Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 04, 1913, Image 3

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    n gliche Cmf.fi Tribüne. Tlenöta, de 4. Min, 1013.
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Die Ist Gen 0011
ttrlmlnafroincm von
mvnsMtsm$Mgü&tyn
(24. Fortsdung.)
XXVI.
Untersuchungsrichter Dr. Waimut
kehrte von seinem Bureau heim.
Obwohl GerichtLferien warm, hat
U tt seinen Urlaub doch für dm
Herbst verschoben, einfach weil er den
tfall EiSler" nicht au der Hand ge
ben wollte.
Je länger er sich damit beschäftigte,
desto komplizierter erschien er ihm
ziemlich, trotz all der schönen Jndi
zienbeweise. die ihn anfangs so ent
zückt hatten.
Sein Kollegen hänselten ihn be
teitJ, der Staatöanwalt hatte vor
Antritt seine! Urlaube sich verwun.
dert darüber geäußert, daß man der
Staatsanwaltschaft das Untersu
rbungSmaterial noch immer nicht vor
gelegt habe, und selbst die Diener
deS Landgerichts lächelten, so oft da
ton die Nede war.
Ein so klarer, einfacher. Fall! Und
Itx Untersuchungsrichter zog ihn in
die Länge wie inen Strudeltcig!
Worauf wartete er denn noch ei
gentlich?
, Wasmut selbst legte sich die Frage
zum hundertsten Male vor. als er
jetzt langsam, in Gedanken bersun
ken. durch die abendlichen Straßen
schritt. Und er fand wie immer lei
ne Antwort darauf.
Die Sache war die: Er war bis
her keinen Schritt iiber das Ergebn!
der ersten Tage hinausgekommen.
Wohl aber hatte er beeinflußt
durch HempelS damalige Behauptun
gen und den Eindruck, den Eisler
selbst in zahllosen Verhören auf ihn
gemacht angefangen, ernstlich an
der Schuld dieses Untersuchungsge'
fangenen zu zweifeln.
Mehr noch: Auch er witterte ein
Geheimnis in dem Fall.
Er hatte sich alle Mühe gegeben,
es aufzuklären, aber vergebens. DaS
Vorleben der Rabl, Eislers und sei
ntt Mutter schien so banal durch
sichtig und ereignislos, daß die Wor
ie in Mutter Rabls Testament völlig
unverständlich wirkten.
Nur die beiden Mordversuche an
vieler wenn sie nicht ein Gebilde
feiner Phantasie waren? und die
B,zichnung der Ohrgehänge als sein
Eigentum, sur oie er selbst keine Er
kläruna wußte. deutte an, daß doch
irgend etwas Geheimnisvolles in sein
. Leben hineinspielen mußte.
. Wakmut hatte seine in einer
kleinen Villa gelegene Wohnung er
nicht und Überlegte eben, ob er den
Abend daheim verbringen oder zu tr
gend einem Gartenkonzert gehen soll
ie, alS sein Wirtschafterin ihm mel
dete, daß ein Herr aus ihn warke.
Es war SilaS Hempel.
kDich führt mein guter Genius
$er! rief Wasmut ehrlich erfreut und
schüttelt wieder und wieder des
ffreundes Hand. Wie oft habe ich
Dich in den letzten zwei Monaten
derbeigesehnt, wenn ich glaubte, der
Köpf ginge mir entzwei über dieser
pertrackten Geschichte 1"
' ,Du meinst den Fall Eisler?"
Welchen denn sonst? Du hast ihn
wir ja über dn Kopf geworfen wie
ein Joch . .
.Ich?"
: Ja! Mit Deinen Behauptungen
cn seiner Unschuld . . .von Geheim
Nissen ..."
.An die Du ja nicht glauben woll
lest!- Oder hast Du inzwischen einen
Faden gefunden?"
. .Nicht die Faser eines Fadens!
Aber ich 'glaube trotzdem. Du hattest
nicht ganz unrecht . . . übrigens hast
denn ' Du etwas gefunden?"
' 0 ja! Ich glaube wohl . . . ei
niges, das Dich interessieren wird.
Abr 'ehe wir damit beginnen: Was
hast Du für den heutigen Abend
vor?"
- .Nichts! Ich tue, was Du willst."
.Dann schlage ich vor, wir blei
den hier. Du gibst mir einen Bissen
zu essen, und wir plaudern dann
ganz gemütlich über die Sache bei
einem Schluck Bier und ein paar
. Zigarren. , Ich muß Dich nämlich
darauf vorbereiten: Mein Garn ist
Q ziemlich lang."
ns.ft I i?Z.U. TS KZlUat
. wjyci nn; iius.
Ich will nur Frau Therefe die nöti
gen Anweisungen geben."
Eine halbe Stunde später hatten
beide zu Abend gegessen und saßen
nun wieder in Dr. WaSmutS Ar
beitszimmer zwischen einer Zigarren
kiste und einer Batterie Bierflaschen.
Wor SilaS lag außerdem seine
Horndose und eine schwarze Leder
rnappe, die er eben lächelnd aufschlug.
Er nahm eine Photographie heraus
und legte sie vor den Untersuchung;
kichter hin.
.DieS ist Schloß Senkenkrg im
Böhmerwald. GerichtSkreiS BudweiS.
Bezirk Prachatitz. Haft Du mal
davon gehört?
.Im Leben nicht! WaS geht mich
da alt Scklok an?"
.Es wird Dich schon interessieren.
Senkenberg ist eine sehr reiche Herr
schaft mit kollossalem Grundbesitz
i ?ech schätze das Erträgnis auf gut
l 40,000 Kronen lm Jahr. Außerdem j
muäm
Srnßenliersj.
Erich Ebenstei.
iwvii
ist d! Geschichte bei aegenwärttgen
Besitzer von packender Romantik."
.Zum Teufel mit Deiner Roman
tikl Ich dachte, wir wollten Über den
Fall Eiiler sprechen?"
.Warte nur! Da kommt schon
noch. Erst mußt Du unbedingt d!
LbeS und Shegeschichte det alten
Stnkenberg anhören. Also paß aus
alter Knabe, und sei so gut: denke
dabei an nicht! andere !"
Und während WaSmut, etwa Un
verständliche vor sich hinbrummend,
sich ein Zigarre anzündete, erzählte
Hempel in kurzen Worten die Ge
schichte, welche Peter Mark ihm mit
geteilt hatte, bi zur Flucht Frau v.
SenkenbergS.
Dann machte er ine kleine Pause
und blickte Waömut an.
.Hast Du die einzelnen Punkte be
halten:
1. Sie floh mit einem Vetter ihreS
tt.itten.
2. Dieser Better Eberhard v.
Lavandal war ein notorischer
Lump, der Schulden und falsche
Wechsel auf Senkenbergs Namen
hinter sich ließ.
3. Sie nahm da Kind mit, um
bessre Scheidungsbedingungen, eine
wahrscheinlich recht bedeutende Apa
nage und die Gewähr, daß man sei
ne gesetzlichen Schritt gegen daS
flüchtig Paar einleite, zu erzwin
gen.
4. Sie wandte sich zuerst nach
Wien.
5. In ihrer Begleitung befand sich
ine junge Magd, namens Trine
Sedlaczek.
Ist Dir all dieS gegenwärtig, lie
her Wasmut?"
.Natürlich! Ich bin doch kein
Idiot! Aber der Kuckuck soll mich
holen, wenn ich begreife, was mich
diese ganze Geschichte angeht?"
.Geduld!" Hempel blätterte in sei
nen Papieren und legte dann mehre
re Bogen vor den Untersuchungsrich
ter hin.
.DieS ist die Aussage der Trine
Sedlaczek. die jekt in ihrer Heimat
in'Dauba lebt und einen Tischler na
mens Nowak geheiratet hat. Ich
ließ sie notariell beglaubigen und Du
kannst sie nachher selbst lesen. Ihr
Inhalt ist kurz folgender: Frau v.
Senkenberg stieg mit ihr und dem
kleinen Felix in Wien im Hotel
Nordstern damals sehr zweiten
Ranges' ab. und trug sich in den
Meldezettel als Flora Miller samt
Kind und Dienerin aus Prag" ein.
Sie gab dann Trine eine größere
Geldsumme, ließ sie schwören, ihren
Aufenthalt nicht zu verraten und riet
ihr. ja nie mehr nach Senkenberg zu
rückzukehren. Si selbst könne sie
nicht länger behalten, da sie nach
Deutschland reisen wolle. Am sei
ben Tage noch trat eine durch den
Hotelportier besorgt Kammerfrau in
Flora MillerS" Dienste;Trine muß
te ihr die Wartung des Kindes über
geben und eine Stunde später das
Hotel verlassen. Die neugemietete
Kammerfrau hieß Anna Bardolf.
Uebrigens wußte Trine nicht, daß
Eberhard v. Lavandal aus dem
Hintergrunde die Flucht leitete und
sich in inem andern Hotel versteckt
hielt. Dies erfuhr sie erst von ih
rer Nachfolgerin, der Bardolf, viel
später. Frau v. Senkenberg hatte
ihr gesagt, sie verlasse ihren Mann
nur darum, weil er sie .schlecht be
handle", was Trine kritiklos glaub
te.
Trine verließ Wien nicht, sondern
suchte sich zunächst dort einen andern
Dienst.
Eines Tages begegnete sie zufällig
der Bardolf mit dem kleinen Senken
berg.
Sie war sehr erstaunt. Wie
die gnädige Frau sei nicht nach
Deutschland gereist?
Nein. Die Bardolf erzählte, si
wohne mit ihr und dem Kind als
Afterpartei bei einer Frau Eisler."
.Eisler? Sagtest Du Eisler?" un
terbrach WaSmut den Sprecher leb
haft, denn die Geschichte fing plötz
lich an, ihn zu interessieren.
Jawohl. Margarete Eisler, die
damals nach dem Konkurs ihres
Mannes sich mit Zimmervermieten
ein Nebeneinkommen schuf. Bei ihr
wohnte Flora Miller samt Kind
und Kammerfrau aus Praa."
Trine verriet, da sie es mit ihrem
Eid sehr genau nahm, der Bardolf
den wahrenNamen ihrer Herrin nicht.
Aber sie nahm sich vor, an ihrem
freien Sonntag die - einstige Gebie
terin bei Frau EiSler aufzusuchen.
Inzwischen erkrankte ihr eigene Her
rin, mußt nach dem Süden und
nahm Trine dahin mit.
Monate vergingen, eh sie nach
Wien zurückkehrte. AIS sie dann
viel später einmal Zeit fand, zu
Frau Eisler zu gehen, war diese
längst ausgezogen und in der großen
Mietskaserne, .wo sie gewohnt hatte,
kümmerte sich eins nicht um daS an
dere. Man wußte nicht, wo sie ge
genwärtig sei. ?
Weitere Nachforschungen zu pfle
c,en, war Trine zu indoknt. Viele
Jahre lang hörte sie gar nichts mehr
von Frau v. Senkenberg und dem
Kinde, bis in Zufall sie wieder mit
der Bardolf zusammenführt.
Die Bardolf. die Witwe gewesen,
hatte nämlich zum zweitenmal ge
heiratet. Einen gewissen Hublak,
det Steward auf Lloydschiffen war.
Sie reiste einig Jahre mit ihm
herum und würd dann zum zweiten
mal Witwe. In ihr Heimat, wo
sie kaum mebr Beziehungen besaß,
wollt sie nicht gehen und war ziem
lich ratloi in bezug auf ihren künf
tigen Aufenthaltsort, als ein Bruder
Ihr zweiten ManneS ihr schrieb,
sie möge doch zu ihm als Wirtschas
terin kommen. Er war Pfarrer einer
kleinen Landgemeinde in Nordböh
wen nahe bei Dauba. Sie ging auf
den Borschlag in. So führte das
Schicksal sie wieder mit Trine zu
sammen, die ja in Taubi verheirat!
war. Sie sahen sich nicht oft und
die Hublack erfuhr auch jetzt den wah
ren Namen ilzrer Herrin nicht, denn
Trine hielt sich durch ihren Eid im
mer noch gebunden. Immerhin spra
chen sie zuweilen von Flora Miller"
und hätten gern gewußt, waS auS
ihr geworden war."
.Wenn Trine Nowak sich eures) ih
ren Eid gebunden fühlt'," warf hier
WaSmut ein, .wie hast denn Du sie
dann zum Sprechen gebracht?"
.Sehr einfach. Ich wußte doch
von Peter Mark, daß sie Frau v. ,
Senkenberg begleitet hat auf der
Flucht. Und als ich ihr erst begreif ;
lich machte, welche Unheil sie durch
ihr Siveigen gestiftet habe, sagte sie
mir ganz willig, was sie wußte."
Bitte, erzähle weiter. Ich sehe
ja schon, wohin der Hase läuft
hoffentlich hast Du von der Hublak
auch eine beglaubigte Aussage, die
Bwe!slraft besitzt?"
?la Hier ist sie. Natürlich
handelt es sich hier um die Flora I
Mller". denn die Hublak kannte
F:au v. Senkenberg nur unter diesem
Namen. Da aber durch Trines Aus
sage die Identität beider Namen fest
gestellt ist. so -"
Ja. Gewiß. Daran kann kein
Zweifel besteh. Es handelt sich
jetzt übrigens nur mehr um das
Kind. Nahm e? die Mutter mit
auf ihre Reise oder ließ sie es zu
rück?"
Sie ließ es bei der Eisler.
Flüchtig und oberflächlich wie sie ge
wesen sein muß nur bedacht auf
ihre eigenen Interessen, wahrscheinlich
auch beeinflußt durch Lavandal. han
delte sie ebenso herz als gewissenlos
an dem Kinde. Ihr Interesse er
heischte, die Spuren ihrer Flucht
möglichst zu verwischen und den Au
fenthalt des Kindes so lange geheim
zu halten, bis ihr Gatte auf ihre
Bedingungen eingegangen war. Die
Eisler und die Hublak kannten sie
nur als Flora Miller". Als
diese verschwand sie eines Tages
spurlos. Sie ließ einen Brief zu
rück, worin sie Frau Eisler beschwor,
das Kind für die beigelegte Summe
in Pflege zu behalten, bis sie wei
tere Beifügungen darüber treffe. Sie
selbst müsse eine weite Reise antreten,
von der ihre künftige Existenz ab
hänge. Sobald ihre Verhältnisse es
gestatteten, würde sie das Kind durch
eine Vertrauensperson abholen lassen.
Die Kammerfrau fei zu entlassen.
Der Lohn für ein halbes Jahr lag
bei.
Einige Tage später kam noch ein
Brief aus Hamburg: Das Kind be
sitze keine Verwandten mehr, niemand
als sie, die Mutter, habe e Anrecht
daran. Frau Eisler möge also kki
nerlei Schritte bei der Polizei un
ternehmen, sondern den kleinen Feliz
ruhig bei sich behalten, bis die Mut
ter weiter Verfügungen träfe, was
längstens binnen einem halben Jahr
geschehen würde. Das ziemlich reich
lich für in volles Jahr lxrechnete
Kostgeld habe sie ja ohnehin zurück
gelassen.
DieS war die letzte Nachricht von
Flora Miller".
Frau EiLler, die kurz vorher ihr
eigenes einziges Kind durch den Tod
verloren und vom ersten Augenblick
an tiefeS Mitleid mit dem von der
Mutter so nebensächlich behandelten
Kleinen empfunden hatte, pflegte ihn
wie ein leibliches Kind.
Als Monat um Monat verstrich,
ohne daß jemand danach, gefragt hät
te. machte sie doch die Anzeige bei
der Polizei. Man forschte nach Flo
ra Miller", erließ zweimal Aufruf
in den Zeitungen und meinte dann,
da auch in Hamburg nichts von ei
ner Flora Miller bekannt war. das
Kind sei wohl einfach in Stich ge
lassen worden und müsse nun eben
ins Waisenhaus, falls Frau EiSler
es nicht aus Barmherzigkeit behalten
wolle.
Die Eisler behielt es. Sie hatte
es lieb gewonnen und es sollte gar
nie erfahren, daß sie nicht seine mtU
liche Mutter sei.
Als ihr Mann ein paar Jahr
später starb. Lbersidelt sie nach
Graz, wo sie in Mutter Rabl ihre
einzig noch lbend Verwandte be
saß.
Boshafte Antwort. A.:
WaS haben Sie denn da für ine
Bürste?"
B. (kahlköpfig): Eine Stahlbiir.
sie. danach ist man wie neugeboren."
A,: .Ja, da merkt man. wenn
man Ihren Kopf sieht."
Z ns sillirrne üreul.
CtltUt von Harrt, U Wlndt.
Auf der Messe ,u Boulognesur
Mer sah ich George Forefl ,u,n ersten
Male. Ich war mit einigen Freun
den au Langeweile in den Zirku
Segangen, wo gerade eine Löwendres
urnummer vorgeführt lourde. George
sorest. genannt .Azrippa. der LL
wenkönig", wie die bunten Plakate
draußen an den Zellwänden verkün
beten, arbeitete mit ein paar verdrieß
lich aussehenden Löwen, die ganz den
Eindruck machten, clj hätten sie die
größte Lust, mit dem klapprig auSse
henden Käsig und dem Bändiger
kurzen Prozeß zu machen. Die klcine
energische Gestalt del Bändiger er
regt meine Bewunderung und Neu
gier, und alS die Vorstellung zu Ende
ging sandte ich ihm eine Einladung
zum Abendessen.
Hinter der Kathedrale von Dou
logne liegt eine verräucherte See
mannSkneipe, in der man aber unter
lauter alten Kapitänen und Schissern
vorzüglich aufgehoben ist. Dorthin
gingen wir auch jetzt.
.Agrippa" war etwa vierzig Jahrr
alt. aber er sah viel jünger aus. Ali
zweiter Sohn eineS englischen Bau
ern hatte er früh daS Heimathau
verlassen und sich einem reifenden
Zirkus angeschlossen, jeden Tag unter
Lebensgefahr sein schweres Brot ver
dienend. Seinen Erfolg schrieb er
einer gewissen hypnotischen Macht
über die Bestien zu. die, wie er mem
te, niemand erlernen könne.
ES ist wie Klavierspielen." sagte
er, .manche Leute können's von Na
tur aus. andere lönnen'S nie!" und
goß sich eine solche scharfe Mischung
von Brandy und Pepermint zusam
men. daß ich für seine Nerven am
nächsten Tage fürchtete.
Eigentlich hatte ich gedacht, daß
mein Gast mir aufregende Abenteuer
auS feinem Beruf erzählen würde,
aber Agrippa lehnte es ab, zu fach
simpeln. Nur stockend erzählte er. daß
die am wildesten aussehenden Tiere
oft die harmlosesten sind, und daß
Tiger am schwersten zu behandeln
sind.
Fühlen Sie nie Furcht., wenn Sie
in den Käfig gehen?" fragte ich ihn.
Agrippe lachte: DaS ist eine ko
mische Frage für unsereincn, lieber
Herr."
Ich meine ja nicht, daß Sie Angst
haben," verbesserte ich mich, aber
selbst bei den stärksten Naturen las
sen doch die Nerven manchmal einen
Augenblick nach."
Ich möchte nicht direkt nein sa
gen." sagte der Dompteur lanzsam,
und seine scharfen Augen verloren
ihren kühles Glanz, und ich will
Ihnen auch zeigen, warum." Er griff
in die Tasche und wyrf eine Handvoll
Silber und Kupfermünzen auf den
Tisch. Unter den Geldstücken lag ein
kleines silbernes Kreuz von altertüm
licher Arbeit, dessen Ecken vom Tra
gen blank gescheuert waren.
.Lesen Sie ras." sagte Agrippa
und gab mir das Kreuz.
Mühsam entzifferte ich den darauf
gravierten mittelalterlichen Spruch:
Twcemahlen am Meer eenmahl to
Lande
Hllde Di Fremder vor Unglücks
hande.
Luert de Tod all um Di her,
Eenmal to Land treemahlen am
Meer.
Sehen Sie," sagte der Löwenbän
diger, daran muß ich immer denken,
wenn ich arbeite, ich wünschte, ich
hätte das verdammte Ding nie gese
hen!"
Mer da steckt doch kein Sinn und
Verstand drin." sagte ich, die Münze
in den Händen drehend, Zweimal
am Meeer und . . ."
Ja," sagte er. aber eS klingt so
seltsam. Seit zehn Jahre hab ch'
schon."
Nun, jedenfalls ist es ja nichts
Schlimmes," sagte ich leichthin, wah
rend er das silberne Kreuz wieder in
die Tasche steckte, dieser Spruch ist
doch vor vielleicht vierhundert Jahren
gemacht und gegossen worden. waS
sollte er Ihnen heute anhaben?"
Mein Gefährte fchüttelte den Kopf,
aber er schwieg, und bald darauf
standen wir auf und gingen fort.
Zwei Jahre vergingen, und ich
hatte im Laufe wechselvoller Erleb
nisse kaum mehr an Agrippa, den
Löwenkönig". gedacht, alS ich plötzlich
wieder auf ihn traf. ES war in Va
ris, im Nouveau Cirque, wo ich ihn
auftreten fäh. Als seine Nummer fer
tig war. suchte ich ihn in seiner
Garderobe auf. Er lud mich zum
Abendessen ein.
Ich nahm die Einladung an, und
wir gingen zusammen in seine Weh
nun, die klein, iber hübsch und
komfortabel eingerichtet war. Nach
dem Essen zündeten wir die Zigarren
an, dann fragte ich ihn:
.Nun. ist irgend etwa Passiert, seit
wir un nicht geseyen haben?'
.Nichts besondere, nur ein oder
zwei Kratzer von einem widerfpensti
aen Biest. Der eine iroße Löwe, der
Nero, wird alt und eigensinnig.
UebrigenS," fragte er plötzlich unver
mittelt. .erinnern Sie sich noch an
mein, silbernes Kreuz, das ich Ihnen
damals zeigte?"
Ich nickte.
.Da habe ich in derselben Nacht
noch verloren, e muß mir durch ein
Loch in der Tasche entfallen sein, oll
ich helmging. Und sehen Sie. von
dem Tage an, wo ich diese Stückchen
Silber verlor, hat sich mein Geschick
gewendet, seitdem geht eZ bergauf mit
mir, und heute bin ich mit zwanzig
eigenen Tieren im größten Pariser
Zirku, !"
Wir unterhielten un noch lange,
bi draußen der Morgen graute, oann
nahm ich Abschied von ihm.
Noch einmal sollte ich .Arlppa"
wiedersehen. Fünf Jahre vergingen,
da hatte ich geschäftlich in Libau, tm
russischen Kurland, zu tun. AlS ich
fertig war, konnte ich nicht abreisen,
denn der letzte Zug de TageS war
bereit kort, so entschloß ich mich, in
den ZirkuS zu gehen. An der Mauer
klebte ein große Plakat in schreien
den ffarben. barunter ein Name in
fußhohen Lettern. Agrippa, mein al
ter ffreund. Ich trat ein. und suchte
ihn in seiner Garderobe auf. Ich hätte
ihn fast nicht erkannt, denn feine frü
her so kräftige muskulöse Erschei
nung schien auf die Hälfte zusam
mengeschrumpft zu sein. Er ging wie
der in einem schmutzigen Kostüm,
vernachlässigt und verlottert von
Kopf zu Fuß. hohlwangig und un
gekämmt. Aber ein Kind hätte die
Ursache dieses betrüblichen Nieder
ganzes erraten können die Trunk
sucht stand mit schrecklichen Zeichen
in sein Gesicht geschrieben.
Ich sprach einige Worte mit ihm.
Dann mußte er austreten. AlS ich
ihn bald darauf in den eisernen Käsig
treten sah. hatte ich ein Gefühl, als
ob er ihn lebend nicht mehr verlas
sen wurde. Er fing an, mit seinen
Löwen zu arbeiten, abe.' ich sah so
fort, daß es nicht mehr seine alte
energische Art war, die mit einem
Blick Gehorsam zwang.
Im Käfig waren drei Löwen und
zwei Löwinnen, die wie gewöhnlich
unruhig fauchten und mit den Pran
ken den Sand der Manege furchten.
Und als die Tiere sich im Kreise aus
kleinen Bänken rund um ihren Ban
diger legen sollten, schienen sünf Paar
glühende, blutunterlaufene Augen
ihre Gelegenheit zu erwarten. Nero,
der alte Günstling Agrippas, wollte
wicdcrnicht gehorchen, aber der Bän
diger, der immer behauptet hatte,
Nero sei ein guter Charakter, brachte
ihn endlich zum Hinlegen. Nun kam
die Schlußpointe, und Agrippa hatte
seinen Kopf in den Nachen des Lö
wen zu legen.
, Die Musik hörte auf zu spielen,
und ringsum war ein hörbares Atem
anhalten. Mir legte es sich wie ein
eisernes Gewicht auf die Brust.
Agrippa trat auf Nero zu und
kniete vor ihm nieder, während die
anderen Löwen ruhig auf ihren
Plätzen lagen und nur die spielenden
Schwanzspitzen ihre Aufmerksamkeit
verrieten. Früher ließ Nero seine
Kiefer so leicht wie ein kleiner Hund
auseinanderbiegen, aber heute abend
leistet er Widerstand. Ich sah. wie
Agrippa blaß wurde und die Mus
lein an seinen Armen sich spannten,
dann hörte ich ein dumpfes Gurgeln,
kurz und drohend, und ein, tiefes Ge
brüll. Im nächsten Augenblick lag
Agrippa auf der Erde, und Nero
über ihm, wie gelbe Wolken huschten
die anderen Bestien von ihren Bän
ken, und einen schrecklichen Augenblick
lang sah ich einen Knäuel von rasen
den Löwen,' ein weißes, blutllber
strömtes Gesicht, und hinzustürzende
Wärter mit langen Stangen.
Dann bahnte ich mir einen Weg
durch eine schreiende, erregte Menge,
die sich nach dem Käfig und nach den
AuSgängen drängte, und eilte in die
kalte, frische Winterluft.
Am andern Morgen hörte ich, daß
mein armer Freund noch in derselben
Nacht gestorben war. Meine Anwe
senheit in Libau konnte nun nichts
mehr nützen, so ließ ich Geld da, da-
mit er anständig begraben werden
konnte, denn er hatte fast nichts hin
terlassen, und fuhr ab.
Vor ein paar Tagen kramie ich in
alten Papieren, da fiel mir ein altes
Notizbuch in grünem, verblaßtem
Einband in die Hände. Auf der er
sten Seite standen ein paar Zeilen:
Tweemahlen am Meer eenmahl to
Lande,
Hübe Di Fremder vor Unglücks
hande.
Luert de Tod al! um Di her,
Eenmahl to Land tweemahlen ein
Meer.
ES waren die Verse, die ich an
jenem Abend abgeschrieben hatte, als
ich mit Agrippa, dem Löwenkönig",
zum erltenmal zusammensaß.
Zweimal am Meer, einmal zu
Lande." Dreimal batte ich Agrippa
geiroffen, und jedesmal zufällig.
Zweimcri am Meer, in Boulogne und
in Libau einmal zu Lande, in
Paris.
Natürlich war das purer Zufall,
das ganze Geheimnis deS silbernen
Kreuzes ein Gebilde auS Aberglau
ben, aber das Leben treibt eben doch
mitunter seltsame Spiele.
Unmöglich. Frau Müller:
Nun, haben Sie Ihrem Schwiegerfohn
tuchtm die Zahne gezeigt?
Frau Lehmann: Nein, ich hatte sie
zuhause veraessen.
AS Malier WilhelmS-Land. .
i , L
Verichl von fcrr liiprt)illn de deut
scheu Reich. K,l,Ialamtk.
Von der Erpedition deS Reich.
Kolonialamt, der königlichen Museen
und der Deutschen Kolonialgesellschaft
zur Erforschung deS KaiserinAugu
sta fflusseS lSepik) in Kai er.Wil
Helm Land liegen drei Berichte deS
Ethnographen Dr. Behrmann vor,
datiert vom 6. August. 2. August
und 29. August. Der letzte würbe
abgesandt mit der .Kolonialgesell
schast," die nach Fnednch'Wilhelms.
Hafen lief, um für einen Nachschub
von Polizeisolvoten zu sorgen.
Schwierigkeiten aller Art verhindern
die rhoffte Abwickelung der Arbeiten
der Expedition. Dr. Behrmann be
richtet, wie er in Malu drei Einaebo
rene als Führer zu einem Vorstoß
ins Gebirge verpflichtete, dann aber
am verabredeten Tag allerlei Ent
fchuldigungkn der Farbigen hören
mußte. Den wahren Grund für diese
Sinnesänderung habe ich licht ersah
ren," schreibt er, .am wahrscheinlich
sten erscheint mir heute der. daß sie
ein damals bevorstehendes Tanzfest
nicht versäumen wollten." So wurde
der Vorstoß ohne Führer untcrnom
men. Bald trafen die auf Eingebore
ncnpfaden Vorwärtsdringenden auf
einige Zwanzig Eingeborene, von
denen einige bereits auS Malu be
kannt waren. Verschiedene Anzeichen
deuten darauf hin, daß daS gesuchte
Dorf Kuome in der Nähe war. Durch
allerlei kleine Hemmnisse suchten die
Eingeborenen daS Vorwärtsdringen
der Expedition zu verhindern, setzten
jedoch keinen ernsten Widerstand ent
gegen.
Am nächsten Morgen war ein klci
ner Gipfel zu übirschreiten, hinter
dem auf einem freien Platze ein An
zahl bewaffneter Männer die Ezpedi
tion empfing. Nach einigem Hin und
Herreden und gegenseitigen Friedens
und Freundschaftsbeteuerungcn gingen
die Eingeboren selber den Weg zum
Dorf voran. DaS Zeichen deS Frie
dens ist, wie in Malu, daS Berühren
von Nabel und Nase. Bei unserer
Annäherung an das Dorf hörten wir
lautes, taktmaßiges Trommelfchlagen
auf den großen Schlitztrommeln;
dies verstärkte sich immer mehr, je
näher wir dem Versammlungs oder
Männerhause kamen. Dieses war ein
großes Gebäude, acht Mete: breit, mit
hochaufgeschlagenen Giebeln, deren
Entfernung voneinander 28 Meter be
trug. Die Deckenbalken waren reich
bemalt. An den Giebelfciten war daS
Haus offen, wahrend zu leiden Sei
ten das Dach fast bis zum Erdboden
reichte. Hier angelangt, mußten wir
den einen Hauptpfeiler umfchreiten
und wurden dann aufgefordert, uns
zu setzen. Einer der älteren Leute
schüttete Kokosmilch m einen Tontopt
urd mit einem Bündel von Kräutern
verspritzte er den Saft über uns und
die ganze Versammlung, nachdem an
dere Männer, zuvor noch in den Topf
hineingcblasen hatten. Dabei wurde
recht melodisch gesungen. Einzelne
sangen halb sprechend oder rufend m
schnellem Tempo vor, es mochten
Wünsche oder Beteuerungen sein, den
Eindruck machte es uns wenigstens;
dann fiel der Chor der übrigen jedes-
mal mit dem kurzen Refrain wuchtig
ein. Das ganze war wohl eine Be-grllßungs-
oder Friedenszeremonie,
zu deren Schluß wir Mit ihnen von
ihrer Sagospeise und einem Kraut
stengcl abbeißen mußten. Später
tanzten eine Anzahl Männer unter
Gesang in der Mitte des Versamm
lungshauses. Sie gingen hinterein
ander im Kreise herum, sich wiegend
und mit den Knien einknickend. Bei
alledem herrschte unter den Leuten
eine ungeheure Aufregung, alles rief
und schrie durcheinander. Im Freien
standen Frauen und Kinder; im gan
zen mochten 150 bis 200 Personen
um uns herum fein. Nach den letzten
Nachrichten aus dem Schutzgebiet war
beabsichtigt, daß die Kolonialgefell
schaft" energischen Vorstoß Sepit auf
wärts unternehmen sollte, der hoffent
lich recht große Erfolge zeitigen wird.
Wintcrfviele der Spechtvögel.
Von einem Vogelbeobachter in
Deutschland wird berichtet: Wie im
letzten Jahrzehnt so viele Winter, hat
auch der heurige bis jetzt fast gar
keinen Schnee gebracht. Doch hat sich
teilweise schon recht harter Frost ein
gestellt, der der Flur ein winterliches
Gepräge gibt. Das Murmeln der
Quellen ist verstummt und wenn da
zu dichte Nebel durch die kahlen Zwei-
ge brauen, dann scheint alles Leben
im Freien erstorben. Die meisten
Vögel können starke Nebel gar nicht
leiden, und es ist merkwürdig, wie
wenig sie sich an solchen Tagen sehen
lassen. Einige Arten aber scheuen
Frost und Nebel nicht, sie sind in
der strengsten Winterkälte auf den
Beinen, richtiger auf der Streife, und
besonders sind es die verschiedenen
Spechtarten, welche durch ihr mun
teres Leben und Treiben Abmechs
lung in die Eintönigkeit des trüben
Wintertages bringen. Da kann man
beobachten, daß sich hauptsächlich die
Spechtvögel die Zeit durch mancherlei
Spiele und gegenseitige Neckereien zu
vertreiben suchen. Der drolligste ist
der kleine Buntspecht. Gewandt surrt
er um den Baumstamm herum und
klettert mit großer Geschicklichkeit bis
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Unter allen Spechten machte mir
immer der kleine Baumbacker. wie
man ihn im Volksmund nennt, das
meiste Bergnugen. , Er ist immer bei
Humor und immer zum Spielen Qt
neigt. Nicht nur mit seinesgleichen
übt er sich im Versteckenspiel, sondern
er macht das auch, und zwar mit
Borliebe, mit den Menschen. Kürz
lich sah ich drei der kleinen Kerle an
einem dicken, alten Birnbaum beschäs
tigt. Beim Nähertreten huschte die
ganze Gesellschaft hinter den Stamm,
von wo aus sechs neugierige Augen
aufmerksam hervorlugten und jede
meiner Bewegungen verfolgten. Ich
schwenkte mein Taschentuch in der
Meinung, daß die Spechtchen abflie
gen würden. Nichts weniger als das.
Gleichsam als vermeinten die kleinen
Burschen,, dies sei ein Zeichen von
Neckerei, huschten sie schnell mit lnu
tem Gick, Gick hervor. Ein zweites
Schwenken des Tuches, husch waren
sie wieder hinter dem Stamm. Die
kleine Bande hätte augenscheinlich das
Spiel gern noch länger fortgesetzt,
wenn ich Zeit gehabt hätte. Schließ
lich .mußte ich dem Scherzen ein
Ende machen. Ich sprang näher ge
gen den Baum, und das schien den
Tierchen doch zu gefährlich. Sie der
dufteten mit lautem Gick Gick nach
dem nahen Wald.
Auch mit mittleren und großen
Buntspechten habe ich dicse Spiele
versucht. 'Zwar gingen auch diese
Arten auf den Scherz ein. zeigten sich
aber weit furchtsamer, als die Klein
spechte. Der Grau und Grünspecht
vollends wollten nichts davon wissen.
Der sehr seltene Schwarzspccht kam
oft auf das nachgeahmte Pieven des
Rehes rasch herbei. Ahmte ' der
Beobachter den Angstruf des Rehes
nach, so flog der Vogel erschreckt mit
lautem Dwnr Dwirr ob. Alles in
allem sind die Spechte äußerst mun
tere. lustige Vögel, die im Bild des
WinterwaldeS unentbehrlich sind.
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