TöM,e Cmafia Triüinf. Dienstag, brn 11. März 1013. Deutsche I S3on L Zoeller.Lionhirt. ,11 U iMlBUllU- f..!'.!..... X einem flupee erster Klasse sa 1e eben die vorntbmcn StusskN Kivmden, und langsam rollte oer an ihnen vorüber, wahrend b r-.en Vuak Claa ZZetrownaS UN F'ndt znrn Jcnstcr hinaus an dem ! sisier bmaen. Sckade'. jagte der Attache all nitf htm OIhfflh flhrt rnnifl. " f V . . . v-f . . . ffeln Stern ist im Cinken". grollte al Westap innerlich. Er gab dem ,5nzen Iwan Jnobnowitsch' daher Zeicht um so leichter nach, ihn zu leiten, und betäubte seinen Un it erst harmlos in Sekt, und fpä In Ki.k GZAiWmmtrtm hrfrfilns, ,tWk III Vl VVk W inen luren. AI r corgen grau. at er taumelnd aus die menschen Gtrunf. Seine Augen brannten T. i ... ! 1- !. ." . ineryasl uno lief in igren oyicn sinken aus dem blassen, verzwelsel n Gesicht. ' Meine Mutter, meine arme Mut, r!" murmelte er ein paarmal wie isteLavwesend vor sich hin, ali er mechanisch den Weg nach Hause zu hinschlug. Sein Hirn wirbelte, seine M .. f linS ItAffc Im., Utl. UUt( .UfKU. UHU VUUf UUl fl 1UIC poesmatt uns zerschlagen, als er die oouStiir ausschloß und sich die Irrtpt in seine Garconwovnuna hm zusschleppte. Der Bursche, der aus .inem Stuhl eingenickt war. fuhr ern ' a. r 'or uno neu iicu tue iyiasirunrenen ''ugen. Paul Uikstap winkt ihm i,, oavonzugezen, nachdem er ihm e Stiesel abgkjogen und b Hau5 ? gereicht yatle. LZer arm )esch dauerte ihn und doch neide!: 1 a die gewissenruhige Schlafsucht. )a hatt er heute um solche geg :n, oa er tn roken. bastiaea Schrit n nun die Dielen aus und ab zu iirmen begann. Wag sollte er an " V VJ eS Netz von surchierlichen Verlegen eiien. neuer Sorgen Haiie ihn sein innen In hTm in iinenttoirrhfl Leichtsinn verrannt! Wieviel böse tage und Nächte hatt dieser seiner innen Mutter schon gekostet. Sollte j . wieder vor sie hintreten, neue pser,sordnnd. Konnte sie ihm die önvaupt noch bringen, ohne sich rlbst. die schwersten Entbehrungen Aszuerlegen. Hatte ,hm Schwager rnfl der der lebten Gelegenheit nicht och so ernst ins Gewissen geredet hb ti für ine Sünde und Schande iklart, daß er durch seine verschwen ftische Lebensweise der alten Frau itxUt neue Verlegenheiten bereite, und Saite r jenem nicht heilig und teuer mauf in die Hand geschworen. daß S daS letztemal, gewiß da! al rletztemal fein solle! Und heute? eurei Er schlug sich mit der geballten auft vor die Stirn. Wie hatte er uk nur wieder verketten, nt der hinreißen lassen können, die MndNchen Karten anzurühren, bei fenen er jetzt immer so viel Pech hatte! Daran trug Czremnitz natürlich ieder allein die Schuld, sein aufm noes. höhnisches Lachein: Mama zt'S derboien," hatte ihn nur zum rode ausgestachelt, und als er ein al gewann und dann wieder vcr r. war r in sein Verderben köpf gerannt, bis er keinen Pfennig r m oer A.aX)t uno zmanzigiau Md Mark Schulden auf Ehrenwort Ztte. ' "3ei Gott. eZ war himmelschreiend. I blind Wesiav in. Ned lief. Er , ßte doch ganz genau, weshalb , ' iivjici i'cn ioiiU4ici ifiniic, .A tt ihn mit schlauausreizenden 'orten die abschlüssige Bahn vor irtS trieb. Er gönnt ihn nicht i Vorzug in Hedwig Sydoms nst. Er hätt ihn gern dort ver -gt und verdunkelt, und da S in Neigung de holden Mädchens ich schien, mußte r bei dem .tigen Bater unmöglich gemacht h.l. dak hat! der Teufel heuie l. ahtr ein anbtTti obendrein . . . n . - m .. m , . r. ' .11 - .. . i V?ber doch .Wohl nicht beabsich pt" mußt den Gedanken an i der ihm ja übrigens noch -al rast gewesen, nicht bloß Jkitn aufgeben, er durste gebrochenen Wort sticht mal Seinen treten, ihre Hilfe an ES gab für ihn keinen AuS i einen einzigen, als den letzten glichen . aus dem Leben m, turnt, lieöe Mutter! sei fiel er stöhnend in den ht seinem Schreibtisch und Wci jugendliche Haupt ein ezenblick in den Händen. skrastig riß er sich bald luZ seiner tiefen Entmutigung ;in, wenn eS denn sein muß, len Aufenthalt. Ich hätte ehrenvolleres En auf ichtfeld; im Pulverdampk , murmelte er mit -Zuckendem Munde vor sich föjm auS einem Schiebfach s und das Bild feiner !d fiellie er vor sich uf. lud er forgfattig und hob fch blibenden Lauf sicher ' d'z pcchendkn Schläfen. YM sucht: daS Äuge der Treue MQTI.IIiMIWiiD ?G Mutter. Da wal ist da leuchtend, rote Etwas, da! plötzlich seinen Blick ablenkte und die Pistole noch einmal zaudernd beiseite legen läßt? Wir wollen doch nichts unbesorgt lassen und alt unhöflich efell aiil der Welt gehen, den Lorwurf darf man unserem Namen nicht machen dürfen, daß wir daS übliche U. A. w. g." einer Balleinladung unbeant wertet gelassen. Wir revanchieren uns durch unseren Leichenschmaus", lachte r in unheimlichem Galgenhu nor, indem er nach dem großen Briefkuvert auf dem Schreibtische griff und es öffnete. Immer größer wurden seine Au gen. immer heiter:r der Auedruck sei nS männlichen schönen Gesichts, je ioeiter er las. .O Mutter. Mukter. das ist dein Werk!" war sein erster freudiger Ge danke, mit dem sein Blick dankbar zu dem aufgestellten Bild hinschwifte. .DaS ist ein GotteSzeichen. da ist der glückliche Auswea! Die ftimmli. fan wollen mich noch nicht, sie zeigen mir m vikser zwölften Etund selbst Un Weg." Und nun warf r die Waffe zurück in daS Schubfach, legte sich ein paar Briefbogen zurecht und fchrieb in fliegender Eile in Viertel, dutzend Briefe. Als die Sonne die noch stillen Straßen der Nesiden, streift?, slo Daul Westal) bossnunZks,n Cw. zenS schon in die weite Welt bin. au. 0 An ununterbrochenem tfluae ohn ö vorwärts, immer vorwärts k 'emesvar und Turn Severin, bis Paul Westap sich eine? schönen Mor, genö an Bord deS großen Donau, dampferS befand, der ihn dem gelobt ten Lande ausübten sollte. Dr Brief, der wie ein Zauber ge wirkt und sein iunarS. hahri kn vor vorzeitiger Vernichtung bewahrte. mur zegr schon zum zehnten Male mir immer gxich freudiger Gehoben beit studiert. ,Wenn Dir deutscker Bod,n au& mal zu in werden sollt'. s? .s . ' . - - " . . -7 i.nier anoerem dann k treue Ju . . . .. ,-?'" genorreuno. ja timtn Tm M un serem ehemaligen Regimentskamerad n sie freundlichste Aufnahme, ffürst Alexander bewillkommnete mich mit warmer Herzlichkeit und läßt Dir sagen, daß auch Du ihm hochwillkom wen sein würdest, daß er in guteS oeui mes awert recbt cut ebr.iu chen kann!" Da laa die Besreiung a kn tödlichen Verleaenbeiten in her 5ei- mat. die Geleaenbeit. oukerdem ein neues, nützliches Leben zu beginnen. uno ver vom Paul wollte diese nicht ungenugr voruvergeyen lassen. Er wollte denen lu 5ause beweisen kab er doch nicht ganz der Verlorene war, für den sie ihn ohne Zweifel daheim enr meilen. r wolle mit an,em Mannesmut ein neueS Dasein beain. nen uno aus der Staffel iS Ruhmes in fremden Landen mit kübnem ftufc emporklimmen. ' v " Erst wenn er mit läniender t?K renrettung vor die Seinen treten ronnl, ,m wahren Sinne deS Wor tes in geistiger Neuaeburt. ein selbst. gemachter Mann, erst dann durtte er sich in oer Heimat wieder blicken lauen. Die Schiffe waren obnedleZ dinier ihm verbrannt, nachdem er mittels eines BrieseS durch feinen ehemaligen Bormund, der eine hohe militärische Charge Neidete, um feinen Abschied einkommen ließ. Mit langen Schritten wandelte er auf dem Deck deS eleganten Passa gierdampferS au? und nieder und gab sich angenehmen Traumereien über feine Zukunft hin. Auf den gelben Fluten deS breiten Stromes ruhten undurchdringlich dicht die Morgen dämpfe. Nur hier und da taucht einmal ein Stück deS reizlos mono tonen Gestades ein Minaret, ein vaar verkrüppelt Weiden auS dem Nebelgewoge hervor, oder ein Schwärm wilder Enten durch schneidet im Zickzack den grau gemal. ten Dunst. Auf dem Verdeck, in ihre Mantel gehüllt, lagen schlafende Gesellen ringS umher. Fremde, wilde Ge stalten, di für den preußischen Ossi zier daS interessante Gepräge deS völlig Neuen mit ihren Bärenmützen oder hochrotem Fez. mit ihren lani herunterhängenden fchwarzenSchnurr bärten. der dunklen Gesichtsfarbe und den ungepflegten, struppigen Haaren trugen. Eine nue. völlig neue Welt, in die der junge Abenteurer tritt, als er den Dampfer in Lom Palanka verließ. Die Holzbaracke, di den hochtönenden Namen .Hotcl Bulaa ria" sich beigelegt, glich fo wenig den ihm bekannten, , eleganten deutschen Gasthöfen. alö.di holperige, durch weichte Fahrstraße, auf der fein of feneS Gefährt gen Sofia schaukelte, den wohlgepflegten heimischen Chaus sttbauten. Aber eine neue Welt von nie geahnier Pracht nd Majestät tat sich auch dem staunenden Blick deS Reifenden jetzt auf. als tc bei Tages grauen, nach mehrfachem Pferdewech sel da Dörfchen Cltsura passierend, die Gebirgsstraße über den vincipaß tn weitem Bogen binaufsacrt. Uin ihn herum die Höhen dkl Bal kan, hier und da von immergrünen Führen gekrönt, ihm zu Füßen blaue. tiefe, traumerisch'stille Schluchten, ne den ihm steigen zerklüftetes Felögeröll und gigantische FelSblöcke in einen magisch durchleuchteten Nebel or m por und greifen mit zackigen Armen hoch in o rosig durchglühte Wolken schicht. Der junge Tag steigt strahlend empor und zersprengt di phantastisch brauenden Dunstgcbtloe. Er haucht den wigen Schne r Höhnuüge m.i Purpurtinten an, er sprengt My riaden sprühender Juwelensplitter über di weiße, einförmig Schnee deck und läßt sie funkeln und glitzern tn märchenhaftem Schimmer. Der schweigsame Kutscher Janko unterbricht Paul WestapS entzückte Bersunkenhei!, tnm er mit dem Peitschenstiel auf eine Art van Krug am Ende der Straß hinwies und ibn mit einem auffordernden Grinsen ansah. Dem Nutscher und wohl ihm selbst war s darum zu tun, die steifgewor denen Glieder mr.l wieder in Tätig keit zu bringen und das Morg'nfro sieln nach der mühseligen Nachtfahrt durch einen warmen Trunk zu beseiti gen. Er gab durch in zustimmendes Kopfnicken seine Einwilligung zu er kennen, und gleich darauf hielt daS offen Gfährt vor dem bäuerlichen Gastho. Wie in einem BauernhauS sah die große, kahle Gaststube auS. Binsen stühle, ein großer, plumper Tisch, ein riesiger grüngrauer Kachelofen bilde ten die Einrichtung. An dem Tisch saß ein einiaer Gast und schlürfte mit sichtlichem Behagen blaßroten Landwein zu einem Stück chen Maiöbrot. Eö war in Mann von nahe an vierzig Jahren und äu ßerst schlichter Erscheinung und der bescheidenen Haltung etwa eines deut schen DorfschulmeisierS. Er erwiderte den artigen Gruß deS vornehm sich tragenden Fremden mit einer gewissen schüchternen Be fangenheit, und Paul würde an dem unscheinbaren Menschen wahrscheinlich achtlos vorllbergestreifr fein, hätte ihn nicht die tiefe Ehrerbietung, mit der ihn der Wirt und fein Sohn be dienten, neugierig gemacht, welch be deutfame Persönlichkit diese schlichte Hülle umfasse. .Der Apostel', bedeutete ihm der Wirt, als der andere Gast inen Au genblick hinausgegangen war. Dann sprachen die beiden Bulgaren lebhaft etwa miteinande?-. und Paul konnte aus dem Mienenspiel und dauern den Achselzucken deS Wirtes nur so viel entnehmen, daß der Wirt dem hochgeehrten Gast etwas gezwungener maßen hatte abschlagen müssen. DaS bescheidene Männchen kam nun etwas zögernd auf Paul Westap zugeschritten, verbeugte sich linkisch und sprach ihn zighaft auf Franzö sisch an: Mein Herr, meinem Pferde ist in Unfall zugestoßen, und ich liege hier und kann nicht von der Stelle, so dringend ich in Sdfia auch erwartet werd. Hier ist für Geld und gute Worte keine Fahrgelegenheit mehr aufzutrelben; so Hern mir Freund Joschewitsch auch gefällig sein möchte, er kann nicht. Sie ha ben inen Platz auf Jh-.em Wagen frei, es wäre eine arof l''t von Ihnen und ein großer Dienst für mich, wenn Sie mich darin aufnehmen und mit sich nach Sofia fahren lassen wollten. Vielleicht findet sich mal Ge legknheit, daß ich mich Ihnen dafür nützlich machen kann." DeS jungen Kavaliers schön ge schwungene Lippen umzitterte flüchtig ein amüsiertes Zucken. Dem schlichten Mann stieg das Blut iah rn das blasse Gesicht. S sind in Fremder, ein Deut scher, mein Herr, wenn mich Ihr Nationaltypus nicht ganz und gar trüat: vielleicbt kommt dock der Au genölick. wo Ihnen auch meine Dien sie nicht zu gering erscheinen konn ten". rechtfertigt r sich mit leise durchlangender Empfindlichkeit, und dann mochte ihm seine UnterlassungS fünde erst plötzlich einfallen, und r stellt sich flüchtig vor: ZachariaS Etoianoff, hemallger Gymnasialpro fessor in Plovdiff" und dann mit einem leicht humoristischen Anfing: Er'Schafhirt und Schneiderlehr ling. hier zu Lande .Apostel" ge nannt, waS gleichbedeutend mit rei sendem politisch Agitator ist. Eine etwas seltsame Karriere, nicht wahr, verehrter Herr! Wer eS vom Scha fehuten zum Lebren aus htm ath der gebracht bat. der ist doch wohl nicht Lberanmaszend, wenn er seine Dienste einem ffrmden anbietet, der wahrscheinlich Land und Leute tvenig kennt.' (Fortsetzung folgt.) Unglaublich. .Sehen Sie dort die Dame mit dem Führer am Felsens. . . Sollte man'S für möglich halten, da eine Mutter von vier Kindern solch waghalsige Krareleien unternimmt?" .Dabei ist daS meine Frau und ich bin Staat San walt und kann nichts dagegen mache!" Zustimmung. .0, ich sage Ihnen, ich habe eine praktische Frau, die. selber tüchtig zugreift!" ( Man sieht'S Jhucn an!" chne matt. Bon JKitlji LnbolvZkl. Da ist wahrhastig schwer zu ra ten", sagte tn der rheinischen Äarni son der behäbige, zu anderen Zeiten tandig wohlwollend lächelnd: Haupt mann Kramer zu seinem Bether und Freunde, dem Oberleutnant Mtx, mit einem der Unterhaltung anaemes senen kummervollen GesichtSauSdruck .Ich glaube beinahe, ich täte vorläu fig keinen weiteren Schritt in dieser Cache. Der andere sprang erregt auf. .Mit anderen Worten... du sä hest also kaltblütig zu, wie der Sohn deS indischen BaumwrllkönigS, der bei dem Kommenienrat Sieblina vo kontiert, scharmiert und spekuliert, daS Jawort des VaterS auf seine Werbung um Nuth, die einzige Toch ter, empfängt." Ja, wenn du der Treue deiner Ruth so wenig sicher bist, mein Jung chen' . . . Du kennst eben die Verhältnisse im Sikblingschen Hause nicht. Der Alte ist ein Tyrann, dem weder die zarte Frau noch der Sohn jemals ernstliaien Widerstand entqegenbrach ten. WaS er wollte, geschah noq stets. Woher sollte da wohl die fei ne. zarte Ruth Kraft und Mut genug hernehmen, um ihm dauernd zu nor zen? Sie kann sich ja doch nich ohne weiteres zu mir flüchten, soll sie nachher im Regiment alS meine Frau leben. Dann lebt sie eben mit dir in der Stellung, die du ihr bieten kannst. Oder zweifelst du, daß ihre Liebe dazu ausreicht?" .Ich bin vielmehr ganz sich:r. daß sie klaglos alle Entbehrungen errni ge.' ,Na also, da weiß ich wirklich nicht, was euch zum Gluck ernstlich im Wege stände!" Ich sagte eS ja bereits... der Widerstand ihreS VaterS, sein mir unabänderlich erscheinender Wille, Ruth nicht mehr als seine Tochter zu betrachten, wenn sie sich offen zu mir bekennt. Das hielt sie bisher auch von mir zurück. Es ist hart für mich . . . aber ,ch verstehe sie. .Sooooo . . . und da willst du dich heute also nochmals von dem alten Sieblmg ... demütigen lassen?" Meinetwegen nenne eS so. Ja. ich will einen letzten Versuch wagen Der Krümperwagen ist bereits be- tellt." Wenn du jetzt auch nur ein biß chcn Humor besäßest, würde ich dir entgegnen, daß dies ein famoser Karnevalsscherz von dir ist. Daran, daß jetzt Karnevalszeit ist, habe ich überhaupt noch nicht ge- dacht. ES stört aber nicht. Ich werde den Kommerzienrat also ganz sicher daheim antreffen, da er öffentliche Feste ja nicht besucht." Wenn er nun aber Gaste erwar ten sollte?" Er lebte ,a bisher äußerst zurück gezogen. Und wennes selbst der Zufall anders wollte ... ein paar Minuten muß er eben für mich Zeit haben. Du redest sehr kühn." Ich bin verzweifelt und mürbe. Kramer. Ich kann einfach nicht wei ter. Wenn du wußtest, welche Wut Ich auf den Glanz und Reichtum des Sikblingschen HauseS habe!... Der Alte sieht doch lediglich in mir den kühlen Spekulanten, wahrend ich uty fett langem von ganzem er zen liebe." .DaS weiß tch, mein Junge." Laß mich trogdem mal darüber reden. Siehst du, der andere, der Kerl, mit den mandelförmigen Au gen und dem Vronzeteint, der ist ein Spekulant! Der will sein väterliches Haus durch diese neuen Vcrbindun gen festigen und ausbauen. Ruth ist ihm dabei völlig Nebensache. Darum bin ich auch zu allem ent, Flössen. Dann hat diese ganze Unterre dung also lediglich den edlen Zweck gehabt, dir die Zeit zu vertreiben, bis der Krümperwagen da ist." Du kannst recht haben." Sehr schmeichelhaft für mich. Sieh raus, da rattert er heran. Also lauf, mein Junge, hol' dir deine Beulen!" So fuhr Knut Mi? alfo durch Schneesturm, Kälte und Ostwind zu dem Sikblingschen Schlößchen, daS zehn Kilometer von der Garnison entfernt lag. ( Alle Fenster waren erleuchtet, und ein junger Diener sprang mit weiß gepuderter Perücke die Freitreppe herab und half ihm auS dem Wagen. Bitte, Herr Oberleutnant, gleich durch daS Vestibül nach oben. Der Umkleideraum für die Herren ist im Zimmer 6 hergerichtet." Oberleutnant Mix folgte fast wil lenlos. Ihm ward langsam klar, daß hier eine Feier zum Karneval vorbe rettet war und... st.., vielleicht alS der erste... Gast dazu erschien. Hinter seiner Stirn fieberten die Gedar.ken. Wenn er jetzt ein Kostüm und eine MaLk besäße, könnte er die Geliebte einen Augenblick ungestört sprechen und ihr zuflüstern, daß sei ne Liebe tausendmal stärker sei als der Zorn ihres VaterS. . Plötzlich stand er vor einem der schmalen, hohen Spiegel deS Um kleidezimmers und ward inne, daß außer ihm bereits vier andere damit beschäftigt waren, sich in Ritter. B- jazzoS und fahrende Gesellen zu ver wandeln. Sine schwere, lähmende Mattigkeit lag auf ihm. Erst all. mählich begriff er da diensteifrige Flüstern eine? DIenerS. Befehlen der Herr Oberleutnant jetzt da Kostüm?" Ich habe... kein Kostüm.".... .So dürfen aber der Herr Ober leutnant nicht in den Saal. Der Herr Kommerzienrat haben die? auch ausdrücklich auf den Einladungen vermerkt." Ich weiß.... ich weiß", sagte Knut Mi? fieberhaft erregt. Ich muß ober hinein." Er riß ein Goldstück aui der Börse und ließ eS in die Hand deS DienerS gleiten... Und Sie müssen mir dazu verhelfen. Be sorgen Sie mir für kurze Zeit ir gendein Kostüm. Können Sie daS?" Für ein Weilchen wäre ich wohl dazu imstande.,. Der junge Herr Siebling ist nämlich Nicht wie er wartet mit diesem Zuge gekom men. Er kann nun erst in einer Stunde da sein." .Gut. ich verspreche Ihnen. daS ge liehene Kostüm in spätesten 20 Mi nuten zurückzubringen." . . . Da holte der Diener eilfertig und beruhigt die Mönchekutte deS jungen Siebling herbei. Kaum zehn Minuten später stand Knut Mix vor dem Kommerzienrat in dem weiten, weißen Empfang? saal, der wie eine Königshalle an mutete. Er fühlte wie im Traum die schwere Hand bei starken ManneS auf seiner Schulter und ward lang sam inne, daß jener meinte, den Sohn vor sich ,u baben. Die Worte des Kommerzienrats sprudelten auf geregt und hastig hervor. .ES steht jammervoll. Bob", flü sterte er. ES muß auch schon aller Hand von unserem Unglück durchge sickert sein, und mir erscheint deshalb die ganze elende Komödie dieses lu stigen KarnevallballeS. mit welcher wir den Ahnungslosen Sand in die Augen streuen wollten, vergeblich er sonnen. Denke dir. Ruths treuester Verehrer, der Volontär aus Indien, hat mir vor einer halben Stunde le legraphisch mitgeteilt, daß er leider... für mehrere Wochen in wichtigen An gelegenheiten verreisen müsse. KlarhanS und Sohn haben desglei- chen Nachricht geben, daß sie die Partnerschaft an dem Einkauf deS Eisens dankend ablehnen müßten... Wenn nun auch das Haus Benneck, das zurzeit nicht imstande ist, die neueste Riesenbestellung selbst auszu führen, uns nicht den verheißenen Zu schlag auf die 650,000 Modelle 98 erteilt... dann... weiß ich nicht. wie ich aus dieser entsetzlichen Sack gasse heraussoll.' Oberleutnant Mix atmete schwer. Ihm war es, als wollte ihn die Scham, daß er sich durch dieses Spiel ein Geheimnis erschlossen, erdrücken. Aber nur einem Herzschlaa lang demütigte ihn dieses Gefühl. Er zog den Kommerzienrat in eins der stilleren Nebenzimmer, zwang ihn n etnem Sessel und stellte sich hart vor ihm aus. Mit kräftiger Hand riß er sich die Maske herunter. Herr Siebling... ich kam ah- nungslos hierher. Ich wollte Sie noch einmal um Ihre Einwilliauna anflehen ... In einer plötzlichen Aus wallunq von Seynsucht und Uebev mut lieh ich mir das Kostüm Ihres Lohnes... Ich erhoffte ein unge störtes Wort mit Ruth . . . ehe ich Sie um jene Unterredung bat... Der Zufall hat es anders bestimmt. Ich horte durch Sie von Ihrer Not, Verachten Sie mich deswegen nicht... Ich bitte Sie jetzt heißer und tnntget als jemals zuvor ge- den die mir Nuth zum Weibe. ch will für sie arbeiten und entbeh- ren... nehmen Sie mich in Ihren Betrieb auf... Packen Sie mir von Ihrer augenblicklichen Last und Not o viel aus. w Sie wollen . . . Einen Augenblick preßte der Kom merzienrat die Handflächen auf beide Augen dann erhob er sich... tand hoch und stark neben dem Ober- eutnant und sagte langsam, jedes Wort schwer betonend: Also Sie begehren meine Tochter auch jetzt noch ... da Sie doch wis en . . . Niemals lieber als in diesem Au genblick,... mein Ehrenwort dar auf!" Da legte der alte Sieblina sein Rechte fest und schwer in die des anderen: Ich bitte Ihnen vieles ab. Kommen Sie zu Ruth."... Sie mußten aber noch ein wenia damit warten. Denn einer der Die ner brachte auf silberner Platte ein oeben angekommenes Telegramm an den Chef des HaufeS Siebling. Sein Inhalt lautete: Modell 98 in angerechter Zahl lso W0.000 Stück, bis I. Oktober zu liefern für eigene Rechnung und Gefahr. Benneck." Der alte Siebling nickte, fchob sei nen Arm unter den de Oberleut nants und sagte ganz ruhig und be herrscht: Da werden wir uns tüchtig turn mein müssen . . . sehen Sie nur zu. daß Sie sich am 1 März bei mir melden können." ' Um MMchr - Me. 9393 938!). Ei sehr hübsche Kleid'ermidell. Besiehend au Damentaille No. 9393 und Tamenrockmuster Tio. 9380. D! Taille ist in S Gröken geschnitten: 34. 36, 38, 40 und 42 Zoll Brustweite. Der Rock ist ebenfalls in K Grösten aesckinitten: 22. 24, 26. 23 und 30 goll Stillen weite. E benötigt 6 flards 44Migen Stoff für eine mittlere GroKe. Zwei farbiger brauner DiagonalSuitina wurde mit weinfarbiaem Samt und Schat tcnspchen benutzt, um dieses Modell ausWarbeitcn. Der Rock zeigt einen Effekt in galten und die Taille ist sckr nett und attraktiv mit einein fassonierten Nevers,ranen, den ein windiges Chemsctte umgibt, versehen. Tiefe Illustration benötigt zwei separate Muster, welche an irgend ine Adresse gegen vorherige Einsendung von 10c für jede? Muster zugesandt wird. Be st ellungs-An Weisungen Diese Muster Kerben an irgend eine dr,.fse gegen Einsendung deS Preise geschickt. Man gebe Nummer und Grrde und die volle dreffe deut lich n und schicke den Coupon nebst dem oben erwäSnten Prei an da kattern vspartmeut, GmaKa Tribüne, 1311 kvard St. Acr Smaya Tribuns FatQn ßoupon. T Ich üasche Stuft No. ....... .... Zoll, Lrufi- oder TmÄemveite (Jah...iei Kirfschen.) Name . . jmp m 4 Sünße Eingeftehen. Fehler einsehen ist schon so schwer, daß eS manche Menschen in der Schule eineö langen Lebns nicht zu lernen vermögen. Jedoch eingestehen, sich oder gar anderen eingeftehen nein, das geht den meisten über ihre Kraft. Und warum denn? Weil sie unfehlbar zu fein glauben ober, wenigstens vor den Mitmen schen, so erscheinen möchten. Klug, weitschauend, hervorragend geschäfts tüchtig, stets den Nagel auf den Kopf treffend, nie einem Irrtum unter worfcn, alles das möchten sie vorfiel len und dafür bewundert werden. Und wenn dann gelegentlich die menschliche UnVollkommenheit so recht kratz und unübersehbar ihr Dasein beweist denn wer hätte keine Ich er uns wer beginge keine? - so ist hnen daö peinlich, und sie bemühen ich, eS zu vertuschen. Tausend Ent, chuldigungen lassen sich finden. Und vielleicht sind ste nicht einmal vonnö ten. wenn man eS nur geschickt ver sieht, anderen die Schuld zuzuschie ben und sie für unsere Fehler verant wortlich zu machen! Gerade darin haben manche Menschen eine wirkliche Virtuosität. Man staunt über ihre Kunst, durch geeignete Beleuchtung ihre Entgleisungen alö notgedrungene Wirkung fremder Schuld erscheinen zu lassen. Wie herzerfrischend wirkt dagegen ein ehrliches Bekenntnis: .Daran bin ich selbst schuld, daS-habe ich dumm gemacht!" ES stimmt den Richter alle Menschen sind geborene Richter, sobald eS sich um andere handelt sofort weicher und läßt die Torheit tn milderem Licht erscheinen. Auch für den Bekenner selbst bringt eS Er leichterung, weil die immerhin Mut erfordernde Offenheit ein Gefühl der Befriedigung auslöst, wie jede Selbst Überwindung. Da hat man nicht nur des griechischen Weisen Gebot: Er kenne Dich selbst!" erfüllt, sondern die für den Durchschnittsmenschen weit schwerere ethische Forderung: Beken ne Deine begangenen Fehler." DaS ist edler. T. ' toKV. 1WZ tVe z , ,5, j St ab! , i.'i!rZiLid SolleKnben imHanSH!tmit: helfen? Die Frage beantwortet eine deut sche Mutter in folgender Weife: Ob Knaben im Haushalt mithel fen sollen? Eine Frage, die ich un bedingt mit ja" beantworten muß. Und zwar soll diese Bctätigung in? Haushalt nach meiner Ansicht fehl frühzeitig beginnen. Mein Bub is! jetzt vier Jahre alt und hilft bereit! beim Abtrocknen des Tischbcsteckc! und beim Kehren des KüchenbodenS. In einigen Jahren werde ich ihm di, Grundlagen der Kochkunst beibringet! und mit 12 Jahren soll er, will! Gott, mit seinen Kenntnissen manch, zukünktiae Hausfrau übertreffen. D Knabe gehört in den Haushalt hinein,' so gut wie das Mädchen. So lernt er die Arbeit seiner späteren LebenS genossm schätzen und richtig beurtei len. W? manches Herrchen hat keim Ahnung von dem, waS die Hausmut ter allein während eines kurzen Bor mittags alles zu leisten hat.' Mittag! setzt man sich an den wohgedeckter Tisch, tadelt dies und das und nach her aehts ins Kaffeebaus. Die 5auS, frau findet keine Würdigung ihre! strengen Berufes. Und doch leistet si, vielleicht mehr alö mancher Man während feines Tagewerkes. Nu, der wird in diesen Dingen sachlick urteilen, der die Arbeit auS eigene Erfahrung kennt, der selbst einen ver, nünftigen Speisezettel aufzusteller weiß, und der, wenn etwas im Mäg- ' dehaushalt nicht klappen will, einfack die Schürze umbindet und zeigt, wii mans macht. In der einseitigen Beärenuma männlicher und weiblicher Arbeit lieg! meines rächten oer Grund so man cheS Mißverständnisses in der Ehe. Besonders die. Z?rau ist nnftnfcH, in dieser Beziehung, und mit Recht.' ie wiro die richtigen Schlüsse, ziehen wissen und ihre Kinder, ol Buben oder MädelS. in der 5auSbal. tung tüchtig mithelfen lassen. ' r s IM ! -Är r "! . vl?- 'ta.