' thHt Cmasm TrMunr. Montag. 17. März 1913. ! ? i II f i ( Vi 7 l , ( l p üia: jiCiTii Veutscke Treue. i am yj M P J Von C. Zotllr.L!o?,hkart. fi ' P ' II W.K :vm mL, j , , . , i., Ji1. IP, j rxr. t , ' (7. Forisehung.) Wild stampfte kr mit dem Fuß lus, uns sein blutunterlaufenen tau gen schössen Zornesblitze. .Cprich!" fuhr er sie an. Sie öffnet und schloß ein paar ml die Lippen. Nein Laut wollt sich ansang aus der zusammengeschnürt ten stehle ringen. .Du kannst mich zertreten", stot terte sie mllhsam zwingen in mir kannst du nichts!" In ohnmächtigem Zorn schüttelte er die geballten Fäuste ihr nach, all sie mit königlicher Wiirde an ihm doriiberschritt. umleuchtet von der ganzen Majestät verletzter Frauen wiirde. Er soll es büßen, er er keuchte er, außer sich vor Wut. An Körper und Geist gebrochen, sank Hedwig in ihrem Schlafzimmer aus ttnen Stuhl. Ihr opf fiel hin leniioer in halber Ohnmacht. Eine Versorgung! Eine Ver, sorguna!" murmelten wie aeistesab, vAefenb d zuckenden Lippen. Und S.ecnn lachte sie schneidend auf in J.ljitterer Selbstverhöhnung: O du heiliger Geist uneiaenniidiAer Liebe. gegen den ich gesündigt, wi: bald, w grausam rächst dn dich! Lieber :i Armut, in Arbeit sein Lesen hin schleppen, aber frei. frei, ein freier Vunschl' schrie sie aus innerster Her zeninot und ranz ihre Hände zum Himmel empor. Halb Sofia war geladen, wenig sien alle, was zu den Spitzen der Gesellschaft gehörte. Ein Rosenfest. in. Begrußungsabend für feme wie dergekehrte Nicht: die Leute be haupteten sogar, eS sei seine Tochter sollte im Landhaus des Fürsten Narsakoss ' gefeiert werden. Ein: ganze Woche hindurch schon war von nichts anderem .c.m OffizierStisch je sprechen worden, und selbst Fürst Alezander hatte seinen Günstling und Freund Paul lächelnd darauf auf merksam gemacht, beizeiten feine Karte beim Gouverneur abzugeben, um den berühmten Zauberfeften in der Villa nicht fernbleiben zu müs sen. , Dem freundlichen Wink war au gendlicklicher Gehorsam gefolgt; aber weder den Fürsten noch seine Nichte und Mündel hatte Paul bei diesem Morgenbesuch zu Gesicht be "TV. , kommen. V Desto häufiger war er mit Hed wig in den Morgenstunden bei Mal titj zusammengetroffen. Das leidvolle Gesichtchen der jungen Frau, diese großen rührenden Augen, die alleS ' en Weh und geheimem Kummer aus plauderten, was dieser keusche Mund stolz verschwieg, waren ihm direkt zu Herzen gegangen. Alle Warnungen Stojanoffs warf er sorglos beiseite und umgab die unge Märtyrerin, die 1 to in Verklärungsschein Hoheit doll getragenen Schmerzes umstrahlte, xnit jenen zarten, ritterlich?, kleinen Aufmerksamkeiten, die von einem Ei r.-mjti: r..- r-:xi r:: V: 0ill. Tcquajngtn i)i miui jm vic ,v lingßschwester edlen Mitleids geljal ten werden konnten. Die beiden Maltitz neckten ihn mit seiner .hoffnungslosen Liebe"? sie v scherzten so frei und offen 'darüber, weil ihr grundguteS 'Herz sehr wohl die schöne Selbstlosigkeit seines Han deknö erriet, und er lächelte gutmüti; dazu. Ihr seiner Fraueninflinkt warnte aber die kluge JRcidine, etwas Aehnlicheö bei Hedwig zu riskieren. Sie ahnte, daß dort ein stiller Brand unter der Asche glimmte, den man durch keinen Hauch anfachen dürfe, za - geflissentlich überlieh die Welterfah. rene die beiden jungen Menschm nie fc mal, sich selbst. Sie fürchtete We ' siapi bekannten Leichtsin.i. der ihn ' über die brüderliche Innigkeit fort u größerer Wärme reißen und leicht ,u einem unbedachten Ausdruck fü n könne, der mißverstanden ward Stt zitterte für die Aufrechterhal 1ung der künstlich bewahrten Ruhe, zu der der Rumel, sich ersichtlich Zwang.' WaZ sollte daraus werden, wenn der mit Erplosionsstoff Ueberfüll'e den leichtesten Anstoß erhnlt? Stoi. kff war nicht der Mann, der mit der . Waffe in der Faust freimütig dem ' : Gegner gegenüber getreten wäre. Hed wig. die den Verkehr mit den einzi. - gen Freunden geradezu erzwungen nd zur Bedingung ihres Bleibens unter dem ehelichen Dache nach jener Szene gemacht, konnt jetzt nicht mehr daran denken, von dannen zu gehen. Heilg Banden knüpften sie . an das Haus dessen, von dem sie den Namen trug, und dem sie kalt und gleichgültig begegnete wie e,nem ; Fremden. ' - Leberkranker denn je sah sein gal Ig.grüneS Gesicht auS. Die tief, liegenden Augen brannten wie Koh le in den Sohlen. Mit versengen- der Leidenschaft flackerten sie in unbe wachten Augenblicken zu der eisig' kalten, holdseligen Frau, die wie ein Steinbild, bis in innerite Mark ihn erkältend, Zorn und Zärtlichkeit. Haß ud Liebe gleichmäß'g über sich erge. hen ließ. Für fein Haus hatte sie iai Lächeln verlernt, und doch diirn!ch! gesehen haben, er hatte nicht stete ihn wie den Verschmachtenden nach diesem sonnigen Lächeln linder hasten Frohsinn, da ihn einst wie ein heller Lenztaa angestrahlt lZr hatte diese Lächeln mit har ter and gemordet, und durch nicht konnte er es zurückivinae. Nur be ihren deutschen Freunden huschte zu weilen ein schwacher Abglanz diese erwärmenden Strahle noch über ihr blasse Gesichtchen und er lieh feine dringendsten Geschäfte oftmals uner lcdiat und stahl sich ihr nach in Maltitz' Haus, und hinter die Por tiere versteckt, lauschte er dem musika lisch weichen Taubengegirr, dieem verschleierten, süßen Lachtsn. der ihm durch und durch aina: und eine Ahnung dämmerte dem Gequälten dann wohl auf. dan es etwaS Besse res, Höheres noch als die brutale Lei denfchaft sei. daS ihn seinem Weib sehnsuchtsvoll nachzog und ihn naq ihrem innersten Menschen schmachten lieg Zu spät! Zu spät! Unwider dringlich dahin! Er folgte Hedwia eben, um sich m! den beiden Maltitz zum Sommerfes! de ffursten zu begeben Jener süßgirrende Laut schlug an sein eifersüchtiges Ohr, da er über den dicken, jeden Schall aufsaugenden Teppich durch das von Portieren nur abgetrennte Zimm:? glitt. Der groize Wandspiegel gab sein Bild m we nig schmeichelhafter Treue zurück Sein erdfahle, verbissenes Gestch sah nicht vorteilhaft über die weiße Krawatte una den tiefen Brustaus schnitt des atlasglanzenden HemdeS und der weißen West fort. Die ver kümmerte, schmalbrüstige Gestalt zeigte sich nicht zum besten in dem Fcack von neuesten Iegan?en wchrnu, Selbst der chapeaubas war zu ängstlich unter d Armhöhle ge klemmt, um ihn als einen Mann der sicheren Gesellschaftsformen erfchei nen zu lassen. .Parvenü", murmelt: er zwischen den Zähnen in bitterer Selbstironie seinem Sp'.egelbude zu und versuchte, den schlottrigen Höht dern mehr Haltung, dem Arm lässt. gere Grazie zu geben, ehe er die Portiere hob. Die lustig lachenden Damen da drinnen bemerkten ihn gar nicht auf der Schwelle. In sicherer, lecker Anmuth, ein übermütig tändelnder Knabe, lag Westap mit festgeschlossenen Augen mitten im Zimmer aus feinen bei den Knn, hielt beide Arme von sich gestreckt und in je einer Hand einen prachtvollen Rose.istrauß von dunkelroten und schneeweißen Rosen. .Armor und Fortuna! Die bei den unzuverlässigsten aller launenhaft en Gottheiten sind blind, meine D men: Ich reiche, wie sie feyen, auch mit geschlossenen Augen Ihnen den Tribut meiner Verehrung dar und lasse den Zufall entscheiden, welcher von Ihnen daS deutlich beredte Se sam zufällt. Stillgestanden! nicht vom Platz!" kommandierte er mit la- chendem Uebermut, a:S er ein leichtes Flattern und Rauschen um sich zu vernehmen glaubte. Was vielleicht die Mehrzahl der Männer lächerlich gemacht, ein wind mühlenartiges Schwenken der Arme, am die Sträuße durchenanderzu bringen, geschah mit sa viel angebo rener Grazie bei dem bildschönen Offizier, daß es seine schneidige Ge stalt in der Galauniform zum Ent zücken kleidete, und als er nun ganz wichtiq ausrief: Nicht mogeln, meine Damen, mein Ohr steh! Wache, daß Sie keine Schwindeleien treiben!" brachen Nadine und Hedwig, die sich eben leise aneinander vorbeischieben wollten, in jenes herzerquickende, fröhlich Gelächter auS. das den gräm lich mürrischen Mann an lxr Schwelle empfangen hatte. .Paris hat gerichtet!" sprach We. siap pathetisch und machte die Augen auf. Schnell auf di Füße sprin end. überreichte er gleich darauf mit einer eleganten Verbeugung je einer Dame das ihr zugesteckte Bukett. Wollte er Nicht sehen, w blutrot. roter als ihre dunkelglühenöen Rosen Hedwig geworden wär, daß er eifrig den Staub, der gar nicht sichtbar war, von seinen Knien jetzt abklopfte, oder hatte er daS gewitterfinstere Ge sicht des Rumelen schon :ndeckt und wünschte er, das heraufdräuende Un weiter zu beschwören? Plauderte er oeekialo ganz soralos hin: .Ich hatte zwei ganz gleiche Sträuße durch meinen Burschen beim Gärtner beste! len lassen. Ob der, Mann daS ver gessen, oder nicht ausreichend Alu men von einer Art gehabt, das weiß ich nicht. Die Dinqer da kamen viel zu spät, um den Schaden gutzuma chen. Sehen Sie. Gnädigst", der Zu fall fuhrt uns oft am glucklichsten die Hand! Zu Ihrer einförmig wei ßen Toilette passen die roten Rosen besser als zu unserer Frau Chefin blassem Meergrün, oder ist eS Wol kenfarbe? In der Velegenheit ich benutze dieses Dichterwort recht frei, wie Sie hören da zeigt sich erst der Meister." Nein, er konnte den Fürchterlichen wie ein mutwillig? flnaS, dem olle erlaubt ist, so nbisangen zu Hedmlg bin bitten können! .Darf ! ich?' er griff nach ilnem Bukett da bei. .Sie sehen so fürchterlich blaß au mit diesen Perlen im hellen, aar .Außgeblichen". scherzte Hedwig. tat t e simaa,aa?: xi eine 4 .t l 4. V i . iieDi oie ,anll xuna, ver anceie oit,il(j)tn Erziehung umfassen, daß strahlende Aurora". Er verbeugte sich gegen Nodine, Im Untergehen?" neckt sie. .Wie Poe ch beut WeslapI .Sehen Sie. Gnädigsie, ist' ich ein entzückender Kontrast!" rief er lebhast dazwischen, zog ine Nose be hutsam au Hdwigi Bukett und hiel sie an die hellen Mllen ihre Schet tel. .Geben Sie mal Nadeln her gnädige Frau! Wa für durchsichtig seine Ohren Frau Stoiloff hat!" rie er bewundernd dazwischen. Wie seidenweich und silberglänzend da Haar ist; verbindlichsten Tank, Frau von Maltitz! Er nahm die dargereichten Haar nadeln entgegen, die ine zwischen die Lippen, mit der anderen ver suchte er die wundervolle samtartige Rose an Frau Hedwig Kopf zu be se Uaen. Die Rose krach unier den unae wandten Fingern dicht am Kelche ab und siel hinunter. .Wie schade! deoauerte er. .Sie erlauben mir doch, die so geweihte Blume für mich zu annektieren, gnädige Frau?" ohne eine Antwort abzuwarten, führte er. die Rose schnell aufhebend, die selbe mit scherzender Galanterie an die Lippen und barg sie unter seiner uniform. .Ein geheimnisvoller Duft, der mich heut abend umschweben wird! lachte er ganz sorglos heiter wi ein argloses Kind, wahrend der Numeie, fast erstickend vor aufkochendem Zorn die Portiere fallen ließ, wu e sich nicht zutraute, in ruhige? BeHerr fchung jetzt in den munteren Kreis zu treten. Leise schlupfte er an da? Fenster zurück und preßte die heiße Stirn an die Scheiben. In ihm brannte die Holle. W er sie ihm neidete, diese spielende, heitere Grazie, die sich alles im Sturm erobert, und alles erlaub macht, diese kecke Sicherheit, mit der der übermütige Knabe nach dem Höchsten griff, er, der schwerfällige, häßliche Stoiloff, der ein freund schaftlich unbefangenes Verhältnis zwischen Weib und Mann bis dahin überhaupt nicht verstanden hatte! DaS Weib stand zu tief bis vor we nigen Monaten unter ihm, um in ihm mehr als das Spielzeug eines müßi gen Augenblicks zu fehen. Er glaubte daher an keine reinen Neigungen bei einem anderen seines Geschlechtes, er hielt diesen herzlichfreundlichen Ver kehr nur für eine Etappe aus verbo tene, fündige Wege hin, und er haßte, haßte Westap um so glühender, je weniger Anlaß dessen offenherzige Zn traulichkeit ihm zu offener Feindse liqkeit aab. Ibn. den er für den Storer seines Glückes hielt, vernichten, unschädlich machen, von hinnen treiben, wodurch es immer sei, das war sein brennend ster Wunsch, Ziel und Zweck feines Lebens geworden. Allmahlich druckte er die aufrasen de Wut nieder, um sich nicht lächer lich durch alberne Eifersucht vor den vottlustigen Offizieren und der nicht minder mokanten Nadine Maltitz zu machen. Sollte er sich auslachen las en. daß er dem ritterlichen Deutschen für eine Galanterie zürnte, die er. der Gatte von wenig Monden, schon ganz und gar im Drang der Geschaf te vergessen? Er zwang sich zu höflicher Hai ung. Er wollte neben diesen beiden vollendeten Kavalieren, dem eben mit galantem Handkuß und prachtvollen Blumen die Damen begrüßenden Oberst und dem gewandten jüngeren Offizier, nicht wie der ungelenke Bar erscheinen, nicht Hedwigs klargefühl- en Widerwillen durch rauhes Auftre en rechtfertigen. Er brachte sein insteres Gesicht zu einem erkunstel en vamein, ais er mn rrarrigem Handschütteln von den beiden Herren nun bewillkommnet wurde, die ihn Hedwigs wegen durch ihr joviale Entgegenkommen gern gewinnen woll ten. Die höfliche Komödie dauerte fort. bis man "in dem bereitstehenden Wa gen Platz nahm, und auch da trug man dem seltsamen Charakter deS Numelen noch jede Rücksicht. M denke. Herr Stoiloff bildet den Ritter unserer Damen. Westap und ich fahren voraus und nehmen uch in Empfang", entschied Ober! Maltitz das unschlüssige Zaudern vor den beiden Wagen. Nadine versuchte, den schroffen Ad vokaten mit ihrer anmutig-scherzen den Art au seiner unzelenken Neser ve herauszudrängen, während Heb wig blaß und still in die Wagenkis en zurückgelehnt blieb aus der kurzen Fahrt hinaus zu der prachtvollen Villa des Fürsten Karsakoff. (Fortsetzung folgt.) Eine Kritik. Junger Dichter: .Nun. Herr Doktor, wie haben Sie mein neues Manuskript gefunden?" . Redakteur: u znne und Pa- ier lassen gar nichts zu wünschen übrig!" Si)ohftbt Echulk. Ein gar schöne, wahre und be hkkzlgenewerte Wort richtet der proße Kinderfreund und Pädagog Fikinrich Pestalozzi an die Eltern. Er , um: . Man darf von der Schule nke er. warten, daß sie da Ganze der mensch . . . . ' ' ' sie 'ür Vater und Mutler, für Wohn siube und HauSleben zur HerzenS Geiste, und Berufsbildung leisten wa vosur geleistet werden soll. Er atz der häuslichen Erziehung kon en die Schulen auch nie werben; all Zugabe und Lückenbüßer derselben tonnen sie der Welt dienen. Ih höchste Ziel kann nur dahin gehen, die BildungSmittel der Ueberlegung, der Liebe und der Berufskraft, die im häuslichen Leben schon da sind, zu stärken, zu vervollkommen, neue zu ihnen hinzuzusetzen und diese neu en mit denen, die vorher schon da waren, in die innigste Verbindung zu bringen. Wo da ist, wo die Schulen da wirken, wenn ihre em zelnen Mittel auch noch so unvoll, kommen dastehen, wenn sie nur un tereinander und mit dem Funda ment, auf dem sie wesentlich ruhen sollen, mit dem häuslichen Leben, in Uebereinstimmung dastehen und gleichsam nichts andere, als eine wohlgeordnete und gut berechnete Fortsetzung. Erweiterung. Bericht! gung und Bervollkommung der Kräs ie und fferikgreilen. v sich im Hei llgtum diese Leben immer ent wickeln, sind, da verdienen sie wahr i,q ven Ban! und da Vertrauen je beS guten VaterS und jeder guten 'iutter. DaS, was Eltern die Kinder leh ren können, ist und bleibt immer die Hauptsache für menschliche Leben, und daS versäumen die Eltern den Kindern in der Wohnstube zu geben und bauen aus Worter. die ihnen ein Schulmeister vorsagt, die zwar wom remr uno gut lind und die! SchoneS und Braves bedeuten, aber Immer doch nur Wörter sind und auS einem fremden Mund kommen und den Kindern me fo anpassen, wie ein Vater und Mutterwort. Krümel. Man braucht gar nicht besonders feine Nerven zu besitzen, um es als etwas Peinvolles zu empfinden, wenn ver Fuß aus Krümel tritt. Das knisternde, knirschende Geräusch un ter der Sohle teilt sich leise schreckhaft dem ganzen Körper mit und löst Unbehagen aus. Zerstreuter Mucker. Salz, Brot- und Kuchenkrllmel, oder gar schlüpfrige Reste von Karto sein, Obst. Fleisch usw. erwecken, so bald man aus sie tritt, Widerwillen, der sich bis zum Ekel steigern kann. Fast so, als ob wir draußen in freier Natur unversehens auf eine Schnecke im Gehäuse treten. Besonders feinfühlige Menschen, Kinder, die keinen Samt und kein Kratzen auf Schiefertafel und Teller vertragen, leiden natürlich mehr als der Durchschnittsmensch unter der Plage der Krümel. Eine Annehmlich leit sind sie aber für niemand. uno oocy waren ie ver einiger Sorgsamkeu, wenigstens auf dem Boden, zu vermeiden. Warum bricht man sein Brotchen nicht über dem Teller, oder schneidet das Brot so. daß die Krümel auf, statt neben den Tisch fallen? Dort oben lassen sie ich spater durch geeignete Krümel- chippen leicht unschädlich machen. Warum geht man, Cakes knabbernd, im Zimmer umher? Woher kommt es, daß am Platz des Hausherrn stets die meisten Krümel den Boden zu zieren pflegen? In einer mir bekannten Familie muß nach jeder Mahlzeit um den Eßtisch herum ertra ausgefegt werden, weil .Vater", so ausgiebig krümelt. Essen vielleicht Herren we niger sorgsam, oder ist es der man- gelnde Schoß , der die eigenwilligen kleinen Gebäcksplitter zwischen den Beinen hindurch zu Boden gleiten laßt, während sie bei der Frau durch die Kleidung aufgehalten werden können? Auch im Krankenzimmer können Krümel direktzur Plage werden. z. B. wenn sie ins Bett gefallen sind und sich unter den Körper des Lei- denden schieben. Oder auch, wenn sie auf den Dielen verstreut jegliches Bemühen, recht leise und unhörbar zu geben, durch ihr Knirschen Misch zunichtemachen. Um beides zu ver meiden, ist dort aso ganz besondere Achtsamkeit geboten. Also Kampf den Krümeln! Oder richtiger, vorsichtige Abwehr ihrer Uebergriffe! Denn ausrotten kon- :en wir sie ja leider nicht, wohl aber verhindern, daß sie auf den Boden fallen und so unter den schreitenden Fuß geraten. . Er weiß Bescheid. Schwie. gersohn: Die Schwiegermutterwitze ind meistens von solchen Leuten, d'k nicht verheiratet sind." Schwiegermutter: .So? Womit wollen Sie denn diese Ihre Ansicht begründen?" vchwiegersohn: .Mit meiner eiqe,' nen Erfahrung: wer eme Schwieger mutier hat, mit dessen Witz ist aus." Gewöhnt. Gewöhnt! Ich bin e gewöhnt! In allen möglichen Logen und Tonarten kann man diesen Ausspruch hören. Am häufigsten und liebsten jedoch wird er in Lnwendunq gebracht bei Lieblcsig und Nücksichtklosigke,ten Andern gegenüber und kann man diese Worte gewissermaßen al Ent schuldigung und Weibwaschung in wissen wallen auffassen. Ich bin e gewöhnt, daß ich e so rnd so habe, also hat sich meine um gebung danach zu richten, daß sie mich in meinem Behagen und meinen Neigungen nicht stört. Wie k die Andern gewöhnt sind, darnach glaubt der Betreffende nicht fragen zu müs sen; ihm behagt e höchsten, wenn Andere e schlechter haben, al er selbst. Dann ja dann kann frei lich auch der bemerkenswerte Fall ein treten, daß e heißt: Er ist e ge wöhnt. Dann gilt e aber weniger, einen seiner Mitmenschen zu berück sichtigen, ol vielmehr allfällig auf steigende wärmere Gefühle zurückzu drängen, und die eigene Kälte und Engherzigkeit zu entschuldigen, und dielleicht auch ein wenig da Gewis sen zu beruhigen. Diese Harte, oder gelinde gesagt, Gedankenlosigkeit zeigt sich zwar bei Hoch und Nied rig heimisch; in jeder Schicht hat der Schwächere, resp. Nachgiebigere da runter zu leiden; am häufigsten je doch tritt Gesagtes Notleidenden gegenüber zu Tage. Fast könnte man meinen, viele möchten mit diesem .Gewöhnt" am liebsten jedes Mitgefühl im Keime zu ersticken suchen und sich zugleich ein bilden, daß der vom Schicksal Der folgte, eben um des vielen Leidens willen, diese nicht mehr empfinde. Wie unsagbar liebloS aber sich die ser Ausspruch für einen fühlenden Menschen anhört, wird im Gedanken an das eigene Wohlergehen nicht ge- dacht. Wie hart uns Menschen oft aber kieS Wohlergehen macht, beweist, daß wir an den Leiden unserer Neben menschen so häufig kalt und gleich gültig vorübergehen können, und uns selbst mit diesem gedankenlosen ,Ge wöhnt" gleichsam entschuldigen. Dfr bei kommt unS nicht in den Sinn, daß die Kranken und Bedürftigen sich ebenfalls an das Bessergehen ge- wöhnen könnten. Nicht selten sind letztere eher ein Gegenstand der Ge ringschätzung als des Erbarmens. weil wir zu sehr geneigt sind, den Menschen um der bloßen Armut wil len gering einzuschätzen. Selbst beim Wohltun verfallen wir leider häufig in den Fehler, daß wir zu wenig Unterschied machen, indem der ver schämte Arme auf die gleiche Stufe gestellt wird mit demjenigen, der eine gewisse Dreistigkeit an den Tag legt und daS Almosen als etwas Selbst verständliches hinnimmt. Möge aber niemand vergessen, der im Falle ist, einen Nebenmenfchen Hilfe zu spen den, daß für Erstere das Almosen empfangen kein Vergnügen ist und niemals seinen bitteren Stempel ver lieren wird, besonders, wenn er viel- leicht schon bessere Tage gesehen. Es st auch noch lange nicht gesagt, daß mit dem Mangel auch das Ehrgefühl zu kurz kommen muß. nur weil der Betreffende das Unglück hatte, in Not zu geraten. Zudem ist zwischen ver chuldeter und unverschuldeter Armut ein großer Unterschied und somit das Gewohnt ganz falsch angebracht. Auch sollte man nie vergessen, daß es nicht nur auf die Gabe allein an kommt, sondern auch auf die Form, in der diese verabreicht wird. Durch ein teilnehmendes Wort oder inen warmen, verständnisinnigen Blick ist schon mancher Bedruckte ebenso auf gerichtet worden und dafür dankbar gewesen, wie für die Gabe selbst. Wie können wir Menschen uns oft beim Anhören einer edlen Tat gerührt und ergriffen zeigen und dabei selbst in Gesellschaft für die leidende Menschheit das Wort ergreifen; und weiche ngyerzigtelt können wir her vorkehren, wenn an unsere Person ilche Großmut appeiiert wird.' Wi viel mehr Segen könnte über- Haupt von uns ausgehen, wenn wir hie und da ein Stündchen Selbst einkehr halten und uns im Geiste in oie Lage der Bedrängten versetzen würden. Vielleicht würde sich dann das Herz ein wenig mehr weiten. ür unsere Mitmenschen und die Selbstsucht dem Verantwortlichkeit gefühk Platz machen. ?önheiifläftrchn , xi,,. zwecke. - Eine seltsame - Verwendung ; von Schönheitspflästerchen kam im sieben jährigen Kriege vor. Die Marquise von, Pompadour, welche hauptsächlich den Anschluß Ludwig XV. an Oester reich herbeigesuhrt hatte, arbeitete als sie mit dem Verlauf des Krieges nicht zufrieden war selbst Schlacht plane aus, und sandte sie in das Hauptquartier der Verbündeten. Da bei bezeichnete sie, oie Ausstellung der verschiedenen Armeen mit Hilfe von den damals allgemein üblichen Schön heitspfläfterchen in mehreren Farben. Aber auch ihre ,mit Schönheit gepfla- rten Plane ' wie man im preu bischen Heere spottete konnten die Verbündeten vor Ronbach und Leu kslthen und den anderen Niederlagen durch den alten Fritz nicht bewahren. " V Tr"9 5.M. " V wwmmmmp wWW w wwiwm.hi mm. w 's -''(" ' " l-""--."-: . if . r; - ! ,. ' , - ' ' ''" i Mi-, .. 4 c '7 xJ ch k r 1 -vv . V . i v v" - . 'J i, '. j-, ins-., ' -jj 'Ji f AvÄv i-UHr . Av'- ! i "i a O J t- H U'-'r , , f:wjJ I . .,. , I ' i'V'fvV I I y I '.' ' 5z. 4f y& "'. . V' j3 YJ 7 fV ' k l & " ' V A V . u . I :; V- . '1 ' i sh mi L-v ' i V-& ' ' I . . h .,,vj -A,..r..T... U'S.Urägm!lfJ.-i.. " .irMaiy Ein? ksfrkwoge Kombination von tiden niid in dem bikr abciebildtrn Die pivcnTr,pcrie kreuzt nicht die Schulter, ist vielmehr gerade unter d, -ch:terl,n,e vorne und hitc,l unter mit Steinen besetzten Knöpfen bcfestie loclibe mit dem groszen Cabochon-Ornament vorne am Gürtel hermonicren. a'lle ist die lvcche Stiche über der schwarzen angewandt. Aber am Noa dcsindet sich die schwarze Spibk auf einer Seite, während die weise. tocW die ciitc oben kreuzt, aus der anderen Seite herunter hängt. Im Rücken kommen d,c beiden spitze n an der Taillcnlinie zusammen und bilden eine anziöse ge knuvfc Schleife. Die Sitte, bei Schlachtplänen und Kriegskarten die- Stellung der seind lichen Armeen durch verschiedenfarbige Plättchen zu markieren, verbreitete sich allgemein und erhielt sich bis auf unsere Tage. Für die Küche. Hammelrücken mit wein und Kräutern. Not- Ein recht zarter Hammelrücken wird von Haut und Fett befreit und mit Salz, Pfeffer und einigen fcingestoßenen Wacholderbeeren eingerieben. Dann legt man ihn für 36 bis 48 Stunden in eine Beize von fehr mildem Essig und leichtem Rotwein nebst 23 Stielchen Majoran, Salbei und Bast likum. Das Fleisch wird jeden Tag zweimal gewendet. Vor dem Braten wird der Rücken gut abgetrocknet, in steigende Butter gelegt und im Oftn bei mäßiger Hitze langsam unter flei ßigem Beziehen gar gebraten. Hin und wieder füllt man einen Löffel von der durch ein Sied gegossenen Beize dazu, aber nicht zu viel, damit die Sauce eben nur fein pikant im Ge schmack wird. Man kann sie nach Ve darf mit etwas in Wasser verquierl tem Kartoffelmehl seimig' kochen und muß sie gut abschmecken. G r i e s st r u d 1 1. Ein Strudel teig, der ohne Fett vorbereitet wird, wird wie folgt bestrichen: 3 Eier. 1-3 Quart Rahm, 1-3 Quart GrieS, nuß groß Butter, einen Eßlöffel Milch, dann zusammengerollt und mit dem mehligen Kochlöffelstiel in fingerlange Polsterchen geteilt, mit dem Messer abgeschnitten, in Salzwasser 810 Minuten gekocht; mit in Butter gerö steten Bröseln ganz servieren. Rhabarbarkuchen. Von 7 Unzen Mehl. 5 Unzen Butter. 2 Un zen Zucker, einem Ei. der geriebenen Schale einer halben Zitrone und einer Messerspitze voll Zimmt arbeite man einen feinen Teig und stelle ihn kalt Rhabarbarsnele werden geschalt, ge waschen, in Stückchen geschnitten, in eine Schüssel geian und gut gezuckert; dann läßt man sie etwas anziehen. Der Teig wird auZgewellt. in die Springform gegeben, die Rhabarbar stückchen darauf verteilt und gebacken. Ist der Kuchen kalt, giebt man nach stehenden Guß darüber und läßt ihn in der Röhre nochmals gelb werden. Guß: Von 4 Eiweiß schlägt man ksten Schnee und gibt 2 Unzen Zucker und etwas gestoßene Vanille dazu. Schinkenbeefsteaks. Die Reste eines rohen Schinkens, oder die sich zum Aufschnitt nicht gut eignen den Stücke werden, nachdem man die schwarte und hartllchen Ränder ab geschnitten hat, einen Tag in Milch geweicht, dann gut abgewaschen, sein gehockt und mit Pfeffer gewürzt. Nach etwa zugebendem Salz muß sorgfältig abgeschmeckt werden. Dann vermischt 'man eine halbe geweichte und wieder ausgedrückte Semmel, ein Ei und geriebene Semmel mit dem Schinkengebäck, formt flache Beefsteaks davon, wendet sie in Ei und geriebe ner Semmel, giebt sie in .die Stiel Pfanne in gelb gemachte Butter , und zwei Spitzen. Chantillt, und Macrime Äuiiii, auf nrfthmnilhnn ,!,' läßt sie auf gelindem Fer auf bei den Seiten hellbraun baiken. Salzgurken, die durch lange? Liegen in den Emmachtöpfen weich wurden, werden wieder hart und fest, wenn man der Lake etwas dop pelkohlensaures Natron beigefügt. Speisezettel für Fett, süchtige. Frühstück: 1 Tasse schwarzen Tees ohne Zucker oder Milch und 2 Unzen Zucker oder Milch ;nt 2 Unzen gebutterten Hwiebacks. Mittags: Fleischbrühe. 46 Unzen gekochtes oder gebratenes fettes Beef stcak mit nicht zu dicker Sauce, fri sche Gemüse in mäßiger Menge und als Nachtisch Salat und frisches oder getrocknetes Obst. Außerdem ist ein wenig leichter Wein und eine Tasse schwarzen TeeS ohne Zucker Oder Milch erlaubt. Abends: 1 Tasse schwarzen Tees ohne Zucker oder Milch, ein weichgekochtes Ei. ein wenig Fleisch, Schinken oder kaltes, fettes Fleisch, 1 Unze gebutterten Brotes oder Zwieback und frisches Obst, Tomatenfleisch. VA Pfd. mageres Schweinefleisch schneidet man in fingerbreite, halbfingerlange Streifen, die man in Mehl wendet und in einer feuerfesten Kasserolle, in der man das Fleisch zu Tisch bringen kann, nebst einer großen ge hackten Zwiebel in 4 Unzen Butter oder Fett von allen Seiten anbrät. Dann gibt man Quart schönen Tomatenbrei, sowie 6 Unzen vorher abgebrühten Reis zu dem Fleisch und so viel kochendes Wasser hinzu, daß das Gericht genügend Flüssigkeit hat, um weich dünsten zu können. Man schmeckt das Tomatenfleisch vor dem Anrichten sorgfältig mit Pscf fer und Salz ab. Spanisch Friceo. Rind fleisch aus der Kluft. daS gut abge , legen sein muß. klopft man, schnei det es in große Würfel und bestreut es mit Pfeffer und Salz. Auf 2 Viund Rindfleisch rechnet man 4 Pfund geschälte Kartoffeln, die man nebst drei ' Zwiebeln in Scheiben schneidet. Eine Puddingform wird dick mit Butter ausgestrichen nnd schichtweise mit Fleisch. Kartoffeln und Zwiebeln gefüllt. Obenauf le't man kleine Butterstücke, gießt eine Tasse braune Sauce (Bratensarcen reste sind gut zu verwenden) darüber und kocht die Form offen, nur mit einem Butterpapier bedeckt, ly Stunden im Wassersiebe. Man stürzt daZ Gericht beim Anrichten be hutsam. . . ,. Gutmütig. Frau , 'vor wurfsvoll): Gestern abend hattest Du wieder einen Schwips. Alfred! Du trinkst in letzter Zeit überhaupt ziemlich viel!" ' Arzt: .Sei nicht bös. Liebchen; ich tu's, um meinen Stammwirt, den armen Kerl, einigermaßen schadlos zu halten . . . einem seiner . besten Gäste habe ich nämlich das Bier vcr bieten müssen!" " Schwerkranke Frau: .Na, ich freue , mich nur auf meinen Mann, wenn icq in's Jenseits komme. Der wird jct endlich aufhören .selig" zu jelal