beweisen, waS ich dir, ob ich dir überhaupt etwas wert bin. Der Preis bin ich!' Er stiert sie an. als könne er fei , nen Sinnen nicht trauen. .Du? . Du? Ich versiehe vtii4U" l - " Ich denke, e ist deutlich genug. Entweder du gehörst zu uns. oder " in Sekunde stockte sie, das Blut s!icz ir flimmernd in die Augen und WW?rMeH Si h Treue. hlrnbetäubend zu Kopf die Zähne preßt sie knirschend aufeinander, und schön war sie in ihrer zornigen Ener gle wie ein Dämon, alt sie. die Blicke jsest aus ihn gkhestet. ihm herauksor txrno gegenllberstano. Oden" wldcrholte er unheimlich ruhig. .Oder wir trennen uns." Nur ein leiser Seufzer flog über seine Lippen, und feine auf der Tisch platte ruhende, umgebogene Hand grub die Nägel in die innere Fläche. Sonst stand r scheinbar unberührt da. In Olgai Brust rasten alle Fu rien. .Durch!" raunte ihr das stolze, jähzornige Temperament zu. .Biegen oder brechen!" ßit hatte ihn ja nur sondieren wol. len, jetzt war die bloße Drohung fchon Entschluß. .Nun?" fragte sie ungeduldig, da er hartnäckig schwieg. .Nun?" wiederholte er hoheitövoll. ja verwundert. .Glaubst du ernst lich". setzte er tiefernst hinzu, .daß deine Drohung mich erschüttern kann?" .Drohung?" fuhr sie hochfahrend auf. .Dein Ernst kann's doch unmög lich sein!" .Mein bitterer Ernst!" Er zuckte nur die Achsel und schwieg. DaS Schweigen war be redter als alle Worte. .Du wirst es zu spät erkennen", drang sie auf den scheinbar. Unemp findsamen ein. .Erlaube mir. daß ich eine bessere Meinung von dir habe", sagte r kalt; .schon die Anwendung solcher Drohmittel ist unedel." .Unedel bist du, mich zum Darben verdammen zu wollen!" grollte sie. ES zuckt geringschätzig um seine Lippen. .Ich höhne dich nicht; eS ging mir nur schmerzlich durch den Sinn, wie verschieden von den Frauen meiner Familie du denkst, Olga Paulowna", sagt r traurig. .Warum machtest du, denn den Fehlgriff, dich an die Fürstin Kar sakosf zu fesseln!" reizte sie ihn mehr und mehr mit höhnisch zuckendem Munde. .Weil ich dich nicht kannte, wie du wirklich bist." Und dann, mit ausbrechend warmem Gesühl, überre dend. stürmisch: .Weil du nicht wirk- lich bist, was du scheinen willst, diese egoistische Frau, diese herzlose Mut :er nicht sem kannst.. Olga, Olga, reiß öl häßliche Maske herunter, zeig mir dein eigenes Selbst wieder, daß ich nicht verzweifle, an dem hoch sten Frauenwert nicht zweifeln muß, daß du ein hingebendes, deinen Ge fährten achtendes Geschöpf bist! Du hast mich nur prüfen wollen, nicht wahr?" drang er immer , wärmer in sie. .Du hast nur sehen wollen, od ich wirklich der feige Schurke sein konnte, der seinen Fürsten verrät! Du hast nur gespielt, mit Frauenei telkeit hast du nur ergründen wollen, wie weit dein Einfluß über mich geht, ob du mich seelisch und körper lich so dir zum Sklaven gemacht, daß ich blindlings tue, was du mir be fiehlst! Du müßtest mich ja verachten, wenn ich der elende Schwächlina wä re. du kannst nicht so klein, so niedrig von öem Manne deiner Wahl denken! Du willst eS auch gar nicht, sag's doch, sag's doch! Quäle mich doch nicht länger so. grausam, laß es ge nug srin. gib uns Frieden!" .Das hangt allein von dir ab , entgegnete sie hochmütig. .Du er klarst dich für Rußland, oder du ver lierst mich!" Die Hände, die er ihr flehend zu gestreckt hielt, fielen schlaff wieder herab. Ist das dein letztes Wort?" fragte er angstvoll. .Mein letztes", sagte sie schroff. n Kopf zurückwerfend. Gut war die mit zusammenge rafft? Entschlossenheit gegebene Ant wort. .So höre auch meinS: Nichts, nichts auf der Welt macht mich ab trünnig der Sache, der ich den Eid geschworen. Für den deutschen Mann gibt es eine Treue, die nichts erschllt tert. nicht einmal" nun geriet sei ne Stimme doch in leises Schwanken .der Verlust feines Weibes!" .Gut. dann verliere mich!" stieß sie trotzig heraus. Er ließ statt aller Antwort nieder geschlagen den Kopf auf die Brust sinken. Mich und dein Kind!" betonte sie schwer, als er beharrlich schwieg. .Halt! Er schnellte in die Hoye. Etwaö Ehernes, Unbeugsames lag in der entschlossenen Haltung, in dem harten GcsichtZausdruck, als er mit schneller Wendung an der Wiege stand und die Hand auf die Deck deS schlummernden Kindes legte. Das ist, mein horst du? mein soyn. Mit m 'Äioment, oa du mich aufgibst, begibst du dich je deS Anrechts an ihn! Uns mit isigr Kälte: Nm: tu, waS du nicht lassen kannst!" ! Er umfaßte die Wiege mit beiden Armen und ixvi li vor OlgaS ZjzJ schreckenLweit geöffneten Augen vorbei hmau tn feine eigene Zimmerflucht. Er klinkielt d! Wärterin scharf her bei. schloß die Tür hinter ihr ab und befahl ihr kurz, den Knaben keinem. wer eS auch fei. auch nur für inen Moment in feiner Abwesenheit zu übergeben. Dann machte er sich zur Waa anti Kindel bereit und ver ließ den ganzen Rest deS Tage hin durch keinen Augenblick feine Gemä cher. Al ei graute, sprengte in reiten der Bot vor. Da man ihm keine Nachricht brachte, mußte die Botschaft für Olga Paulowna sein, und ihm ahnte, von welcher Seit neue ver. derbliche Einflüsse sich ihr nahten. Er konnt nach dem schrecklichen Auf. tritt nichts mehr dafür, noch dagegen iun. r mußte abwarten, ob sie ih re unglaublich Drohung wirklich noaj ausiuyrle. wenn sie ihn uner schlltterlich fest bleiben sah. Welch fürchterliche Stunde del Abwarten, der Ungewißheit, der qualvollsten Spannung, welch grause Stunden iner ewig langen Nacht wache, in denen er, nachdem er die ausgeiragenen Speisen kaum berührt, die Dielkn seine Bibliothekzimmer unllusyoriico aus uno nieoer schritt. AIS der Morgen graute, hörte r eS leise an seine Zimmertllr fassen. Er schloß von innen auf. Im fahlen Licht deS dämmernden TageS standen die beiden Gatten sich wie Gefpen ster gegenüber und stierten sich in die uocrnacyngicn, liksumranoerttN AU gen. Gibst du mich wirklich auf?" kam es mühsam über OlgaS trockene, spröde Lippen. ES war ein Klaae ton, ein schmerzlicher Vorwurf, der iym ourcys Herz qmti, und eS ko stet ihn Ueberwindung, die Aermste nicht an sich zu reißen in tiefer, al les vergebender Liebe. Sie hatte die Nacht, auch durchrüngen in schweren Kämpfen, schon neigte die Wage zu Pauls gunftcn. da kam der Eilbrief ihres OheimS und gab den Ausschlag. Der bessere Mensch in ihr ward von dem Hochmutsteufel abermalz be siegt, der ihr zuraunt: Unterwirf ihn dir. Wenn kein anderes Mittel w,rkt, mach' Dich sofort auf den Weg zu mir, daS wird seinen Wi derstand sofort brechen, ihn Dir nach ziehen. Zeige Dich. nicht schwach im letzten Augenblick, wenn Dir Dein Zukunftsglllck: Ruhe und Behagen Deines Lebens lieb sind; bleib konsequent und er folgt Dir, glaube meiner reiferen Kenntnis, des mensch lichen Herzens," schrieb ihr der er fahrungsreiche Greis, der ihr immer ein väterlicher Berater gewesen. m war der Würfel gefallen, sie mußte dem Vater gehorchen und dem Gebot des Zaren. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, daß er, der ihrer Jugend stets der Leitstern gewesen, fehlginge. In blinder Unterwerfung uno ehrfurchtsvollem Gehorsam un ter dem Willen des Zaren, aufge wachsen unter der autokratischen At mosphäre des russischen Hofes, hielt sie alles für recht und gut, was von dort kam, und falsch und irrig, was dem entgegenstand. Pauls Beharren und seine Anhänglichkeit an die miß achtete Sache kam ihr daher wie kin bischer Trotz oder verstockter Eigen dllnkel bor. den der ' Weitrsehende mit Gewalt brechen muß. Olga woN te es trotzdem noch einmal versu chen, seine Verstocktheit" zu schmel zen mit tausend Liebesworten. Sie fand sie aber nicht dem Manne ge genüber, der so ruhig beherrscht, die Arme ineinander geschlagen, abwar tendda vor ihr auf der Schwell seines Zimmers stand. Ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als sie in das gramdurchwühlte, ver störte Gesicht sah, um daS die Haar strähnen unordentlich hingen; und auch ihn packte eS noch einmal mit der ganzen Gewalt überströmender Liebe. Grenzenloses Mitleid mit dem bleichen Weibe in dem schlaff an ihr herabhangenden weißen Gewände, mit dem Weib, dessen Zähne leise auf einander schlugen vor innerer Er aung. und dessen zitternd Gestalt der innere Frost schaudern ließ, wall te in ihm auf. Mach dem schrecklichen Spiel ein Ende. Olga, wir ertragen'? beide nicht," flehte er und reichte ihr mit hinreißendem Freimut beide versöhn lichen Hände zu. Sie zaudert eine Sekunde. Die genügte dem stolzen Mann. Fest verschränkt -lagen die Arme wieder über der wogenden Brust. Die wei chere Regung war unwiederbringlich oayin. angiam versteinerte sia) al les in ihm. und selbst die aufquel lenden Tränen in den flehentlich zu ihm erhobenen Augen fanden den Weg nicht mehr zu seinem Herzen. .Bedenke, bedenke," seufzte Olga schmerzlich, daß unS diese Stunde auf ewig trennen kann!" DaS ist deine Sache, ich gebe dich nicht auf." entgegnete er finster. Du zwingst mich von deiner Sei te durch deine Hartnäckigkeit." Du nennst Hartnäckigkeit, was Festhalten an der Mannesehre ist. die sich nicht verkaufen laßt. Wir haben uns nie verstanden, furchte ich. Di ne Liebe kann nichts als Sinnen rausch gewesen sein, sonst stände eS anders um unS. Wir werden uns nie verstehen,- sagte er voll tiefsten Schmerzes. Kommen wir alfo zum Ende." , . , (Fortsetzung folgt). , Ordkjögrx. lklkln, echch,i, itt (kiriktikt sei in im" Minnnn. Zu der merkwürdigsten Spezie! der ehraeizigm Leute gehören in Eu ropa die sogenannten Ordenöjäger. Wie ei zu allen Zeiten Menschen ge, geben hat. die iedwcde! äußere Ehren zeichen au Prinzip" abzulehnen pflegen, so ist auch die Zahl derer nicht gering, die sich glücklich schätzen. wenn sie ein bunte Bändchen in ihr Knopfloch heften oder einen glitzern den Stern aus der Herzseite ihre Frack? befestigen können. Und man glaube nur ja nicht, daß alle diese Leutchen, die ihr irdisches Glück in derlei niedlichem Tand suchen und finden, durchweg zur Sippe der Streber in Gänsefüßchen gehören, zu den kleinen Narren, deren Ehrgeiz weniger der Sonne zustrebt als den Sternen aus Silber und Gold; e! gibt recht verständige Menschen, die in Berzückuna geraten, wenn bei ei nem gelegentlichen Ordensregen auch sur sie etwas abfallt. Klaus von Rheden erinnert daran, daß z. B. Ibsen eine wahre Zärtlichkeit für se!ne Orden fühlte und melancholisch wurde, al ein ihm verheißenes Groß kreuz ausblieb allerdings nur ver sehentlich, und daß der große Maler Delacroir, wenn er einen neuen Or den' erhielt, sich sofort in Gala warf und zwischen Spiegeln auf und ab marschierte, um die Glanzwirkunz der Neuheit zu den iibrigen Dekora tione? zu erproben. Man sagt, daß Schauspieler und Sänger die eifrigsten Ordensjäger seien. Von Karl Sonntag und dem verstorbenen Leipziger Theaterdirek tor Stögemann erzählt man, daß sich beide mit leidenschaftlicher Vor liebe von ihren Orden unterhielten; von einem berühmtm Shylock, daß er an einem kleinen Hoftheater nur ga stieren wollte, wenn man ihm ein herzogliches Ehrenkreuz zusagte, das er merkwürdigerweise noch nicht be saß; von einem anderen mcht min der berühmten Komödianten, daß er nach einem Gastspiel den Oberhof marschall wecken ließ, der vergessen hatte, ihm das versprochene Ver dienstkreuz zu übergeben; der Hof marschall erschien am Fenster und warf dem abreisenden Hamlet die Dekoration mit .'reundlichem Gruße heraus. Ein vielgenannter Theater direktor (Schauspieler zugleich) besitzt zweiunddreißig Orden. Auf seiner Frackklappe flammen Orden und Sterne von unerhörter Schönheit. Sie kommen zum Teil weit her und sind oft recht teuer gewesen. Man kann nämlich auch Orden kaufen. Mir selbst erzählt der Verfasser weiter ist vor längeren Jahren einmal ein prachtvoller Orden in Tunis angeboten worden. Da war ich vom damaligen Bey in Audienz '.psangkn worden, uns beim Ab- schied näherte sich mir der Jntroduk teur" (ein Mann, der Hoheit ge nannt wurde und einen gänzlich der goldetcn, aber schon etwas abgeschab- ten Rock trug) und fragte, ob mn wohl mit einer Dekoration gedient sei. Ich hatte nichts dagegen und gab meine Adresse auf.. Am andern Tage erschien denn auch ein Kawan in meinem Hotel und reichte mir ein Kastchen und zugleich auch eine Rech' nung über Kopialgebühren" oder dergleichen. Es handelte sich um ein paar hundert Franken, die immerhin ein Loch in meine Reiselasse gerissen hätten. Da bekam ich einen Schreck und äußerte, ich mußte, mir erst ei nen Scheck einlösen, der Kawaß möchte morgen wiederkommen. Er ging mit seinem Kästchen davon, und ich wechselte schleunigst das Hotel. um der Allerhöchsten Huld zu ent fliehen. Mit einem alten Trick arbeitet in Deutschland ein Schwind ler, der seit einiger Zeit die Postäm, ter unsicher macht. , Der Schwindler beobachtet in , den Schalterräumen Laufburschen und Lehrlinge, die Geld einzuzahlen haben. Findet er einen jungen Mann, so stellt er . sich als Postdirektor vor und bittet, für ihn leinen größeren Betrag von der Reichs vank oder einer anderen Großbank abzuholen. Er überreicht dann auch dem Boten, der gleich eine Mark als Lohn erhält, einen Briefumschlag, auf dem die Summe, die von der Bank angeblich abgeholt werden soll, verzetcvnet teyt. um den iimaen Mann nicht Zeit verlieren zu lassen, erbietet sich der Postdirektor". in zwischen die Einzahlung selbst zu be sorgen. Uebernimmt der Bursche den Botengang, so verschwindet der Post, direktor" mit dem Geld, Schlechtes Gewissen. Sie: Hast Du den Brief, den ich Dir gestern mitgab, . richtig besorgt, Männchen?" - , Er (unwillkürlich in die Tasche greifend): Gewiß, Schatz jetzt fallt mirs ein. ich hab' ihn gar nicht erst eingesteckt, sondern in der Hand behalten und gleich in den nächsten Briefkasten geworfen." . Sie (hell auflachend): ' .DaS ist aber merkwürdig." -' Er: Wieso denn, Schatz?" Sie: Weil ich. Dir gar keinen! so leichte. Fragen bin ich wirklich nicht ut tninrtfitl . .. finM 't)fiYhrrfifW Brief mitgegeben habe!' Beinahe wie in Alaska. kvtcktigk? Laften rrnt,rNIknN ,n Hundeq t S?rhttchi,an s. Schon diele ist darüber geschrie ben worden plaudert ein Korre spondent au Cadillac. Michigan welche unschätzbaren Dienste Hunde in Alaska im Besörderungkwesen leisten: aber man braucht noch lange nicht so hoch in den Norden binau zu gehen, um eine sehr ähnliche Er lchetnung den ganzen Winter hin durch zu finden! Im nördlichen Mi chigan. und auch tn manchen fern nördlichen Strichen von Wisconsin und Minnesota, herrschen oft fast vleseiben Verhaltnisse, wie in Alai ka und im fernen kanadischen Norv Westen. Nur selten wirv vaS Wet ter in Alaska lälter. als eS häufig tn manchen Teilen der oberen Halbinsel von Michigan ist! Nur mag vielleicht der Schnee in Alaska stellenweise noch etwa hoher liegen. Und die topo, graphische Gestalt dieser Regionen ähnelt derjenigen eines großen Teiles von Alaöka und des oberen Kanada sehr. Daher wird namentlich in Strichen mit dürstiger oder gar kei ner Eisenbahnverbindung den Hun den dieselbe Hauptrolle zugeteilt, 'und sie füllen dieselbe mit Glanz aus, wenn eö auch keine Valamutes" oder .HuSkieö" sind. Agenten und Arbeiter der Holz Industriellen und Forstwärter haben diese Hunde besonders viel im Dienst, einzelnen und in Gespannen von dre, bis fünf oder mehr. Man erzählt sich vieles von der großen Intelligenz und Ausdauer dieser prachtigen Wau wauS, welche übrigens nicht halbwild sind, wie die meisten aloskanifchen Transport - Hunde, aber an Tuch tigkeit schwerlich hinter ihnen zurück stehen. Einer der hervorragendsten Hun, degespann-Besitzer ist CharleS Hickock von Gaylord, Forstwärter für die Michigan Hardwood ManufacturerS' Anociation , welcher schon feit vie len Jahren in seiner ausgedehnten Tätigkeit m nördlichen Waldern -auch in einem großen Teile von tta nada sich der Hunde , Gespanne mit großem Erfolg bediente. Er hat auch einen der besten, und bei Holz sauern populärsten Schllttentrans port-Hunde. welche es weit und breit gibt: .Sport wird er genannt; er ist eine große, sehr schöne dänische GoldT)ogge. etwa 100 Pfund schwer und schon 9 Jahre alt. Trotzdem er also schon ziemlich bejahrt für einen Hund ist, leistet er noch ganz Er, staunlicheS am Schlitten und ein an, derer Eigenschaft. Sport" hat größere Anhänglich keit für seinen Herrn, als viele Kin, der, wenigstens amerikanische, für ihre Eltern haben. Er ist ein fast ungiauvilch gut geschulter Fuhrer von Gespannen und hat als solcher im ganzen verschiedene Tausende von Meilen zurückgelegt. Trotz seiner vielen Erfahrung mit Hunden in solchen Diensten, sagt Herr Hickock. habe er noch nie einen gehabt, der für ihn so viel zu bedeuten habe, wie Sport , und zwar nicht im Winter allein. Im Sommer, bei trockenem Wetter, leistet dieses Prichttier so, viel, wie nur irgend ein Mensch, im Entdecken von Gestrüpp - Bränden. welche so vieles Unheil verursachen können, und rapportiert dieselben rascher, als irgend ein Mensch es könnte. Wenn er sein verdienstvolles Leben beschließen muß, so werden viele um ihn trauern. Doch glaube man n.icht, daß dieser Hund etwaö so Ungewöhnliches un ter seinesgleichen wäre. Noch viele ander ausgezeichnete Hunde, für den Transport- und für allen Wachdienst, sind im ,oberen Michigan usw. zu finden. Drei bis fünf im Ge spann, jeder die Schulter an seinen Kragen gepreßt, ziehe eine' Ladung bis zu 600 Pfund ohne besondere Schwierigkeit große Strecken; ja sie scheinen die Arbeit, mit Lust zu ver richten. Als die besten Hunde für den Transport von Lasten gelten hier im allgemeinen Mischlinge von Blut Hunden, MastiffS und Größere Dä nen (Ulmer Doggen). Sie haben wundervoll ausdauernde Muskeln, eine starke Brust und starke Beine und lassen sich gewöhnlich am erfolg reichsten im Geschirr ausbilden. , In der großen Welt sind sie noch lange nicht genügend bekannt und gewllr bigt, und ihre Herren und Züch ter auch nicht. Summarisch. Mute? (von zehn Kindern, zu ihrem von der Rei se heimgekehrten Gatten): Armer Mann, so nahe hast du dem Tode ge schwebt, hast du denn, als das Un glück geschah, an uns 'alle gedacht? Vater: Gewiß, gewiß, meine Liebe, summarisch natürlich! Vergleich. 'Wenn ich die Tochter des reichen Bankürs so b trachte, fallen mir immer gewisse mo derne Theaterstücke ein." Wieso denn?" c . Nun. nichts dran, aber Ausstat hing großartig." D i e S ch w i e r i g k e i t. Exa minator: Also Sie wissen nicht ein mal. wieviel Rippen der Mensch hat?" Kandidat: Ja. Herr Professor, auf ..I .Vjl'l ''rrrrj'r """"",'r "-. r NT" ' Ä - j-.'. 11 - 1 - ' I ' . ' ' ,' : ' I 1 -:: i -" i !SSiir ' f. fif. vi 'J-imrf ,4rr i I ! . . V . i. m, AtfPiw V'"' m Ä1'R-v5l ln' x im Ifes r ; v x iwMWh . V "V K. i HA&fvwvH.h l v ' ' 1 'iii i c f'1! i I , j X pz"- V 4k s (isy- , -j ) i r i H ; f-'j 1 X h . , ' IHM l. I I . -t X , , , ' . ' - , -I. .". ' l, . ' , ' k ' fr 5 , A ' 'V t - " .V . .;' rririA1! -fif r ' ick, ,, h A i ine liiibscke Bluse täk US sckineidergemackite strülijalirS'Kostüm. Diese rei! zende Taille, die im ffrühjahr getragen T: i;t i .-J.. UOtZ lvrlgllin iorrilsaii. uuec eine vsujuuci. iciuji cm juuuiuucii uwi groker Rever, aus St. GalluS-Stickerei in einem neuen Spitzenmuster gemacht. f . ; .- .... rr . mi .rx:..,r.: j : : :i i -s: j r. - v rrr. .,... ...... . AJieie ciTCilPuue JAUiuiuii-ninneu-i III i.iuui uu-j oiiur iniu v,,,'rvrl verbunden und der Effekt ist ein vorzüglicher. DaZ Reisekostüm, mit dem diese Bluse getragen wird,, ist aus blauer: und grml meliertem Worsted und ist von einem Turban au? blauem Stroh und Knöpfschuhen auS dein neuen waschbaren Tan-Leder begleitet. Dieses Leder kann man mit einem feuchten Schwamm ab! wascken. Ter lebende Leichnam. Eigenartige Ersarnngen eine? Brllsse, ler Postbeamten. Man weiß von Leuten, deren Sorge um ihre Person sogar über den Tod hinausgeht und die sogar Wert darauf legen, ihr Leichenbe gängnis mit allen Details selbst an, zuordnen. Gelegentlich kommt es auch vor, daß jemand sozusagen sei nem eigenen Leichenbegängnis bei gewohnt hat, indem er auf , Grund einer Falschmeldung von der Welt bereits beklagt wurde, trotzdem er noch munter durchs Leben wandelte. Wem aber ist eS schon passiert, daß er bei lebendigem Leibe fein eigenes Leichenbegängnis fir und fertig inS Haus geliefert bekam? Diese Gro teske hat sich vor kurzem in Brüssel ereignet. Zu einem Postbeamten einer Brüsseler Gemeinde kommt eines Ta ges ein Arbeiter in die Wohnung. Auf die Frage des Beamten, waS er wünsche, fagt der Mann: Ich soll Maß für einen Sarg nehmen." Für wag für einen Sara? Bei mir ist niemand gestorben," sagt der Be omte. Darauf zeigt der Arbeiter eine Karte, auf der in vielleicht mcht ganz korrekter, aber doch jedem Zwei sei ausschließender französischer Sprache die Sargbestellung gemacht ist. Und zwar für den Postbeamten selber... Nicht lange darauf stellt sich ein Herr von den Pomp Fu fiebres" vor, der seinen Tarif zur gefälligen Durchsicht" anbietet; dann kommt ein zweiter Sargtischler, dann ein zweiter Herr von einer Leichen bestattungs Unternehmung, damit der Vertreter eines Blumengeschäftes, dem ein Ladenmädchen mit Kränzen zur Auswahl" folgt... Und alles das für den unglücklichen Beamten, zweifellos für ihn felber bestellt. Aber es gebt noch weiter. Es kommt ein Kranz, auf dem in gro ßen goldenen Lettern die Kollegen hren Amtschef beklagen, der Sakri- stan tritt auf und wiÄ Auskunft we gen religiöser Anordnungen, und an dere düstere Gesellen folgen, die alle irgendwie mit dem Tod in Geschäfts Verbindung stehen und an Leichen verdienen wollen. Sogar die Möbel will man abholen, da der Herr ja doch tot ist Der arme Postbeamte hatte eine miserable Nacht. Wer aber kann sich das Gefühl des armen ManneS ausmalen, als gegen zehn Uhr vormittags in der Straße eine verdächtige Bewegung entsteht und schwarzgekleidete, ernst aussehende Herren in Claque und Handschuhen vor seiner Wohnung Aufstellung nehmen. Kein Zweifel, man hatte sich bereits zu seinem Be gräbnis eingefunden. Da läutet s auch fchon, und als er öffnet, steht geisterhaft der Ankömmlin, vor dem Totgewähnten. Das Wort . erstirbt hm buchstablich auf den Lippen. Im Gerichtssaal fand das grause Mißverständnis feinen Kommentar. Ein Entlassener hatte den seltsamen .Racheakt" erdacht und dem Ob ekt seines Zornes ein bis in die minutiösesten Details ausgearbeitetes Leichenbegängnis arrangiert. Es wurde, festgestellt, daß die Geliebte des Entlassenen die , Todesanzeigen geschrieben und die Bestellungen" gemacht hatte. Nun sitzen beide hin r Schloß und Riegel: der Autor deS Aktes für zweieinhalb Jahre und die Geliebte für elf Monate was eine etwas reichliche Sühne für den Schrecken deS OpferZ ist. wird, ist aus gefälleltem blmien Chiffmt jf...n- n. n.t ..s4 ' Ei kleiner Konflikt. ; i tt Verwaltung M deutsche National, hispizeS Snima in Rom. Seit einiger Zeit schon war iil kirchlichen Kreisen Roms von Schwie rigkeiten die. Rede, die sich zwischen:' dem Rektor der Anima, Monsignore Lohninger, und dem derzeitigen oster? reichisch-ungarischen Botschafter am Hl. Stuhle, Fürst von Schönburg Hartenstein, ergeben hätten. Das deutsche Nationalhospiz Santa Maria dell Anima. daS, aus der Zeit des alten Deutschen Reiches stammend, dem Protektorat des Kaisers von Oesterreich untersteht, hat aus histori schen Gründen auch zu reichsdeutschen Diözesen Beziehungen, avs denen sich insbesondere eine bestimmte Zahl der an der Anima angestellten Kapläne rekrutiert. Diese, von ihren BischS fen vorgeschlagenen Geistlichen ver bleiben regelmäßig einige Jahre in der Anima und widmen sich in den vatikanischen Archiven, sowie an son siigen gelehrten Instituten wissen schaftlichen Studien. Auch Nompilger deutscher Zungen finden, ohne Unter schied, ob sie Oesterreicher oder Reichs-' deutsche sind, im Hospiz gastliche, im mer billige und teilweise kostenlose Aufnahme. Sowohl unter der Leitung der Am ma durch den derzeitigen (schwerer-' krankten) Kardinal Naal, wie durch Monsignore Lohninger hat das beste Verhältnis zwischen Oesterreichern und Reichsdeutschen bestanden, und wenn letzteren auch jederzeit die freundlichste Aufnahme zuteil wurde, so blieb das aus dem Protektorat Oesterreichs sich ergebende Sonderver-, hältnis des Hospizes zu Oesterreich Ungarn doch unangetastet. Es war nicht immer leicht, der Schwierigkeiten Herr zu werden, die sich aus den Doppelbeziehungen der Anima zu Oesterreich und zum Deutschen Reich ergeben, und man rühmte an Mon- signore Lohninger die Umsicht, mit der er sein heikles Amt verwaltete. Um so mehr hat es in Rom befrem det, daß dieser liebenswürdige Prälat nunmehr vom Posten des Rektors der Anima abberufen worden ist, weil er, wie es heißt, nach der Anschauung des Fürsten von Schönburg-Hartenstein nicht genügend den österreichischen Charakter des Instituts zu betonen gewußt habe. In seinem Nachfolger ist der Wiener Domprediger Brenner ernannt. Der Vorfall sollte den An laß . bieten, daß die reichsdeutschen Bischöfe sich in erhöhtem Maße sür die Anima interessieren. Denn es haben verschiedene reichsdeutsche Diö zesen Rechte an det Anima, und der Erzbischof von Köln hat sogar Ein- fluß auf die Ernennung des Rektors. Man wird in Deutschland also gut tun, diese Angelegenheit nicht aus dem Auge zu verlieren. . Im Vorgarten deö Re staurant an der Sonnenstraße in München wurde der Förster Josef Perwein der sllrstlich Pleßschen Be sitzung in Golling (Salzburg) der mißt. Man hatte angenommen, daß er von Wilderern ' erschossen worden sei. : Dieser Tage wurden zwei jung Arbeiter verhaftet, die nach Bekannt gäbe der Frau eines der Arbeiter den Förster erschossen haben. Der För ster hatt die beiden Arbeiter beim Holzstehlen ertappt und verhaften wollen. ' Die 300 Hofdamen dir Kai serin von Japan sind in Rinaklas-, jfen geteilt. . - ; - ' '