Tiflüdjf Omas,, Trlb,e. irn FiebrnswttrdZgllcitcn. pl Ixy y C P '""p f Vür unsere Allein Watzchrn. Jr -i ' i iftei. m HMz Mi )) I r At (' V WpldM I Wwzgfl C V.SV kl r-?.' i --ävy . -v T''?' rssÄ ' - V. V-x--1 XOV 4 w' S;fr-- Prfirpit mnin M,'?iiL,fn frnitriii? ' ..Kinn! Heißt das: Bitte, bitte, gib!' Huscht eS zwitschernd hin und her. Will c3 sagen: Gib noch mehr! Gib noch mehr!" Fliegt da? liebe kleine Ting Hoch im Bauer in den Ring, Bauscht sich auf und macht sich groß, Soll eö hoiszcn: Jetzt geht's los! ' Jetzt geht's Io3!" Der Frosch. Da Mt einer her von der Brücke Rand, Tem Frosch ist schon der Knabe be kannt, Hat schon geworfen manchen Stein, Und traf er einmal, so tat's nicht fein. Crum, ch er sichS denkt in seinem Sinn, Husch! fährt der Frosch ins Wasser hin. ..In dem Wasser ist's freilich kalt. Türmn hab ich's satt gar bald: Kommt nun die Sonne niit ihrem Schein, So sitz ick hier auf dem breiten Stein, Sperr weit mid breit mein Maul- : , chen auf. Und ruf ihr großen Tank zinails," M n r H , 'Zu Lcvwaben steht ein grobe Haus... Ei ja! Ta wohnen zwei Mädchen und eine MauZ ... Ei ja! Tie eine ist fchlvarz, die andre braun. Wies Mäuschen aussieht, wollen wir schau'n, Ei ja! Ei ja! Ei ja! Sie tanzen und singen den ganzen Tag... Ei ja! Ta keine doch putzen und arbeiten mag... Ei ja! Tas Mäuschen sitzt auf einem Tisch Und frißt derweilen Speck und Fisch. Ei ja! Ei ja! Ei ja! Und wenn ain Himmel die Sonne lacht ... Ei ja! , .Die Türen werden all aufgemacht ... Ei ja! ' Tann tanzen sie über die Wiesen hinaus, . Das Männchen bewacht derweilen das Haus. -. Ei ja! Ei ja! Ei ja! , Nun wollen wir schlafen. ; Die Sonne ist heim... Ei ja! .' Nun sind die beiden armen Mädchen allein ... Ei ja! ' Nun schlafen sie beide in einem Bett. Ach wenn auch das Mäuschen ein Bettchcn hätt'. ' Ei ja! Ei ja! Ei ja! Schnrrglöckchrn. Un, ui Erde schauet nur Allein noch Schneeglöckchen;. ' "'. -e Zugend. Tann verkündet mir sein Sang: Habe Tank, viel schönen Tankl" Und sein schmetterndes (Lepicp Will mir sagen: .Hab dich lieb! Hab dich licbl" Mahnt der Abendschein zur Ruh, Sinst mein Mätzchen: Deck mich zu!" Und dann zwitschert's sanft und facht. Traumverloren: .Mite Nacht! Gute Nacht!" Mmi vWW, k 4SkfrfjPML X rmmm-H'- mA" ' 1 MVwrrftr, J$(Ukk- O j l i iww FfeliSv -..iji . MM. Der girsch. War das nicht deö Jagdhorns Ton? Sieh, da kommen die Hunde schon! Ach, und der Jäger dort hinter den Räumen, Xo ist keine Zeit 511 versäumen. Jetzt an ein Laufen muh es gehn: Nun, ihr Beine, laßt euch sehn!" Ter Hund sprang nach mit großer Gewalt: Warte nur, Hirsch, jetzt hab ich dich bald!" Wer der Hirsch rief: Sachte, mein Lieber, Hier ist ein Graben, ich spring hin über. Tust du mirs nach? Nein, nimm dir Zeit, Dir is' er wohl etwas zu breit." ch e n. So kalt, so kalt ist noch die Flur, ES friert im weißen Röckchcn. jetzt ein Gehörn. Wir nannten es Hang. Manchmal tat Hans, als ob er stoszcn wollte, aber es war nicht so schlimm, er wollte wohl nur spielen. Besonders gern spielte er mit unserem Tcckelhund, dem Bergmann. Zuerst war Bcrgnmnn dem HanS sehr feindlich gegenüber getreten, doch wir batten rS ilim streng verboten, dem HanS crwaS zu tun, und so gewöhnte er sich nicht mir an den Bock, sondern schlos; auch, da beide viel auf dem Hofe ziisamincn waren, innige Freund I'chaft mit ihm. Sie neckten und jagten sich, dasz es eine Lust war. zuzusehen. Weun Bergmann aber zu eifrig wurde und anfing, dc Hans an den Läufen zn packen, dann stiesz dieser tüchtig zu. und Bergmann flüchtete mit eingezoge nem Schwanz, um allerdings bald daS Spiel von neuem zu beginnen. Sehr traurig war Hans, weun Bergmann mit hinausgenommen wurde in Feld lind Wald. Tann blickte er seinem Gespielen so sehn süchtig nach und stand am Gitter, bis Bergmann weit hinter dem Hü gel verschwunden war. Hinauölas sen durften wir den Hans nicht, denn er wäre gewiß in den Wald gelaufen und nicht wicdergckom men, ja, wohl gar auf der Jagd er schössen worden. : - Ein paar Jahre zählte Hans, da Rätsel- und Nälscl. 1. Ein lveikc3 fiäMicn, nett und sein. Mus; manch Geheimnis still bcrirnchrcn, Uran legt davor ein chlcij gar klein, Taft niemand etwas mög erfahren. Allein kein Schlüssel in der Welt Kann dieses Schlößchen je erschließen; lind wer das ftäjichnt einst erhält, Wird wohl das Schloß zerbrechen müf sen. Taa und Nacht ist c3 dir nah, Aber niemals ist es da. Äenkst du: endlich hab ichs heut! tectuiwrt es m ein neues MlctD, Leiht dem Nachbar seines schnell. Rückt ihn rasch an seine Stell', lind so necktZ dich Tacz für Tag; Wie es nun wohl heißen mag? 3. Kommen sie. So kommen sie nicht: .ttoinmcn sie aber nicht, So kommen sie. Besser ist'S, sie lammen nicht Und kommen doch. Als daß sie kommen Und nicht kommen. DcS Nachts, zumal zur Winterszeit. Wcims draußen stürmt und friert und schneit. Erljcllt cS dir dein Stübchcn Mit feinern milden Schein. Und nimmst dn seinen flopf auch fort Und fügst ihn hinten an das Wort Es bleibt sich nleich. mein Bübchen. Nun rat, was 1110.3 das sein? leimst du daS Lcib im schwarzen lTih. So still und ernst und doch so' mild, Im 5aar ein köstliches Geschmeide, 9srmfl fiirton fifsTnfi'tl fsflilhtf foto sie erscheint im Schlachtncfilde. Schweigt aller bliit'ger jiampf und Streit; Denn vor dem (lanz auS ihrem Schilde Wird tiefer Friede weit und breit. S. " Bald sucht cS sich der Kricgcrstand Im Fclde zu erringen; Bald weiß von Kunst dcS Mädchens Hand ' gans, der zahme Zlchbyck. Im kalten Winter fanden wir einst nicht fern vom Halise ein jun gcs Neh. Es war fast erfroren und verhungert. Seine Mutter mochte im Walde umgekommen sein. Wir brachten daS Tier in einen warmen Stall und gaben ihm Futter, so dasz eS wieder gesund wurde. An schö ncn Tagen ließen wir eZ im Hofe war cincS TagcS wieder Jagd und zwar ganz Zn der Nähe. Tie Jä ge hatten sich in unserem Hanfe versammelt und gingen gemeinsam in den Wald. Dabei mußten sie wohl die Hoftür offen gelassen ha ben. Nach ein paar Stunden kamen sie wieder. Sie hatten Füchse, Hasen und drei Nehböcke geschossen. Tie ganze Jagdbeute wurde vor dem Hanse auf den Nasen gelegt. Plötz lich sagte Ernst, indem er auf einen Z!ck,bock zeigte: Der sieht aus wie unser HanS." Was?" sagte ich. und trat hin zn. Und richtig! Ich erkannte ihn an seinem Gehörn, es war mifcr Hans! Im Hause hatte es niemand be merkt, dasz er fort war. man dachte, er wäre in seinem Stall. Er aber hatte die Gelegenheit benutzt, war hinausgelaufen und hatte sich für kurze Zeit der so lang ersehnten Freiheit erfreut. Wuszte er doch nicht, dasz drauszen der Tod auf ilm lauerte! Jedenfalls war er bald in die Schuszlinie der Jäger gekom nie, war. durch das Schienen vcr wirrt, hin und her gelausen und. ohne dafz ilm die Jäger erkennen konnten, erschossen worden. ?lde, Hmis! Sein Gehörn hängt noch in unserem Hans. Spielecke. Aus Blumen es zu schlingen: Bald trabt es durch der Wüste Sand Und hebt umsonst die Schwingen, Denn würd auch alle Kraft bcrlvaiidt, Nie wird ein Flug gelingen. 7. Mich leset ihr; Ihr geht durch mich. X'olst meinen Strich, Und schießt mit mir. Auch glänz ich schön In Wolkenböhn Bald hier, bald dort; Wißt ihr das Wort? 8. Hoch überm Haus, kleiner als eine Maus, Weiß wie der Schnee. Wriin wie der Klee. Bitter wie Galle. Süß wie ein Mnndellern. Jedermann bat es gern, Essen tuns alle. 9. Der edle Herr von Vohuika Kommt rübcr nuö Amerika In seiner gelben Wcstc. Hierauf geht er nach Brandeiurg, Bon Brandenburg nach Miihlheim. Bon Mühlbcim , nach Wassernach. lind dann fährt er mit Ertrapost Von Wasscrnach gcn Leipzig. 1(1 ?: " Wie ich bin. sa Mi-ifi Mi- Bin ich iimg. so bleib ich jung, Vm ich alt. so bleib ich alt; Habe Augen und sehe nicht. Habe Obren und yvre nicht. Einen Mund und rede nicht. Schlimmes hab irfi nie hetMnnrn Und doch werd ich meist gehangen. ösunge der ätsel in voriger Nummer, 1. 7ie Augen. L. Tag und Nacht. 8. Die Stecknadel. 4. DaS Bild im Spiegel. k. Der ffidclbogen. 0. Der Schmetterling. 7. Ter Hagel. 8. Der Sonntag. ; 9. Der Hunger. ' frei umherlaufen und bald war eS ganz zahin. Es kam uns nachge lausen und fraß aus der Hand. War es müde oder fror es, so ging eS von selbst in den Stall zurück. Dann kam die warme Jahreszeit, und es tummelte sich fast den ganzen Tag im Freien. E5 wuchs tüchtig, und da eö ein Vöckchcn war, 'bekam eö Wenn die glliigen Feen, wie es in alten Volksmärchen heißt, einem neu gebonn Menschenkind ein Geschenk in die Wiege legten, so war wohl auch die Gabe. Liebe bei den Menschen zu erwecken, von jedermann gern gesehen zu werden, mit dabei. In der Tat, man kann unter vielem Anderen einem Menschen nicht Äessni auf den Le benkweg wünschen, 18 ein lieben würdige gewinnende Wesen, da wie ein wärmender Sonnenstrahl die Umgebung wirkt. B:i manche,, ist es wirklicb so, al habe eine gute Fee ihnen diese Geschenk gemacht, denn schon durch ib Dersönlichkci allein erwerben sie sich von Sympathie ihrer vornherein die Nebenmenschen. Ton denen heifzt e alLdann gewöhn lich, daß sie ein ihnen angeborene Liebenswürdigkeit besäßen. Einem solchen liebenswürdigen und liebens werten Menschen begegnet man immer gern. Vor allen Dingen wird eine Frau, welche diese Eigenschaft besidt, dadurch zu einer Zierde ihres Ge schlechts. auch dann. weni. sie weder schön, noch hervorragend geistig begabt ist. Klugheit und Scharfsinn, geist reiche Unterhaltungsgabe sind kaum höher zu bewerten als herzliche Lie benöwürdigkeit, die unmittelbar einem warmen, teilnehmenden seelischen Empfinden entspringt, die sich ohne jede Berechnung gibt, weil eS ihr nicht anders möglich ist. Diese wahre, un gekünstelte Liebenswürdigkeit wird sich stets gleich bleiben, einerlei, ob sie sich gegen hoch oder gering, gegen arm oder reich richtet. Ein japanischer Schriftsteller äußert sich in feinen .Gedanken über die Frauen" über die Tugenden der letzteren, und da steht nun allerdings die Liebenswürdigkeit lange nicht an erster Stelle. DaS Mitleid, die Sanftmut, die Verschwiegenheit und Bescheidenheit kommen vorher, und doch ist die Liebenswürdigkeit eine der Haupttugenden einer Frau, wenn sie nämlich nicht nur gesellschaftliche Lie bcnswürdiqleit ist. Die echte, herz liche Liebenswürdigkeit einer Frau gehört mit zum Hausgewand. Man soll feine freundlichen Worte, fein strahlendes Lächeln doch nicht aus schließlich für Fremde haben, oder für Bekannte, die man lediglich in Gesell schaft trifft, denen man verbindlich die Hand drückt und denen gegenüber man seine Liebenswürdigkeit voll ent faltet, sie in allen Farben spielen und schillern läßt. Es gibt indessen Leute, die eigentlich nur in einem fest lichen Gewühl verstehen, licbenswür big zu sein. Sind sie wiederum da heim in ihren eigenen vier Wänden, so verschwindet das Lächeln, ein Seufzer stiehlt sich auf die Lippen: ) weh, nun ist der Alltag wieder da! Es lohnt sich doch wirklich nicht, sich für seine gewohnte Umgebung irgend- wie durch liebenswürdiges Benehmen ss Wie unendlich viele Menschen und es sind darunter besonders viele Frauen seufzen beständig unter den täglichen kleinen Leiden des Le bens! - Unter diesen täglichen Sorgen und winzigen Plagen, von denen jede für sich allein nur wie ein leiser Na delstich ist, den man kaum spürt, die aber alle zusammen, indem sie sich in langer Reihenfolge wiederholen, zu einer Belästigung werden, um so är gerlicher, weil sie etwas so Kleinliches, Qualendez an sich haben. Diese llci nen, täglichen Quälereien sind darum doppelt schlimm für uns Frauen, weil wir uns immer tn der Gesayr befin den, durch sie selbst kleinlich zu wer den, den Sinn sür daS wahrhaft Not wendige des Lebens zu verlieren, zu sehr im Marthadienst aufzugehen. Ist es so, dann verlieren wir allmählich die Fähigkeit zum Marienglauben und -wirken; unser Leben wird zu einer Kette kleiner Widerwärtigkeiten, die uns nicht nur mürbe machen, son dern uns auch das Leben verbittern, so daß wir seine frohen Tage und Stunden nicht mehr voll genießen können, sie oft kaum noch erkennen. Die kleinen Freuden des Lebens! Wie glücklich ist doch daS Menschen kind, dem der Sinn dafür so recht entwickelt ist! Entwickelt durch die weise Erziehung kluger Eltern, durch eigene Arbeit an sich selber, oder auch hervorgegangen auS einer strengen Leidensschule, die da lehrte, für die kleinste Freude dankbar zu sein. Und wie bedauernswert sind alle, denen diese kleinen Freuden verschlossen sind! Vielleicht, weil sie sie nie kennen ge lernt haben, . vielleicht auch und daS ist daS Schlimmere weil sie auf die großen Freuden Karten und mit dem Leben hadern, das sie ihnen nicht bringen will. Ach, diese Har renden haben nie gewußt oder es wie der vergessen vielleicht auch verges- sen wollen ,, daß mn die großen Freuden in schwerer Arbeit erringen muß, van dem Menschen nichts in den Schoß Mk, daß daS unverdiente Glück selten Bestand hat. und daß Hoffen und Harren nicht nur man anzustrengen, durch ein zuvorkommen des Wesen sich angenehm und lieben wert zu machen". Aber bedarf e denn immer eine! besonderen Auf wände an Liebenswürdigkeit, um solche zu beweise? Offenbart sie sich denn nicht von selber, hä"fi, nur durch eine Kleinigkeit, ein ireundliche Lächeln, eine Handreichung, ein ver ständnisvolles Anhören fremder flüm- mernisse? Der wahrhaft liebenswür I dige Charakter ist gewöhnlich auch be scheiden und er wird einn ande ren niemals absichtlich verkjzen. Da vor bewahrt ihn meist sein Takt- und Zartgefühl. ES ist, als ob fine Fühl "Ahm von einer lieki-nswürdmen Na- tur ousaeken, die sofort soiiren. wo ' ,z ilt. einen wunden Punkt zu ver- meiden, die aber auch merken, wo es .n einer fremden Seele einen frohen, hellen Widerhall gibt, eine verwandte Saite, die man gern anschlägt, um sich alsdann am reinen öleichklang zu freuen. Feingefühl, Rücksichtnahme und Liebenswürdigkeit gehen stets mitein ander Hand in Hand. Es muß aber jene echte Liebenswürdigkeit sein, die dem innersten Herzensgrunde ent springt. Liebenswürdigkeit als Mit tel zum Zweck dienend, ist qleichbedeu tend mit Unaufrichtigkeit. Leider gibt es Menschen, die sich Ui einer neuen Bekanntschaft sofort die Frage stellen: .Lohnt es siclz denn auch, daß ich mich hier von meiner besten Seite zeige? Würde sich mir dadurch viel leicht ein Borteil bieten?" Tr wirk lich liebenswürdige, aufrichtige Mensch wird den Verkehr mit Leuten, mit denen ihn keinerlei gemeinsame Interessen verknüpfen, zu denen ihn keine Sympathien hinziehen, auf eine feine, ruhige Weise zu vermeiden wis sen, bis es sich von selber ergibt, daß man sich auf die Dauer fern bleibt. Hierbei verleugnet sich der Takt, der von echter Liebenswürdigkeit untren bar ist, niemals. Und doch ist Liebenswürdigkeit uns nicht immer als unschätzbare Gabe einer gütigen Fee sogleich in die Wiege gelegt worden gar manchem entdeckt erst in späterer Zeit diese Eigenschaft in sich und entfaltet sie, sich und ande n zur Freude und zum Nutzen. Wie eine warme Sonne geht es von einem liebenswürdigen Menschen aus; er vermag dann auch durch seinen guten Einfluß vieles, was U seinen Näch sten an guten Eigenschaften im Wer borgenen vorhanden ist, was sich aus Bescheidenheit nicht hervorgewagt hat, ans Licht zu fördern und dadurch manchen Segen, manche Erleichterung des Lebensloses eines anderen zu ver Ursachen. Von vielen Menschen hat es Jahre hindurch geheißen: Welch ein unliebenswürdiges Kind!" Und späterhin wohl: Welch eine rauhe, unsympathische Natur in ihrer Ver schlossenheit und Unzulänglichkeit!" Wirklich liebenswürdige Kinder, ohne Kielne Freuden. chen nach dem alten Sprichwort zum Narren macht, sondern noch mehr zum Narren hält. Aber auch jene, welche tapfer cirbei ten und vorwärts streben, rechtfchaf fen mit dem Leben ringen und ihm das Glück abkämpfen, brauchen die kleinen Freuden recht nötig. Denn sie sind die Sonnenstrahlen, die aus den Wolken des Alltags hervorbrechen, die auch den trüben Tag erhellen und freundlich machen, ja, die noch nach strahlen, wenn der Himmel sich längst wieder mit eintönigem Grau umzo gen hat. und wir die Sonne ganz verborgen hinter Wolken. Aerger, Kummer, Sorgenwolken glauben. Kleine Freuden! Wer sie kennt und liebt, für den gibt es keinen ganz trüben, ganz son nenlosen Tag. Ein winziger Son nenstrahl findet immer einmal seinen Durchschlupf. Ein Kinderlächeln am frühen Morgen, eine Blume, die am lange gepflegten Stock aufblühen will, ein Scherz, der mitten in einen Aerger hineinfällt, das Gelingen einer neu probierten Speise ja, auch das schon! all das sind kleine Freuden für den, der sich Freuden schaffen kann. Ein gutes Wort aus liebem Munde, oder auch aus einem solchen, der sonst vielleicht lieber Ungutes spricht, ein winziges Blumenstrauß chen von ungeschickter Kinderhand mühselig gepslückt das alles sind dem, der kleine Freuden kennt, Ge schenke, die er froh und dankbar emp fängt, während sie für andere nichts bedeuten, spurlos vorübergehen. Ein gutes Buch in einer stillen Stunde lesen dürfen, welch eine Freude! Und kommt dann solch eine kleine boshafte Unterbrechung, solch ein Nadelstich des täglichen Lebens und will uns den Genuß vergällen, ei, so ist's wieder ein besonderer Ge nuß, dem Störenfried ein Schnipp chen zu schlagen und unS . gerade daraus wieder eine Freude zu fchas fen, die des Wiederbeginnes. Denn ein kleinwenig Lebenskünstlertum ge hört auch zum Genuß der kleinen Freuden; man muß sie nicht nur zu jede Unart, jeden. Charatterfehler. ge hören aber doch ,u den seltenen Au nahmen; ein echte, rechte Kind muß lerst seinen Fehlern entwachsen, muß sehr viele abstreifen, bevor seine ni.. n ji i.-t Tt . uuiii jmiui iuj rnimiacti. emair sam einem Kinde anerzogene Lieben Würdigkeit ist nicht da, wa einem Menschen diesen bezaubernden Charme verleiht, der ihn so liebensivert für seine Umgebung macht. Die wahre Liebenswürdigkeit muß einem unmit. telbaren Herzensbedürfnis entsprin gen. Menschenkenner und auch solche Leute, die selber offen und natürlich in ihrem Wesel, sind, werden sehr bald das Wahre vom Unechten zu unterscheiden wissen. Wenn man die Kinderschuhe auszieht, kommt man zu einem Lebensabschnitt, der für sehr viele schwierig ist. Das Leben stellt seine Forderungen an einen nunmehr in viel ernsterer Weise. Scheu blickt so manche schüchterne Gemüt auf viele ihm Ungewohnte und Unbe kannte. Da junge Mädchen beson. der hat manche innerlichen Kämpfe zu bestehen nicht eine jede Natue schwimmt flott und sorglos und kühn im neuen Fahrwasser dahin. Auch die vom Schicksal in vieler Hinsicht Bevorzugten, zum Beispiel jene, welche von fürsorglichen Eltern in die Gesellschaft eingeführt werden, denen da Leben seine sonnigsten, lachend, sten Seiten zeigt, von denen jede "ßere Sorge, jede Entbehrung fern gehalten wird, haben dennoch so man cheS zu überwinden. Man verlangt von solch einem jungen Geschöpf, es soll in Gesellschaft liebenswürdig sein, ihm aber bangt vielleicht bor den die len fremden Menschen, die eS kennen lernt. DaS Ungewohnte wirkt der wirrend und bedrückend. . . DaS junge Mädchen besitzt so manche liebenswür dige Charaktereigenschaft, aber gerade die blendende, sprühende gesellschaft liche Liebenswürdigkeit, welche im. stände ist. auf dem glatten Parkett bei schimmerndem Kerzenglanz sogar der Schönheit den Kranz streitig zu machen, geht ihm ab. Vielleicht ist die Mama selber auch noch jung und feiert als strahlende, liebenswürdige Weltdame gesellschaftliche Triumphe. Da steht das Töchterchen dann nicht selten von vornherein im Schatten. uno wenn man vann vom Ball oder von einer anderen Festlichkeit nach Hause gekommen ist. dann meint wohl die Mutter mit leisem Tadel: .Aber' Kind, du hast heute abend ja kaum ein Wort geredet. Was sollen denn deine Tänzer, was soll dein Tischnachbar von dir denken? Wirklich, gib dir Mühe und sei nächstens in Gesellschaft ein bißchen liebenswürdiger." Und das junge Mädchen senkt halb schuld bewußt, halb trotzig den Kopf. Ach - hier in der neuen Umgebung, mit all den vielen fremden Leuten, ist eö so schwer, liebenswürdig zu sein! finden wissen, wenn sie nicht von sel ber kommen, man muß sie sich auch selber schaffen können, wenn sie ein mal gar zu spärlich wachsen wollen. Sage niemand, daß solch ein Ge nießen und Suchen und gar Schaffen vielleicht auch kleinlich sei oder klein lich mache , ach nein, das Freude suchen kann nie zur Kleinlichkeit fllh ren! Und dann, es gibt Freuden, die niemals kleinlich werden können. Da ist zu allererst die Freude an der Na tur. Wer sie kennt und pflegt, der kann nie ganz trauriq werden, nie ganz verzagen. Er findet überall Freudenquellen. Schon ein heiterer Morgen ist für ihn solch ein kristalle ner Tropfen, oder ein schönes Abend rot, ein Gang durchs Frühlingsland läßt tausend Freudenquellen sprudeln. Immer wieder ist die Natur die gro ße, nie versagende, nie erlahmende, nie enttäuschende Freudenspenderin;' immer wieder gibt sie neue Kraft, kleine und große Widrigkeiten mit frischem Mute zu ertragen. Und wer nicht einmal ins Früi lingsland oder in den Sommer und Herbst hinaus gehen kann, der findet noch eine kleine reud, im icnim fr Sommerwolken und im Beobachten oer suogclweit tn seiner Umgebung. Schelte mir niemand meine kleine Freuden solcher Art! Denn nicht. was geschieht, macht den Sinn des Lebens aus. sondern wie wir die Ge schchnisse erfassen, und was wir für uns daraus nehmen. Vor dem Honig gefüllten Blütenkelche kann der Ne aenwurm verhungern, aber die Biene schwelgt im Ueberfluß. Darum: pflegt die kleinen Freu den, laßt sie als freundliche Fllnkleii. in euer Leben hineinleuchten, haltet euer Herz an ihnen warm und krob. hellt euch daS Grau eurer Tage sa mit auf, laßt sie euch und denen um euch zu Licht und Wärme dienen. Wenn dann die aroken Freuden kom. men, dann werdet ihr dieser doppelt sroy sein können, weil ihr das Freueq noch nicht verlernt habt. V Ilse Anders.,'